In diesem Baustein werden unterschiedliche Gründe, warum es sich lohnt, wählen zu gehen, vorstellt. Die Jugendlichen werden in kleinere Gruppen aufgeteilt (ca. 3-4 Personen). Die Gruppen sollen die zehn Gründe, die auf verschiedenen Papierschnipseln stehen, in eine Reihenfolge bringen. Ganz oben soll das für sie wichtigste und ganz unten das für sie unwichtigste Argument stehen. Im Anschluss werden die Gründe jeweils verglichen und über die Unterschiede gesprochen und diskutiert.
Statements im Anhang: Die jeweiligen Statements ausgedruckt für jede Gruppe. Wichtig: Jedes Statement sollte auf einem individuellen Zettel stehen, um jeweils die Statements in unterschiedliche Reihenfolgen bringen zu können.
Jugendliche ab 16 Jahren können bei der Europawahl wählen. Der Baustein soll dazu motivieren und aufklären.
In Deutschland ist wahlberechtigt, wer das 16. Lebensjahr vollendet hat (für die Wählbarkeit muss weiterhin am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet sein); über die deutsche oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft verfügt; in Deutschland wohnhaft ist und sich darüber hinaus seit mindestens drei Monaten in der EU aufhält)
Material:
Ziel ist es, den Jugendlichen die inhaltlichen Standpunkte der einzelnen Parteien näher zu bringen. Bei diesem Baustein wird eine abgewandelte Form des Spiels „Eins, Zwei oder Drei“ gespielt. Die einzelnen Parteien sind durch verschiedene Farben dargestellt, die in Form von Karten an die Jugendlichen ausgeteilt werden. Wenn Jugendliche glauben, dass das Statement von einer bestimmten Partei unterstützt wird, sollen diese die jeweilige Karte heben. Das Hochheben der Karten passiert gleichzeitig.
Wichtig ist, dass manche Statements von mehreren Parteien unterstützt werden. Also können auch pro Statement mehrere Karten gleichzeitig hochgehalten werden.
Es werden Punkte vergeben. Jede richtige Karte gibt einen Punkt.
Der*die Jugendliche mit den meisten Punkten am Ende hat gewonnen.
Beispiel: Wenn ein Statement von der FDP und der CDU unterstützt wird,dann bekommt ein*e Jugendliche*r, der*die das Kärtchen der CDU hochhält, einen Punkt, ein*e Jugendliche*r, der*die die CDU und die FDP hochhält, zwei Punkte und ein*e Jugendlicher der*die CDU, FDP und die Linken hochhält FDP und die Linken hochhält, keinen Punkt.
Die Fragen für diesen Baustein können ab Anfang Mai vom Europäischen Wahl-O-Mat herausgesucht werden. Hierbei könnt ihr euch auf Fragen, die eure Jugendlichen am meisten betreffen fokussieren.
Wir würden empfehlen, die Parteien CDU/CSU, FDP, SPD, die Grünen, die Linke und die AFD in das Spiel aufzunehmen, da es sich bei diesen Parteien um die Einflussreichsten handelt. Wir empfehlen, die AFD auch aufzunehmen, um Jugendlichen klarzumachen, wie stark sich diese gegen europäische Werte und des Grundgesetzes ausspricht und nicht, weil wir die Positionen dieser Partei unterstützen und fördern möchten.
Information für Jugendkreisleitende
Es gibt in Europa unterschiedliche Parteien, die sich auf der EU-Ebene zu größeren Parteien zusammenschließen (siehe Bild). Da auf den Wahlzetteln jedoch die Politiker*innen mit ihrem nationalen Parteinamen antreten (z.B. SPD, CDU, FDP oder Grüne) anstelle des Namens der europäischen Parteien (z.B. EVP, SPE, ALDE, EGP), empfehlen wir, für das folgende Spiel die nationalen Parteinamen zu verwenden.
Siehe Grafik: https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_politische_Partei
Die Quelle für die Fakten zur Kommunalwahl in diesem Baustein ist die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg.
