Da weinte Jesus. (Joh 11,35 E)
Es war eine unendliche Traurigkeit im Herzen Jesu. Schmerz, Leere und dann die Tränen. Jesus heulte Rotz und Wasser! Er schämte sich nicht dafür. Hier, am Grab seines Freundes Lazarus, neben Maria und Martha, war Jesus einfach nur todtraurig.
Abschiede tun weh. Die Beziehung, um die wir vergeblich gerungen haben. Der geliebte Mensch, der nie mehr durch die Tür kommen wird. Jeder Verlust, von dem wir hören, lässt uns fürchten, wen wir noch verlieren können. Der Tod scheidet. Und dann ist nichts mehr, wie es war. Da fehlt, mit wem man alles besprechen konnte.
Und so stehen sie da, die traurigen Schwestern Maria und Martha und Jesus. Sie weinen und reden. Sie sprechen über das, was noch zu hoffen ist. Martha scheint weiterzugeben, was sie von den vielen Jüdinnen und Juden, die bei der Trauerfeier ebenfalls anwesend sind, gehört hat. „Unser Lazarus wird wieder leben, am jüngsten Tag wird er vom Tod auferweckt.“
Was wird Jesus dazu sagen? Lobt er das Wissen von Martha? Er sagt etwas Ungeheuerliches, etwas, das die, die dabei waren, niemals vergessen haben und so hören wir es bis heute: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.”
Jesus erzählt nicht von einem Leben nach dem Tod. Er sagt: Ich selbst, Jesus, bin das Leben und die Auferstehung. Wer sich mir anvertraut, bekommt daran Anteil: an Leben und Auferstehung. An der oder dem beißt sich der Tod die Zähne aus. Sie gehen zwar auch durch das bittere Sterben, aber nicht vom Leben in den Tod, sondern vom Leben ins Leben. Damit es nicht bei Worten bleibt, spricht Jesus zu dem toten Lazarus: „Komm heraus!“ Lazarus kommt aus dem Grab.
Wenn ein Toter zu neuem Leben erweckt wird, dann bricht Gottes neue Welt an. Die dabei stehen, erfasst fassungsloses Staunen. Jesus gibt ein starkes Zeichen, wie es nur dem Sohn Gottes möglich ist. Sein Trost erschöpft sich nicht in Worten. Sein Trösten ist ein Tun.
Du sollst fröhlich sein und dich freuen über alles Gute, das der HERR dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat. (Dtn 26,11 E)
Gute Tipps? Immer her damit! Es gibt unzählige Ratgeber und kluge Köpfe, die uns erklären, wie wir unser Leben gut gestalten können. Doch einige der besten Ratschläge sind schon richtig alt – wie dieser hier aus der Bibel.
Mose spricht zum Volk Israel. Nach einer langen Wanderung durch die Wüste gibt er ihnen letzte Anweisungen, bevor sie das verheißene Land betreten. Er beschreibt, wie die Israelitinnen und Israeliten die ersten Früchte ihrer Ernte und den Zehnten – eine Art religiöse Abgabe – vor Gott bringen sollen. Diese Leitlinien sind Teil seiner großen Rede, in der er Gottes Gebote für die neue Generation in Kanaan zusammenfasst. Und dann sagt er etwas Bemerkenswertes: Freut euch gemeinsam über das Gute, das ihr erlebt habt – über das, was Gott in eurem Leben tut und im Leben eurer Liebsten!
Spannend, oder? Mose wusste schon vor tausenden von Jahren, wie wichtig ein dankbarer Blick ist. Wer sich auf das konzentriert, was gut läuft, wird entspannter und zufriedener. Und das Beste daran: Wenn wir Freude und Dankbarkeit teilen, wächst sie – in unseren Familien und bei den Menschen, die uns wichtig sind.
Heute zeigen viele Studien: Dankbarkeit und Freude haben positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, unsere Beziehungen und unsere Lebensenergie. Sie stärken uns im Alltag, fördern unsere Resilienz und helfen uns, mit mehr Zuversicht durchs Leben zu gehen.
Wer lernt, den Blick auf das Gute zu richten, wächst innerlich und entwickelt eine zuversichtliche Grundhaltung. Das macht es einfacher, das Leben mutig, freudig und mit Zufriedenheit zu gestalten.
Also: Nimm diesen alten, kraftvollen Tipp mit in deinen Alltag. Schau auf das Gute, das Gott dir geschenkt hat!
Zum Nachdenken: Wofür bist du dankbar? Wo kannst du heute Gutes entdecken? Was möchtest du davon mit anderen teilen?
Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft (Dtn 6,5 E)
Ganz schön viel, was dieser Vers hier fordert. Gott zu lieben mit allem, was man ist und hat. Ist das etwas, das man jemandem vorschreiben kann? Doch der Vers steht ja nicht allein da. Wenn man ihn im Zusammenhang liest, entdeckt man, dass er nicht nur einfach etwas fordert, sondern dass Gott schon in Vorleistung gegangen ist.
Es geht hier nicht darum, alles richtig zu machen, jeden Tag die Bibel zu lesen und immer in den Gottesdienst zu gehen. Es geht nicht um dein Tun, sondern um die Beziehung.
Gott ist einzig und er will dein Gott sein. Er liebt dich und ist für dich da. Deshalb können wir ihn zurück lieben. Nicht aus uns heraus oder weil wir uns besonders anstrengen, sondern nur, weil er uns zuerst geliebt hat und uns annimmt wie wir sind. Das sollen wir uns immer wieder bewusst machen.
Deshalb sind diese Verse auch das Glaubensbekenntnis der Jüdinnen und Juden. Es hängt an ihren Türpfosten, es ist am Gebetsriemen an der Hand und auch am Kopf. Es soll ihr Denken, ihr Handeln und jeden Schritt prägen. Das Wissen: Gott selbst geht mit mir und ich bin sein geliebtes Kind.
Deshalb soll alles, was wir sind, haben, denken und tun von dieser Liebe durchdrungen sein. Wir Christinnen und Christen binden es uns vielleicht nicht an den Kopf oder die Hand. Ich glaube dennoch, dass es gut ist, wenn wir uns immer wieder daran erinnern: Gott liebt uns und diese Liebe soll in unserem Leben Ausdruck finden.
Das schaffe ich nicht immer. Aber ich darf mich daran erinnern und wissen: Gott liebt mich zuerst und schenkt mir seine Liebe immer wieder neu! Das will ich mir hinter die Ohren schreiben.
Zum Nachdenken: Lies Dtn 6,4-9: Welche Dinge im Alltag erinnern einen daran, dass Gottes Liebe über dem Leben steht und diese Liebe das eigene Denken und Handeln durchdringen soll?
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Interaktion: Spiel: Wahrheit oder Pflicht | 10 Min. | ||
| 1.2. Panorama Variante A: Musikvideo „Für immer“ von Fettes Brot Variante B: Streetview | 3 – 8 Min. | 3 – 10 Min. | 3 Min. | |
| 2. Erarbeitung | 2.1. Bibelstory: 2. Samuel 11: Die nackte Frau – der angetane Mann – SEX – und die Konsequenz | 4 Min. | 4 Min. | 4 Min. |
| 2.2. Input: Infos zum Text Vier Perspektiven | 5 – 8 Min | 3 – 4 Min | 2 – 4 Min. | |
| 2.3. Expedition: Vier Stationen | 32 – 36 Min. | 30 – 35 Min. | ||
| 2.4. Chat: Variante A: Austausch an den Stationen Variante B: Separater Austausch | 8 – 10 Min. | 3 -5 Min. | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Der richtige Rahmen | 6 – 10 Min. | 4 – 10 Min. | 3 – 4 Min. |
| 3.2. Action: Der richtige Rahmen | 10–20 Min. | 10 – 15 Min. | ||
| 3.3. Focus: Ordnung reflektieren | 8 – 10 Min. | 4 – 8 Min. | ||
| 4. Finale | 4. Finale Let’s talk | 4 Min. | 2 – 4 Min. |
Bei diesem Thema müssen sich die Mitarbeitenden vorher klar werden, was für eine Gruppenzusammensetzung sie vorfinden. Haben die Teens schon Vorerfahrungen gesammelt, ist Sex überhaupt schon ein Thema für sie, gibt es Missbrauchserfahrungen etc.? Entsprechend sensibel müssen die Mitarbeitenden auf die Teens eingehen. Für manche Teilnehmende ist das Thema auch peinlich. Daher empfiehlt es sich, die Gruppe in Mädchen und Jungs aufzuteilen.
Spiel: Wahrheit oder Pflicht
Material:
– ggf. Flasche
Spielerklärung:
In jeder Spielrunde ist ein Spieler der Befragte, und muss wählen: Wahrheit oder Pflicht! Bei Wahrheit muss eine Frage wahrheitsgemäß beantwortet werden. Bei Pflicht dagegen muss eine Aufgabe erfüllt werden. Die Frage bzw. Aufgabe wird von dem Spieler bestimmt, der zuletzt an der Reihe war. Ist die Frage beantwortet bzw. die Aufgabe erfüllt, geht es weiter.
Der erste Fragesteller wird von den Mitarbeitenden bestimmt, z. B. der Jüngste oder die Älteste. Anschließend werden durch Flaschendrehen oder der Reihe nach weitere zu Befragende ausgewählt.
=> Alles ist freiwillig, und wer eine Frage nicht beantworten oder eine Aufgabe nicht erfüllen will, darf aussetzen.
Variante A: Musikvideo
Material:
– „Fettes Brot“ – Titel „Für immer“ (letzter Zugriff 01.12.2025)
=> Spielt das Musikvideo „Für immer“ von Fettes Brot ein und tauscht euch anschließend darüber aus. Bei Bedarf kann der Liedtext für die Teilnehmenden ausgedruckt werden, so können sie zum besseren Verständnis den Text mitlesen: Songtext von Fettes Brot – Für immer immer Lyrics (letzter Zugriff 01.12.2025)
Fragen:
– Was bedeutet Liebe in dem Video?
– Was wird in dem Video über Beziehungen deutlich?
– Ist das ein verantwortlicher Umgang mit Liebe und Sexualität?
– Warum?
=> Liebe wird immer als Grundlage genannt.
=> Die Beziehung war für immer ausgelegt.
– Warum nicht?
=> Die Partnerinnen ändern sich häufig.
=> Die Liebe scheint nicht von großer Bedeutung zu sein.
=> Treue spielt keine wichtige Rolle – das „für immer“ wurde nicht so wichtig genommen.
Variante B: Streetview
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Wie kann ich mit Liebe und Sexualität verantwortlich umgehen?“
=> Eingebettet in diese Überlegungen schaut sich die Gruppe gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Die nackte Frau – der angetane Mann – SEX – und die Konsequenz
Überleitung:
Nicht nur Fettes Brot kann über Liebe und Sex sprechen, sondern auch die Bibel erzählt ganz ehrlich Geschichten, in denen Menschen Liebe und Sexualität leben.
Material:
– Bibeln für alle
=> Wichtig ist, dass für das Lesen eine einfache Übersetzung/Übertragung gewählt wird. Es bieten sich die „Gute Nachricht“ oder auch die „Volxbibel“ an.
=> Lest gemeinsam die Geschichte aus 2. Samuel 11,1-27
Verständnisfragen: Infos zum Text
=> Welche Verständnisfragen haben die Teilnehmenden?
=> Das Wesentliche für die Mitarbeitenden im Überblick:
Batseba ist eine verheiratete Frau, die David so gut gefällt, dass er sich nicht zurückhalten kann. Er will sie und er nimmt sie sich. Durch ihr Schäferstündchen brechen Batseba und David die Ehe. Batseba wird dabei schwanger. David möchte nicht, dass die Schwangerschaft auffällt. Sein Plan: Er lässt den Mann von Batseba, Uria, holen, damit der mit seiner Frau schläft und alle denken, das Kind wäre von Uria. Uria ist loyal mit seinen Kollegen, die im Krieg sind. Er geht nicht zu seiner Frau und schläft nicht mit ihr. Selbst als David ihn am zweiten Abend abfüllt, lässt er sich nicht umstimmen. Schließlich gibt es für David nur eine Lösung: Uria muss sterben. Diesen Plan verwirklicht er, indem er ihn beim nächsten Kampf in die erste Reihe stellt. Uria stirbt und Batseba trauert. Nach der Trauerzeit holt David sie zu sich, heiratet sie und sie bekommen das Kind. Allerdings ist das keine „Happy-End-Story“, da Gott Davids Handeln nicht gut findet.
