Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen; denkt an die Misshandelten, denn auch ihr lebt noch in eurem irdischen Leib. (Hebr, 13,3 E)
Die Nonnen Valentina und Tatjana aus dem rumänischen Kloster Piatra Fontanele sind einmal im Monat im Frauengefängnis in Cluj verabredet. Die Fahrt dorthin dauert drei bis vier Stunden und sie besuchen die 72-jährige Liana. Im Gepäck haben sie Hygieneartikel, frisches Obst, Lebensmittel und Kleidung, alles nach Vorschrift abgewogen und verpackt. Diese zweistündigen Treffen im Gefängnis sind den Nonnen wichtig und Liana weiß, sie ist nicht vergessen, sie wird liebevoll und freundschaftlich umsorgt.
Der Monatsspruch fordert uns auf, an diejenigen zu denken, die in Not sind. Zum Beispiel Menschen, die in Bedrängnis geraten sind durch ungerechte Arbeitspolitik, eigenes Fehlverhalten, zwischenmenschliche Konflikte oder gesellschaftliche Missstände. Der Bibelvers erinnert uns an die, die im Schatten der Gesellschaft stehen und oftmals übersehen werden. Die Bibel ruft uns dazu auf, in der Liebe Gottes und durch Gebet über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Das bedeutet konkret, diesen Menschen beizustehen und für sie einzutreten, sie zu trösten und aktiv nach Lösungen zu suchen. Wir sind dazu aufgerufen, die Not der anderen zu spüren, als wäre sie unsere eigene.
Die Nonnen besuchen Menschen in Gefängnissen, empfangen Gefangene bei sich im Gottesdienst und laden diese anschließend zum gemeinsamen Essen an den reich gedeckten und liebevoll dekorierten Tisch im Kloster ein. Es ist ihr Herzensanliegen, dass wir gemeinsam Licht in das Dunkel des Leids bringen.
Gebet: Gott, du siehst das Leiden der Menschen, die in Gefangenschaft und Misshandlung leben. Hilf uns, diese Menschen nicht zu vergessen, sondern uns um sie zu kümmern. Schenke uns ein mitfühlendes Herz, das nicht nur aus der Ferne mitleidet, sondern auch bereit ist, zu handeln. Stärke uns, damit wir der Hoffnung und der Gerechtigkeit ein Zeichen in der Welt setzen. Amen.
Jesus spricht zu Thomas: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh 20,29 L)
Wahrscheinlich hat Thomas nie einen Persönlichkeitstest gemacht. Seine wenigen Äußerungen lassen jedoch ahnen, dass er starke Anteile eines Distanz- und Dauermenschen hatte. Zurückhaltend-kritisch, mit leicht depressiv-resignativen Zügen. Jesus hat ihn berufen und bis zum Schluss um sein Vertrauen geworben.
Als Jesus mit seinen Jüngern nach Bethanien aufbricht und ihnen sagt, dass sein Freund Lazarus gestorben ist, will Thomas gleich mit ihm sterben (Joh 11,16). Die Totenerweckung bleibt bei ihm ohne Wirkung. Kurz danach redet Jesus davon, dass sein Tod der Bereitung einer ewigen Heimat für sie alle dienen wird. Er geht davon aus, dass die Jünger wenigstens diesen Part seiner Predigten begriffen haben. Weit gefehlt. Thomas kommentiert: „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen“ (Joh 14,5)?
