Raus!

Wieder wird es Frühling: Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, Blumen, das erste Eis. Es riecht nach Aufbruch und Neuanfang – und wir bibbern um Inzidenzzahlen, steigende Kurven, Impfungen, Lockdown. Das klingt überhaupt nicht nach Aufbruch! Und doch ist uns bei der Vorbereitung zu diesem Newsletter etwas aufgefallen: Für uns Christinnen und Christen wird es Pfingsten. Und Pfingsten ist eine riesige Aufbruchsgeschichte! Mit Pfingsten startet die größte Bewegung der Menschheit. Und sie beginnt in einem Dachzimmer. Die Jünger hocken im Zimmer und wissen wenig mit sich anzufangen. Jesus ist weg. Heftige Tage liegen hinter ihnen. Zurückgezogen und ganz unter sich warten sie. Und dann kommt er. Genau in diesen Raum, in diesen Rückzugsort – in diesen Lockdown? „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.“ (Apg 2,2.4a)
Gott lässt sich nicht aufhalten. Wer weiß, was er in deinem Lockdown starten will?

Ein Entwurf für einen Gottesdienst für Menschen auf dem Weg.

Dieser Entwurf wurde mit Bezug auf die Jahreslosung 2013: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr 13,14) konzipiert. Er kann draußen durchgeführt werden und eignet sich somit auch zur Durchführung unter der Einhaltung der jeweils geltenden Hygienevorschriften unter Pandemiebedingungen.

Er knüpft an der Lebenssituation junger Menschen an, die z.B. nach dem Schulabschluss neue Wege gehen, eignet sich aber auch für jegliche Suchbewegung nach Sinn und Orientierung und geht diese im wahrsten Sinne des Wortes mit. Ein „JuGo to go“, der sich bewusst auf den Weg macht.

Auf der Suche gibt es wenig Sicheres, aber viel Wagnis: Nicht immer geht alles glatt, auch Verluste gehören dazu. Suchen bedeutet, auf dem Weg zu sein. Immer wieder anhalten und ausprobieren, Erfahrungen sammeln und damit wieder weitergehen.

Planungen im Vorfeld

Das Vorbereitungs-Team muss sich klar werden, was für ein Weg gegangen und welches Ziel angesteuert wird (wo kommen wir vorbei, wo kommen wir an?).

Möglichkeiten können dabei sein:

  • Kirche (liturgischer Ort, als solchen gestalten: z.B. Kerzen, Musik …)
    Gemeindehaus (Gemeinschafts-Ort, als solchen mit Raum für Begegnungen gestalten, z.B. mit Essen, Stockbrot oder auch liturgisch in Form eines orthodoxen Brotbrechens, mit Brot, Äpfeln, Olivenöl, Wasser, Eiern – Hygienevorschriften beachten!)
    Marktplatz / hinter der Turnhalle (lebensweltlicher Raum, in der Öffentlichkeit, mit Stör- Geräuschen – bewusst gestalten und aufsuchen)
    Wiese / Grillplatz / Außenkapelle (lebensweltlicher Raum am Rand) Jugendhilfeeinrichtung / Flüchtlingsunterkunft / Gefängnis (diakonischer Ort, auf jeden Fall im Vorfeld Kontakt zur jeweiligen Einrichtung aufnehmen und Möglichkeiten diskutieren)
  • Ähnlich offen wie der Zielpunkt ist auch der Ausgangspunkt. Ist der Beginn bei der Kirche, was wir im folgenden Entwurf vorschlagen, wird der Startpunkt außerhalb der Kirchenmauern liegen.

Für den Weg bieten sich zur musikalischen Begleitung tragbare Instrumente wie Gitarre, Cajon und (Quer-)Flöte an. Am Zielpunkt können die Musikinstrumente evtl. verstärkt werden.

Das sinnbildliche Medium ist ein Blumentopf (z.B. mit Primeln) oder ein Backstein. Beides steht für Heimat, für die Stadt, die wir denken zu haben (ein Stück Heimat und Sicherheit) – und die doch so schnell in einem Scherbenhaufen enden kann. Doch wird der Scherbenhaufen Ausgangspunkt der Suchbewegung der zukünftigen Stadt, Ausgangspunkt der eigenen Suche im Leben: was verspricht mir Gott für die Zukunft, was hat Bestand, was hält und trägt mich?

