Das Geschrei ist groß. Spieler rennen aufgebracht auf den Schiri zu. Sie winken wild mit einer imaginären Karte. „Es ist Zeit ein Zeichen zu setzen“, wird lautstark gefordert. Ihr Mitspieler liegt am Boden. Er wurde gefoult. Ein Anlass sich für ihn und die Gerechtigkeit einzusetzen.
Wir kennen die Szenen. Sie gehören zum Sportalltag. Zusammenhalt ist gut. Aber muss dieser Eifer immer nur auf das eigene Recht ausgerichtet sein? Könnte nicht gerade der Sport der Raum sein, wo wir uns für ein wohltuendes und wertvolles Miteinander – auch mit den sogenannten „Gegnern“ einsetzen sollten? Wäre das nicht der wahre Gewinn für uns und unsere Spielpartner?
Klar, zum Sport gehört das Gegenüber. Und man möchte natürlich auch gewinnen. Klar, zum Sport gehören ebenfalls die Regeln. Ansonsten herrscht Chaos. Da ist es gut, wenn man sich einig darüber ist, wie das Spiel läuft. Und wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, dann braucht es regulierende Maßnahmen. So kommen die gelben und roten Karten ins Spiel. Soweit so gut.
Es geht aber auch anders. Beim Ultimate Frisbee zum Beispiel. Hier wird ohne Schiedsrichter gespielt. „Ohne Schiedsrichter? Das funktioniert doch nicht“, höre ich immer wieder. Offenbar doch. Beim Ultimate sind alle Spielenden in der Verantwortung. Sie müssen miteinander Regelübertretungen benennen bzw. sich immer wieder darüber einig werden. Klar, kommt es da auch zu Streit. Aber vor allem kommen die Akteure ins direkte Gespräch. Und alle sind gefragt. Und nicht einer der Buhmann.
Es ist Zeit ein Zeichen zu setzen. Im sportlichen Spiel sollten wir das Miteinander neu einüben. Das was im Sport gelingt, strahlt in die Gesellschaft. Und jetzt, wo es auch im Schiedsrichterwesen einen Fachkräftemangel gibt, könnte man sich im Sport – im positiven Sinne – neu „zusammenraufen“. Warum nicht ein Pilotprojekt „Spielen ohne Schiedsrichter“ z.B. im Jugendbereich starten?
Und wenn es nicht gleich ohne eine Schiedsperson gehen kann, dann sollte sie zumindest eine weiße Karte zücken können. „Was soll das?“, denkst du vielleicht. Seit 2015 gibt es in Portugal, in mehreren Sportarten die „weiße Karte“. Dort werden Spieler, Trainer und auch Zuschauer für „ethisch relevantes Verhalten“ öffentlich mit dieser weißen Karte „belohnt“. Eine tolle Initiative, die den Blick für das wirklich Wichtige schärft und die Kultur des Miteinander stärkt. Ich wünsche dir, dass auch du bald mal diese weiße Karte gezeigt bekommst.
„Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“ Ein Wunsch aus dem Epheserbrief (1,18) an uns Menschen.
Spiritualität im säkularen Raum fordert heraus – gerade an „Außenstationen der Jugendarbeit bzw. des kirchlichen Lebens“ wie Schule, in den offeneren TRAINEE-Kursen oder beim Schülermentorenprogramm „Soziale Verantwortung lernen“ (SMP). Dort finden sich verstärkt Jugendliche, die erstmal mit „Kirche“ wenig am Hut haben, aber gerne die Jugendleiterqualifizierung erlangen wollen. Wie können spirituelle Impulse und Feiern an jenen offenen Orten gelingen?
„Gebt mir einen Punkt außerhalb der Welt, und ich hebe die Welt aus den Angeln!“
So ähnlich formulierte Archimedes seinen Satz zum Hebelgesetz. Nun wollen wir sicherlich nicht die Welt aus den Angeln heben, aber einen Punkt finden, von dem wir die Welt neu und mit anderen Augen betrachten und verstehen können!
Auch im Bereich der SMP-Schulungen geht es darum, andere Standpunkte und Sichtweisen, neue Gedanken und Impulse zu erhalten, die Lebens- und Sozialkompetenz vermitteln und untermauern. Der christliche Glaube will hierzu nicht nur fromme Verzierung, sondern wichtiger Ansatzpunkt für ein tieferes Verstehen sein.
In seinem Buch „Erwachsenwerden ohne Gott?“ zeigt der Theologe Dr. Karl Ernst Nipkow, dass die Frage nach Gott für Jugendliche durchaus relevant ist. „Insgesamt geht es um Gotteserkenntnis und Gottesglaube auf Grund von Gotteserfahrung… Es kommt jedoch darauf an, noch entschiedener die Lebenserfahrung der Schüler mit ihrer Gotteserfahrung zusammen zu sehen. Schüler machen Gotteserfahrungen und suchen sie, nicht außergewöhnliche Erfahrungen, keine mystischen oder ekstatischen, sondern Erfahrungen in ihrem nahen Alltag.“ (ebenda Seite 54)
Es geht also darum, eine Form von Religiosität, nämlich Alltagsreligiosität neu wertzuschätzen und daran sinnvoll anknüpfen zu lernen.
Im Rahmen der SMP-Kurs-Ausbildung bieten sich immer wieder Möglichkeiten, Impulse, Gebete und anderes Nachdenkenswertes zu platzieren. Dies kann sowohl ein fester Bestandteil sein oder auch situativ eingestreut werden. Nicht zuletzt ist es eine Frage an die Zusammensetzung der Gruppe. Doch hilfreich ist es allemal, solche Anstöße zu wagen und über den Glauben ins Gespräch zukommen.
Bewährt haben sich oftmals regelmäßige Impulse, die einen festen Platz im Gesamtablauf haben. So kann man dies bewusst als eröffnenden oder abschließenden Impuls einer Schulungseinheit einsetzen. Eine Ritualisierung nimmt die Unsicherheit der Teilnehmer, so dass sie sich schnell gerne darauf einlassen. Warum nicht gleich zu Beginn der Schulung dieses ankündigen und die „Atempause“ oder „Gute-Nacht-Gedanken“ fest platzieren?
Wichtig ist, die jungen Leute durch besondere Einstiege neugierig zu machen, ihre Lebenswelt zum Thema zu machen, ihre Fragen aufzugreifen. Bewährt haben sich u.a.
die eine biblische Wahrheit verdeutlichen.
Unterstützend sind u.a. eine gestaltete Raummitte mit Tüchern und Kerzen.
Hilfreich ist, die Teilnehmer in das Geschehen einzubeziehen. So können sie selber Texte lesen oder Gebete schreiben oder diese in vorgegebener oder freier Form sprechen. Es gilt hier, Freiheit zu wahren und niemals irgendeinen Druck aufbauen! Und natürlich: Weniger ist mehr!
„Free at last! Free at last! Thank God Almighty, I’m free at last!“ („Endlich frei! Endlich frei! Dank sei Gott dem Allmächtigen, ich bin endlich frei!“)
Diese Worte zieren das Grabmal eines Träumers, der am Abend des 4. April 1968 in Memphis, Tennessee umgebracht wurde: Martin Luther King. Der Träumer starb vor über 50 Jahren – doch sein Traum lebt weiter!
Martin Luther King, ein Christ, ein Revolutionär, ein Träumer, ein Befreier, ein Prophet? Es lohnt sich, über diese faszinierende, beeindruckende Person der Christenheit nachzudenken. Eine Andacht mit vier Symbolen.
Es gibt nur wenige Gestalten der Christenheit, die so nachhaltig in unsere Zeit hineingewirkt haben wie Martin Luther King. Und wie aktuell das Problem von Ausgrenzung und Rassentrennung ist, zeigt die aktuelle Situation in unserer Gesellschaft. Die Diskussion um Flüchtlinge, Fremde, Islam u.a. macht deutlich, wie Angst den Zugang unter Menschen lähmt oder gar verhindert.
Darum ist es gut, wenn man sich mit dem Leben Martin Luther Kings beschäftigt. Vielleicht habt ihr es auch schon im Schulunterricht von ihm gehört – nichtsdestotrotz kann eine persönliche Auseinandersetzung nur hilfreich sein und den eigenen Glauben stärken.
Wir nähern uns Martin Luther Kings Leben und das Anliegen mit 4 Symbolen (als „Bodenbild“ schon die ganze Zeit sichtbar gewesen):
1. Aufstehen (Gegenstand Busticket)
Eine Welt stand auf, als Rosa Parks sitzen blieb: Die Befreiungsbewegung unter Martin Luther King wurde von einer mutigen Frau ausgelöst. Rosa Parks, eine engagierte Freiheitskämpferin setzte sich 1955 in die vordere Reihe eines Linienbusses. Das war in den 50er Jahren aufgrund der Rassengesetze strikt verboten. Schwarze durften nur im hinteren Bus-Teil Platz nehmen. Doch Rosa Parks widersetzte sich dem Rassengesetz – und landete im Gefängnis. Martin Luther King hörte von dem Vorfall und rief wenig später zum „Busboykott“ auf, der über 1 Jahr anhielt. Am Ende war es den Schwarzen nach entbehrungsreichem Streik erlaubt, auch in den vorderen Reihen eines Linienbusses zu sitzen. Im Internet findet ihr unter dem Stichwort „Rosa Parks“ weitere interessante Hintergründe!