Thomas fehlt, als Jesus sich nach seiner Auferstehung seinen Jüngern offenbart. Ihr Zeugnis „Wir haben den Herrn gesehen“ prallt an ihm ab. Er stellt Bedingungen: „Wenn ich nicht …“. Eine Woche mutet er sich den anderen als Zweifler zu. Sie werden täglich mit den Augen gerollt haben. Dann kommt Jesus erneut zu ihnen und geht auf seine Bedingungen ein. Endlich kommt der Durchbruch: „Mein Herr und mein Gott!“ Jesu Frage muss er hinnehmen:
„Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du?“ Damit erinnert er seinen liebenswerten Zweifler an die vielen Zeichen und Wunder, die sie miteinander verbinden. Die Begegnung endet mit einer Seligpreisung: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Im Umgang Jesu mit seinem Jünger zeigen sich seine Geduld und sein Langmut, mit denen er unsere Glaubenswege begleitet. Er hält uns aus, unsere Zweifel, Widersprüche, Forderungen, unseren Unglauben. Dann preist er die Augenblicke selig, wenn sich der Nebel lichtet, wir ihn mit den inneren Augen als den Messias erkennen und neu ins Herz schließen.
Die Hoffnung haben wir als einen sicheren und festen Anker unserer Seele (Hebr 6,19 L)
Aufgrund des um ein bis zwei Meter niedrigeren Meeresspiegels im Mittelmeer und den oft vorherrschenden Westwinden kommt man in der Straße von Gibraltar nur gegen den Strom in den Atlantik. Die andauernde Sonneneinstrahlung im Mittelmeer führt dort zu einer stärkeren Salzkonzentration. Das salzhaltigere Wasser sinkt und fließt nah am Meeresgrund als Gegenströmung in den Ozean.
In der Antike konnten die Segler die Meerenge nach Westen nur mit Hilfe eines Treibankers durchqueren. Der trichterförmige Segeltuchsack wurde in die Tiefe des Meeres ausgeworfen. Mit der starken Gegenströmung dort verankert wurde das Schiff allen physikalischen Kräften an der Meeresoberfläche zum Trotz in den Atlantik gezogen.
Ob der unbekannte Verfasser des Hebräerbriefs, wenn er vom Festhalten an der Verheißung schreibt, an einen „klassischen“ Anker dachte oder einen Treibanker vor Augen hatte, bleibt offen. Aber er bezeugt: Beständige Hoffnung gibt es nur, wenn sie uns mit dem Allerheiligsten verbindet. Er verknüpft ewige
Hoffnung mit einer Person: Jesus Christus. Durch sein Sterben für uns am Kreuz von Golgatha hat er die tiefste Tiefe durchlitten. Und er hat damit die Grundlage für eine überlebensnotwendige Gegenströmung vom Tod ins Leben gelegt.
Seit der Auferstehung von Jesus gibt es eine begründete Hoffnung: der menschlich nicht zu überwindende Tod am Ende unseres Lebens führt mit Jesus in der Tiefe verankert unsere Seele in eine unendliche Weite und eine ewige Zukunft.
Dieser Rettungsanker gibt mir Mut und Orientierung für die kleineren und größeren Stürme meines Lebens. Es lohnt sich, sich auch in alltäglichen Fragen mit Jesus zu verankern. Ich möchte seine Gedanken zu meinen Gedanken machen. In hoffnungs-losen Situationen keimt dann neue Hoffnung. Ich erlebe Jesus als sicheren und festen Anker, der mich mit ihm verbunden hoffnungsvoll bewegt.
