Für das Gebet braucht ihr Froot-Loops (am besten von Kelloggs, wegen der Farben, alternativ vergleichbare bunte „Ring-Cerealien“). Die Loops können im Vorfeld auf einen Faden aufgefädelt (z.B. in der Aktiv-Zeit) und als Armband getragen werden. Alternativ wird eine Schüssel gereicht oder jeweils eine Portion Loops in eine Butterbrot-Tüte gepackt (ca. 10g pro Tüte). Jede Person benötigt für das Gebet von jeder Farbe einen Loop.
Material: Froot-Loops, evtl. Butterbrottüten, evtl. bunte Schnüre oder Wolle
Loops-Gebet
Großer Gott. Wir wollen mit dir sprechen, zu dir beten mit diesen Loops.
(Nehmt euch als erstes einen gelben Loop)
Gelb steht für das Licht, die Sonne, das Leben, das Gute. Deshalb ist der gelbe Loop der Danke-Loop. Wir essen jetzt gemeinsam den gelben Loop und sagen Gott dabei in unseren Gedanken, wofür wir dankbar sind.
(Nehmt euch nun den lila Loop)
Lila steht für Schweres, Trauriges, Streit. Auch das können wir Gott sagen. Der lila Loop ist der Bitte-Loop. Wir essen diesen Loop gemeinsam und bitten für die Menschen, die aktuell leiden. Menschen, die Schweres erleben. Menschen mit denen wir Schwierigkeiten haben. Menschen, mit denen wir streiten.
(Nehmt euch nun den pinken Loop)
Pink steht für Mut und Stärke. Gott ist bei dir, wenn du ängstlich bist. Ihr dürft jetzt den pinken Loop essen und dabei spüren wie Gott euch segnet. Gott sagt zu dir: „Sei mutig und stark. Fürchte dich nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ (Josua 1:9).
Und so segne euch Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Als Erinnerung könnt ihr den Familien auch eine Portion Loops mit nach Hause geben, dann können sie das Gebet auch zuhause beten.
Szenenbild:
Wirtshaus des Wirtes, der später seinen Stall als Unterkunft für Maria und Josef gibt.
Im Wirtshaus: der Wirt (Amos) mit zwei Stamm-Gästen (Ruben und Baruch), die einen Weinkrug vor sich haben, am „Stammtisch“; im Hintergrund an der „Theke“ die Frau des Wirtes (Hanna). Gleich zu Beginn der Szene stapft ein dritter Gast (Nabal) herein.
Text:
Nabal (unwillig stöhnend, legt eine Jacke o. Ä. irgendwo hin, während er
schließlich Platz nimmt, beschwerend): Ein Gedränge und Geschubse ist das auf den Gassen! Man kommt kaum durch! Und dauernd muss man aufpassen, dass einem so ein Durchreisender nicht seinen Esel über die Füße laufen lässt!
Hanna beginnt schon im Hintergrund einen Becher Wein abzufüllen.
Ruben: So ist das eben, wenn die da oben auf unser sauer verdientes Geld scharf sind!
Baruch: Der Kaiser mit seinen Steuern zieht uns den letzten Dinar aus den Taschen.
Amos (dem es zu lange dauert, bis Nabal etwas bestellt hat): Na Nabal, was trinken wir denn heute? Einen Becher Roten vom Südhang?
Nabal (nickt): Ja, ja, was sonst.
Amos (ruft, sich umdrehend): Hanna, einen Becher Roten Südhang für Nabal.
Hanna hatte es schon vorbereitet und bringt es an den Tisch.
Amos (reicht den Becher an Nabal weiter, während Hanna wieder zurückgeht): Macht 5 Sesterzen.
Nabel: Was, 5 Sesterzen? Das hat doch sonst immer 3 Sesterzen gekostet!
(Baruch und Ruben nicken bestätigend.)
Amos: Ja, sonst, aber jetzt ist ja nicht sonst! Du hast doch eben selbst gesagt, was für ein Betrieb überall herrscht! Das macht sich halt bemerkbar! Die Weinbauern kommen mit ihren Fässern nicht durch, viele Lastesel sind vermietet, weil die Leute sie brauchen, um in ihre Heimatstädte zu ziehen, und das alles wirkt sich auf den Preis aus – und außerdem …
Nabal (unterbricht ihn): Ach was, hör doch auf!
Amos: Dann musst du deinen Wein halt woanders trinken.
Nabal (schmeißt ihm die Münzen über den Tisch): Da hast du deine Sesterzen.
Amos bringt das Geld gleich nach hinten und gibt es Hanna, die es hinter die „Theke“ legt.
Baruch (währenddessen halblaut zu den anderen): Der alte Halsabschneider! Als wenn er deshalb den Wein teurer einkauft! Ich habs doch von Elieser,
dem Weinbauern, gehört!
Währenddessen ist Amos zurück.
Ruben: Also, was sich der Kaiser da erlaubt, ist wirklich eine Unverschämtheit. Die Römer meinen, sie können alles mit uns machen.
Baruch: Nicht nur mit uns! Im ganzen Reich will der Kaiser doch absahnen! Von Spunien bis zu uns!
Ruben: Spanien heißt das, nicht Spunien.
Baruch: Ist doch egal. Ist dem Kaiser doch auch egal, wenn er nur sein Geld eingetrieben kriegt.
Ruben: Als wenn man Zeit hätte, tagelang in der Gegend herumzureisen, um an seinen Heimatort zu kommen und sich in die Steuerlisten eintragen
zu lassen.
Nabal: Zum Glück habe ich das hinter mir.
Amos: Was, du hast dich schon eintragen lassen? Wann willst du denn weg gewesen sein?
Nabal: Na vorgestern. Da war ich in meinem Heimatort.
Ruben: Stammst du nicht aus Sichem? Das willst du an einem Tag geschafft haben?
Baruch: Und vorgestern habe ich dich doch nachmittags im Weinberg gesehen.
Nabal (etwas verlegen herumdrucksend): Na ja, wenn die so unverschämte Steuern erheben, muss man ja heutzutage schauen, wie man überlebt.
(Jetzt etwas aggressiver zu Amos): Wenn schon so ein kleiner Becher Wein 5 Sesterzen kostet, und dann ist er nur halb voll!
Amos: Pass nur auf, wenn du die Römer austricksen willst, machen die kurzen
Prozess mit dir.
Ruben: Betlehem ist überschaubar! Wenn der römische Stadtschreiber mitbekommt, dass du gar nicht in Sichem warst … (schüttelt vielsagend den
Kopf).
Nabal: Wer sagt denn, dass ich mich nicht habe eintragen lassen?
Baruch: Ich habe gehört, sogar in Jerusalem, das viel größer ist, haben sie drei Leute aufgehängt, die gesagt haben, sie hätten sich schon eintragen
lassen und dabei hat es nicht gestimmt.
Die Unterhaltung wird unterbrochen durch einen eintretenden einzelnen Fremden. Er wirkt etwas verlegen, dreht den Hut in der Hand o. Ä. usw. Es
ist Josef.
Amos (erhebt sich; einladende Handbewegung): Tretet nur herzu, Fremder! Bei mir gibt es den besten Wein in ganz Betlehem!
Nabal (halblaut murmelnd): Und auch den teuersten.
Amos macht kopfschüttelnd eine abwinkende Bewegung.
Josef: Danke, ich möchte keinen Wein.
Amos: Vielleicht eine herzhafte Mahlzeit? Meine Frau (deutet nach hinten zur „Theke“) ist die beste Köchin in ganz Betlehem!
Josef: Danke, ich möchte auch keine Mahlzeit. Ich brauche eine Unterkunft.
Amos (lacht): Wo denkt ihr hin, Fremder! Dafür kommt ihr zu spät! Habt ihr nichts von der Volkszählung mitbekommen? Ich bin ausgebucht bis auf das
letzte Zimmer!
Baruch (halblaut): Und wahrscheinlich auch zu Wucherpreisen.
Amos macht wieder eine das Schweigen gebietende Kopfbewegung.
Josef: Aber ich habe auch meine Frau dabei.
Amos: Auch noch ein Doppelzimmer. Tut mir leid, Fremder, alles belegt.
Josef: Aber, sie erwartet ein Kind. Es wird bald soweit sein. Sie spürt schon heftige Wehen.
Als Hanna das hört, kommt sie von hinter der „Theke“ vorgelaufen und stellt sich neben den Stammtisch.
Amos (lacht): Auch das noch! Und das bei mir im Haus? Wo denkt ihr hin! Wer macht mir dann das Zimmer sauber! Tut mir leid, Fremder.
Hanna: Amos, du kannst doch den Mann nicht wegschicken! Soll sie das Kind etwa auf der Straße zur Welt bringen?
Amos: Du weißt doch selbst, dass wir kein Zimmer mehr haben.
Hanna (drängender): Dann lass sie doch wenigstens in den Stall!
Josef: Ich würde auch den Stall nehmen. Ich mache etwas Heu und Stroh in eine Ecke, das wird schon gehen.
Amos (mehr zu Hanna als zu Josef gewandt): Dass sie mir die ganzen Tiere verrückt machen? Wenn die Kühe aus dem Rhythmus kommen, geben sie
weniger Milch.
Hanna (baut sich vor Amos auf, die Hände in die Hüften gestemmt): Amos! Du gibst ihnen den Stall! So wahr ich hier stehe! Sonst sage ich hier vor allen,
dass …
Amos (hindert sie durch seine Antwort am Weiterreden): Ja, ja, ist ja schon gut. Also Fremder: Ihr könnt den Stall haben. Das kostet aber so viel wie
ein Doppelzimmer! (Die anderen Stammtischgäste nicken lachend mit dem Kopf.) Und bezahlt wird im Voraus: Wie lange wollt Ihr bleiben?
Hanna: Ihr Männer solltet die Kinder kriegen! Dann wollte ich euch mal sehen!
Amos (froh, eine Ausflucht zu finden): Kommt mit Fremder, ich zeig euch, wo‘s langgeht.
Sie gehen hinaus.
Nabal: Der Macht aus Mist noch Geld.
Baruch: Mit so einem sanften Fremden hat er auch leichtes Spiel.
Ruben: Ich fand ihn nicht nur sanft. Irgendwie hatte er auch Würde.
Baruch: Ich dachte, Würde haben nur die Priester?
Ruben: Vielleicht war er ja ein Levit.
Baruch: Ein Zuckerschlecken ist das ja nicht, mit einer schwangeren Frau zu reisen. Und dann auch noch unterwegs die Geburt!
Währenddessen kommt Amos zurück. Er wirkt etwas nachdenklich, setzt sich hin, ohne viel zu sagen, fährt mit der Hand übers Gesicht.
Baruch: Na, was ist denn mit dir los! Du bist ja ganz bleich um die Nasenspitze.
Amos (etwas kopfschüttelnd stotternd): Ach, …
Nabal: Hat der Fremde so gut bezahlt, dass es selbst dir die Sprache verschlagen hat?
Amos: Nein, nein, es ist …
Ruben: Hattest du etwa Angst im Dunkeln?
Amos: Ach wo. Aber diese Frau …
Baruch: Hast du noch nie eine schwangere Frau gesehen?
Amos: Nein, nein, doch, doch; es ist, es war, es war eine ganz besondere Frau.
Baruch: Ah, sie hat dir also gefallen? (schaut grinsend zu Hanna) Na na na, pass nur auf, gleich hast du die nächste Szene.
Amos: Ach, redet doch nicht so einen Unsinn. Diese Frau – die hatte irgendwie so eine Art, so ein Wesen, so eine Ausstrahlung. – Als ich sie gesehen
habe, da habe ich mich gefühlt, als wenn der Rabbi in der Synagoge aus den Heiligen Schriften vorliest.
Nabal: Als ob du viel in die Synagoge gehst.
Baruch: Na dann hat die Frau ja gut zu dem Fremden gepasst.