2. „Extremist der Liebe“ (Gegenstand Zeitung und Toilettenpapier)
Bei einem Protestmarsch in Birmingham wurde King am 12. April 1963 inhaftiert. Sein gewaltloser Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen sorgte mittlerweile in ganz Amerika für Aufruhr und durch die ersten Fernsehgeräte nahm die westliche Welt Notiz von den dramatischen Ereignissen. Weiße Pfarrer reagierten auf die Proteste und schalten King als Extremisten.
Daraufhin verfasste King einen Brief an 8 weiße Geistliche. Da es kein Papier in der Gefängniszelle gab, schrieb er seine Zeilen auf Zeitungsränder und Toilettenpapier. Hier ein Auszug aus dem berühmtgewordenen Brief: „Sie haben unsere Tätigkeit in Birmingham als »extrem« bezeichnet… War nicht Jesus ein Extremist der Liebe, als er forderte: »Liebe deine Feinde; segne die, so euch fluchen; erweise Gutes denen, die dich missachten und verfolgen«? War nicht Amos ein Extremist der Gerechtigkeit, als er ausrief: »Lasset die Gerechtigkeit fließen wie die Gewässer und lasset unser Tun münden in den ewigen Strom der Gerechtigkeit«? War Paulus nicht ein Extremist für das Evangelium Christi, als er ausrief: »Auf meinem Körper trage ich die Zeichen unseres Herrn Jesus«? War nicht Martin Luther ein Extremist, als er erklärte: »Hier stehe – ich kann nicht anders, Gott helfe mir«? – Ich bin ein Extremist der Liebe.“
Der Brief wurde aus dem Gefängnis geschmuggelt und nach wenigen Tagen kursierten fast eine Million Exemplare des Briefes in den USA.
3. „I have a dream“ (Gegenstand kleine Feder oder Seifenblasen)
Träume, so leicht wie eine Feder, so zerbrechlich wie eine Seifenblase? Träume sind keine Schäume, sondern eine Vorwegnahme des Künftigen. Die Rede Martin Luther Kings ist weltberühmt und hat wie keine andere Ansprache die Welt aufgerüttelt. Lasst uns seinen Traum „I have a dream“ hören (zumindest ausschnittsweise vorlesen. Den ganzen Wortlaut von „I have a dream“ findet ihr im Internet).
Ist dieser Traum Wirklichkeit geworden? Vielleicht zum Teil. Doch gilt es weiter, für diesen Traum von Gerechtigkeit zu arbeiten und zu beten – auch in unserem Land, wo Menschen ausgegrenzt und diskriminiert werden.
4. Prophetische Intuition (Gegenstand Fernglas)
Mit einem Fernglas schaut man in die Ferne. Martin Luther King gleicht einem solchen Menschen, als er während des Müllarbeiterstreiks zu den Menschen sprach. Es sollte seine allerletzte Rede sein, die er in Memphis am 3. April 1968 in der Mason Temple Church hielt… In der Vorahnung seines Todes sprach er folgende Worte: „Schwierige Tage liegen vor uns. Aber das macht mir wirklich nichts aus. Denn ich bin auf dem Gipfel des Berges gewesen. Ich mach mir keine Sorgen. Wie jeder andere würde ich gern lange leben. Langlebigkeit hat ihren Wert. Aber darum bin ich jetzt nicht besorgt. Ich möchte nur Gottes Willen tun. Er hat mir erlaubt, auf den Berg zu steigen. Und ich habe hinübergesehen. Ich habe das gelobte Land gesehen. Vielleicht gelange ich nicht mit euch dorthin. Aber ihr sollt heute Abend wissen, dass wir als ein Volk, in das Gelobte Land gelangen werden. Und deshalb bin ich glücklich heute Abend. Ich mache mir keine Sorgen wegen irgendetwas. Ich fürchte niemanden. Meine Augen haben die Herrlichkeit des kommenden Herrn gesehen.“
Am nächsten Tag, den 4. April 1968, fielen die tödlichen Schüsse auf Martin Luther King. Der Träumer starb – sein Traum lebt weiter.
Lassen wir uns inspirieren und wagen es, uns als Christen in der Schule und im privaten Umfeld für Gerechtigkeit einzusetzen? Frage doch, wo gibt es junge Menschen, die deine Hilfe brauchen, die auf dein ermutigendes Wort warten! Der Ausgrenzung und dem Rassismus heute ist die Liebe Jesu entgegenzusetzen.
Martin Luther King fordert uns heraus mit seinem Zeugnis und diesen Worten:
Wenn du nicht fliegen kannst, dann laufe,
wenn du nicht laufen kannst, dann geh‘,
wenn du nicht gehen kannst, dann krieche,
aber was immer du tust, bewege dich vorwärts.
Martin Luther King
Lass dich ein auf den edlen Kampf für die Gleichheitsrechte:
Du wirst eine größere Person aus dir machen,
eine größere Nation aus deinem Land
und eine bessere Welt, darin zu leben.
Martin Luther King
Finsternis kann niemals die Finsternis vertreiben:
Nur Licht vermag dies.
Hass kann nicht Hass vertreiben.
Nur die Liebe vermag es.
Martin Luther King
-> Eine ausführliche Biographie von Martin-Luther King findet ihr im Internet bei Wikipedia: Hier gibt eine kurze und aktuelle Zusammenfassung seines Lebens und Wirkens bis heute.
-> Auch die Biografie aus dem RoRoRo-Reihe „Martin Luther King“ von Gerd Presler ist interessant zu lesen und in jedem Buchhandel für 10,- € erhältlich.
-> Vielleicht finden sich in den Mediatheken noch Fernsehsendungen, die im April zum 50-jährigen Gedenken an Martin Luther Kings Ermordung ausgestrahlt wurden? Schaut sie euch an. Es lohnt sich.
-> Zum Start in die Andacht könnte auch der Videoclip „Glory“ (aus dem Film „Selma“) gekürzt eingespielt werden: hier auf YT (nur bis 1:46 zu zeigen)
-> Einen ganzen Gottesdienst anhand MLK „I have a dream“ mit Transfer ins Heute samt einer ppt mit 2 Videos findest du ebf. hier auf jugonet.
Julia Engelmanns Vortrag „One day“ beim Bielefelder Hörsaal-Slam wurde zum Überraschungshit: Die Videoaufzeichnung desselben wurde über 14 Mio. Mal geklickt, geliked und geteilt! Radio Bremen urteilte: „Die Stimme einer ganzen Generation!“
Diese Andacht führt den Poetry-Slam-Video mit der Geschichte von der Heilung des Gelähmten aus Johannes 5 zusammen und geht so der Frage „Was wäre, wenn…?!“ nach – und möchte sattes gelebtes Leben befördern.
-> Einspielen von Julia Engelmanns Poetry-Slam-Video „One day“
Julia Engelmann ist 1992 geboren, studierte Psychologie und ist Buchautorin und Schauspielerin.
„Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein – und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.“
Das geht unter die Haut. Dieser Poetryslam beschreibt das Leben ehrlich und offen. Habt ihr nicht auch schon gedacht: Das Leben ist ein Wartezimmer? Nichts passiert. Und dann die Frage: Was wäre, wenn …?
„Mein Leben ist ein Wartezimmer, niemand ruft mich auf! Und die Geschichten, die wir dann stattdessen erzählen werden – werden traurige Konjunktive sein!“
Mit diesen gefeilten Worten fängt sie unsere Wirklichkeit ein.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, die uns auch in ein Wartezimmer führt (Johannes 5,1-9): Eine große, mächtige Halle, von Säulen getragen, mittendrin das Wasser, einem Teich gleich. Viele Menschen lagen oder saßen dort. Er lag schon längst nicht mehr auf einer Trage, sondern kauerte dort am Teich irgendwo hinten in einer Ecke: Man hatte ihn in den Jahren nach hinten durchgereicht.
Zusammengekauert starrte er vor sich hin – längst nicht mehr hinüber zum Wasser. Warum sollte er. Der Erste war er nie gewesen, immer der Letzte. 38 Jahre. Die Geduld hatte er verloren mit den Jahren. Nichts war gut geworden. Die Freunde, ja seine Freunde – wer konnte es ihnen verdenken – die hatten sich nach und nach zurückgezogen. Das Leben ging weiter: Er war übriggeblieben, ein Häufchen Elend in irgendeiner Ecke, notdürftig mit Essen versorgt, die Haare zerzaust, Furchen im Gesicht, ungepflegt, dreckig, verloren, einsam.
Und er hatte Gott verloren. Warum sollte er noch in ihn vertrauen? Warum noch seine Not vor ihn bringen? Warum ihm sein Innerstes anvertrauen? Hatte sich Gott nicht genauso abgewandt wie seine Freunde? Er brach den Kontakt ab.
Und die Menschen? Die Menschen gingen achtlos an ihm vorüber. Grußlos. Kommentarlos. Manchmal:„Der arme Kerl!“ oder: „Schau mal den Penner an!“ Manche auch brutal: „Der hat nicht mehr lange!“ Er kannte sie alle, jeden einzelnen von ihnen: erkannte sie an ihrer Stimme und an ihren Füßen, die immer wieder an ihm vorbeiliefen. Manche weiter weg, manche näher – aber: eben vorbei.
