Karsamstag: unterwegs zum Neuen

Diese Andacht wurde im Rahmen einer Osternacht gehalten. Dafür haben wir uns am Karsamstag zu einer Übernachtungsaktion getroffen (mit Pizzabacken, Spielen, Nachtwanderung…. und Andacht im Kirchenraum mitten in der Nacht). Morgens gegen halb sechs sind wir dann noch zu einem Osternachtsgottesdienst aufgebrochen. Geschlafen wurde nicht 🙂 Als einführendes Lied für die Andacht eignet sich zum Beispiel “Zwischen Himmel und Erde” von Albert Frey oder “Und die Welt hält ihren Atem an” von Martin Mohns (gesungen oder vorgespielt).

Gestern war Karfreitag, der Tag an dem wir Christ*innen an den Tod Jesu gedenken. Ein Tag der Ruhe, Verzweiflung und der Dunkelheit. Morgen ist Ostern und wir werden die Auferstehung feiern. Und heute? Heute ist Karsamstag – ein Tag zwischen der Traurigkeit und der Freude. In der Andacht jetzt soll es um genau das gehen: Leben und Tod, Trauer und Hoffnung, Ende und Anfang.
(Holzkreuz in die Mitte hinlegen)

Hinter uns liegt die Passionszeit, manche haben vielleicht gefastet und 7 Wochen auf etwas verzichtet. Noch befinden wir uns in der Karwoche. Der Tod Jesu war und ist etwas Entsetzliches. Überall auf der Welt erinnern wir uns daran. Aus Trauer schweigen in den Kirchen die Glocken. Vor uns liegt Ostern. Am Ostersonntag kann man richtig erleben, dass etwas Besonderes und bahnbrechend Neues passiert ist. Die Glocken läuten wieder, Osterfeuer werden entzündet und und mitten in der Nacht machen sich viele Christ*innen auf, die Osternacht zu feiern.

Das Leben hat oft diese zwei Seiten. Tod und Leben sind oft ganz nah beieinander. Aber der Tod hat nie das letzte Wort. Diese Zuversicht trägt uns Christen:innen. Wir haben eine Hoffnung, die uns helfen kann über den Tod hinweg ins Leben zu schauen. Aber der Tod darf auch nicht aus unserem Leben verdrängt werden.
In der Bibel steht der Vers: “Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.” (Psalm 90,12) Oder anders ausgedrückt: “Lass uns begreifen, welche Zeit wir zum Leben haben – damit wir klug werden und es vernünftig gestalten.”

Ostern und die Passionszeit sind Momente an denen wir innehalten können. Um nachzudenken, Pause zu machen und uns Zeit für Gott zu nehmen.
Das wollen wir auch jetzt und hier tun. 

Aktion: Zettel beschriften
Jede:r von euch bekommt jetzt einen Zettel und einen Stift. Nehmt euch eine Zeit der Stille und erinnert euch an Folgendes:

  • Traurige, schmerzende oder frustrierende Momente.
  • Menschen oder auch Tiere, die euch nicht mehr im Leben begleiten – von denen uns Tod, Streit oder anderes trennt.

Schreibt die Erinnerungen für euch selbst auf den Zettel und bewahrt ihn dann gut auf. Wenn ihr wollt dürft ihr das, was euch das Leben schwer macht, nämlich nachher im Osterfeuer verbrennen.

Zettel und Stifte verteilen – Zeit der Stille (ggf. Hintergrundmusik)

Aktion: Rose von Jericho
Ich möchte euch nun zu einer ganz besonderen Erfahrung einladen.
Durch diese Pflanze (Rose von Jericho zeigen) können wir einen kleinen Hoffnungsschimmer, einen kleinen Lichtblick von dem erleben, was man Auferstehung nennt.

Diese Pflanze ist völlig ausgedörrt und ausgetrocknet. Im Prinzip tot. Ohne Wasser zieht sie sich zusammen, so wie wir bei Angst und Schmerz oder wenn wir glauben, uns verschließen zu müssen. Ich gebe euch diese Wüstenrose einmal herum. Betastet sie vorsichtig, und legt eure Fragen und schmerzvollen Erlebnisse in Gedanken hinein in diese verschlossene Wüstenblume. Gebt sie anschließend der Person neben euch weiter.
Bitte sehr vorsichtig mit der Rose umgehen.

Am Ende die Rose in die trockene Schale in der Kreismitte legen.

Mit dieser ausgedörrten Pflanze liegen nun auch unsere Zeiten der Einsamkeit, der Traurigkeit und der Schmerzen in der Mitte. Stellvertretend für unsere Worte sollen Menschen der Bibel mit ihren Gedanken zu Wort kommen. Vorbereitete “Worte der Trauer” austeilen und vorlesen lassen. Um die Schale verteilen
Jetzt sind wir ganz unten angekommen. Wir haben Erinnerungen von Trennungen, Tod, Trauer und Schmerz wachgerufen. Aber genau da, ganz unten, da ist Gott schon bei uns. Karfreitag erinnert uns: Jesus hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, Schmerzen zu haben oder zu leiden. Wie es ist, zu trauern. Wie es ist, einsam oder verlassen zu sein. Er ist, auch wenn wir ganz unten sind, ganz nah bei uns.

Wir wollen jetzt diese ausgedörrte Blume wieder zum Leben erwecken. So wie das Wasser die Pflanze aus ihrer Erstarrung weckt, selbst wenn diese Blume Monate oder Jahre kein Wasser gesehen hat, so können auch uns manche Worte, Gesten oder Erlebnisse aus dem Dunkel und aus unseren Tiefs holen.

Jede:r von euch darf jetzt gleich ein bisschen Wasser in die Schale gießen und dabei einen der vorbereiteten Zitate zum Leben vorlesen und neben die Schale legen. Währendessen lasse ich leise Hintergrundmusik laufen.
Wasserkrug herumgeben und vorbereitete “Worte des Lebens” verteilen und vorlesen lassen. Ebenfalls um Schale verteilen.
Gott spricht: “Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.” (Jesaja 43,19)

Abschluss:
Die Rose wird noch eine Weile brauchen, bis sie wieder ganz grün geworden ist. Ihr könnt ja im Verlauf der Nacht immer mal wieder nach ihr schauen.
Ein schönes Zeichen des Lebens ist es, wenn wir Brot teilen und miteinander essen. Wir wollen miteinander nicht nur Gedanken und Gebete und Zuversicht, sondern auch das Brot teilen. Nehmt das Fladenbrot und teilt es mit euren Nachbarn.
Fladenbrot herumgeben

Bevor wir am ersten Advent in eine neues Kirchenjahr starten beenden wir das alte mit dem Totensonntag, der auch Ewigkeitssonntag genannt wird (zumindest in Deutschland und in der Schweiz ist das so!). An diesem Tag erinnern wir uns an Menschen, die verstorben sind – und richten unseren Blick gleichzeitig auf die Hoffnung des ewigen Lebens. In vielen Kirchengemeinden werden am Ewigkeitssonntag im Gottesdienst die Namen der Menschen vorgelesen, die im vergangenen Kirchenjahr verstorben sind. “Tod” und “Ewigkeit” – das sind wahrscheinlich keine Schlagwörter, die uns bei der Suche nach anschlussfähigen Jugendgottesdienst-Themen als erstes einfallen. Wir wollen euch ermutigen, euch trotzdem auf dieses Thema einzulassen. Denn Tod und Trauer gehören zum Leben dazu. Und möglicherweise bringen eure Jugendlichen da schon viel mehr Erfahrungen mit, als ihr ahnt.
Wie immer gilt: nehmt auch aus diesen Gottesdienst-Bausteinen das heraus, was für euch, für euer Format und vor allem für eure Jugendlichen passt. Bei diesem Thema ist es ganz besonders wichtig, dass ihr sensibel seid dafür, wie es euren Gottesdienstbesucher*innen geht. Bietet Gespräche und Seelsorgemöglichkeiten an. Weißt schon in der Einladung auf das Thema hin und überlegt, ob ihr gezielt junge Menschen einladet, die trauern. Vielleicht habt ihr vor Ort auch eine Trauergruppe für Jugendliche, die Lust hat, mit euch zu kooperieren – so holt ihr euch echte Expert*innen mit ins Boot. Ihr solltet auf jeden Fall Menschen im Vorbereitungsteam haben, die mit dem Thema “Trauer” vertraut sind und sagen können, was ihnen gut tun würde.