Beobachtungen zum Text: Vier Perspektiven
– Reize: Batseba zeigt ungeniert ihre Reize. Sie badet nackt im Freien, sodass der König es von seinem Dach aus sehen kann.
– Gier & Macht: David sieht Batseba und lässt sie holen. Er verfügt einfach über sie und spielt seine Macht aus.
– Konsequenzen: Sex hat immer Konsequenzen, auch wenn nicht unbedingt eine Schwangerschaft folgt. Bei David und Batseba läuft es nicht nur auf eine ungewollte Schwangerschaft hinaus, sondern auch auf Vertuschungsversuche und Mord.
– Der „richtige“ Rahmen für Sex: Batseba ist verheiratet, damit ist für David eigentlich der Rahmen klar abgesteckt. Doch David lässt sich nicht davon abhalten, mit Batseba zu schlafen. Durch den Sex wird Batseba schwanger. Batsebas Mann muss also aus dem Weg geräumt werden. Das ist definitiv nicht der richtige Rahmen für sexuelle Begegnungen.
=> Bildet, wenn möglich, vier Kleingruppen, die sich nun mit den vier oben genannten Aspekten beschäftigen. Die vier Themen werden an vier separaten Stationen behandelt. Gruppe 1 beginnt mit dem Thema „Reize“, Gruppe 2 beginnt mit dem Thema „Macht“ usw. Nach jeweils 7–8 Minuten wird zur nächsten Station gewechselt, solange bis jede Gruppe an jeder Station war.
An den Stationen müssen entweder klare Aufgabenbeschreibungen liegen oder jeweils ein Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Vier Stationen
Station 1: Reize
Material:
– erwachsene, langbeinige, weibliche Puppe aus Hartplastik
– erwachsene, männliche Puppe aus Hartplastik
– diverse Puppenkleidungsstücke
Die Teilnehmenden sollen beide Puppen entsprechend anziehen:
– Wie würdet ihr sie/ihn „sexy“ einkleiden?
– Was wären angemessene Kleidungsstücke, um die Reize zu verdecken?
– Welche Klamottenkombination geht überhaupt nicht, und warum?
Station 2: Macht
Material:
– YouTube-Kanal „triplexchurch“ – Titel„Ex – Porn Star Jenna Presley talking about her new life – From Pornography to a New found hope“ (letzter Zugriff 01.12.2025)
Die Teilnehmenden sollen Beispiele erarbeiten, bei denen über Menschen verfügt wird (Pornographie, Prostitution, Missbrauch …).
Gemeinsam schauen sie sich Auszüge aus dem YouTube-Clip von Brittini Ruiz an. Die ehemalige Pornodarstellerin erzählt, wie sie die Zeit als Pornostar erlebt hat und wie sie es geschafft hat, der Sexindustrie den Rücken zu kehren.
=> Achtet bitte darauf, dass jemand das englischsprachige Video übersetzen kann. Die Teilnehmenden, die schlechter Englisch verstehen, sollen nicht benachteiligt werden.
Station 3: Konsequenzen
Material:
– 1 Blatt pro Person
– 1 Pinsel pro Person
– Wasserfarben
– 1 Glas mit Wasser pro Person
=> Die Teilnehmenden sollen anhand eines Bildes verdeutlichen, dass Sex immer Konsequenzen hat.
Jede Person soll auf ein Papier nun einen gelben Streifen pinseln und anschließend einen blauen Streifen darübermalen. Die Farben vermischen sich und es entsteht ein neuer Ton. Nun sollen die Teilnehmenden versuchen, die beiden Ursprungsfarben wieder herzustellen
Impuls:
Gelb und Blau werden sich nicht mehr wieder herstellen lassen. Genauso ist es mit Sex: Er hat immer Konsequenzen.
Station 4: Rahmen
Material:
– verschieden große Bilderrahmen
– verschieden große Bilder
Die Teilnehmenden sollen anhand von verschieden großen Bilderrahmen und verschieden großen Bildern verstehen, dass jedes Bild einen passenden Rahmen braucht. Sie sollen überlegen, welche Strategien es gibt, Bild und Rahmen zusammenzubringen.
Variante A: Austausch an den Stationen
=> Falls genügend Mitarbeitende zur Verfügung stehen, dann können die Fragen direkt an den Stationen (2.3.) besprochen werden.
Variante B: Separater Austausch
=> Anschließend wird mit der ganzen Gruppe über folgende Themen und Fragen gesprochen:
– Reize:
Was bedeutet es, mit seinen Reizen zu spielen? Was wäre ein verantwortungsvoller Umgang mit seinen Reizen – was bedeutet in dem Zusammenhang „verantwortungsvoll“? Bikini/Badeshorts im Freibad sind okay, in der Schule nicht – warum?
– Pornos:
Ist es wirklich normal, Pornos zu gucken? Kennt ihr Leute, die Pornos gucken, oder habt ihr selbst schon welche angeschaut? Was könnten Gefahren sein, die mit Pornokonsum einhergehen?
– Konsequenzen:
Welche Konsequenzen hat Sex? Wie hoch schätzt ihr den Preis dieser Konsequenzen ein? Wie bewertet ihr die einzelnen Konsequenzen?
– Rahmen:
Was könnte ein passender Rahmen für Sexualität sein? Was passiert, wenn dieser Rahmen nicht gegeben ist?
=> Ab einer Gruppengröße von acht Personen ist es hilfreich, wieder Kleingruppen zu bilden – vorausgesetzt, es stehen genügend Mitarbeitende zur Verfügung.
Der richtige Rahmen
David und Batseba sind unverantwortlich mit ihrer Liebe und Sexualität umgegangen. Batseba war verheiratet und David und sie hatten keine Beziehung. Die Rahmen-Bedingungen haben bei den beiden nicht gestimmt.
Wenn wir verantwortlich mit Liebe und Sexualität umgehen wollen, dann ist es wichtig, dass der Rahmen dafür stimmt. Es ist wie bei einem Bilder-Rahmen: Wenn der Rahmen für das Glas zu groß ist, der Rahmen also nicht stimmt, kann es zu Scherben, also Verletzungen, kommen.
=> Das kann den Teilnehmenden gut vor Augen geführt werden, in dem der Mitarbeiter einen Bilderrahmen mitbringt, für den das Glas, das darin ist, nicht passt, weshalb er dieses schließlich fallen lässt.
Mögliche Vertiefung
Wenn man ineinander verliebt ist, gibt man sich dem Gegenüber emotional hin. Man teilt Geheimnisse und baut eine intensive Beziehung auf.
Wenn man mit seinem Partner schläft, dann gibt man ihm seinen ganzen Körper hin. Nichts bleibt mehr verdeckt, vom gehassten Doppelkinn bis zur Bauchfalte – der Partner kennt alles. Das ist intim. Deshalb ist es wichtig, dass es im richtigen Rahmen geschieht. Es gibt ganz verschiedene Faktoren für den richtigen Rahmen:
– Seid ihr alt genug?
In Deutschland sind sexuelle Handlungen unter 14 Jahren verboten. Wenn ihr älter als 14 Jahre seid, heißt das noch lange nicht, dass ihr euch reif genug für Sex fühlt.
– Seid ihr bereit füreinander Verantwortung zu übernehmen? Wie wichtig sind euch Treue und Verbindlichkeit?
Liebe hat nichts damit zu tun, was man bekommen möchte, sondern damit, was man selbst bereit ist zu geben.
– Steht ihr soweit auf eigenen Beinen, dass ihr im Fall einer Schwangerschaft füreinander da sein könnt? Bekommt ihr das finanziell hin?
Beim Sex können Kinder entstehen.
– Wie bei David und Batseba kann eine Schwangerschaft ungeplant und überraschend geschehen (selbst wenn man verhütet). Fühlt ihr euch dafür bereit?
– Kennt ihr euch schon lange? Seid ihr miteinander vertraut?
David und Batseba haben sich gerade kennengelernt und landen direkt miteinander in der Kiste. Sie hatten keine Zeit sich kennenzulernen.
– Liebt ihr euch beide oder findet ihr eure/n Partner/in einfach nur heiß und sexy?
David war angetan von Batsebas Schönheit. Ihren Charakter kannte er nicht. Wie sind die Gefühle, die ihr füreinander habt?
– Sex ist mächtig. Bei David und Batseba wird durch Sex eine Ehe zerstört. Seid ihr frei füreinander oder gibt es Beziehungsgeflechte, die ihr vorher klären solltet?
Sex und Beziehungen sind etwas Wunderschönes, wenn sie im richtigen Rahmen gelebt werden. Im falschen Rahmen können sie zu Verletzungen und Scherben führen. Deshalb ist es wichtig, dass wir auf uns selbst aufpassen. Stimmt der Rahmen?
Ordnung schaffen
Material:
– drei Plakate
– Begriffe, die zugeordnet werden müssen (siehe Download „Ordnung schaffen“)
– verschieden große Bilder
=> Hier sind wieder die Teilnehmenden gefordert. Sie können nun ihre eigene Ordnung erstellen. Dazu wird auf drei große Plakate je einer der folgenden Begriffe geschrieben:
=> Diese Plakate werden nebeneinander auf dem Boden ausgelegt. Die Teilnehmenden erhalten weitere Begriffe auf Moderationskarten (siehe Download), die sie gemeinsam unter die Oberbegriffe sortieren sollen:
– Händchen halten
– Zungenkuss
– sich in Unterwäsche sehen
– zusammen auf dem Bett abhängen
– umarmen
– Geheimnisse teilen
– küssen
– streicheln
– kitzeln
– unter Favorit ins Handy speichern
– Petting
– den Eltern vorstellen
– beieinander übernachten
– massieren
– sich zu zweit treffen
– Sex
– telefonieren
– Spitznamen wie „Hase“, „Schatz“ vergeben
– sich nackt sehen
=> Sie sollen sich miteinander einigen, was sie wo zuordnen. Die Mitarbeitenden sollen die Teilnehmenden alleine ordnen lassen. Sollte es bei einer Karte gar keine Einigung geben, kann diese separat gelegt werden und in der Austauschphase nochmals aufgenommen werden.
Ordnung reflektieren
=> Die Mitarbeitenden besprechen mit den Teilnehmenden gemeinsam, warum sie die Ordnung gewählt haben, die nun auf dem Boden sichtbar liegt. Folgende Fragen können die Austauschrunde unterstützen:
– Bei welchen Karten gab es unterschiedliche Meinungen? Warum?
– Welche Karten konnten nicht zugeordnet werden? Warum?
– Ggf. noch mal bewusst auf die eine oder andere Karte eine oder andere Karte eingehen und fragen warum sie den Platz, den sie hat, bekommen hat.
Persönlicher Impuls:
=> Zum Abschluss sollen die Mitarbeitenden sich selbst zu einzelnen Begriffen äußern, ohne die Ordnung der Teilnehmenden zu kritisieren. Möglichkeit:
– Ihr habt „zusammen auf dem Bett abhängen“ bei Freundschaft zugeordnet. Für mich ist mein Bett ein sehr privater Raum, den ich nicht mit vielen Menschen teilen möchte. Deshalb gehört das Abhängen im Bett für mich in eine feste Beziehung.
=> Außerdem ermutigen wir sehr dazu, dass die Mitarbeitenden zu dem Stellung beziehen, was für sie der richtige Rahmen für Sex ist (Vertrauen, Verbindlichkeit, Treue, Exklusivität, Ehe).
Ermutigung: Let’s talk
Von anderen können wir viel lernen. Deshalb suche dir doch ein Paar, das du nach seiner Liebesgeschichte befragst. Wann haben sie zum ersten Mal Händchen gehalten? Wann war klar, dass sie heiraten werden? Sinnvoll ist, dass du zu diesem Paar eine vertrauensvolle Beziehung hast. Mögliche Paare könnten sein: deine Eltern, Großeltern, Pfarrer/in bzw. Pastor/in, Jugendreferent/in oder Jugendkreisleiter/in. Von welcher Liebesgeschichte möchtest du mehr erfahren?