Er kannte sie nicht vom Gesicht her, nicht von ihren Augen, nur die Füße und die Stimmen waren ihm geblieben. Und wenn es doch jemand wagte, sich herabzubeugen und ihm ins Gesicht zu schauen, dann sah er in ein versteinertes leeres Gesicht, in leblose Augen: sah den Tod mitten im Leben.
–> Witz: Kommt ein Patient zum Arzt und sagt: „Herr Doktor, jeder ignoriert mich!“ Darauf der Arzt: „Der Nächste bitte!“
Auf einmal durchzuckte es seine trüben Augen. Ein paar Füße waren vor ihm stehen geblieben. Fremde, dreckige Füße: Er hatte sie noch nie gesehen. Sie stellten sich genau vor ihm auf, störten seinen toten Alltag, störten seine Hoffnungslosigkeit, störten seinen Tod mitten im Leben. Und da hörte er eine Stimme: „Willst du gesund werden?“ Ganz leise ganz zärtlich hörte er die Stimme. „Willst du gesund werden?“ Er traute seinen Ohren nicht. Da redete jemand mit ihm, sprach ihn an, sagte „du“ zu ihm, zu ihm dem Verlorenen. „Willst du gesund werden?“ Er spürte, wie das Blut langsam in seine Adern schoss, wie die Gedanken anfingen zu kreisen: „Gesund …? Ich …? Niemals!“
Aber er konnte sich den Worten nicht entziehen, konnte dieser entscheidenden Lebensfrage nicht davon laufen, spürte, wie er langsam – wie von einer Schnur gezogen – den Kopf nach oben hob, sah in ein lächelndes, warmes Gesicht, in freundliche liebevolle Augen, und dieser eine unsägliche Wunsch drängte wieder aus seiner Seele hervor, ließ ihn ganz langsam den Mund öffnen und hörte sich schreien: „Herr, ich habe keinen Menschen!“ All seine Not schrie er mit diesem einen Satz heraus, all seine Verzweiflung, all seine Einsamkeit, all seine Hoffnungslosigkeit, … seinen … Tod mitten im Leben.
Jetzt war’s heraus. Das letzte Lebenszeichen: „Ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt! Ich werde immer der Letzte sein!“
Doch der Fremde entließ ihn nicht aus seinem Blick. Entließ ihn nicht aus dieser merkwürdig freundlichen Beziehung, die er eröffnet hatte, in der der Letzte plötzlich der Erste war, entließ ihn nicht wieder zurück in seine Leblosigkeit, lächelte wieder, öffnete langsam den Mund und sprach: „Steh‘ auf, nimm dein Bett und geh‘ hin!“
Und wie er diese Worte sprach, spürte der Gelähmte, wie das Blut zurück in all seine Adern schoss, wie er sich langsam aufrichtete, wie wenn die Schnur, die ihm den Kopf gehoben hatte, nun auch Macht über seinen ganzen Körper einnahm und ihn ins Leben zurückholte. Stand auf. Nahm sein Bett. Ging hin. Drehte sich noch einmal um. Der Fremde war verschwunden. Er aber stand mitten im Leben.
–> Einschub: Man kann an dieser Stelle gerne auf ein Lied von Udo Jürgens verweisen – „Ich war noch niemals in New York“. Es beschreibt einen Mann, der beim Zigarettenkauf überlegt, dem Alltag zu entfliehen. Was wäre es, wenn …? Doch das Lied endet damit, dass dieser Mann letztlich wieder in sein staubiges bürgerliches Zuhause zurückkehrt. Das Wartezimmer hat ihn eingeholt.
Aus dem Letzten war ein Erster geworden, aus dem Totgeweihten ein Lebender. Aus dem Einsamsten einer, der die Liebe Jesu erfahren hatte. Ihm hatte er sein Innerstes anvertraut, seine Verzweiflung herausgeschrien, seine Verlorenheit ins Gesicht geschleudert und damit alles gewonnen: das Leben, die Liebe, die Hoffnung.
Die Liebe Gottes, die uns ein freundliches „Du“ geschenkt hat, das wir niemals verlieren können. Darauf dürfen wir vertrauen. Wir müssen nicht erst gelähmt werden, um dies zu erfahren. Wir dürfen gerade jetzt vor Ostern hinsehen auf das Kreuz Jesu und am Ostermorgen erfahren: Gottes Freundschaft, seine Liebe bleibt. Auch wenn alles andere zusammenbricht. Wir dürfen nicht nur auf die Füße des Gekreuzigten schauen, sondern auch mitten hinein in sein von Leid zerfurchtes Gesicht. Und darin die liebevollen freundlichen Augen entdecken, mit denen er uns anschaut.
Dieser Blick Jesu macht mir immer wieder Lust aufs Leben. Dieser Blick Jesu lässt mich erahnen: seine Freundschaft bleibt, bleibt für immer. Nichts kann uns trennen. Ich darf diese Freude mitnehmen in mein Leben. Ich darf mich anstecken lassen von dieser Lebensfreude. Ich darf sie weitergeben, diese Lebensfreude, mit der Gott „Ja“ zu uns sagt. Bedingungslos. Vorbehaltslos.
Lasst uns Geschichten schreiben, die die unseren sind. Oder besser gesagt: Jesus will mit dir Geschichte schreiben, die die deinen sind!
Amen.
-> Hinweis: Die Impulse zu Johannes 5,1-9 sind z.T. der Erzähl-Predigt „Freundschaft“ von Tom Henning – hier auf jugonet – entlehnt.
Unser Alltag kennt Entscheidungen: ganz banale, aber dann auch gewichtige. Wie kann ich dabei der Stimme Gottes Gehör schenken und seinen Weg mit mir entdecken?
Dieser Artikel spült den Blick klar, um mit Gott unterwegs zu bleiben.
Es sind viele Gäste gekommen. Marta hat ein weites Herz. Sie freut sich, wenn das Leben brummt. Das Beste aus Keller und Küche soll auf den Tisch. Darüber muss sie nicht nachdenken. Sie weiß, was sie will und was ihre Rolle ist. Mitten zwischen brodelnden Töpfen fällt ihr dann plötzlich ein, dass sie ihre Schwester, schon länger als gedacht, nicht mehr aus der Stube hat kommen sehen. Sie braucht sie, damit alles pünktlich fertig wird. Minute um Minute vergeht. Marta wird etwas lauter mit ihren Töpfen. Es tut sich nichts. Irgendwann wird es Marta zu bunt. Sie platzt in die Runde, sieht Maria zu Jesu Füßen sitzen und wird augenblicklich etwas lauter: „Meister, interessiert es dich nicht, dass Maria mich allein schuften lässt. Eine kleine Mahnung wäre sehr hilfreich.“
Das Gespräch ist schlagartig verstummt. Alle starren auf Jesus: Wie wird er reagieren? „Marta, ich sehe, du rackerst dich ab! Im Augenblick ist etwas anderes dran. Maria hat sich für das entschieden, was ihr Herz berührt und sie frei macht. Das lass‘ ihr!“ Maria hat sich entschieden. Offensichtlich haben die Worte Jesu so ihr Herz berührt, dass sie nicht anders konnte, als ihm zuzuhören.
Entscheidungen zu treffen ist keine Kleinigkeit, gerade dann, wenn uns viele Optionen offen stehen, wenn wir unsicher sind, was aus einer Entscheidung wird, wenn uns die Klarheit fehlt, wohin uns eine Entscheidung führen wird, wenn wir uns anderen Dingen verpflichtet fühlen.
Aber Entscheidungen gehören auch zum Tagesgeschäft: Stehe ich auf oder bleibe ich liegen? Ziehe ich diese Bluse oder jene Hose an? Trinke ich heute Kaffee oder Tee? Welche Arbeit erledige ich zuerst – was kann warten? Dann geht es weiter: Hat die alte Karre ihren Geist aufgegeben, stehe ich vor der Frage, welches Modell leiste ich mir? Steigende Aktienkurse bedeutet: lassen oder kündigen? Dann sind da noch die Entscheidungen bezüglich des Berufes, eines Stellenwechsels, die Entscheidung für eine Partnerin, einen Partner, den Kauf eines Hauses, der besten Absicherung für das Alter…. Entscheidungen ohne Ende.
Die Frage ist dann: Wie treffe ich die richtige, die gute, die zukunftsweisende Entscheidung? Je nach Anlass und Folgenabschätzung sieht das anders aus. Als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu kommt dann noch diese Dimension dazu: Was will Gott? Welches ist der richtige Weg? Was sollen wir tun und was lassen? Es liegt nicht immer eindeutig auf der Hand, was jetzt gut und richtig und heilvoll ist. Die vielen Stimmen in unserem Inneren machen wir bewusst, dass jedes Ja viele Neins bedeutet. Und keine Entscheidung zu treffen, ist auch keine Lösung.
In seinem kleinen Buch „Sich entscheiden“ (s. unten) beschreibt Stefan Kiechle, Provinzial der Deutschen Jesuiten, Faktoren, die unsere Entscheidungen beeinflussen.
Eine Frage des Typs
Bin ich eher ein Kopf- oder eine Gefühlsmensch, ist es das Herz oder der Bauch, der mein Wesen bestimmt? Bin ich eher rasch unterwegs oder gehöre ich zur Abteilung der Zauderer? Jede dieser Seiten hat ihre gleichberechtigte wichtige Bedeutung (gerade in Gremien und Teams, die gemeinsam Entscheidungen treffen müssen). Um zu einer Entscheidung zu kommen, muss aber irgendwann über die Befindlichkeiten hinausgedacht und entschieden werden, welche Aspekt wirklich relevant sind und welche nicht.
