Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Anregung!
Vielleicht passt nicht alles zu eurer Situation oder zu eurem Frömmigkeitsstil – das ist völlig in Ordnung. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben und selbst zu denken. Genau dazu möchte euch auch diese vorgestellte Einheit ermutigen. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt: „Prüft alles und behaltet das Gute!“
Der Entwurf wurde von der Kirche Kunterbunt Düsseldorf-Gerresheim entwickelt und umgesetzt. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass es trotz nachdenklicher Momente für alle eine gute Zeit war. Es gab viel tolles Feedback, vor allem von Eltern, die sehr dankbar waren Anregungen zu bekommen, wie sie mit ihren Kindern über dieses schwere Thema ins Gespräch kommen können. Als Kooperationspartner hat die Kirche Kunterbunt mit dem örtlichen Bestattungsinstitut, sowie dem vor Ort ansässigen Kinderhospiz zusammengearbeitet.

Moderation/Liturgie:
Herzlich willkommen zu unserer Kirche Kunterbunt!
Schön, dass ihr da seid – Kinder, Erwachsene, Große, Kleine, bunte, Fröhliche und vielleicht auch Nachdenkliche.
Lied:
Heute dreht sich alles um drei große Worte:
Leben
Sterben
Hoffen
Diese drei gehören zusammen – auch, wenn sie ganz unterschiedlich klingen.
Leben: Das ist alles, was bunt ist, laut, fröhlich, aufregend
Sterben: das ist traurig, still und manchmal verstehen wir es nicht.
Hoffen: das ist das Licht, das uns hilft, weiterzugehen, wenn es dunkel ist.
Kerze anzünden
So wie dieses Licht – klein, aber warm. Es erinnert uns: Gott ist da. Immer.
Heute wollen wir zusammen entdecken, was das heißen kann- mit Basteln, spielen, Staunen, Reden, Erinnern und Feiern.
Alles darf sein: Das Lachen, das Nachdenken, das Fragen.
Gott hält das alles aus – und er freut sich, dass wir hier sind.
Also fühlt euch willkommen!
Schaut euch um …
Stationen vorstellen
Sucht euch die Stationen aus, die euch ansprechen, probiert etwas neues.
Und wenn ihr wollt, nimmt ein bisschen Hoffnung mit auf euren Weg heute.
Viel Spaß und Gottes Segen bei unserer Kirche Kunterbunt!
STATION 1: Erinnerungssteine
Material: Glatte Steine (handlich), Acrylfarben oder Lackstifte, Pinsel, Wasserbecher, Tücher
Hier darfst du einen Stein so gestalten, wie du dich erinnerst: an einen Menschen, ein Tier oder einen schönen Moment.
Erklärung:
Nimm dir einen Stein und bemale ihn mit Farben, Mustern oder Symbolen. Vielleicht schreibst du auch einen Namen oder ein Wort darauf. Du kannst den Stein mitnehmen oder hier lassen – als Zeichen, dass du an jemanden denkst.
Gesprächsimpuls:
Was macht dich traurig? Und woran erinnerst du dich gern?

STATION 2: Hoffnungslichter
Material:
Erklärung:
Nimm dir ein Windlicht-Glas und ein LED-Teelicht. Beklebe oder bemale es mit Transparentpapier und Stiften. Wenn du magst, kannst du eine Karte dazu schreiben: „Ich wünsche dir …“
Gesprächsimpuls:
Wann hast du zuletzt ein Licht gebraucht? Was macht dir Mut?

STATION 3: Konfetti-Raum – Das Leben feiern
Hier ist alles bunt, fröhlich und lebendig – weil das Leben schön ist!
Material:
Erklärung:
Du darfst Konfetti in die Luft werfen und sagen oder rufen, wofür du dankbar bist. Vielleicht magst du auch ein Konfetti-Säckchen füllen und mitnehmen – als Erinnerung an das Bunte im Leben.
Gesprächsimpuls:
Was ist das Schönste, was dir heute passiert ist? Was liebst du am Leben?

STATION 4: Brief ans Herz
Hier darfst du schreiben, was dein Herz bewegt – an jemanden, der nicht mehr da ist, oder an Gott.
Material:
Erklärung:
Schreib oder mal auf einen Zettel, was du jemandem sagen möchtest. Du darfst den Zettel falten und in die „Herzpost“ an die Schnur hängen.
Gesprächsimpuls:
Wenn du jemandem etwas sagen könntest, der nicht mehr da ist – was wäre es?
STATION 5: Lebensweg-Parcours
Das Leben ist wie ein Weg – manchmal gerade, manchmal holprig. Hier kannst du es spüren!
Material:
Erklärung:
Gehe barfuß oder langsam über den Weg. Mal ist er weich, mal hart, mal schmal oder krumm. Du darfst einen Stein mitnehmen – für deinen Weg.
Gesprächsimpuls:
Wo war dein Weg mal schwer? Und wer war da für dich?

STATION 6: Was ich loslasse – was bleibt (Schredderstation)
Manches tut weh oder ist schwer. Hier darfst du aufschreiben, was du loslassen möchtest.
Material:
Erklärung:
Schreib auf einen Zettel, was dich belastet – z. B. eine Sorge oder einen Streit. Dann schredderst du den Zettel. Die Papierstreifen darfst du in ein Säckchen füllen und mitnehmen – als Erinnerung: Du darfst loslassen.
Gesprächsimpuls:
Was macht dich traurig oder wütend? Was tut dir gut, wenn du etwas loslässt?

STATION 7: Baum der Hoffnung – gestaltet vom Kinderhospiz
Dieser Baum wächst voller bunter Blätter – jedes Blatt steht für einen Wunsch oder einen Gedanken.
Material:
Erklärung:
Gestalte ein Blatt aus Papier und schreibe oder male darauf, was du hoffst oder was dich froh macht. Hänge es an den Baum.
Gesprächsimpuls:
Was wünschst du dir für dich, für andere oder für die Welt?

STATION 8: Die Klang-Insel
Hier kannst du ausprobieren, wie Gefühle klingen. Leise. Laut. Fröhlich. Traurig.
Material:
Erklärung:
Probiere verschiedene Instrumente aus. Wie klingt dein Tag heute? Du darfst deine eigene Klanggeschichte machen oder einfach zuhören.
Gesprächsimpuls:
Wie klingt Hoffnung? Und wie klingt Abschied?
Station 9
Lese-/ Vorleseecke – Geschichten über Tod und Trauer
Material:
Bilderbücher und Kinderbücher zu Tod, Trauer, Trost, Leben & Hoffnung
(z. B. Leb wohl, lieber Dachs; Ente, Tod und Tulpe. Das gelbe vom Ei…)
Sitzkissen oder Decken
Bücherkiste oder kleines Regal
Erklärung:
Such dir ein Buch aus der Kiste oder vom Regal. Du darfst dich hinsetzen und allein darin blättern – oder jemand liest es dir vor. Manche Bücher machen traurig, manche trösten, manche sind auch lustig. Alles darf sein.
Gesprächsimpuls:
Was macht dich traurig in der Geschichte?
Was tröstet dich?
Kennst du jemanden, der gestorben ist?
Station 10 Wie sieht eine Bestattung aus? – mit dem Bestattungsinstitut
Hier erfährst du, was passiert, wenn ein Mensch gestorben ist. Du darfst dir einen Sarg oder eine Urne anschauen – und sogar selbst etwas gestalten.
Material:
Material:
Erklärung:
Hier ist ein Sarg und eine Urne zum Anschauen. Du kannst mit Holzstiften, Farben oder buntem Papier eine kleine Sarg- oder Urnenvorlage gestalten – so, wie du dir einen Abschied vorstellen würdest. Menschen dürfen bei einer Bestattung mitgestalten – vielleicht auch du.
Jemand vom Bestattungsinstitut ist da und kann kindgerechte Fragen beantworten:
Was passiert, wenn jemand stirbt? Wer kümmert sich um den Abschied?…
Gesprächsimpuls:
Wie würdest du einen Menschen verabschieden?