Ruben: Ja, der hatte ja auch so was merkwürdig Eindrückliches an sich.
Josef kommt herein.
Amos: Na Fremder, doch noch einen Becher Wein?
Josef: Nein, wo denkt ihr hin! Ich brauche eine Schüssel heißes Wasser. Und ein scharfes Messer für die Nabelschnur.
Hanna beginnt sofort, eifrig zu hantieren, um „heißes“ Wasser in eine Schüssel einzufüllen.
Amos (steht anteilnehmend engagiert, fast besorgt auf): Es geht also los!
Josef nickt schweigend, eher betreten/bekümmert.
Amos (zu Hanna): Gib ihm doch auch saubere Tücher mit.
Hanna: Soll ich nicht mitkommen?
Josef: Nein, ich glaube, das ist nicht Gottes Wille.
Josef macht eine Bewegung und zieht Münzen aus seiner umgehängten Geldtasche, weil er Amos Geld für das Wasser und die Tücher geben will.
Amos (winkt ab): Lasst nur.
Josef geht mit der Schüssel Wasser und einem Messer, die Tücher über die Schulter gelegt.
Nabal: Zum ersten Mal gibt es hier etwas umsonst.
Hanna (kommt hinter der „Theke“ hervor, sich die Schürze o. Ä. ausziehend): Ich gehe doch rüber in den Stall. Da muss man doch helfen.
Amos: Nein, bleib hier!
Hanna: Da muss doch eine Frau dabei sein.
Amos: Du hast doch gehört, was der Fremde gesagt hat. Es ist nicht Gottes Wille. Ich glaube, was der sagt, das muss man tun.
Hanna: Gottes Wille! Wie soll es Gottes Wille sein, dass eine Frau mit ihrem Mann allein im Stall ein Kind zur Welt bringt! Das ist doch nicht normal!
Amos: Ich glaube, heute Abend ist so manches nicht normal. Und wer will schon Gottes Willen verstehen.
Unterbrechung
Eventuell tritt ein Sprecher auf, der sagt: Etwa zwei Becher Wein und drei Stunden später.
(An dieser Stelle kann man zum Beispiel ein Musikstück einbauen.)
Die Gäste sitzen noch am Stammtisch. Da kommen drei etwas „zerlumpte“
Gestalten herein: die Hirten.
Amos: Was wollt denn ihr hier? Könnt ihr überhaupt bezahlen?
Hirte 1: Wir wollen gar nichts trinken.
Amos: Was habt ihr dann hier zu suchen? Ihr seht doch wie Hirten aus! Habt ihr etwa die Tiere eurer Herren alleine gelassen?
Hirte 2 : Wir suchen das neugeborene Kind.
Alle sehen sich betroffen an.
Amos: Woher wisst ihr denn davon?
Hirte 3: Uns sind Engel erschienen, die haben es uns erzählt.
Baruch: Vielleicht hast du schlecht geträumt, Alter.
Nabal: Oder zu viel Wein getrunken.
Hirte 1: Das eine kann ich euch sagen: Wir sind vielleicht alt, aber wir haben unsere Sinne beieinander! Wir haben genug erlebt in unserem langen Leben,
um zu wissen: Was wir heute gesehen haben, geht über das Normale hinaus.
Amos (eher murmelnd): Heute Abend ist nichts mehr normal.
Hirte 2: Dass ihr Städter ja nicht glaubt, wir könnten nicht auf Drei zählen! Es war auf einmal ganz hell; wir sind zu Tode erschrocken; aber der Engel
hat gesagt, wir sollen uns nicht fürchten.
Nabal: Das muss man euch Angsthasen wohl schon dazu sagen.
Hirte 2: Du bist doch auch nur mutig, wenn du genug Wein getrunken hast.
Hirte 1: Streitet euch nicht unnütz rum! Der Engel hat doch vom Frieden gesprochen.
Hirte 3: Und dass in Betlehem, in der Stadt Davids, heute der Retter geboren ist.
Hirte 1: Der Messias! Und der Engel Gottes hat‘s uns gesagt.
Nabal: Ich wusste gar nicht, dass Hirten so etwas Besonderes sind.
Ruben: Aber dass mit diesem Fremden und wohl auch mit seiner Frau etwas Besonderes los ist, das haben wir doch schon gemerkt. Es geht irgendetwas
Heiliges hier vor!
Hirte 1: Und dieses Heilige hat uns hierher geleitet.
Hirte 2: Wo ist denn jetzt das Kind?
Amos: Geht raus und dann gleich links um das Haus herum, etwa 100 Ellen von der Straße weg ist der Stall. Dort ist das Kind.
Die Hirten verlassen das Wirtshaus.
Nabal (mit verwerfender Handbewegung): Der Messias geboren. Und das bei Amos im Stall …
Baruch: Und diese Geschichte mit den Engeln. Also ich weiß nicht.
Nabal: Dem Hirtenpack kann man doch nichts glauben! Die verjagen eine Maus und sagen nachher, sie hätten einen Bären in die
Flucht geschlagen!
Ruben: Aber woher haben sie es denn gewusst? Da muss doch was dran sein! Sonst traut sich das Hirtenvolk doch nicht in die Stadt.
Amos: Vielleicht hat uns Gott tatsächlich den Erlöser von den Römern geschickt. Dann war das das letzte Mal, dass wir uns in Steuerlisten eintragen
lassen mussten.
Baruch: Aber der Erlöser Israels soll doch den Königsthron Davids einnehmen! Das passt doch nicht zu einem armen Fremden und einer Geburt zwischen
Mist und Gabel.
Ruben: Aber David war doch selbst kein Königskind. Er war doch ein einfacher Hirte, dazu noch der Jüngste von allen Geschwistern. Und doch hat ihn
Gott zum König erwählt. Das war doch auch nicht normal!
Amos: Heute Abend ist nichts normal.
Die Unterhaltung wird unterbrochen durch vier eintretende Besucher: Dina, Thamar, Rahel, Esther.
Anmerkung: Wir haben Frauen genommen, damit auch Frauen und Mädchen eine „weibliche“
Rolle bekommen können. Für die Handlung ist diese Szene nicht unbedingt nötig. Falls nicht genug Spieler zur Verfügung stehen, kann sie daher
auch weggelassen werden. Falls die zu diesem Spiel passende Weihnachtspredigt verwendet wird, muss man dann dort auch den Bezug zu dieser
Szene weglassen.
Amos reagiert zunächst gar nicht groß. Er ist noch wie in Gedanken versunken.
Dina: Na was ist, kriegt man hier keinen Platz angeboten?
Ruben (stößt Amos etwas an): He, aufwachen!
Amos (stößt den Arm etwas zurück): Aber natürlich, nehmt Platz!
Die vier Besucherinnen nehmen Platz.
Amos (nach hinten zu Hanna rufend): Hanna, vier Becher aufs Haus.
Die drei Stammgäste raunen erstaunt.
Baruch: Da schau her, wie großzügig.
Ruben: Er scheint doch eine Schwäche für Frauen zu haben.
Amos macht eine zurückweisende Kopfbewegung. Hanna ist inzwischen mit den Bechern am Tisch.
Rahel: Ist das ein Gedränge auf der Straße! Furchtbar dieser Umtrieb wegen der Volkszählung.
Baruch: Wem sagt ihr das.
Thamar: Ich finde das sogar noch interessant! Ist doch sonst nichts los in unserem Nest hier.
Esther: Ich habe dauernd Angst, dass mir ein Esel auf den Fuß trampelt.
Baruch: Das haben wir doch heute schon einmal gehört.
Dina: Und stellt euch vor, vorhin haben wir einen gesehen, der hatte eine hochschwangere Frau auf einem Esel dabei! Ich dachte schon, die bekommt
ihr Kind auf der Straße.
Rahel setzt zum Trinken an und trinkt.
Ruben: Die bekommt es jetzt in Amos‘ (Handbewegung zu Amos hin) Stall.
Rahel (prustet heraus, muss husten): Was, im Stall? (schaut Amos an)
Amos (etwas entschuldigend): Na, wir hatten absolut kein Zimmer frei.
Thamar: Na immer noch besser als auf der Straße.
Esther: Aber seit die beiden durch die Straße gezogen sind, habe ich irgendwie ein anderes Gefühl.
Thamar: Das geht mir auch so: Es ist eine Stimmung wie an einem besonderen Tag. Wie am Laubhüttenfest oder so.
Rahel: Ja, irgendwie ist es komisch; ich kann es mir gar nicht erklären.
Nabal: Heute Abend scheint der Abend der großen Gefühle zu sein.
Dina: Aber mir scheint, es ist längst nicht allen Leuten so gegangen wie uns. Viele haben gar keine Notiz von dem Mann mit der schwangeren Frau auf
dem Esel genommen.
Nabal: Es gibt eben auch noch normale Leute in der Stadt.
Amos schaut Nabal an, ihre Blicke treffen sich.
Nabal: Oder auch nicht.
Dina: Und dann zog auch noch das Hirtengesindel durch die Straßen.
Thamar: Die trauen sich doch sonst nicht in die Stadt.
Esther: Und die sind mitten auf der Straße gelaufen. Wie wenn sie als Fürsten einziehen würden.
Rahel: Und die haben nicht gegrölt und man hat gar keine Angst vor ihnengehabt. Wie heilige Männer haben sie gewirkt.
Amos (zu den neuen Gästen): Ihr habt die auch gesehen?
Dina: Ihr auch?
Amos: Ja, sie waren hier drin und haben nach dem Retter gefragt, der heute geboren sei.
Rahel: Der Retter? Heute geboren?
Nabal: Und sie haben von Engeln fantasiert.
Ruben: Sie haben nicht fantasiert, sie haben eigentlich ganz normal erzählt,als wäre es das Normalste der Welt.
Rahel: Was denn?
Baruch: Sie haben gesagt, ihnen seien draußen auf dem Feld Engel erschienen, die sie hier nach Betlehem, in die Stadt Davids, geschickt hätten.
Ruben: Ja, weil der Messias heute geboren sein soll.
Rahel: Kein Wunder, dass sie wie Heilige gewirkt haben.
Nabal: Der Messias bei Amos im Stall?
Baruch: Da müssten wir mal den Rabbi fragen, was der dazu sagt.
Ruben: Also irgendwie scheint da doch was Besonderes zu sein mit diesenLeuten im Stall.
Amos: Ich hab‘s euch ja gesagt! Von dieser Frau hat irgendetwas ausgestrahlt. Und von dem Fremden doch auch.
Hanna: Und dabei wolltest du sie wegschicken.
Dina: Kommt Leute, für uns wird es Zeit. Wir gehen nach Hause.
Die vier Besucher-Gäste machen sich auf und gehen.
Allgemeines Verabschieden.
Ruben: Also nochmal: Wie kommt es, dass die Hirten einfach in die Stadt kommen? Die lassen doch sonst ihre Herden nicht allein. Wenn denen ein
Schaf abhanden kommt, werden sie doch versklavt.
Nabal: Vielleicht wollten sie halt doch mal vom besten Wein in ganz Betlehem probieren.
Baruch: Aber wenn die die Herden allein lassen, muss sie eine starke Macht geschickt haben. Etwas, was ihnen mächtiger vorkam als ihre Herren. Aber
ob es Engel heute noch gibt, so wie es von ihnen in den Heiligen Schriften steht?
Nabal: Fängst du jetzt auch so an?
Amos: Und wieso haben sie genau hierher gefunden? Wo tatsächlich gerade ein Kind auf die Welt gekommen ist?
Nabal: Hast du es denn überhaupt schon gesehen?
Ruben: Also, ich werde immer sicherer: Der Fremde und seine Frau und das Kind, das müssen Gottgeweihte sein.
Es treten drei edel gekleidete Leute ein: die drei Weisen aus dem Osten.
Amos sowie alle Gäste sind beeindruckt oder gar erschrocken, weichen auf
ihren Sitzen zurück, Amos steht ehrfürchtig auf.
