Dieser Gebetsparcours findet im Freien statt und kann trotz Lockdown durchgeführt werden. Die Jugendlichen können den Parcours selbstständig, allein oder zu zweit besuchen. Die Stationen wurden ursprünglich für Konfirmandengruppen entwickelt, du kannst sie aber genauso gut für Jugendliche verwenden.
Die angesagten 4Punkte-Armbänder erinnern uns in unseren alltäglichen Gewohnheiten an unseren christlichen Glauben. So wie “fancy diamonds” Diamanten von außergewöhnlicher Schönheit und intensiver Farbgebung sind, strahlt auch die Erfahrung, von Gott geliebt zu sein, aus und wird zur Grundlage unseres Verhaltens. Dabei eignen sich die 4Punkte- “The Four” optimal, um Jugendliche an das Evangelium heranzuführen. Erlebbar werden die Symbole in den Stationen dieses Gebetsparcours. Als Location eignet sich am besten ein Innenhof mit geschützten Stellen: z. B. vor einer Mauer unter einem Vordach / auf einem Treppenaufgang. Optisch abgetrennte Räume können auch mit Zeltplanen oder Stellwänden aufgebaut werden.
Die Armbänder kannst du zum Beispiel hier erwerben.
Ganz knapp zusammengefasst findet man die Kernaussagen der 4Punkte im 1. Johannesbrief Kap. 4,7-20. Darunter der bekannte Vers: “Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm” (V 16) . Johannes schreibt den Brief in großer Sorge, denn es verbreitete sich die falsche Lehre, dass Jesus gar nicht als richtiger Mensch gelebt habe. Es wäre nicht passend, dass auch Jesus echte menschliche Bedürfnisse gehabt hätte, wie Hunger und Müdigkeit oder Gefühle wie Angst und Trauer. Darüber wäre er erhaben gewesen und auch seine Nachfolger sollten als Christen entsprechend leben. Johannes lehnt dies zu Recht ab und betont, dass die Liebe Gottes gerade den Menschen mit all ihren Bedürfnissen und Gefühlen gilt. In heutige Denkweise übersetzt sind weder Schönheitsoperationen noch bestimmte Notendurchschnitte erforderlich, um von Gott geliebt zu sein und diese Liebe weiterzugeben.
Gott hat jeden Menschen einzigartig und wunderbar erschaffen. In unserem Alltag und mit unserem kritischen Blick auf uns selbst geht dieses Wissen oft unter. Deshalb beinhaltet die erste Station einen Liebesbrief von Gott an uns, der uns daran erinnert, dass wir genau so, wie wir sind, bewusst erschaffen und gewollt sind und es nichts gibt, das daran etwas ändern könnte. Der nach Psalm 139,14 ausformulierte Liebesbrief (“Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin”) ist entweder groß auf eine Pinwand geschrieben oder alternativ erhalten ihn die Teilnehmenden persönlich in einem an sie adressierten Umschlag.
Schon unsere Fingerkuppe spiegelt unsere Einmaligkeit: Am Fingerabdruck ist jeder Mensch unverwechselbar zu erkennen! Die Teilnehmenden können auf den Liebesbrief Gottes antworten, indem sie ihren Fingerabdruck auf den Brief auf der Pinwand setzen, oder auf den Briefumschlag neben ihrer Anschrift.
Benötigte Materialien:
In einem Körbchen befindet sich eine Auswahl von Kärtchen mit Bibelversen, in denen die Liebe Gottes deutlich wird, ebenso hängen an einer Wäscheleine entsprechende Verse.
Die Teilnehmenden wählen aus dem Körbchen einen Vers aus, hängen ihn an die Wäscheleine und nehmen sich von der Wäscheleine wieder selbst einen Vers mit, der sie besonders anspricht.
Alternativ können die Teilnehmenden auch selbst in der Bibel blättern und die Bibelverse aufschreiben.
Beispiele für Verse: 1.Mose 1,31a / Psalm 16,11 / Psalm 94,18 / Matthäus 22,34-40 / Johannes 3,16 / 1. Johannes 4,8-11
Benötigte Materialien:
Nachdem die eigenen Sünden auf einen Zettel geschrieben wurden, wird der Zettel bewusst in kleine Fetzen zerrissen. Die unleserlichen Reste werden in einer Feuerschale gesammelt, um später von Mitarbeitenden verbrannt zu werden.