Was würdest du ihm auf den Weg mitgeben?


Station 11 Hoffnung pflanzen – Blumenzwiebeln setzen
Manchmal fühlt sich Trauer wie kalte Erde an. Aber: Aus der Erde kann neues Leben wachsen. Hier darfst du Hoffnung pflanzen.
Material:
Erklärung:
Du bekommst eine Blumenzwiebel – vielleicht eine Tulpe oder Krokus. Dann pflanzt du sie in die Erde draußen. Im Frühling wird sie wachsen und blühen – als Zeichen für neues Leben.
Du darfst dir auch einen Hoffnungswunsch dazu schreiben und ihn an einen kleinen Holzstab stecken. Gesprächsimpuls:
Was wünschst du dir, dass wachsen darf – in dir oder in der Welt?
Station 12 Gefühle kneten – Was in mir steckt – gestaltet vom Kinderhospiz
Material: Verschiedene Farben weiche Knete (kaufbar oder selbstgemacht), Unterlagen oder Knetbretter
Erklärung:
Du darfst dir Knete nehmen und damit dein Gefühl formen:
Bist du traurig? Dann knete eine Träne.
Bist du wütend? Dann mach einen Wirbel!
Fühlst du Hoffnung? Dann knete ein Herz oder eine Sonne.
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Du darfst dein Gefühl auch zerdrücken, nochmal neu machen oder einfach kneten, was dir guttut.
Gesprächsimpuls:
Was fühlst du gerade?
Wie sieht deine Wut, deine Angst oder deine Freude aus?

Gestaltete Mitte mit Tuch, Kerze, bunten Blättern, Konfetti, Steinen und einem Kreuz

Moderation
Herzlich Willkommen zur Feierzeit! Heute haben wir so viel erlebt – Leben, Sterben, Hoffen.
Wir haben gebastelt, losgelassen, gefeiert, erinnert.
Jetzt wollen wir das alles noch einmal vor Gott bringen.
Eingangsritual
Wir zünden an ein kleines Licht.
Wir hören und staunen, fürchtet euch nicht.
Erzählen und singen, wie alles begann.
In Gottes Namen fangen wir an.
Votum
Unseren Gottesdienst feiern wir im Namen Gottes, der uns wie eine Mutter und wie ein Vater lieb hat.
Im Namen des Sohnes, der unser Freund ist.
Und im Namen des heiligen Geistes, der uns Mut und Kraft gibt. Amen.
Aktion
Jede*r darf etwas aus den Stationen in die Mitte legen
-ein Blatt vom Baum des Lebens, ein Licht, einen Erinnerungsstein, ein bisschen Konfetti
Schau mal, wie bunt das Leben ist!
Manche dinge tun weh- andere machen froh.
Alles, was wir heute erlebt haben, gehört zu uns und darf hier liegen – bei Gott.
Hoffnungslicht
Heute durften wir loslassen, erinnern und feiern.
Jetzt wollen wir ein Licht anzünden für alle, an die wir denken:
Für Menschen, die gestorben sind, für die, de traurig sind, und für alles, was uns Hoffnung gibt.
Jerde*r darf sein Licht in die Mitte stellen.
Schau mal, wie hell es wird, wenn viele kleine Lichter zusammen leuchten.
So ist das mit der Hoffnung: Sie wird größer, wenn wir sie teilen.
Gebet
Wir beten gemeinsam- Wer mag, darf die Hände falten oder das Licht anschauen.
Guter Gott,
danke für das Leben – so bunt, so schön, so voller Wunder.
Sei bei allen, die traurig sind, bei denen, die jemanden vermissen, und auch bei denen, die neue Hoffnung brauchen.
Lass uns nicht vergessen: Du bist da. Immer – Im Leben, Im Sterben und im Hoffen.
Amen.
Vater unser
Segen und Konfetti-Moment
Gott segne dich,
Gott halte dich,
Gott schenke dir Mut und Hoffnung.
Wenn du traurig bist, halte ein Licht fest.
Wenn du fröhlich bist streu Konfetti.
Denn Gott ist mitten in allem Leben!
Alle bekommen eine Handvoll Konfetti. Auf ein Zeichen werfen alle gemeinsam das Konfetti in die Luft.
Einladung zum Essen
Inside ist ein kooperatives, lustiges und kommunikatives Partyspiel. Du liest einen Bibeltext bis zu einem bestimmten Punkt. Und genau an dieser Stelle tauchst du ein in die Bibel, ganz so also du dabei gewesen wärst.
In der Situation musst du dann eine Reaktion zeigen, entsprechend einem Wert, den du zufällig erhältst. Überforderung, Lachanfälle und begeisternde Gesichter sind vorprogrammiert.
Erklärung (siehe weiter unten)
Hier ist beschrieben, wie Inside funktioniert!
Inside-Bibelstellen mit entsprechenden Situationen (siehe Anhang)
Ihr findet Situationen zu fast jedem Bibelabschnitt im Lukasevangelium. Jeder Abschnitt in der Bibel entspricht einer Spielpartie. Jede der 3-6 Situationen ist eine Spielrunde. Insgesamt gibt es über 250 Situationen, die wir euch im Lukasevangelium mit Inside anbieten.
12 Zahlenkarten (Karten 1-12, siehe Anhang)
Auf diesen Karten ist je eine Zahl von 1-12 abgedruckt, die einer Skala von 1 bis 12 entsprechen. Die Karten werden gemischt, an jede mitspielende Person wird eine verteilt und die Reaktion in der Situation muss dem Wert der Zahl entsprechen.
8-10 Spielvarianten (siehe unten)
Hier werden weitere Spielvarianten beschrieben, die ihr mit etwas Erfahrung in der Grundversion ebenso spielen könnt.
12 Machartkarten „Kreativ“ (siehe Anhang)
Diese Karten sind Teil der Spielvariante „Machart: kreativ“
12 Machartkarten „Kommunikativ“ (siehe Anhang)
Diese Karten sind Teil der Spielvariante „Machart: kommunikativ“
12 Auftragskarten (siehe Anhang)
Diese Karten sind Teil der Spielvariante „Zusatzauftrag“
Jede mitspielende Person benötigt zusätzlich Einblick in eine Bibel (Buch oder digitale Form). Am besten hat jede Person eine für sich. Wir haben uns bei der Entwicklung auf die BasisBibel festgelegt. Natürlich könnt ihr auch eine andere Übersetzung nutzen, die Situationen sind jedoch passend zu dieser Übersetzung erarbeitet.
Du kannst die BasisBibel z.B. online lesen unter: https://www.die-bibel.de/bibel/BB
Wenn ihr alle eine Bibel habt, könnt ihr mit der Basisvariante loslegen. Dafür benötigt ihr die ersten Inside-Bibelstelle mit den angegebenen Situationen.
Es wäre aber natürlich ebenso möglich, einfach eine beliebige Bibeltextstelle aus dem Inside-Dokument zu suchen und diese zu spielen.
Jede Partie des Spiels besteht aus einer Inside-Karte, die aus 3-6 Runden, je nach Anzahl der Situationen, besteht.
Eine beliebige Person beginnt mit der „Spielleitung“
Beispiel einer Inside-Bibelstelle: „01 -Lukas 1, 1-25“
Beispiel: für eine Inside-Situation & entsprechende Reaktion der Mitspielenden
Wenn ihr auf alle Situationen aus einer Inside-Bibelgeschichte reagiert habt, ist die Partie beendet. Ihr könnt aber sofort mit der nächsten Inside- Bibelgeschichte weitermachen 😊.
Die Spielvarianten können wie beim „Freischalten“ eines nächsten Levels genutzt werden. Diese müssen dann nicht gespielt werden, machen das Spiel aber noch abwechslungsreicher.
Natürlich können sie auch je nach Interesse jederzeit genutzt werden, indem sie aus dem Kartenstapel rausgesucht werden.