Amos: Edle Herren, was führt euch in mein bescheidenes Haus? Wir sind nur einfache Leute, wir sind zu gering für euch.
Weiser 1: Lasst nur gut sein! Wir suchen euren neugeborenen König!
Alle schauen sich staunend an.
Baruch: Einen König? Bei uns?
Nabal: Wir haben doch gar keinen König mehr. Bei uns hat der römische Kaiser das Sagen.
Weiser 2: Aber der Stern Gottes hat uns hierher geführt.
Wieder sehen sich alle staunend an.
Baruch: Wenn ihr zum König wollt, dann müsst ihr nach Jerusalem zu Herodes. Der ist zwar kein Jude aus unserem Volk, aber Kaiser Augustus hat ihn
zum König über uns eingesetzt.
Weiser 3: Von dem kommen wir!
Alle zucken zusammen.
Baruch: Von … von Herodes?
Weiser 1: Ja. Wir kommen von weit her aus dem Osten. Wir waren viele
Mondwechsel unterwegs. Wir sind Gottes Stern gefolgt, weil er uns gedeutet
hat, dass der neue König der Juden geboren werden soll. Und deshalb sind
wir nach Jerusalem gezogen.
Weiser 2: Und Herodes lies die Schriftgelehrten kommen, und die sagten ihm: Aus Betlehem soll der Herrscher kommen.
Nabal: Wenn das nur gut geht …
Weiser 3: Und Herodes will das Kind auch verehren. Deshalb sollen wir ihm dann sagen, wo wir das Kind gefunden haben.
Amos (platzt heraus): Oh nein, nur das nicht. (Hält sich den Mund zu und geht zurück.) Ich habe nichts gesagt.
Weiser 1: Sagt jetzt: Wo ist das Kind? Wir wollen ihm unsere Geschenke bringen.
Ruben: Ob ein Königskind geboren ist, wissen wir nicht. Aber es sind gottgeweihte Leute hier. Und die Frau hat ein Kind zur Welt gebracht.
Die Weisen sehen sich an.
Weiser 2: Das muss es sein!
Weiser 3: Wo finden wir das Kind?
Amos: Edle Herren: Wenn ihr rausgeht und dann gleich links um das Haus herum, etwa 100 Ellen von der Straße weg. Aber …
Weiser 1: Was aber?
Amos: Aber – es ist nur ein Stall.
Weiser 2: Wenn Gott das so gewollt hat, dann ist es ein heiliger Stall.
Die Weisen gehen.
Nabal: Amos‘ Stall ein heiliger Stall. Heute ist wirklich nichts normal.
Baruch: Also, so langsam ist mir die Sache nicht geheuer! Was waren das für Leute?
Hanna: Habt ihr gesehen, wie edel sie gekleidet waren?
Amos: Wenn die nur Herodes nicht zu uns schicken!
Nabal (zu Amos): Dem seine Leute saufen deinen ganzen Wein weg und geben dir keinen Heller dafür.
Ruben (zu Nabal): Sag mal, bist du durch nichts zu beeindrucken? Erst die Hirten, die wussten, dass hier ein Kind geboren ist, und jetzt diese Edelleute!
Amos: Und beide sagten, dass sie von Gott oder seinen Engeln hergeschickt wurden!
Ruben: Was soll denn noch geschehen, damit wir Gott zutrauen, dass ihm
kein Ding unmöglich ist?
Nabal: Es ist halt schon lange her, dass solche Wunder geschehen sind, wie sie in den Heiligen Schriften stehen. Warum haben wir denn schon so lange
die Römer im Land und kriegen sie nicht los?
Baruch: Das stimmt aber auch!
Nabal: Da könnten wir tatsächlich einen Retter gebrauchen!
Amos: Leute, langsam muss ich zumachen. Geht nach Hause.
Nabal: So früh? Das ist aber auch nicht normal.
Ruben: Ich glaube, ich gehe auch zum Stall.
Baruch: Da wird es langsam ein bisschen eng.
Nabal (zu Amos): Und deine Kühe werden immer mehr aus dem Rhythmus kommen.
Amos: Ist doch egal. Was spielt das für eine Rolle, wenn Gott Wunder tut!
Nabal: Ich will nichts davon wissen. Ich gehe heim.
Baruch: Ich finde es interessant. Vielleicht schaue ich morgen mal in den Stall.
Ruben: Ich würde am liebsten gleich hingehen.
Hanna: Ich auch.
Amos: Ich auch. Aber, ob das Gottes Wille ist?
Die Spieler verlassen die Bühne und gehen.
Was war denn noch normal an jenem 1. Weihnachtsfest? Was ist denn überhaupt normal an Weihnachten? Ist es etwa normal, wenn eine hochschwangere Frau hundert Kilometer durch die Gegend gejagt wird, nur um der bürokratischen Staatspflicht zur Schröpfung der finanziellen Familienreserve m Genüge zu leisten? Ist es etwa normal, dass ein Wirt zwar Angst hat, dass sein Gästezimmer durch eine Geburt verschmutzt wird, oder dass seine Kühe nicht genug Milch geben, aber keine Angst hat um eine Frau, die nicht weiß, ob sie ihr Kind auf der Straße oder im Wald zur Welt bringt? Ist es normal, dass einer nur seinen Profit im Kopf hat, und ein menschliches Ergehen nur interessant wird, wenn es sich in Sesterzen und Drachmen oder in Euro und Cent bemessen lässt? Ist es normal, dass einer versucht, die römischen Steuergesetze auszutricksen? Ist es normal, dass Menschen unserer Tage versuchen, ja keinen Cent zu viel für das Finanzamt zu geben, ebenfalls mit allen möglichen oder auch unmöglichen Tricks und Mitteln, notfalls halblegal oder illegal? Und das manchmal bis in christliche Kreise hinein? Ist es normal, dass einem Ehepaar, einer jungen Frau, eine Geburt in einem Stall zugemutet wird? Ist es normal, dass die Stadtbewohner von Betlehem nichts mit dem Hirtengesindel zu tun haben wollen? Dass sie sich beschimpfen und verachten, wenn sie nur aufeinandertreffen? Ist es normal, dass auch an Weihnachten gestritten und gezankt wird, trotz Tannenbaum und Weihnachtsgans, getötet wird mit Waffen und mit Worten? Ist es normal, dass an Weihnachten Kinder verhungern und sich Soldaten zum Krieg rüsten? Ist das alles normal? Normal auch an Weihnachten? Was würdet ihr sagen? Nickt ihr zustimmend oder schüttelt ihr den Kopf?
Ich sage: Ja, das alles ist ganz normal! Das alles ist ganz normal für Menschen, die von der Sünde verdorben sind. Und das sind wir alle! Auch an Weihnachten! Das ist ganz normal für die Finsternis! Denn so beschreibt die Bibel den Normalzustand der Welt und der Menschen. Das alles ist ganz normal für eine Welt, über die, wie Jesus sagte, wer herrscht? Der Teufel!
Jesus nennt ihn den Fürst dieser Welt (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Und in der Versuchungsgeschichte wird dem Teufel die Macht zugeschrieben, Jesus alle Reiche dieser Welt und ihre Herrlichkeit zu geben (Mt 4,1-11). „Groß Macht und viel List, sein grausam Rüstung ist“, hat Martin Luther gedichtet.
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Ist es normal, dass da drei im Wirtshaus sitzen, und obwohl sie alle genau das Gleiche hören und erleben, kommt jeder zu einem anderen Ergebnis? Ist es normal, dass da einer dabeisitzt, den all das wunderbare Geschehen kalt lässt? – All diese überraschenden
Dinge, die so gar nicht menschlich logisch sind und die man höchstens noch mit „Zufall“ – besser eigentlich mit „Wunder“ – erklären kann.
Da kommen die Hirten, scheinbar ungerufen, und wissen von der Geburt eines Kindes! Da kommen die Weisen, scheinbar ungeladen, und wissen es ebenfalls! Aber der Eine, der lässt sich von gar nichts beeindrucken, was auf irgendetwas Religiöses oder gar Christliches oder Messianisches hindeutet.
Wie dieser eine sind sicher viele Menschen am diesjährigen Weihnachtsfest in einem Gottesdienst oder in einer Weihnachtsfeier und bleiben doch innerlich unberührt, ablehnend gegen die Botschaft vom auf die Welt gekommenen Gottessohn in Kindesgestalt. Ist das normal? Auch an Weihnachten? Was würdet ihr sagen? Nickt ihr zustimmend oder schüttelt ihr den Kopf? Diese Antwort ist schon viel schwerer als vorhin! Ich würde sie nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Denn damit meinen wir allzu leicht, einen Blick werfen zu können in die tiefsten
Prozesse, in den Kampf zwischen Licht und Finsternis, in das größte Geheimnis eines menschlichen Herzens: wie Empfänglichkeit für Geistliches und Göttliches geweckt oder verhindert wird.
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Drei sitzen im Wirtshaus – alle hören und erleben genau das Gleiche – aber jeder kommt zu einem anderen Ergebnis. Da sitzt einer dabei, der beobachtet sehr aufgeweckt all das wunderbare Geschehen, all diese überraschenden Dinge, die so gar nicht menschlich
logisch sind und die man höchstens noch mit „Zufall“ – besser eigentlich mit „Wunder“ – erklären kann. Der ist auch nicht begeistert über die kaiserliche Steuer, aber zu brav oder auch zu vorsichtig, um Kopf und Kragen zu riskieren wegen ein paar Sesterzen oder ein paar Euro. Er scheint nicht so schnell fertig zu sein mit den unerklärlichen Eindrücken, er scheint bereit,
nachzudenken über die Dimension des Geschehens, die über das Normale hinausgeht.
Da sind die weiteren Gäste, die später kurz dazukamen, die einiges von dem Geschehen beobachtet hatten: den Mann mit der hochschwangeren Frau auf dem Esel sowie die Hirten, die sich entgegen dem Normalen in die Stadt der ehrbaren Bürger getraut hatten. Und sie haben bemerkt, dass das für manche eine nachdenkenswerte Besonderheit war, andere sich aber nicht in ihrer Tagesordnung stören ließen. Sind das die Offenen, aber Kritischen? Oder die Wahrnehmenden, aber Abwartenden? Oder die, die interessiert sind, sich aber nicht festlegen wollen? Oder sind das die Intellektuellen, denen Weihnachten nicht wissenschaftlich genug ist? Oder diejenigen, die es meditativ lieben, aber einen konkreten Bezug zu ihrem Leben gar nicht wollen?
Als es darum geht, wer beim Zapfenstreich doch noch in den Stall geht, um das Wunder nachzuprüfen, verschiebt es dieser eine Letztgenannte aufmorgen. Vielleicht. So wie es auch an diesem Weihnachtsfest sicher viele Menschen gibt, die innerlich irgendwie gerührt sind über diese oft so idyllisch dargestellte Szene im trauten Stall – fälschlicherweise idyllisch dargestellt. Die sich vorgenommen haben, im neuen Jahr öfter mal in einen Gottesdienst zu gehen, vielleicht sogar einmal in der Bibel zu lesen. Vielleicht. Ist das normal? Dass das Licht in der Finsternis scheint, manche es wahrnehmen, es sogar in gewissem Sinn respektieren, sich aber nicht weiter davon in Beschlag nehmen lassen?