Benötigte Materialien:
Beim Genießen einer Merci-Schokolade erinnern wir uns an alles, wofür wir dankbar sein können. Wir schreiben es auf ein Plakat, das an einer Stellwand hängt und teilen es so mit den anderen.
Benötigte Materialien:
Hier steht der Text des Glaubensbekenntnisses auf einem Plakat
Benötigte Materialien:
An dieser Station wird die Liebe Gottes zu jedem einzelnen und das neue Leben im Glauben gefeiert. Sie kann als Abschluss des Gebetsparcours genommen werden. Die eigene körperliche Schönheit und der besondere eigene Charakter werden wertgeschätzt:
Die Teilnehmenden werden aufgefordert, vor einem entsprechend gestalteten Hintergrund mit ihrem Handy ein Selfie von sich zu machen. Das Selfie wird an einen Mitarbeitenden verschickt, der im Messenger-Raum ein digitales Gruppenbild von allen Besuchern des Parcours erstellt.
Zum Abschluss des Parcours erhalten die Teilnehmenden ein 4-Punkte-Armband überreicht, das persönlich für sie auf den eigenen Namen reserviert ist. Auf einem Kärtchen steht ein individuelles Kompliment, das die Mitarbeitenden den Teilnehmenden machen.
Benötigte Materialien:
Mit diesen Spielen könnt ihr eure Gruppe spielerisch auf das Erntedankfest einstimmen. Die Spiele sind variabel für große und kleine Gruppen einsetzbar und können auch altersgemäß angepasst werden.
Schlagabtausch zum Erntedankfest
Die Kinder werden in zwei bis drei Gruppen eingeteilt.
Jede Gruppe sitzt in einer Reihe. Nun stellt der Spielleiter eine Frage, auf die es viele Antworten gibt. Aus der Gruppe antwortet jeweils einer, bevor die nächste Gruppe dran ist. Die einzelnen Kinder dürfen sich nicht absprechen und es darf auch nichts vorgesagt werden. Für die Antwort hat man immer 10 Sekunden. Sobald ein Begriff doppelt genannt wird, ist die Gruppe aus der Runde ausgeschieden.
Von der Abfolge könnte es so aussehen: Der Erste von Gruppe 1 antwortet, dann der Erste von Gruppe 2, dann der Erste von Gruppe 3, dann der Zweite von Gruppe 1, der Zweite von Gruppe 2, der Zweite von Gruppe 3, usw.
Mögliche Fragen:
Je nach Alter der Kinder kann man auch leichtere Fragen stellen, z.B.: Nennt Obstsorten. Nennt Gemüsesorten. Nennt Pflanzen.
Material: –
Obst/ Gemüse/ Pflanzen
Bei diesem Spiel spielt jedes Kind für sich. Bei größeren Gruppen (ab 10 Kindern) sollten die Kinder immer zu zweit oder dritt spielen. Jedes Kind bzw. jede Gruppe bekommt ein Blatt mit einer Tabelle. Wie bei Stadt, Land, Fluss wird zu jeder Spalte ein passendes Wort mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben gesucht.
Die Oberthemen sind Obst, Gemüse, Pflanzen, Gerichte, Getränke, Ich bin dankbar für…
In einem Säckchen sind alle Buchstaben des Alphabets auf einem Zettel aufgeschrieben. Ein Kind darf einen Zettel ziehen und liest den Buchstaben laut vor. Ist es z.B. das „B“ müssen alle Wörter mit diesem Buchstaben anfangen.
Derjenige, der als erstes in allen Spalten ein Wort geschrieben hat, ruft „Fertig“ und dann haben alle noch 10 Sekunden Zeit ihre Worte fertig zu schreiben.
Dann werden reihum die jeweiligen Worte pro Spalte vorgelesen. Für jedes Wort, das kein anderer hat gibt es 10 Punkte, ansonsten 5 Punkte.