Einstieg

Lest Offenbarung 21, 1-5a vor. Was für ein wunderbares Bild: ein neuer Himmel, eine neue Erde, Gott, der Mitten unter den Menschen wohnt. Kein Leiden, kein Schmerz, keine Trennung und keine Tränen. Eine Welt, in der der Tod seinen Schrecken verloren hat. Dieser Zukunftsentwurf aus der Bibel hat Kraft. Sie verheißt uns eine neue Zeit, in der vieles anders und alles gut sein wird. Wir hoffen darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht. Auch gegen das Leid und den Tod, die Realität in unserer Welt sind.
Weil wir darauf vertrauen, dass wir bei Gott im Leben und im Tod geborgen sind feiern wir den Ewigkeitssonntag. Wir denken dabei an die Menschen, die in unserem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben und gestorben sind. Vielleicht liegt dieser Verlust für dich schon länger zurück. Vielleicht ist er ganz frisch. Vielleicht ist die Trauer schon ein guter alter Bekannter für dich. Vielleicht ist das Gefühl ganz neu. Hier ist heute Raum für deine Trauer und deine Hoffnung, für deine Erinnerungen und deine Wünsche.

Impuls

Möglicher Aufbau:

  • Kennt ihr noch Snapchat? Man kann Bilder und Videos verschicken, die sofort nach dem Ansehen gelöscht werden. Manchmal fühlt sich das Leben auch an wie ein Snap: kurz sichtbar, dann verschwindet es. Wir können es nicht festhalten.
  • Es gibt unterschiedliche Abschiede und Verluste. Wenn Beziehungen zerbrechen. Wenn Menschen getrennte Wege gehen. Wenn geliebte Menschen sterben.
  • Trauer ist nichts, was man wegschieben oder mit dem man “fertig” werden muss. Wir dürfen trauern.
  • Mitten in unserer Trauer sind wir trotzdem nicht hoffnungslos. Es gilt Gottes Zusage der Ewigkeit, von der wir am Anfang gehört haben. („Gott wird abwischen alle Tränen…“).
  • Ewigkeit – das ist wie ein Zuhause, das nicht zerbricht. Ein Raum, in dem wir sicher und willkommen sind. Ein Ort, wo alle Tränen getrocknet sind, wo niemand vergessen wird.
  • Spannend: Ewigkeit beginnt nicht erst nach dem Tod, sondern zeigt sich schon jetzt, wenn wir Liebe, Trost und Gemeinschaft erleben. Beispiel: „Wenn ihr füreinander da seid, wenn ihr euch zuhört und tröstet, dann ist das schon ein Vorgeschmack auf Ewigkeit.“
  • „Wir erinnern uns an die, die fehlen und wir vertrauen darauf, dass Gott sie und uns in seiner Ewigkeit hält.“

Stationen

Bietet verschiedene Stationen an, an denen die Jugendlichen sich mit Tod, Trauer und Ewigkeit auseinandersetzen können. Spielt leise Musik im Hintergrund, dämpft das Licht und achtet auf eine warme, einladende Atmosphäre. Alle können frei wählen, wo und wie lange sie verweilen möchten. Vereinbart ein klares Startsignal (lautere Musik) das zeigt, wenn es wieder für alle gemeinsam weitergeht. Mögliche Stationen:

  • Erinnerungsritual “Sternstunden”: Hängt ein großes Lichterkettennetz auf und legt ausgeschnittene Papiersterne und Stifte bereit. Auf die Sterne können die Jugendlichen Namen oder Erinnerungen an Personen schreiben und an das ein Lichterketten-Netz hängen (entweder lesbar für alle oder mit “verborgener” Rückseite). Ihr könntet das statt als Station auch als Aktion für alle machen und dabei zum Beispiel das Taizé-Lied “Meine Hoffnung und meine Freude” singen.
  • Erinnerungsritual Teelichter anzünden: ruhig werden, ein stilles Gebet sprechen, eine Kerze anzünden
  • Seelsorge – und Gebetsecke: Möglichkeit zu Austausch und Auftanken. Hier gibt’s auch was zu Trinken, Traubenzucker und Süßis um sich körperlich zu stärken.
  • Videos aufnehmen (und evtl. am Ende zeigen): Jugendliche erzählen in die Kamera, was der Satz “Ewigkeit ist wie ein Zuhause, das nicht zerbricht.” für sie bedeutet.

Fürbitte

Ihr könnt etwas vorformulieren oder diesen Teil interaktiv gestalten und auf einer (Online-)Pinnwand mit allen die Namen derer sammeln, an die gedacht werden soll. Wenn ihr keine Teelichter-Station hattet könntet ihr auch bei jedem Namen, der im Gebet verlesen wird, eine Kerze anzünden. Das Gebet könnte so beginnen: “Gott, du siehst, wie wir heute hier sind. In unserem Leben gibt es eine Lücke. Wir trauern um Menschen, die uns wichtig waren. Im Gebet nennen wir dir ihre Namen: … Gott, wir bitten dich: lass sie alle bei dir gut aufgehoben sein. Tröste uns und lass uns spüren, dass du uns nahe bist. Du versprichst einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gib uns Augen, die jetzt schon etwas von dieser Ewigkeitshoffnung entdecken.”

Weitere Ideen für (ausführlichere) Gebete zum Ewigkeitssonntag findet ihr hier.

Segen

Segen: Gottes Licht begleitet euch

Abschluss

Endet unbedingt auf einer hoffnungsvollen Note, auch mit einem Lied, das ermutigt. Bietet Gelegenheiten für Gespräch und Seelsorge und weist ggf. auf Hilfsangebote hin.

Lieder

Hier eine kleine Auswahl von modernen Liedern, die inhaltlich passen könnten:

Am Abend der Welt, DAS LIEDERBUCH 1, 190
Alles hat seine Zeit, DAS LIEDERBUCH 2, 217
Anker in der Zeit, DAS LIEDERBUCH 1, 214
Das letzte Wort, DAS LIEDERBUCH 1, 217
Deine Gnade reicht, DAS LIEDERBUCH 1, 228
Ewigkeit (Die Ewigkeit ist mein Zuhause), DAS LIEDERBUCH 2, 212
Ganz nah, DAS LIEDERBUCH 1, 51
Gott sieht unsre Tränen, DAS LIEDERBUCH 1, 187
Keine Macht der Welt, DAS LIEDERBUCH 1, 185
Klagemauer, DAS LIEDERBUCH 2, 46
Lebensglück, DAS LIEDERBUCH 1, 108
Lege deine Sorgen nieder, DAS LIEDERBUCH 2, 53
Mehr als genug, DAS LIEDERBUCH 2, 221
One day (when we all get to heaven) DAS LIEDERBUCH 2, 213
Psalm 42, DAS LIEDERBUCH 2, 180
Quelle des Lebens, DAS LIEDERBUCH 2,228
Trägst du mich, Herr, DAS LIEDERBUCH 1, 60
Tröste deine Menschen, DAS LIDERBUCH 2, 211
Unterwegs mit Gott, DAS LIEDERBUCH1, 123
Voller Erwartung, DAS LIEDERBUCH 2, 60
Von guten Mächten, DAS LIEDERBUCH 1, 70
Von Segen umgeben, DAS LIEDERBUCH 2, 214
Wir werden uns wiedersehn, DAS LIEDERBUCH 2, 219

Mehr Material:
Das Lied “Noch nicht” des Projekts “Monatslied” beschreibt die Hoffnung darauf, dass der Tod nicht das Ende ist. Noten und ein Musikvideo gibt’s hier.
Im Lied “Farben” singt die Sängerin von Erinnerung und Ewigkeit, von Kastanien und Farben – Motive, die ihr vielleicht auch als Aktion aufgreifen könnt? Noten und das Video findet ihr hier.
Heiko Breuning beschreibt in seinem Lied “Neuer Himmel, neue Erde”, wie er sich die neue Erde vorstellt. Ein Musikvideo findet ihr hier.