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Bleibt noch der dritte der Gäste im Wirtshaus. Der ließ sich beeindrucken von dem Erlebten. Der hielt es nicht für einen Zufall, dass Hirten und Weise kommen, obwohl die Nachricht von einem im Stall geborenen Kind nicht per Social Media verbreitet wurde. Der horchte auf, dass die edlen Gäste aus dem Osten schon monatelang unterwegs gewesen waren mit dem Ziel, dieses wundersame Kind zu besuchen. War der naiv oder leichtgläubig? War der vertrauensselig oder eben religiös ansprechbar? War er normal oder die anderen? Ja, was ist denn normal? Und da war der Wirt. Zunächst einer, der wusste, wie er sein Schäfchen ins Trockene bringt. Der ökonomisch gewieft war, um in Zeiten der Hochkonjunktur die optimale Rendite herauszuwirtschaften. Dann kostete der Becher Wein eben 5 Sesterzen und nicht nur 3 wie sonst. Und doch scheint auch in ihm eine Ader gewesen zu sein, dass der Mensch nicht nur vom Brot, vomVerdienst allein lebt. Nach und nach ließ er sich beeindrucken.
Weihnachten – was ist da normal? Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell (Jes 9,1). Menschen sind in den Dunkelheiten ihres Lebens: Angst und Sorge, Tod und Trauer, Krankheit und Gebrechen, Kummer und Leid – davon sind auch die Kinder Gottes nicht herausgenommen (vgl. Röm 8,23).
Aber durch Weihnachten ist das Licht in alle diese Finsternisse gekommen: Jesus, das Licht der Welt.
Weihnachten – was ist da normal? Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Ja. Aber auch: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Gottes Kinder zu sein (Joh 1,11+12). Wie viele ihn aufnahmen: die in den Stall kommen und vor der anstößigen Krippe in den anstößigen Mist knieen und wie die Hirten und die Weisen das Jesuskind anbeten: als Herrn, als Christus, als Messias, als Retter, als Heiland, als König, als Davidssohn, als Gottessohn. Die von Herzen singen: „Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, mein‘s Herzen Tür dir offen ist.“ Und die es nicht nur singen, sondern auch meinen.
Weihnachten wird es nur, wenn sich ein jeder persönlich betreffen lässt. Das kann man zulassen oder man kann sich dagegen wehren. Schluss: Weihnachten – das hat mit Menschen zu tun. Die biblischen Weihnachtsgeschichten sind Teil des Lebens von Menschen. Im Spiel wurde manches davon dargestellt, manches ausgemalt. Eine vertraute Ausmalung ist ja auch, dass in unseren Weihnachtsspielen und auch in unseren Weihnachtskrippen Hirten und Weise sich im Stall treffen. In Wirklichkeit sind sie sich nicht begegnet. Die Weisen kamen wohl ca. 2 Jahre nach der Geburt zur heiligen Familie.
Die anderen Personen, die im Spiel dargestellt waren, entstammten teils den biblischen Weihnachtsgeschichten, z. T. sind sie erfunden. Die Wirtsleute und ihre Gäste – sie stehen für viele Menschen damals gleich wie heute. Und sie stellen uns damit die Frage, wie wir mit Weihnachten umgehen.
Darum möchte ich wiederholen: Weihnachten wird es nur, wenn sich ein jeder persönlich betreffen lässt, so wie schon Paul Gerhardt in einem unserer Weihnachtslieder („Ich steh an
deiner Krippen hier“) schrieb:
Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein Heiland nicht versagen:
dass ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen.
So lass mich doch dein Kripplein sein,
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden!
Material: ein Eiswürfel pro Person
Segen
Gott der Vater erfrische Dich.
(Eiswürfel austeilen)
Sein Sohn Jesus Christus bringe durch seine Liebe alles zum Schmelzen, was zwischen Dir und Gott steht.
(Warten bis der Eiswürfel etwas schmilzt)
Und der Heilige Geist segne Dich mit seiner überfließenden Gnade und Frieden.
(das Schmelzwasser über die Hände laufen lassen)
Amen.
Vorbemerkungen:
In diesem Entwurf geht es um die Geschenke der Weisen aus dem Morgenland. Was haben sie Gott eigentlich mitgebracht und welche Bedeutung hatte das? Und was würden wir Jesus heute schenken?
Dieser Entwurf lässt sich gut verknüpfen und mit Ideen ergänzen von dem STERNSTUNDEN-ENTWURF von Kirche Kunterbunt.
Zur Willkommens-Zeit erhält jede Person einen Zimtstern. Als Namensschilder könnte eine Sternen-Namenskette gebastelt werden. Immer wieder zieht sich durch diesen Entwurf die Verwendung von Sternen. Das hat mit den Weisen aus dem Morgenland zu tun, die ebenso einem Stern gefolgt sind. Dieses Bild wird hier aufgegriffen.
Als zusätzliche Idee könnten die einzelnen Stationen auf einem kleinen Handzettel im Überblick aufgelistet sein und sind die „Reise-Karte“ für die einzelnen Familien. Bei jeder erreichten Station erhalten sie beispielsweise einen Stempel, bevor sie weiterziehen. Auch das Bild der Reise der Weisen aus dem Morgenland kann dadurch bespielt werden.
Zur Begrüßung gibt es ein Theaterstück von einer Waisen aus dem Morgenland, die das ganze Geschehen unterbricht.
THEATERSTÜCK
Weise aus dem Morgenland: Was steht ihr hier denn noch so rum und wartet und redet?
Moderation: Was ist denn los?
Weise: Na, wir müssen doch endlich dem Stern folgen und die lange Reise auf uns nehmen. Hast du es denn gar nicht mitbekommen?
Moderation: Hm – wovon redest du? Dem Stern folgen?
Weise: Hast du gar nicht mitbekommen, dass da DIE STERNSTUNDE überhaupt passiert ist?
Moderation: Ehm. Also in meinem Leben gab es schon einige schöne Sternstunden erlebt. Ich hab zum Beispiel gestern erst etwas richtig Schönes erlebt, als ich…
Weise: Gestern? Nein, es geht um die STERNSTUNDE DER WELT. Eine ganz Besondere. Ach ich verschwende mir mit dir nur die Zeit. Ich muss los.
Moderation: Los? Aber Moment…sag mir doch erst, wie wir mitkommen können.
Weise: Na ich suche jetzt den großen Stern. Und mache mich auf eine große Reise. Ihr könnt euch auch auf eine Reise machen. Ihr könnt die Sterne hier im Raum suchen und vielleicht findet ihr einen ganz besonders Großen. Und ihr könnt Aufgaben lösen und Sternbilder basteln und euren Lieblingsstern erstellen – aber vor allem müsst ihr jetzt schnell loslegen, sonst wird die Zeit knapp…
Moderation: Okay, okay- dann geht es jetzt los.
Weise: Ich mache mich schon einmal auf den Weg… (verschwindet gehetzt)
Die Moderation schafft eine Überleitung zu den Stationen: Wir wollen auch wie der Weise aus dem Morgenland, dem Stern folgen und eine Reise antreteten zu verschiedenen Stationen.
Material: verschiedene Gegenstände wie Kleidung, Kosmetikartikel, Kuscheltiere, Spielzeuge, Transport-Brett mit vier Schnüren, Hindernisse für den Parcours, Krippe
Stationsbeschreibung: Jede Familie wählt von den Gegenständen aus, was sie Jesus schenken wollen. Diese Gegenstände werden dann durch den Parcours zu Jesus (Krippe) transportiert. Je nach Umsetzung des Parcours kann dieser auch in einem Wettbewerb stattfinden und die Zeit gestoppt werden. Wichtig ist, dass die Geschenke auf dem Weg nicht verloren gehen – fällt ein Gegenstand aus dem Korb, muss noch einmal bei der Startlinie neu angefangen werden. Ihr könnt euch auch verschiedene Schwierigkeitsgrade für unterschiedlich alte Kinder ausdenken (große Kinder können die Geschenke auch ohne Korb oder auf dem Kopf transportieren.
Gesprächsimpuls: Was wollt ihr Jesus schenken? Was glaubt ihr, könnte Jesus gefallen? Gibt es etwas, was Jesus als Baby gebraucht hätte?
Material: Verschiedene „Müll“-Gegenstände wie leere Frischkäse-Packungen, Milchtüten oder ähnliches; Stifte, Schere, Klebestifte oder Klebeband, Washi-Tape
Stationsbeschreibung: Die Weisen aus dem Morgenland hatten etwas, was sie durch die Reise begleitet hat: Die Hoffnung, dass sich hinter dem Stern ein neuer König verbergen könnte, der der Welt Gutes tut und hilft. Die Weisen aus dem Morgenland hatten Hoffnung. Wir dürfen auch Hoffnung haben, dass es mehr gibt, als wir manchmal ahnen und sehen können. Bei dieser Upcycling-Station können wir diesen Hoffnungs-Blick leben: Kann aus Müll vielleicht auch etwas Neues, etwas Schönes entstehen? Schafft aus dem Müll etwas Neues. Habt ihr Ideen? Was kann daraus entstehen? Vielleicht eine kleine Schachtel, in die ein Geschenk gelegt werden kann?
Gesprächsimpuls: Hast du schon einmal erlebt, dass aus etwas Hässlichem etwas Schönes wurde? Für die Erwachsenen: was macht dich hoffnungsvoll?
Material: Geschichte zum Vorlesen, 5 Stühle
Stationsbeschreibung: Eine Person liest die Geschichte vor. Die Stühle sind in einem Kreis gestellt. Jede Person sitzt auf einem Stuhl und wird einer Figur aus der Geschichte zugeordnet. Sobald diese Figur in der Geschichte vorgelesen wird, muss die Person aufstehen und einmal um den Stuhlkreis laufen. Danach setzt sie sich wieder auf ihren Platz.
Material: verschiedene Sterne (das können Bastel-Sterne sein oder Sterne, die euch zur Verfügung stehen- wichtig ist nur, dass klar erkennbar ist, welche Sterne zu dieser Station gehören und gesucht werden müssen)
Stationsbeschreibung: Die Weisen aus dem Morgenland mussten bei ihrer Reise genau hinschauen, um den richtigen Weg zum leuchtend hellen Stern zu folgen. Ihr dürft nun auch genau hinschauen und zählen, wie viele Sterne sich hier verstecken. Sterne werden an unterschiedlichen Orten versteckt und müssen gesucht werden. In der Feier-Zeit wird abgefragt, wie viele Sterne die einzelnen Familien gefunden haben: hat eine Familie vielleicht alle Sterne entdeckt und gewinnt einen Preis?
Gesprächsimpuls: Die Sterndeuter haben die Sterne ganz genau angeschaut und dann den besonderen Stern gefunden. Wo könntet ihr genau hinschauen, um etwas besonderes zu entdecken?
Material: Holz, Hammer, Nagel, Wolle, Papier-Stern-Vorlage
Stationsbeschreibung: Übertragt zunächst eine Papierstern-Vorlage mit Bleistift auf das Holzbrett. Schlagt dann die Nägel auf den Linien und den Spitzen ein. Wichtig sind dabei die Eckpunkte. Knotet einen Garn in eurer Wunschfarbe an einem Nagel fest und wickelt diesen dann beliebig von Nagel zu Nagel. Wenn euer Nagelbild dann die gewünschte Dichte an Fäden hat, wickelt den Faden wieder zum Ausgangspunkt zurück, schneidet ihn ab und verknotet ihn fest mit dem anderen Ende.
Material: Kamera, Teppich, eventuell Kissen, Decken
Stationenbeschreibung: Formt als Familie einen Stern und lasst euch so fotografieren. Dabei dürft ihr kreativ werden – wie könntet ihr euch beispielsweise auf den Boden legen, ein Stand-Bild formen, etc,, sodass es aussieht, wie ein Stern?
Gesprächsimpuls: Woraus besteht ein Stern eigentlich? Was ist ein Stern?
Vorgeschichte: Die Sterndeuter haben dem Baby Jesus Geschenke mitgebracht. Wir dürfen hier Geschenkpapier selbst herstellen.