Benötigtes Material:
Bei einem Laufmemory wird die Gruppe in zwei gleich große Teams eingeteilt. Das Spiel funktioniert ähnlich wie ein Staffellauf: Beide Teams legen eine Reihenfolge fest, wer nacheinander rennt. Auf das Startsignal durch die Mitarbeitenden rennen die jeweils ersten der beiden Teams parallel los. Ihr Ziel sind dabei jeweils verdeckte Memorykarten an der anderen Raumseite. Dort angekommen darf jede Person zwei Karten aufdecken. Handelt es sich dabei um ein gleiches Memorypaar, darf das Kartenpaar mitgenommen werden und die Person darf noch einmal zwei Karten aufdecken. Handelt es sich bei den zwei aufgedeckten Karten nicht um ein Pärchen, dann muss die Person die beiden Karten wieder umdrehen und zurück zur Gruppe rennen. Bei der Gruppe angekommen wird abgeklatscht und die nächste Person muss loslaufen. Gewonnen hat diejenige Gruppe, die zuerst alle Memorypaare erfolgreich gefunden und wieder zurück zur Gruppe gebracht hat.
Material „Memory“ im Anhang.
Anschließend bietet sich eine kurze Reflektions-Runde an:
War euch bisher schon bekannt, welche Aufgaben die Kommunen haben und was genau das alles meint? Wisst ihr viel über die Kommunalebene? Was war für euch eine neue Erkenntnis?
Bei einem Visionboard geht es darum, dass aus Wörtern und Bildern aus Zeitschriften und Zeitungen oder Flyern, Postkarten, Aufklebern, … eine Collage auf einem dicken Blatt Papier/Karton erstellt wird. Diese Collage soll in diesem Fall die Vision für eine Kommune/Heimatstadt visualisieren. Dadurch sollen die Jugendlichen angeregt werden, über ihre Prioritäten und Wünsche für ihre Heimatkommune nachzudenken. Leitfragen könnten daher sein:
Als Orientierungshilfe wird empfohlen, eine Übersicht zu den Kommunalen Aufgaben auszulegen, wie z.B. die der Landeszentrale für politische Bildung in BW (lpb BW): https://www.kommunalwahl-bw.de/kommunalwahlen-2024#c100728.
Optional – Vorstellung der Visionboards: Anschließend können alle Gruppenteilnehmenden ihr Visionboard im Raum verteilt auslegen und 5 Minuten lang rumlaufen und auch die anderen Visionboards anschauen.
Überleitung von den Visionboards zu den Kandidierenden:
Um eure Visionen für eure Heimatstädte umzusetzen, benötigt ihr Personen im Gemeinderat, die eure Vision teilen. Daher lohnt es sich, sich vorab über die Ziele und Visionen der verschiedenen Kandidierenden zu informieren. Meistens recht es schon, ungefähr eine Stunde vor der Wahl zu investieren, um eine gute Übersicht zu erhalten, wer grob wofür steht.
Wo finde ich Infos zu den Kandidierenden: (Diese Liste sollte durch die Mitarbeitenden durch aktuelle Veranstaltungen/Zeitungen, … vor Ort ergänzt/aktualisiert werden und z.B. konkrete Instagram-Kanäle oder Homepages vorschlagen.)
•Amtsblatt
•Zeitung
•Aushänge/Infotafeln
•Homepage der Gemeinde
•Homepage der Parteien und Wählervereinigungen
•Social Media
•Infostände
•Aktionen vor Ort (Bspw. Podiumdiskussionen)
•Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Weshalb gehe ich (nicht) wählen und wie hängt mein Glaube damit zusammen? Dieser Baustein versucht, verschiedene Impulse zu setzen. Klar ist, es gibt nicht DIE eine christliche Partei und auch (kirchen-)geschichtlich gesehen war nicht immer die Mehrheit auf der politischen Seite, die das Gute für die Menschheit gebracht hat oder die in Gottes Sinne gehandelt hat. Auch Jesus scheint es um mehr oder um etwas anderes als einen politischen Umsturz gegangen zu sein. Warum also kann unser Glaube trotzdem Antrieb zum Wählen sein?
Buchtipp: Demokratie braucht Religion von Hartmut Rosa (ISBN: 9783466373031)
In diesem Baustein soll es darum gehen, Jugendlichen zu zeigen, dass Politik wichtig für die meisten Lebensbereiche ist. Es soll Jugendliche dazu bringen darüber nachzudenken, was ihnen persönlich wichtig ist und was das mit Politik zu tun hat.
Die Frage: “Was ist dir wichtig?” wird gestellt.