Es gibt viele Gelegenheiten, um mal intensiv über die Schöpfung nachzudenken. Im Kirchenjahr bietet sich zum Beispiel Erntedank dafür an. Aber egal, wann du das Thema “beackern” willst: Wir bieten dir hier ein paar Bausteine für einen Jugendgottesdienst oder eine Stunde im Jugendkreis dafür. Baue alles so zusammen, wie es für euch vor Ort passt. Wenn es euch möglich ist feiert draußen in der Natur oder holt ein bisschen was von der Schöpfung zu euch: vielleicht mit einem schönen Blumenstrauß, einer Bildershow oder einem toll geschmückten Erntedank-Altar…

Theologische Grundlegung
Um die Schöpfung soll es heute gehen. „Schöpfung“ ist ein Begriff, der alles Geschaffene meint: alles Lebendige, aber auch die gesamte Welt und selbst das Universum. Der Begriff impliziert, dass das alles nicht zufällig entstanden ist, sondern dass jemand dabei gesteuert, gelenkt, gestaltet hat: ein Schöpfer eben. Unsere Erde, sagt die Bibel, ist kein Zufallsprodukt. Keine blaue Murmel, die einsam und ziellos durchs Weltall treibt. Wir sprechen von Schöpfung, weil wir glauben, dass es einen Schöpfer gibt, der diese Welt gemacht hat. Manche sagen: nach der Schöpfung hat Gott sich zurückgezogen. Er hat uns auf die Erde gesetzt und jetzt müssen wir selbst klar kommen.
Die Bibel zeigt mir andere Charakterzüge Gottes. Da ist ein Gott, der von Beginn an leidenschaftlich Beziehung zu seinen Menschen sucht. Der den Menschen diese Erde zum Geschenk macht, um sie zu bebauen und zu bewahren. Ein Gott, dem diese Welt so sehr am Herzen liegt, dass er selbst Mensch wird um uns ganz nahe zu kommen. Und dieser Gott verspricht im Blick auf diese Welt: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5). Petrus schreibt im 2. Petrusbrief 3,13: „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ und Johannes erzählt in Offenbarung 21,1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“
Wenn Gott eines Tage alles neu macht – wie genau wird das aussehen? Macht er etwas Neues aus dem, was da ist? Upccling sozusagen? Wird die Schöpfung dann einfach ausgetauscht oder wächst das Neue aus dem Alten?
Über die Frage, wie das Reich Gottes, seine neue Welt, mit unserer jetzigen zusammenhängt haben sich Theolog*innen schon seit vielen Jahrhunderte die Köpfe zerbrochen. Dabei gibt es zwei Pole: Manche erwarten eine radikale Neuschöpfung am Ende der Zeiten, andere betonen, dass das Reiches Gottes jetzt schon mitten in der Welt wächst und sich entfaltet. Diese Spannung zwischen „Schon jetzt“ und „noch nicht“ prägt die gesamte Diskussion.
Diejenigen, die eine Neuschöpfung vertreten, erwarten, dass unsere Welt vergeht. Sie betonen die radikale Veränderung, die Gott bringen wird und erwarten die Wiederkunft Christi mit Weltgericht.
Diejenigen, die sich vorstellen, dass Gottes neue Welt langsam heranwächst betonen, dass mit Jesu Wirken das Reich Gottes bereits angebrochen ist. Ihnen ist wichtig, dass Gotts Heil, seine gute Herrschaft, jetzt schon wirkt – auch wenn es noch nicht vollendet ist und die endgültige Transformation noch aussteht. Wir alle sind dazu eingeladen, an diesem Reich mit zu bauen und es im Alltag sichtbar zu machen. Dieses Bild steckt in vielen Gleichnissen Jesu, zum Beispiel das vom Sauerteig, der nach und nach alles durchdringt und verwandelt (Matthäus 13,33).

Das gute ist: diese beiden Ideen von der “neuen Erde” stehen sich nicht unversöhnlich gegenüber, sondern bilden ein Spannungsfeld, in dem Kraft steckt. Ohne den Glauben, dass Gottes Reich schon jetzt – auch mit und durch uns – in die Welt kommt könnten wir unsere Verantwortung für die Schöpfung vernachlässigen nach dem Motto „Wenn Gott uns sowieso eine komplett neue Erde gibt können wir mit dieser hier eigentlich machen, was wir wollen.“ In der Konsequenz hieße das, dass es keinen Grund gäbe, sich für Klima- oder Naturschutz einzusetzen – oder auch für andere Menschen. Doch selbst wenn Gott einmal etwas komplett Neues schafft – er hat uns als Verwalterinnen und Verwalter auf diese Erde gestellt. Die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel erzählt davon, welche Verantwortung der Mensch von Gott bekommen hat: Unser Job ist, auf sie aufzupassen, neues zu entwickeln und alles so zu gestalten dass gutes Leben für alle möglich ist. Manchmal kann diese Aufgabe ziemlich überwältigend sein. Wenn wir nur noch die bedrohten und bedrohlichen Seiten der Schöpfung wahrnehmen. Wenn wir darüber nachdenken, wie riesig diese Welt ist und wie klein der Unterschied, den wir als einzelne Menschen machen können. Wenn der Alltag uns fordert und so viele andere Probleme und Aufgaben unsere Kraft und Konzentration brauchen. Darum brauchen wir gleichzeitig auch die Hoffnung, dass Gott wirklich alles nigel-nagel-neu machen wird und alles Bedrohliche nur vorläufig ist.

Geschichte zum Einstieg
Aus Indien wird sich folgende Geschichte erzählt: Es war einmal ein Wasserträger. Auf seinen Schultern ruhte ein schwerer Holzstab, an dem rechts und links je ein großer Wasserkrug befestigt war. Nun hatte einer der Krüge einen Sprung. Der andere hingegen war perfekt geformt und mit ihm konnte der Wasserträger am Ende seines langen Weges vom Fluss zum Haus seines Herren eine volle Portion Wasser abliefern. In dem kaputten Krug war hingegen immer nur etwa die Hälfte des Wassers, wenn er am Haus ankam.
Für volle zwei Jahre lieferte der Wasserträger seinem Herren also einen vollen und einen halbvollen Krug. Der perfekte der beiden Krüge war natürlich sehr stolz darauf, dass der Wasserträger in ihm immer eine volle Portion transportieren konnte. Der Krug mit dem Sprung hingegen schämte sich, dass er durch seinen Makel nur halb so gut war wie der andere Krug.
Nach zwei Jahren Scham hielt der kaputte Krug es nicht mehr aus und sprach zu seinem Träger: “Ich schäme mich so für mich selbst und ich möchte mich bei dir entschuldigen.”
Der Wasserträger schaute den Krug an und fragte: “Aber wofür denn? Wofür schämst du dich?”
“Ich war die ganze Zeit nicht in der Lage, das Wasser zu halten, so dass du durch mich immer nur die Hälfte zu dem Haus deines Herren bringen konntest. Du hast die volle Anstrengung, bekommst aber nicht den vollen Lohn, weil du immer nur anderthalb statt zwei Krüge Wasser ablieferst.” sprach der Krug.
Dem Wasserträger tat der alte Krug leid und er wollte ihn trösten. So sprach er: “Achte gleich einmal, wenn wir zum Haus meines Herren gehen, auf den Straßenrand.” Der Krug konnte daraufhin ein wenig lächeln und so machten sie sich auf den Weg. Am Ende des Weges jedoch fühlte sich der Krug wieder ganz elend und entschuldigte sich erneut zerknirscht bei dem Wasserträger.
Der aber erwiderte: “Hast du die Wildblumen am Straßenrand gesehen? Ist dir aufgefallen, dass sie nur auf deiner Seite des Weges wachsen, nicht aber auf der, wo ich den anderen Krug trage? Ich wusste von Beginn an über deinen Sprung. Und so habe ich einige Wildblumensamen gesammelt und sie auf deiner Seite des Weges verstreut. Jedes Mal, wenn wir zum Haus meines Herren liefen, hast du sie gewässert. Ich habe jeden Tag einige dieser wundervollen Blumen pflücken können und damit den Tisch meines Herren dekoriert. Und all diese Schönheit hast du geschaffen.”
Autor unbekannt, aus dem Englischen übersetzt

Wie gut, dass der Wasserträger den Krug trotz seines Fehlers brauchen konnte. Wie gut, dass Gott uns trotz unserer Macken und Sprüngen brauchen kann. Und wie gut, dass auf unserem Lebensweg immer wieder wunderschöne Blumen blühen. Was war denn für dich in der letzten Woche ein „Blumen-Moment“ – eine Erfahrung, ein Erlebnis oder auch nur ein Augenblick, der bunt
aufleuchtet? Tausche dich kurz mit deinen Nachbar*innen darüber aus!

Was bringt dich zum Staunen? – Collage
Gott hat unsere Erde wunderbar gemacht. „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“, so steht es in 1. Mose 1. Es gibt vieles, worüber ich staunen kann.
Sammelt gemeinsam, was euch in der Natur und der Schöpfung fasziniert. Gut eignet sich dafür die Methode einer Collage. Dafür braucht ihr jede Menge Zeitschriften, aus denen alle ausschneiden und ausreißen können, was sie spontan anspricht. Das wird dann aufgeklebt – entweder auf ein großes gemeinsames Plakat oder in kleinen Teams. Je mehr unterschiedliche Bilder und Materialien ihr habt, desto besser. Tauscht euch danach über die Ergebnisse aus.