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Intro: Ankommen und Einstimmen | 8–10 Min. | ||
| 1.2. Streetview: Straßenumfrage | 4 – 8 Min. | 4 – 8 Min. | 3 – 5 Min. | |
| 1.3. Panorama: Variante A: Interview Variante B: Collage, Brainstorming und Zuspitzung | 20 – 25 Min. | 15 – 20 Min. | ||
| 2. Erarbeitung | 2.1. Expedition: Kleingruppen | 20 – 25 Min. | 15 – 20 Min. | |
| 2.2. Chat: Woher kommt das Leid? Wohin mit dem Leid? Austausch über Ergebnisse | 10 – 15 Min | 8 – 12 Min | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Gott im Leid | 8 Min. | 5 – 8 Min. | 5 – 8 Min. |
| 3.2. Pray Gebetsstationen | 10–15 Min. | 8 – 12 Min. | ||
| 4. Finale | 4.1. Focus: Persönliches Beispiel Gebet und Vaterunser Lied | 8 – 12 Min. | 5 – 10 Min. | 7 Min. |
| 4.2. Follow-Ups: Gesprächsangebot | 2 Min. |
Gott wird in der Bibel als Schöpfer, allwissender, allmächtiger und liebender Gott beschrieben. Mit diesen Eigenschaften lässt sich für viele nicht das Leid in dieser Welt zusammenbringen. Eine der Standard-Fragen lautet darum, warum Gott das Leid in dieser Welt zulässt, obwohl er uns doch liebt. In dieser Einheit wollen wir die Frage von verschiedenen Seiten beleuchten.
Material:
– Liederbücher
– Gitarre, ggf. weitere Instrumente (Cajon, Keyboard, Klavier usw.)
– ggf. Zeitungsausschnitte aushängen: Katastrophen, Krieg, Seuchen, Flüchtlingsströme, Unfälle und andere Leiderfahrungen
=> Zur Ruhe kommen, bei Gott ankommen und auf ihn ausrichten. Die Bilder rundherum werden nicht kommentiert, sondern sollen von selbst wirken
und das Thema andeuten.
=> Lieder singen und ein Gebet sprechen.
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Wie kann man bei so viel Leid an einen liebenden Gott glauben?“
=> Die Gruppe schaut sich gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Austausch:
Wir haben euch immer wieder davon erzählt, dass Gott euch liebt und es gut mit den Menschen meint. Trotzdem gibt es viele schreckliche Dinge auf dieser Welt: Kriege, Krankheiten, Katastrophen, Gewalttaten, Unfälle und vieles mehr. Wie stehst du zu dem Leid auf dieser Welt? Welche der Antworten in diesem Video entspricht deiner Meinung? Was würdest du auf die Frage antworten: Wie kann man bei so viel Leid an einen liebenden Gott glauben?
Variante A: Interview (für größere Gruppen geeignet)
Interview mit einer Person aus der Gemeinde, die Leid erfahren hat und authentisch erzählt, wie sie damit umgegangen ist und was das mit ihrem Glauben gemacht hat. Wird diese Aktionsform gewählt, dann bleibt wahrscheinlich keine Zeit für Collage und Brainstorming.
Variante B: Collage allgemeines Leid
Material:
– Zeitschriften
– Kleber
– Scheren
– große Blätter/Plakate (Din A2 oder größer) => Rand von 10 cm einzeichnen
– Permanentmarker
=> Wir teilen euch in Kleingruppen von 5–8 Personen auf. Jede Gruppe kann an einem Tisch Zeitungen und Zeitschriften durchblättern. Schneidet alles, was mit Leid zu tun hat, aus und klebt es auf euer Gruppenplakat. Wichtig: Außen sollte noch ein Rand von ca. 10 cm sein (für die nächste Aktion)!
Brainstorming: persönliches Leid
=> Personalisierung der Leidfrage: Auf dem Rand wird nun persönlich erlebtes Leid im eigenen Umfeld ergänzt (z. B. Tod in der Familie, Krankheit eines Freundes, Mobbing, Liebeskummer, Streit, Unzufriedenheit mit sich selbst)
Leid ist keine Sache, die nur in Kriegsgebieten, in unterentwickelten Ländern oder hinter Krankenhausmauern stattfindet. Leid erlebt jeder. Wo erlebst du Leid oder hast das in der Vergangenheit erlebt?
Zuspitzung
=> Die Mitarbeitenden lesen Auszüge von den Plakaten vor.
Austausch:
Leid ist fast allgegenwärtig. Das wirft zwei Fragen auf:
=> Die Teilnehmenden sollen durch Impulse und Bibeltexte eigene Antworten finden.
Material:
– Arbeitsblätter „Woher kommt das Leid?“ und „Wohin mit dem Leid?“ für alle Teilnehmenden ausdrucken (siehe Download)
– Stifte
– Bibeln
=> Die Gruppe wird in Kleingruppen von 5–8 Teilnehmenden aufgeteilt. Diese erarbeiten zunächst allein das Arbeitsblatt „Woher kommt das Leid?“. Die Ergebnisse werden in der Kleingruppe diskutiert. Anschließend wird dasselbe mit dem zweiten Arbeitsblatt „Wohin mit dem Leid?“ wiederholt.
=> Die Gruppe formuliert gemeinsam Antworten auf die Fragen „Woher kommt das Leid?“, „Wohin mit dem Leid?“ und „Wie können wir damit umgehen?“
Woher kommt das Leid?
Schon im dritten Kapitel der Bibel begegnet uns das erste Mal Leid (1. Mose 3): eine Geschichte, in der die Schlange betrügt, der Mensch lügt, die ersten Tiere sterben müssen und der Mensch auf Grund seiner Schuld von der unmittelbaren Gegenwart Gottes getrennt wird (1. Mose 3,1-6.16-19). Wer ist der Verursacher dieses ersten Leids? Was sind die Konsequenzen?
Das letzte Mal, dass Leid in der Bibel erwähnt wird, ist im letzten Buch der Bibel (Offenbarung 21,1-4). Was ist Gottes Antwort auf das Leid? Laut Bibel ist der erklärte Wille Gottes, mit dem Menschen zusammen zu leben. Der Mensch entschied sich dafür, sein eigener Chef zu sein und seinen Willen über den von Gott und anderen Menschen zu stellen.
– der Mensch als Verursacher von Leid (Sammlung von Beispielen)
– Leid, für das der Mensch nichts kann (Sammlung von Beispielen für Leid, an dem Menschen keine unmittelbare Schuld tragen)
Leid ist nicht immer erklärbar. Manchmal geht es „bösen“ Menschen gut und „guten“ Menschen schlecht. (Jeremia 12,1; Hiob 21,7). Leid ist nicht gerecht.
Wohin mit dem Leid?
Gott ist da …
| … als Ansprechpartner im Gebet | Matthäus 7,7; Jakobus 5,14-15; 1. Petrus 5,7 |
| … durch seine tröstende Gegenwart | Philipper 4,7; Matthäus 11,28; Matthäus 28,20 |
| … durch seinen Geist, der tröstet | Johannes 14,26-27 |
| … manchmal auch durch sein übernatürliches Wirken | Jakobus 5,13; Philipper 4,6-7 |
| … durch Mitchristen | Korinther 12,26; Thessalonicher 5,14 |
Gott ist da! Auch wenn er das Leid nicht immer verhindert. Er hält auch das Klagen aus. (Psalm 13 und 22). Überlegt euch in der Kleingruppe, wie man mit Leid gut umgehen kann. (Austausch und Sammlung)
Woher kommt das Leid?
=> Die Kleingruppen präsentieren die Gruppenergebnisse vom Arbeitsblatt „Woher kommt das Leid?“.
=> Leid hat verschiedene Ursachen. Die Mitarbeitenden können durch weitere Inputs diesen Punkt vertiefen.
Trennung von Gott verursacht Leid:
– Erstes Leid: Sündenfall, verursacht durch Ungehorsam gegenüber Gott (1. Mose 3). Konsequenz: Vertreibung aus dem Paradies, Tod, Krankheit, Neid, Hass und Brudermord
– Wenn man in die Bibel schaut, fällt auf: Die vollkommene Einheit mit Gott (Paradies in 1. Mose 1–2 und Ewigkeit in Offenbarung 21) macht vollkommen frei von Leid. Leid ist nicht das, wofür der Mensch erschaffen wurde – das spüren wir, wenn wir Leid erleben. Wir fühlen uns nicht wohl, sondern sehnen uns nach Leidfreiheit
Leid wird häufig vom Menschen verursacht:
– Andere Menschen tragen daran Schuld: global: Krieg, Geldgier, ungerechte Politik, Benachteiligung von Gesellschaftsschichten, Ausländern, Andersgläubigen, etc. persönlich: wenn dich jemand bestiehlt, schlägt, beleidigt, mobbt; wenn deine Eltern sich ständig streiten, etc.
– Man ist selbst schuld: Unfall wegen zu schnellen Fahrens, Krebs vom Rauchen, kein Job, weil faul in der Schule; unzufrieden mit sich selbst aufgrund falscher Schönheitsideale, etc.
Leid ist nicht immer erklärbar, gerecht oder sinnvoll:
– Für Naturkatastrophen, manche Krankheiten und manche Unfälle kann der Mensch nichts. Auch trifft es oft die Falschen (so zumindest der Volksmund). Schon die Bibel fragt: „Warum geht es dem Gottlosen so gut?“ (Jeremia 12,1; ähnlich: Hiob 21,7)
– Warum das spezifische Leid stattfindet (z. B. „Warum musste meine Mutter sterben?“, „Warum passiert gerade mir das?“), bleibt häufig unbeantwortet. Leid ist selten gerecht. Ungerechtigkeit ist Teil des Leids und Konsequenz des Sündenfalls.
– Völlige Leidfreiheit werden wir erst in Gottes neuer Welt erlangen (Offenbarung 21,3-5).
Wohin mit dem Leid?
=> Die Kleingruppen präsentieren die Gruppenergebnisse vom Arbeitsblatt „Wohin mit dem Leid?
Material:
– großes Plakat
– Permanentmarker
=> Die Mitarbeitenden schreiben die Antworten der Teilnehmenden zum Umgang mit dem Leid zusammen auf das Plakat. Eigene Antworten von den Mitarbeitenden können ergänzt werden.
=> Die Jugendlichen sollen über ihre Erfahrungen hinaus hören, dass Jesus mit ihnen mitleidet und in Leidsituationen da ist. Sie sollen in ihrem Grundvertrauen bestärkt werden, dass Gott sie liebt – auch wenn er Schwieriges zulässt. Gott ist für uns Menschen im Leid da.
Nacherzählung der biblischen Geschichte: Jakob auf der Flucht zu seinem Onkel Laban (1. Mose 28)
Jakobs Situation:
– Er verlor durch die Flucht alles: Familie, Freunde, Erbe etc.
– Er war auf einer gefährlichen Reise: Kein Navi; kannte nur die ungefähre Richtung durch unwirtliches Gebiet – Gefahr durch Verhungern oder Verdursten; leichtes Opfer für Räuber und wilde Tiere.
– Er ging in eine ungewisse Zukunft: Wird ihn Laban aufnehmen? Wird er sich ein neues Leben aufbauen können? Wird er immer in Labans Schuld stehen? Wird er sich eigenen Besitz und eine eigene Familie aufbauen können? …
– Gott begegnet ihm und Jakob bekommt eine Verheißung: Gott sorgt für mich und bringt mich durch die schwere Zeit (1. Mose 28,15).
Schlüsselmoment: „Wahrhaftig, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht! (1.Mose 28,16 Gute Nachricht Bibel))
Austausch:
Der Höhepunkt der Reaktion Gottes auf das Leid der Menschen ist mit Sicherheit Jesus. Hier antwortet Gott auf das Leid der Menschen, indem er Jesus auf die Erde sendet, auf der er leidet und stirbt. Auch wenn wir nicht immer genau wissen, warum das Leid geschieht, wissen wir doch: Gott hat mit Jesus das Kostbarste gegeben, das es gibt. An dieser Antwort auf das Leid sehen wir, dass Gott uns trotzdem noch liebt (Johannes 15,13) und dass er unser Leid nachvollziehen kann (Hebräer 4,15).
Wie ist Gott heute da?