Hierfür können wir den Beginn eines Gedichts “Was ist dir heilig?” des Spoken Words Artist Marco Michalzik empfehlen
(Wichtiger Hinweis: Das Video nur bis 1 Minute und 28 Sekunden abspielen!)
Persönliche Antworten auf die Frage werden von den Jugendlichen aufgeschrieben und in der Mitte gesammelt:
Was glaubt ihr, hat Politik mit diesen Themen zu tun?
Die Verbindung zwischen den Herzensthemen der Jugendlichen und der Politik kann auf weiteren Post-Its festgehalten werden.
Dieser Baustein ist ideal für Gruppen, in denen es einigen Jugendlichen schwerfällt, ihre Meinung zu zeigen und dafür einzustehen und/oder wenn sie sehr kreativ sind.
Es gibt zwei oder mehr Schüsseln mit verschiedenen Süßigkeiten. Jede*r Jugendliche soll sich aus einer Schüssel eine Süßigkeit nehmen.
Alle Jugendlichen mit der gleichen Süßigkeit müssen durch einen kreativen kurzen Vortrag ihre Süßigkeit anpreisen – mit dem Ziel die anderen Gruppen zu überzeugen, dass ihre Süßigkeit die beste ist (Vorbereitungszeit 3 Minuten).
Am Ende darf sich jede*r Jugendliche nochmal eine Süßigkeit nehmen und man schaut, ob sich die jeweiligen Gruppengrößen verändert haben.
Im Nachgang wird reflektiert, wie sich das angefühlt hat, eine Wahl zu haben und wie leicht es ihnen gefallen ist, sich zu entscheiden und ob es durch das jeweilige Anpreisen verschiedener Süßigkeiten, die insgesamte Wahrnehmung verbessert hat. Hier wird dann in das Thema Wahlen übergeleitet.
Ideal als Einstieg und zur Reflektion zum Thema „Du hast die Wahl“. Das „Vier Ecken Spiel“ als Soziometrische Abfrage.
Hinweis:
In diesem Spiel werden nacheinander unterschiedliche Fragen mit möglichen Antworten vorgegeben. Jede Antwort wird durch eine Ecke symbolisiert. Die Jugendlichen sollen sich der Antwort, der sie am meisten zustimmen, zuordnen. Ziel des Spiels ist es, ein Stimmungsbild zu der jeweiligen Frage zu bekommen. Zusätzlich müssen sich die Jugendlichen sichtbar positionieren und somit im wahrsten Sinne des Wortes für eine Meinung einstehen.
1. Einstieg ins Thema
Mögliche Fragen und mögliche Antworten findest du hier:
Was ist dein Verhältnis zur Politik?
Was denkst du über Wahlen?
Austausch: Wie kommt ihr zu der Meinung? Habt ihr euch schon viel mit dem Thema beschäftigt und warum?
War Jesus politisch?
Austausch: Wie kommt ihr auf die jeweilige Aussage? Was ist euer Bild von Jesus?
2. Reflektion nach der näheren Auseinandersetzung
Die Fragen vom Beginn (s.o.) können nochmals gestellt werden und die Jugendlichen können reflektieren, ob sie immer noch die gleiche Einstellung zu den jeweiligen Themen haben.
Was ist dein Verhältnis zur Politik?
Austausch: Was hat sich verändert? Was nicht? 😊
Was denkst du über Wahlen?
Austausch Was hat sich verändert? Was nicht?
War Jesus politisch?
Austausch (Wie kommt ihr auf die jeweilige Aussage?, Was ist euer Bild von Jesus?, …)
Du hast die Wahl. Passend zur Europawahl 2024 haben wir für dich und deinen Jugendkreis ein paar Bausteine zusammengestellt, die du für die Gestaltung der Gruppenstunde nutzen kannst.
