Der liebende Vater: Das Gleichnis vom Vater und seinen Söhnen

Zielgedanke

Die Liebe des Vaters ist unveränderlich!

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Was für eine krasse und was für eine starke Geschichte Jesus da erzählt!

Da ist einmal der jüngere Sohn: zu Lebzeiten seines Vaters verlangt er sein Erbe. Damit sagt er seinem Vater: „Für mich bist du tot. Für mich gibt es dich nicht mehr. Dein Geld ist mir wichtiger als die Beziehung mit dir.“ Dann der Absturz – Schweinehirte – und das als Jude! Spätestens jetzt ist er absolut unrein. Kein gläubiger Jude darf ihn berühren oder ihn in sein Haus einladen. Was tut der Vater? Er umarmt ihn! Er stellt sich zu ihm. Er zeigt ihm: „Deine Vergangenheit, deine Taten interessieren mich nicht, unsere Beziehung ist mir wichtig!“ Und, er gibt ihm den Status als Sohn und Erben zurück, wie die Geschenke von edlen Kleidern, Schuhen und Ring zeigen.

Dann ist da auch noch der ältere Sohn: treu und gehorsam hat er dem Vater gedient. Eifersüchtig reagiert er auf das Freudenfest für den kleinen Bruder. Was zeigt die Reaktion des Vaters? Der Vater will keine Diener, er will Beziehung, Gemeinschaft, Freundschaft!

Gegenüber beiden Söhnen zeigt der Vater: Ich liebe dich, bedingungslos! Meine Liebe ist und war immer unverändert für dich da. Meine Liebe wartet darauf, dass sie sich dir zeigen darf.

Erlebniswelt der Kinder

Bedingungslose, unveränderliche Liebe – wer braucht und wünscht sie sich nicht?

Oft werden Liebe, Freundschaft, Beziehungen an Bedingungen geknüpft: gute Noten, gutes Verhalten, Markenklamotten, Status, vielleicht auch Frechheit, Mut. Es gibt Menschen, die entziehen Liebe oder Zuwendung bei entsprechendem Verhalten oder drohen zumindest damit! Wie zerstörend, wie verunsichernd! Und wie gut tut es dann, von einem Vater zu hören, der mich bedingungslos und unveränderlich liebt. Das gibt Halt und Sicherheit.

Manche Kinder kennen keinen liebenden Vater, da sie vielleicht keinen Vater mehr haben oder den Vater negativ erlebt haben. Daher ist besonders sensibel auf diese Kinder zu achten.

Einstieg

Die Kinder gehen zu zweit zusammen. Jetzt bekommt eines von beiden im Wechsel eine Aufgabe, die es für den anderen tun soll, ohne dafür die Hände zu benutzen. Die Aufgaben dürfen ruhig sehr schwer bis gar nicht lösbar sein. Zum Beispiel einen zusätzlichen Stuhl in den Kreis stellen; die Jacke aufhängen; Getränk bringen …

Man kann den anderen noch so mögen und ihm Gutes tun wollen, ohne Hände ist das manchmal sehr schwierig.

Erzählung

Der ältere Sohn erzählt:

Da steht er nun, mein armer Vater. Traurig, bis ins Herz getroffen steht er an der Haustür. Warum? Verlassen, allein gelassen, für tot erklärt von meinem Bruder, seinem Sohn.

„Vater, ich halte es hier nicht mehr aus! Es ist zu eng, zu klein, zu langweilig. Ich brauche meine Freiheit. Gib mir mein Erbe!“ Mein Vater zuckt zusammen. Ich bin entsetzt: er will sein Erbe. Das steht ihm erst zu, wenn Vater tot ist! Was erlaubt er sich!

Und Vater? Er gibt es ihm. Mit langsamen, traurigen Bewegungen legt er das ganze Geld vor ihn auf den Tisch. Mein Bruder rafft es zusammen, jubelt über das viele Geld, stopft es in seine schon gepackte Tasche und läuft aus dem Haus. Kein „Tschüss, mach‘s gut!“, kein „Dankeschön.“ Einfach weg. Jetzt steht Vater an der Tür und schaut ihm hinterher. Er hebt seine Hände. Was tut er? Er segnet ihn, wünscht ihm Gottes Schutz und Begleitung. So ist er, mein Vater. Jeden Tag sehe ich ihn so an der Haustür stehen: segnend und Ausschau haltend. Nie gibt er die Hoffnung auf, dass er zurückkommen könnte. „Segnen kann ich ihn, mehr lässt er mich nicht für sich tun.“ So erklärt mein Vater sein Handeln. Segnen und warten – egal, was wir von ihm hören. Mein Bruder wirft mit Geld um sich, gibt es für die unsinnigsten Dinge aus, kauft sich die Aufmerksamkeit und die Freundschaft der merkwürdigsten Leute. Dann ist das Geld verbraucht, er besitzt keinen Cent mehr und keine Freunde. Kommt er jetzt zurück?! Nein, Schweine hüten geht er. Schweine! Die Tiere, die uns unrein machen, denen wir aus dem Weg gehen sollen. Kein Mensch wird jetzt mit ihm Kontakt haben wollen, ihn in seinem Haus übernachten lassen. Und mein Vater? Jeden Tag, wenn ich auf seine Felder zum Arbeiten gehe, steht er an der Haustür, abends, wenn ich zurückkomme, steht er wieder da: segnend und Ausschau haltend! Jeden Tag, jahrelang!