Für jüngere Gruppen ist es vielleicht eine Vereinfachung des Spiels, wenn man sagt, sie haben zwei Minuten Zeit alle Wörter aufzuschreiben, die ihnen zu dem Anfangsbuchstaben zu einer bestimmten Spalte einfallen. Jedes Wort gibt einen Punkt.
Material: Papier, Stifte
Obstsalat
Der Spielleiter teilt alle Kinder in verschiedene Obstsorten ein. Pro Obstsorte sollte es mindestens drei Kinder geben, allerdings sollten es maximal fünf Obstsorten sein, da es ansonsten zu unübersichtlich wird.
Alle Kinder setzen sich in einen Stuhlkreis. Ein Kind steht in der Mitte und darf beginnen. Es sagt entweder eine oder zwei Obstsorten und die Kinder, die dieser Obstsorte angehören, müssen die Plätze tauschen. Es darf sich niemand auf seinen alten Platz wieder hinsetzen.
Das Kind in der Mitte versucht sich einen Sitzplatz zu ergattern. Und dann darf das nächste Kind, das keinen Sitzplatz bekommen hat, in der Mitte etwas rufen. Beim Stichwort „Obstsalat“ müssen alle die Plätze tauschen.
Material: –
Erntedank Begriffe erraten
Montagsmaler und Tabu sind bekannt und beliebt und wir wollen das Spielprinzip etwas abwandeln.
Bei der Kategorie “Malen” gibt es zwei Möglichkeiten:
Bei der Kategorie “Erklären”:
Material: Erbsen oder Kartoffeln, Papier, Stifte, 2 Schüsseln
Kartoffel-Ernte
Es gibt mindestens zwei Gruppen, die gegeneinander antreten. Dazu braucht jede Gruppe einen Sack Kartoffeln. Diese Kartoffeln sind in einem eingegrenzten Feld verteilt. Es darf immer nur ein „Bauer“ bzw. eine „Bäuerin“ ins Feld und jeweils eine Kartoffel ernten. Dazu nimmt sie einen Löffel und liest die Kartoffel damit auf (je nach Alter und Schwierigkeitsgrad darf entweder ein Finger zur Hilfe genommen werden oder auch nicht). Die geerntete Kartoffel muss dann in ein Gefäß bei der Gruppe getan werden und dann wird der Löffel dem nächsten Bauern weitergegeben.
Natürlich sollte man darauf achten, dass es gleich viele Kartoffeln pro Gruppe sind und dass diese gleichmäßig im jeweiligen Feld verteilt sind.
Material: Kartoffeln, Löffel (jeweils einer pro Gruppe), Schüssel (jeweils eine pro Gruppe).
Erntedank-Memory
Zwei Kinder werden aus dem Raum geschickt. Die anderen Kinder sind die lebenden Memorykarten und immer zwei Kinder überlegen sich, welches Obst, Gemüse oder Essen sie gut pantomimisch darstellen können. Dann setzen die Kinder sich möglichst durcheinander in einen Stuhlkreis und die zwei Kinder, die draußen waren, dürfen reinkommen und müssen die jeweiligen passenden Paare finden. Dazu zeigt ein Kind immer auf zwei Kinder aus dem Stuhlkreis und diese essen pantomimisch ihr Obst/ Gemüse/ Gericht vor. Bei einem richtigen Paar darf noch ein mal geraten werden.
Mögliche Begriffe, die gut pantomimisch dargestellt werden können: Apfel, Banane, Orange, Kirsche, Trauben, Karotte, Suppe, Pommes mit Ketchup, Eis, Bonbon, Lolli
Material: –
Erntedank – 1,2 oder 3
In der Mitte liegen drei Zettel mit den Zahlen 1, 2 und 3. Der Spielleiter liest Fragen mit drei Antwortmöglichkeiten vor und die Kinder müssen sich entscheiden, zu welcher Zahl bzw. Antwortmöglichkeit sie sich stellen. Bei der richtigen Antwort bekommen die Kinder ein Bonbon in die Hand. Wer hat am Schluss die meisten Bonbons? Das Spiel geht aber natürlich auch ohne Bonbons und Belohnung.
Mögliche Fragen:
a) Woraus macht man Pommes?
1. Kartoffeln
2. Karotten
3. Zuccini
b) Welche dieser Apfelsorten ist erfunden?