In dieser Variante gibt es keine Spielleitung, der die Reihenfolge der Zahlenkarten nach dem Präsentieren der Reaktionen bestimmt. Die Spielenden müssen hier alle aufmerksam auf die Reaktionen der anderen achten und sich selbst einsortieren. Die Person, die denkt, sie habe die niedrigste Karte, legt diese als erste verdeckt in die Mitte. Die Person, die denkt, sie sei die, dessen Karte als nächstes kommt, legt ihre Karte auf die Karte in der Mitte. Das geht immer so weiter, bis alle Spielenden ihre Karten verdeckt in der Mitte abgelegt haben. Jetzt wird der verdeckte Kartestapel umgedreht und der Reihe nach überprüft, ob sich jede Person richtig eingeschätzt hat.
Bei dieser Variante müssen wieder alle aufmerksam sein. Hier geht es darum, dass jede Person auf einem Schmierzettel notiert: Welche Person hat welche Zahl? Dafür kannst du dir eine kleine Tabelle mit Namen aufzeichnen, in der du dann die Zahlen zu den Namen schreibst. Für jede Person, die deine Zahl richtig erraten hat, bekommst du einen Punkt. Für jede Person, die du richtig erraten hast, bekommst du auch je einen Punkt.
Auch hier müssen alle Spielende aufmerksam sein. Hier geht es darum, nach jeder Reaktion sich gemeinsam auf eine Zahl zu einigen und diese dann danach auch direkt aufzulösen.
Für diese Variante gibt es weitere Zusatzkarten: Machart-Kreativ. Es wird mit dem Grundprinzip gespielt. Zusätzlich zum Vorlesen der Bibelstelle, zieht der Spielleitende noch eine „Machartkarte“ dazu. Die Reaktion auf die Bibelstelle erfolgt also nicht wie gewohnt durch Worte, Gesten oder ähnliches, sondern durch die jeweils gezogene Machart wie: „Malen“, „Pantomime“ oder „Fingerspiel“.
Identisch mit der Variante „Kreativ“ muss man hier eingeschränkt reagieren. Diesmal jedoch auf eine kommunikative Machart wie: „Ein Wort“, „10 Sekunden“ oder „Bullshit-Wörter“
Mithilfe der Zahlenkarten werden alle Spielenden in zwei Teams eingeteilt. Dazu werden die Karten, passend der Spieleranzahl, verteilt. Die Personen mit den geraden Zahlen bilden das Team A. Dementsprechend sind die Personen, die eine ungerade Zahl haben, das zweite Team B. Hier ist es wichtig bei z.B. 6 Personen auch nur die Zahlen 1-6 zu verteilen.
Danach bekommt jedes Team jeweils 3 Zahlenkarten, z.B. 1-5-7. Ein Team startet und führt die drei Reaktionen nacheinander entsprechend der drei Zahlen in der Zahlenreihenfolge ab. Jetzt notiert das nicht aktive Team ihre erste Vermutung. Dann ist das zweite die mit ihren drei Zahlen in der aufsteigenden Reihenfolge dran.
Nun beraten sich beide Teams nochmal gleichzeitig und notieren die drei Zahlen auf einem Schmierzettel. Jetzt werden die getippten Zahlencodes laut geteilt.
Ablaufübersicht:
Eine Person aus der Runde bekommt einen Zusatzauftrag, den sie während der Reaktion erfüllen muss, ohne dabei als auftragsausführende Person erkannt zu werden. Die Person mischt alle Zusatzaufträge und zieht eine Karte. Auf dieser Karte sucht sie sich, nach dem Verlesen der Inside-Situation, einen Auftrag aus. Auch die Inside-Situation hat eine Auswirkung auf die Auswahl. Die Mitspielenden müssen erraten, welchen Auftrag die Person erfüllt. Wenn eine Person den Zusatzauftrag errät, haben alle Personen ohne Zusatzauftrag gewonnen. Sonst die Person mit Zusatzauftrag.
Schlussendlich sind alle, die bis zu dieser Variation gekommen sind, richtige Profis in dem Spiel. In dieser Variation bekommt jede Person einen Zusatzauftrag für jede Spielrunde, den sie während der Reaktion ausführen muss, wie in “Zusatzauftrag für eine Person” beschrieben.
Mögliche Zusatzaufträge (es stehen immer zwei sehr unterschiedliche auf einer Karte zur Auswahl:
Macken:
Sprechen:
Der Gruppenentwurf „… und wen wählst du?“ führt Jugendliche ab 14 Jahren spielerisch und interaktiv an die Kirchenwahlen sowie an die demokratischen Strukturen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg heran. Er vermittelt, dass Kirche nicht nur eine Institution, sondern ein lebendiger Ort der Mitgestaltung ist – und dass jede Stimme zählt.
Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle Kirche für das eigene Leben und für die Gesellschaft spielt. Die Jugendlichen sammeln zunächst Assoziationen und Themenfelder, die sie mit Kirche verbinden – von Klima- und Gesellschaftsfragen über Jugendthemen bis hin zu Glauben und Organisation. Anschließend entwickeln sie in Kleingruppen Wünsche und Visionen für die Zukunft der Kirche und stellen diese vor.
Ein wesentliches Element ist der Church-O-Mat, ein digitales Tool, das – ähnlich wie der Wahl-O-Mat – hilft, die eigene Haltung zu kirchlichen Thesen zu reflektieren. Nach einer kurzen Einführung setzen sich die Jugendlichen mit ausgewählten Thesen auseinander und durchlaufen den Church-O-Mat (www.churchomat.de) selbstständig.
Den Abschluss bildet eine simulierte Kirchenwahl: Die Gruppe führt eine Probewahl mit Stimmabgabe, Auszählung und Ergebnisverkündung durch. Dabei lernen die Jugendlichen die Strukturen der Landessynode kennen und erhalten Einblick in grundlegende demokratische Prinzipien wie das Wahlgeheimnis.
Das Material eignet sich besonders für Schulklassen, die Konfirmand:innenarbeit und Jugendgruppen. Es fördert das Verständnis für demokratische Prozesse, kirchliche Vielfalt und eigene Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Texte aus der Bibel gemeinsam in einer Gruppe zu erkunden, ist super spannend und eröffnet vielfältige Perspektiven. Anderen fallen Aspekte auf, über die ich selbst vielleicht gar nicht gestolpert wäre. Doch einfach immer nur den Text zu lesen und dann in einen Austausch zu gehen, wird auf Dauer auch eintönig.
In dem Buch „Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen“ findest du eine Fülle an unterschiedlichen Methoden, einen Bibeltext mit einer Gruppe gemeinsam zu erkunden.
Wenn gerne schon mal eine davon anschauen willst: hier auf jo haben wir die Methode „Echolesen“ beschrieben. Die Methoden aus dem Buch sind fast alle ohne großen Vorbereitungsaufwand umsetzbar und schließen euch biblische Texte vielleicht nochmal ganz neu auf.
Wie ihr mit diesen Methoden vorgeht:
Sucht euch vor dem Treffen mit der Gruppe einen Bibeltext aus. Vielleicht seid ihr gerade mit einem bestimmten Thema unterwegs und findet dazu passend einen Bibeltext. Oder ihr nehmt den Text, der aktuell in der Tageslese dran ist. Den Leseplan zur Tageslese findet ihr zum Beispiel hier.
Dann sucht ihr euch eine Methode zum gemeinsamen Lesen aus dem Buch aus.
Alles zu finden in:Karsten Hüttmann / Bernd Pfalzer, Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende. © 2021 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn.
Erhältlich ist “Liest du mich noch?” zum Beispiel hier: https://neukirchener-verlage.de/liest-du-mich-noch-9783761568057
Der Abklatsch-Segen bietet sich sowohl im Familienkreis als auch in einer Kirche Kunterbunt Feier an.
Material: keins
Segen
Zum Segen stellen wir uns in einem Kreis auf. Der Segen soll unsere besondere Verbundenheit unsere Gemeinschaft miteinander deutlich machen. Wir sprechen einander den Segen zu.
Person A hält die linke Hand geöffnet zu Person B. Person B klatscht darauf und spricht: “Der Herr segne dich!”