Gleichzeitig ist unsere Schöpfung aber auch bedrohlich und bedroht: Klimakrise, Krankheiten, Artensterben, Regenwaldabholzung, Hunger, Kriege, Katastrophen (schreibt diese Worte auf rote Zettel und legt sie auf die Collage).
Wenn ich an die Schöpfung denke, denke ich aber auch an diese „andere Seite“. Krisen und Kriege, Krankheiten und Katastrophen gab es schon immer. Aber in den letzten Jahren ist uns das gefühlt alles näher gekommen. Der Natur geht es schlecht. Überflutungen und Hitzerekorde lassen sich schon lange nicht mehr als Wetterphänomene abtun. Wir sind nicht im Klimawandel, sondern in der Klimakrise. Und die ist so umfassend und bedrohlich, dass sich in Deutschland eine ganze Jugendbewegung den Namen „Letzte Generation“ gegeben hat weil sie befürchtet, genau das zu sein, wenn sich nicht bald Gravierendes ändert.
Neben der Klimakrise wird das Artensterben als größte Bedrohung für unser Leben und unseren Planeten gesehen. WWF sagt: aktuell sind wir im größten Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier. Fast ein Drittel der bekannten Tier- und Pflanzenarten ist mehr oder weniger stark bedroht.
Die Klimakrise, aber auch Verfolgung und Kriege führen dazu, dass aktuell mehr Menschen auf der Flucht sind als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Ende 2024 waren es über 123 Millionen Menschen laut UNO-Flüchtlingshilfe. Globale Flüchtlingskrisen verändern auch unser Zusammenleben.


Wenn wir von der Schöpfung reden meinen wir oft nur die Natur, die Tiere und Pflanzen, vielleicht auch die Luft, den Boden und die Meere. Aber auch wir selbst sind Teil der Schöpfung und untrennbar damit verwoben. Die meisten Faktoren, die Schöpfung bedrohen, sind menschengemacht. Und die Menschheitsfamilie leidet, weil sie Teil dieser Schöpfung ist.
„Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in den Wehen liegt.“, so schreibt es Paulus in Römer 8,22. Die ganze Schöpfung leidet. Alles betroffen: die Natur – die Menschheit – ich als Person.
Beides nehme ich war: die Schöpfung, die sehr gut ist – und seit Adam und Eva das Paradies verlassen haben gibt gleichzeitig auch die Schöpfung, die leidet, die bedroht ist und manchmal auch bedrohlich.
Wie geht es dir gerade damit? Wenn du an die Welt denkst, an die Natur, an deine Mitmenschen und an dich selbst: Wo kannst du grade dankbar genießen, was es Gutes in der Schöpfung gibt? Und wo leidest du eher oder machst dir Sorgen um deine Mit-Welt? Nimm dir kurz eine Minute Zeit, in dich hineinzuhören.

Fürbitt-Gebet
Unser Gott,
Der unendliche Sternenhimmel und das winzige Senfkorn: du hast beides geschaffen. Berge und Meere, die Tiere, Pflanzen und wir Menschen sind dein Werk.
Es gibt so viel wunderbares zu entdecken. Dafür danken wir dir. Und wir bitten dich: lass uns das Staunen über deine Welt nicht verlernen.
Halte unsere Augen und Herzen offen für diese Wunder und hilf uns, sie bewusst wahr zu nehmen.
Gott, wir Menschen gehen nicht immer gut mit deiner Erde um. Wir zerstören Lebensräume und beuten Menschen und Tiere aus.
Wir bitten dich um Vergebung. Hilf uns, Lösungen zu finden und gemeinsam für das Gute zu arbeiten.
Hilf uns, dass wir verantwortungsvoll mit der Natur und unseren Mitmenschen umgehen.
Mit Nachdruck bitten wir dich für die Menschen, die unter Naturkatastrophen leiden. Hunderttausende verlieren ihre Heimat und ihre Ernten.
Die Folgen von Überschwemmungen, Hungersnöten, Dürren und daraus entstehenden Krankheiten sind auch Monate nach solch erschütternden Ereignissen noch groß.  
Gib den betroffenen Menschen Trost und neue Hoffnung.
Wir beten gemeinsam: Vater unser…

Liedersammlung
Es gibt viele tolle Lieder zur Schöpfung, die ihr singen könnt! Hier eine kleine Auswahl:

  • Astronaut, DAS LIEDERBUCH 2, 110
  • Beautiful things, DAS LIEDERBUCH 1,135
  • Danke, DAS LIEDERBUCH 1, 23
  • Der Mond ist aufgegangen, DAS LIEDERBUCH 1,99
  • Du bist, der du bist, DAS LIEDERBUCH 1, 157
  • Du machst alles neu, DAS LIEDERBUCH 2, 216
  • God of wonders, Feiert Jesus 3, 65
  • Gott gab uns Atem, DAS LIEDERBUCH 1, 212
  • Größer, DAS LIEDERBUCH 2, 144
  • Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer Evangelisches Gesangbuch – Regionalteil Württemberg, 643
  • Höher, DAS LIEDERBUCH 2, 168
  • Ins Wasser fällt ein Stein Evangelisches Gesangbuch – Regionalteil Württemberg, 637
  • Laudato si Evangelisches Gesangbuch, 515
  • Morning has broken, DAS LIEDERBUCH 1,88
  • Neuer Tag, neues Glück, DAS LIEDERBUCH 2, 78
  • Poiema, DAS LIEDERBUCH 2, 114
  • So will I, DAS LIEDERBUCH 2, 150
  • The earth is yours DAS LIEDERBUCH 2, 151
  • The earth song DAS LIEDERBUCH 2, 202
  • Tiefer als das Meer, DAS LIEDERBUCH 2, 147
  • Viele kleine Leute Evangelisches Gesangbuch – Regionalteil Württemberg, 662
  • What a wonderful world, DAS LIEDERBUCH 2, 94
  • Weißt du, wieviel Sternlein stehen, Evangelisches Gesangbuch, 511
  • Wir haben Gottes Spuren festgestellt, Evangelisches Gesangbuch – Regionalteil Württemberg 656
  • Wir pflügen und wir streuen, Evangelisches Gesangbuch, 508
  • Welt der Wunder, DAS LIEDERBUCH 2, 155

Übrigens: ein toller “Schöpfungspsalm” ist Psalm 104! 🙂


In Aktion kommen
Es gibt viele Möglichkeiten, wie ihr das Thema praktisch bearbeiten könnt. Eine kleine Sammlung:

  • Was gibt mir Mut und Kraft, mich für die Schöpfung einzusetzen? Sammelt in einer Blitzlichtrunde
  • Was kann ich tun, um die Schöpfung zu bewahren? Sammelt konkrete Ideen auf Post-Its und klebt sie auf eine große Wand. Am Ende darf jede*r ein Post-It mit der Idee einer anderen Person mitnehmen und sich daheim als Reminder an den Spiegel oder in den Kalender kleben.
  • Upcycling praktisch: Bastelaktion! Blumentöpfe aus alten Dosen, Stiftehalter aus Kassetten, Deko-Sterne aus Zeitschriften… Upcycling-Ideen gibt’s jede Menge. Die Idee ist, aus etwas, das eigentlich Müll ist, etwas zu gestalten, das man benutzen und gebrauchen kann. Dabei wächst auch das Bewusstsein für unseren Konsum und unsere Müllproduktion.
  • Müllsammelaktion. Zieht los, sammelt Müll. Gerätschaften dafür leiht euch vielleicht die Stadt aus. Belohnt die Helfenden mit einem leckeren Essen oder setzt einen Preis aus für den verrücktesten Müllfund…
  • “Dankbarkeitsbaum”: schreibt auf Papier-Blüten, wofür ihr dankbar seid und hängt die Zettel in einen Baum. Vielleicht inspiriert das auch andere?