– als Ansprechpartner im Gebet
– durch seinen Geist, der tröstet
– durch seine tröstende Gegenwart
– manchmal auch durch sein übernatürliches Wirken
– durch Mitchristen
– …
Material:
– Pinnwand/Magnetwand
– Pinnnadeln oder Magnete
– zugeschnittene bunte Zettel
– Deko (Kerzen, Tücher)
– Stifte
– Plakat malen mit Aufschrift des Klageverses aus Psalm 77,2 (an die Wand hängen)
– ruhige Musik für den Hintergrund
=> Es ist davon auszugehen, dass viele Jugendliche größeres oder kleineres persönliches Leid erleben. Diese Interaktion soll helfen, das Gehörte in verschiedenen Stationen praktisch werden zu lassen.
=> Sobald die Mitarbeitenden die Stationen erklärt haben, läuft im Hintergrund ruhige Musik.
Das Thema Leid hat an vielen Stellen einen sehr persönlichen und verletzenden Zugang. Einige von euch haben schon eine Geschichte des Leides hinter sich oder stecken mittendrin. Gott ist nicht egal, wie du dich fühlst, und möchte auch nicht, dass du allein damit kämpfen musst.
Eine persönliche Beschäftigung mit dem erfahrenen Leid und die vertrauensvolle Abgabe an Gott können helfen, diese Erfahrung zu überwinden. Darum haben wir drei Stationen vorbereitet, an denen du das machen kannst.
Station 1: Klagewand
– Psalm 77,2: „Ich schreie zu Gott, so laut ich kann; ich schreie zu Gott, er wird mich hören.“ (Gute Nachricht)
– Hier könnt ihr Gedanken zu persönlichem oder globalem Leid aufschreiben und die Zettel dann an die Wand pinnen.
Station 2: Fürbittenstation
– Betet hier für Leid, das Leute aus der Gemeinde bzw. aus eurem persönlichen Umfeld erleben. Schreibt eure Gedanken auf kleine Kärtchen und nehmt sie mit nach Hause. So könnt ihr in der kommenden Woche weiter für diese Anliegen beten.
Station 3: Persönliches Gespräch und Gebet
– Die Mitarbeiter stehen für Gespräch und Gebet bereit (auch über die Einheit hinaus).
-=> Wenn die meisten Jugendlichen mit den Stationen durch sind, beenden die Mitarbeitenden die Aktion.
Lebensbericht
=> Mitarbeitende können zum Abschluss noch ein eigenes persönliches Zeugnis (kurz) vom Umgang mit Leid im eigenen Leben erzählen. Es sollte aber nicht erzwungen sein, sondern ein praktisches Beispiel vom Umgang mit Leid beinhalten, bei dem sie Gottes Hilfe erlebt haben.
=> Dieser Kurzimpuls kann durch ein Gebet mit einem gemeinsam gesprochenen Vaterunser abgeschlossen werden.
Lied
„Du siehst die Wunden“ (von Danny Plett) oder ein anderes Lied, welches das Thema aufgreift
Gesprächsangebot
=> Da eine Gruppenstunde über Leid nicht alle Fragen dazu beantworten kann, können die Mitarbeitenden signalisieren, dass sie für weitere Fragen zur Verfügung stehen.
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Intro: Collage und Austausch | 10-15 Min. | 10-15 Min. | |
| 1.2. Streetview: Straßenumfrage | 5 Min. | 5 Min. | 3-5 Min. | |
| 1.3. Panorama: Gottesbilder | 8 Min. | 4-8 Min. | ||
| 2. Erarbeitung | 2.1. Expedition: Kleingruppen an vier Stationen | 20-25 Min. | 15-22 Min. | |
| 2.2. Chat: Austausch über Ergebnisse | 10-15 Min. | 5 Min. | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Weltreligionen | 10-15 Min. | 5-12 Min. | 5-8 Min. |
| 3.2. Action: Talkshow | 15-25 Min. | 10-15 Min. | ||
| 4. Finale | 4.1. Focus: Ergebnis Ausgangsfrage | 7 Min. | 3-5 Min. | 5 Min. |
| 4.2. Pray: Gebetsgemeinschaft | 5 Min. | 3 Min. | 2 Min. |
Die Gläubigen aller Religionen haben mindestens eines gemeinsam: Sie sind sich sicher, dass das, was sie glauben, richtig ist. In der ganzen Welt gibt es Anbetungsstätten und Zeugnisse von Gottesglauben aller Couleur. Der Glaube scheint Menschen ein ureigenes Bedürfnis zu sein. Dennoch äußert er sich in den Religionen sehr unterschiedlich. Beten alle Religionen denselben Gott an? In dieser Einheit geht es darum, die großen Weltreligionen miteinander zu vergleichen und auf den Prüfstand zu stellen
Material:
– großes ausgeschnittenes Fragezeichen aus Karton oder Styropor
– alte Zeitschriften, Kataloge, Modemagazine …
– Scheren
– Kleber
– Permanentmarker
– Heftzwecken oder Klebestreifen
– Kleine Zettel in unterschiedlichen Farben (Blau, Grün, Gelb)
– Legende zur Bedeutung der Zettel – dazu die Kategorien auf den jeweiligen Zettel schreiben oder drucken:
o Blau = Diese Eigenschaften hat Gott.
o Grün = So sieht Gott die Menschen.
o Gelb = So können Menschen Gott finden / mit ihm in Kontakt treten.
=> Legt das Fragezeichen in die Mitte des Raumes. Die Teilnehmenden haben nun Zeit, entweder zu den jeweiligen Kategorien Zettel auszufüllen
oder Bilder aus den Zeitschriften auszuschneiden, die verdeutlichen, wie sie sich Gott vorstellen. Mit den Zetteln und den Bildern soll das Fragezeichen bestückt werden.
Austausch:
– Habt ihr euch schon einmal mit anderen Weltreligionen beschäftigt?
– Welche Aussagen machen Andersgläubige und deren Bücher über Gott?
– Was macht deinen Glauben im Vergleich damit aus?
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Beten alle Religionen denselben Gott an?“
=> Eingebettet in diese Überlegungen schaut sich die Gruppe gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Es kann sein, dass einige der Aussagen in dem Video das wiedergeben, was du selbst dazu denkst. Es kann aber auch sein, dass die Aussagen des Videos ganz gegenteilig zu deiner Meinung sind. Was ist dein Eindruck? Wie stehst du zu den Meinungen im Video? (Würdest du jetzt an der Collage noch etwas ergänzen?)
Welche Vorstellung von Gott steht hinter dem, was du geschrieben, skizziert oder geklebt hast? Wenn du ein Bild oder einen Vergleich in unserer
Welt wählen würdest: Wer ist Gott für dich? Woran machst du das fest? Gibt es Bibelstellen oder Erlebnisse, die dich in deiner Meinung unterstützen?
Mögliche Beispiele:
– Gott ist wie ein Vater für mich.
– Jesus ist wie ein Freund für mich.
– Der Heilige Geist ist wie eine Stromquelle für mich.
In dieser Phase geht es darum, Gott mithilfe der Bibel auf die Spur zu kommen. Die Teilnehmenden werden dazu in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt eine Station mit einer Frage und unterschiedlichen kreativen Aufgaben zugewiesen. Die Stationen sollten im Vorfeld aufgebaut werden. Das heißt, sie sind bereits mit Materialien ausgestattet und dem jeweiligen Oberthema gekennzeichnet. Jeder Teilnehmende sollte zudem eine eigene Bibel dabeihaben. Die ausgewählten Bibeltexte dienen als Hilfestellung. Die Jugendlichen sollten aber auch selbst in der Bibel schmökern und nach geeigneten Stellen suchen.
Material:
– Arbeitsblätter „Gott in der Bibel“ (siehe Download)
– Arbeitsblätter für alle Gruppenleiter ausdrucken
– Gesamtliste Material für die Stationen:
o Bibeln
o Wäscheleine
o Wäscheklammern
o Kärtchen in zwei Farben (Blau, Grün)
o Permanentmarker
o alte Zeitschriften
o Plakat
o Klebestifte
o Digitalkamera und Drucker (ggf. Sofortbildkamera)
o DIN-A4-Blätter
o Flipchart oder Plakat
=> Die Gruppe wird in Kleingruppen von 3–8 Teilnehmenden aufgeteilt. Diese durchlaufen mit jeweils einer leitenden Person vier Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Alternativ kann auch an jeder Station ein Mitarbeiter sitzen und jeweils nur diese Station betreuen. Auf den Arbeitszetteln stehen die konkreten Aufgabenbeschreibungen und die Materialliste.
Diese Stationen gibt es:
A. Gestatten? Gott! Wie wird Gott in der Bibel angesprochen?
B. Das nenne ich Charakter! Welche Eigenschaften hat Gott in der Bibel?
C. Himmlisches Jobcenter Welche Rollen hat Gott in der Bibel und welche Rolle spielt Jesus?
D. Es geht um’s Prinzip! Was sind Grundprinzipien des christlichen Glaubens?
Station A: Gestatten? Gott!
Wie wird Gott in der Bibel angesprochen?
=> Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Die Namen Gottes werden je auf ein blaues Kärtchen geschrieben und an die Wäscheleine geklammert. Danach ergänzen die Jugendlichen auf den grünen Kärtchen die Namen, mit denen sie Gott ansprechen; und tauschen sich darüber aus, welche Anrede sie warum benutzen und wie sie Gott niemals nennen würden. Im Anschluss kann darüber diskutiert werden, welche Wirkung die Namen Gottes haben.
=> Namen, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: Gott, der Gewaltige „Ich-bin-da“; Ewiger Gott; Wahrer Gott; Allerhöchster Gott; Herrscher der ganzen Welt; König; Herr; Abba; (Vater); Liebe.
Bibelstellen-Vorschläge:
– 1. Mose 3,14
– 1. Mose 17,1
– 1. Mose 28,3
– 1. Mose 21,33
– 5. Mose 7,9
– Offenbarung 16,14
– Psalm 97,1
– Psalm 136,2
– 1. Korinther 16,22
– Galater 4,6
– Philipper 2,11
– 1. Johannes 4,8
Station B: Das nenne ich Charakter!
Welche Eigenschaften hat Gott in der Bibel?
=> Die Teilnehmenden suchen mithilfe der genannten Bibelstellen und eigener Recherche in der Bibel danach, welche Eigenschaften Gott hat. Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Die Eigenschaften Gottes werden anhand einer Collage deutlich gemacht. Wenn möglich soll zu jeder Eigenschaft ein passendes Bild gefunden oder gemalt werden – zum Beispiel eine Waage für „gerecht“. Die Charakterzüge können auch dazugeschrieben werden. Wenn die Collage fertig ist, kann sich die Gruppe darüber austauschen, welche der Eigenschaften sie am wichtigsten findet.
=> Eigenschaften, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: allgegenwärtig, liebevoll, barmherzig, geduldig, gnädig, mächtig, gut, vollkommen, gerecht, treu, groß, heilig, unbegreiflich, ewig, weise.
Bibelstellen-Vorschläge:
– Jeremia 23,24
– Psalm 103,8
– Psalm 99,2
– Psalm 106,1
– 5. Mose 32,4
– Psalm 95,3
– Psalm 36,6
– 1. Samuel 2,2
– Johannes 3,16
– Hiob 36,26
– 1. Timotheus 1,17
– Jesaja 11,2
Station C: Himmlisches Jobcenter
Welche Rollen hat Gott in der Bibel und welche Rolle spielt Jesus?
=> Die Teilnehmenden suchen mithilfe der genannten Bibelstellen und eigener Recherche in der Bibel danach, welche Rollen Gott hat. Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Die Rollen werden jeweils auf einem DIN-A4-Blatt festgehalten. Nun überlegt sich die Gruppe zu jeder Rolle, wie sie diese in einem Standbild darstellen könnte. Das Standbild wird von den Teilnehmenden dargestellt, fotografiert, ausgedruckt und zur jeweiligen Rolle geklebt.
=> Rollen, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: Schöpfer, Vater, Richter, Herrscher, Retter.
Bibelstellen-Vorschläge:
– 1. Mose 1,1
– Hiob 4,17
– Römer 8,15
– Galater 4,6
– Psalm 75,8
– Psalm 96,13
– Psalm 98,9
– Offenbarung 1,8
– Psalm 88,2
– Johannes 3,16-17
Station D: Es geht um’s Prinzip!