1. Jonagold
2. Herbstprinz
3. Amor
c) Eine Banane ist etwas zum Essen, aber auch andere Dinge nennt man so. Finde den Begriff der dazu erfunden wurde. Eine Banane nennt man auch:
1. ein unmotorisiertes Schleppboot
2. ein Messer
3. zu einem vertikalen Knoten hochgestecktes Haar
d) Was bedeutet der Ausdruck „Mit jemanden ist nicht gut Kirschen essen“?
1. dieser jemand ist schon satt
2. mit jemandem sollte man sich lieber nicht anlegen
3. jemand hat eine Allergie gegen Kirschen
e) Auf Italienisch heißt die Tomate „pomodoro“. Was heißt das eigentlich wörtlich übersetzt?
1. Goldapfel
2. Roter Apfel
3. Rotes Gold
f) Was bedeutet der Ausdruck „ Das macht den Kohl auch nicht fett“?
1. auf solche Kleinigkeiten kommt es nun auch nicht mehr an
2. Gemüse ist gesund
3. jemand hat zu viele Süßigkeiten gegessen
g) Was macht eine Salatschleuder?
1. Damit erntet man den Salat
2. Damit wäscht man den Salat
3. Damit macht man den gewaschenen Salat trocken
h) Auch für die Nuss gibt es mehrere andere sprachliche Verwendungen. Welche ist falsch?
1. umgangssprachliches Wort für Kopf
2. umgangssprachlich abwertendes Wort für eine dumme Person
3. ein Teil an der Nähmaschine
i) Welche Sorte ist kein Kürbis?
1. Hokkaido
2. Butternut
3. Wilde Hilde
j) Den Begriff „Blume“ gibt es auch in der Tierwelt. Welche Bedeutung aus der Jägerspräche ist die richtige?
1. Schwanz eines Hasen oder Kaninchens
2. Fell eines Rehs
3. Nase eines Fuchses
Material: Plakate mit den Zahlen 1, 2 und 3
Diese Themenreihe bietet dir Ideen, Stundenentwürfe und Elemente, um mit den Kids und Jugendlichen deiner Gruppe digital in Verbindung zu bleiben. Gerade in Zeiten wie Corona können sie dir helfen, an deinen Teilnehmenden dran zu bleiben.
Zusätzlich wollen wir dir ein paar Ideen und Überlegungen anbieten, die du für deine eigene Jugendgruppe weiter entwickeln kannst.
Viel Gesundheit, Kreativität, Mut und Segen dazu!
Das Thema Lästern ist vielschichtig und kann schnell in der „Moral-Ecke“ landen. Gleichzeitig kennt (fast) jeder Situationen, in denen er entweder Opfer, Täter und Zeuge von Lästereien geworden ist. Diese Stunde soll einen offenen Austausch ermöglichen und thematisieren, wie man einen verantwortungsvollen Umgang mit Worten üben kann, ohne zu verurteilen.
Worte schaffen Wirklichkeit – deshalb wähle sie weise.
Zunächst scheint es so, als wären wir gar nicht unbedingt die Adressaten dieser Passage – es sei denn, wir überlegen, „Lehrende“ zu werden. Jakobus ermahnt seine Leserinnen und Leser dazu, sich gut zu überlegen, ob sie diese Aufgabe wirklich „auf sich nehmen wollen“ und weist darauf hin, dass damit ein „besonders strenges Urteil“ verbunden ist. Dabei ging es ihm wohl nicht darum, generell vor dem Lehren abzuschrecken. Wahrscheinlich wollte er vor falschen Motivationen warnen und deutlich machen, dass vermeintliches Ansehen nur eine Seite der Medaille ist. So sind die Verse 2-12 im Besonderen auf Lehrende zu lesen, gleichzeitig macht er deutlich, dass sie alle Menschen betreffen (V.2). Für Jakobus erweist sich der Glaube im Reden – oder eben auch nicht. Das führt er in den Versen an fünf Beispielen mit unterschiedlichen Aspekten aus. Dabei wird deutlich, was für eine Macht Worte und das „dazugehörige Werkzeug“ – die Zunge – haben. Jakobus misst sogar die Vollkommenheit des Menschen daran, welche Worte aus seinem Mund kommen – und doch scheint für ihn klar zu sein, dass es dem Menschen unmöglich ist, immer und überall keinen Schaden mit Worten anzurichten. Das steht im Gegensatz zu dem Gott, der „spricht und es geschieht“, der selbst als „das Wort Mensch wurde“. Hier wird auch deutlich, warum den Worten so viel Bedeutung beigemessen wird: weil sie als Taten gesehen werden. Worte schaffen Wirklichkeit, könnte man sagen.