Vorbereitung: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geschenkpapier selbst herzustellen: Geschenkpapier aus Stoff nähen, einfarbiges Geschenkpapier (z.B. Packpapier) bunter und kreativer gestalten (mit Stempeln oder Fingerfarbe), Geschenkpapier selbst herstellen. Es gibt verschiedene Ideen, von denen ihr als Team überlegen dürft, welche umsetzbar für euch ist und passend für eure Kirche Kunterbunt. Wir geben euch hier ein paar Tipps:
https://www.brigitte.de/leben/wohnen/geschenke/geschenkpapier-selber-machen-5-einfache-schritte-11479638.html
https://www.einzigartig-selbstgemacht.at/diy-geschenkpapier-selber-machen/
https://www.familie.de/diy/basteln/geschenkpapier-selber-machen-9-nachhaltige-diy-verpackungen/
Gesprächsimpuls: Geschenke werden in Geschenkpapier gut verpackt. Wir Menschen verpacken uns auch manchmal, um vielleicht nach außen ein bisschen hübscher oder ein bisschen sicherer oder ein bisschen lustiger zu wirken. Was ist denn dein „Geschenkpapier“?
Vorgeschichte: Ein Geschenk, das ihr hier selbst herstellen dürft und nach der Kirche Kunterbunt verschenken, ist eine Konfetti-Kerze.
Material: Wachsmalstift, Raspel, Backpapier, Stabkerzen, Föhn
Stationsbeschreibung: Wachsmalstifte werden geraspelt und auf ein Backpapier gestreut. Die Wachsmalreste werden mit einem Föhn oder Ähnlichem erhitzt. Eine Stabkerze Wird nun auf die erwärmten Wachsraspel gelegt. Die Kerze wird nun in das Backpapier eingerollt. Die Raspel bleiben an der Kerze kleben und hinterlassen „Konfetti“ auf der Kerze.
Gesprächsimpuls: Wem möchtest du gerne ein Geschenk machen?
Material: Drei große eingepackte Pakete, die ein Symbol für Gold, für Weihrauch und für Myrrhe enthalten
(Zu Beginn wird auf die einzelnen Stationen der Akitv-Zeit eingegangen, damit sich diese mit dem Feier-Zeit-Inhalt verknüpfen)
Ihr durftet heute mit dem Weisen aus dem Morgenland auf die Suche gehen nach einem ganz besonders großen Stern und einen Stern gemeinsam transportieren. Ihr habt vielleicht die Stuhlgeschichte mitgemacht, bei der ihr von den Weisen aus dem Morgenland gehört habt? Wie viele Sterne habt ihr denn gefunden? (antworten lassen) Und habt ihr auch den einen ganz besonders großen Stern entdeckt? Ihr habt heute auch Geschenke transportieren dürfen, so wie die Weise aus dem Morgenland. Und ihr durftet auch ein eigenes Geschenk herstellen: eine Konfetti-Kerze. Wollt ihr mal wissen, was die Waisen damals tatsächlich Jesus mitgebracht haben, als sie zu ihm gewandert sind? Sie hatten drei Geschenke dabei (drei große Geschenk-Pakete mitnehmen).
1.Geschenk: Gold (Herz)
In dem einen Geschenk war Gold. Gold steht symbolisch auch für die Liebe. Das bedeutet, die Waisen wollten Jesus zeigen: Wir haben dich gern. Du bist uns wichtig.
2. Geschenk: Weihrauch (Wünsche)
In dem zweiten Geschenk war Weihrauch. Wisst ihr, was Weihrauch ist? (antworten lassen) Weihrauch ist eigentlich das Harz von Bäumen, das verbrannt wird, sodass es einen gut riechenden Duft ergibt. Weihrauch steht symbolisch für Sehnsucht, die wir haben; für Wünsche, die in uns sind. Und bei denen wir uns so arg wünschen, dass sie in Erfüllung gehen. Vielleicht auch, dass mehr Sternstunden im nächsten Jahr passieren oder Größere.
3.Geschenk: Myrrhe (Tränen)
Und das dritte Geschenk war tatsächlich Myrrhe. Weiß jemand, was Myrrhe eigentlich ist? (antworten lassen) Myrrhe ist tatsächlich eine Arzneipflanze und wurde verwendet, um Wunden zu heilen. Myrrhe steht symbolisch für Schmerz, für das, was uns weh tut, wo Verletzungen in uns liegen. Was die Waisen aus dem Morgenland also machen, sind Jesus die Dinge zu bringen, die so ganz tief in uns liegen.
(auf die Station Upcycling eingehen und ggf. ein entstandenes Werk hochhalten?)
Ihr durftet heute aus Müll etwas Neues, etwas Schönes formen. Wollt ihr einmal zeigen, was ihr gebastelt habt? Die Weisen haben Schmerz und Wünsche zu Jesus hin gebracht, weil sie geglaubt haben, dass so wie der Müll, den wir hier verwandelt haben, dass Jesus unsere Schmerzen und Sehnsüchte vielleicht verwandeln kann in etwas Gutes.
Und weil sie geglaubt haben, dass das bei Gott gut aufgehoben ist. Unsere Schmerzen, unsere Traurigkeit ist Gott nicht egal. Wir dürfen sie ihm sagen, er hört zu, er fühlt mit.
Weihnachten bedeutet: Gott ist all dem, was uns schwer fällt, worauf wir hoffen, was wir lieben- all dem ist Gott gar nicht entfernt, sondern ist dem ganz nah.
Und weil das so ist, war Jesu Geburt die größte Sternstunde der Welt.
PLOPP-GEBET
Beschreibung: An dieser Stelle kann den einzelnen Familien ein Becher mit Wasser und ein Becher mit Murmeln ausgeteilt werden ( Murmeln in der doppelten Anzahl der Personen in der Familie). Die Familie darf sich zusammenstellen und für sich das Ploppgebet ausprobieren.
Einleitung: Und weil Gott dem, was uns schwer fällt und dem, was leicht und schön für uns ist, nicht weit entfernt ist, dürfen wir das jetzt Gott sagen.
Hier findet sich das Plopp-Gebet ausführlich beschrieben: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/plopp-gebet/
Die Familien erhalten für ihre Magnet-Wand, für den Kühlschrank, etc., eine Karte, auf der eine Erinnerung an den Inhalt der Feier-Zeit
Karten-Inhalt:
Weihnachten bedeutet:
Gott versteht, wofür dein Herz schlägt (Gold)
Gott versteht, was dir Schmerzen bereitet (Myrrhe)
Gott versteht, was du dir wünschst (Weihrauch).
Wunderkerzen-Segen
Zum Abschluss kann der Wunder-Segen draußen gesprochen werden. Hier findet sich die Beschreibung : https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/wunderkerzen-segen/
Um als Familie nah beieinander zu bleiben, ist Kommunikation, Ehrlichkeit, aber auch geteilte Herzensnähe so wichtig. Der Kirche Kunterbunt Impuls kann genutzt werden, um sich tiefer als Familie auszutauschen:
Was ist dir so wichtig, dass dein Herz dafür schlägt? – Was ist das GOLD in deinem Leben?
Was macht dich traurig aktuell? – Was ist deine MYRRHE?
Was wünschst du dir? – Was ist dein WEIHRAUCH?
Schaut euch das Einhorn an. In vielen Geschichten und Märchen werden den besonderen Tieren Kreativität, Einfühlungsvermögen, Phantasie und Heilkräfte nachgesagt. Einhörner gibt es nicht. Aber es kann uns daran erinnern, dass Gott uns beschenken möchte.
Gott, der Allmächtige segne dich mit Sanftheit, Ausdauer und Kraft. Dass du – wie man es den Einhörnern nachsagt – dem Guten nachjagst und dafür genügend Kraft hast. Der Vater beschenke Dich mit Mut und Einfühlungsvermögen.
Gott, der Sohn segne dich mit Freundschaft und Versöhnung. Dass du – wie man es den Einhörnern nachsagt – für andere da sein kannst, andere für dich da sind und du ein offenes, weiches Herz hast. Jesus verleihe Dir Verbundenheit!
Gott, die heilige Geistkraft segne Dich mit Kreativität, Heilung und Fantasie. Dass du – wie man es den Einhörnern nachsagt – voller glitzernder Ideen, Heilung und bunter Hoffnung bist! Die Geistkraft Gottes beflügle deine Gedanken und Gefühle!
Es segne dich Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen!
Jede Familie erhält für das Gebet eine Schnur. Diese knoten sie zu einem Schnur-Kreis zusammen. Jedes Familienmitglied hält sich an der Schnur fest. Dann darf gemeinsam gesprochen werden:
Gott in unserer Familie läuft nicht immer alles rund, wie dieser Schnurkreis. Manchmal fällt das Miteinander schwer und die Schnur ist kurz vor dem Zerreißen. Hilf uns, uns gegenseitig festzuhalten und unsere Unterschiedlichkeit zu feiern. Und wenn wir das einmal nicht können – dann erinnere uns daran, dass die Schnur zu dir niemals reißen kann. Und verbinde unsere Schnur mit deinem göttlichen Faden. Wir gehören alle zu deiner großen Familie. Danke. Amen.
Vorbemerkungen zu dem Entwurf
Ein Entwurf zu all den vielen Ausrufen von „Das ist doch voll unfair“ und allem „Ich hab aber zu wenig“. Ein Entwurf für die Frage nach Fairness und Gerechtigkeit und das, was Gott dazu mitgibt. Dabei konzentriert sich der Entwurf auf ein Gleichnis, dass Jesus erzählt hat: Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg aus Matthäus 20,1-16.
Namensschilder
Zum Start erhalten alle Teilnehmenden ein Namensschild. Als Idee kann das Namensschild in Form einer Weinrebe oder einem Puzzleteil gestaltet sein.
Theaterstück
Zum Start in die Kirche Kunterbunt werden die Familien schon in den Beginn der Geschichte mit hineingenommen durch diese kurze Theaterszene:
Zwei Arbeitende kommen auf die Bühne und tragen pflücken Weinreben
Person 1: Langsam brennt die Sonne wirklich heiß herunter.
Person 2: Ja es ist wirklich anstrengend. Ich bin froh, dass ich heute früh noch genug zum Trinken eingepackt habe (trinkt einen Schluck).
Person 1: Heute Morgen war es wirklich angenehmer zu arbeiten.
Person 2: Ja das kann sein.
Person 1 : (schaut stutzig) Du bist gar nicht seit morgens schon da?
Person 2 : Ne ne, ich wurde gerade eben erst angefragt, ob ich noch zum Arbeiten kommen könne. Und ich kann den 1 Denar als Lohn wirklich gebrauchen.
Person 1 : Moment mal…seit wann bist du da?
Person 2 : Ach circa eine Stunde.
Person 1 : Und dir wurde 1 Denar als Lohn versprochen?
Person 2 : Ja (strahlt). Klasse oder?
Person 1 : Dir wurde derselbe Lohn versprochen, obwohl ich schon seit Morgens früh hier schufte und die Sonne auf meinen Rücken brennt und ich langsam Kopfschmerzen bekomme und du erst (wird laut) SEIT EINER HALBEN STUNDE DA BIST?
Person 2 : Hey hey ruhig…ich kann doch nichts dafür, dass mir derselbe Lohn wie dir versprochen wurde. Du bist doch selbst Schuld, wenn du schon seit heute früh dabei bist.
Person 1 : Ich soll selbst Schuld sein? Ich brauch eben Geld, um meine Familie zu versorgen. Ich bin fleißig und heute früh schon dagewesen. Du bist erst seit heute Mittag da.
Person 2 : Naja, immerhin bin ich länger da, als die Frau da vorne. Die ist erst gerade eben gekommen.
Person 1 : Und die erhält auch denselben Lohn?
Person 2 : Ich denke schon. So war es ja ausgeschrieben. Du hättest einfach nicht so früh kommen sollen.
Person 1 : Das ist so unfair. Ich verdiene viel viel mehr Geld als du. Wir warten jetzt mal ab, bis heute Abend ist und wir den Lohn erhalten. Wenn du dann tatsächlich dasselbe erhältst wie ich, dann werde ich mich höchstpersönlich beschweren. Das kann doch einfach nicht sein.