Die innere Freiheit
In Entscheidungsprozessen spielen unsere Prägungen mit. Von welchen inneren Antreibern, Befürchtungen und Unsicherheiten lasse ich mich bestimmen? Wem fühle ich mich verpflichtet? Wer sitzt mit am Tisch meiner inneren Beratungen. Im Prozess der Entscheidung gilt es, diese Stimmen zu identifizieren und dann abzuwägen, welcher Stimme ich mehr Gehör schenke und wie ich diese mit den anderen Stimmen wiederum vermittle.
Wahlmöglichkeiten bedenken
In den meisten Entscheidungen liegen Spielräume. Diese Alternativen ausführlich bedenken und ihren jeweiligen Wirkungen bzw. Konsequenzen nachzuspüren, kann schon einmal helfen, manche Möglichkeiten auszuschließen. Dann dem nachzugehen, welche Entscheidung zu den Grundhaltungen meiner Gottesbeziehung passen. Was führt zu mehr Glauben, Hoffen und Lieben? In welche Abhängigkeiten würde ich mich begeben, die mir vielleicht gut tun würden – oder auch nicht.
Auf Jesus schauen
In der Beziehung zu Jesus Christus bekommt unser Leben Klarheit und Tiefgang. Wenn wir in Entscheidungssituationen den Texten nachspüren, die von seinem Leben, Reden und Handeln erzählen, können überraschende Impulse unser Nachdenken beflügeln. Das Nachdenken über sein Erbarmen, seine Treue, seine Wahrhaftigkeit, seinen Mut, seine Großherzigkeit, seine Liebe kann mir Einsichten ermöglichen, die helfen, zu eigener innerer Klarheit zu kommen: was ich will und was ich nicht will.
Was schenkt mir ein Mehr an Frieden?
Paulus schreibt an die Gemeinde in Kolossä: „Der Friede Gottes regiere in euren Herzen.“ (Kolosser 3,15).Im Nachdenken über diese oder jene Entscheidung gehe ich der Frage nach: Wann erahne ich eine Spur von mehr innerem Frieden? Bei welchen Gedanken werde ich unruhiger? Entscheidungen sind immer Verstandes- und Herzensangelegenheiten. So kann man den Verstandes- und den Herzensargumenten nachspüren. Welcher Alternative ist die erfüllendere? Wo bin ich mehr ich selbst?
Das Wort Methode kommt von griechisch meta hodon – „gemäß des Weges“. Die „Methode“ des Glaubens und der Theologie ist das Gebet.
Beten
Ohne Gebet, ohne diese innige Beziehung zum dreieinigen Gott, bleibt unser Glaube auf der Strecke. Still werden und beten, das Reden beenden und zuhören, in stillen Zeiten Gott erzählen, was mein Herz bewegt – dieses Zwiegespräch ist ein Schutz gegen lähmende Stimmungen in unklaren Situationen. Ich bleibe nicht bei mir selber. Ich wende mich dem zu, mit dem ich direkt, lebendig, streitend, fragend und klagend reden kann.
In der Krise keine Entscheidung treffen
„Warte, bis es dir besser geht, dann erst triff deine Entscheidung!“, rät Ignatius in seinem Geistlichen Übungsbuch. Wenn es dir schlecht geht, fehlt dir der Blick für Alternativen. Du hast dich vergraben. Deshalb warte, bis sich dein Inneres wieder etwas sortiert hat und du wieder einen klaren Kopf hast.
Wo es geht: Zeitdruck vermeiden
Entscheidungen unter Druck sind nicht immer glücklich. Man hat keinen Freiraum, dass sich Entscheidungen entwickeln können. Das alte Sprichwort vom „Darüber schlafen“ gilt hier. Wenn ich mir die Zeit nehme, Gedanken sacken zu lassen und neuen Gedanken Raum zu geben, dann besteht die Chance, dass sich plötzlich noch etwas auftut, was ich bisher nicht bedacht habe.
Mit anderen reden
„Öffne deine Ideen dem kritischen Blick deiner Freunde. Suche den Rat kluger geistlicher Menschen!“, so Stefan Kiechle. In diesen Gesprächen können neue Aspekte auftauchen und das bisher gedachte formuliert und so klarer wahrgenommen werden.
Sei mutig und geh‘ entschieden los
Wenn Du den Eindruck hast, dass aus jetziger Sicht alle Faktoren bedacht sind, dann triff die Entscheidung und geh‘ mutig Deinen Weg.
-> Buchempfehlung:
Stefan Kiechle: Sich entscheiden – Ignatianische Impulse. Echter Verlag GmbH, Würzburg, 2004
Die Märchen und Geschichten dieser Welt scheinen ziemlich gut zu wissen, was wir Menschen haben und sein wollen: schön, stark und genießen bis zum Umfallen. Dieser Jugendgottesdienst-Komplettentwurf macht sich auf die Suche nach jenen tiefen Wünschen in uns und danach, wie wir mit ihnen gut umgehen können.
Den kompletten Gottesdienstablauf findest du hier in Landesjugendpfarramt in Württemberg (Hrsg.): Jugendgottesdienstmaterial 2018, Stuttgart 2017. Das gesamte Buch mit Materialien um die Jahreslosung 2018 kannst du hier bestellen.
Dieser Entwurf arbeitet mit der Basisbibel und „DAS LIEDERBUCH“.
Vorbereitung: Unter jeden Sitzplatz wird ein Zettel mit Tesafilm oder Kreppband angebracht. In die Taufschale wird Wasser gegossen.
Intro
Lied: Irgendwas bleibt (DAS LIEDERBUCH 58)
Einstieg & Begrüßung
Mehrere Personen (mindestens 2) lesen folgende Zitate vor:
Votum
Liedblock:
Predigt Teil I: „Nicht genug!?“
Wenn man eine Frage hat, dann hört man nicht selten den Satz: „Frag doch mal Mutti.“ Es gibt eine Internetseite, die so heißt: www.frag-mutti.de, es gibt sogar einen Youtube-Kanal mit dem Namen FragMuttiTV. Da kann man dann z.B. lernen, wie man Tomatensoße aus seinen Klamotten kriegt oder wie man eine Mango schält. Wenn du eine Frage hast, frag Mutti. Das war v.a. früher so. Heute höre ich oft: „Frag doch mal Google.“ Ich gehöre zu den Leuten, die ihre Fragen oft erst einmal Google stellen. Meistens finde ich auch irgendetwas, das mir weiterhilft. Scheinbar machen das viele andereb auch so. Es gibt sogar so etwas wie die Top 10 der meist gestellten Fragen an Google.
Ein paar Beispiele habe ich euch mitgebracht. Was Google so alles gefragt wird:
Nun habe ich vor einigen Wochen eine Entdeckung gemacht, die mich sehr beschäftigt. Es gibt eine Frage, die Google rund 10.000-mal am Tag gestellt bekommt. Diese Frage heißt: „Bin ich hässlich?“ 10.000-mal am Tag: „Bin ich hässlich?“ Und was gibt Google als Antwort? Verschiedene Online-Tests.
Es gibt z.B. so Seiten, auf denen man ein Bild von sich hochladen kann und dann wird abgestimmt: 1 – 10 oder auch 1-100. Die anderen User sagen dir, ob du hübsch bist oder eben nicht. Oder so Mittelmaß.
„Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist die Schönste – oder der Schönste – im ganzen Land?“
Warum fragen das so viele? Was steckt da dahinter? Ich meine, dahinter versteckt sich ein ganz bestimmtes Gefühl; ein Satz, der sagt: Ich bin nicht genug. Ich wäre gerne mehr, ich hätte gerne mehr. „Schöne Haut, so ganz glatt und ohne Pickel z.B. Waschbrettbauch, breitere Schultern und runderen Bizeps, vollere Lippen und längere Beine.“
„Nicht genug.“ Ich kann mir vorstellen, dass viele dieses Gefühl kennen.“
Wer auf jeden Fall davon weiß und das auch ausnutzt, ist die Werbung. Die weiß z.B., dass Mädchen und Frauen schön sein wollen. Deshalb sagt die mir: Wenn du diese Creme kaufst, bekommst du reine Haut. Wenn du dieses Shampoo benutzt, strahlen deine Haare wie die Sonne.
Nahrungsergänzung zum Muskelaufbau. Wenn du diese Produkte kaufst, bist du so glücklich wie das Model auf dem Poster. Die Werbung will genau an dieses ‚nicht-genug-Gefühl‘: Du fühlst dich nicht schön genug? Kauf unsere Beautyprodukte! Stellt euch mal vor, alle würden sagen: Ich bin schön genug, so wie ich bin. Wer kauft denn dann noch das ganze Zeug? Nicht schön genug.
Das ist ja noch bei tausend anderen Dingen genauso. Urlaubsziele, Konzerte, Handys, Klamotten, Zeugnisse, Urlaubsfotos ohne die wir doch nichts sind: Nicht cool genug, nicht reich genug, nicht stark genug, nicht wichtig genug, …
Nicht genug. Ob es wohl jemanden gibt, der das noch nie gefühlt hat?