1. Der Vergleich mit Pferd und Zaumzeug macht deutlich, dass die Zunge – obwohl sie nur ein kleiner Körperteil ist – große Auswirkung hat. Sie lenkt und muss gleichzeitig gelenkt und beherrscht werden.
2. Ähnlich ist es mit dem Bild der Schiffe – das Ruder bestimmt den Kurs und wir können anhand dieses Vergleichs fragen, in welche Richtung uns unsere Zunge treibt.
3. Welche immensen Auswirkungen Worte haben können, beschreibt das Bild des Feuers. Ein kleiner Funke kann zur Zerstörung ganzer Landstriche und allen Habs und Guts führen. Eine kleine Verleumdung, ein scharfer Satz mitten ins Herz, das Aufwiegeln gegen jemanden – mit wenigen Worten kann man Existenzen zerstören.
4. Deshalb ist es für Jakobus entscheidend, dass wir zu Domteuren werden: Wie Menschen Tiere zähmen und im Zaum halten, so sollen wir es auch für unsere Zungen lernen. Jakobus scheint dies allerdings als sehr schweres Unterfangen einzuschätzen. Und so kommt er zu seinem letzten Bild:
5. Der Vergleich mit der Quelle beschreibt, wo Jakobus die Ursache für unsere Worte sieht. So wie die Quelle bestimmt, ob Süß- oder Salzwasser sprudelt, so ist es auch unsere innere Quelle, die über gute, aufbauende oder schlechte, zerstörerische Worte bestimmt. Für ihn ist klar: Wer seine Zunge zähmen will, muss sich um seine Quelle kümmern. Wo Jesus die Worte bestimmt, wird die Wirklichkeit, die wir mit unseren Worten schaffen, aufbauend, Gott lobend und uns und anderen zum Segen. Besonders schlimm scheint es für ihn zu sein, wenn der gleiche Mund Gott lobt und Menschen schadet.
Auch wenn ich seinen Gedankengang nachvollziehen kann, erscheint mir die „Realität“ komplexer und weniger schwarz-weiß, als man seine Ausführungen auch verstehen könnte. Die eigene Motivation für das Gesagte zu reflektieren, immer wieder zu entscheiden, dass man das Gute sagen will und die Zunge im Zaum zu halten, scheint mir ein fortwährender Prozess zu sein. Es will immer weiter geübt und bedacht werden und den meisten werden Situationen vor Augen sein, in denen man bereut hat, was man selbst gesagt hat. Entweder, weil man nicht absehen konnte, was bestimmte Worte auslösen oder aber, weil „es mit einem durchgegangen ist“. Wut, Aggression, Angst oder ein geringes Selbstwertgefühl können schnell dazu führen, dass Worte wie spitze Pfeile auf andere abgeschossen werden. Auch erlebte Ungerechtigkeit kann dazu führen, dass man zum Gegenschlag ausholen will. Hier ist es wichtig, zu differenzieren. Es geht nicht darum, Unbequemes zu verschweigen oder alles zu ertragen. Aber das Gute entsteht auch nicht durch ein „wie du mir, so ich dir“. Für Jugendliche (und viele Erwachsene) ist außerdem der Druck durch die Peergroup massiv. Es ist schwer, nicht mitzulästern, wenn man dadurch riskiert, zum Außenseiter zu werden. In dieser Gruppenstunde soll dieser Spannung Rechnung getragen werden. Gleichzeitig soll aber auch deutlich werden, welche Macht wir täglich durch den Gebrauch von Worten ausüben. Unter Umständen ist es auch innerhalb der Gruppe so, dass manche Verletzung durch Worte entstanden ist. Hier soll es Raum geben, das auszusprechen, um in einen Prozess der Heilung zu kommen.