Und mein Vater behält Recht. Mein Bruder kommt zurück. Ein Diener kommt extra zu mir aufs Feld, um es mir brüh-warm zu erzählen: „Er ist wieder da, dein Bruder ist zurück!“ Und mein Vater? Hat er ihm so richtig die Meinung gesagt? Ihm gesagt, wie schlecht es ihm die ganzen Jahre ging? Wie viel Sorgen er sich gemacht hat? Wie verletzt er war? Was für ein dreckiger und armseliger Typ er ist? Dass er nach dieser Nummer nichts mehr mit ihm zu tun haben will? Nein, nein so ist mein Vater nicht! Entgegengerannt ist er ihm! In die Arme hat er ihn genommen! Freudentränen hat er geweint! Herzlich begrüßt hat er ihn! Die schönsten Kleider, Schuhe, den Siegelring hat er ihm gegeben – alles, was nur dem Sohn und Erben zusteht!

Und jetzt wird gefeiert. Das Kalb, das ich gemästet habe, wird geschlachtet. Es wird gelacht und getanzt. Warum? Weil mein Vater überglücklich ist, dass sein geliebter Sohn wieder zurück ist!

Und ich? Ich war immer da. Ich habe treu und gehorsam alles getan, was mir mein Vater aufgetragen hat. Wurde jemals für mich ein Fest gefeiert? Da spüre ich einen Arm um meine Schulter. Ich schaue auf, direkt in die liebevollen Augen meines Vaters: „Mein lieber Sohn, wir gehören zusammen, du warst immer mit mir unterwegs, immer nahe bei mir. Darüber bin ich so froh. Alles was mir gehört, gehört auch dir. Lass uns zusammen feiern, dass unsere Familie wieder vollständig ist.“

Andachtsimpuls

Anmerkung zur Andacht: Dieses Gleichnis lässt sich sehr schön mit einem Stoffherz, das zwei Arme mit Händen hat, erläutern. Dazu braucht ihr Herzkissen mit Händen (kann auch aus einem weichen Stoff ausgeschnitten werden – siehe „Basteleien“ auf Seite 14).

Was für ein Vater: er lässt seinen Sohn gehen, zahlt ihm sogar sein Erbe aus. Er hält Jahre lang nach ihm Ausschau, gibt nie die Hoffnung auf und nimmt ihn liebevoll und herzlich wieder auf. Auch den anderen Sohn sieht er, liebt er und hilft ihm, sein Handeln zu verstehen.

So ist das Herz des Vaters (Herz zeigen): es ist groß und weich und – es hat Hände! Gott, der Vater, liebt uns nicht nur einfach. Er will uns seine Liebe auch zeigen. Er will eingreifen in unser Leben; indem er uns schützt, uns versorgt, uns den Weg zeigt, uns tröstet, uns Menschen zur Seite stellt, durch die wir seine Liebe spüren können.

Als der jüngere Sohn geht, hat sich das Herz des Vaters nicht verändert. Es ist weiterhin groß und weich – er liebt ihn immer noch, unveränderlich, egal, was er anstellt. Aber er kann nicht mehr in sein Leben eingreifen, weil der Sohn es nicht will. Und diesen Wunsch akzeptiert der Vater. Er liebt ihn, aber er lässt ihn tun, was er will, auch wenn ihm fast das Herz bricht. Denn er möchte ihm seine Liebe zeigen, für ihn da sein, aber der Sohn hat seine Hände zusammengebunden. Er will nichts von der Liebe des Vaters wissen. Der Vater liebt seinen Sohn unveränderlich, aber er lehnt die Liebe ab.

Als der Sohn zurückkommt lässt er die Liebe des Vaters wieder zu. Die bisher gebundenen Hände sind wieder auseinander. Der Sohn lässt es zu, dass sein Vater liebevoll handelt.

Die Liebe des Vaters ist unveränderlich für dich da – warm und weich und groß. Es liegt an dir, ob du Gott den Vater in dein Leben eingreifen, ihn liebevoll für dich handeln lässt.