Aktion Teil I
Bitte schaut mal unter euren Sitz. Dort müsstet ihr alle einen kleinen Zettel finden. Auf diesem Zettel findet ihr genau diesen Satz „Nicht … genug“ und zwischen diesen beiden Wörtern eine Lücke. Ihr bekommt alle einen Stift und habt die Möglichkeit, diese Lücke für euch zu füllen. Mit den Dingen, bei denen ihr das über euch denkt: nicht genug. Jeder und jede ganz für sich allein, ihr müsst das niemandem zeigen oder erzählen:
Stifte gehen durch die Reihen, es kann ganz leise Musik gespielt werden. Sobald die Musik zu Ende ist, werden die Stifte wieder eingesammelt.
Ihr könnt eure Zettel einmal falten und in eure Hosentasche oder eine andere Tasche stecken, wir brauchen sie nachher noch einmal.
Warten, bis wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.
Wisst ihr, dass die Bibel das „nicht-genug-Gefühl“ kennt? Dass sie immer wieder davon erzählt?
Dieses Gefühl, dass mir etwas fehlt. Etwas fehlt zum Glücklichsein, zum Zufriedensein. Die Bibel nennt dieses Gefühl manchmal „Durst“. Durst nach Frieden, nach Glück, nach Lachen und Freunden. Durst nach Schutz, Stärke, Gesundheit, Schönheit. Durst danach, dass mir einer meine Frage beantworten kann: „Bin ich genug? Bin ich ok? Bin ich wertvoll? Kann man mich liebhaben?“
Diese großen Fragen stellen die Menschen in der Bibel nicht Mutti und auch nicht Google, sondern Gott.
Gebetszeit I
Geheimnisvoller Gott,
es ist ein ekelhaftes Gefühl, dieses „nicht-genug“, dieser Durst. Die Frage, ob wir ok sind, genug sind.
Dieser Durst macht unser Herz ganz trocken und staubig.
Jeder und jede von uns hat vielleicht einen anderen Durst. Ein anderes „nicht-genug“.
In einem stillen Gebet erzählen wir dir davon: [Stille]
Gott, hast Du etwas für uns? Kannst Du uns das geben, was wir suchen?
Kannst Du uns etwas geben, das diesen Durst stillt? Kannst Du unser Herz mit Wasser versorgen?
Damit aus den trockenen Stellen wieder frische Wiesen werden? Kannst Du uns lebendig machen?
In der Bibel hat jemand ein Gebet zu diesem Durst geschrieben, das wir jetzt gemeinsam sprechen:
Predigt Teil II: „Gott ist für dich!“
Durst kennt jeder. Klein und Groß, Jung und Alt. Durst hört nie auf: Unser ganzes Leben lang müssen wir trinken. Am besten so zwei Liter am Tag oder viel mehr, falls man Sport macht. Genug zu trinken ist wichtig, um gesund zu bleiben, um sich fit zu fühlen und klar zu denken. Das sagen alle Ärzte und alle Ernährungsberater. Wer zu wenig trinkt, kriegt trockene Haut, einen trockenen Mund und auch ein trockenes Gehirn – das Gehirn arbeitet schlechter, wenn man zu wenig getrunken hat.
Damit das nicht passiert, gibt es heute Apps, die einen ständig erinnern, dass man trinken soll.
Durst ist also normal und gehört zum Leben dazu. Ist dann auch unser „nicht-genug-Gefühl“ normal, unser Durst nach mehr, unser Durst nach Leben? Gehört das vielleicht einfach dazu und ist deshalb auch nichts, wofür man sich schämen muss? Denn wenn das jeder kennt, so wie alle Menschen Durst kennen und haben, dann gibt es eigentlich keinen Grund mehr, so zu tun, als kenne ich dieses „nicht-genug-Gefühl“ nicht. Dass ich mich gar nicht schämen muss, dafür wie ich bin, mich nicht verstecken brauch und immer tun muss, als ob? Wenn das so ist, dann sind wir nicht komisch, dann sind wir nicht allein, wenn wir den Eindruck haben, dass unser Herz an manchen Stellen ganz vertrocknet und staubig ist: „nicht genug“.
Wenn also das „nicht-genug-Gefühl“ so etwas Normales wie Durst ist, dann können wir doch alle einmal tief durchatmen. Entspann dich! Alle kennen das. Hab keine Angst. Du gehörst zu uns. Durst gehört zu dir und zu mir. Das muss uns nicht peinlich sein. Vielleicht wäre es ja mal was, das zu akzeptieren. Denn wenn das normal ist, dann muss ich mich nicht dafür schämen und muss meine Zettel nicht vor anderen verstecken. Viel besser: Man kann anfangen, davon zu erzählen. Nicht jedem vielleicht, aber einer Person, der man vertraut.
Im letzten Buch der Bibel, auf den allerletzten Seiten dieses dicken Buches, steht etwas zu diesem Durst: „Wer Durst hat, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm von der Quelle, aus der das Wasser des Lebens fließt.“ (Offb 21,6b)
Auf den letzten Seiten der Bibel geht es um die Welt, die auf uns wartet: Himmel, sagen die einen oder Paradies, Leben nach dem Tod. In dieser neuen Welt wird es keinen Durst mehr geben.
„Himmel“ sagen die Einen oder „Paradies, Leben nach dem Tod“ die Anderen. Kein „nicht-genug-Gefühl“. Da beschäftigt einen die Frage nicht mehr: Bin ich genug? Schön genug, interessant, beliebt, stark, erfolgreich genug? Einmal wird es die Frage für Google gar nicht mehr geben: „Bin ich hässlich?“ Einmal wird da keiner mehr Durst haben, weil Gott dafür sorgt, dass es das nicht mehr gibt.
„Wer Durst hat, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm von der Quelle, aus der das Wasser des Lebens fließt.“ (Offb 21,6b)
Und was mache ich jetzt heute und hier mit diesem Gefühl, mit diesem Durst? Ich lerne aus dem Text Folgendes: Wir Menschen haben Durst, das ist normal in dieser Welt. Dieser Durst wird nie ganz weggehen. Das wird auch nach dem Gottesdienst so sein. Dass wir immer wieder das „nicht-genug-Gefühl“ haben und wir sofort wissen, was wir in die Lücke auf dem Zettel schreiben sollen. Das ist so.
Also entspann dich. Akzeptiere, dass das zu dir gehört, du bist nicht komisch und tickst auch nicht falsch – hab keine Angst.
Dann lerne ich: Gott weiß das. Die Sache mit dem Durst und dem „nicht-genug-Gefühl“. Ich kann ihm alles darüber erzählen. Und es gibt Leute – in der Bibel und bis heute – die behaupten, dass es einen Unterschied macht, wenn man Gott davon erzählt. So wie die Person in unserem Psalm oben.
Warum? Für diese Frage will ich von unserem Bibelvers mit dem Durst und dem lebendigen Wasser einen Sprung machen ganz an den Anfang der Bibel. Da kann man so vieles entdecken über Gott. Auf den ersten Seiten wird erzählt, wie Gott einen Garten anlegt: Wasser, Erde, Wiesen, Sträucher und Bäume. Alles wird vorbereitet, alles soll da sein, wenn die Bewohner kommen, und es ist auch alles da. All inclusive. Es ist alles da für Tiere und Menschen.
So ist Gott, erzählt diese Geschichte. Er gibt alles, was wir zum Leben brauchen. Das ist seine Art, das ist seine DNA, so tickt er.
Könnte es dann sein, dass er noch viel mehr zu geben hat, als ich bisher dachte? Könnte es sein, dass Gott wirklich etwas hat, das meinen Durst stillen kann, etwas, das mein „nicht-genug-Gefühl“ den Stecker ziehen kann? Oder zumindest etwas, das mir hilft, dass ich dieses Gefühl nicht mehr ganz so wichtig nehme?
„Wer Durst hat, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm von der Quelle, aus der das Wasser des Lebens fließt.“
Ich weiß nicht, was ihr für einen Durst habt. Was ihr auf eure Zettel geschrieben habt. Holt ihn doch noch einmal raus und schaut ihn euch an. Vielleicht ist es einen Versuch wert, damit zu rechnen, dass Gott etwas für euch hat.
Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Menschen davon erzählen, was Gott alles sein kann: Vater, Mutter, Burg, Fels, Hirte, Friedensbringer. Vielleicht kann er auch etwas für dich sein.
Mutmacher, Berater, Freund, Gefährte. Vielleicht ist er der Jackpot!
In den Psalmen bekommt man eine Ahnung davon: Da erlebt einer Gott als jemanden, bei dem man alles findet: „Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt es an nichts“. (Psalm 23,1) An anderer Stelle ist das Leben im Eimer, kaputt und zerstört. Und Gott ist mitten in diesen Trümmern der Ruhepunkt: „Der Herr ist mein Fels, meine Burg, mein Retter. Mein Gott ist die Festung, die mich schützt“. (Psalm 18,2)
Anderen ist Gott einer, der meine Sorgen kennt und trösten kann: „Als viele Sorgen mich im Inneren bedrückten, hat dein Trost mich wieder froh gemacht“. (Psalm 94,19) Und so geht das immer weiter.
Gott will dein Gott sein. „Wer Durst hat, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm von der Quelle, aus der das Wasser des Lebens fließt“.
Was in dieser Quelle wohl auf dich wartet?
Aktion Teil II
Ihr könnt euren Zettel wieder falten, und dann bitte ich euch, mit eurem gefalteten Zettel zum Taufstein zu kommen. Legt eure Zettel mit euren ganzen „nicht-genug-Gefühlen“ in dieses Wasser und beobachtet, was passiert (Wenn alles klappt, löst sich das Geschriebene auf).