Demokratie wird von Menschen gemacht. Also, lasst uns mitwirken und zur Wahl einladen lassen:
„Gehen Sie zur Wahl! Überlassen Sie Ihre Stimme nicht anderen. Denn: Wer nicht wählt, lässt nur andere über die Zukunft unseres Landes entscheiden. Darüber, wie es weitergeht bei Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Gesundheit, Pflege und Alterssicherung, in der Flüchtlingspolitik und bei der Integration, bei innerer und äußerer Sicherheit, bei Klima und Umwelt. Vielleicht war nie so spürbar wie jetzt, dass es in Wahlen auch um die Zukunft der Demokratie und die Zukunft Europas geht.“
Frank Walter Steinmeier (Bundespräsident)
Die 7 Bausteine kannst du in folgender Reihenfolge verwenden:
Baustein 1 (10 Minuten): Einstieg
– Einstieg 1: Soziometrische Abfrage (Vier Ecken Spiel)
– Einstieg 2 (Alternative) Eine Wahl haben
Baustein 2: Thema: Was ist dir wichtig?
Baustein 3: Jesus und Politik
Baustein 4: Kommunalwahlen – was ist mir wichtig? (55min)
– Kurze Einführung in Facts zur Kommunalwahl (ca. 5 Minuten)
– Laufmemory zu weiteren Facts (ca. 15 min, 2 Teams gegeneinander)
– Visionboards für Traumkommune erstellen (30 min)
– Abschluss mit Verweis auf Informationsquellen zu Kandidierenden (ca. 5 Minuten)
Baustein 5: Europawahlen
– Informationen zu den Europawahlen (5 min)
– Europawahlen Parteien und ihre Standpunkte (anpassbar)
Baustein 6: Warum sollten wir wählen gehen?
Baustein 7: Ende: Soziometrische Abfrage von Anfang wiederholen (Vier Ecken Spiel)
Zur EM 2024 haben wir für euch fünf Impulse und den EM-Spielplan als PDF zum Download zusammengestellt.
Das alles und noch einige Ideen mehr, wie ihr in eurer Jugendarbeit die Fußballspiele genießen und über den christlichen Glauben ins Gespräch kommen könnt, findet ihr im Heft „Die Chancen nutzen“ vom Deutschen EC-Verband.
Kann einer von euch mir erklären, was eigentlich „Abseits“ bedeutet? Ich weiß noch, wie ich einmal versuchte, meiner Mutter die Abseitsregel zu erklären. Das war wirklich ein hartes Stück Brot.
Beim Fußball gerät man sehr schnell ins Abseits, im Leben leider auch. Ich möchte euch von einem Mann erzählen, der voll im Abseits des Lebens stand.
Er war aussätzig. Das ist schnell dahin gesagt – bedeutete aber ein schreckliches Schicksal. Er war nicht nur durch die Krankheit entsetzlich gezeichnet, sondern war zugleich aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen. Er musste als Zeichen der Buße zerrissene Kleider tragen, das Haar musste er lose und den Bart verhüllt halten und gegenüber den sogenannten „Reinen“ musste er schon von weitem „unrein, unrein“ rufen (wer den Film oder das Buch „Ben Hur“ kennt, wird sich vielleicht daran erinnern). Die Aussätzigen bildeten eigene Kolonien, waren für sich, ausgestoßen aus der Welt.
Dieser Aussätzige, von dem ich erzählen möchte, trifft auf Jesus. Er sieht ihn, er fällt vor Jesus auf die Knie und sagt: „Herr, wenn du es willst, kannst du mich gesund machen.“
Ich kann mir gut vorstellen, wie die, die Jesus begleiteten, abhauten, als sie den Aussätzigen schon von Weitem kommen sahen. Was wird Jesus tun? Auch abhauen?
Ungeheuerliches passiert. Jesus beugt sich herunter und umarmt den Aussätzigen. Stellt euch das vor. Dieser, von allen Ausgestoßene und Gemiedene, wird umarmt und angenommen. Jesus geht nicht auf Distanz. Er missachtet sogar das jüdische Gesetz – der Liebe für diesen Aussätzigen wegen. Ihn lässt das nicht kalt. Er schiebt ihn nicht ab. Es tut ihm weh, wie dieser Mensch unter der Last der Krankheit leidet. Gegen den totalen Aussatz des Menschen stellt Jesus seinen totalen Einsatz. Egal, wie entstellt unser Äußeres durch Krankheit und Leid ist – egal, wie entstellt unser Inneres durch Sünde und Schuld ist; es gibt niemanden, den Gottes Liebe nicht umarmen würde. Da ist niemand unter uns, niemand auf der ganzen Welt, der so tief unten oder so am Ende ist, dass ihn Gottes liebende Arme nicht erreichen und umarmen können.
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