Startet mit ein paar Liedern, die das Thema „Worte“ beinhalten. Es gibt viele Lieder, die sich auf Gottes Wort / Stimme beziehen, z. B.: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; Voice of truth; Thy word; So sind deine Worte.
Erklärt dann, dass es in dieser Stunde um „Worte und ihre Macht“ gehen soll und leitet eine Zeit der Stille ein, in der jeder überlegt, was er/sie heute schon gesagt hat. Ihr könnt einen kurzen „Gang“ durch den Tag machen. Was war der erste Satz, den ihr heute gesprochen habt? Über was habt ihr in der Schule geredet? Warum hast du was gesagt? Und überlegt genauso, welche Worte ihr heute schon gehört habt. Welche haben euch gefreut? Welche haben euch verletzt? Welche würdet ihr gern noch mal hören?
Teilt die Gruppe dann in Kleingruppen von 4 – 6 Leuten auf und brainstormt zu folgenden Fragen:
1. Was sind Worte / Sätze, die ihr schon mal gesagt oder gehört habt, die wehtun?
2. Was sind Worte / Sätze, die ihr schon mal gesagt oder gehört habt, die aufbauen und guttun?
Leitet dann zu Jakobus über. Jakobus war einer, dem es wichtig war, dass der Glaube im Alltag konkret wird. Für ihn waren Taten wichtig, aber genauso Worte.
Lest Jakobus 3,1-12 in kleinen Gruppen und wendet die Wegstreich-Methode an (aus Daniel Rempe: Liest du mich. Auch zu finden unter http://www.liest-du-mich.de/index.php?id=541).
Vorbereitung: Besorge für alle Teilnehmenden ein Kopie des Bibeltextes (oder diesen Flyer) und einen Stift.
Lies den Bibeltext laut vor.
Die Teilnehmenden lesen den Text noch einmal persönlich und überlegen sich, was für sie der Kern des Textes ist. Dabei können die folgenden Fragen helfen:
Alle streichen nun nach und nach mit einem Stift weg, was nach ihrer Sicht nicht dazu gehört, sodass am Ende nur der Kern des Textes stehen bleibt.
Tauscht euch darüber aus, welche Streichungen ihr vorgenommen habt und warum.
Lest euch eure Ergebnistexte gegenseitig vor.
Vielleicht seid ihr beim Vorstellen der Ergebnisse schon ins Gespräch über das Thema „Worte“ oder „Lästern“ gekommen. Wenn nicht, tauscht euch über folgende Fragen aus:
Lest dann folgenden Text vor:
Was würdet ihr jemandem raten, dem es so geht? Je nach Gruppe, könnt ihr diese Frage entweder in einem Gespräch thematisieren oder jede/jeder schreibt einen Antwortbrief (das geht natürlich auch in kleinen Teams). Ermöglicht im Austausch, dass die Teilnehmenden auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema einbringen.
Trefft euch nun wieder mit allen und stellt euch im Kreis hin. Erklärt, dass es in jeder Gruppe dazu kommen kann, dass Verletzungen entstehen und Worte gebraucht werden, die wehtun. Jakobus macht ja auch deutlich, wie schwer es ist, die eigene Zunge im Zaum zu halten. Ladet die Teilnehmenden nun dazu ein, darüber nachzudenken, ob sie Verletzungen mit Worten in dieser Gruppe selbst erlebt oder verursacht haben.
Singt dann gemeinsam einige Lieder und ladet dazu ein, in dieser Zeit auf andere zuzugehen, die man entweder um Verzeihung bitten will oder denen man sagen möchte, dass sie einen verletzt haben.
Lest als Abschluss Sprüche 10,19:
Und sprecht euch den Segen zu:
Darf man klagen? Als Christ fragst du dich das vielleicht manchmal. In manchen Momenten würdest du das vielleicht gern tun, z. B. wenn du von der Krankheit einer Mitschülerin erfährst oder es dir selbst nicht so gut geht. Dürfen wir so richtig wütend und traurig sein und das Gott auch sagen? Müssten wir nicht viel eher immer dankbar, demütig, freundlich und fröhlich sein? Schau doch mal in die Bibel. Da findet man tatsächlich einen Hinweis auf all diese positiven Eigenschaften (Gal 5,22).