Der Taufstein ist ein besonders schöner Ort. Hier wird nämlich schon seit hunderten von Jahren etwas ganz Großes gefeiert – Dass Gott sagt: „Ich hab‘ dich unglaublich lieb. Und zwar ganz genau so, wie du bist. Wer Durst hat, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm von der Quelle, aus der das Wasser des Lebens fließt“.
Lied: Mit allem, was ich bin (DAS LIEDERBUCH 16)
Gebetszeit II
Wir beten zusammen. Ich leite das Gebet ein und an zwei Stellen mache ich eine Pause, da dürft ihr einfach eure Dinge sagen – laut oder leise.
Vater im Himmel,
alles, was wir zum Leben brauchen, kommt von Dir.
Du hast uns nicht nur Lungen gegeben, sondern auch die Atemluft gemacht.
Du hast uns mit einem Magen geschaffen und dazu so viele leckere
Dinge, die wir essen und trinken können.
Du hast nicht nur Ohren geschaffen, sondern auch Musik, die uns gut tut.
Du hast uns ein Herz gegeben, mit dem wir andere gernhaben können.
Wir danken Dir jetzt für … [Pause]
Wir wollen Dich bitten für … [Pause]
Treuer Gott, vielleicht haben wir keine Ahnung davon, was Du noch alles für uns hast und sein kannst.
Hilf uns, Dir zu vertrauen und Dir etwas zuzutrauen.
Zusammen beten wir das Gebet von Jesus: Vater Unser im Himmel …
Lied: Your love never fails (DAS LIEDERBUCH 230)
Segen
Outro: There’s something in the water (DAS LIEDERBUCH, 176)
Von: Stefanie Kress, Jugendpfarrerin, Heilbronn
Die KON-Themenreihe 2023 »Wie geht eigentlich…? startet mit »Wie geht eigentlich … glauben?«.
In den Stundenentwürfen, Themenartikeln und Bibelarbeiten wird das Thema am Vaterunser entfaltet. So geht es um das Vaterverhältnis genauso wie um den Himmel – Begriffe wie »heilig«, »Reich«, »Schuld und Vergebung«, »Erlösung« … geben Impulse für biblische und auch spielerische Gruppenstunden. Die Themenartikel sind ein wertvolles Angebot für Mitarbeiterinnen (und Mitarbeiter) zur persönlichen Reflexion.
Das Vaterunser ist das Gebet, das wir wohl am häufigsten beten und das wohl die meisten Menschen auswendig kennen. Viele Menschen berichten, dass sie dieses besondere Gebet dann sprechen, wenn ihnen die Worte für eigens formulierte Gebete fehlen. Wenn sie selbst nicht mehr ausdrücken können, wie es ihnen gerade geht und wofür konkret sie beten möchten, dann sprechen sie das Vaterunser, denn es enthält alles. In diesem Gebet kommt so viel zur Sprache – mehr dazu später. Laut Bibel kennen wir dieses Gebet von Jesus selbst (Mt 6). Die Jünger*innen wollten von Jesus wissen, wie man denn beten soll, was man sagen soll, wenn man mit Gott* spricht. Und Jesus antwortete ihnen mit dem Vaterunser.
Dieses Gebet ist so bekannt, wird so oft gesprochen – aber hast du dir schon mal klar gemacht, was es eigentlich über Gott* aussagt? Dafür soll diese Bibelarbeit Raum bieten.
Das Vaterunser besteht aus verschiedenen Teilen oder auch Bitten – zu jedem Teil gibt es eine Station, die deine Gruppe gemeinsam und in chronologischer Reihenfolge „ablaufen“ kann. Es ist aber auch möglich, die Stationen einzeln und in flexibler Reihenfolge zu begehen.
An jeder Station gibt es Fragen, Denkanstöße und kleine Aufgaben für euch. Diese müsst ihr in der Vorbereitung auf die Bibelarbeit lediglich ausdrucken und bereitlegen. Außerdem benötigt ihr Bibeln an den Stationen. Druckt am besten auch das Vaterunser aus, damit ihr zu jeder Station auch die entsprechenden Worte des Gebets legen könnt.
Die meisten Aufgaben und Fragen könnt ihr entweder schriftlich beantworten oder (wenn ihr die Stationen als Gruppe besucht) auch gern im Gespräch gemeinsam erörtern und euch austauschen.
Das Gebet beginnt mit der direkten Ansprache an Gott* – er wird Vater genannt. Was bedeutet das?
Hinter dem Bild von Gott als Vater steckt die Idealvorstellung eines Vaters, der sich gewissenhaft um seine Familie kümmert. Der da ist; der zuhört; der sinnvolle Ratschläge gibt; der sich sorgt und der eingreift, wenn jemand aus seiner Familie Hilfe braucht. Ein Vater, der den Lebensunterhalt seiner Familie sichert, der alles besorgt und ermöglicht, was nötig ist (Haus, Lebensmittel, Spielzeug …). Dieses Ideal trifft leider heutzutage, und sicher auch schon zu Jesu Zeiten und überhaupt in der Menschheitsgeschichte, nicht auf jeden Vater zu. Heute und wahrscheinlich schon immer gab und gibt es auch Väter, die diesem Anspruch nicht mal in Ansätzen gerecht werden. Das soll hier nicht verschwiegen werden. Es ist sehr verständlich, wenn wir nicht alle etwas mit der Vorstellung von Gott* als Vater anfangen können, weil das Vaterbild nicht bei jedem Menschen ein positives ist.
Wir können uns Gott* genauso gut als Mutter oder als besten Freund oder Freundin vorstellen. Deswegen nutze ich in diesem Artikel auch immer die Schreibweise „Gott*“. Das * soll alle Geschlechter mit einschließen, denn es ist nicht wichtig, ob Gott* männlich, weiblich oder vielleicht auch ganz anders in deiner Vorstellung ist. Wichtig ist nicht die konkrete Bezeichnung, wichtig ist nicht, welches Geschlecht du Gott* zuschreibst, sondern die Eigenschaften, die dahinter stehen und Gott* damit zugeschrieben werden. Jesus möchte uns Gott* nicht zwingend als Vater oder als Mutter … näher bringen. Er möchte, dass wir wissen, dass Gott* – ganz gleich, wie wir ihn auch nennen – immer für uns da ist. Dass Gott* ansprechbar ist; sich für uns und unser Leben interessiert; uns helfen möchte usw.
Für die Menschen zur Zeit Jesu war diese Vorstellung etwas ganz Neues. Es war völlig ungewöhnlich, ja unvorstellbar, eine Gottheit als Vater (oder Mutter oder …) anzureden. Denn solch eine Anrede macht die Gottheit doch auf einmal so nahbar. Gott* als eine*r von uns.
Mach dir nun zunächst darüber Gedanken, schreib diese gerne auf oder tausch dich mit den anderen, die mit dir an dieser Station sind, darüber aus.
Anschließend öffnet den beiliegenden Briefumschlag und lest weiter.
Bevor ihr dann zur nächsten Station geht, steckt den Zettel bitte zurück in den Briefumschlag und legt diesen wieder für die nächste Gruppe bereit.
Legt folgenden kurzen Text bei der Vorbereitung in einen Briefumschlag, so dass er nicht direkt an der Station gelesen werden kann:
Gott* ist uns ganz nah – das zeigt die vertraute Anrede (Station 1). Aber Gott* ist auch „im Himmel“ – also irgendwo da oben, weit weg von uns, distanziert. Was vielleicht zuerst negativ klingt, ist eigentlich positiv gemeint. Das Bild von Gott* im Himmel soll Gottes* Macht verdeutlichen. Zeigen, dass Gott* kein gewöhnlicher Vater bzw. keine gewöhnliche Mutter … ist, sondern über deutlich mehr Macht verfügt. Über himmlische Macht. Macht, die nicht von dieser Welt ist.
An dieser Station kannst du auswählen, mit welcher Aufgabe du dich beschäftigen möchtest. Wenn du genug Zeit hast, kannst du aber natürlich auch alle Aufgaben machen.
Überlege dir Situationen (vielleicht fallen dir ja sogar welche ein, die du mal erlebt hast), von denen du glaubst, dass dort Gottes Reich ein Stück weit anbricht.
Male ein Bild, das Gottes* Willen (deiner Ansicht nach) ausdrückt.
Der Anfang des Vaterunser (Station 1–3) zeigt, dass Gott* mächtig und uns liebevoll zugewandt ist. Er hat die Macht und den Willen, uns zu geben, was wir zum Leben brauchen.
Schreibe oder male auf, was dir in deinem Leben nicht fehlen sollte.
Vielleicht die schwierigsten Zeilen in diesem kurzen Gebet – für mich auf jeden Fall. Für die Zeit Jesu waren sie das allerdings nicht. Jesus selbst war Jude, die meisten seiner Jünger*innen und Menschen, zu denen er gesprochen hat auch. Und in vielen jüdischen Gebeten finden sich Bitten um Vergebung. Gott* wird dort immer die Macht zugeschrieben, Schuld vergeben zu können. Und die Vorstellung war sehr weit verbreitet, dass Gott* dies auch tut, wenn wir Menschen selbst auch unseren Schuldigern vergeben. So entstand ein enger Zusammenhang zwischen der Vergebung, die wir für uns Menschen erbitten und unserer Bereitschaft, auch anderen Menschen zu vergeben – für den jüdischen Glauben eine ganz normaler Verbindung.
