Was tun, wenn Kinder nicht mehr kommen

Einheit | Hintergrund/ Grundsatz
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Was tun, wenn Kinder nicht mehr kommen

Enthalten in:
Materialart: Hintergrund/ Grundsatz
Zielgruppen: Mitarbeit, Mitarbeitende
Einsatzgebiet: Schulung
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Jungscharleiter
Zeitbedarf: 10 Min. (Vorbereitung: 10 Min.)
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Es kommt immer wieder vor. Ein Kind, das bisher regelmäßig zu Jungschar kam, bleibt weg. Manchmal fällt es auch erst nach einem halben Jahr auf. Was kann oder sollte man dann tun? Hier einige Tipps die sich schon bewährt haben.

Eine Liste führen

Am schnellsten fällt mir auf, dass ein Kind nicht mehr kommt, wenn ich eine Liste führe. In der linken Spalte in der Liste stehen die Namen der Kinder und in der obersten Zeile stehen die Daten der Jungscharstunden. Wenn ein Kind zur Stunde kommt, trage ich 2 Punkte in die Zeile des Datums ein. Wer nicht kommen kann, sich aber abmeldet (das geht auch rückwirkend), bekommt einen Punkt. So sehe ich sehr schnell, wenn ein Kind wegbleibt. Der eigentliche Grund für die Liste ist aber ein anderer: Wer am Ende des Jahres die meisten Punkte in der Liste hat, wird zum Jungscharler des Jahres. Die ersten Sechs bekommen dann auf der Weihnachtsfeier der Jungschar tolle Preise und selbstverständlich auch eine Urkunde.

Gründe erörtern

Die Liste der Gründe, warum ein Kind plötzlich nicht mehr zur Jungschar kommt, kann sehr lang sein. Streit mit anderen Kindern, Kinder fühlen sich ungerecht behandelt von Mitarbeitenden, ein Kind hat kein Interesse mehr am Programm, das Programm ist „zu fromm“, es gibt Terminüberschneidungen… usw. Meist handelt es sich aber nur um einen bestimmten Grund, und diesem muss man auf die Spur kommen. Nicht immer wird es gelingen, dass das Kind wieder zur Jungschar kommt, aber die Erfahrung zeigt, dass sich hier jeder Einsatz lohnt.

Die Suche nach dem wahren Grund

Meist ist die Suche nach dem wahren Grund des Fernbleibens gar nicht so einfach. Doch hat man den erst einmal gefunden, weiß man auch meistens schon, was zu tun ist. An mehreren Stellen nachfragen ist immer sinnvoll.

Zuerst einmal sollte man die Situation im Mitarbeiterkreis besprechen. Manchmal kommen aus der Sicht der anderen Mitarbeitenden schon gute Hinweise. 

Danach sollte man natürlich das betroffene Kind fragen. Ein Anruf kann da schon weiterhelfen. Es kann aber auch sein, dass das betroffene Kind nicht den eigentlichen Grund nennen möchte. Es kommen irgendwelche vorgeschobenen Gründe, weil die eigentliche Ursache dem Kind vielleicht peinlich oder unangenehm ist.

Kommt man auch hier nicht weiter, kann man die Freunde des Kindes fragen. Manchmal erfährt man allerdings auch hier nichts Neues. Denn es könnte auch sein, dass genau die Freunde das Problem darstellen und es nicht wissen oder wahrhaben wollen.

Dann wären noch die Eltern, die man auf alle Fälle fragen kann. Und spätestens hier hat man dann einen Hinweis mit dem man arbeiten kann.

Hat man erst einmal den wahren Grund für das Fernbleiben des Kindes herausgefunden, ergeben sich daraus auch schon die Möglichkeiten das Problem zu beseitigen.

Wer fragt, führt!

Wenn man keinen wirklichen Grund gefunden hat, das Kind aber offen ist für ein Gespräch, kann man durch gute Fragen herausfinden, was das Kind benötigt oder vermisst in der Jungschar. Und so könnten die Fragen aussehen:

Was wünschst du dir in der Jungschar?

Was sollte sich in der Jungschar verändern?

Wie müsste Jungschar sein, damit du dich da wohl fühlst?

Wovor hast du vielleicht Angst in der Jungschar?

Mediation

Bei Streitigkeiten unter Kindern ist eine Mediation ein guter Weg, um die Kinder wieder zu versöhnen. Kinder lernen hier über ihre Gefühle zu reden und Verständnis für die Gefühle des Gegenübers zu zeigen. In vielen Schulen werden sogar Kinder als Streitschlichter ausgebildet.

Entschuldigungen

Auch Mitarbeitende können Kinder unabsichtlich verletzen. Man sagt, dass man einen bestimmten Fußballverein blöd findet oder sagt sonst etwas, was das Kind verletzt. Der einfachste Weg ist hier die Entschuldigung. Vielleicht mit einem kleinen Geschenk oder einer Süßigkeit.

Wenn man keinen Grund findet

Manchmal kommt es auch vor, dass man denn eigentlichen Grund nicht herausfindet. Manchmal hat das Kind auch wirklich kein Interesse mehr am Jungscharprogramm. Die Schuld für das Fernbleiben dann bei sich oder anderen zu suchen, ist nicht zielführend. Wenn unklar bleibt warum das Kind nicht mehr kommt – Jesus weiß es. Ihm dürfen wir das Kind im Gebet bringen und dann auch loslassen. Wenn wir alles getan haben, jedoch ohne Erfolg, ist es das Beste, wenn wir uns wieder auf die Kinder konzentrieren, die weiterhin kommen. Sie sollten dann unsere volle Aufmerksamkeit haben. Manchmal kommt das Kind nach einer Weile wieder, ohne dass man den Grund dafür sofort mitbekommt. Dann darf man sich natürlich darüber freuen.

  • Autor / Autorin: Frank E.W. Ortmann
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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