Was sind Grundprinzipien des christlichen Glaubens?
=> Die Teilnehmenden suchen mithilfe der genannten Bibelstellen und eigener Recherche in der Bibel danach, welche Prinzipien es im christlichen Glauben gibt. Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Jedes Prinzip wird auf das Flipchartpapier oder Plakat geschrieben. Zu jedem Prinzip wird ein Kerngedanke formuliert, der ausdrückt, was das Prinzip bedeutet. Im weiteren Verlauf kann sich die Gruppe darüber austauschen, welches der Prinzipien sie am wichtigsten, am schwierigsten und am einfachsten findet.
=> Weitere mögliche Impulsfragen: Warum ist Vergebung so schwer? Wie wichtig ist das Gebet?
=> Prinzipien, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: Vergebung, Liebe, Gebet, Dienen.
Bibelstellen-Vorschläge:
– Matthäus 18,21-22
– Lukas 10,27
– Lukas 6,27-28
– Matthäus 7,7-8
– 1. Thessalonicher 5,17
– 1. Petrus 4,10
=> Die Gruppen stellen der Reihe nach ihre Ergebnisse vor. Wahlweise können die Teilnehmenden die einzelnen Stationen auch selbst aufsuchen und sich darüber austauschen. Es ist hilfreich, zu wissen, was man selbst glaubt, wenn man sich mit dem Glauben anderer Menschen beschäftigt. Sich selbst zu reflektieren kann dabei helfen, andere besser zu verstehen. Man erkennt dadurch Gemeinsamkeiten und Unterschiede leichter und wird dadurch sprachfähig über den eigenen Glauben.
Material:
– Papier
– Stifte
– Karteikarten mit Fragen an die Gruppe
– siehe Download „Weltreligionen“, Ausdruck für alle Teilnehmenden
– optional:
o Smartphones oder andere Internetzugänge
o ausgedrucktes Material bzw. Bücher zu den Weltreligionen
– Technik und Dekoration für „Talkshow“
=> Es geht es darum, einen Einblick in die Gottesbilder und Glaubensvorstellungen anderer Religionen zu bekommen. Die Teilnehmenden beschäftigen sich jeweils in Gruppen mit einer Religion – und stellen diese anschließend im Rahmen einer „Talkshow“ vor der Jugendgruppe vor.
Hinweis:
Dieser Gruppenstundenentwurf beschränkt sich in der Auswahl auf die fünf größten Weltreligionen (Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus). Es ist aber durchaus möglich, die Liste um weitere Religionen zu erweitern (z. B. Naturreligionen, Taoismus) – oder das Thema sogar auf Konfessionen, Denominationen, Humanismus oder Atheismus auszuweiten.
Wir teilen euch nun in Kleingruppen ein. Diese beschäftigen sich jeweils mit einer der großen Weltreligionen. Anschließend verschafft ihr euch mit dem Arbeitsblatt „Weltreligionen“ einen Überblick, worum es in dieser Religion geht. Leitend sind dabei folgende Fragen, die in ähnlicher Weise später auch vom Talkmaster aufgegriffen werden:
– Wie ist die Religion entstanden?
– Wie viele Anhänger hat die Religion zurzeit?
– Worum geht es im Kern der Religion
– Welches Gottesbild haben die Anhänger der Religion?
– Was erwartet „Gott“ von den Anhängern der Religion?
– Auf wen oder was berufen sich die Anhänger der Religion?
– Worin unterscheidet sich diese Religion von den anderen?
– Welche Gemeinsamkeiten hat diese Religion mit den anderen?
Am Ende der Vorbereitungszeit bestimmen die Gruppen jeweils Teilnehmende, die stellvertretend bei der Talkshow die Rollen der Religionsvertreter übernehmen. Diese Personen können auch einen in der jeweiligen Religionsgemeinschaft häufig vorkommenden Namen erhalten.
Material:
– Arbeitsblatt „Talkshow“ (siehe Download)
– Stühle
– Mikrofon (bei großen Räumen mit Verstärker – sonst nur symbolisch, damit jeder weiß, wer gerade redet)
– Dekoration (z. B. Plakat mit Thema, Couch)
=> Während sich die Gruppe mit den verschiedenen Religionen beschäftigt, wird von den Leitenden eine Talkrunde vorbereitet – etwa indem ein Stuhlhalbkreis für die fünf Stellvertreter der Religionen gut sichtbar für die Gruppe aufgebaut wird. Weiteres Material ist nicht zwingend erforderlich. Die Talkshow kann aber durch Technik ergänzt oder Dekoration ausgeschmückt werden. Eine Person aus dem Mitarbeiterteam übernimmt die Rolle des Moderators. Die Anleitung für die Talkshow befindet sich auf dem Arbeitsblatt.
Zum Abschluss der Austauschrunde stellt die Moderation noch eine offene Frage, um darauf aus der Gruppe Antworten einzuholen. Reihum sollen alle Teilnehmenden die Frage für sich beantworten. Wird in allen Religionen derselbe Gott angebetet?
=> Die Gruppenstunde endet mit einem gemeinsamen Gebet.
Stellt euch im Kreis auf und nehmt euch an den Händen. Der Reihe nach kann jeder in einem Satz Gott für eine Sache danken, die ihm in der Gruppenstunde wichtig geworden ist. Wenn jemand fertig ist oder nichts sagen möchte, gibt er der nächsten Person mit einem Händedruck ein Signal. Wir schließen das Gebet mit einem gemeinsamen Vaterunser.
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Intro: Austausch | 4 Min. | ||
| 1.2. Streetview: Straßenumfrage | 3 Min. | 3 Min. | 3 Min. | |
| 1.3. Panorama: Musikvideo von Sido „Liebe“ | 5 Min. | 5 Min. | ||
| 2. Erarbeitung | 2.1. Bibelstory: Psalm 139,1-16 | 3 Min. | 3 Min. | 3 Min. |
| 2.2. Input: Infos Text | 3 Min. | 3 Min. | 3 Min. | |
| 2.3. Expedition: Kleingruppen: Fünf-Finger-Methode | 15–20 Min. | 10–20 Min | 5–10 Min. | |
| 2.4. Chill-out: Körperübung | 10–13 Min. | |||
| 2.5. Chat: Input Action | 10–12 Min. | 8–12 Min. | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Hinweis auf 1. Tim 4,4 | 3–5 Min. | 3 Min. | |
| 3.2. Action: bewegtes Schreibgespräch | 10–15 Min. | 8–13 Min. | ||
| 3.3. Focus: Kleingruppen: Kennzeichen-Melodie | 15–25 Min. | 12–20 Min. | ||
| 4. Finale | 4. Finale: Pray | 10–12 Min. | 5–8 Min. | 2 Min. |
Die Suche nach einem Partner ist ein Lebensthema für viele geworden. Durchschnittlich wird später geheiratet und Familie gegründet. Die Partnerportale im Internet haben dies schon lange als Chance erkannt. Die Erwartungen an den perfekten Partner werden vielfach ins Unendliche geschraubt. Manche bleiben aufgrund von unerfüllten Erwartungen Single. Wegen dieser möglichen Unsicherheiten, falschen Erwartungen und Ängste möchten wir dem Thema Raum geben und uns gemeinsam auf Spurensuche zu Antworten begeben.
Material:
– Titelbilder aus Glamour-Magazinen
– Poster von Popstars (aus Zeitschriften oder Promi-Instagram-Accounts)
– Partnerschaftsanzeigen
=> Die Materialien zur Raumgestaltung auslegen oder aushängen. Die Teilnehmenden könnten zum Einstieg gefragt werden, um welches Thema es sich wohl heute handelt.
Warum ist das Thema Partnerschaft relevant? Habt ihr euch die Frage schon einmal gestellt: „Wie finde ich den richtigen Partner?“
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Wie finde ich die/den richtige/n Partner/in?“
=> Eingebettet in diese Überlegungen schaut sich die Gruppe gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Die Tipps im Video scheinen kein Patentrezept für die Partnersuche bereit zu haben. Meist werden Signale beschrieben, die klarmachen: Hier bist du richtig. Die Person passt gut zu dir. Das sind wichtige Einsichten.
Geht es um Verstand oder um Liebe? Wir gehen mal der Liebe auf die Spur. Liebe macht ja auch bekanntlich blind oder geht zu schnell zu weit …
Wir schauen gemeinsam nach, was es damit auf sich haben könnte: Denn die Liebe bringt wirklich Sound in unser Leben! Die Welt fängt zu singen an. Das erfährt auch Sido…
=> Musikvideo von Sido „Liebe“. (YouTube-Kanal „Sido“ – Titel „Liebe“, letzter Zugriff 27.11.2025)
Was für ein Gefühl! Was für ein Sound! Alles kribbelt, alles schwingt im Leben, wenn die Liebe uns packt. Wenn der/die richtige Partner/in uns packt.
Wie finde ich den/die?
Wir wollen bei dieser entscheidenden Lebensfrage zwei Punkte ins Visier nehmen, unterfüttert mit biblischen Aussagen.
Psalm 139,1-16 wird laut und langsam vorgelesen.
Psalm 139 war ursprünglich ein Lied. Man kann auch sagen: ein Liebeslied.
Da war einer überrascht und fasziniert von der Nähe und Zuwendung Gottes. Er machte die Erfahrung: Wo und wer ich auch bin – ich bin SEIN. Ich
bin – ein/e geliebte/r Freund/in Gottes. Durch und durch.
„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“ (Psalm 139,5.9 f. LUT 1984)
Da fängt das Leben zu singen an! In all meinen Entscheidungen, auch wenn ich mich verirren sollte – Gott ist dabei, nicht fern! In allem Fragen und in aller Unsicherheit bin ich gefunden und darf als gefundener Mensch leben.
Material:
– Arbeitsblatt „Hand“ für jeden ausdrucken (siehe Download)
– Stifte für jeden Teilnehmer
=> Die Teilnehmenden treffen sich in Kleingruppen (3–8 Personen). Anhand der Fünf-Finger-Methode wird der Text genauer erkundet.
=> Sie erkunden Psalm 139,1-16 zunächst für sich. Anhand ihrer fünf Finger versuchen sie, den Text zu strukturieren. Anschließend kommt es in den Kleingruppen zum Austausch.
Folgende Perspektiven werden dabei zusammengetragen:
Den richtigen Partner kann man nur finden, wenn man sich selbst findet und selbst gefunden weiß. Angst-frei. Der Beter versteht sich dabei als von Gott aufgefundener Mensch – mit Haut und Haaren. Nicht nur mit dem Kopf. Auch mit seinem ganzen Körper:
„Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine
Werke; das erkennt meine Seele.“ (Psalm 139,13 f. LUT 1984)
Kann man so „den/die Richtige/n“ finden?
Aber kannst du das glauben? In jeder Zelle deines Körpers spüren? Wir machen eine kleine Übung dazu. Du brauchst nicht mehr als ein bisschen Offenheit und Mut dafür.
Körperübung
Setze dich mit einer guten Körperspannung aufrecht auf deinen Stuhl und schließe die Augen. Um dich auf dich selbst besser konzentrieren zu können, achte aufmerksam auf dein Atmen: wie die Luft in dich hineinströmt– und herausströmt. Wie tief oder flach sie strömt. Wie schnell? – Finde deinen eigenen Rhythmus, dein Tempo. Dazu lasse ich nun etwas Ruhe …
Wir stecken in unserer Haut. Da kann keine/r raus. Unser Körper ist nicht groß änderbar: Und was wir nicht ändern können, müssen wir hinnehmen, annehmen lernen. Das ist für den einen eine kleinere, für die andere eine größere Aufgabe. Aber sie zu lösen, ist eine wichtige Voraussetzung, um glücklich zu leben. Wir haben nicht nur einen Körper – wir SIND Körper! Von Gott wunderbar gemacht.
Ich bitte dich nun, weiter die Augen geschlossen zu halten und deine linke Hand angenehm über deinen Bauchnabel zu legen, die rechte direkt darunter auf dein Körperzentrum. Nimm wahr, was da zu fühlen ist, was auch unter der Haut schwingt. Was dir im Magen liegt …
(Zeit lassen)
Und dann fühle: Was unter deinen Händen liegt, ist wunderbar gemacht.