Das gottesdienstliche Spielfeld

Das Portal der Kirche ist mit einem Absperrband versperrt.

MUSIK ZUM EINGANG/ STARTSIGNAL

Je nach Zielgruppe ist ein Lied aus den aktuellen Charts (z.B. Tim Benzko, „Ich laufe“ – aus seinem Album „Wenn Worte meine Sprache wären“, Xavier Naidoo „Nicht von dieser Welt“ oder von Thomas D. „Rückenwind“ – bitte GEMA beachten) oder ein akustisches Signal geeignet, um Aufmerksamkeit zu bekommen und Spannung zu erzeugen.

BEGRÜßUNG, HINFÜHRUNG ZUM THEMA UND VOTUM

„Herzlich Willkommen zu unserem besonderen Jugendgottesdienst. Ein „JuGo to go“. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg. Wir sind nicht in der Kirche, wir haben keine festen Mauern um uns, sondern wir machen uns gemeinsam auf die Suche – auf die Suche nach uns, und nach Gottes Wort für uns. Wie die Jahreslosung 2013 enthüllt: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebr 13,14)

In seinem Namen sind wir zusammen – im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

ANSPIEL

Ein Jugendlicher kommt offensichtlich zur Gruppe dazu, bleibt stehen und schaut interessiert und auffällig (von vorne, wie ein Clown zum Liturgen). Ein Mitarbeiter geht zu ihm und fragt: „Wonach suchst Du?“ – „Das weiß ich gar nicht so genau. Von meiner Oma habe ich diese Blume bekommen. Ich weiß nicht, wohin ich mit der soll. Ich ziehe bald weg, und will so wenig wie möglich mitnehmen. Kann ich die bei euch lassen?“ – „Klar, gib sie her.“ Im Übergeben fällt der Topf nach unten und zerbricht.

Die Mitarbeiterin hebt die Blume auf und sagt: „Wir suchen nach einem Platz für sie“. Sie packt die Scherben in ein Tuch. Der Jugendliche schließt sich der Gruppe an – „Kann ich mit euch mitkommen?“ – „Ja, lass uns gemeinsam suchen…“

MEDITATION AUFBRECHEN

Text wird von einer Person gesprochen.


Aufbrechen, losgehen.
Loslassen.
Der Fuß hebt sich, das Bein bewegt sich nach vorne und der Fuß rollt ab.

Ein Schritt nach dem anderen.

Eine achtsame Bewegung –
und doch achten wir häufig nicht darauf, wenn wir gehen

Aufbrechen, losgehen.
Etwas bleibt zurück.

Etwas lasse ich hinter mir, gehe nach vorne.

LIED

EG 168 „Du hast uns, Herr, gerufen“ (1-3) oder EG 165

PSALMGEBET

Psalm 121 (EG 749)


Anmoderation: Wir wollen Worte beten, die vom Unterwegssein mit Gottes Hilfe erzählen…“

EINGANGSGEBET & STILLES GEBET

Gott, wir kommen zu dir. Immer wieder brechen wir auf. Wir lassen vieles hinter uns: ein Schuljahr, Freunde, Verletzendes und auch manchmal ein großes Glück. So wenig bleibt. Und was wir denken in den Händen zu haben, verrinnt doch durch die Finger.
Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach der Zukunft, nach dem, was wirklich bleibt. Höre uns, Gott, wenn wir Dir im Stillen sagen, was wir in unserem Herzen suchen – und was uns bewegt.

Abschluss: „Wir haben geredet – nun sprich Du mit uns. Amen.“

1 LOSGEHEN UND LOSLASSEN

Die Gruppe geht zu einer ersten Station.

LESUNG

Matthäus 6,19-34 inszenieren (Vom Schätzesammeln und Sorgen)

Signal-Worte wiederholen lassen: Text wird verlesen, im Anschluss kommt die Aufforderung, Worte, die Hörenden im Sinn geblieben sind, laut zu wiederholen. So entsteht ein Wortteppich.

Ansage

Und was sammeln wir? „Was ist unsere Primel, unsere Topfpflanze?“ Menschen, Dinge, die wir hegen und pflegen – die doch vergehen. Was ist wichtig in unserem Leben? Welche Schätze horten wir? (→ auf Reaktionen warten).