(Person 1 zieht wütend von der Bühne- Person 2 folgt ihr nach einiger Zeit)
Moderation: Wie findet ihr denn das, dass eine Person, die weniger gearbeitet hat, denselben Lohn erhält? (Antworten sammeln ) Was glaubt ihr, wird der Weinbergbauer tatsächlich allen denselben Lohn geben oder bekommt eine Person vielleicht mehr als die Andere? (Antworten sammeln) Wir sind gespannt, wie die Szene ausgeht und werden später in derFeier-Zeit das Ende der Geschichte hören. Aber jetzt tauchen wir erst einmal in verschiedene Stationen ein, die sich mit der Geschichte und mit der Frage nach Fairness und Gerechtigkeit beschäftigen.
(Stationenvorstellung)‚
Station: Blumentopf
Material: Blumentöpfe (oder alternativ kleine Eis-Becher) , Acryl-Farbe zum Bemalen der Töpfe, Blumensamen
Stationenbeschreibung: So wie die Weinbergarbeitenden dürfen auch wir heute mitarbeiten, in dem wir auch etwas pflanzen. Ihr dürft hier euren eigenen Topf bunt gestalten, so wie ihr es schön findet. Füllt ihn dann mit Erde und streut die Samen darauf. Deckt sie vorsichtig mit Erde zu. Vergesst zu Hause nicht den Topf zu gießen, damit eure Blumen wachsen können.
Station: Münz-sammel-Parcours
Material: Schokolade in münzform oder Spielgeld, Hütchen für den Parcours, eventuell Hindernisse
Stationenbeschreibung: Die Weinbergmitarbeitenden sind im Weinberg, weil sie am Ende Geld bekommen. Deswegen arbeiten sie. Ihr dürft jetzt, so wie Weinbergmitarbeitenden, Geld sammeln in diesem Parcours. Ziel ist es, dass ihr möglichst schnell den Weinberg durchlauft und dabei möglichst viele Münzen sammelt. Aber Achtung: die Münzen sind teilweise versteckt oder schwierig aufzuheben.
Gesprächsimpuls:
An die Erwachsenen: Was war bisher der Job, der euch am meisten Spaß gemacht hat?
An die Kinder : Was würdet ihr denn gerne mal arbeiten, wenn ihr erwachsen seid?
Station: Fruchtsaft selbst herstellen
Material: Obst, Gemüse, Kleine Glasflasche zum Abfüllen, Entsafter, Schneidebretter, Schneidemesser, Kleine Becher zum Probieren, evtl. Etiketten zum Beschriften der Becher
Stationenbeschreibung: Die Weintrauben in dem Weinberg werden gesammelt, um anschließend daraus Traubensaft herzustellen. Ihr dürft hier auch euren eigenen Saft herstellen. Als Familie dürft ihr selbst euren Fruchtsaft produzieren. Wählt dazu Gemüse und Obst aus, das euch schmeckt und ihr zusammenmischen wollt. Schneidet das Gemüse und Obst klein, entsaftet es und mischt dann euren eigenen Fruchtsaft. Probiert ihn und füllt ihn in eine kleine Flasche für Zuhause ab. Bei der „Namensschilder“-Station könnt ihr euch für euren Getränkebecher noch ein passendes Namensschild basteln.
Station: Namensschilder basteln für die Getränkebecher
Material: Wäscheklammern, Stifte oder Beschriftungsgerät
Stationenbeschreibung: Damit wir wissen, welcher Becher zu welcher Person gehört, dürft ihr hier euer eigenes Namensschild gestalten. Die Wäscheklammer klemmt ihr an euren Trinkbecher und könnt sie jetzt zu jeder Kirche Kunterbunt mitbringen.
Station: Mensch-ärgere-dich-nicht
Material: Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett
Stationenbeschreibung: Eine Spielleitungs-Person nennt die Spielregeln von Mensch-ärgere-dich-nicht und ergänzt, dass es heute eine ganz besondere Regel geben wird. Diese Regel wird aber noch nicht verraten. Irgendwann mitten im Spiel wird die Regel genannt werden und darüber bestimmen, wer am Ende des Spiels gewinnt. Das Spiel wird begonnen. Nach einiger Zeit (beispielsweise wenn festgestellt wird, dass Kinder und Erwachsene den Spaß an dem Spiel verlieren) nennt die Spielleitung die neue Regel: die Letzten sollen die Ersten sein. Das bedeutet: die Person, die bisher am Schlechtesten ist, gewinnt.
Gesprächsimpuls: Wie findet ihr das, dass die Person gewonnen hat, die am wenigsten weit war?
Station: Frust-Box oder alternativ Frust-Feuer
Material: Zettel, Stifte, Box oder beim Frust-Feuer: Topf, Zange, Zettel, Stifte, Feuerzeug (oder falls outdoor vorhanden über einem Lagerfeuer oder Feuerkorb)
Stationenbeschreibung: Hat sich etwas für euch schon einmal unfair angefühlt? Begegnet euch in eurem Leben Ungerechtigkeit? Fragt ihr euch, warum das ausgerechnet euch passiert? Schreibt doch diese Ungerechtigkeit auf einen Zettel und füllt sie in die Frust-Box oder alternativ verbrennt diesen Zettel vorsichtig mit der Zange.
Zuspruch: Alles das, was sich in unserem Leben so unfair anfühlt, dürfen wir Gott sagen. Er hört uns zu! Er nimmt uns ernst.
Station: Box-Sack
Material: Kissen, „Stärke“-Messgerät, alternativ Boxhandschuhe, Box-Sack, Hau-den-Lukas
Stationenbeschreibung: Manchmal in unserem Leben fühlen wir uns vielleicht so ungerecht behandelt wie dieser Weinbergmitarbeitender. Wir werden wütend und frustriert. Das ist ganz normal in unserem Leben und wir würfen Wut und Frust und auch Zorn spüren. Wichtig ist, wie wir mit diesem Frust umgehen. Damit wir ihn nicht an anderen Menschen auslassen und andere verletzten, können wir unsere Wut an diesem Box-Sack loswerden.
Mit einem Messgerät wird gemessen, wie stark du auf den Boxsack eingeschlagen hast.
Gesprächsimpuls: Was tust du, wenn du wütend bist? Was hilft dir dann?
Station: Puzzleteil gestalten
STATION FÜR ALLE ALS VORBEREITUNG DER FEIER-ZEIT
Nicht jede Station kann von jeder Familie bei einer Kirche Kunterbunt besucht werden. Diese Station sollte allerdings von jeder Familie kurz besucht sein. Sie dauert nicht lange, aber dient als Vorbereitung auf die Feier-Zeit.
Material: weiße Puzzleteile (beispielsweise auf festem Papier ausgedruckt), Stifte
Stationenbeschreibung: Gestaltet doch euer eigenes Puzzleteil so bunt, wie ihr es schön findet. Ihr dürft auch gerne euren eigenen Namen auf das Puzzleteil schreiben. Das Puzzleteil bitte gut aufheben, weil wir es noch in der Feier-Zeit später brauchen.
Station: Bibelvers als Puzzle- Wettbewerb
Material: Vers auf einzelnen Puzzleteilen, auf denen nicht nur Worte, sondern auch Bilder für kleinere Kinder aufgemalt sind, Stopp-Uhr
Bibelvers: Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat.
Stationenbeschreibung: Puzzelt möglichst schnell das Puzzle als Familie zusammen. In welcher Zeit schafft ihr es?
Gesprächsimpuls: Könnt ihr verstehen, was mit dem Vers gemeint sein könnte?
Station: Vergeben
Material: große Glasschüssel (Glas, da Aceton bei Plastik oder Aluminium das Material beschädigen könnte), je nach Teilnehmerzahl mehrere Liter Aceton (Baumarkt), Styroporstücke, Eddings/Filzstifte, Handschuhe
Durchführung: Die Besucher*innen können Gedanken, von denen sie sich befreien wollen auf ein Stück Styropor schreiben. Je nach Alter können die Besucher*innen selbst bzw. die zuständige mitarbeitende Person das Stück Styropor in eine Glasschüssel mit Aceton legen. Wichtig hier: Schutzbrille und Handschuhe! Nach einiger Zeit löst sich das Styropor im Aceton auf.
Stationsbeschreibung: Stellt euch vor: Der Weinbergmitarbeiter, der schon so früh da war und so lange gearbeitet hat, ist so wütend geworden, dass er den anderen Weinbergmitarbeiter geschlagen hat. Wie findet ihr das? (Sammeln). Manchmal passieren auch in unserem Leben Dinge, wo wir plötzlich wütend werden und vielleicht jemanden verletzen. Wenn wir etwas gemacht haben, was nicht richtig war, kann sich das ganz schön schwer anfühlen und vielleicht wünscht man sich, dass es einfach weg ist. Gott verzeiht uns, wenn wir ihm Situationen nennen, die uns leid tun. Dann verschwindet bei ihm das, was nicht richtig war.
Dazu kannst du dir jetzt ein Styroporteil nehmen und etwas mit einem Edding darauf schreiben, von dem du möchtest, dass es sich auflöst. Danach kannst du es mithilfe von einem Mitarbeitenden „verschwinden“ lassen.
Theaterszene
Es ist Abend geworden. Die Weinbergmitarbeitenden sind müde und hungrig und stehen in einer Reihe, um den Lohn zu bekommen. Person 1 steht vor einem Tisch, hinter dem der Weinbergbauer mit dem Lohn sitzt.
Person 1 : Herr Weinbergbauer, ich wollte nur mal nachfragen, ob es richtig ist, dass ich jetzt genauso viel Lohn erhalte, wie die Anderen, die teilweisenur eine Stunde gearbeitet haben und viel später kamen als ich.
Weinbergbauer: Ich nehme mir gerne gleich Zeit für dich, aber erst einmal bekommt die Personen Geld, die als Letztes gekommen sind.
Person 1 : Wie bitte? Die bekommen jetzt auch noch früher ihr Gehalt?
Weinbergbauer: Bitte stelle dich hinten an und dann nehme ich mir gerne später Zeit für dich.
Person 1 geht wütend weg und kommt nach einiger Zeit wieder
Weinbergbauer: Du findest das sicher unfair, aber es war vereinbart, dass jede Person 1 Denar bekommt. Ich hatte dir einen Denar versprochen und duerhältst auch einen Denar. Ich will denen, die als Letztes kamen genauso viel geben. Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.
Person 1 geht wütend davon): Das darf doch nicht wahr sein. Das ist so unglaublich unfair. Nie wieder werde ich hier arbeiten! ( geht wütend zu Person 2) Dir will ich nie wieder begegnen.
Person 2 : Ich bin wirklich dankbar, dass ich heute trotzdem so viel Lohn bekommen . Ich hatte heute Morgen so Bauchschmerzen und konnte nicht arbeiten. Und jetzthabe ich trotzdem Lohn bekommen.
Person 1 : Ich gönne dir das nicht…(geht wütend ab)
IMPULS
Moderation: Diese Geschichte wurde von Jesus erzählt. Er hat sie erzählt, um zu zeigen, wie es in der Welt ist, die er sich wünscht. In seiner Welt da sollen die Letzten die Ersten sein. Das wirkt für uns erst einmal schrecklich unfair oder? Warum bekommt die Person, die weniger macht, genauso viel? In Gottes Welt da geht es nicht darum, wie viel eine Person geleistet hat. In Gottes Welt geht es nicht darum, wer mehr schafft oder wer weniger schafft. Manchmal sehen wir als Menschen nur unser eigenes Leben und dann ist alles, was um uns herum ist, so unfair. Aber es geht nicht nur um unser eigenes Leben. Es geht nicht nur um die Arbeit des Weinbergbauern, sondern darum, dass am Ende des Tages der Weinberg fertig bearbeitet ist. Was kann das denn übertragen auf uns bedeuten? Wir hören uns mal verschiedene Personen an:
Person A- Kind: Ich finde es immer sehr unfair, dass an dem Geburtstag von meiner Schwester nur sie Geschenke bekommt und ich nicht. Ich weiß, dass es eben auch nicht mein Geburtstag ist, aber ich will auch Geschenke bekommen. Die Geschichte zeigt mir, dass ich lernen darf, Anderen das zu gönnen.