Gebet

Gott, lieber Vater, danke für dein großes, warmes, weiches Herz. Danke, dass du uns liebst und deine Liebe nie aufhört. Danke, dass du gerne liebevoll handeln möchtest, indem du uns hilfst, schützt und tröstest. Hilf uns, immer besser zu verstehen, was es heißt, als deine Kinder zu leben.

Amen.

Ideen zur Vertiefung

Spiele/ Rätsel

Die Anfangsbuchstaben ergeben ein Lösungswort, das du in Bezug auf Gott, den Vater, nie vergessen sollst:

– Mischfarbe aus gelb und blau (Antwort: Grün)

– Ein Buchtitel von Erich Kästner: … und die Detektive (Antwort: Emil)

– Gegenteil von Kritik (Antwort: Lob)

– Nachtaktives Tier, das Winterschlaf hält (Antwort: Igel)

– Eine Königin in der Bibel, nach der auch ein biblisches Buch benannt ist (Antwort: Esther)

– Fünf Bundesländer fangen mit diesem Buchstaben an (Antwort: „B“  > Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Berlin, Bremen)

– So wird die Heilige Schrift der Juden genannt (Antwort: Thora)

= GELIEBT

Bei älteren Kindern können die Fragen auch durcheinander gestellt werden, so dass sie die Anfangsbuchstaben noch in die richtige Reihenfolge bringen müssen.

Basteleien

Herz mit Händen

Aus rotem Filz und buntem Garn lässt sich ganz einfach ein eigenes Herz mit Händen zur Erinnerung basteln.

Dazu ein Herz 2 x auf den Filz aufmalen und ausschneiden, ebenso zwei Arme mit Händen. Nun die Herzen aufeinander-legen und mit buntem Garn zusammennähen.

Unterhalb der Bögen die Arme mit einnähen. Kurz bevor das Herz ganz zusammengenäht wird mit Füllwatte ausstopfen und fertig nähen.

Lieder

Der Mensch ist ein »taktiles« Wesen: Das Tasten und Fühlen ist für uns eine ganz wichtige Sinneswahrnehmung – schon von klein auf, wenn wir die Welt um uns herum entdecken, wollen wir sie be-greifen. Berührung brauchen wir nicht nur, um unsere Neugier zu stillen, sondern auch ganz existentiell, um zufrieden leben zu können. Und bei Jesus können wir viele heilsame Berührungen sehen.

Themenartikel, Biblisches, Stundenentwürfe und Kreatives entfalten das Thema für Mitarbeiterinnen und ihre Mädchengruppen (Zielgruppe ca. 12–17 Jahre).

Immer wieder werden kleine Geschenke gebraucht, zum Geburtstag, zum Muttertag oder für die beste Freundin. Hier eine originelle Idee für Leute, die es sich gerne mit einem guten Buch gemütlich machen.

So habe ich das Leseherz genäht

  1. Ich habe zwei Herzen auf Tonpapier gezeichnet. Das kleinere hat exakte Form, wie das größere, es ist nur insgesamt 4 cm kleiner. Dann habe ich je zwei große Herzen und je zwei kleine Herzen mithilfe meiner Schablonen aus Stoff zugeschnitten. Beide Herzen habe ich rechts auf rechts zusammengenäht. ACHTUNG: Dabei habe ich zwei Wendeöffnungen pro Kissen offen gelassen.
  2. Am Foto seht ihr die beiden Wendeöffnungen, die ich später mit der Hand zugenäht habe. Ihr braucht beide, um das Kissen später zu füllen. Also: pro Kissen zwei Wendeöffnungen an der rechten und linken langen Seite!
  3. Nachdem ich die Nahtzugabe in den Kurven und Rundungen etwas eingeschnitten habe, werden die beiden Herzen gewendet und glatt gebügelt. Anschließend habe ich das kleinere Kissen mittig auf das große Kissen gelegt und eine gerade Linie von oben nach unten genäht. Dadurch entstehen vier Herzkammern mit je einer Wendeöffnung.
  4. Durch die Öffnung habe ich die vier Kammern mit Füllwatte gut gestopft und zum Schluss mit der Hand alle vier Wendeöffnungen zugenäht. Fertig!
1) Herzen aus Tonpapier/Stoff ausschneiden

Tipp: Kauft gleich einen großen Sack Füllwatte, denn davon braucht ihr einiges und es ist einfach günstiger. Da Stoff nicht immer günstig ist (und nicht jeder ein schwedisches Möbelhaus in der Nähe hat), haben wir weißen Baumwollstoff erstanden, den einmal durchgewaschen und in großen Stücken gebatikt. Dann entstehen ganz individuelle Stoffteile.

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