Dann hält Person B die Hand nach oben geöffnet zu Person A. Diese klatscht nun darauf und spricht: “Und behüte dich!”
So dreht der Segen die komplette Runde im Kreis.
The Mole (oder Der Maulwurf) lebt vom Spiel mit Vertrauen, Misstrauen und Teamaufgaben – und das lässt sich auch mit einfachen Mitteln wunderbar auf einer Jugendfreizeit umsetzen. Hier ist eine vereinfachte, kostengünstige und spaßige Variante für 5–20 TeilnehmerInnen im Alter von 13–18 Jahren:
Die Gruppe führt gemeinsam Aufgaben durch, um Punkte zu sammeln. Eine Person ist jedoch „der Maulwurf“ und versucht, die Aufgaben heimlich zu sabotieren. Am Ende jeder Spielrunde beantworten alle ein Quiz über den Maulwurf. Wer den Maulwurf am besten durchschaut, bleibt im Spiel – die anderen scheiden nach und nach aus oder bekommen Minuspunkte, je nach eurem Ausscheidungs- oder Punktesystem.
Statt die ganze Gruppe jede Aufgabe gemeinsam machen zu lassen, kannst du – wie im Original – die Gruppe vor jeder Aufgabe neu einteilen:
So wird das Spiel abwechslungsreich und es entsteht mehr Gelegenheit für den Maulwurf zu sabotieren, ohne aufzufallen.
Hier ein paar Aufgaben, die sich gut improvisieren lassen:
1. Gedächtnis-Staffel
2. Turmbau-Challenge
3. Stille Post mit Zeichnen
4. Wegbeschreibung
5. Schätzfragen
Logikrätsel im Team lösen (Escape-Stil)
Wer war’s?
Wortkette
Blindenparcours
Schubkarrenrennen mit Aufgaben
Wasserlauf
Impro-Szene
Liederraten mit Kazoo oder Summen
Puzzle unter Zeitdruck
Stille Kommunikation
Zwillingskarten-Spiel
Hier würden sich auch viele Erlebnispädagogische Übungen anbieten.
Versteckte Hinweise
Geldkoffer/Briefumschlagwahl
Zeit-Aufgabe
Zugriff auf geheime Info
Jeder/jede beantwortet anonym Fragen wie:
Wer die meisten richtigen Antworten hat, bekommt Punkte. Ihr könnt wahlweise Personen „ausscheiden“ lassen oder einfach ein Ranking führen.
Hier der Quiz-Fragebogen (auch als PDF zum Ausdrucken siehe Download)
🕵️♀️ Quiz – Wer ist der Maulwurf?
Runde Nr.: _______ Name des/der Teilnehmenden: ____________________
Beantworte die folgenden Fragen so genau wie möglich. Deine Antworten helfen dabei, den Maulwurf zu entlarven.
1. Ist der Maulwurf:
☐ männlich ☐ weiblich ☐ nicht sicher
2. Welche Haarfarbe hat der Maulwurf?
☐ blond ☐ braun ☐ schwarz ☐ rot ☐ gefärbt ☐ andere: __________
3. In welcher Gruppe war der Maulwurf bei Aufgabe X?
☐ Gruppe A ☐ Gruppe B ☐ Gruppe C ☐ Einzelperson ☐ Weiß ich nicht
4. Trägt der Maulwurf eine Brille?
☐ Ja ☐ Nein ☐ Manchmal ☐ Weiß ich nicht
5. Welche Schuhfarbe hatte der Maulwurf heute an?
☐ schwarz ☐ weiß ☐ bunt ☐ andere: __________
6. Welche Farbe hatte das Oberteil des Maulwurfs bei der letzten Aufgabe?
7. Hat der Maulwurf lange oder kurze Haare?
☐ lang ☐ kurz ☐ mittellang ☐ Weiß ich nicht
8. Hatte der Maulwurf eine Kappe oder Mütze auf?
☐ Ja ☐ Nein ☐ Weiß ich nicht
9. Ist der Maulwurf eher:
☐ groß ☐ mittelgroß ☐ klein ☐ schwer einzuschätzen
10. Trägt der Maulwurf Schmuck?
☐ Ja ☐ Nein ☐ Weiß ich nicht
Wenn ja, was? _________________________________
11. In welchem Altersschätzbereich liegt der Maulwurf?
☐ 13–14 ☐ 15–16 ☐ 17–18 ☐ unsicher
12. In welchem Zelt oder Zimmer schläft der Maulwurf?
13. In welchem Bundesland oder Ort lebt der Maulwurf normalerweise?
14. Wenn du wählen müsstest: Welche 3 Personen könnten der Maulwurf sein?
15. Wer ist deiner Meinung nach der Maulwurf?
Name: ___________________________
Am Ende wird aufgelöst, wer der Maulwurf war. Es gewinnt:
Die YouTube-Serie „The Race“ von Dave bietet ein spannendes Konzept, das sich mit etwas Vereinfachung sehr gut auf eine Jugendgruppe übertragen lässt!
Hier ist ein durchdachtes Konzept, wie du es mit minimalem Equipment, kleinen Gruppen und einer großen Gruppe von 10–50 Jugendlichen (13–18 Jahre) umsetzen kannst:
In Teams von 2–3 Personen reisen die Jugendlichen von einem Punkt A zu einem Punkt B durch verschiedene Aufgabenstationen, Rätsel oder Herausforderungen. Sie dokumentieren ihre Reise (einfach) und sammeln Punkte. Der Fokus liegt auf Teamwork, Kreativität, Problemlösung und Reflexion.
Beispiele für Stationen:
Optional: Ein „digitales Logbuch“ mit einem einfachen Google-Formular oder einer Instagram-Story.
Für 10–50 Teilnehmer könnt ihr z. B. so vorgehen:
| Phase | Dauer |
| Begrüßung & Einleitung | 15–20 Min. |
| Spielzeit | 1,5–2,5 Std. |
| Rückkehr & Pause | 20 Min. |
| Doku zeigen & Auswertung | 30–45 Min. |
| Abschluss | 15 Min. |
| Material | Wofür |
| Handys der TN | Dokumentation |
| Ausdrucke | Aufgabenbögen, Startkarte |
| Kleine Preise | für Gewinner-Teams |
| Helfende Personen | für Stationen & Organisation |
| Evtl. Beamer | für kurze Doku-Show am Ende |
Du kannst „The Race“ auf deine Jugendgruppe zuschneiden – als erlebnisorientiertes Spiel mit Reflexionsanteil. So wird’s nicht nur spannend, sondern auch sinnstiftend.
Rat-Los!? Schule – und was dann? ist eine kompakte, modular aufgebaute Gruppenstunde (15–18 Jahre, 60–90 Min) zur Berufs- und Zukunftsorientierung. Die TN entdecken eigene Stärken, lernen zentrale Wege nach der Schule kennen (FSJ/BFD -Auslandsfreiwilligendienst, Ausbildung, Schule/Studium, Orientierungszeit) und planen einen konkreten nächsten Schritt – eingebettet in einen kurzen biblischen Impuls.
Der Aufbau ist flexibel und zielgruppenorientiert smartphone-freundlich. Die vorgestellten Bausteine können je nach Bedarf und Zeit miteinander kombiniert oder weggelassen werden, ihr selbst setzt den Fokus und schafft Raum für ggf. mehr Austauschmöglichkeiten.
Vorteile für Mitarbeitende: niedrigschwellig, wenig Schreiblast, klar moderierbar; funktioniert mit Standard-Setup (Beamer, Flipchart, Smartphones); Bausteine frei kombinier-/kürzbar (30/60/90-Min-Varianten); stärkt Selbstklärung und Selbstwirksamkeit der TN, liefert konkrete Weiterarbeit (Erinnerungen/Buddy); sensibel für unterschiedliche Hintergründe (Noten/Geld/Wohnen) und anschlussfähig an Beratung. Vorlagen & Links für optionale QR Codes erleichtern die Durchführung.
Ziel: Eis brechen und »Freude-Wörter« sammeln.