Und worum sorgen wir uns? Was treibt uns Falten auf die Stirn? Was ist nicht mehr heil? Was ist zerbrochen in unserem Leben? Beziehungen, Freundschaften, Vertrauen. Nehmt euch eine Tonscherbe und legt in Gedanken hinein, was bei euch zerbrochen ist (→ Scherben des Topfes oder des Backsteines verteilen).

LIED

EG 547 „Menschen gehen zu Gott in ihrer Not“

mit Flöte oder anderem Melodie-Instrument spielen und den Liedtext lesen lassen.

2 LOSGEHEN UND SICH BEGLEITEN

Die Gruppe geht zu einer zweiten Station.

EINFÜHRUNG

„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Gott ist ein Gott, der mitgeht. Sein Name heißt „Ich bin da!“

MEDITATION ER GEHT MIT

Text wird von einer Person gesprochen.

ER geht mit!

Wohin Du auch gehst!
ER ist immer schon draußen – vor den Toren der Stadt.

ER ist immer schon da – und sucht
ER sucht auch Dich
ER kommt auf dich zu
ER sucht die, die Hilfe nötig haben
ER sucht die Fröhlichen – und die Traurigen
ER geht mit!
Wohin Du auch gehst!
ER geht mit!

AKTION

Und:
Wer geht noch mit? Schau Dich um und suche einen Partner oder eine Partnerin für den nächsten Wegabschnitt. Schon wo zwei in seinem Namen versammelt sind, ist ER mitten unter ihnen.

Geht nun zu zweit. Ihr bekommt einen Stock (z.B. Zollstock, Laternenstab, Zeltstange o.ä. – bitte auf nötigen Abstand achten!), das euch verbindet. Ihr werdet es gemeinsam tragen, ausbalancieren. Streckt dazu euren Zeigefinger aus und balanciert das Holz auf euren beiden ausgestreckten Zeigefingern für die nächste Wegstrecke. Achtet darauf, dass es nicht hinunterfällt – ach ja, und miteinander reden ist erwünscht. Unterhaltet euch doch z.B. darüber, wie ihr es findet, dass Gott euch auf euren Wegen begleitet (kann das sein?, glaubt ihr das?, habt ihr schon Erfahrungen dazu gemacht?, …).

Kurze Stille/Pause – austeilen der Stöcke

Die Übung mit den Stöcken kann auch weggelassen und nur zum Gespräch angeregt werden. – Eine thematische Vertiefung könnte auch durch das einleitende Erzählen der Emmaus-Geschichte (Lk 24,13-35) oder der Geschichte von den Spuren im Sand erfolgen. Gott ist unbemerkt mit einem unterwegs.

3 LOSGEHEN UND WEGZEICHEN SEHEN

Die Gruppe geht zu einer dritten Station. In der Nähe ist eine Kreuzung, und eine Wiese oder ein Garten.

LIED

Neue Lieder (NL) 51 „Herr, ich komme zu dir“ oder „Herr, wohin sonst sollten wir gehen“

IMPULS

Wohin soll ich gehen? Welcher Weg ist meiner?
„Dein Wort, Herr, ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“ (Psalm 119,105)

AKTION

Anmoderation zur Aktion

Gottes Wort kann eine Navigationshilfe im Leben sein. Vor allem, wenn wir unsere Wege suchen, unsere zukünftige Stadt suchen… . Manche Worte der Bibel machen es mir einfach: Sie geben mir Kraft und Mut. Andere fordern mich heraus. Viele Menschen vor uns haben sich immer wieder Bibelworte gezogen (sog. „Losungen“). Wichtig ist für mich dabei aber auch, den Kontext zu lesen. Denn nicht alles kann ich eins zu eins für mich übernehmen. Gottes Worte sind wie ein weiter Himmel. Sein Wort gibt Licht in mein Leben.

Wir haben hier verschiedene Bibelworte verteilt. Geht umher und sucht euch entweder eines, das euch anspricht. Oder nehmt euch einfach eines, ohne es vorher anzusehen.

Suchen von mutmachenden Bibelworten, die auf Zetteln auf der Wiese verteilt sind (im Vorfeld auslegen) oder Zetteln in gelben Überraschungseiern (oder Filmdöschen) versteckt in einer Wiese liegen.