Von Gott ganz geliebt …
(Zeit lassen)
Nun lege deine linke Hand aufs Herz, die rechte direkt darunter zwischen Nabel und Herz. Nimm wahr, was da zu fühlen ist, was auch unter der Haut
schwingt oder klopft. Was dir am Herzen liegt …
Und dann fühle wieder: Was unter deinen Händen liegt, ist wunderbar gemacht. Von Gott ganz geliebt …
Nun lege deine linke Hand auf deine Stirn, die rechte wird jetzt sanft an den Hals gelegt. Nimm wahr, was da zu fühlen ist, was auch unter der Haut
sich bewegt. Was dir durch den Kopf geht …
Und dann fühle wieder: Was unter deinen Händen liegt, ist wunderbar gemacht. Von Gott ganz geliebt …
Und nun lege deine Hände noch an deine Seiten, an die Hüfte, rechts und links. Nimm wahr, was da zu fühlen ist, vom Scheitel bis zu den Füßen. Was
da alles in dir steckt.
Und dann fühle wieder: Was in deinen Händen liegt, ist wunderbar gemacht. Von Gott ganz geliebt. DU mit deinem Körper bist von Gott ganz
geliebt – und darfst dich selber lieben …
Wir konzentrieren uns jetzt wieder auf diesen Raum und aufeinander und öffnen langsam wieder die Augen. Wer gähnen mag, darf dies laut tun!
(Meditation angeregt durch Klaus W. Vopel, Interaktionsspiele für Jugendliche, Teil 2, S.131–133).
Mit Haut und Haaren bin ich ein Gottesfreund. Das befreit und führt zu einer Lebens- und Liebeslust! Ohne Wenn und Aber, ohne Berührungsängste, ohne „du musst und du sollst“ und „Achtung!“. Dieses Vertrauen in Gott ist ein Soundtrack fürs Leben, der Freiheit, Risikofreude und Fehlertoleranz bewirkt. So können wir mutig und bejahend leben. Auch gerade für die Partnerwahl gilt dies: Nur wenn ich mich richtig gefunden weiß, kann ich den richtigen Partner finden. Sagen wir’s so: Gott zeigt uns nicht „den Richtigen“, sondern macht uns fit für ihn! Daher: Wie findest du den richtigen Partner? – Erste Antwort: ohne Angst
Action
Material:
– Arbeitsblatt „Noten“ für jeden ausdrucken (siehe Download)
– Stifte für alle Teilnehmenden
Wenn du aus diesen Psalmworten einen Song machen müsstet: Welche Aussage, welche Zeile wäre deine Hookline, der Kehrvers, der sich ins Ohr
schraubt?
Schreib deine Worte groß auf ein Noten-Plakat. Und hör sie kurz, aber deutlich auf eine Situation in deinem Leben, die dich aktuell herausfordert.
Nach dieser Grundlage nehmen wir noch den zweiten Aspekt einer Antwort in den Blick. Die Einladung, angstfrei zu leben und so auch sinnvolle
Entscheidungen zu treffen, begegnet uns auch im Neuen Testament. Dort aber mit einer entscheidenden Zuspitzung:
„Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird.“ (1. Timotheus 4,4 LUT 1984)
Wir werden hier an das erinnert, was wir im vorherigen Schritt deutlich sahen: Entscheidungen können im Glauben ohne Angst getroffen werden.
Alles ist gut, was Gottes Nähe und Liebe atmet. Paulus spitzt aber jetzt noch zu: Das Richtige ist stets auch das, was dankbar macht.
Oder auf unsere Fragestellung umformuliert: Der richtige Partner ist stets der, für den du Gott aufrichtig danken kannst. Die goldrichtige Partnerschaft ist eine dankbare Partnerschaft!
Was macht eine partnerschaftliche Beziehung zu einer „richtig dankbaren“? Wann kann man für eine Partnerschaft dankbar sein? – Stellt euch
vor, ihr wärt eine Organisation für Partnervermittlung, die damit wirbt: „Wir schaffen dankbare Partnerschaften!“ Welche Fähigkeiten, Stärken, welchen Glanz müssten die Partner mitbringen, damit tatsächlich eine dankbare Partnerschaft entstehen könnte?
Material:
– leise Hintergrundmusik
– Flipchart-Blätter und Permanentmarker
Im Raum liegen ein paar Flipchart-Blätter aus, die zu einem stillen Schreibgespräch einladen. Die Teilnehmenden wandern, wie sie wollen, zu den
Blättern, lesen die Notizen der anderen und schreiben eigene dazu.
Mögliche Impulse:
Vertrauen, Lebensfreude, zum Hochzeitstag mehr als nur Rosen, erotisches Empfinden, gut aussehen, Interessen, Gesundheit etc.
=> Das Schreibgespräch wird so lange aufrechterhalten, solange die Spannung aufrechterhalten bleibt
Material:
– ein Arbeitsblatt „Kennzeichen“ pro Kleingruppe in A3 ausdrucken (siehe Download)
– ein Permanentmarker pro Plakat
– ein Kreppband zum Aufhängen
Die Teilnehmenden bilden an den beschriebenen Papers nun gleich große Kleingruppen. Sie müssen sich auf die fünf wichtigsten Dinge einigen, die es für eine dankbare Partnerschaft in jedem Falle braucht. Diese fünf Aspekte werden von den Gruppen groß auf die „Kennzeichen-Plakate“ geschrieben. Anschließend werden die einzelnen Aspekte in der großen Gruppe zusammengetragen und alle Plakate ausgehängt.
Zum Thema „Wie finde ich den richtigen Partner?“ haben wir anhand der Bibel eine zweiteilige Antwort bekommen:
Pray
=> Die Einheit kann mit gemeinsamen Liedern, Gebetsrunden und/oder persönlichem Gesprächsangebot ausklingen.
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Intro: Austausch | 5–8 Min. | 3 Min. | |
| 1.2. Streetview: Straßenumfrage | 3 Min. | 3 Min. | 3 Min. | |
| 1.3. Panorama: Gottesbeweise Variante A: Filme Variante B: Flipchart und Bilder | 10–15 Min. | 8–15 Min. | ||
| 2. Erarbeitung | 2.1. Bibelstory: Matthäus 14,22-24 Variante A: Gespräch Variante B: Stumme Diskussion | 10–12 Min. | 7–10 Min. | |
| 2.2. Input: Matthäus 24,25-32 | 15–17 Min | 12–15 Min | 5–7 Min. | |
| 2.3. Action: Flussüberquerung Die Wende | 15–25 Min. | 10–22 Min. | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Chat: Hörendes Gebet Die Zeitkapsel | 12–15 Min. | 7–12 Min. | 4–6 Min. |
| 3.2. Input: Lebensberichte | 10–15 Min. | |||
| 3.3. Focus: Huddle-Gebet | 5 Min. | 5 Min. | 3–4 Min. | |
| 4. Finale | 4. Finale Natur erleben Beten – jetzt | 5 Min. | 5 Min. |
Innerhalb von christlichen Gruppen kann es ein Tabu-Thema sein, sich mit dem Zweifel am Glauben zu beschäftigen. Im Umgang mit Nicht-Christen hingegen ist das ein häufiger Angriffspunkt. Wie kann man Gott beweisen? Wie ist das mit Vertrauen und Wissen? Was gibt mir Halt, wenn ich keine Antworten habe?
Eine spannende Spurensuche fängt an.
Lesenswerter Hintergrundartikel:
https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100087/ (letzter Zugriff 17.12.2025)
Material:
– Banner und Plakate mit Fragezeichen, „Zweifel“, „Gott, wo bist du?“
– A4-Plakat Shell-Jugendstudie „Religiosität“ (siehe Download)
Die Materialien zur Raumgestaltung auslegen oder aushängen. Die Teilnehmenden werden zum Einstieg gefragt, um welches Thema es sich heute handeln könnte
Austausch:
Ist Glaube ein auslaufendes Modell?
Welche Argumente gibt es für den Glauben an Gott?
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Wie kann ich mir sicher sein, dass es Gott gibt?“
=> Eingebettet in diese Überlegungen schaut sich die Gruppe die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Was sind Argumente für die Existenz Gottes? Für manche ist die Logik einleuchtend, für andere eher das emotionale Staunen über die Schöpfung und die Größe des Universums.
=> Entscheidung im Team, welche Variante genutzt werden soll
Variante A: Filme
Material:
– Download Filme auf Abspielgerät (vorher)
– Snacks
=> Baut einen Beamer mit Abspielgerät und Lautsprechern auf. Schafft etwas Wohnzimmeratmosphäre (z. B. kleine Snacks). Zeigt zwei kurze Filme hintereinander: „Kann man Gott beweisen? Die besten Gottesbeweise im Check“ (8:00 Min., letzter Zugriff 27.11.2025) und „Trailer: Die Schöpfung“ (6:00 Min., letzter Zugriff 27.11.2025). Beide Videos findet ihr legal unter diesen Namen bei YouTube.
Was denkt ihr über diese Filme?
Variante B: Flipchart und Bilder
Material:
– Flipcharts mit aufgeklebten Bildern aus der Natur (z. B. Google-Recherche „Wunder der Natur“)
– Aushänge philosophischer Gottesbeweise (siehe Download „Gottesbeweise“)
– Stifte
– Kreppband zum Aufhängen
Auf der einen Seite des Raumes sind viele schöne Bilder über die Natur zu finden. Die Aufgabe: kommentieren, Eindrücke und Emotionen festhalten.
Auf der anderen Seite sind die philosophischen Gottesbeweise zu finden. Also, „die mit der Logik“. Mindestens drei verschiedene Beweise aufhängen.
Welcher Beweis für Gottes Existenz überzeugt dich, welcher nicht? Schreibe deine Gedanken auf die Zettel.
Überzeugen euch diese Beweise? Reichen sie aus, um an Gott zu glauben?
Vielleicht hat euch der eine oder andere „Beweis“ überrascht. Die Jünger von Jesus waren auch über vieles, was Jesus tat, überrascht. Manchmal standen sie auch nur noch staunend daneben. So auch, als Jesus 5000 Menschen satt macht und sogar noch Reste übrig bleiben. Sie durften einen Gottesbeweis direkt miterleben. Natürlich glauben die Jünger jetzt an Jesus. Natürlich sind sie sich jetzt sicher, dass es Gott gibt. Das muss doch Beweis genug sein, oder?
Material:
– Bibeln für alle
=> Der Text aus Matthäus 14,22-24 wird laut und langsam vorgelesen
Variante A: Gespräch
Die Teilnehmenden treffen sich in Kleingruppen (3–8 Personen).
Material:
– Plakat mit Fragen
– Stifte
Variante B: Stumme Diskussion
Legt ein großes Plakat mit einigen Stiften in die Mitte. Auf dem Plakat stehen die Fragen von Variante A.
Lest euch die Fragen auf dem Plakat durch. Wenn ihr eine Antwort, Bemerkung oder Rückfrage erwidern möchtet, dann nehmt einen Stift und schreibt euren Gedanken darunter. Ihr könnt auch auf die Aussagen der anderen reagieren, indem ihr direkt zu den Aussagen der anderen etwas schreibt. Versucht, in dieser Zeit nicht zu reden, sondern die Argumentation auf das Schreiben zu beschränken.
Die Jünger sind mitten im Sturm. Sie sind dabei so mit ihrem Problem beschäftigt, dass sie gar nicht auf die Idee kommen zu beten. Ihre gesamte
Kraft geht dafür drauf, den Kurs zu halten und das Wasser aus dem Boot zu schaufeln. Ihr Problem fordert ihre volle Aufmerksamkeit.
Mitten im Sturm ist alles vergessen. Es geht um alles. Die Stürme des Lebens toben: Die Mathearbeit steht an, Stress mit den Eltern, die Beziehung läuft nicht. Oder, noch schlimmer, eine schlimme Krankheit – es geht um Leben und Tod. Hier helfen keine theoretischen Überlegungen über irgendeinen Gott. Hilfe ist gefragt, ganz praktisch und am liebsten sofort.
Wo ist Gott in solchen Situationen? (ein Moment der Stille, dann Lesung)
=> Matthäus 14,25-32 wird laut vorgelesen
Jesus macht sich auf den Weg zu den Jüngern. Einfach so. Ungefragt. Doch die Jünger begreifen nichts. Sie denken, dass es noch schlimmer wird: Sie rechnen eher mit einem Gespenst, als dass Jesus ihnen zu Hilfe kommt. Als es brenzlig wurde, waren sich die Jünger scheinbar auch nicht sicher, dass Jesus ihnen beisteht.