Ablauf: 3–4 Runden à 60 Sek in wechselnden Paaren. Fragen nacheinander einblenden/vorlesen:
A »Was machst du gern?« ·
B »Was fällt dir leicht?« ·
C »Wobei vergisst du die Zeit?«
Leitung: Stichworte, die zugerufen werden, groß aufs Flipchart (»Freude-Wörter«).
Übergang: »Nehmt 2–3 eurer Wörter gleich mit in die Auswertung.«
Bibeltext gemeinsam lesen/lesen lassen, Fokus auf den Kernsatz:
1.Petrus 4,10 (GNB):
»Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe! Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes.«
Kurzgedanken, frei ergänzbar (2–3 Min):
Vergleich: »Stell dir einen Werkzeugkoffer vor: Hammer, Schraubendreher, Zange. Jede Sache ist nützlich – aber nicht für alles. Die Kunst ist, das passende Werkzeug für die nächste Aufgabe zu wählen. Genau darum geht’s heute: dein Werkzeug entdecken und den nächsten Schritt wählen.«
2 Reflexionsfragen (30–60 Sek stille Denkzeit, dann 1–2 Wortmeldungen):
Gebetsvorschlag: »Gott, danke für die Gaben, die du uns gegeben hast. Schenk uns Mut und Klarheit für Entscheidungen. Zeig uns Wege, auf denen unsere Stärken anderen guttun – und wir daran wachsen. Amen.«
Ziel: Erkenne deine Top 2 Stärken im Cluster. Gehe zügig nach Bauchgefühl vor.
Zähle am Ende die Punkte je Zeile, markiere deine Top 2 und notiere ein Beispiel aus deinem Alltag.
Druckvorlage im Materialanhang!
Hinweis für die Leitung: Biete Beispiele an (Discord-Moderation oder Kinderbetreuung, Fahrrad reparieren oder Insta-Reels schneiden, Mannschaft trainieren oder Kassenwart im Verein).
Spaß × Können
Ziel: »Goldzone« finden.

Ablauf: Koordinatenkreuz auf Pinnwand oder Flipchart zeichnen, kleben, pinnen. Jede Person trägt 3 Aktivitäten ein (gern aus 1 & 3).
Markieren: Was liegt oben rechts (viel Spaß/hohes Können)? → 1–2 Fokus-Spots notieren.
Leitung sagt: »Goldzone heißt nicht: immer leicht. Aber es lohnt sich, dort genauer hinzuschauen.«
Ziel: Überblick über Optionen und erste Schritte kennen.
Ablauf: Vier »Stationen« (Slides/QR-Karten). Je Station ca. 3–4 Min (Input + 60 Sek Austausch).
Ein Freiwilligendienst passt, wenn du Praxis willst, gern mit Menschen arbeitest und Orientierung suchst. Du bist Teil eines Teams, bekommst Begleitung und Seminare – und sammelst Stoff für Bewerbungen.
Erste Schritte: Informier dich auf Portalen, schau dir Einsatzstellen in deiner Region an, buch dir ein kurzes Beratungsgespräch und schick eine Bewerbung mit Lebenslauf und ein paar Sätzen, warum du das willst.
Real Talk: Das ist kein »Geldverdienen«, sondern Lernzeit – klär rechtzeitig Wohnen, Fahrtwege und Arbeitszeiten. Im Ausland kommen Dinge wie Versicherung, Visum, Vorbereitungskurs und frühere Fristen dazu.
Finanzen: Taschengeld/Leistungen je nach Träger, Sozialversicherung läuft, Kindergeld oft weiterhin möglich.
https://www.cvjm.de/website/de/cv/themen-bereiche/freiwilligendienst-im-cvjm
Die duale (oder schulische) Ausbildung ist ideal, wenn du praktisch lernen, eigenes Geld verdienen und klare Strukturen magst. Du arbeitest im Betrieb und hast Berufsschule – mit echten Aufgaben und schnell sichtbarem Fortschritt.
Erste Schritte: Berufsfelder testen (Praktikum!), Stellenbörsen checken, Bewerbungsmappe fit machen, ggf. Messen besuchen.
Real Talk: Probezeit ist ernst, Arbeitszeiten sind neu, und Berufsschule fordert Organisation. Finanzen: Es gibt Ausbildungsvergütung; je nach Situation kommen Berufsausbildungsbeihilfe, günstige Azubi-Tickets und ggf. Wohngeld infrage. Hol dir Unterstützung bei der Berufsberatung.
Wenn ein bestimmter Beruf ein Studium verlangt oder du gern tiefer denkst und theoretisch arbeitest, kann ein Studium passen – inkl. Optionen wie Fachoberschule, (berufliches) Gymnasium, Hochschule, FH oder duales Studium.
Erste Schritte: Voraussetzungen klären (Abschluss, ggf. NC), Fristen prüfen, Orientierungsangebote nutzen (Schnuppertage, Studienberatung).
Real Talk: Mehr Freiheit heißt mehr Eigenverantwortung; Wohnen, Lernplanung und Prüfungen wollen gut organisiert sein.
Finanzen: BAföG/Stipendien checken, Semesterticket/ÖPNV, Nebenjob realistisch planen.
Tipp: Schreibe dir eine konkrete Frage auf (»Welcher Studiengang passt zu meinen Top-2 Stärken?«) und suche gezielt Beratung.
Du bist noch unsicher? Dann plane bewusst eine Zeit zum Testen – aber mit Struktur. Lege 1–2 klare Fragen fest (»Mag ich Pflegealltag?«, »Kann ich mir Handwerk vorstellen?«) und mache passende Kurzpraktika, Schnuppertage oder Projekte.
Real Talk: Ohne Plan »verplätschert« die Zeit. Setz dir einen festen Zeitraum (z. B. 4–12 Wochen), vereinbare Lernziele und halte deine Eindrücke schriftlich fest. Kombiniere das bei Bedarf mit einem Minijob, damit die Finanzen stabil bleiben, und kläre Wohnen/ÖPNV.
Gute Adressen: Schulsozialarbeit, Berufsberatung, Jugendberatungsstellen – plus regionale Portale
Linkliste Materialien:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/noch-planlos
(Hier könnt ihr mit den TN auch viel Zeit verbringen mit diversen Tests (Check U) etc. alternativ zu den Bausteinen oder zum mitgeben nach der Gruppenstunde.
(Erstelle dir gerne eigene QR Codes, zum Beispiel hier https://www.qrcode-generator.de/ )
Ziel: Von »spannend« zu »konkret«.
Vorlage: (Handy-Notiz oder Karte ausgedruckt oder Flipchart Beispiel):
Beispiel: Wunsch: »Über ein FSJ im sozialen Bereich ab Sommer informieren.“
Warum: »Ich mag Arbeit mit Menschen & will Erfahrung sammeln.«
Hürde: »Ich schiebe Bewerbungen gerne vor mir her.«
Plan: »Wenn ich heute heimkomme, dann schreibe ich zwischen 17:30–18:00 Uhr die erste Mail an eine mögliche Einsatzstelle.«
Ziel: 1 Aktion innerhalb der nächsten 7 Tage.
Karte/Notiz ausfüllen:
Optional: „Buddy“ benennen (jemand, der am Datum kurz fragt: »Und – erledigt?«).
Ablauf: Jede*r sagt der Person rechts eine sichtbare Stärke (»Ich sehe bei dir, dass du gut vor der Gruppe sprechen kannst, rechnen kannst, unterhalten kannst…«).
Abschlussgebet: „Gott, danke für die Vielfalt hier. Segne unsere nächsten Schritte. Schenk uns Menschen, die uns unterstützen, und bewahre uns vor unnötigem Druck. Amen.“
Real-Talk-Stimmen (8–10 Min): 2 kurze O-Töne von Teammitgliedern (FSJ/Ausbildung/Studium).
Leitfragen: Warum? Was war schwer? Was half? Auch kombinierbar mit den Stationen im Schritt 5
1:1: Ruhige Ecke und Gesprächsangebot im Nachhinein.