Nun hast du ein Wort aus der Bibel bekommen. Schau es dir auf dem nächsten Wegabschnitt an. Sagt es dir was? Was will es sagen? Macht es die Suche einfacher? …

LIED

EG 182 „Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt“

4 ANKOMMEN UND SICH STÄRKEN

Die Gruppe geht zu ihrem Zielpunkt. Dort wurde im Vorfeld schon eine Tafel vorbereitet (evtl. auch nur als Picknick-Decke oder Campingtisch). Hier finden sich Brote, Salz, Äpfel, Olivenöl, gekochte Eier und Wasser (bitte hier auf Hygienevorschriften achten).

IMPULS

Wir sind angekommen. Ist das der Ort, den wir gesucht haben? Der Ort, der bleiben wird? Auf unserer Suche brauchen wir Haltestellen und Orte, an denen wir Kraft tanken können.
Jesus hat seine Jünger und viele andere Menschen immer wieder Pause machen lassen auf ihrer Suche – und hat sie mit Nahrung versorgt. Mit Nahrung, die mehr als nur den Körper satt macht. Er wusste, dass auch die Seele Nahrung braucht.

Das Brot wird zum gemeinsamen Essen ausgeteilt. Es gibt darüber hinaus die oben beschriebenen Dinge. Es kann auch ein Abendmahl gefeiert werden oder ein gemeinsames Brotbrechen etwa nach Form der Artoklasia. Man kann auch die einzelnen Nahrungsmittel in einer Meditation (z.B: über das Brot, Ei, etc.) noch symbolisch ausdeuten. [zusätzlich gibt es die Möglichkeit – mit Bibelteilen. Man könnte Murmel-Gruppen bilden, die über ihre Bibeltexte nachdenken (vorher müssten dann eben diese Texte in der Wiese versteckt werden)].

LIED

EG 225 „Komm, sag es allen weiter“ (1-3)

SCHLUSSAKTION

Ein Ort für die Primel / Topfpflanze suchen und sie einpflanzen. Dazu werden Gedanken zu „entwurzelt – eingepflanzt“ gesprochen.

Eine Pflanze

herausgerissen, entwurzelt.
Sie droht zu vertrocknen,
Blüten werden welk,
Blätter rollen sich zusammen.
Kraftlos, in Erinnerung an Vergangenes. Wir setzen sie in den Boden ein.

Von dort kommt Nahrung.

Die Sonne gibt Licht,
Hoffnung auf neues Leben.
Wieder Wurzeln schlagen
sich festmachen am neuen Ort. Leben geht weiter -neues wird sein! Wir lassen die Pflanze hier.
Hier ist ein neuer Aufbruch.
Wir lassen sie losund brechen auf! Es geht weiter- aber manches bleibt auch hier zurück,
an diesem Ort,
auf dem Weg.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebr 13,14)

SCHLUSSGEBET, VATERUNSER und ABKÜNDIGUNGEN

(z.B. Opfer für diakonische Einrichtung, s. Einleitung)

LIED

Neue Lieder 71 „Mögen sich die Wege“

SEGEN

MUSIK ZUM AUSKLINGEN

je nach Örtlichkeit

Mit Essen spielt man nicht!

„Mit Essen spielt man nicht!“ – Oder etwa doch? Ganz ehrlich: Mit Lebensmitteln zu spielen kann richtig Spaß machen! Trotzdem ist es natürlich ein Luxus, den sich nur Menschen leisten können, die wie wir im Überfluss leben. Deshalb wurde bei den Spielvorschlägen darauf geachtet, dass so wenig wie möglich Nahrungsmittel verschwendet bzw. weggeworfen werden müssen. Und am besten ist es immer noch, das Spielgerät nach dem Spielen einfach zu verspeisen. Es kann und darf also lustig werden!

Bevor man Spiele mit Essen in der Jungschargruppe durchführt, macht es Sinn, mit den Mädchen und/ oder Jungen kurz über die Bedeutung der Nahrung für uns Menschen, die Ungleichheit bei der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln, sowie unsere glückliche Lage, keinen wirklichen Hunger oder Durst leiden zu müssen, zu sprechen.

Wichtig: Falls bei den Spielen Lebensmittel von den Kindern gegessen werden, muss man mögliche Allergien beachten!