Segen
Gott segne deine Augen,
dass du immer wieder neu die Schönheit seiner Schöpfung entdeckst.
Er segne deine Ohren,
dass sie offen sind für seine zarte Stimme in deinem Alltag.
Gott segne deinen Mund,
dass du Worte der Ermutigung sprechen kannst.
Er segne deine Hände,
dass du sie für das Gute einsetzt.
Gott segne deine Füße,
dass sie dich sicher an den Ort tragen, an dem er dich haben möchte.
Gott segne dein Herz,
dass Glaube, Hoffnung und Liebe darin wohnen.
So segne dich Gott –
der Vater, der Sohn, und der Heilige Geist.
Amen

Mehr Material
Mehr zum Thema Schöpfung findest du zum Beispiel auch bei initiative-schoepfung.de oder bei klimafasten.de

Economy Spiel, mit dem Ziel viel Gold zu erwirtschaften und sein Schiff zu verbessern


Das Spiel gewinnen

Sieger des Spiels ist, wer zum Spielende das meiste Gold besitzt

Spielprinzip

Kinder sind im Spielgebiet mit Schiffen unterwegs, kaufen und verkaufen Güter und verdienen so Gold
Die Schiffe können mit Gold verbessert werden, mit Gold können auch bessere Schiffe gekauft werden
Kinder können alleine oder in Gruppen spielen, wobei sie als Gruppe ein Schiff besitzen.
Größere Schiffe setzten größere Gruppen voraus
Gruppen dürfen sich an der Werft zusammenschließen um größere Schiffe zu besitzen

Geld verdienen

An Handelsposten können Güter gekauft und verkauft werden
4 Güter:

  • Rum
  • Perlen
  • Tabac
  • Kakao

Jeder Handelsposten Handelt mit allen Gütern.
Das Gut was er am meisten hat verkauft, er für 1 Gold
Das Gut das er am wenigsten hat, kauft er für 3 Gold
Das Gut das er am zweit wenigsten hat, kauft er für 2 Gold
Das Gut das er am zweit meisten hat, kauft er für 1 Gold
Die Handelsposten brauchen nur wenig von jeder Ressource, sodass diese oft durchtauschen

Geld kann an der Bank (Zentrale eingelagert werden)
Zusätzlich können an Handelsposten Aufträge ausgegeben werden

Schiffe

Schiffe haben 3 Stats: Besatzung, Lagerplatz und Kanonen
Besatzung: Gibt die mögliche Gruppengröße des Schiffs an
Lagerplatz: Gibt an, wie viele Güter transportiert werden können
Kanonen: Gibt die Kampfkraft des Schiffs an
Schiffe Können verbessert werden, eine Verbesserung kostet 2 Gold (Mit Folienstift ankreuzen)
Lagerplatz und Kanonen, nur so weit das Schiff verbesserbar ist
Verbesserungen mit Folienstift auf Schiffskarte markieren

Gruppen können sich zu einem größeren Schiff zusammenschließen (Besatzung).
(Schiffskarten laminieren dann halten sie länger)

Schaluppe (Startschiff)
Besatzung: 1-2
Lagerplatz: 2 (4) , [2 (3)]
Kanonen: 1 (2)

Schoner (10G)
Besatzung: 1-2
Lagerplatz: 4 (6) , [3 (5)]
Kanonen: 2 (4)

Brigantine (20G)
Besatzung: 2-3
Lagerplatz: 6 (8) , [5 (7)]
Kanonen: 2 (5)

Klipper (30G)
Besatzung: 3-4
Lagerplatz: 7 (10) , [7 (11)]
Kanonen: 3 (6)

Fregatte (30G)
Besatzung: 3-4
Lagerplatz: 5 (8) , [5 (8)]
Kanonen: 5 (8)

Pirat

Wird von einem Mitarbeiter gespielt, Übernimmt Springerrolle
Nimmt Gold und Güter ab (so das nicht alles abgenommen wird) ~2 Gold, ~2 Ressourcen
Flottenvariante: Kann besiegt werden
Wenn Besiegt gibt 8 Gold
Kann sich jederzeit stärker machen
Galeone
Kanonen: 10 (15)

Marine

Sind im Spielgebiet als Springer unterwegs
Macht jagt auf Piraten (Nehmen Kindergruppen mit Piratenflagge das Stirnband ab)
Kann sich jederzeit stärker machen
Man O’ War
Kanonen: 12 (18)

Kampf

Fängt eine Gruppe eine andere, oder wird vom Piraten gefangen, kommt es zum Kampf
Hierfür wird die Anzahl an Kanonen Verglichen
Der Sieger erhält 2 Güter des Verlierers (kann der Sieger nicht alles einlagern darf der Verlierer den Rest behalten. Der Sieger darf sich die Güter aussuchen.)
Der Sieger erhält außerdem 2 Gold vom Verlierer

Flottenvariante
Zwei (oder drei) Gruppen Können zu einer temporären Allianz zusammenschließen.
Dazu müssen sie sich an den Händen halten und so ihre Kampfkraft addiert.
Gegen stärkere Schiffe oder den Piraten.
Die Allianz muss gegründet sein, bevor die andere Gruppe gefangen wird

Für die Flottenvariante ist es sinnvoll, wenn die Schiffe dauerhaft mit Seilen etc. Verbunden sind

St. John (Bank)

An diesem Handelsposten befindet sich zusätzlich zu einem Händler auch die Bank
An der Bank die Spieler gesammeltes Gold auf ein Schiffsnamen sichern
Das Geld kann auch wieder ausgegeben werden (zinsen?)

Tortuga + Havanna (Verbesserungen)

An diesen Handelsposten kann man beim Händler auch zusätzlich Sein schiff verbessern lassen
Verbesserungen können für 2 Gold gekauft werden (Mit Folien Stift ankreuzen)
(Möglichkeit: Tortuga mehr Kanonen, Havanna mehr Laderaum)

Port Royal (Schiffe kaufen)

An diesem Handelsposten befindet sich zusätzlich zu einem Händler auch der Schiffsmarkt
Hier können neue Schiffe gekauft und alte verkauft werden (verkaufen zum halben Preis)

Karte:

Liegt an jedem handelsposten aus
Eintragungen
Handelsposten
St. John 🏦
Port Royal ⛵
Tortuga⬆️ (Handelsposten mit Schiff)
Nassau 🏴‍☠️ (Handelsposten mit Totenkopf)
Havanna ⬆️ (Handelsposten mit Schiff)

Schiffsverkauf und Bank kann auch an einer extra Zentrale stattfinden
Weitere reguläre Handelsposten können hinzugefügt werden

Schwarze Flagge
Um andere Schiffe überfallen zu können ist eine schwarze Flagge notwendig.
Diese kann man am Handelsposten Nassau erwerben ~10 Gold
Diese wird als Stirnband gebunden
Träger der Schwarzen Flagge werden von der Marine gejagt.
Wird ein TN mit schwarzer Flagge von der Marine gefangen, verliert er die Schwarze Flagge und ein Großteil seines besetztes (Balancen)

Material:

Münzen jeglicher Art
Schiffskarten (Ausgeschnitten und Laminiert)
Handelsposten Karten
Kreppband zum Aufkleben der Auslage
Wäscheklammern zum Sortieren der Ressourcen für alle Handelsposten
Ressourcenkarten
Auftragskarten
Große Büroklammern, damit die Kindergruppen die Ressourcen an der Schiffskarte festmachen können
Folienstifte für alle Stationen (Nachziehen der Kreuze, ausfüllen Aufträge)
Stirnbänder für Piraten
Optional: gestalteter Spielplan mit eingetragenen Stationen

»Hoffnungsvoll«

Je intensiver ich das Motiv zur Jahreslosung 2026 von Dorothee Krämer betrachte, umso mehr habe ich den Eindruck: Es ist, als ob ein Vorhang aufgezogen wird und wie durch einen geöffneten Spalt mitten im Bild strahlt das helle Licht hindurch. Ich wünsche mir, dass genau dies durch die Jahreslosung 2026 geschieht: dass ein Lichtstrahl aus Gottes Ewigkeit in unser Leben scheint und etwas neu wird in uns. So, wie es die Jahreslosung verspricht: „Siehe, ich mache alles neu!“

Die Offenbarung – der Vorhang geht auf
Schon immer war das letzte Buch der Bibel eine geheimnisvolle Schrift – sprichwörtlich ein Buch mit sieben Siegeln. Aber der Seher Johannes formuliert hier keine abstrusen Weltuntergangsfantasien, sondern Gott hat ihm ein wenig den Vorhang geöffnet, damit er mehr sieht als die scheinbare Realität unserer Welt mit all ihrem Leid und ihrer Not. Er sieht, dass Gott alles zu einem guten Ende führen wird: wenn Gott Tränen trocknet wie liebevolle Eltern bei ihren Kindern, wenn der Tod und alles Böse keine Macht mehr haben. Die Offenbarung erzählt in ihren beiden letzten Kapiteln davon, wie Gott alles neu macht. Diese Hoffnung ist keine Vertröstung auf ein besseres Jenseits. Sondern: Wenn ich darauf hoffe, dass Gott die Macht hat, eine leidzerrissene Welt neu zu machen, dann kann er auch hier und heute in unser Leben eingreifen. Ob dann jetzt schon alles neu wird oder ob er uns auf andere Weise hilft, das können wir getrost ihm überlassen.

Zum Nachdenken: Ist es für mich ein hoffnungsvoller Gedanke, dass Gott alles neu macht, oder kann ich damit nur wenig anfangen? Wie könnte die Hoffnung, dass Gott alles neu macht, mein Leben jetzt positiv beeinflussen?