Deine Beziehung zu Gott braucht, wie jede andere, das Gespräch. Es ist Gott wichtig, dass du ihm alles von dir gibst – auch deine Klagen. Und das kann ganz unterschiedlich aussehen.
Mal überlegen: Die meisten meiner „Leidenschaften und Begierden“ sind ans Kreuz genagelt. Die habe ich Gott alle abgegeben. Check! Dann bleibt ja nur das Gute in mir übrig! Na gut, ganz so ist es vielleicht nicht … Es gibt immer mal wieder die eine oder andere Lust, die ich nicht in den Griff kriege: Eine Zigarette mit den anderen mitzurauchen oder doch ein Bier oder einen Wein zu viel zu trinken, mir dumme Videos reinzuziehen oder mit den anderen mitzulästern. Vom Konsum ganz zu schweigen! Gut, dass ich diese Dinge auch immer wieder vor Gott bringen darf! Auch du darfst das tun! Bei ihm darfst du ehrlich sein und wissen: er vergibt dir – bedingungslos. Einfach, weil er dich liebt! (Auch wenn das nicht heißt, dass sündigen okay ist!) Aber darfst du wirklich alles bei ihm loswerden? Auch deine Klagen? Gibt es denn Menschen in der Bibel, die klagen? Oh ja! Nicht umsonst gibt es sogar ein ganzes Buch in der Bibel, das „Klagelieder“ heißt. Allerdings sind die ersten zwei Kapitel davon etwas abstrakt, denn dort weint die Stadt Jerusalem und die Straßen trauern. Aber auch der Prophet Jeremia klagt in den nächsten Kapiteln. Er benutzt dazu extreme Vergleiche (Klgl 3,16-18).
Aber so haben die Leute damals geredet. Auch mit Gott. Er wird in Klageliedern regelrecht angefleht, es sich noch mal anders zu überlegen (Klgl 5,19-22).
Vielleicht musst du nicht das Leid einer ganzen Stadt mit ansehen, so wie Jeremia, der die Klagelieder schrieb. Aber du hast doch auch oft das Bedürfnis zu klagen! Du begegnest in den Nachrichten oder bei Facebook jeden Tag dem Leid der Welt. In verschiedenen Zeiten wird es dir durch all die Spendenaufrufe immer wieder bewusst: Es gibt viel Leid auf dieser Welt zu beklagen: Kriege und Hungersnöte, Menschen, die auf der Flucht sind und in den Städten und Ländern Hass erfahren, von denen sie dachten: Hier sind wir willkommen und in Sicherheit!
Aber auch wir selbst stecken oft genug den Kopf in den Sand und wissen nicht mehr weiter. Manchmal machen dir vielleicht die Schule zu schaffen oder deine Freundschaften. Oder in deiner Familie gibt es regelmäßig Streit. „Irgendwas ist immer!“, ist ein gängiger Satz geworden.
Doch wohin jetzt mit all dem Zorn und der Klage? Die Bibel betont immer wieder, wo wir unsere Lasten hinschmeißen können (1. Petr 5,7). Jesus will dir deine Last wie einen zu schwer gewordenen Rucksack auf der Wandertour abnehmen. „Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen!“ (Mt 11,28).
Lest Jesaja 22,12. Klagen ist also sehr wohl erlaubt. Es ist sogar ein Befehl Gottes. By the way: Damals waren die Kopfrasur und das Kleiden in einen Sack eine gängige Art zu trauern. Das muss nicht sein. Aber du darfst Gott deine Last geben.
Aber was bringt dir das denn jetzt, diese Last, diese Klage abzugeben?
Auch darauf hat die Bibel eine Antwort! (Ps 30,12).