Spiele mit der Gesamtgruppe

Hinweis: Bei den meisten dieser Spiele sitzen die Spieler*innen am besten um einen Tisch.

Erdnüsse schälen

Material: 1 Paar Winterhandschuhe, Pinzette, Erdnüsse, Würfel

In der Mitte des Tisches liegen Erdnüsse, Handschuhe und eine Pinzette. Die Kinder würfeln reihum. Nur wer eine bestimmte, vorher vereinbarte Zahl – z.B. eine Sechs – würfelt, darf sich die Handschuhe anziehen und so lange mit der Pinzette Erdnüsse schälen, bis die/ der Nächste die „Schälzahl“ würfelt. Dann müssen die Handschuhe und die Pinzette schnell weitergegeben werden.  Wer hat nach einer bestimmten Zeit die meisten Erdnüsse geschält bzw. die meisten Erdnusskerne gesammelt? Am Ende des Spiels dürfen die Nusskerne dann natürlich verspeist werden.

Gummibärchen würfeln

Material: Gummibärchen, Würfel

Zunächst erhält jedes Kind die gleiche Anzahl von Gummibärchen (mindestens 15 Stück) und legt sie vor sich auf den Tisch. Ein weiteres kleines Häufchen mit Gummibärchen wird in der Tischmitte platziert. Anschließend werden bestimmte Regeln festgelegt, die beim Würfeln der einzelnen Zahlen gelten sollen.

Beispiele:

  • Eins = Nimm ein Gummibärchen von der Tischmitte.
  • Zwei = Nimm jeweils ein Gummibärchen deinem rechten und deinem linken Nachbarkind.
  • Drei = Nimm von jedem Kind ein Gummibärchen.
  • Vier = Gib deinen Nachbarkindern jeweils eines deiner Bärchen.
  • Fünf = Gib jedem Kind ein Gummibärchen.
  • Sechs = Iss ein Bärchen auf oder würfle noch einmal.

Wer seinen Gummibärchenvorrat aufgebraucht hat, scheidet aus. Welches Kind hat am Ende die meisten süßen Bären gesammelt?

Linsen sammeln

Material: jeweils 1 Packung getrocknete Erbsen und Linsen, 1 leere Flasche, eine Stoppuhr

Die Linsen und Erbsen werden miteinander in der Tischmitte ausgelegt und gründlich miteinander vermischt. Jedes Kind hat nun jeweils 30 Sekunden Zeit, so viele Linsen wie möglich in die Flasche zu stecken. Nach Ablauf der Zeit wird der Inhalt der Flasche vor der Spielerin/ dem Spieler ausgeleert. Jetzt ist das nächste Kind an der Reihe. Nach einer bestimmten Anzahl von Durchgängen erfolgt die Auswertung: Pro Linse erhält man einen Punkt, pro Erbse einen Minuspunkt. Wer hat die meisten Punkte erzielt?

Nahrungsmittel-Memo

Material: gleichartige, optisch nicht unterscheidbare Trinkgefäße (z.B. Tassen, Plastikbecher), verschiedene Nahrungsmittel-Paare (müssen unter die Gefäße passen)

Unter den Trinkgefäßen werden jeweils Nahrungsmittel-Paare versteckt, z.B. Nusskerne, Weintrauben, Salzbrezeln usw. Das Spiel kann auch komplett mit kleinen Süßigkeiten-Paaren gespielt werden. Die Kinder dürfen abwechselnd immer zwei Tassen/ Becher aufdecken. Finden sie ein passendes Pärchen, gehört es ihnen und darf aufgegessen werden. Die Trinkgefäße bleiben an ihrem Platz auf dem Spielfeld stehen, auch wenn das Versteck bereits geplündert wurde. Wichtig: Falls man Tassen verwendet, muss darauf geachtet werden, dass die Henkel immer in dieselbe Richtung zeigen!

Eierstand

Material: hartgekochte Eier (1 pro Kind), Salz

Die Kind erhalten jeweils ein hartgekochtes Ei. Sie sollen zunächst versuchen, ihr Ei auf dem Tisch zum Stehen zu bringen (ohne es zu beschädigen und ohne es mit der Hand zu stützen). Das wird natürlich nicht funktionieren! Nun streut man jedem Kind ein paar Salzkörner auf den Tisch. Auf Kommando versuchen sie, ihr Ei auf die Salzkörner zu stellen. Wessen Ei steht zuerst?