Wie kann etwas neu werden, wenn scheinbar alles beim Altem bleibt? Die untere Hälfte des Bildes zur Jahreslosung ist in dunklen Farben gehalten. Hier schimmert nur wenig hervor von diesem Licht, das so hell und klar durch den Vorhang dringt. Blautöne und schraffierte Flächen dominieren. In diesem Ineinander von dunklen Motiven und hellen Strahlen erkenne ich mein Leben wieder. Denn oft sind Licht und Schatten, schöne und schwierige Momente eng verbunden. Da ist nicht alles hell und schön – auch nicht, wenn wir Jesus Christus vertrauen. Es gibt dunkle Momente und Wunden, die das Leben hinterlassen hat. Ja, manchmal scheint alles beim Alten zu bleiben, auch wenn wir uns noch so sehr danach sehnen, dass etwas neu wird. Wenn ich auf unsere Welt blicke, dann sehe ich überall Not und Leiden und scheinbar keine Aussicht auf Besserung. Und auch wir selbst bleiben oft die alten. Vielleicht wollten wir alles gut machen und am Ende bleiben nur Scherben. Mitten in all das hinein kommt Gott. Er hat den Vorhang beiseite gezogen, als er in Jesus Christus Mensch geworden ist. Durch ihn dringt ein Lichtstrahl aus der Ewigkeit in unser Leben. Darum kann mitten im Alten schon jetzt Neues beginnen. Das Motiv zur Jahreslosung lässt den ersten und den letzten Buchstaben des griechischen Alphabets erkennen: Alpha und Omega. In der Offenbarung sagt Jesus von sich, dass er Alpha und Omega ist. Er ist es, der am Anfang der Welt steht als Schöpfer und am Anfang unseres Lebens. Und er ist es, der am Ende auf uns warten wird. Die Offenbarung erzählt davon: dann wird er uns die Tränen trocknen und alles wird gut sein. Aber darauf warten wir noch!

Zum Nachdenken: Wo wünsche ich mir, dass etwas neu wird in meinem Leben?

Sieh genau hin!
Das Bild zur Jahreslosung mit seinen unterschiedlichsten, ineinander verwobenen Farbschattierungen lädt ein, genau hinzuschauen und Entdeckungen zu machen. Damit wird die Aufforderung der Jahreslosung aufgenommen: „Siehe!“ Sieh genau hin!

Manchmal müssen wir genau hinschauen, um zu entdecken, wo Gott Neues entstehen lässt in unserem Leben. Vielleicht manchmal verborgen und beinahe unmerklich. Aber das Neue hat begonnen. Und darum: Sieh hin und entdecke, was Gott in deinem Leben tut! Wir stehen oft in der Gefahr, das zu sehen, was nicht gut ist. Und darum braucht es dieses Signalwort: „Siehe!“ Sieh hin und entdecke, was Gott tut! Manchmal leuchtet das Neue schon jetzt zwischen den Ritzen einer alten Welt hindurch. Und der Tag wird kommen, an dem Gott wirklich alles neu macht: wenn Tränen trocknen, Wunden heilen und seine Liebe den Hass für immer vertreibt.

Nimm dir bewusst Zeit, um zu entdecken, was Gott schon längst in deinem Leben neu gemacht hat.

Martin Luther war überzeugt, dass die Bibel für alle Menschen zugänglich und verständlich sein soll. Er entwickelte Fragen, die helfen, den Text nicht nur zu lesen, sondern persönlich zu verstehen und auf das eigene Leben zu beziehen. Diese Fragen fördern eine aktive Auseinandersetzung mit Gottes Wort und regen zum Nachdenken über Glauben und Anwendung im Alltag an.

Die folgenden Fragen dienen als Hilfestellung, um beim Bibellesen tiefer in den Text einzutauchen. Nimm dir Zeit, jede Frage persönlich zu beantworten und die Gedanken aufzuschreiben. Versuche sie so zu beantworten, als wenn der Bibeltext direkt an dich gerichtet wäre. So wird das Lesen nicht nur informativ, sondern zu einem persönlichen Gespräch mit Gott.

1. Beginnt mit einem Gebet.

2. Lies den Bibeltext laut vor.

3. Lies den Text persönlich in der Stille und gehe die folgenden Schritte durch:

  • Was lerne ich aus diesem Text?
  • Welche Information enthält er für mich?
  • An welchen Stellen ermutigt er mich, Gott DANKE zu sagen?
  • Welche Schuld oder welches Versagen sollte ich Gott bekennen?
  • Wie kann ich mit dem Text beten?

4. Wenn ihr es als Gruppe durchführt, könnt ihr je nach Zeit und Situation über die Fragen ins Gespräch kommen.

5. Beendet die Zeit mit einem Gebet.

HINWEIS:
Diese Methode basiert auf Martin Luthers Anleitung zum Beten, die er in dem Text „Eine einfältige Weise zu beten“ beschreibt. Sie ist auch unter dem Begriff „Vierfach gedrehtes Kränzlein“ bekannt.

Gott spricht: Siehe, ich mach alles neu! (Off 21,5 L)

Die Offenbarung ist sicher eines der geheimnisvollsten Bücher des Neuen Testaments und eines der umstrittensten: Wer hat dieses Buch geschrieben? Beschreibt es einen göttlichen Fahrplan der Endzeit oder ist es ein verschlüsselter Einblick in die damalige Zeit der römischen Herrschaft? Und dies spitzt sich in der Frage zu: Welche Bedeutung haben diese alten Worte für uns heute?

Wenn die Offenbarung einen göttlichen Fahrplan für die Zukunft beschreibt, dann würde es darum gehen, sie so aufzuschlüsseln, dass wir genau wissen, was gemeint ist. Die Extremposition dieser Haltung wäre dann, zu berechnen, wann Jesus wiederkommt. So hat der berühmteste pietistische Theologe des 18. Jahrhunderts Johann Albrecht Bengel z. B. die Wiederkunft von Jesus berechnet aufgrund der Zahlenangaben der Offenbarung und ist auf das Jahr 1836 gekommen.

Die Extremposition auf der entgegengesetzten Seite der Deutung der Offenbarung ist die Einschätzung der liberalen Theologie des 19./20. Jahrhunderts, dass dieses Buch der Bibel mit unserem heutigen Leben rein gar nichts mehr zu tun hat.

Die Frage ist nun: Wie lesen wir die Offenbarung und was bedeutet dies für unser Verständnis der Jahreslosung 2026?

Tipp: Schau dir die Zusammenfassung Teil 1 und 2 des »Bibel-Projekts« zur Offenbarung und ihrer Botschaft an.

Die Offenbarung als Buch der Bibel


Ein erster Überblick
• Die Offenbarung des Johannes gehört zur Gattung apokalyptischer Schriften der Bibel (wie z. B. auch das Buch Daniel). Apokalypse meint nicht etwas Schreckliches (wie in Filmtiteln vorausgesetzt, z. B. „Apocalypse Now“), sondern das griechische Wort „apokalyptein“ bedeutet schlicht „aufdecken, offenbaren“.
• Der Theologe Florian Förg bringt es so auf den Punkt: „Die Autoren (der Apokalyptik) wollen ihr Publikum innerlich in die neue Welt Gottes mitnehmen: Sie sollen schon jetzt ihre Lebensumstände im Licht einer Zukunft sehen, die dort im Himmel schon längst vorbereitet ist und eines Tages auch auf der Erde Realität werden wird“.
• Martin Luther war zunächst sehr skeptisch gegenüber der Offenbarung, da sie die Täufer- und Schwärmerbewegungen der Reformationszeit stark beeinflusste. Später gewann er einen anderen Zugang und formulierte: „Wir sehen hier in diesem Buch, dass Christus durch und über alle Plagen, Tiere, böse Engel dennoch bei und mit seinen Heiligen ist und endlich obliegt“.
• Die Offenbarung hat also nicht das Ziel, Menschen zu verängstigen, sondern soll die Perspektive dafür öffnen, dass Jesus der Sieger ist und durch alles Chaos hindurch die Welt zu einem guten Ende führt.
• Die Kanonizität der Offenbarung (also die Frage, ob die Offenbarung wirklich zur Bibel gehört) blieb auch in der frühen Kirche lange umstritten. Erst mit dem Osterfestbriefs des Bischofs Athanasius (367 n.Chr.) wurde der neutestamentliche Kanon mit 27 Schriften festgelegt.

Verfasser
• Die Offenbarung formuliert gleich zu Beginn den Anspruch, dass es sich hierbei um Worte des auferstandenen Herrn Jesus Christus handelt. Als Übermittler dieser Botschaft dient der „Knecht Johannes“
(Off 1,1).
• Die Frage, ob es sich bei diesem Johannes um den Jünger Jesu handelte, beantwortet die Offenbarung selbst nicht. Johannes bezeichnet sich darin als Bruder, Mitgenosse oder Knecht und versteht sich selbst als Seher/Prophet (1,2f.; 1,19f; 22,9).
• In der altkirchlichen Tradition wird die Offenbarung dem Jünger Johannes, dem Sohn des Zebedäus, zugeschrieben.
• Heute wird eher davon ausgegangen, dass die Offenbarung aus der sog. johanneischen Schule stammt, also aus derselben urchristlichen Tradition wie der Jünger Johannes und seine Schüler. Jedoch wird ein anderer Verfasser angenommen, der aber in Verbindung mit dem Jesusjünger Johannes stand.