Für mich – und vielleicht ja auch für dich – ist das heute schwierig. Ich glaube auch, dass Gott* vergibt; dass er das kann und dass er das auch sofort tut, wenn er darum gebeten wird, wenn wir etwas ehrlich bereuen. Womit ich mich allerdings sehr schwer tue, ist diese Vorstellung, dass Gottes* Vergebung von meiner Bereitschaft, anderen zu vergeben, abhängig ist. Ich glaube, Gott* vergibt – mir und dir und allen Menschen, denen etwas leid tut. Und ich glaube, dass Gott* sich wünscht, dass auch wir Menschen so barmherzig miteinander umgehen würden.
Aber ich weiß auch, dass es mir (je nachdem, was passiert ist) auch sehr schwer fallen kann, anderen Menschen zu vergeben. Sogar mehr noch: Manche Vorfälle möchte ich gar nicht vergeben – zumindest zurzeit noch nicht. Vielleicht ist das nicht gut – für mich und für die anderen. Vielleicht ist es den anderen aber auch ganz egal, weil sie oft auch nichts davon wissen. Vielleicht möchte und kann ich ihnen irgendwann später noch vergeben. Vielleicht geht es anderen Menschen umgekehrt genauso – vielleicht gibt es auch Menschen, die mir bestimmtes Verhalten (noch) nicht vergeben haben. Wie auch immer – ich glaube in jedem Fall nicht, dass Gottes* Vergebung davon abhängt.
Vielleicht möchtest du das ja tun – das kannst du jederzeit!
Falls du es jetzt machen möchtest, sprich doch ein kurzes Gebet (leise für dich) und zünde eine Kerze (oder ein Teelicht) an.
Vielleicht möchtest oder kannst du das aber auch (noch) nicht – das ist okay. Gott* liebt dich, so wie du bist! Du musst nichts tun, um Gott* irgendetwas zu beweisen oder besonders zu gefallen!
Diese Bitte geht davon aus, das wir alle mal in Versuchung kommen. Das gehört zum Leben dazu. Ich bin sicher, du kennst das auch: Du weißt eigentlich, was das Richtige ist und was du tun solltest, aber du tust es trotzdem nicht. Du weißt, dass es blöd ist, über andere Menschen zu lästern. Mit deinen Freund*innen tust du es manchmal trotzdem. Du weißt, dass man helfen sollte, wenn jemand anderes gemobbt oder geärgert wird. Aber du tust es nicht. Vielleicht aus Angst, weil du nicht willst, dass dir dasselbe widerfährt … Gründe finden sich meistens. Wir wissen, was gut und richtig ist, aber wir tun das einfach nicht. In solchen Situationen sind wir alle in Versuchung – wofür entscheiden wir uns: für das Gute oder das Böse?
Gott* wird hier wieder als besonders mächtig dargestellt: Gott* kann uns nämlich davor schützen. Gott* kann dafür sorgen, dass wir das Richtige und Gute tun oder am besten gar nicht erst in solche Versuchungs-Situationen geraten.
Diese Bitte ist umstritten und war das wohl auch schon immer. In der Version des Vaterunser aus dem Lukasevangelium kommt sie gar nicht vor. Nur im Matthäusevangelium wird sie erwähnt. Papst Franziskus hat aktuell vorgeschlagen, sie nun aber auch bei Matthäus abzuändern. Warum? Weil es hier um die grundlegende Frage geht, ob Gott* auch Schuld am Bösen in der Welt sein kann. Hat Gott* nicht nur das Gute geschaffen? Ist das Schlechte und Böse nicht erst durch den Menschen in die Welt gekommen? Mit der Geschichte von Adam und Eva, die sich im Paradies nicht an Gottes* Regeln gehalten haben?
Gott* ist mächtig wie ein König oder eine Königin mit einem riesigen Reich. Gott* ist kraftvoll und kann alles. Gott* ist herrlich, weil Gott* ist wie Gott* eben ist: mächtig, stark, kraftvoll, aber auch vergebend, liebend, wohlwollend, uns zugewandt und ganz nah. Das Vaterunser wäre als Gebet wohl relativ sinnlos, wenn wir nicht davon ausgehen würden, dass Gott* eine gewissen Macht und Kraft und Herrlichkeit hätte. Denn warum sollten wir sonst zu Gott* beten, wenn Gott* eh nichts bewirken kann? So schließt dieses Gebet also, in dem es das nochmal deutlich macht und gleichzeitig ausdrückt, dass sich daran auch nichts ändern wird: Gott* ist und bleibt Gott* für immer.
An dieser Stelle soll Zeit sein für Gebet – Zeit, um selbst zu beten und mit Gott* zu sprechen, nachdem du dich nun so ausführlich mit diesem Vaterunser-Gebet beschäftigt hast.
Wenn ihr als Gruppe alle Stationen der Reihe nach gemeinsam absolviert habt, dann betet nun zum Abschluss doch auch gemeinsam (laut – leise – ganz wie ihr mögt).Wenn ihr die Stationen anders angegangen seid (das hier vielleicht auch noch gar nicht deine letzte Station ist), dann nimm dir doch trotzdem jetzt ein paar Minuten Zeit, um mit Gott* zu sprechen – über was auch immer du möchtest.
In dieser Gruppenstunde beschäftigen wir uns mit der Frage, was es bedeutet, dass Gott und sein Name heilig sind. Was heißt das? Wie zeigt sich das? Kann ich das vielleicht sogar manchmal spüren? Kann ich Gott spüren?
Mit dieser Frage starten wir. Natürlich könnt ihr zuvor euren gewohnten Ankommens- und Begrüßungsritualen nachgehen und vielleicht auch ein Lied zusammen singen. Dann geht es los und zunächst haben alle Zeit, sich persönlich Gedanken darüber zu machen: Was ist dir heilig? Sind es vielleicht deine Familie und Freunde? Zeit für dich und deine Hobbys? Ein bestimmter Ort, der dir gut tut? etc.
Tauscht euch nach einigen Minuten darüber aus und erzählt euch voneinander. Sprecht dabei auch darüber, was das Wort „heilig“ für euch bedeutet. Wie übersetzt ihr es für euch?
Für mich übersetze ich „heilig“ mit „zu Gott gehörig“. Was und wer zu Gott gehört, ist heilig. Heilig ist etwas Besonderes, etwas, das Gott gefällt. Was Gott gemacht hat, ist heilig und gehört zu ihm. Also auch du und ich und wir alle.
Das, was mir gut, wirklich gut tut, Momente, in denen ich mich glücklich fühle z. B., sind heilig. Orte, an denen ich mich wohl, geborgen und zu Hause fühle, sind für mich vielleicht heilig. Was fällt euch noch ein?
Was euch zur ersten Frage alles eingefallen ist, lässt sich deuten. Gibt es einen Bezug zwischen diesen Dingen, Orten oder Menschen und Gott? Teilt euch in Kleingruppen bzw. Paare (2–3 Personen) auf und versucht, das mal herauszufinden.
Hier ein Beispiel: Meine Familie ist mir heilig.
Warum? Weil die immer für mich da ist, egal, was bei mir los ist und wie es mir geht. Eine Möglichkeit, dieses Beispiel weiter zu deuten, ist: Man könnte sagen, dass die Liebe und der Zusammenhalt die Familie ausmachen. Sie sind in dieser Familie selbstverständlich. So wie man es sich wünscht. Die Familie ist schließlich miteinander verwandt, miteinander verbunden. Und weiterführend in Bezug auf Gott: Vielleicht zeigt diese Familie ein Stück vom Himmel auf Erden. Und das ist dann doch eine Gottes-Erfahrung.
Weiter geht es mit zwei Alternativen. Welche davon ihr für eure Gruppenstunde auswählt, könnt ihr selbst entscheiden. Es hängt von eurer Gruppe ab. Ihr könnt auch Beides parallel anbieten.
Überlegt euch dort, was diesen Ort für euch ausmacht. Wieso spricht er euch so an? Was ist hier so schön? Und wie fühlt er sich an?
Lasst alle ganz in Ruhe, schweigend und der Reihe nach mit Abstand eintreten.
Zum Abschluss könnt ihr euch zusammen vor dem Altar treffen und einen Segen sprechen oder gemeinsam das Vaterunser beten.
Mal ganz ehrlich: wenn du Schokoschmiere für dein Frühstücksbrötchen kaufst – greifst du dann zum Markenglas oder darf es auch die billigere Alternative aus dem Discounter sein? Oder bestehst du darauf, dass es die fair gehandelte ist? Und ist es dir wichtig, ob auf deiner neuen Jeans ein bestimmtes Label aufgenäht ist? Sind No-Name-Produkte besser oder schlechter als bekannte Markenartikel? Spricht der Name automatisch für Qualität?
80% aller Konsumgüter in Deutschland sind Markenprodukte (Quelle: markenverband.de). Viele Namen gehören ganz selbstverständlich zu unserem täglichen Leben dazu und haben sich so sehr eingeprägt, dass wir sie ganz selbstverständlich gebrauchen: Bei Tests wurde wohl festgestellt, dass manche Grundschulkinder in Diktaten das Wort „Taschentuch“ automatisch durch „Tempo“ ersetzten. Die meisten von uns sprechen von Tesa und nicht von einem Stück Klarsichtklebestreifen, auch wenn es von einem anderen Hersteller ist.