Eine Predigt für einen Jugendgottesdienst zu Ostern
Predigt zu Johannes 12,24 – “Das Weizenkorn, das in die Erde fällt”
Stellt euch vor, ihr seid auf einem großen Feld. Es ist Frühling, und der Bauer geht mit einem kleinen Sack voller Weizenkörner auf das Feld. Er nimmt eines der Körner und pflanzt es in die Erde. Vielleicht denkt ihr: „Was soll denn jetzt die Geschichte? Es ist nur ein kleines Korn. Was kann daraus schon Großes werden?“ Doch was der Bauer weiß, ist, dass dieses eine kleine Korn, das in die Erde fällt, nicht einfach nur ein unbedeutendes Korn bleibt. Es wird sich verwandeln und durch den natürlichen Prozess des Wachstums zu einer Pflanze werden. Diese Pflanze wird viele weitere Körner hervorbringen, und diese Körner können wieder gepflanzt werden, um noch mehr Pflanzen zu bringen. Und so wächst die Ernte immer weiter – das ist exponentielles Wachstum. Klingt wie eine Matheaufgabe oder? Ich war in Mathe immer mies, darum geht’s mir also nicht…
Was wie ein winziges, unscheinbares Korn aussieht, hat das Potenzial, etwas riesiges, unvorstellbares Wachstum zu bewirken. Und genau diese Vorstellung von Wachstum – das exponentielle Wachstum – daran denkt Jesus, wenn er in Johannes 12,24 sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“
1. Das Weizenkorn und exponentielles Wachstum:
Wenn wir uns das natürliche Wachstum eines Weizenkorns anschauen, verstehen wir, was Jesus meint. Ein einziges Korn, das in die Erde fällt, wird nicht nur eine Pflanze hervorbringen, sondern tausende von Körnern über die Zeit. Das ist exponentielles Wachstum: Es fängt klein an, aber mit den richtigen Bedingungen und dem richtigen Prozess wird es immer mehr, immer schneller. Mich fasziniert das: das Wachstum, das von einem einzigen Korn ausgeht, kann zu einer ganzen Ernte führen. Und das ist der Punkt, den Jesus uns zeigt: Was als kleiner, unscheinbarer Anfang beginnt, kann eine riesige Ernte hervorbringen – mehr, als wir uns vorstellen können. Von einem Korn wird keiner satt, mit einem Korn kann keiner ein Brot backen. Aber wenn das eine stirbt und sich damit vermehrt, dann wird man davon satt, dann kann man damit Brot backen.
Aber dieses Wachstum beginnt nur, wenn das Korn „stirbt“ – es muss in die Erde fallen, es muss in die Dunkelheit, bevor es das Licht sehen und wachsen kann. Es ist der Moment des „Loslassens“, der entscheidend ist. Der erste Schritt ist immer der, dass das Korn nicht mehr das bleibt, was es war. Es muss sich auflösen und umwandeln, damit neues Leben entstehen kann.
2. Jesus und das Wachstum der Erlösung – Passionszeit und Ostern:
Wir sind in einer sehr besonderen Zeit im Jahr – der Passionszeit und dem Osterfest. Diese Zeit erinnert uns besonders an das, was Jesus für uns getan hat. In der Passionszeit denken wir an sein Leiden und seinen Tod – das „Sterben“ des Weizenkorns, von dem er selbst gesprochen hat. Wenn wir in diesen Tagen über Jesus nachdenken, dann sehen wir den Moment, in dem er bereit ist, „in die Erde zu fallen“ – er geht freiwillig zum Kreuz, um für uns zu sterben.
Aber der Tod von Jesus ist nicht das Ende. Wie das Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, damit neues Leben entsteht, so ist auch der Tod von Jesus der Beginn von etwas Großem und Neuem.
Ostern feiert genau diesen Moment: Jesus ist auferstanden! Das bedeutet, dass er durch den Tod hindurchgegangen ist, um uns neues Leben zu schenken. Genau wie aus einem einzelnen Korn viele Körner hervorgehen, hat Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung viele Menschen – uns – neues Leben gebracht. Und wie das Weizenkorn, das aus der Dunkelheit der Erde herausbricht und Frucht bringt, so bricht auch Jesus’ Auferstehung aus der Dunkelheit des Todes hervor und bringt für uns das Licht des ewigen Lebens.
3. Exponentielles Wachstum in unserem Leben:
Jetzt stellen wir uns die Frage: Was hat das mit uns zu tun? Was bedeutet dieses exponentielle Wachstum für uns? Wenn wir dem Bild des Weizenkorns folgen, dann bedeutet das für uns, dass auch unser eigenes Leben und unser Glaube in gewisser Weise wachsen kann – und das nicht nur in kleinen Schritten, sondern in einer Art exponentiellem Wachstum. Aber wie?