Erklärung: Die Salzkörner dienen als Stützen und verhindern so, dass das Ei seitlich wegrollt.

Eier-Boule

Material: hartgekochte Eier (1 pro Kind), Filzstifte, Bodenmarkierung (Kreppband, Kreide o.ä.)

Für dieses Spiel wird eine ebene Fläche benötigt. Jedes Kind erhält ein hartgekochtes Ei und notiert darauf mit einem Filzstift seinen Namen. Auf dem Boden wird eine „Abrolllinie“ festgelegt und markiert. Die/ der Spielleiter*in deponiert irgendwo auf der Spielfläche ein weiteres hartgekochtes Ei. Dieses „Zielei“ sollte am besten speziell gekennzeichnet (z.B. gefärbt) sein. Nun versuchen die Kinder abwechselnd, ihr Ei von der Abrolllinie aus so nahe wie möglich an das Zielei zu rollen. Die Eier dürfen dabei nicht kaputtgehen!

Das Kind, dessen Ei am Schluss der Spielrunde am dichtesten am Zielei liegt, hat gewonnen und bekommt einen kleinen Preis, z.B. ein Schokoladenei. Es können beliebig viele Durchgänge gespielt werden.

Salzstangen-Fruchtspieße

Material: Salzstangen, weiche „runde“ Früchte wie Trauben, Himbeeren, große Heidelbeeren, Bananenscheiben etc., Teller

Jedes Kind erhält einen Teller als „Arbeitsfläche“. In der Tischmitte stehen Teller mit Salzstangen und den verschiedenen Lebensmitteln. Nun sollen die Spieler*innen versuchen, so viele Fruchtstücke wie möglich auf eine Salzstange stecken, ohne dass diese zerbricht. Wer kann die meisten Früchte aufspießen? Ist ein Fruchtspieß fertig, darf er verspeist und die nächste Salzstange bestückt werden.

Gruppenspiele (Kleingruppen gegeneinander)

Linsen schätzen

Material: Glas mit getrockneten Linsen, Zettel, Stifte

Den Gruppen wird ein Glas mit einer bestimmten Anzahl von Linsen gezeigt (die Linsen müssen vor dem Einfüllen abgezählt worden sein). Nachdem die Kinder jedes Teams das Linsenglas ausführlich betrachten durften, beraten sie sich untereinander, wie viele Linsen sich wohl darin befinden. Die Gruppen schreiben ihre Schätzung auf einen Zettel. Welches Team kommt der tatsächlichen Anzahl am nächsten? 

Kartoffel-Türme bauen

Material: Kartoffeln

Jede Gruppe erhält eine bestimmte Anzahl an Kartoffeln (mindestens 30 Stück). Welches Team schafft es, innerhalb einer bestimmten Zeit den höchsten freistehenden Kartoffelturm zu errichten? Zum Bauen dürfen nur die Kartoffeln verwendet werden.

Spaghetti-Türme bauen

Material: Spaghetti (20 pro Gruppe), Marshmallows (1 pro Gruppe), Kreppband (1 Rolle pro Gruppe), Meterstab

Aus den Spaghetti und dem Kreppband soll innerhalb einer vorgegebenen Zeit (ca. 15-20 min) ein möglichst hoher Turm gebaut werden. Dabei sind Geschick, Kreativität und Handlungsschnelligkeit gefragt. Auf die Spitze des Turmes wird das Marshmallow gesteckt. Dessen Höhe ist ausschlaggebend für die Schlussmessung. Bei welcher Gruppe ist der Turm am höchsten?

Lebensmittelexperten

Material: verschiedene mundgerechte Lebensmittelstücke (z.B. Obst, Gemüse oder Käse), Augenbinden

Für jede Spielrunde wird ein Kind pro Gruppe „entsandt“, dem die Mitarbeiter*innen dann die Augen verbinden. Nun soll ein bestimmtes Lebensmittel erkannt werden – entweder durch Fühlen, Riechen, Schmecken oder durch die bloße Haptik im Mund (bei gleichzeitigem Zuhalten der Nase). Sind alle bereit, bekommen die Spieler*innen gleichzeitig ein Stück des selben Lebensmittels gereicht – entweder wird es in die Hand gegeben, unter die Nase gehalten oder in den Mund gelegt. Wer erkennt es zuerst? Jetzt sind die nächsten Kinder an der Reihe. In jeder Runde wird neu bestimmt, welcher Sinn zum Einsatz kommen soll. Nachdem alle Gruppenmitglieder*innen an der Reihe waren, entscheidet sich, welches Team über die meisten Lebensmittelexpert*innen verfügt.