Warum sollte ich mich heute auf diesen Jesus verlassen? Kann ich mir sicher sein, dass es einen Gott gibt, der sich für mich interessiert?
In den vergangenen Jahrhunderten haben immer wieder Menschen versucht, die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen. Mal mit naturwissenschaftlichen Argumenten, mal mit Logik oder Philosophie. Die Theorien und Gedanken-Konstrukte, die dabei herauskamen, sind sicherlich interessant. Aber ehrlich gesagt: Sonderlich erfolgreich waren alle nicht. Einen wirklichen Beweis, der ohne jeden Zweifel die Existenz Gottes be- oder widerlegt, gibt es nicht.
Was würde es auch nützen, wenn du dir 100-ig sicher sein könntest, dass es einen Gott gibt? Allein das Wissen um einen Gott hilft dir in stürmischen Zeiten kein Stück weiter. Viel wichtiger ist es, eine Beziehung zu diesem Gott zu haben. Genau darum geht es im Glauben: um Beziehung.
Das griechische Wort, das in der Bibel für Glauben verwendet wird (pistis), bedeutet Vertrauen, Anvertrauen, Treue. Es geht also im Kern nicht um ein Wahr-Halten von irgendetwas, sondern es geht um eine vertrauensvolle Beziehung. Glaube an Gott heißt also nicht begriffen haben, sondern ergriffen sein von Gottes Liebe.
Vertrauen entsteht, indem man etwas zusammen erlebt. Wie in einer Beziehung zu einem anderen Menschen kannst du kein Vertrauen aufbauen, wenn du keinen Kontakt mit dem anderen hast. Nur wenn ihr miteinander redet und etwas zusammen erlebt, kann auch eine Beziehung wachsen.
Mit Jesus kannst du es genauso machen. Du kannst mit ihm unterwegs sein und mit ihm etwas erleben.
Jesus will keine Leute, die überzeugt sind, dass es ihn gibt, und vielleicht gut argumentieren können, dass er existiert. Er will Nachfolger: Menschen, die in einer aktiven Beziehung mit ihm leben wollen.
Das kannst du tun, indem du dich auf ihn einlässt. Am Anfang ist es eine gute Idee, Jesus einen Vertrauensvorschuss zu geben und zu sagen: „Hey, ich will mal davon ausgehen, dass es dich gibt und dass du mit mir und meinem Leben etwas zu tun haben willst.“ Dann mach dich auf den Weg und sieh, was passiert. Er wird sich dir vielleicht nicht so zeigen, wie du es gern hättest. Aber er wird sich auf den Weg zu dir machen. Manchmal tut er das mit einem für dich erkennbaren Wunder, manchmal auch im Stillen.
Lernen zu vertrauen ist viel wichtiger, als etwas zu beweisen. Gäbe es einen Gottesbeweis, dann hätte man den irgendwann verstanden und die Sache wäre abgehakt. Doch Vertrauen und Beziehung sind ein lebenslanger Prozess. Eine Beziehung will jeden Tag neu gelebt werden. Du kannst jeden Tag neu erleben, dass es Gott gibt. Ganz praktisch und ganz persönlich.
in paar Tipps, wie du Jesus erleben kannst, findest du im Anschluss.
Gott erleben wir zum Beispiel, indem wir mit anderen Christen zusammen sind. Mach dir bewusst: Er ist jetzt hier bei uns. Gott weiß, dass wir allein an unseren Fragen verzweifeln können. Doch indem wir gemeinsam im Glauben unterwegs sind, können wir uns helfen, mit diesen Fragen umzugehen. Ihr seid auf einem gemeinsamen Weg.
=> Probiert diese beiden erlebnispädagogischen Übungen in der Gruppe aus.
Flussüberquerung
Material:
– Start und Ziellinie (Kreide oder Seil)
– Teppichfliesen oder leere Getränkekisten (min. 8 Stück)
– Mit einer Start- und Ziellinie wird ein Flussbett dargestellt.
– Die Länge des Flussbetts beträgt mindestens 5 Meter (bei mehr als 5 Personen mindestens 8 Meter).
Ziel der Aktion ist, dass ihr als Team gemeinsam mit Hilfe der „Steine“ das andere Ufer erreicht. Die „Steine“ halten sich nur im Fluss, solange sie (Teppichfliesen) berührt werden. Sobald einer der „Steine“ nicht berührt wird, lockert er sich. Tritt das wiederholt auf, treibt der „Stein“ davon und ist damit aus dem Spiel.
Ihr dürft mit keinem Körperteil in den Fluss tauchen, denn große Krokodile warten auf ihr Futter. Wurde vom Mitarbeitenden eine Wasserberührung beobachtet, gibt es eine zweimalige Verwarnung. Beim dritten Körperkontakt mit dem Wasser verliert das Team einen „Stein“ oder muss, wenn eine Überquerung nicht mehr möglich ist, von vorn anfangen.
Die Wende
Material:
– ein laminiertes DIN-A4-Blatt mit der Aufschrift „Herausforderungen stellen wir uns gemeinsam“
– eine Decke oder eine Wachstischtuch (je Spieler 0,5 m einplanen)
– Klebeband
=> Das laminierte Blatt „ Herausforderungen stellen wir uns gemeinsam“ wird auf der Unterseite der Decke/des Wachstischtuchs mit Klebeband
befestigt.
Stellt euch auf die Decke, die ausgebreitet auf dem Boden liegt. Die Aufgabe ist es, die Decke zu wenden (Unterseite nach oben), ohne dass ein Teilnehmender die Decke verlässt.
Steigerung:
=> Die Decke kann beim zweiten Durchgang kleiner gefaltet werden, sodass alle zusammenrücken und ggf. Huckepack genommen werden müssen
=> Zum Abschluss könnt ihr als Team auf der umgedrehten Decke ein Picknick veranstalten.
=> Nehmt euch danach Zeit, um gemeinsam zu beten. Gott erleben wir auch, indem wir mit anderen Christen zusammen sind. Er ist hier und jetzt mitten unter uns.
Hier sind einige Gebetsideen für einen ermutigenden und segensreichen Abschluss der Aktion aufgeführt. Nutzt die Zeit, euch Mut zuzusprechen und gemeinsam vor Gott zu kommen.
Hörendes Gebet
Stille aushalten und Gott reden lassen. Dem Heiligen Geist Raum geben zu wirken. Auf Gott fokussieren und ihn hören. Vertrauen, dass Gott durch
Bilder und Eindrücke spricht.
Bildet dazu Vierergruppen und betet jeweils für eine Person, die gerne auch in der Mitte sitzen kann. Setzt euch alle bequem hin, stellt euch auf Gottes Gegenwart ein und bittet ihn, euch Gedanken zur entsprechenden Person zu schenken. Nehmt euch genügend Zeit, persönliche Anliegen und eigene Gedanken in den Hintergrund zu stellen und loszulassen. Lasst Alltagsfragen und -Sorgen kommen und wieder gehen, ohne sie festzuhalten. Achtet jetzt auf Bilder, Empfindungen und Eindrücke, die Gott euch schenkt. Teilt die Eindrücke der Person anschließend mit.
Die Zeitkapsel
Material:
– Papier
– Stifte
– Umschläge
Jeder kann einen Brief mit aktuellen Glaubens- und Lebensfragen oder Statements an sich selbst schreiben.
Die Briefe werden gut verschlossen, beschriftet und von einem Mitarbeitenden mit nach Hause genommen.
Vereinbart einen Termin, an dem ihr die Briefe wieder öffnet, z. B. nach fünf Jahren. Alternativ kann auch eine Person aus eurem Kreis euch die Briefe nach dieser Zeit zuschicken.
Seid gespannt auf die Post aus der Vergangenheit und wie ihr euch mit euren Fragen weiter beschäftigt habt.
Lebensberichte
=> Austausch von ermutigenden Gedanken und Gotteserlebnissen. Ermutigt euch untereinander durch Lebensberichte, wie Gott heute wirkt.
Fragt vorher im Team, wer einen Bericht darüber beitragen möchte, aber lasst vor allem den Teilnehmenden die Chance zu reden.
Austausch:
In der Einheit wurde klar, dass Gott nicht ganz und gar zu beweisen ist. Gott möchte, dass wir vertrauen lernen und in diesem Vertrauen losgehen. Das heißt Glaube. Jetzt möchten wir euch die Chance geben, eure eigenen Erfahrungen mit Gott an andere weiterzugeben. Wo habt ihr Gottes Nähe, Hilfe oder Kraft erlebt? Wie hat er in euer Leben eingegriffen und euch bewegt?
Ergänzung:
=> Im Internet gibt es eine Menge Menschen, die ihre Lebensberichte weitergeben. Sucht euch einen passenden Beitrag unter www.mystory.me heraus und fügt ihn ein, wenn euch eigene Beispiele in der Gruppe nicht genug sind.
Huddle-Gebet
=> Diese Gebetsform ist ein klasse Abschluss, nicht nur für alle Mannschaftssportler. Stellt euch so zusammen, als würdet ihr eine Teambesprechung mitten auf dem Spielfeld haben. Sprecht euch Mut zu, vielleicht einen Schlachtruf, klopft euch auf die Schulter und betet in dem „Huddle“ füreinander.
Jesus verspricht: „Bittet und es wird euch gegeben! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch aufgemacht! Denn wer bittet, der bekommt. Und wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird aufgemacht. Wer von euch gibt seinem Kind einen Stein, wenn es um Brot bittet? Oder eine Schlange, wenn es um einen Fisch bittet? Ihr Menschen seid böse – trotzdem wisst ihr, was euren Kindern gut tut, und gebt es ihnen. Wie viel mehr Gutes wird dann euer Vater im Himmel denen geben, die ihn darum bitten?“ (Matthäus 7,7-11)
Darum können wir euch nur ermutigen, Gott um seine Hilfe zu bitten. Um Gott in der nächsten Woche zu erleben, könnt ihr euch gemeinsam eine dieser Aufgaben vornehmen:
Natur erleben
Erlebt Gott in der Natur und entdeckt Gott als Schöpfer. Beobachtet und nehmt die Schöpfung mit neuen Augen wahr. Geht allein oder zu zweit in der Natur wandern ohne Ablenkung. Genießt die Natur und staunt über Gottes Idee des perfekt abgestimmten Ökosystems.
Beten – jetzt
Erinnerungshilfe per Handy. Du stellst dir in deinem Handy einen täglichen Wecker, damit du daran erinnert wirst, Gott zu bitten, dass er sich dir zeigt. Wenn der Wecker klingelt, bitte Gott darum, dass er sich dir zeigt.
aus Ideenbuch „Hörst du mich? – 82 Methoden zum kreativen Gebet“ von Katja Flohrer (Autor), Ingo Müller (Autor), Daniel Rempe (Autor), Sören Zeine (Autor), Neukirchener Aussaat, Brunnen Verlag und Praxisverlag buch+musik bm gGmbH 2014
Diese Andacht wurde im Rahmen einer Osternacht gehalten. Dafür haben wir uns am Karsamstag zu einer Übernachtungsaktion getroffen (mit Pizzabacken, Spielen, Nachtwanderung…. und Andacht im Kirchenraum mitten in der Nacht). Morgens gegen halb sechs sind wir dann noch zu einem Osternachtsgottesdienst aufgebrochen. Geschlafen wurde nicht 🙂 Als einführendes Lied für die Andacht eignet sich zum Beispiel “Zwischen Himmel und Erde” von Albert Frey oder “Und die Welt hält ihren Atem an” von Martin Mohns (gesungen oder vorgespielt).
Gestern war Karfreitag, der Tag an dem wir Christ*innen an den Tod Jesu gedenken. Ein Tag der Ruhe, Verzweiflung und der Dunkelheit. Morgen ist Ostern und wir werden die Auferstehung feiern. Und heute? Heute ist Karsamstag – ein Tag zwischen der Traurigkeit und der Freude. In der Andacht jetzt soll es um genau das gehen: Leben und Tod, Trauer und Hoffnung, Ende und Anfang.