Kurz-Feedback (2–3 Min): »Wie hilfreich waren die Informationen heute? Was brauchst du als Nächstes?«
90 Min: 1 (8) → 2 (9) → 3 (12) → 4 (10) → 5 (18) → 6 (9) → 7 (6) → 8 (6)
60 Min: 1 (5) → 2 (7) → 3 (10) → 5 (15) → 7 (8) → 8 (5)
Wer ratlos ist, kann trotzdem quizzen. Am besten: Fibbage.
Fibbage ist eine Art Quiz, bei dem es nicht nur darum geht, die richtige Antwort zu wissen, sondern vielmehr darum, sich eigene Antworten zu überlegen und damit die anderen Gruppen und Mitspielenden zu überzeugen.
Als erstes werden die Teilnehmenden in fünf ungefähr gleich große Teams eingeteilt, mit ca. 4-6 Leuten pro Team.
Jedes Team bekommt Stifte, Papier und sechs Schilder, die von A bis F beschriftet sind.
Die Größe und Anzahl der Gruppen sowie der Schilder muss natürlich immer an die Gesamtteilnehmendenzahl angepasst werden. Seid ihr sehr viele, könnt ihr natürlich auch mehr als 5 Gruppen machen. Mindestens 3 Gruppen sollten es sein, damit Fibbage so richtig Spaß macht.
Zuerst überlegt sich jedes Team einen Teamnamen und für gute Stimmung am besten auch noch einen Schlachtruf, um sich selbst anzufeuern.
Macht eine Runde, in der jedes Team seinen Namen bekannt gibt und seinen Schlachtruf präsentiert.
Dann geht’s los. Fibbage wird in Runden gespielt. Jede Runde beginnt damit, dass per Powerpointpräsentation ein Satz eingeblendet wird, bei dem ein Teil fehlt. Die Aufgabe der Teams ist es jetzt, sich eine möglichst überzeugende Antwort für diese Lücke zu überlegen. Ihre Antworten schreiben die Teams je auf einen Zettel, zusammen mit dem Teamnamen. Die Spielleitung sammelt die Zettel von allen Gruppen ein. Wichtig dabei ist, dass die anderen Teams nicht mitkriegen, was die abgegebene Antwort ist.
Falls ein Team die richtige Lösung wissen sollte, darf es diese nicht als Antwort abgeben. Die Spielleitung gibt dann alle Antworten verdeckt in die Präsentation ein. Niemand aus den Teams darf dabei mitlesen. Also: Beamer abdecken, damit nichts zu sehen ist. Alle Antworten werden dabei genauso übernommen, wie sie abgegeben wurden. Das heißt Rechtschreib- oder Grammatikfehler werden von der Spielleitung nicht korrigiert.
Anschließend präsentiert die Spielleitung den Gruppen auf der nächsten Seite der Präsentation den Satz mit allen eingereichten Antworten inklusive der richtigen Lösung. Alle Antworten sind von A bis F beschriftet. Jetzt müssen die Teams sich untereinander beraten und versuchen, die richtige Antwort zu finden. Nach kurzer Bedenkzeit gibt die Spielleitung ein Kommando, auf das alle Gruppen den Buchstaben der Antwort hochhalten, für die sie sich entschieden haben. Die eigene Antwort darf dabei natürlich keine Gruppe auswählen.
Nun wird aufgelöst und die Spielleitung verkündet die richtige Lösung und danach die erzielten Punkte der Teams für diese Runde. Ein Team bekommt einen Punkt, wenn es die richtige Antwort ausgewählt hat und außerdem einen Punkt für jedes Team, das ihre Antwort ausgewählt hat.
Für die Übersicht beim Punktezählen ist es gut, sich zu notieren, welches Team welche Antwort abgegeben hat, bzw. welchen Buchstaben die Antwort hat.
Es ist außerdem sinnvoll, sich etwas für die Pausen zu überlegen, die beim Eintippen der Antworten entstehen, falls die Gruppen schnell gelangweilt sind. Möglich ist z. B. in jeder Pause weitere kleine Themen-Quiz-Fragebögen in die Teams zu geben, die sie in der Zwischenzeit lösen sollen. Auf diese Weise sind die Teams während der Eingabezeit beschäftigt und können so außerdem Extra-Punkte erspielen.
Das Spiel endet selbstverständlich mit der Sieger*innen-Ehrung, bei der ihr den Gruppen Preise verleihen könnt.
Zum Abschluss eurer Gruppenstunde könnt ihr noch gemeinsam Andacht feiern.
Singt gerne ein Lied zu Beginn.
Bei Fibbage ging es auch viel um Schätzen. Es kam bei diesem besonderen Quiz nicht darauf an, die richtige Antwort zu wissen. Viel mehr ging es darum, kreativ zu sein, sich selbst etwas einfallen zu lassen und eine Lösung vorzuschlagen.
Wenn du manchmal ratlos bist, wenn du mal nicht weiter weißt, kann Gott dir vielleicht weiterhelfen. Mit ihm kannst du reden, er weiß vielleicht Rat und hat vielleicht eine Lösung für dich. Gott hat dich wunderbar geschaffen.
Legt Zettel mit den Namen von euch allen im Raum aus und nehmt euch etwas Zeit, um rumzugehen und allen etwas Positives, ein gutes Wort, ein Lob aufzuschreiben.
Nun bietet sich das Lied „Vergiss es nie“ an, das ihr gemeinsam singen könnt.
Zum anschließenden Segen könnt ihr euch im Kreis ausstellen. Wenn ihr mögt, könnt ihr alle dabei eure linke Hand die die Mitte des Kreises halten und mit ihr symbolisch Gottes Segen empfangen. Eure rechten Hände könnt ihr über die Schulter des Menschen neben euch halten und so symbolisch Gottes Segen weiter geben. So segne Dich Gott, der dich wunderbar geschaffen hat, immer für dich da ist und dich liebt! Amen.
Ein wahrscheinlich nicht ganz so bekannter Bibeltext ist die Grundlage für diesen Programmvorschlag. Und weil er eine lange, lange Vorgeschichte hat, stellen wir vor allem einen einzigen Satz in den Mittelpunkt, der es aber durchaus in sich hat: »Mach dir’s leichter!«. Aber auch der Rest des Textes hält einige »Nuggets« bereit, kleine Schätze für Menschen, denen etwas Entlastung guttun würde.
Gut passen würde diese Bibelarbeit zum Beispiel im Rahmen eines Mitarbeiterkreises oder MA-Wochenendes, auch eines kleineren Teams oder z. B. eines Frauenabends.
Gerade wenn ihr viele Jüngere im Team habt, kann diese Aktion zu Beginn dabei helfen, das Thema zu veranschaulichen und erlebbar zu machen:
Ihr braucht einen oder eine Freiwillige, gerne jemanden mit etwas Belastungspotenzial. Für einen bestimmten, begrenzten Zeitraum (beispielsweise 10–15 Minuten) bekommt sie oder er eine Reihe von Aufgaben und Auflagen, die zu erledigen sind, z. B. während ihr mit der gesamten Gruppe noch vor dem eigentlichen Programmstart einen Abendimbiss genießt oder eine Austauschrunde zum Ankommen macht. Die Person kann gerne dabei sein und mitmachen/mitessen, muss aber dabei ihre Aufgaben für die Challenge innerhalb des festgesetzten Zeitraums erledigen. Vielleicht überreicht ihr dazu sogar eine To-Do-Liste, damit nichts vergessen wird. Das Material für die Aufgaben habt ihr zuvor bereitgelegt, eventuell läuft irgendwo (über Beamer?) sichtbar ein Countdown mit – oder die Zeit ist irgendwann einfach ganz überraschend vorbei, das hat auch einen guten Effekt.
Zu den To-Do’s könnte z. B. gehören:
Was der Kandidat bzw. die Kandidatin vorher nicht gesagt bekommt: Es ist natürlich nicht schlimm, wenn nicht alle Aufgaben geschafft werden – im Gegenteil, das unterstreicht ja das Gefühl von Überforderung und das Ziel der Challenge.