Essstäbchen-Wettbewerb

Material: Essstäbchen (für jedes Kind ein Paar, Alternative: Stricknadeln), Teller mit Reiskörnern (1 pro Gruppe), Becher oder Schälchen (1 pro Gruppe), Küchenwaage oder Messbecher (zum Abmessen der Körner)

Jede Gruppe erhält einen Teller mit einem Häufchen roher Reiskörner. Die Häufchen sollen gleich groß sein bzw. ungefähr gleich viele Körner enthalten. Deshalb müssen die Portionen vorher gewogen bzw. abgemessen werden. Neben den Teller wird in einer bestimmten Entfernung ein Becher oder ein Schälchen gestellt. Jedes Kind bekommt nun ein Paar Essstäbchen. Ob eine kurze Einführung zum sachgerechten Gebrauch der Stäbchen gegeben wird oder nicht, bleibt im Ermessen der Mitarbeiter*innen. Auf Kommando beginnen die Kinder, die Reiskörner mit Hilfe der Stäbchen vom Teller in den Behälter zu befördern. Allerdings müssen die Körner immer zwischen den Essstäbchen eingeklemmt werden. Noch schwieriger wäre die Vorgabe, dabei nur eine Hand benutzen zu dürfen. Nach einer gewissen Zeit wird das Spiel gestoppt. Die Körner im Behälter werden gewogen oder mithilfe des Messbechers gemessen. Welche Gruppe hat die meisten Körner transportiert?

Apfelklemme

Material: etwa gleich große Äpfel (1 pro Gruppe)

Die Gruppen treten in einem Staffellauf gegeneinander an. Eine vorher festgelegte Strecke muss mit einem Apfel, den die Kinder zwischen den Knien festklemmen, so schnell wie möglich zurückgelegt werden. Der Apfel darf dabei natürlich nicht herunterfallen. Falls dies doch passieren sollte, muss man entweder noch einmal am Startpunkt beginnen oder das nächste Kind der Gruppe wird eine bestimmte Zeit (z.B. 3 Sekunden) aufgehalten, bevor es starten darf. Bei älteren Kindern können auch Hindernisse (z.B. Stühle, Slalom-Hütchen, Tische o.ä.) eingebaut werden, die beim Lauf überwunden werden sollen.

Kartoffeltransport

Material: Kartoffeln (ca. 30 pro Gruppe), Eimer (1 pro Gruppe)

Jede Gruppe erhält die gleiche Anzahl an Kartoffeln, die auf den Boden gelegt werden.

In einiger Entfernung steht für jedes Team ein Eimer, in den man die Kartoffeln transportieren soll. Allerdings darf man dazu weder die Hände noch den Mund benutzen. Welche Gruppe sammelt innerhalb einer bestimmten Zeit die meisten Kartoffeln in ihrem Eimer? Variation: Um etwas mehr Unruhe in das Spiel zu bringen, könnte man den Gruppen erlauben, sich während des Transports gegenseitig die Kartoffeln aus den Eimern zu klauen, natürlich auch wieder ohne Hände oder Mund.   

Salz und Pfeffer trennen

Material: Unterteller (1 pro Gruppe), Salz, Pfefferpulver, Wolltücher (1 pro Gruppe), Plastiklöffel (1 pro Gruppe)

Jede Gruppe bekommt einen Plastiklöffel, ein Wolltuch sowie einen Unterteller, auf dem jeweils ein halber Teelöffel Salz und ein halber Teelöffel Pfefferpulver miteinander vermischt werden. Der Spielauftrag lautet nun: Versucht, das Salz und den Pfeffer wieder voneinander zu trennen! Dazu dürfen alle möglichen Hilfsmittel (natürlich auch das Wolltuch und der Löffel) verwendet werden. Falls eines der Kinder den „Trick“ schon kennt, soll es sich zunächst zurückhalten.

