Handlettering – Schreibst du noch oder malst du schon?

Einheit | Kreativangebot
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Handlettering – Schreibst du noch oder malst du schon?

Enthalten in:
Materialart: Kreativangebot
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: CVJM Westbund
Redaktion: KON
Zeitbedarf: 90 Min. (Vorbereitung: 30 Min.)
Benötigte Materialien: Handlettering-Stifte (Filzstifte oder Brush-Pens), festes Papier (je glatter, desto besser)
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Ein kreativer Stundenentwurf mit Tipps und Ideen

Wenn es in den letzten beiden Jahren neben Flamingos, Alpakas und Kakteen einen Trend gegeben hat, der sich bis heute hält, dann ist es das Handlettering. Überall, auf Jute-Beuteln, Karten, Schulmappen, Tassen und Notizbüchern findet man diese Kunstwerke: hübsch gezeichnete und verschnörkelte Buchstaben, die als Wort oder Satz aneinandergereiht einen echten Hingucker machen. Meist sind sie zusätzlich verschönert durch Girlanden, Herz- oder Blumenmotive, kreativ, individuell, spannend und gar nicht so schwer. Es braucht keine Kalligraphie-Ausbildung, um schöne Handlettering-Kunst zu kreieren. Für den Anfang reichen ein paar bunte Filzstifte und kreative Ideen.

Vor allem in der Mädchenarbeit eignet sich das Handlettering als kreative Methode, um Bibeltexte näher zu beleuchten, beispielsweise einen Lieblingsvers grafisch zu gestalten oder eine Mut machende Textpassage kunstvoll hervorzuheben. Viele Mädchen finden gerade hierin einen freien und individuellen Zugang zu biblischen Texten.

Im Folgenden gibt es deshalb neben einigen Infos zum Handlettering-Ursprung und zum richtigen Material auch ein paar »Grundregeln« dieser Schönschreibart, mit denen ihr im Handumdrehen eigene, kreative Designs schaffen und das Gelernte auch in eine Gruppenstunde integrieren könnt.

Viel Spaß beim Ausprobieren, Verschnörkeln, Mit-Farben-spielen und Entdecken! 

»Handgelettert«?

Das Wort »Handlettering« kommt aus der englischen Sprache. Etwas frei übersetzt bedeutet es so viel wie: mit der Hand Buchstaben zeichnen oder »lettern«. Anders als in der Kalligraphie (Kunst des Schönschreibens) werden die Buchstaben hier gerade nicht geschrieben, sondern gezeichnet und gemalt. Man gestaltet die Buchstaben nicht in einer durchgängigen Bewegung, sondern setzt sie aus unterschiedlichen Elementen zusammen. Beispielsweise besteht ein B aus zwei Halbkreisen, die sich mit dem Strich auf immer wieder andere Art und Weise verbinden. 

Beim Handlettering gibt es somit viel Spielraum für kreative Ideen. Vor allem deshalb hat es sich in den letzten zwei Jahren immer mehr verbreitet. Kurse, Bücher und Materialien schießen wie Pilze aus dem Boden. Hier bieten sich viele Möglichkeiten, das Handlettering zu »lernen« oder sich weiterzubilden (siehe Tipps).

Das richtige Material

Bei der Frage nach dem richtigen Material müsst ihr für euch klären, wie umfassend ihr das Handlettering betreiben wollt. Wenn ihr zweimal im Jahr eine Entspannungsübung braucht, lohnt es sich sicherlich nicht, teure Stifte anzuschaffen. Hier eignen sich auch hochwertige Filzstifte, die eine flexible Spitze besitzen. Je mehr Farben ihr habt, umso besser. 

Wenn euch das Handlettering aber so viel Spaß macht, dass ihr etwas mehr investieren wollt oder ihr es beispielsweise in der Mädchenarbeit nutzen möchtet, könnt ihr euch die sogenannten Brush Pens (Pinsel-Stifte) zulegen. Mit diesen Stiften wird normalerweise gelettert. Sie haben, wie der Name schon sagt, eine Pinsel-ähnliche Spitze, mit der man durch unterschiedliche Druckausübung verschiedene Strichstärken erzeugen kann. Für den Anfang solltet ihr hier auf Brush Pens mit Nylonspitze zurückgreifen. Sie sind einfacher zu handhaben als Brush Pens mit einzelnen Pinselhärchen. Probiert euch aus und findet mit der Zeit eure Favoriten.

Bei der Wahl des richtigen Papiers gibt es eine goldene Regel: je glatter, desto besser. Die schönsten Handlettering-Ergebnisse erhaltet ihr auf sehr glattem Papier. Probiert zunächst auf etwas festerem normalem Papier und lasst euch dann im Bastelladen eurer Wahl beraten, welches Papier euren Anforderungen am ehesten entspricht. Wenn ihr euch allerdings bereits entschlossen habt, hochwertige Brush Pens zu kaufen, solltet ihr auch am Papier nicht sparen, denn glattes Papier schützt langfristig auch die sensible Spitze der Pinselstifte. 