Anschließend darf die Person berichten, wie es ihr ergangen ist und wie sich das angefühlt hat – und in einem zweiten Schritt überlegen, was vielleicht geholfen hätte, es leichter zu machen: z. B. den blöden Rucksack absetzen oder zumindest teilweise entleeren; jemanden bitten dürfen, zwischendurch mal die Kerze zu übernehmen und so die Flamme am Leben zu halten; überhaupt: mal jemanden als »dritte Hand« zur Unterstützung zu haben; die To-Do-Liste abkürzen; einen Anhaltspunkt haben, welche Aufgaben die Wichtigsten sind; usw.
Gegebenenfalls können anschließend noch andere aus der Gruppe Ideen beisteuern, was es dem- oder derjenigen leichter gemacht hätte. Und letztendlich hätte es ja immer noch die Möglichkeit gegeben zu sagen: »Nö! Es reicht mir jetzt! Warum mache ich das hier eigentlich?!«
In unserem Bibeltext geht es um einen Mitarbeiter, der ebenfalls am Rande seiner Belastungsgrenze agiert und es anscheinend noch nicht so richtig gemerkt hat: Es geht um Mose. Und weil sein persönlicher Hintergrund nicht ganz unwichtig für die Geschichte ist, um die es gleich geht, hier ein kurzer Blick auf seine Lebensgeschichte in ganz groben Zügen:
Mose wurde als Sohn einer Israelitin geboren, während das Volk Israel in Ägypten in der Gefangenschaft lebte. Weil der Pharao alle jüdischen Jungen umbringen lassen wollte, setzte Moses Mutter ihn – aus Angst um sein Leben – in einem kleinen Korb im Fluss aus. Die Tochter des Pharaos fand ihn dort und nahm ihn bei sich auf, so dass er am ägyptischen Königshof aufwuchs. Als er später von seiner israelischen Herkunft erfuhr und miterlebte, wie brutal die Ägypter sein Volk behandelten und wie ein Aufseher einen israelischen Sklaven erschlug, brachte er den Ägypter um. Daraufhin musste er fliehen, kam in das Land Midian und verdiente sich dort seinen Lebensunterhalt als Schafhirte bei dem Priester Jitro. Er heiratete dessen Tochter Zipporah und bekam mit ihr zwei Söhne.
Eines Tages beim Hüten der Schafe hat Mose eine eindrückliche Begegnung mit Gott (die Geschichte mit dem brennenden Dornbusch …) und bekommt von ihm den Auftrag, nach Ägypten zurückzukehren und das Volk der Israeliten in die Freiheit zu führen. Obwohl er ein sprachliches Handicap hat und ziemlich Respekt vor der Aufgabe, stellt Mose sich der Herausforderung. Es folgen 40 Jahre Wanderung durch die Wüste auf der Suche nach dem verheißenen Land, inklusive der spektakulären Flucht durchs Rote Meer, täglichem Brot vom Himmel, mit dem Gott sein Volk versorgt, viel Nörgelei und Zoff unter den Israeliten – und später (erst nach unserer heutigen Geschichte) dann die Zehn Gebote, das Goldenen Kalb, die Bundeslade und andere Abenteuer.
Mitten in dieser langen, langen Wanderung durch die Wüste als Anführer eines ganzen Volkes, das nicht ganz pflegeleicht ist und Mose viel Mühe und Kopfzerbrechen bereitet, ergibt sich die Gelegenheit, dass er Besuch von seiner Familie bekommt: Sein Schwiegervater Jitro macht sich gemeinsam mit Moses Frau und ihren beiden Söhnen auf den Weg, um Mose zu treffen. Und dieser Besuch wird zu einem Wendepunkt in Moses Art zu leiten und Gott zu dienen – und das genau zur richtigen Zeit.
Wir lesen gemeinsam den Bibeltext: 2. Mose 18, 1–27.
Im Grunde ist es ein einziger zentraler Satz, ein einzelner kluger Rat, der den Knoten löst und Mose dabei hilft, wieder mit neuer Kraft seinen Dienst zu tun: »Mach dir‘s leichter!«. Gar nicht so einfach, wenn man bis zum Hals in Verantwortung steckt… Aber die Geschichte gibt uns ein paar kleine Schätze und Tipps mit, wie das mit dem »es sich leichter machen« gehen kann.
(An dieser Stelle könnt ihr – je nachdem, wie es für eure Gruppe am besten passt – einzeln oder in kleinen 2er/3er-Gruppen am Text und den folgenden Punkten arbeiten und hinterher zusammentragen – oder ihr geht gemeinsam die Punkte durch, die sich aus dem Text ergeben, und gebt als Leitung den Impuls in die Gesamtgruppe hinein. Die Fragen dienen als Anregung zum Austausch miteinander, können aber auch zuvor jeweils von jeder und jedem für sich bearbeitet werden.)
Obwohl Mose alle Hände voll zu tun hat und mit seiner Leitungsaufgabe stark gefordert ist, nimmt er sich in diesem Moment Zeit für seine Familie, die er so lange nicht gesehen hat – seine Frau, die ihn vermisst hat, und die Söhne, die ihn vermutlich kaum kennen, weil er schon so lange weg ist. Sein Zelt bietet einen geschützten Raum für Begegnung und Gespräche. Mose hat erkannt, was jetzt gerade »dran« und wichtig ist und Priorität hat.
Fragen: Wann ist bei mir eine Pause dran? Wann nehme ich mir Zeit für Beziehungen, die mir wichtig sind – obwohl ich vielleicht gerade wirklich viel zu tun habe? Wann bräuchten wir als Team mal wieder eine Unterbrechung, um nicht atemlos von Einem ins Andere zu stolpern? Wie schaffen wir uns Pausen-Raum?
Mose nimmt sich die Zeit, von all den Erlebnissen und Ereignissen der letzten Zeit zu erzählen – vielleicht auch, wie es ihm selbst dabei ergangen ist. Vermutlich hat er gemerkt, wie gut das tut. Gerade auch, wenn jemand echtes Interesse zeigt, der oder die selbst nicht zum »System« gehört und deshalb neutral und unvoreingenommen ein offenes Ohr hat. Und: Mose schreibt sich die Erfolge und das Positive nicht nur auf die eigene Fahne, sondern weiß und bezeugt, dass in allem Gott derjenige ist, der sein Tun gelenkt hat und seine Hand über das Volk gehalten hat.
Fragen: Bei wem kann ich mal unbefangen erzählen, wie es mir geht? Meine Highlights, aber auch Misserfolge offen und ehrlich teilen? Verantwortung kann einsam machen – wem möchte ich vertrauen und mich anvertrauen? Wo kann ich mich – ohne falsche Bescheidenheit – über Gelungenes freuen, und gleichzeitig Gott die Ehre dafür geben? Wer freut sich mit?
Jitro scheint ein empathischer und aktiver Zuhörer zu sein: Er freut sich über die guten Erfahrungen, die die Israeliten unterwegs mit Gott gemacht haben. Das verändert sogar sein eigenes Bild, das er von Gott hatte (»jetzt weiß ich: Der Herr ist größer!«), und bewegt ihn dazu, einen spontanen Dankgottesdienst zu feiern. Weitere Verantwortungsträger kommen dazu und feiern mit einem Festmahl Gottes Treue auf dem bisherigen, herausfordernden Weg.
Fragen: Wie sieht es mit unserer Dank- und Feierkultur aus in unserem Vorstand, MA-Team, im CVJM, in der Gemeinde? Gönnen wir uns dankbaren Rückblick, gemeinsames Feiern, sich gegenseitig ruhig auch mal loben, und Gott die Ehre geben für alles Gelungene? Wofür hat Gott (und haben wir) längst mal wieder eine Party verdient?
Nach dem Fest, dem Gottesdienst, dem »Sonntag«, geht der Alltag wieder los: Bei Mose ist es hier das Sortieren, Vermitteln, Schlichten, Beruhigen, Brückenbauen, Ermahnen und Urteilen in Streitfällen – und das waren wohl nicht wenige, wenn man bedenkt, dass er die Verantwortung für ein großes Volk hatte in einer lange andauernden Situation höchster Anspannung. Sein Schwiegervater Jitro ist dabei anwesend, bekommt den Stress mit, die Anspannung, unter der Mose steht, die Ungeduld der Menschen, die logistischen Herausforderungen bei solchen Menschenmassen – kurz: Er bekommt keine makellose Hochglanz-Performance zu sehen, sondern einen überforderten Menschen in seiner alltäglichen Arbeit.