Ort und Zeit der Abfassung
• Laut Off 1,9 befindet sich Johannes beim Empfang der Offenbarung auf der griechischen Insel Patmos. Aufgrund der Bemerkung, dass er sich dort „um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus“ befand, legt nahe, dass er auf die Insel ins Exil verbannt wurde.
• Als Abfassungszeit wird das Ende des 1. Jh. angenommen. Man geht davon aus, dass die Offenbarung sich mit Konflikten am Ende der Regierungszeit des Kaisers Domitian auseinandersetzt, was eine Abfassungszeit zwischen 90—95 n. Chr. bedeuten würde. Kaiser Domitian war der erste Kaiser, der sich als „Gott und Herr“ bezeichnen und anbeten ließ. Damit waren die Christinnen und Christen automatisch verdächtig, dem Kaiser nicht zu gehorchen, weil sie ausschließlich Jesus als Gott und Herrn anbeteten.

Empfänger
• Obwohl die Offenbarung als Gattung der jüdischen Apokalypse nahesteht, ist sie als Rundschreiben an sieben kleinasiatische Gemeinden adressiert: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea (Off 1,11).
• In sieben Sendschreiben (Off 2 und 3) wendet sich Johannes an jede einzelne Gemeinde und richtet Worte des Auferstandenen aus.
• Zugleich formuliert die Offenbarung eine Zukunftshoffnung, die über die sieben angeschriebenen Gemeinden hinausgeht und die gesamte Christenheit betrifft (deshalb wurde die Offenbarung auch in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen).
Sinn der Abfassung
• Die Offenbarung dient als Trostbuch für die Christinnen und Christen der verfolgten Gemeinden: Die Zeit der Verfolgung und des Todes wird vorüber gehen. Gott wird Gericht halten über die Welt. Am Ende der Zeit wird das Böse vernichtet und das neue Reich der Gottesherrschaft bricht an. Die Offenbarung hat das Ziel, die geängstigte christliche Gemeinde zu trösten.

• Die Offenbarung beschreibt mit ihrer Zahlensymbolik und Bildsprache die ablaufende Geschichte einer vergänglichen und vom Bösen geprägten Welt und die anlaufende Geschichte Gottes mit dieser Welt, die am Ende darin mündet, dass er eine neue Erde schafft: „Siehe, ich mache alles neu!“

Wie geht es dir mit der Offenbarung als biblischem Buch: Was ermutigt dich? Was hilft dir? Was verstehst du nicht oder bleibt dir rätselhaft?

Die Jahreslosung im Zusammenhang von Offenbarung 21


• Offenbarung 21 beschreibt in Bildern, wie Gott eine neue Welt schafft. Vom neuen Jerusalem ist die Rede als Inbegriff einer Stadt, in der Gerechtigkeit, Liebe und Solidarität herrschen.
• Es fällt auf, dass es in der Bildsprache von Offenbarung 21 vor allem um Beziehung und Gemeinschaft geht:
» Gott wohnt bei den Menschen (wie es das AT voraussagt, z. B. Hes 34,30).
» Gott trocknet den Menschen, die in seiner Gegenwart ankommen, die Tränen ab.
» Es geht um eine persönliche Beziehung zwischen Menschen und Gott.
» Als Negativformulierung benennt die Offenbarung, dass in Gottes neuer Welt nichts Böses Platz hat. Der Gedanke eines Weltgerichts, vor dem sich alle Menschen verantworten müssen (Off 20), macht deutlich: Niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen vor diesem höchsten Gericht, sondern Gott wird alles ans Licht bringen und kein Mensch kann vor Gott bestehen. Es ist Gott selbst, der durch Jesus Rettung bringt. Der Richter ist zugleich der Retter (Off 3,18 usw.).

  • Die Formulierung „Siehe, ich mache alles neu!“ ist wie eine Zusammenfassung für Off 21-22: Gott verändert alle bisherigen Verhältnisse: Gott schafft eine neue Welt, in der verwandelte Menschen leben: Nicht mehr das Böse hat Macht, Menschen zu korrumpieren und das Leben zu zerstören, sondern allein der dreieinige Gott herrscht und garantiert Frieden und Gemeinschaft für immer (in der Bildsprache der antiken Welt wird beschrieben, dass er wie ein Herrscher auf dem Thron sitzt).

Hier findet ihr den Textplan der JUMAT 2/2026. Die dazugehörigen Lektionen sind voraussichtlich ab dem 01.03.2026 verfügbar.

Themenreihe: Das Alte Testament spricht über den Tod von Jesus

30.03.Psalm 22 (in Auszügen)1. Jesu Gebet am Kreuz
06.04.Jesaja 52,13-53,122. Jesus, der Knecht Gottes

Themenreihe: Elisa

13.04.1. Könige 19,19-211. Elia beruft Elisa
20.04.2. Könige 2,1-182. Gott holt Elia in den Himmel
27.04.2. Könige 4,1-73. Die Witwe und das Öl
04.05.2. Könige 4,8-374. Die reiche Frau aus Schunem
11.05.2. Könige 5,1-195. Naaman wird gesund
18.05.2. Könige 6,8-236. Elisa schlägt die Aramäer in die Flucht

Themenreihe: 1. Petrusbrief

25.05. 1.Petrus 1,3-71. Eine lebendige Hoffnung!
01.06.1.Petrus 2,9-102. Ihr seid ausgewählt!
08.06.1.Petrus 3,8-133. Tut Gutes statt Böses!
15.06.1.Petrus 4,7-114. Dient einander!
22.06.1.Petrus 5,75. Gebt eure Sorgen ab!

Schon mal nachts in den Sternenhimmel geschaut und dabei über Lichtverschmutzung und Pslam 8 nachgedacht? Hier findest du ein Kapitel von Dr. Matthias Stracke-Bartholmai aus dem Buch “One God. One Planet. One Challenge.” von Verena Keil und Tobias Hambuch (Hrsg.), welches du direkt als vorgeschriebene Andacht verwenden kannst. Daran schließen sich zwei Challenges mit deiner Jugendgruppe an: Schreibe deinen eigenen Psalm 8 mit dem Blick nach oben und der Rolle des Menschen in der Schöpfung. Oder besuche mal einen Dark Sky Park und informiere dich über Lichtverschmutzung und was ihr dagegen tun könnt.


Du, Gott, spannst den Himmel aus wie ein Zeltdach. (Psalm 104,2 b, frei nach der NGÜ )

Schon mal nachts in den Sternenhimmel geschaut? Vermutlich schon. An den meisten Orten ist das allerdings unspektakulär. Man sieht nur wenige Sterne, selbst bei wolkenlosem Himmel. Aber manchmal klappt es dann doch. Auch in Deutschland. Im letzten Urlaub beispielsweise auf einer der Inseln hatte ich Glück. Nachts aus dem Zelt treten und die Milchstraße sehen. So groß und dreidimensional schafft das kein Bildschirm, und man kommt sich plötzlich ziemlich klein und unbedeutend vor. Der Blick nach oben ist überhaupt spannend: Wenn du einen Stern siehst, dann siehst du möglicherweise etwas, was eigentlich schon Vergangenheit ist. Manche Sterne sind schon längst erloschen, wenn ihr Licht bei uns ankommt. Das Licht des hellsten Sterns, den wir am Himmel sehen können, ist schon vor acht Jahren „losgeflogen“. Manche Lichtflecken am Himmel sind außerdem gar keine Sterne, sondern ganze Galaxien. Die Andromeda-Galaxis beispielsweise ist manchmal mit bloßem Auge erkennbar. Aber deren Licht – das, was wir sehen können – hat sich vor fast 2.537.000 Jahren auf den Weg gemacht. Und 2,5 Millionen Lichtjahre ist im Universum gar nicht mal so weit. Das Hubble-Teleskop hat einen Stern beobachtet, der 12,9 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist. Mir 122 Billionen Kilometer Entfernung vorzustellen, übersteigt definitiv meine Vorstellungskraft. Und dass dieser kürzlich erst gesehene Stern sehr wahrscheinlich gar nicht mehr da ist, macht es noch mal verrückter. Dass es im Universum immer noch eine Nummer größer geht, ist überhaupt schwierig für mein Gehirn. Unser Planet ist im Sonnensystem unterwegs. Unsere Sonne wiederum ist nur ein Stern in der Milchstraße (von weit über 100 Milliarden!) und die Milchstraße nur eine Galaxie in einer größeren Gruppe von Galaxien, die wiederum nur ein Teil eines noch größeren Galaxienhaufens ist …