Auch wer keinen besonderen Wert auf Markenprodukte legt oder sogar bewusst nicht nach den großen Namen guckt, hat die Markennamen dennoch im Kopf – weil sie uns überall begegnen und zum Teil schon zum Synonym für den Gegenstand an sich geworden sind.
Ein Markenname ist ein rechtlich geschützter Name, der zu einem bestimmten Produkt gehört und von niemand anderem verwendet werden darf. Das soll das Produkt unverwechselbar in der großen Masse und es identifizierbar machen und sein Profil zum Ausdruck bringen. Produkte kann man nachmachen – eine Marke bleibt einmalig. „Markennamen sind die Leuchttürme im endlosen Meer der Produkte.“ (Karsten Kilian, markenlexikon.com).
Mehr noch als früher soll ein Markenname heutzutage ein Image vermitteln, ein bestimmtes Lebensgefühl, das man mit dem jeweiligen Artikel verbindet: „Zoooom zoooom“ (Mazda) – das ist eben mehr als nur mit dem Auto von A nach B fahren, und „Ich bin so frei!“ (Nescafé) geht weit über das bloße Produkt eines löslichen Kaffeegranulats hinaus.
Ein guter Markenname schafft also Identität in zwei Richtungen:
Dadurch entsteht das, was man „Markenbindung“ nennt: Man verbindet einen Markennamen so sehr mit dem eigenen Lebensgefühl oder (im besten Fall) mit den guten Erfahrungen, die man mit dem Produkt gemacht hat, dass man immer wieder darauf zurückgreift und seiner Marke treu bleibt. „Eine Marke ist eine mit Vertrauen gefüllte Schatztruhe, die immer wichtiger wird, je mehr Auswahl die Konsumenten haben.“ (Niall Fitzgerald). Auf den Punkt bringt das der frühere Werbeslogan von Persil: „Da weiß man, was man hat!“
Den Mädchen in unseren Gruppen geht es wie den meisten von uns: Sie wachsen mit Werbung auf, kennen die Slogans alle in- und auswendig, haben bestimmte Markennamen verinnerlicht und werden zuhause entweder zu bestimmten Marken hin erzogen oder bewusst von ihnen ferngehalten.
Auf jeden Fall ist der Druck in der Schule und im Freundeskreis groß, wo bestimmte Marken angesagt sind: Man kann nicht mit einem x-beliebigen Rucksack aufkreuzen, wenn man dazugehören möchte. Es reicht inzwischen längst nicht, sich zum Geburtstag IRGENDEIN Smartphone zu wünschen, sondern es muss schon ein möglichst aktuelles iPhone sein. Mit bestimmten Schuhen hat man beim Sport schon verloren, bevor es überhaupt losgeht.
Andererseits kann die Alternative auch nicht sein, nur den billigsten Schrott zu kaufen, der oft entweder qualitativ einfach schlecht ist oder teilweise unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt wurde (z. B. durch Kinderarbeit oder bei absolut unfairer Bezahlung oder mit umweltschädlichen Verfahren). Geiz ist eben nicht geil (wobei ein bekannter Name leider auch noch lange nicht für eine einwandfreie Herstellung garantiert! Oft ist das Gegenteil der Fall).
Im Internet gibt es eine Reihe interessanter Seiten mit Informationen zum Thema – einige davon habe ich selbst genutzt. Ihr könnt sie auf jeden Fall in der Vorbereitung gebrauchen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, stöbert doch auch mal gemeinsam mit den Mädchen in alten Werbeslogans oder seht einmal nach, wie sich ein Logo im Laufe der Jahre entwickelt hat – z. T. ist das echt interessant!
Man kommt manchmal zu überraschenden Ergebnissen, wenn man einmal genauer hinsieht, wie die Namen großer Marken entstanden sind.
Beispiele für die Wahl eines Markennamens:
Von den 100 größten Marken der Welt tragen 40% den Namen ihres Erfinders oder Gründers – entweder eindeutig, oder abgekürzt bzw. verändert:
Hat euer Mädchenkreis oder eure Jugendgruppe einen Namen? Wenn ja: Wisst ihr, wie er entstanden ist? Was drückt er aus? Passt er (noch) zu euch? Gibt es ein Logo dazu?
Wenn nein: warum eigentlich nicht? Überlegt euch doch mal einen Namen (s.o.: Phantasiename, Abkürzung, geographisch, symbolisch …). Findet ihr einen Namen, der einprägsam ist, vielleicht witzig oder verrückt, der aber auch etwas über euch aussagt?
Vielleicht findet ihr auch online ein bisschen Inspiration: Sucht mal nach „Markennamen Generator kostenlos“, da gibt es wohl einige (die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe).
Ein Werbespruch, ein Slogan soll ein Produkt genauer beschreiben und betont seinen Anspruch, warum dies unbedingt das Beste, Traditionsreichste, einzig Wahre … ist (wobei sich der Spruch „Deutschlands meiste Kreditkarte“ diesbezüglich selbst auf die Schippe nimmt).
Ein witziger Reim, ein gutes Wortspiel, oder einfach ein markiger Spruch – ganz simple Sätze überleben oft jahrelang in unserem Gedächtnis, vor allem, wenn sie auch noch mit einer eingängigen Melodie verbunden sind.
(lasst die Teilnehmerinnen doch mal versuchen, sie zeitlich in die richtige Reihenfolge zu bringen: Jahreszahlen auf einen Zeitstrahl schreiben, die Sprüche auf kleine Kärtchen, und dann zusortieren…)
Ihr spielt gegeneinander in Teams: Schreibt die Werbeslogans jeweils einzeln auf ein DIN-A4-Blatt, mischt sie ordentlich und lasst die Teilnehmerinnen sie zuordnen. Manches wissen sicher nur die Oldies. Geht auch in der Gesamtgruppe, dann reicht einfach Vorlesen. Sonderpunkte gibt’s, wenn jemand auch die entsprechende Melodie des Slogans vorsingen kann.)
Entwickelt doch mal einen knackigen Werbeslogan für eure Mädchengruppe, euren Jugendkreis oder euren CVJM – einen Spruch, der euch beschreibt, der vielleicht ein bisschen provoziert oder überrascht, der einladend wirkt oder neugierig macht.
Zum Üben könnt ihr auch mal bei den „Großen“ klauen und bekannte Werbeslogans umformulieren – so kommt man manchmal auf ganz neue Ideen. Was macht euch besonders? Was macht die „Marke Mädchentreff“ aus? Was soll jede von euch wissen? Woran soll jede beim Stichwort Mädchenkreis sofort denken?
Kriterien für gute Slogans sind z. B.: kurz und bündig, interessant, treffend, cool, einprägsam, verständlich, wortspielerisch, assoziativ, markenbezogen, witzig, überraschend, originell…
Auf einer Stoffbahn, einem großen Plakat oder auf Lackfolie könnt ihr euer „Label“ vergrößern, den eigenen Slogan darunter setzen – für euren Gruppenraum, für den Stand beim Gemeindefest, für die Werbeaktion in der Schule … Lasst die Welt sehen, dass es euch gibt und was euch ausmacht!
„Na, du bist mir ne Marke…!“ – sagte meine Omi früher immer. Wenn ich z. B. frech war oder etwas Schlitzohriges gesagt oder etwas Ungewöhnliches angestellt hatte. Aber es klang immer liebevoll, und im Grunde ist das doch eine Auszeichnung: „Du bist eine Marke!“ – das heißt, du bist nicht 08/15, nicht einfach wie alle anderen, kein No-Name, keine Billig-Massenware – nein, du bist etwas Besonderes! Dich gibt es so nicht noch mal auf der Welt.
Und – vielleicht wie bei einem Markenartikel: Bei dir weiß man, was man hat. Da weiß man, woran man ist. Auf dich ist Verlass.
Das wäre doch super: wenn mein Name für Qualität steht. Wenn man meinen Namen in Verbindung bringt mit einer positiven Eigenschaft: Jenny – die steht für Ehrlichkeit. Lara – die lässt dich nicht hängen, auf die kannst du dich verlassen. Janina? Klar, die erzählt völlig ungeniert und mutig von Jesus. Und Lena diskutiert knallhart, aber immer fair.
Wofür soll dein Name stehen? Wofür könnte er ein Markenname werden?
Egal, was andere mit deinem Namen in Verbindung bringen, mit welchem Image du vielleicht auch zu kämpfen hast: das entscheidende Qualitätssiegel verleiht dir ein anderer. Für Gott hast du Markenqualität. Einmalig. Besonders. Exklusiv. Weil er dich einmalig und besonders geschaffen hat – und nicht, weil du immer alle Erwartungen erfüllst. Wenn du nicht halten kannst, was dein Image verspricht, oder wenn du bei allen anderen gerade wirklich nicht angesagt bist – das Qualitätssiegel, das Gott mit deinem Namen verbunden hat, als er dich geschaffen hat, gilt: sehr gut! Du bist eine Marke, nicht Massenware! Jemanden wie dich gibt es nicht ein zweites Mal. Und deinen Wert verleihen dir nicht andere, auch nicht du selber durch das, was du tust oder schaffst. Deinen Wert verleiht dir der Schöpfer. Du bist ne Marke …
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