Fragen: Wem gewähren wir einen ehrlichen und auch schonungslosen Einblick in unsere Abläufe als Verantwortungsträger? Wer darf mitbekommen, wo wir überfordert sind oder auch mal scheitern trotz unserer guten Absichten? Bei wem ist ein ehrliches Bild von uns gut aufgehoben? Wo könnte uns – persönlich oder als Team – mehr Transparenz guttun?
Jitro schreibt keine seitenlange Unternehmens-Analyse, sondern stellt dem Mose ganz einfache Fragen: Warum machst du es dir selbst so schwer? Warum machst du das alles alleine? Dadurch hilft er ihm, einen Schritt zurückzutreten, quasi auf eine Meta-Ebene, und mit etwas Abstand sein eigenes Handeln und die Situation anzuschauen und zu reflektieren – und auch, für seine Überforderung und Ratlosigkeit Worte zu finden.
Fragen: Von wem lasse ich mich hinterfragen und mir etwas sagen, ohne mich dauernd rechtfertigen zu müssen? Wer darf mir reinreden? Wem gebe ich Autorität, mein Handeln wohlwollend anzuschauen, kritische Fragen zu stellen und zu korrigieren?
»Es ist nicht gut, wie du das tust.« – So schonungslos und ehrlich ist Jitros Feedback. Sicher nicht das, was man gerne hören möchte – aber es ist realistisch: Es tut dir nicht gut, du verheizt dich selber. Und den anderen Menschen tut es auch nicht gut – sie müssen lange warten, bis ihr Anliegen bearbeitet wird, und erleben einen angespannten und irgendwann wahrscheinlich ausgebrannten Leiter. Aber Jitro kritisiert nicht einfach stumpf, sondern hat auch konkrete und hilfreiche Vorschläge, was Mose verändern könnte, um es sich »leichter zu machen«: Delegieren, sortieren, priorisieren, ausmisten, loslassen, sich entbehrlich machen … Alles Dinge, die vielen Leitungspersönlichkeiten nicht unbedingt leicht fallen oder die sie gar nicht erst hören wollen. Geteilte Verantwortung bedeutet ja letztendlich z. B. auch geteilte Macht und geteilte Anerkennung. Wenn ich andere mehr beteilige, kann es auch durchaus sein, dass etwas nicht so oder so gut gemacht wird, wie ich es gerne hätte oder selber machen würde.
Fragen: Wann ist bei mir oder bei uns der Zeitpunkt, wo es so nicht mehr geht? Haben wir selbst ein Gespür dafür, oder brauchen wir vielleicht den Impuls von außen? Wer könnte konstruktive Ideen beisteuern, wie Entlastung möglich wäre? Woran hänge ich besonders, was würde mir schwerfallen loszulassen? Wo steht mir vielleicht mein Perfektionismus im Weg? Wem könnte ich/könnten wir durchaus mehr zutrauen bzw. zumuten? Wenn nicht Überforderung oder Überlastung – was könnten andere Faktoren sein, die ein gesundes, effektives und fröhliches Weiterarbeiten erschweren? Welche Veränderung würde mir/uns und unseren Abläufen mal guttun? Was würde passieren, wenn sich nichts ändert, bzw. wenn wir nichts ändern?
In der Geschichte passiert etwas Erstaunliches: Mose ist nicht eingeschnappt, verärgert oder frustriert, als ihm gesagt wird »Es ist nicht gut, wie du das tust«. Zum einen kommt diese Rückmeldung von einem Menschen, der ihm wohlgesonnen ist und nicht will, dass er irgendwann komplett ausbrennt. Und zum anderen hört Mose genau hin: Die Botschaft lautet nicht »Es ist nicht gut, was du tust«, sondern »wie du es tust«. Und es folgen ganz konkrete Ideen und Vorschläge, was er ändern könnte, um die Situation zu verbessern. Mose gehört nicht zu denen, die sich endlos viele Expertenmeinungen und Gutachten einholen, aber nicht bereit sind, etwas zu ändern; oder die haufenweise Selbstoptimierungs-Ratgeber ansammeln, aber es dann bei der Theorie belassen. Stattdessen probiert er die Idee seines Schwiegervaters einfach mal aus: strukturiert die Arbeit, die er bisher alleine gemacht hat, neu und verteilt sie auf mehrere Schultern; holt Menschen mit ins Boot, die das Potenzial haben, Verantwortung zu übernehmen, schafft sich selbst damit Entlastung und den Anderen die Möglichkeit, in Aufgaben hineinzuwachsen. Eine wichtige Aufgabe von Leitungsmenschen übrigens: das Potenzial in anderen entdecken, sie fördern und ihnen Möglichkeiten und Handlungsfelder eröffnen.
Fragen: Wie reagiere ich persönlich bzw. reagieren wir als Team, als Gemeinschaft, auf kritische Rückmeldungen? Lassen wir uns davon entmutigen und ziehen wir uns zurück? Ignorieren wir sie, weil sie unsere Abläufe stören könnten oder wir vielleicht zu überzeugt sind von unseren gewohnten Abläufen? Welche Rückmeldung sollten wir ernst nehmen, und welche konkrete Idee von außen sollten wir einfach mal ausprobieren, welche Anregung umsetzen? Was hätten wir zu verlieren? Und wen sollten wir endlich ins Boot holen, wem etwas zutrauen, wen empowern für neue Aufgaben? An welcher Stelle könnte uns das entlasten – wofür könnten wir die freiwerdende Energie nutzen?
Nach diesem Besuch mitten in der Wüste, der sich – unerwarteterweise – zu einer so intensiven Begegnung mit Elementen von Coaching, Seelsorge, Therapie, geistlicher Gemeinschaft und Unternehmensberatung entwickelt hat, verabschiedet Mose seinen Schwiegervater, als die ersten Umsetzungsschritte Wirklichkeit geworden sind und die Veränderungen greifen. Er lässt ihn ziehen und Jitro kehrt zurück in sein eigenes Land. Ein schönes Bild dafür, dass Begleitung »auf Zeit« geschehen kann – intensiv, situationsangepasst. Und dass Mose als kompetenter, mündiger, selbständiger Leitungsverantwortlicher ernstgenommen wird, der mit dieser kleinen Hilfestellung seines weisen Beraters im Gepäck seinen Weg neu und erfrischt und selbst ein bisschen weiser weitergeht.
Fragen: Wer könnte mich, könnte uns eine Zeitlang auf unserem Weg begleiten? Was könnte unsere konkrete Fragestellung sein? Welche Kompetenzen oder Perspektive könnte jemand mitbringen, der uns auf unserem Weg ein Stück weiterhilft? Welche Art von »Weisheit« bräuchten wir? Und woran würden wir merken, dass sich etwas verändert hat?
»Mach dir’s leichter« – sagt sich so leicht, aber mit Offenheit und Ehrlichkeit von beiden Seiten ist in dieser Geschichte viel möglich geworden. Der Rucksack wurde leichter, die müden Schultern entlastet, die To-Do-Liste etwas kürzer und menschenfreundlicher, die eigene Überforderung wurde weniger und die Förderung Anderer nahm zu – und die Flamme ist nicht verloschen. Und wo war Gott in dem ganzen Prozess? Mittendrin. Im dankbaren Rückblick und Feiern wurde er in den Mittelpunkt gerückt, und in allem, was danach kam, war er der entscheidende Faktor: »Ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein.« (Vers 19). Jitro hat seine Begleitung, sein Zuhören, seine Kritik, seinen Rat immer ganz eng an Gottes Begleitung und Rat angebunden gesehen. So wurde Neues, Frisches, Befreiendes möglich im Leben und Wirken von Mose.
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