Person B- Erwachsene: Ich habe in meinem Leben immer so viel gegeben. Ich hab einen guten Abschluss gemacht, ich habe viel gelernt, ich war fleißig. Und jetzt hat meine Freundin trotzdem den besseren Job bekommen und mehr Anerkennung. Das finde ich unfair. Ich hab doch viel mehr gegeben. Die Geschichte zeigt mir, dass ich mich für meine Freundin freuen darf, weil es nicht nur um mein Leben geht. Ich darf großzügig sein, in dem ich mich für andere freue. Und mir geschieht trotzdem Gutes, denn ich erhalte genauso viel Gutes, wie meine Freundin.
Person C- : Ich schaffe Vieles nicht. Ich fühle mich häufig, als könnte ich gar nicht ein Teil Von der Gesellschaft, von anderen Menschen sein. Ich bin viel müde und viel krank. Die Geschichte zeigt mir, dass ich trotzdem einen Platz hab und gesehen bin. Der Weinbergbauer möchte mich trotzdem in seinem Team haben.
Person D: Ich fühle mich manchmal, als würde ich in meinem eigenen Leben gar nicht mehr vorkommen, weil ich immer so viel zu tun habe. Ich fahre meine Kinder zu ihren Hobbys. Und meistens fahre ich und nicht die Nachbarinnen. Die könnten doch auch mal fahren. Aber meistens bin ich diejenige. Ich bin diejenige, die ständig gibt und gibt. Die Geschichte zeigt mir auch, dass ich auf mich aufpassen darf. Ich erhalte genauso Viel, wie die Anderen. Deswegen darf ich mich wichtig nehmen.
Moderation: Was sagt die Geschichte dir? Vielleicht möchtet ihr in eurer Familie einmal kurz darüber sprechen?
Gebet- Puzzle
Material: Puzzleteile von der Puzzle-Station
Beschreibung: Wir alle haben ein gleich großes Puzzleteil erhalten. Obwohl manche von uns größer sind und manche von uns kleiner. Obwohl manche von uns mehr wissen und andere weniger. Obwohl manche in ihrem Leben vielleicht mehr schaffen als Andere. Trotzdem erhalten wir alle das gleiche Puzzleteil. Manche von uns dürfen lernen, den Anderen zu gönnen, sich darüber zu freuen, dass sie genauso ein großes Puzzleteil erhalten. Und dann nicht zu streiten. Andere von uns dürfen lernen, dass unser Puzzleteil auch wichtig ist. Auch wenn wir uns aktuell vielleicht weniger einbringen können. Es geht nicht darum. Bei Gott ist man nicht wichtig durch das, was man alles leistet und schafft.
Als Symbol dafür, dass wir alle einen Platz bei Gott haben und wichtig sind und gesehen sind, dürfen wir jetzt unser Puzzleteil mit den Puzzleteilen von Anderen verbinden. Dafür dürft ihr euer Puzzleteil auf den Boden legen und an ein anderes anknüpfen. Mal schauen, welch buntes Bild entsteht, wenn wir auch die Puzzleteile von Anderen sehen.
Bibelvers sprechen
Um von der Geschichte zu lernen, dass es auch um die anderen Personen geht und nicht nur um uns selbst, wollen wir gemeinsam eine Bibelvers sprechen:
„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat.“
Und weil der Vers einbisschen kompliziert ist, vereinfachen wir ihn und sprechen:
„Ich dir – so wie Christus mir.“ Das bedeutet: Ich möchte so mit dir umgehen, wie Christus mit mir umgeht.
Wir können auch Bewegungen zu dem Vers machen.
Ich (auf sich zeigen)
Dir (auf andere zeigen)
Wie Christus (nach oben zeigen)
Mir (Hände überkreuzen auf die Schultern legen)
Schnur-Segen
Für die Feier-Zeit haben wir noch ein alternatives tolles Theaterstück für die Feier-Zeit zum Thema Streit. Geschrieben von Frauke Junghans:
Vielleicht habt ihr als Kirche Kunterbunt-Initiativen Ideen, was den Familien in Streit-Situationen gut tun würde? Vielleicht eine Ermutigungs-Karte? Vielleicht ein Gebet oder Segen, der im Streit gesprochen werden kann? Vielleicht auch Tipps für Konfliktlösung. Überlegt doch als Initiativen, was euren Familien gut tun würde.
In der hessischen Landeskirche tobt eine heftige Debatte. Er geht um Räume für Kinder und Jugendliche. Weil die Mitgliederzahlen sinken, werden Gebäude abgestoßen. Als eine der ersten Sparmaßnahmen wurden die Jugendbildungsstätten geschlossen. Viele junge Menschen verloren über Nacht einen wichtigen Entwicklungs- und Glaubensraum. Mehr noch als der Verlust der Gebäude schmerzt, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen nicht gesehen wurden. Da der Reformprozess in der Kirche gerade erst beginnen hat, werden weitere Debatten folgen, in denen junge Menschen um ihre Räume ringen. Sie werden darauf aufmerksam machen, dass die Jugend Räume braucht und ihre Vorstellungen von Kirche äußern.
Der hier skizzierte Jugendgottesdienst mit dem Titel „Mein Kirchen(t)raum“ will dieses Anliegen unterstützen. Er wurde im Frühjahr 2023 vom Ev. Stadtjugendpfarramt Darmstadt gemeinsam mit jungen Menschen konzipiert und durchgeführt. Die Veranstalter*innen greifen die politische Forderung ihres Jugendverbandes auf: „Jugend braucht Räume“. Sie haben Elemente in den Ablauf integriert, durch die die Gottesdienstbesucher*innen selbst zu Wort kommen und ihre Träume von Kirche ausdrücken können.
1. Lied (Band)
My Lighthouse (Rend Collective)
2. Begrüßung (zwei Moderator*innen im Wechsel)Moderator*innen begrüßen und stellen sich selbst vor.
3. Fragen zur Kontaktaufnahme mit den Besucher*innen (zwei Moderator*innen im Wechsel)„Wer vor Euch kommt aus Rohrbach? Bitte winkt einmal!“ (Pause) „Schön, dass Ihr da seid.“ / „Und wer kommt von außerhalb? Bitte winkt auch einmal!“ (Pause) „Schön, dass Ihr da seid.“ / „Wir wollen Euch noch besser kennenlernen. Wer von Euch gehört ins Team „Tiktok“?“ / „Die oder das Nutella? Wer ist für ‚die‘?“ (Pause) „Wer ist für ‚das‘?“ / „Heute geht es um Räume zum Wohlführen. Wer mag Hängematten? Bitte winken!“
4. Gottesdienstthema benennen (zwei Moderator*innen im Wechsel)
„Das Motto des Gottesdienstes ist: ‚Mein Kirchen(t)raum‘. Es geht also im Räume und Träume von Kirche. Vermutlich hat jede*r von Euch einen Lieblingsort. Das kann ein Ort sein in der Natur, in einem Gebäude, im, eigenen Zimmer oder am einem Urlaubsort.“ / „Kirchen sind Räume für Glauben, Gemeinschaft und Träume. Die Jugend braucht solche eigenen Räume. ‚Jugend braucht Räume‘, so lautet eine Forderung unseres Jugendverbands ‚EJHN‘. Wir unterstützen das!“ / „Ihr sollt heute zu Wort kommen. Was ist Dein Traum von Kirche? Wofür brauchst Du Raum?“
5. Überleitung zum Lied (zwei Moderator*innen im Wechsel)
„Ihr könnte Euch auf viele schöne Elemente freuen: aktive Phasen, eine Predigt, ein Snack am Ende und Singen mit der Band.“ / „Unsere Lieder haben alle mit Räumen zu tun. Wir laden Euch ein, schon beim ersten Lied laut mitzusingen. Es heißt: ‚Meine Kirche‘“.
6. Lied (Band)
Meine Kirche (Eugen Eckert)
7. Was ist alles Kirchenraum? (zwei Moderator*innen im Wechsel)
Anknüpfen an das Lied: „Meine Kirche? Deine Kirche? Ich brauche eine Kirche, in der ich gerne bin.“ / Moderation*in A fragt B: „Hast Du Lieblings-Kirchenräume?“ (B antwortet mit Fotos von einer Kirche) / Moderation*in B fragt A: „Und Du? Was gefällt Dir an Kirche?“ (A antwortet mit Bildern von einer Jugendfreizeit.) „Für mich ist Kirche auch Raum für Gemeinschaft! Kirche ist nicht nur das Gebäude. Kirche ist Begegnung mit anderen Menschen und mit Gott.“
8. Votum (Moderator*innen A)
„Gut, dass wir diese Gemeinschaft hier habe und dass wir Gottesdienst feiern können. Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
9. Eingangsgebet (Moderator*in B)
„Ich bete mit uns: Gott, danke für diesen Kirchenraum. Danke für die Gemeinschaft miteinander und mit Dir. Wir brauchen Raum zum Leben, zum Austausch, zu Lachen und auch zum Weinen. Wir brauchen sichere Räume und ein Zuhause für unsere Seele. Lass diesen Gottesdienst einen solchen Raum sein. Amen.“
10. Lesung (Mitarbeiter*in)
„Ich habe eine biblische Geschichte für Euch dabei. In ihr geht es um einen Kirchenraum.“
Lukas 2,41ff vorlesen: Der zwölfjährige Jesus im Tempel
11. Lied (Band)
Jesus in my house (Judy Bailey)
12. Predigt (Mitarbeiter*in)
Jugend braucht Räume. Unter diesem Hashtag gibt es zurzeit eine Kampagne der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau, welche sich gegen die Schließung physischer Räume in der Kinder- und Jugendarbeit richtet. Entsprungen ist die Idee zu dieser Kampagne 2021, als unsere Landeskirche plante, ihre beiden Jugendbildungsstätten, nämlich die Burg Hohensolms sowie das Kloster Höchst, zu veräußern. Auf diesen Vorstoß reagierte die EJHN mit der besagten Kampagne „Jugend braucht Räume“, die zu diesem Anlass den Verlust von Jugendlichen genutzten Räumen generell anprangert.
Für Jugendliche wird der Raum in unserer Landeskirche, aber auch in den Gemeinden und in den neu gebildeten Nachbarschaftsräumen spürbar enger. Immer mehr Freizeitorte, Begegnungsräume und Bildungsstätten schließen. Wohin kann man sich mit gemeinsamen Träumen, entspanntem Abhängen, Arbeiten und Lernen noch zurückziehen? Für die EJHN ist der Verlust von Räumen für Jugendliche ein Skandal! Jugendräume zu schließen und gleichzeitig keine neuen zu schaffen, sei nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch immer eine politische Entscheidung.
Es ist spürbar, dass Orte für junge Menschen geschlossen wurden bzw. in absehbarer Zeit geschlossen werden. Dabei sollten gerade junge Menschen die Möglichkeit haben, sich zu begegnen und gemeinsam Zeit zu verbringen. In unserem noch recht jungen Dekanat wurden in der Synode am 31. März 2023 die zu bildenden Nachbarschaftsräume beschlossen. So gibt es jetzt zehn Nachbarschaftsräume (früher: Regionen) in unserem Dekanat, was bedeutet, dass die einzelnen Kirchengemeinden in ihrem Nachbarschaftsraum in allen Belangen zusammenarbeiten sollen. Dies betrifft auch uns, die Kinder und Jugendlichen im Dekanat sowie unsere Jugendräume, welche nicht alle erhalten werden können.
Unsere physischen Räume in den Gemeinden und Nachbarschaftsräumen können uns ein Zuhause sein. Doch gibt es, meiner Erfahrung nach, auch innere Räume, welche uns rund um die Uhr zur Verfügung stehen und in welche wir uns bei Bedarf zurückziehen können. Wenn uns alles zu viel wird, wir in der Schule oder im Studium Schwierigkeiten haben oder es Stress im Freundeskreis gibt – in uns selbst können wir uns jederzeit zurückziehen. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und meinen inneren Raum als mögliche Begegnungsstätte mit Gott betrachten. Dieser Glaubensraum ist mein „Safe Space“ in schwierigen Zeiten. Immer dann, wenn menschlicher Rat nicht mehr ausreichend ist, weiß ich, dass ich mich über ein Gebet mit Gott verbinden und ihn um Hilfe bitten kann. Ich sehne mich regelrecht nach der Verbindung zu Gott.
So heißt es in einem Lied „There is a longing in our hearts“: „Da wohnt ein Sehnen tief in uns, oh Gott, nach dir, dich zu sehen, dir nah zu sein“. Von der Sehnsucht erzählt auch der Psalm 84, welcher da beginnt mit: „Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr, der Heerscharen! Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht nach dem Tempel des Herrn“. Sehnen und Wohnen. Zwei Grundbedürfnisse, die uns ein Leben lang begleiten. Das Gute: Unsere Sehnsucht nach Gott beruht auf Gegenseitigkeit. Geradezu ergreifend beschreibt Jesus dies im Gleichnis vom verlorenen Sohn. In dem Gleichnis erzählt Jesus eine Familiengeschichte, in der sich einer der Söhne sehr ungerecht behandelt fühlt. Der jüngere Bruder, welcher zuvor sein gesamtes Erbe verprasst hat, sehnt sich reumütig nach dem Haus des Vaters zurück, wo er, kaum dass er ankommt, freudig aufgenommen wird. Der ältere Bruder, welcher dem Vater die ganze Zeit über ergeben gedient hatte, beklagt sich über das Verhalten des Vaters. Dieser entgegnet: „Mein Kind, du bist immer bei mir, uns alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden“ (Lk. 15,31). Nicht nur der jüngere Sohn aus dem Gleichnis sehnt sich nach seinem Vater und nach seinem Zuhause. Die Geschichte zeigt uns, dass auch Gott Sehnsucht nach seinen Menschen hat. Darin liegt unsere Chance – wenn wir nur, wie der „verlorene Sohn“ unsere Situation einsehen, unserer Sehnsucht nachgeben und uns auf den Weg nach Hause machen. Wo dieses Zuhause nun liegt, ob es einen physischen Raum besitzt oder in uns gelagert ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Ich glaube daran, dass sowohl meine Kirche und Gemeinde als auch mein innerer Glaubensraum ein solches Zuhause sein können, in denen meine Sehnsucht endet und ich mit Gott in Verbindung trete. Doch nicht nur alleine, sondern auch gemeinsam lässt es sich vor Gott treten. Das erfahren wir in jedem Gottesdienst. Ich mag besonders das Ende, wenn der Segen über einem ausgesprochen wird. Dadurch erhalten wir Anteil an der göttlichen Kraft und Gnade. Der Segen ist etwas, das uns verbindet und vereint.
Es geht noch weiter. Wir haben sogar Räume in der Ewigkeit. In 2. Korinther 5,1 steht geschrieben: „Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel“. Für mich schwingt da erneut das elementare Thema „Sehnsucht“ mit. Sehnsucht nach Heimat. Sehnsucht, zuhause zu sein. Dort ankommen, wo sich alles von selbst versteht, wo unsere Seele ihr ewiges Zuhause findet.
Bis dahin heißt es aber: „Jugend braucht Räume!“ Lasst uns gemeinsam für die Orte kämpfen, an denen wir unsere Gemeinschaft miteinander und mit Gott so leben können, wir junge Menschen es tun und brauchen. Amen.
13. Lied (Band)
Da berühren sich Himmel und Erde (Thomas Laubach)
14. Aktionen (Moderator*in A, Kreativteams)
„Jetzt seid Ihr gefragt. Gleich könnt ihr aufstehen und drei Stationen in dieser Kirche besuchen. Wer fertig ist, setzt sich wieder auf seinen*ihren Platz. Wir wünschen uns dabei eine ruhige Atmosphäre oder laute Gespräche. Wir haben diese Stationen für Euch vorbereitet:
1. Segenszelt: Komm unter dieses Segensdach. Dort wird Dir ein persönlicher Segen zugesprochen.
2. Kirchenträume: An dieser Wand kannst Du Deinen Traum von Kirche ausdrücken. Was brauchst Du, um in der Kirche Raum zu haben? Wovon träumst Du? Schreibe ein Stickwort auf.
3. Gebetsblumen: Wofür bist Du dankbar? Welchen Wunsch hast Du an Gott. Es kann dabei um die Kirche gehen oder um eine andere Sache, die Dir wichtig ist. Schreibe ein Gebet auf eine Papierblume und stecke sie in den großen Blumentopf.“
[Während der Aktionen (15 Minuten): Hintergrundmusik]
15. Fürbitten (zwei Moderator*innen im Wechsel)„Gott wir kommen vor Dich mit unseren Gebeten. / Acht Fürbitten, die aus den Gebetsblumen ausgewählt wurden, werden vorgetragen. Sie beginnen immer mit den Worten: „Gott wir bitten Dich …“. / Am Ende wird das Vaterunser angeleitet.
16. Infos (zwei Moderator*innen im Wechsel)
Aktuelle Veranstaltungen werden benannt und an der Leinwand präsentiert.
17. Verabschiedung (zwei Moderator*innen im Wechsel)„Es war wirklich schön mit Euch! Danke für Deine Zeit und für die Gemeinschaft miteinander.“ / „Setzt Euch für Eure Räume ein! Wenn ihr dabei Unterstützung braucht, sprecht uns an.“ / „Wir laden Euch nach dem Segen und dem Abschlusslied zu einem Snack in der Sonne vor der Kirche ein.“
18. Segen (Moderator*in B)
[Besucher*innen aufstehen lassen]
Gott segne uns, damit wir mit dem Herzen sehen,
damit wir ohne Stolz und ohne Vorurteile mit den Menschen gehen,
damit wir Dinge finden, die uns Hoffnung geben und uns aufbauen,
damit für jeden Traum ein Raum besteht. Amen
19. Lied (Band)
Geh unter der Gnade (Manfred Siebald)
20. Snack vor der Kirche (Snack-Team)
Vier Wände, eine Tür, vielleicht Fenster. Das ist ein Raum. Ja, auch. Räume sind viel mehr. Geschwungen mit buntem Glas und Bänken, so sehen viele Kirchenräume aus. Alte Sofas und Poster – der Jugendraum. Dann gibt es aber auch noch mehr als Räume in Gebäuden, sondern Orte, die mit Menschen und Leben gefüllt sind. Dieses Themenpaket beschäftigt sich mit Räumen, ihrer Atmosphäre und guten Räumen für Jugendkirchen. Mit Räumen für Gottesdienste und mit außergewöhnlichen Gottesdiensten in Schwimmbädern. Viel Freude beim Eintauchen.
Grundsätzlich:
Räume vermitteln ein Gefühl bei den Besucherinnen und Besuchern, ohne dass auch nur ein Wort gesagt ist. Die grundsätzliche Frage, die sich bei der Raumgestaltung stellt, ist: Welches Gefühl soll den Besucherinnen und Besuchern beim Ankommen vermittelt werden, bevor der Gottesdienst beginnt?
Frage 1:
Dieses Raum-Gefühl sollte die Botschaft oder das Thema des Abends unterstreichen. Dazu müsst ihr zuallererst klären, was das Thema des Jugendgottesdienstes ist.
Frage 2:
Überlegt im Vorbereitungsteam, welches Gefühl der bisherige Gottesdienstraum bei euch vermittelt. Überlegt bspw. wie viele Eindrücke und welche Gefühle ihr beim Betreten einer klassischen Kirche habt. Was macht es mit euch vor dem hohen Gebäude zu stehen? Wie hell oder dunkel ist der Kirchenraum? Ist es eher kalt oder warm? Wie fühlt sich das an, auf der Kirchenbank zu sitzen? Welche Gefühle lösen der Altar und die Kerzen bei euch aus?
Tauscht euch über die Erfahrungen aus und klärt, welche Gefühle und Eindrücke hilfreich für das Thema sind, welche nicht. Vielleicht wäre ein anderer Ort besser geeignet.
Frage 3:
Überlegt, wo sich die Besucherinnen und Besucher vor und nach dem JuGo aufhalten. Gibt es eine Art Vorraum, in dem das Ankommen stattfindet? Oder findet alles in einem Raum statt? Was passiert, wenn der JuGo aus ist? Wo sollen die Leute dann sein und was passiert dort? Und wie bekommt ihr sie schnell zu dem Ort hin? Alle Räume müssen vorbereitet werden und könnten auch ganz unterschiedlich gestaltet sein. Klärt das im Team.
Frage 4:
Klärt, welche Atmosphäre ihr in eurem Jugo schaffen wollt. Sollen sich die Leute wohlfühlen? Oder soll lieber eine ruhige Atmosphäre sein, in der man zur Ruhe kommen kann? Sollen die Leute runterkommen, wenn sie den Gottesdienstraum betreten, oder aufgeputscht werden? Das sollte euch als Team klar sein.
Frage 5:
Checkt jetzt, wer alles am Gottesdienst beteiligt ist und was diese Menschen benötigen. Bspw. Wie viele Mikros benötigen wir? Sind das Funkmikros zum Anstecken, oder stehen die Mikros auf Ständern im Weg? Wie groß ist das Musikteam/ die Band? Wer macht die Moderation? Die Frage an dieser Stelle ist: Was benötigen wir auf jeden Fall, damit der Gottesdienst reibungslos stattfinden kann? Wie sieht die Beleuchtung aus? Damit die Band etwas sieht und die Besucherinnen und Besucher alles gut sehen können?
Frage 6:
Welche Deko/ Raumgestaltung geben eurem JuGo einen Wiedererkennungswert? Vielleicht hat der JuGo einen Namen, oder ein Motto, das irgendwo gut sichtbar erkennbar sein sollte.
Frage 7:
Denkt darüber nach, welche Gegenstände oder Einrichtung das Gefühl stören, das ihr vermitteln wollt. Braucht es das Bild vom Gemeindehaus an der Wand für einen Jugendgottesdienst? Was könnt ihr verschieben/ überdecken, was nicht? Wichtig natürlich, dass ihr alles wieder an den Platz zurückräumt.
Frage 8:
Jetzt geht es ans Eingemachte: Überlegt, welche Gestaltungsmöglichkeiten ihr habt, damit sich das Gefühl von Frage 3 bei den Leuten einstellt. Welche Gegenstände/ Accessoires helfen dabei? Bspw. braucht es für ein Wohnzimmer-Feeling eine gemütliche Sitzgelegenheit, wie ein Sofa, eine Couch oder einen Sessel. Außerdem eine Stehlampe. Usw. Achtet darauf, dass die Besucherinnen und Besucher auch etwas davon haben sollten. Wohnzimmerfeeling stellt sich bspw. nur dann ein, wenn ich als Besucherin oder Besucher auch eine Möglichkeit habe, wenigstens für kurze Zeit gemütlich zu sitzen.
Frage 9:
Besonders authentisch ist natürlich, wenn sich das gesamte Team dem Thema unterordnet. Bspw. ist das Thema „Grillparty“, dann könnten bspw. alle MA eine rote Schürze oder so anziehen. Oder haben Grillbesteck am Gürtel, usw. Es wäre toll, wenn das ganze Team (Moderation, Band, Technik, …) mitzieht.
Frage 10:
Ganz wichtige Frage zum Schluss: Wer räumt auf und stellt alles wieder an den richtigen Platz zurück? Das müsst ihr unbedingt vorher klären! 😉
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