Und so funktioniert es: Reibt man den Plastiklöffel am Wolltuch und senkt ihn dann langsam über dem Unterteller ab, springen die Pfefferkörner hoch und haften am Löffel.

Vereinfachte Erklärung: Der Vorgang hat etwas mit Elektrizität zu tun. Alles besteht aus kleinsten Teilchen, die man Atome nennt und die so winzig sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Diese Atome haben positive und negative Ladungen. Normalerweise sind die Ladungen immer ausgeglichen. Wenn man manche Materialien aneinander reibt, springen negative Ladungen vom einen aufs andere Material über. So passiert das auch beim Löffel: Wenn man ihn am Wolltuch reibt, springen negative Ladungen vom Tuch auf den Löffel über. Man sagt auch: Er ist elektrostatisch aufgeladen. Diese negativen Ladungen will der Löffel wieder loswerden. Deshalb zieht er zuerst die leichten Pfefferkörner wie ein Magnet an und gibt dabei die Ladung an sie ab. Salzkörner sind etwas schwerer als Pfefferkörner. Sie werden aber auch vom Löffel angezogen, sobald man ihn noch etwas tiefer Richtung Teller senkt.

Quellenangaben:

Press, Hans Jürgen (1995): Spiel – das Wissen schafft. Große Ausgabe mit über 400 Anregungen zum Experimentieren und Beobachten der Natur, Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, S.34.

Utz, Annette/ Martin, Jörg (1998): Verblüffende Experimente, Augsburg: Weltbild-Verlag, S. 41.

Internetquellen

„8 lustige Essensspiele für Kinder“, https://www.betreut.de/magazin/kinder/8-lustige-essensspiele-fuer-kinder/, 20.04.2020

„Atome und Moleküle“, https://klexikon.zum.de/wiki/Atome_und_Molek%C3%BCle, 20.04.2020

Boden, Heike: „Würfelspiele“, http://www.heike-boden.de/Kinder/Kinderfeste/Spiel_fur_Partys/Wurfelspiele/wurfelspiele.html, 20.04.2020

„Eierbowling“, https://www.spielwiki.de, 20.04.2020

„Experimente für Kinder: Fliegende Papiermännchen“, https://www.schule-und-familie.de/experimente/elektronische-experimente/flugschule.html, 20.04.2020

Fangrath, Adelheid: „Lustige Apfel-Spiele für Kinder“, https://www.experto.de/praxistipps/lustige-apfel-spiele-fuer-kinder.html, 20.04.2020

„Geschmackstest“, https://www.spielwiki.de, 20.04.2020

„Kindergeburtstag: Spiele mit Essen“, https://www.essen-und-trinken.de/kindergeburtstag/79115-rtkl-kindergeburtstag-spiele-mit-essen, 20.04.2020

„Linsen und Erbsen lesen“, https://www.spielregeln.de/linsen-und-erbsen-lesen.html, 20.04.2020

Prang, Heike: „Rund um die Erdnuss“, https://www.jungschar-echt-stark.de/wp-content/uploads/2019/06/Rund-um-die-Erdnuss.pdf, 20.04.2020

Siebel, Caspar: „Marshmallow Challenge – ein Bastelspiel“, https://www.workshop-spiele.de/marhsmallow-challenge/, 20.04.2020

Von Hoerner-Nitsch, Cornelia: „Mit Essen spielt man doch!“, https://www.eltern.de/kleinkind/spiel-und-spass/spiele-mit-essen.html, 20.04.2020

„Was sind Atome?“, https://www.wasistwas.de/archiv-wissenschaft-details/was-sind-atome.html, 20.04.2020

In der Bibel spielt Essen immer wieder eine Rolle. Mal wird zu einem Festessen eingeladen und keiner kommt. In einer anderen Geschichte wird ein Bruder mit einem Essen übers Ohr gehauen. Diese und weitere Geschichten finden sich hier in der Themenreihe. Dazu Spiele, Aktionen und ein Hintergrundartikel zum Thema „Was tun, wenn Kinder nicht mehr (in die Jungschar) kommen.

Höchste Zeit, mit den Kindern mal über Essen zu reden und vielleicht gemeinsam die eine oder andere Mahlzeiten zu genießen. Viel Spaß beim Umsetzen!

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto