Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in fünf Lektionen um die Reise von Paulus nach Rom:
Lektion 5 Apostelgeschichte 26,1-32 Paulus vor Agrippa
Lektion 6 Apostelgeschichte 27,1-12 Mit Gott im Herbststurm
Lektion 7 Apostelgeschichte 27,13-44 Schiffbruch und Rettung
Lektion 8 Apostelgeschichte 28,1-10 Paulus auf Malta
Lektion 9 Apostelgeschichte 28,17-31 Paulus in Rom
Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Die Kinder sollen erfahren, dass die frohe Botschaft etwas Schönes, Gutes ist, von dem das Herz voll sein und durch das ein Leben komplett verändert werden kann.
Die Kinder sollen durch das Beispiel von Paulus angeregt werden, mutig von ihrem Glauben zu erzählen.
In der Apostelgeschichte wird beschrieben, wie sich die gute Nachricht von Jesus verbreitet, erst an die Juden, dann an Heiden und später in der ganzen Welt, was damit erfüllt ist, dass Paulus nach Rom (damalige Hauptstadt des Weltreichs) kommt. Paulus hieß vorher Saul. Er war ein römischer Staatsbürger und war ein Pharisäer (jüdische Glaubensgruppe, die sehr streng nach den Gesetzen lebte), der zunächst die Christen verfolgt hat, weil er nicht geglaubt hat, dass Jesus der Messias ist, von dem in der Schrift geschrieben ist und auf den Juden heute noch warten. Er fühlte sich im Recht und meinte, dass die Christen / Apostel / Jünger Jesu Lügen / Irrlehren verbreiteten und hatte sogar Bevollmächtigung Christen zu verurteilen. Das erzählt er auch in seiner Verteidigung vor Agrippa. Durch eine persönliche Begegnung mit Jesus (Apg 9) wendet sich sein Leben um 180° – er wird Christ, bekommt einen neuen Namen und beginnt von nun an, die frohe Botschaft vom auferstandenen Jesus zu erzählen. Er geht auf Missionsreisen und verkündet sowohl Juden als auch Nicht-Juden (Heiden) die frohe Botschaft und tauft Menschen. In Jerusalem wird Paulus verhaftet, wird zum Schutz nach Cäsarea überführt und ist dort über mehrere Jahre im Gefängnis. Bei jeder Verhandlung, jedem Verhör erzählt Paulus immer wieder seine Geschichte, seine persönliche Begegnung mit Jesus und dass er glaubt, dass Jesus gestorben und wieder auferstanden und der erwartete Messias ist. Den jüdischen Hohepriestern und Pharisäern gefällt das nicht, deswegen haben sie ihn angeklagt und wollten ihn sogar umbringen. Sie haben sich immer neue Pläne ausgedacht, doch Gott hat Paulus immer wieder bewahrt und bei den Verhören gab es keine Anklage, die zu einer Verurteilung führen konnte. So auch in dem Bibeltext, der zu dieser Lektion gehört. Nachdem Festus, der gerade Stadthalter geworden war, keinen Grund fand, Paulus anzuklagen bzw. die jüdischen Gesetze nicht kannte und so die Anklagepunkte nicht verstand, schlug er Paulus vor, in Jerusalem ein Urteil über ihn fällen zu lassen. Jedoch wusste Paulus, dass sich die Juden gegen ihn verbünden und ihn verurteilen würden. Also nahm Paulus sein römisches Bürgerrecht in Anspruch, sein Anliegen vor dem kaiserlichen Gericht beurteilen zu lassen. So hatte der Stadthalter keine Handhabe und musste Paulus an den Kaiser ausliefern. Allerdings sah er keine Begründung für die Anklage und wenn er bei dem kaiserlichen Gericht jemanden vorführte, musste er Anklagepunkte aufweisen. So kam es zu dem Verhör vor König Agrippa (Herodes Agrippa II, sein Urgroßvater war Herodes der Große, der zur Zeit von Jesu Geburt herrschte). Agrippa kannte sich besser mit den jüdischen Gesetzen aus. Paulus nutzt die Gelegenheit und erzählt von seinem Leben, wie er selbst erst Christen verfolgt hat, wie er von Jesus berührt wurde und er nun dem folgt und das weitererzählt, was er persönlich erlebt hat.
Paulus nutzt die Gelegenheit, er bleibt gelassen und verkündigt das Evangelium – sein Ziel ist, dass alle Anwesenden diese Botschaft in ihrem Herzen aufnehmen.
Auch Agrippa findet keinen Grund zur Verurteilung und Paulus könnte freigelassen werden, da Paulus jedoch gefordert hat, vor das kaiserliche Gericht zu kommen, muss das auch eingehalten werden und kann nicht widerrufen werden, so ist Paulus weiterhin in Gefangenschaft.
Ich finde Paulus total mutig und er ist echt ein Vorbild für mich. Paulus wurde verhaftet, stand mehrmals vor Gericht, aber er wurde nicht mutlos und sein größtes Anliegen war, dass andere Menschen die frohe Botschaft erfahren und eine Beziehung zu Jesus beginnen. Aus dem Gefängnis schrieb er die meisten seiner bekannten Briefe. Paulus hätte verurteilt werden können, eventuell sogar mit zum Tod, aber er war bereit, für seinen Glauben zu sterben, denn er war sich seiner gewiss. Wie sicher bin ich mir? Glaube und vertraue ich auch so fest wie Paulus? Ist es mir auch ein Anliegen, jederzeit von dem zu erzählen, was ich mit Jesus erlebt habe?
Ich denke, das ist ein lebenslanger Prozess, aber wir dürfen uns immer wieder ermutigen lassen.
Ein Teil der Verkündigung ist die Mitarbeit in deiner Jungschar – du darfst den Kindern von dem erzählen, was du persönlich mit Jesus erlebt hast – da geht es nicht um richtig oder falsch, sondern deine persönliche Geschichte, deine Beziehung zu Jesus, außerdem darfst du vertrauen, dass der Heilige Geist dir die richtigen Worte gibt – ich wünsche dir Mut und viel Freude daran!
Die Kinder hören eventuell das erste Mal etwas von Paulus und es ist etwas befremdlich, vielleicht macht es ihnen sogar Angst, dass Paulus im Gefängnis ist und verhört wird, weil er glaubt. Gerade für Kinder, die neu in der Gruppe sind, ist das evtl. herausfordernd. Aber Paulus wirkt sehr gelassen und ist glücklich darüber, dass er von dem erzählen darf, was er mit Jesus erlebt hat. Darauf sollte man das Augenmerk richten. Die Freude, die Paulus ausstrahlt. Er hat etwas erlebt, das sein Leben komplett verändert hat und sprudelt davon über. Er weiß, dass er nicht allein ist und vertraut total auf Jesus.
Jesus kann auch den einzelnen Jungscharkindern begegnen. Es wäre für sie schön, wenn sie das durch die Mitarbeiter und andere Kinder (Checker) in der Jungschar hören, was die Menschen in dem Verhör durch Paulus erfahren.
Sie sind angenommen, Jesus liebt sie, wie sie sind, auch wenn sie vielleicht Mist gebaut haben, wie Paulus, er sieht sie, er hat einen Plan mit ihnen und möchte ihnen begegnen.
Die Kinder kennen Paulus vielleicht schon etwas und haben schon viele Geschichten von Jesus gehört. Vielleicht wissen sie schon viel, ja, aber heute wird es herausfordernd, denn es geht darum, wie wichtig ihnen dieses Wissen ist. Paulus wurde für seinen Glauben sogar gefangengenommen und selbst im Verhör nimmt er kein Blatt vor den Mund und erzählt allen fröhlich von dem, was er mit Jesus erlebt hat.
Für die Kinder kann es spannend werden, darüber nachzudenken, was sie schon mit Jesus erlebt haben und sie herauszufordern, diese Erlebnisse anderen zu erzählen.
Wenn man vor einem König steht, muss man sich sehr genau überlegen, was man sagt. Denn er hat große Macht. Man sollte ihn nicht verärgern.
Stellt einen Stuhl als Thron auf. Ein Mitarbeiter beginnt. Er ist der König, der einen neuen Bediensteten sucht. Nun müssen reihum die Jungscharler vor den König treten und sich als der neue Bedienstete anpreisen. Ein bestimmtes Wort wird im Vorfeld mit dem „König“ abgesprochen. Wenn ein Jungscharler das Wort verwendet, wird der „König“ sehr glücklich und stellt den Jungscharler ein.
Jeder Jungscharler hat maximal 30 Sekunden Redezeit. Verwendet er das Wort nicht und findet es also auch nicht heraus, ist der nächste Jungscharler an der Reihe. Findet ein Jungscharler das Wort heraus, darf er der nächste König sein.
Wichtig: Sagt den Jungscharlern, auf welchen Posten sie sich jeweils bewerben.
Beispiele:
Der König sucht einen Koch, das Lösungswort lautet Topf.
Der König sucht einen Stallburschen, das Lösungswort lautet Pferd.
Der König sucht einen Putzgehilfen, das Lösungswort lautet Besen.
Der König sucht einen Kämmerer (jemanden, der die Finanzen verwaltet), das Lösungswort lautet Gold.
Der König sucht einen Kloputzer, das Lösungswort lautet Klobürste.
Der König sucht eine Königin, das Lösungswort lautet Kleid. 😉
In unserer heutigen Geschichte spielt das Gefängnis eine Rolle. Im Gefängnis gibt es einen Wärter, der auf die Gefangenen aufpasst und den Schlüssel hat.
Gefängnisse sind Orte, an denen man nicht gerne bleibt. Deswegen versuchen Gefangene immer wieder, zu fliehen. Das geht am besten, wenn sie den Schlüssel haben.
Macht einen Stuhlkreis. Zwischen den Stühlen sollte so viel Platz sein, dass die Jungscharler die Arme ausstrecken können, ohne die des Nebensitzers zu berühren. Stellt einen Stuhl in die Mitte. Auf den Stuhl legt ihr einen Schlüsselbund (den Gefängnisschlüssel). Er sollte beim Hochheben rasseln.
Ein Jungscharler oder Mitarbeiter beginnt. Er bekommt die Augen verbunden und stellt sich vor den Stuhl. Nun wird ein Jungscharler oder Mitarbeiter ausgesucht (Spielleiter zeigt auf eine Person). Diese Person muss versuchen, den Schlüssel zu bekommen. Der „Gefängniswärter“ muss versuchen, die Person zu berühren. Dann ist der Ausbruchsversuch gescheitert und die Person wird neuer „Gefängniswärter“. Schafft die Person es mit dem Schlüsselbund zu ihrem Stuhl, muss sie den Schlüssel einer anderen Person zuwerfen. Diese Person muss ihn auf den Stuhl in der Mitte zurücklegen. Der „Gefängniswärter“ muss wiederum versuchen, die Person zu berühren. Dann ist der Ausbruchsversuch gescheitert und die Person mit dem Schlüssel wird neuer „Gefängniswärter“. Schafft sie es, den Schlüssel auf den Stuhl zu legen und wieder zu ihrem Platz zurückzukehren, ist der Ausbruch gelungen. Es wird auf eine neue Person gezeigt und das Ganze beginnt von vorne.
Wichtig: Es muss leise sein, damit der „Gefängniswärter“ die „Ausbrecher“ hören kann. Wechselt den „Gefängniswärter“, wenn er mehrere Runden lang niemanden gefangen hat. Liegt der Schlüssel auf dem Boden, z. B. wenn er beim Zurückbringen vom Stuhl gefallen ist, muss der „Ausbrecher“ ihn aufheben und auf den Stuhl legen. Und natürlich: „Katzenwache“ ist nicht erlaubt, also z. B., dass der „Gefängniswärter“ die ganze Zeit direkt neben dem Stuhl steht und die Hand knapp über den Schlüssel hält.
Als weitere Schwierigkeitsstufe kann ein Schlüsselanhänger am Schlüsselbund befestigt werden. Dann ist die Aufgabe, den Schlüsselbund nur an diesem Schlüsselanhänger zu tragen und zu werfen (fangen darf man ihn mit beiden Händen). Das macht mehr Lärm und damit die Aufgabe für die „Ausbrecher“ schwieriger.
Personen: Stadthalter Festus (königlich verkleidet), König Agrippa (königlich verkleidet), Paulus (braunes Gewand)
Wenn es weniger Mitarbeiter sind, kann es auch nur den Paulus geben, der erzählt, in welcher Situation er sich gerade befindet:
„Hallo, mein Name ist Paulus und zurzeit bin ich im Gefängnis und werde heute verhört von König Agrippa. Ich wurde schon häufiger verhört, aber bisher gab es keinen Grund, mich zu verurteilen. Beim letzten Mal war ich vor dem Stadthalter Festus und die jüdischen Männer haben mir viele Sachen unterstellt, aber hatten überhaupt keine Beweise – woher auch? Ich bin unschuldig. Festus wollte mich erst nach Jerusalem schicken, aber dort hätten die jüdischen Führer irgendeinen Grund gefunden, mich zu verurteilen. Ich bin römischer Staatsbürger, deswegen habe ich gefordert, dass ich vor das kaiserliche Gericht kommen kann. Festus scheint etwas überfordert damit, weil es gar keine Anklagepunkte gegen mich gibt, also soll ich heute vor Agrippa sprechen, der König kennt wohl die jüdischen Gesetze besser. Ich bin sehr gespannt, aber ich weiß, dass ich unschuldig bin – ich erzähle einfach von dem, was ich erlebt habe und habe so die Möglichkeit, allen von Jesus zu erzählen.“
Ansonsten:
Festus: „Hallo, ich bin Festus, ich bin gerade Stadthalter von Cäsarea geworden. Hier ist ein Mann schon seit Jahren im Gefängnis, Paulus heißt der. Die angesehensten Männer aus dem jüdischen Volk kamen auf mich zu und wollten, dass ich Paulus verurteile. Also habe ich eine Gerichtsverhandlung einberufen, aber die jüdischen Männer hatten keine Beweise für all ihre Anschuldigungen und Paulus meinte, dass er sich nichts zu Schulden hat kommen lassen und ich kenne die jüdischen Gesetze zu wenig … Ich habe Paulus vorgeschlagen, dass darüber in Jerusalem geurteilt werden könnte, weil die sich besser mit den jüdischen Gesetzen auskennen – das wäre so gut gewesen, dann hätten sie das übernommen und meine Welt wäre in Ordnung, aber nein, dieser Paulus ist römischer Staatsbürger und hat sein Recht eingefordert, vor dem kaiserlichen Gericht vorsprechen zu dürfen … na super, ich muss ihn also nun zum Kaiser schicken, aber ich habe gar keine Anklagepunkte … wie soll ich denn bei dem Kaiser nach einem Gerichtsverfahren fragen, wenn es gar keinen Grund dafür gibt … ich bin verzweifelt.
Ah, jetzt kommt mir eine Idee – König Agrippa kommt bald vorbei und der kennt die jüdischen Gesetze besser. Der soll sich Paulus nochmal anhören, vielleicht findet er ja einen Grund zur Anklage.“
König Agrippa: „Ich bin König Agrippa. Festus hat mir von diesem Paulus erzählt, der im Gefängnis ist. Ich habe schon häufiger etwas von ihm gehört und bin ganz gespannt, was er zu erzählen hat und was ihm überhaupt vorgeworfen wird, Festus konnte mir das nicht genau erklären, also mal abwarten.“ (kurze Pause, so tun, als ob er sieht, wie Paulus kommt). „Ah, da kommt er ja.“ (zu Paulus): „Du kannst einfach erzählen, warum du glaubst, dass du angeklagt bist und warum du meinst, dass du unschuldig bist.“
Paulus (gilt für beide Varianten): „Die Juden bringen schwere Anschuldigungen gegen mich vor. Deshalb bin ich so dankbar, König Agrippa, dass ich mich heute vor dir verteidigen kann. Du kennst dich ja auch hervorragend mit den Gesetzen der Juden aus. Bitte, höre mir geduldig zu!
Schon als Jugendlicher habe ich bei meinem Volk in Jerusalem gelebt. Alle Juden kennen mich schon seit meiner Kindheit. Ich war sehr streng im Glauben. Und jetzt stehe ich vor Gericht, weil ich auf das hoffe, was Gott unseren Vorfahren versprochen hat und zwar, dass er kommt und dass er Tote auferweckt. Warum könnt ihr das nicht glauben? Ich dachte auch erst, dass man etwas gegen das Bekenntnis zu Jesus tun müsste und habe das auch getan. Ich habe viele Christen ins Gefängnis gebracht, habe dafür gestimmt, dass sie umgebracht werden, ich habe sie verfolgt, ich habe sie gehasst. Doch eines Mittags sah ich plötzlich vom Himmel her ein Licht aufleuchten. Es war heller als der Glanz der Sonne und umstrahlte mich und die Leute, die mit mir unterwegs waren. Wir stürzten alle zu Boden. Da hörte ich eine Stimme, die auf Hebräisch zu mir sagte: ,Saul, Saul, warum verfolgst du mich?‘ Da fragte ich: ,Wer bist du, Herr?‘ Der Herr antwortete: ,Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch jetzt steh auf! Stell dich auf die Füße! Denn ich bin dir erschienen, damit du mir dienst und als Zeuge auftrittst und allen erzählst, was du heute erlebt hast und ich dir noch zeigen werde. Ich werde dich schützen und zu den Menschen senden, damit du ihnen die Augen öffnest. Sie sollen sich aus der Finsternis zum Licht hinwenden, zu Gott. Durch den Glauben an mich sollen ihnen ihre Sünden vergeben werden.‘
Deshalb, König Agrippa, war ich überall und habe die Menschen aufgefordert: ,Ändert euer Leben und wendet euch Gott zu!‘ Deswegen haben die Juden mich im Tempel festgenommen und versucht, mich zu töten. Aber Gott hat mir bis heute geholfen. Deshalb stehe ich hier heute als sein Zeuge und verkündige die Botschaft vom Licht.‘”
Festus: „Du bist verrückt, Paulus! Das viele Lesen in der Schrift hat dich in den Wahnsinn getrieben.“
Paulus: „Ich bin nicht verrückt, verehrter Festus. Was ich sage, ist wahr. König Agrippa weiß darüber Bescheid. Mit ihm kann ich auch ganz offen darüber reden. König Agrippa, glaubst du den Propheten? Ich weiß, dass du ihnen glaubst!“
Agrippa: „Es fehlt nicht viel und du überzeugst mich noch, Christ zu werden!“
Paulus: „Ich bete zu Gott, dass du einer wirst und nicht nur du! Ich bete, dass alle, die mich gerade hören, zu Christen werden und Jesus persönlich kennenlernen.“
Festus und Agrippa machen sich auf den Weg nach draußen.
Agrippa: „Dieser Mann tut nichts, wofür er den Tod oder das Gefängnis verdient. Der Mann könnte freigelassen werden, wenn er nicht verlangt hätte, dass sein Fall vor den Kaiser kommt.“
Spielzeugfiguren nehmen – allerdings besteht die Bibelstelle fast nur aus einem Monolog, da bietet sich ein Theaterstück an.
Alternativ könnte ein Mitarbeiter Paulus pantomimisch spielen und ein anderer liest.
Ausrufezeichen (ausdrucken oder aufmalen): Das habe ich verstanden!
Was ist passiert? Paulus wurde verhört. Er hat sich vor dem König Agrippa verteidigt. Er hat von seinem Leben erzählt, hat Zeugnis gegeben.
Fragezeichen (ausdrucken oder aufmalen): Das habe ich noch nicht verstanden. Dazu habe ich eine Frage.
Die Kinder können hier Fragen stellen.
Daumen hoch (mit der Hand zeigen, ausdrucken oder aufmalen): Das finde ich gut.
Das nehme ich mit.
Daumen runter (mit der Hand zeigen, ausdrucken oder aufmalen): Das finde ich nicht gut. Das macht mir Angst.
Starter
Paulus ist im Gefängnis, aber er freut sich, dass er vor dem König sprechen darf, warum?
Weil er allen Menschen davon erzählen möchte, was er mit Jesus erlebt hat.
Was hat Paulus mit Jesus erlebt?
Er hat Jesus gehört und in Form eines Lichts gesehen, er hat erkannt, dass Jesus wirklich der Messias ist, von dem schon im Alten Testament geschrieben ist (es ist hilfreich in Kap. 9 die Bekehrung von Saulus zu Paulus als Hintergrundwissen nachzulesen).
Was ist so schön an der Botschaft, die Paulus erzählt?
Jesus ist Paulus persönlich begegnet und obwohl Paulus noch als Saul Christen verfolgt hat, bestraft Gott ihn nicht, sondern er begegnet ihm mit Liebe und schenkt, dass er sich und seine Einstellungen komplett ändert.
Paulus ist so begeistert von Jesus, dass er überall von ihm erzählen will. Er weiß, dass es eine gute Nachricht ist und nichts Schlimmes. Er weiß, dass die Botschaft anderen Menschen guttut und er erlebt, dass er Kraft und keine Angst hat, anderen davon zu erzählen. Er vertraut total auf Gott. Ich finde es total schön zu sehen, wie man in diesem Bibelabschnitt spürt, wie erfüllt Paulus von seinem Erlebnis mit Jesus ist und dass er ihm total vertraut und dadurch so stark ist und voller Freude.
Checker:
Hast du schon einmal etwas mit Jesus erlebt? Wenn ja, was?
Es ist schön, wenn du als Mitarbeiter hier selbst ein Zeugnis geben kannst, das hilft den Teilnehmern dann meist auch, selbst auf Ideen zu kommen.
Wissen deine Freunde in der Schule, im Sportverein, dass du in die Jungschar gehst und was das ist?
Erzählst du deinen Freunden von deinem Glauben?
Hast du Angst davor, über deinen Glauben zu reden oder freust du dich, wenn du darüber reden kannst?
Was könnte dir helfen, die Angst zu überwinden?
Überleitung zum Merkvers aus Lukas 12,12
Wir machen uns oft so einen Druck, über den Glauben zu reden oder aber haben Angst, dabei ist es so eine gute Nachricht, die wir erzählen. Wir können lernen, wie Paulus froh darüber zu sein, wenn wir über unseren Glauben sprechen dürfen. Außerdem sind wir da nicht allein und nicht auf unsere eigene Kraft angewiesen. Gott hat uns den Heiligen Geist geschenkt, der in uns wohnt und der uns die richtigen Worte geben wird.
Starter:
„Aber alle, die auf den Herrn vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen.“ Jesaja 40,31
Methode zum Lernen:
Mit Bewegungen: Auf den Herrn vertrauen (nach oben schauen), neue Kraft (beide Arme anwinkeln, als ob man seine Muskeln zeigen möchte), wachsen Flügel (Arme ausbreiten und schwingen, wie ein Vogel). Sie gehen (auf der Stelle gehen), nicht müde werden (Kopf schütteln / Zeigefinger wackeln und anschließend gähnen), laufen (wieder auf der Stelle laufen) und nicht zusammenbrechen (mit dem ganzen Körper zusammensinken nach unten, als ob man fällt).
Checker:
„Denn der Heilige Geist wird euch in dem Augenblick eingeben, was ihr sagen müsst.“ Lukas 12,12
Methode zum Lernen:
Mit Hilfe eines Gedankenexperiments – an eine Situation, z. B. in der Schule, denken, in der man nicht weiß, was man sagen soll. Innerlich aufrecht hinstellen und sich sagen: „Nicht ich rede, sondern Gott durch den Heiligen Geist in mir.“
Popcorngebet mit verschiedenen „Phasen“.
Popcorngebet bedeutet, dass jeder einfach ein Wort oder einen kurzen Satz sagt, dadurch ist die Hemmschwelle für die Teilnehmer kleiner, zu beten.
Phasen:
Bilder malen / Karten schreiben mit Erlebnissen von Jesus – eine Situation, an die sich die Kinder erinnern und damit sie es nicht vergessen, können sie sie sich schön aufschreiben, aufmalen und später ins Zimmer hängen.
Gemeinsam überlegen, wie man anderen etwas Gutes tun kann, wie man in der Schule, bei Freunden vom Glauben erzählen kann, eventuell Karten mit Einladungen zur Jungschar gestalten.
Flüster-Post
Ihr sitzt in einer Reihe. Dem ersten Kind in der Reihe wird ein Wort ins Ohr geflüstert (Achtung, dass es die anderen nicht hören!). Das Kind muss das Wort, das es verstanden hat, an den Nachbarn weiterflüstert. Was kommt wohl beim letzten Kind an? Danach rückt jedes Kind einen Stuhl weiter, so dass jeder mal angefangen hat.
Blindes Vertrauen
Einem Kind werden die Augen verbunden. Das Kind wird durch einen Parcours geführt, entweder an einer Hand oder nur durch tippen auf die Schultern oder nur durch Sprache.
Verhör / Zeugenaussage
Ziel: Zwei Kinder sollen auf 10 Fragen die gleiche Antwort (inhaltlich) geben.
Ablauf: Zwei Kinder gehen aus dem Raum (am besten geht ein Mitarbeiter mit und gibt Hilfestellung, wenn die Kinder keine Ideen haben) und müssen innerhalb von 7-12 min (in der 1. Runde mit 10 min beginnen und danach ggf. die Zeit anpassen) versuchen, möglichst viele Dinge für eine Zeugenaussage abzusprechen.
In der Zeit überlegen sich die Kinder im Raum mit einem anderen Mitarbeiter 5-10 Fragen, die sie den Kindern stellen (jedoch können diese in der Befragung noch geändert werden, so dass es eher ein Dialog wird – es dient nur dazu, dass sie schon mal Ideen haben und es sich dann später nicht so in die Länge zieht).
Anschließend wird erst ein Kind in den Raum gerufen und antwortet auf die 5-10 Fragen – danach wird das andere Kind in den Raum gerufen und bekommt dieselben Fragen gestellt.
Haben sie die gleichen Antworten gegeben? Waren ihre Zeugenaussagen glaubhaft?
Wenn man mag, kann man je richtige Antwort ein Gummibärchen o. Ä. geben oder nach dem man mehrere Runden gespielt hat, erhält die Gruppe mit den meisten übereinstimmenden Antworten einen Preis. Ansonsten macht das Spiel einfach Spaß und ist super aufregend für die Kinder, die befragt werden.
Mögliche Fragen:
Wo wart ihr? Was habt ihr gemacht? Wann habt ihr euch getroffen (Tag und Uhrzeit)? Welche Sockenfarbe hatte XY? Wie war das Wetter? Habt ihr etwas gegessen? Wenn ja, was?
Hilfe für die Kinder, die sich absprechen:
Eine Zahl aussuchen, die sie immer als Antwort nehmen und die ggf. als Uhrzeit gelten könnte (z. B. 12 (Euro, 12x hin- und hergelaufen, 12 Uhr mittags, am 12., …), eine Farbe festlegen, die sie immer nennen können, wenn sie nach Farben gefragt werden – ein Muster überlegen (gestreift, gemustert, …), Namen festlegen, möglichst allgemein absprechen.
Paulus saß in seinem Leben mehrfach im Gefängnis. Er durfte aus dem Gefängnis Briefe schreiben. Manche dieser Briefe finden sich ebenfalls in der Bibel. Außerdem durfte er Besuch empfangen.
Lest Epheser 6,18-22: Wie heißt der Mann, der den Epheserbrief von Paulus aus dem Gefängnis zu den Ephesern brachte? (Tychikus)
Lest Philipper 2, 19-30: Welche beiden Männer nennt Paulus als seine Mitstreiter? Welcher der beiden war todkrank und Gott hat ihn geheilt? (Timotheus und Epaphroditus, Letzterer war krank gewesen)
Lest Kolosser 4,16: An welche Gemeinde sollen die Kolosser den Brief weitergeben, wenn sie ihn gelesen haben? (Laodizea)
Lest Apstelgeschichte 16, 23-34: Wie befreite Gott Paulus und Silas aus dem Gefängnis? (Hier sind zwei Antworten möglich: Durch ein Erdbeben oder indem er den Gefängniswärter Christ werden ließ)
Ich kann nicht schweigen (eher für ältere Kinder)
Dip (Who was that man? I like to shake his hand, for he gave his life for you and me)
Karten für Kinder schreiben, die verfolgt werden.
Infos dazu: https://www.opendoors.de/aktiv-werden/aktionen/ermutigungsaktionen/ermutigen-sie-kinder-in-kolumbien
(Aktion geht bis zum 30.11.2021)
Podcast oder Video von Open Doors für Kids vorspielen.
So, wie es Paulus erging, geht es heute noch vielen Christen, auch Kindern.
Open Doors hat extra Videos mit Geschichten von Kindern für Kinder erstellt, das kann den Blick erweitern und ein Anliegen für die Fürbitte (Phase 3 beim Gebet) sein.
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