(Holzkreuz in die Mitte hinlegen)
Hinter uns liegt die Passionszeit, manche haben vielleicht gefastet und 7 Wochen auf etwas verzichtet. Noch befinden wir uns in der Karwoche. Der Tod Jesu war und ist etwas Entsetzliches. Überall auf der Welt erinnern wir uns daran. Aus Trauer schweigen in den Kirchen die Glocken. Vor uns liegt Ostern. Am Ostersonntag kann man richtig erleben, dass etwas Besonderes und bahnbrechend Neues passiert ist. Die Glocken läuten wieder, Osterfeuer werden entzündet und und mitten in der Nacht machen sich viele Christ*innen auf, die Osternacht zu feiern.
Das Leben hat oft diese zwei Seiten. Tod und Leben sind oft ganz nah beieinander. Aber der Tod hat nie das letzte Wort. Diese Zuversicht trägt uns Christen:innen. Wir haben eine Hoffnung, die uns helfen kann über den Tod hinweg ins Leben zu schauen. Aber der Tod darf auch nicht aus unserem Leben verdrängt werden.
In der Bibel steht der Vers: “Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.” (Psalm 90,12) Oder anders ausgedrückt: “Lass uns begreifen, welche Zeit wir zum Leben haben – damit wir klug werden und es vernünftig gestalten.”
Ostern und die Passionszeit sind Momente an denen wir innehalten können. Um nachzudenken, Pause zu machen und uns Zeit für Gott zu nehmen.
Das wollen wir auch jetzt und hier tun.
Aktion: Zettel beschriften
Jede:r von euch bekommt jetzt einen Zettel und einen Stift. Nehmt euch eine Zeit der Stille und erinnert euch an Folgendes:
Schreibt die Erinnerungen für euch selbst auf den Zettel und bewahrt ihn dann gut auf. Wenn ihr wollt dürft ihr das, was euch das Leben schwer macht, nämlich nachher im Osterfeuer verbrennen.
Zettel und Stifte verteilen – Zeit der Stille (ggf. Hintergrundmusik)
Aktion: Rose von Jericho
Ich möchte euch nun zu einer ganz besonderen Erfahrung einladen.
Durch diese Pflanze (Rose von Jericho zeigen) können wir einen kleinen Hoffnungsschimmer, einen kleinen Lichtblick von dem erleben, was man Auferstehung nennt.
Diese Pflanze ist völlig ausgedörrt und ausgetrocknet. Im Prinzip tot. Ohne Wasser zieht sie sich zusammen, so wie wir bei Angst und Schmerz oder wenn wir glauben, uns verschließen zu müssen. Ich gebe euch diese Wüstenrose einmal herum. Betastet sie vorsichtig, und legt eure Fragen und schmerzvollen Erlebnisse in Gedanken hinein in diese verschlossene Wüstenblume. Gebt sie anschließend der Person neben euch weiter.
Bitte sehr vorsichtig mit der Rose umgehen.
Am Ende die Rose in die trockene Schale in der Kreismitte legen.
Mit dieser ausgedörrten Pflanze liegen nun auch unsere Zeiten der Einsamkeit, der Traurigkeit und der Schmerzen in der Mitte. Stellvertretend für unsere Worte sollen Menschen der Bibel mit ihren Gedanken zu Wort kommen. Vorbereitete “Worte der Trauer” austeilen und vorlesen lassen. Um die Schale verteilen
Jetzt sind wir ganz unten angekommen. Wir haben Erinnerungen von Trennungen, Tod, Trauer und Schmerz wachgerufen. Aber genau da, ganz unten, da ist Gott schon bei uns. Karfreitag erinnert uns: Jesus hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, Schmerzen zu haben oder zu leiden. Wie es ist, zu trauern. Wie es ist, einsam oder verlassen zu sein. Er ist, auch wenn wir ganz unten sind, ganz nah bei uns.
Wir wollen jetzt diese ausgedörrte Blume wieder zum Leben erwecken. So wie das Wasser die Pflanze aus ihrer Erstarrung weckt, selbst wenn diese Blume Monate oder Jahre kein Wasser gesehen hat, so können auch uns manche Worte, Gesten oder Erlebnisse aus dem Dunkel und aus unseren Tiefs holen.
Jede:r von euch darf jetzt gleich ein bisschen Wasser in die Schale gießen und dabei einen der vorbereiteten Zitate zum Leben vorlesen und neben die Schale legen. Währendessen lasse ich leise Hintergrundmusik laufen.
Wasserkrug herumgeben und vorbereitete “Worte des Lebens” verteilen und vorlesen lassen. Ebenfalls um Schale verteilen.
Gott spricht: “Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.” (Jesaja 43,19)
Abschluss:
Die Rose wird noch eine Weile brauchen, bis sie wieder ganz grün geworden ist. Ihr könnt ja im Verlauf der Nacht immer mal wieder nach ihr schauen.
Ein schönes Zeichen des Lebens ist es, wenn wir Brot teilen und miteinander essen. Wir wollen miteinander nicht nur Gedanken und Gebete und Zuversicht, sondern auch das Brot teilen. Nehmt das Fladenbrot und teilt es mit euren Nachbarn.
Fladenbrot herumgeben
Bevor wir am ersten Advent in eine neues Kirchenjahr starten beenden wir das alte mit dem Totensonntag, der auch Ewigkeitssonntag genannt wird (zumindest in Deutschland und in der Schweiz ist das so!). An diesem Tag erinnern wir uns an Menschen, die verstorben sind – und richten unseren Blick gleichzeitig auf die Hoffnung des ewigen Lebens. In vielen Kirchengemeinden werden am Ewigkeitssonntag im Gottesdienst die Namen der Menschen vorgelesen, die im vergangenen Kirchenjahr verstorben sind. “Tod” und “Ewigkeit” – das sind wahrscheinlich keine Schlagwörter, die uns bei der Suche nach anschlussfähigen Jugendgottesdienst-Themen als erstes einfallen. Wir wollen euch ermutigen, euch trotzdem auf dieses Thema einzulassen. Denn Tod und Trauer gehören zum Leben dazu. Und möglicherweise bringen eure Jugendlichen da schon viel mehr Erfahrungen mit, als ihr ahnt.
Wie immer gilt: nehmt auch aus diesen Gottesdienst-Bausteinen das heraus, was für euch, für euer Format und vor allem für eure Jugendlichen passt. Bei diesem Thema ist es ganz besonders wichtig, dass ihr sensibel seid dafür, wie es euren Gottesdienstbesucher*innen geht. Bietet Gespräche und Seelsorgemöglichkeiten an. Weißt schon in der Einladung auf das Thema hin und überlegt, ob ihr gezielt junge Menschen einladet, die trauern. Vielleicht habt ihr vor Ort auch eine Trauergruppe für Jugendliche, die Lust hat, mit euch zu kooperieren – so holt ihr euch echte Expert*innen mit ins Boot. Ihr solltet auf jeden Fall Menschen im Vorbereitungsteam haben, die mit dem Thema “Trauer” vertraut sind und sagen können, was ihnen gut tun würde.
Einstieg
Lest Offenbarung 21, 1-5a vor. Was für ein wunderbares Bild: ein neuer Himmel, eine neue Erde, Gott, der Mitten unter den Menschen wohnt. Kein Leiden, kein Schmerz, keine Trennung und keine Tränen. Eine Welt, in der der Tod seinen Schrecken verloren hat. Dieser Zukunftsentwurf aus der Bibel hat Kraft. Sie verheißt uns eine neue Zeit, in der vieles anders und alles gut sein wird. Wir hoffen darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht. Auch gegen das Leid und den Tod, die Realität in unserer Welt sind.
Weil wir darauf vertrauen, dass wir bei Gott im Leben und im Tod geborgen sind feiern wir den Ewigkeitssonntag. Wir denken dabei an die Menschen, die in unserem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben und gestorben sind. Vielleicht liegt dieser Verlust für dich schon länger zurück. Vielleicht ist er ganz frisch. Vielleicht ist die Trauer schon ein guter alter Bekannter für dich. Vielleicht ist das Gefühl ganz neu. Hier ist heute Raum für deine Trauer und deine Hoffnung, für deine Erinnerungen und deine Wünsche.
Impuls
Möglicher Aufbau:
Stationen
Bietet verschiedene Stationen an, an denen die Jugendlichen sich mit Tod, Trauer und Ewigkeit auseinandersetzen können. Spielt leise Musik im Hintergrund, dämpft das Licht und achtet auf eine warme, einladende Atmosphäre. Alle können frei wählen, wo und wie lange sie verweilen möchten. Vereinbart ein klares Startsignal (lautere Musik) das zeigt, wenn es wieder für alle gemeinsam weitergeht. Mögliche Stationen:
Fürbitte
Ihr könnt etwas vorformulieren oder diesen Teil interaktiv gestalten und auf einer (Online-)Pinnwand mit allen die Namen derer sammeln, an die gedacht werden soll. Wenn ihr keine Teelichter-Station hattet könntet ihr auch bei jedem Namen, der im Gebet verlesen wird, eine Kerze anzünden. Das Gebet könnte so beginnen: “Gott, du siehst, wie wir heute hier sind. In unserem Leben gibt es eine Lücke. Wir trauern um Menschen, die uns wichtig waren. Im Gebet nennen wir dir ihre Namen: … Gott, wir bitten dich: lass sie alle bei dir gut aufgehoben sein. Tröste uns und lass uns spüren, dass du uns nahe bist. Du versprichst einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gib uns Augen, die jetzt schon etwas von dieser Ewigkeitshoffnung entdecken.”
Weitere Ideen für (ausführlichere) Gebete zum Ewigkeitssonntag findet ihr hier.
Segen
Segen: Gottes Licht begleitet euch
Abschluss
Endet unbedingt auf einer hoffnungsvollen Note, auch mit einem Lied, das ermutigt. Bietet Gelegenheiten für Gespräch und Seelsorge und weist ggf. auf Hilfsangebote hin.
Lieder
Hier eine kleine Auswahl von modernen Liedern, die inhaltlich passen könnten:
Am Abend der Welt, DAS LIEDERBUCH 1, 190
Alles hat seine Zeit, DAS LIEDERBUCH 2, 217
Anker in der Zeit, DAS LIEDERBUCH 1, 214
Das letzte Wort, DAS LIEDERBUCH 1, 217
Deine Gnade reicht, DAS LIEDERBUCH 1, 228
Ewigkeit (Die Ewigkeit ist mein Zuhause), DAS LIEDERBUCH 2, 212
Ganz nah, DAS LIEDERBUCH 1, 51
Gott sieht unsre Tränen, DAS LIEDERBUCH 1, 187
Keine Macht der Welt, DAS LIEDERBUCH 1, 185
Klagemauer, DAS LIEDERBUCH 2, 46
Lebensglück, DAS LIEDERBUCH 1, 108
Lege deine Sorgen nieder, DAS LIEDERBUCH 2, 53
Mehr als genug, DAS LIEDERBUCH 2, 221
One day (when we all get to heaven) DAS LIEDERBUCH 2, 213
Psalm 42, DAS LIEDERBUCH 2, 180
Quelle des Lebens, DAS LIEDERBUCH 2,228
Trägst du mich, Herr, DAS LIEDERBUCH 1, 60
Tröste deine Menschen, DAS LIDERBUCH 2, 211
Unterwegs mit Gott, DAS LIEDERBUCH1, 123
Voller Erwartung, DAS LIEDERBUCH 2, 60
Von guten Mächten, DAS LIEDERBUCH 1, 70
Von Segen umgeben, DAS LIEDERBUCH 2, 214
Wir werden uns wiedersehn, DAS LIEDERBUCH 2, 219
Mehr Material:
Das Lied “Noch nicht” des Projekts “Monatslied” beschreibt die Hoffnung darauf, dass der Tod nicht das Ende ist. Noten und ein Musikvideo gibt’s hier.
Im Lied “Farben” singt die Sängerin von Erinnerung und Ewigkeit, von Kastanien und Farben – Motive, die ihr vielleicht auch als Aktion aufgreifen könnt? Noten und das Video findet ihr hier.
Heiko Breuning beschreibt in seinem Lied “Neuer Himmel, neue Erde”, wie er sich die neue Erde vorstellt. Ein Musikvideo findet ihr hier.
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