Wenn du Gott deine Klage gibst und deine Sorgen, dann kannst du dich wieder freuen. Du tanzt wieder! Das, was dich so runtergezogen hat, ist verschwunden und Gott gibt uns die Leichtigkeit zurück. Und manchmal tut es auch einfach gut, zu weinen und vielleicht auch ein Klagelied zu singen. Die Psalmen sind auch voll davon. Doch interessanterweise ändert sich dann fast immer am Ende der Psalmen der Blickwinkel. Aus einem „Alles ist verloren. Ich verstehe dich nicht, Gott!“ wird ein „Ich will vertrauen, dass du alles gut machst und es gut meinst, weil du gut bist!“
Versuch doch auch mal, die Perspektive zu wechseln und Gott alles abzulegen!
Zu Beginn und als Einstieg ins Thema könnt ihr ein modernes Klagelied von Azad ansehen/hören oder lesen: AZAD FEAT. TINO OAC – KLAGELIED (WIE LANG) (OFFICIAL VERSION AGGROTV). Das holt die Teenager oft eher ab, als wenn man direkt mit einem biblischen Text startet.
Nachdem ihr den Liedtext oder eventuell auch noch einen Klagepsalm (Ps 13) vorgelesen und einen kurzen Impuls zum Thema gegeben habt, gibt es nun Möglichkeiten, das Ganze praktisch werden zu lassen.
Es gibt mehrere Stationen, denen ihr gern noch welche hinzufügen könnt:
Zeitungen liegen bereit, außerdem Scheren und Kleber. Aus den Zeitungen können Überschriften und Artikel ausgeschnitten werden, die zum Thema „Klagen“ gehören könnten. Entweder weil Menschen dort tatsächlich klagen oder weil Nöte zu beklagen sind, die dort beschrieben werden. Daraus kann eine Collage gebastelt werden.
(Brief-)Papier, Stifte und Bibeln liegen parat. Nun kann man hier ein eigenes Klagelied schreiben. Wenn man keine Idee hat, kann man sich ein Beispiel an den Klageliedern und Psalmen der Bibel nehmen (die man auch ausgedruckt auslegen kann). Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Mitarbeiter nehmen sich Zeit, um für die Anliegen und Klagen der Teenager zu beten. Dabei ist es schön, wenn die Mitarbeiter den Teenagern erst mal zuhören, sich Zeit nehmen, auf Gott zu hören und ihnen dann auch seinen Zuspruch weiterzugeben. Nach dem Gebet kann das auch so aussehen, dass sich die Teenager Karten mit Zusprüchen oder Bibelversen mitnehmen können.
An einer Tafel/Pinnwand dürfen Klagen aufgeschrieben werden, die die Teenager Gott bringen wollen. Wichtig dabei ist, dass die Teenager die Zettel so anheften können, dass sie gegebenenfalls auch nicht von anderen gesehen werden. Denn manchmal sind es sehr persönliche Anliegen, die nur sie selbst und Gott etwas angehen.
An einem Kreuz kann man Steine symbolisch für seine Klage ablegen und als Dank für die Vergebung und Hoffnung eine Kerze anzünden.
Abschließend könnt ihr folgendes Lied singen, lesen oder euch bei YouTube anhören.
Feiert Jesus! 4, Nr. 171: Lege deine Sorgen niederIn diesem Lied werden nicht nur Klagen angesprochen, sondern auch andere Sorgen, Zweifel und Gefühle.
Die komplette TEC: 2/2018
Ich trage gern Boxershorts! Aber was trägt das Leben? Erträgst du es noch? Was trägst du? Was hilft dir, die Masken abzulegen? Wie kannst du authentisch sein? Wo und wie kann ich ich sein? Was ist mein Stil? Und damit meine ich nicht (nur) deinen Klamottenstil. Damit meine ich: Wer bist du wirklich? Das, was deine Vorbilder, deine Erfahrungen im Leben aus dir gemacht haben. Damit meine ich den, bei dem Gott ins Schwärmen kommt. Ja, das tut er, weil er dich gemacht hat. Weil er so stolz auf dich ist. Weil er mit dir leidet. Weil er dich unendlich liebt. Weil er derjenige ist, der dich trägt. Der dich durchs Leben trägt, auch wenn es mal nicht so läuft. Er läuft gern neben dir her. Das macht er übrigens, egal was wir verbockt oder verboxt haben. Das Entscheidende ist nur, dass wir uns nicht allein durchs Leben boxen.
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