Ein paar grundlegende Regeln

Handlettering ist Kunst und somit immer einzigartig. Es gibt keine Vorgaben, an die ihr euch unbedingt halten müsst. Es gilt: ein Hoch auf die Kreativität! Dennoch haben sich im Handlettering ein paar grundlegende Vorgehensweisen etabliert, die diese Kunstform besonders machen. Die wichtigsten Eigenschaften sind im Folgenden für euch aufgelistet:

  1. Ganz wichtig: Der Stift muss gut in der Hand liegen und darf nicht zu steil gehalten werden, sonst knickt die Spitze um und das ist vor allem für Brush Pens auf Dauer nicht gut! Achtet darauf, dass sich eure Hand nicht verkrampft. Handlettering lebt von locker geschwungenen Linien.
  2. Keine Angst vor schnellen Bewegungen beim Zeichnen! Charakteristisch für das Lettern ist die schnelle Stiftführung. Wenn ihr mit dem Stift zu langsam über das Papier fahrt, wird die Linie »zittrig«. Also traut euch: Je schneller und mutiger ihr den Stift schwingt, umso ausdrucksstarker und lockerer werden die Buchstaben.
  3. Beim Lettern selbst gilt grundsätzlich: Rauf dünn, runter dick! Das bedeutet: Linien, die im Schriftbild nach oben gezeichnet werden (Upstrokes bzw. »Aufstriche«), werden mit wenig Druck gezeichnet und so dünn gehalten. Linien, die nach unten gemalt werden (Downstrokes bzw. »Abstriche«), werden mit viel Druck gezeichnet und somit dicker. Einfach gesagt: »Geht’s rauf, lass locker, geht’s runter, mach Druck!«
  4. Verzierung! Wenn euer Schriftzug fertig ist, kann es an die Verzierung gehen. Dazu könnt ihr euch natürlich besondere Motive und Symbole überlegen, die mit eurem Wort bzw. Satz in Verbindung stehen oder ihr greift auf gern genutzte Motive zurück, wie Girlanden, Blumen, Schnörkel und so weiter. Für Anregungen könnt ihr gerne auf Pinterest vorbeischauen. Dort gibt es eine ganze Menge cooler Ideen!
  5. Bringt Farbe ins Spiel! Bei der Farbgebung eures Designs könnt ihr kreativ sein. Traditionell ist der Schriftzug oft schwarz und der Hintergrund bzw. die Motive bunt (Pastellfarben sind im Moment ein echter Geheimtipp und machen richtig was her!). Natürlich dürft ihr aber auch hier variieren: der Schriftzug in bunt, starke Kontraste, Ombré-Stil … Probiert euch aus und habt Mut zur Farbe!
  6. Dranbleiben! Übung macht den Meister! Das gilt beim Handlettering ganz besonders. Vor allem zu Anfang kostet es Überwindung, den Stift schnell und individuell zu führen. Versucht (bitte nur) beim Lettern alles zu vergessen, was ihr in der Grundschule über Schönschrift gelernt habt. Je mehr Neues ihr euch traut, umso einzigartiger werden die Ergebnisse. Vor allem, wenn ihr Handlettering in der Mädchenarbeit durchführt, ist es wichtig, den Mädels untereinander Mut zu machen. Sätze wie »Das ist hässlich« oder »Deins sieht viel besser aus« sind verboten! (:
  7. Sammelt eure Werke! So könnt ihr in ein paar Wochen, Monaten und Jahren eure Entwicklung nochmal nachverfolgen! Das spornt an und macht Freude.

Tipps:

Auf der Seite https://handletteringlernen.de/ stellt euch Timo seine Handlettering-Skills zur Verfügung und bietet einen Online-Kurs zum Lettern-Lernen an. Super ist auch der von ihm erstellte Handlettering-Generator, der euch in wenigen Mausklicken eure eigene Lettering-Vorlage kreiert, die ihr sogar bequem ausdrucken könnt. Alles kostenlos! Eine wunderbare Sache! Siehe dazu: https://handletteringlernen.de/generator/ 

Ein wirklich erschwingliches Handlettering-Set (14,99 Euro) für den Anfang bekommt ihr bei Frau Annika, erschienen im KLOPP-Verlag. Hier gibt es neben drei Brush Pens, einem Kalligraphiestift mit Doppelspitze und edlen Geschenkanhängern auch ein Buch mit 32 Seiten, ausgestattet mit den wichtigsten Grundlagen, liebevoll gestalteten Modellen und vielen Vorlagen für Schmuckelemente. Lohnt sich! 

https://www.topp-kreativ.de/handlettering-6217

  • Autor / Autorin: Miriam Müller-Schewtschuk
  • © CVJM Westbund
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