Aber auch ohne die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Alter der Sterne und zur Struktur der Galaxien: Der Blick in den Himmel war für die Menschen schon immer faszinierend und re- spekteinflößend. Vor über 2.000 Jahren schrieb jemand: „Ja, ich betrachte deinen Himmel, die Werke deiner Finger: Mond und Sterne, die du befestigt hast – Was sind die Menschen, dass du
an sie denkst und dich um sie kümmerst?“ (siehe Psalm 8,4– 5). Vermutlich war der Blick nach oben damals noch deutlich beeindruckender als heute. Nicht so sehr, weil es da weit weniger Alternativprogramme gab, sondern weil es zu dieser Zeit noch nicht so viele Lichter, Lampen und Laternen gab – etwas, was man heute „Lichtverschmutzung“ nennt. Deshalb können wir Sterne und Galaxien, inklusive unserer Milchstraße, leider nur noch an abgelegenen Plätzen gut sehen. Momentan gibt es in Deutschland so viel künstliches Licht, dass es nur vier Regionen gibt, die Kriterien für einen Dark Sky Park erfüllen. Diesen Titel vergibt die International Dark-Sky Association, die sich für mehr Dunkelheit in der Nacht und einen schöneren Sternenhimmel engagiert. Manchmal hat man auch an anderen abgelegenen Stellen Glück, so wie ich in meinem letzten Urlaub. Ich finde, es bräuchte wieder mehr Möglichkeiten zum Staunen über das Universum. Denn der Sternenhimmel sieht von hier unten toll aus, aber einen Ersatz für unseren Planeten hat dort noch niemand gefunden.

SKY-CHALLENGE
Was siehst du beim Blick in den Nachthimmel? Vielleicht kannst du mit Freunden, mit deiner Familie oder deiner Jugendgruppe mal einen Dark Sky Park besuchen. Wenn es in eurer Umgebung Menschen gibt, die sich gegen Lichtverschmutzung engagieren, fragt doch mal nach, was ihr tun könnt. Oder schau mal auf www.lichtverschmutzung.de vorbei.

Mach es wie in Psalm 8: Schreib mal deine eigenen Gedanken über den Blick nach oben und die Rolle des Menschen in der Schöpfung auf. Warum nicht einen Poetry-Slam veranstalten mit Texten über den Nachthimmel?


Diese konkrete Hilfe für Gespräche über Nachhaltigkeit und Schöpfung – eben auch mit der Großelterngeneration – ist ein Beitrag von Paula Heller aus “Brot für die Welt Jugend” aus dem Buch “One God. Planet. Challenge” (Hrsg. Verena Keil & Tobias Hambuch). Neben einem kurzen Einstiegstext, der direkt so vorgelesen werden kann, gibt es eine Talk-Challenge, anregende Fragen und weiterführende Tipps. Perfekt als zusätzliche, praktische Vertiefung in Gruppenstunden oder auf Freizeiten, wenn man sowieso über Nachhaltigkeit und Schöpfung ins Gespräch kommt.


Meine Großmutter kann nichts – oder vor allem – will auch nichts wegschmeißen. Und vor allem keine Lebensmittel. Weil sie noch weiß, wie es ist, nichts zu haben.
(Luisa Neubauer, aus: Gegen die Ohnmacht. Meine Großmutter, die Politik und ich)


Im Sommer vor einigen Jahren saß ich bei älteren Familienmitgliedern auf der Terrasse; ich war zum Abendessen eingeladen. Einige Monate zuvor hatte ich angefangen, mich für Klimaschutz zu engagieren, sowohl in meiner Schule als auch in einem Jugendforum. Dass ich dafür viel Zeit investierte, fiel natürlich auf. Und so wurde ich gefragt, was ich dort denn machen würde und was denn eigentlich die Ziele der Klimabewegung seien. Aber mir fehlten die Worte, ich konnte es nicht erklären. Und ich befürchtete, einen Streit vom Zaun zu brechen, wenn meine Aussagen als Kritik am individuellen Verhalten der anderen wahrgenommen würden. Konnte ich „weniger Fleisch essen“ fordern, wenn wir gerade grillten? Oder „Raus aus fossilen Energien“ – in einem Haus, das genau von diesen Energieformen abhing? Oder „weniger das Auto nutzen“ – in einem Dorf mit drei Busverbindungen am Tag, in dem es ohne Auto fast unmöglich war, zur Arbeit oder zum Einkaufen zu kommen? Vielleicht warst du schon mal in einer ähnlichen Situation wie ich. Solche Gespräche über Klima-Themen sind manchmal sehr schwierig und anstrengend.
Aber was alle Generationen miteinander verbindet, ist doch die Frage nach einem guten Leben. Die Älteren haben versucht, es sich auf ihre Weise aufzubauen. Unsere Großeltern haben häufig den Mangel in der Nachkriegszeit miterlebt. Für sie bedeutete ein gutes Leben vor allem, nicht an ihren Grundbedürfnissen sparen zu müssen und sich ein bisschen Wohlstand zu erarbeiten. Der Gedanke dahinter war oft: „Wir wollen der nächsten Generation etwas weitergeben. Sie soll es einmal besser haben als wir.“ Und heute gibt es sogar mehr als genug für uns. Gleichzeitig sind unsere Lebensgrundlagen durch die Klimakrise bedroht. Wir blicken sorgenvoller in die Zukunft als unsere Großeltern, die vielleicht manchmal zu sehr an den Fortschritt glaubten.
Was hilft? Vielleicht, darüber zu sprechen, was uns Sorgen macht und worauf wir hoffen können. Hier sind zehn Ideen für Fragen, über die du mit älteren und jüngeren Menschen (in der Familie, im Jugendkreis) diskutieren kannst:

Was wünschst du dir für meine Zukunft?
Welchen deiner Fehler sollte ich nicht wiederholen?
Wofür habe ich persönlich Verantwortung?
Wie bewahren wir die Schöpfung für unsere Kinder?
Wofür ist es nie zu spät?
Was gibt dir Hoffnung?
Was willst du in deinem Leben erreicht haben?
Worauf kannst du gut verzichten? Worauf nicht?
Was bedeutet es für dich, ein guter Mensch zu sein?
Was muss ich ändern?

In den Gesprächen – die ich am Ende an diesem Grillabend doch geführt habe – stellte ich dann fest, dass ältere Menschen oft ein großes Bewusstsein für nachhaltiges Handeln haben: Meine Oma beispielsweise wirft nie noch essbare Lebensmittel weg. Weil es für sie noch nie selbstverständlich war, genug zu essen zu haben. Vielleicht denken wir als junge Generation nur einen
Schritt weiter: Uns kommt es nicht nur auf das individuelle Verhalten an. Wir wollen auch die Strukturen verändern, sodass klimafreundliche Optionen am Ende günstiger und für alle zugänglich werden. Bei der „Brot für die Welt Jugend“ träumen wir gemeinsam von einer gerechten Welt. Denn friedliches Zusammenleben, Solidarität und Bewahrung der Schöpfung – hier können wir
selbst anfangen. Für die Menschen in einem abgelegenen Dorf könnte eine solche Strukturveränderung damit beginnen, dass sie sich zusammen für bessere Busverbindungen einsetzen.
In der Übergangszeit gibt es schon eine sogenannte „Mitfahrbank“, damit nicht jeder und jede selbst zum Einkaufen fahren muss.
Als Gruppe der „Brot für die Welt Jugend“ ist es also nicht unsere Absicht, andere für ihr Verhalten zu kritisieren. Stattdessen fordern wir Maßnahmen zum Klimaschutz, die das Leben für alle stressfreier, sinnerfüllter und solidarischer machen. Und ich vermute, dass sich das auch die allermeisten älteren Menschen für sich selbst und uns wünschen …


TALK-CHALLENGE
Es macht „Klima-Gespräche“ deutlich leichter, wenn man von seinen eigenen Hoffnungen und Zukunftsvorstellungen spricht.
Nimm deshalb diese zehn Fragen und überlege in der Gruppe oder mit deinen Großeltern, wie ihr dazu steht.
Vielleicht habt ihr dann gleich auch eine Idee, was ihr gemeinsam besser machen wollt, weil eure Werte in einem Bereich stark übereinstimmen. Vorschläge für Aktionen gibt es auf hand-abdruck.eu. Und wenn ihr Anschluss sucht oder nicht wisst, wo ihr anfangen sollt, ist die „Brot für die Welt Jugend“ immer ansprechbar für euch.


Paula Heller, Vorsitzende des Jugendausschusses der „Brot für die Welt Jugend“


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