Beispiel 1: Veränderung im Freundeskreis
Stellt euch vor, du bist erst ganz frisch mit Jesus unterwegs. Der Glaube ist für dich noch ganz neu. Vielleicht hast du erst kürzlich angefangen, regelmäßig in die Kirche zu gehen oder hierher zu kommen. Am Anfang fühlst du dich vielleicht klein und unsicher, als ob du allein bist, mit deinen Fragen und deinen Zweifeln.
Aber du merkst, wie deine Einstellung sich verändert: Du bist freundlicher zu deinen Freunden, du gehst offener auf Menschen zu und zeigst mehr Interesse an deren Leben. Vielleicht fängt dein bester Freund oder deine beste Freundin an, von deinem Glauben zu hören und fragt dich nach deiner Meinung. Vielleicht ist es am Anfang nur ein Gespräch über den Glauben, aber nach einiger Zeit fängt diese Person an, selbst zu fragen: „Was bedeutet es eigentlich, an Gott zu glauben?“ Und dann, ganz plötzlich, siehst du, wie dein kleiner Glaube beginnt, in jemand anderem Frucht zu bringen. Dieser Freund oder diese Freundin wird dann vielleicht selbst zum Glauben finden – und so wächst der Glaube weiter, genauso wie das Weizenkorn immer mehr Körner hervorbringt.
Beispiel 2: Umgang mit Problemen und Herausforderungen
Ein anderes Beispiel: Du stehst vor einer Herausforderung, vielleicht in der Schule oder in einer schwierigen Situation zu Hause. Anfangs fühlst du dich völlig überfordert, aber du entscheidest dich, auf Gott zu vertrauen und ihm diese Herausforderung hinzuhalten. Du betest, du suchst Rat bei anderen und lässt dich auf den Prozess der Veränderung ein.
Im Laufe der Zeit merkst du, dass du mit Problemen anders umgehst – du hast mehr Geduld, du reagierst nicht mehr impulsiv, sondern denkst zuerst nach. Deine Freunde bemerken deine Veränderung und fragen, wie du es schaffst, so ruhig zu bleiben. Du erklärst ihnen, dass du Gott vertraust und dass er dir hilft, deine Ängste und Sorgen zu bewältigen. Und wieder siehst du, wie dein eigenes Wachstum in anderen Frucht bringt, weil auch sie anfangen, in schwierigen Momenten auf Gott zu vertrauen.
Diese Veränderungen in deinem Leben, die ganz klein angefangen haben, können sich wie exponentielles Wachstum entfalten. Deine Geduld, deine Freundlichkeit, dein Mut und dein Vertrauen in Gott können andere inspirieren und sie dazu bringen, ebenfalls zu wachsen. Du machst damit einen Unterschied!
Auch wenn du es vielleicht erst einmal gar nicht so direkt siehst. Ich erlebe das in meinem Beruf ganz oft. Zum Beispiel bei Beerdigungen. Oft frage ich mich, ob das für die Menschen überhaupt einen Unterschied macht, ob eine Beerdigung gut oder schlecht ist. Weil ich es oft gar nicht gleich sehen kann, was mit den Menschen nach der Beerdigung passiert. Ich begleite sie nur für eine ganz kurze Zeit. Dann merke ich, dass ich darauf vertrauen muss, dass Gott an den Menschen weiterarbeitet, wenn ich sie nicht mehr begleite. Dass vielleicht irgendwo ein Satz von mir hängen geblieben ist und der eine Mensch irgendwann anfangen wird, doch die Fragen nach Gott zu stellen und ihn besser kennen zu lernen.
Aber heute geht es nicht nur um die anderen, sondern auch um dich.
Jesus fragt dich ganz persönlich: Kommst du mit unter die Oberfläche? Lässt du mich da hin, wo es dunkel ist in deinem Leben? Unter die Erde? Da wo sonst niemand hin soll. Aber dahin, wo ich Dinge verändern kann in deinem Herzen. Damit du auch zu so einem Menschen wirst mit exponentiellem Wachstum. Für dich und dein Leben, aber auch für die Menschen in deinem Umfeld?
4. Passionszeit – Vorbereitung für das Wunder von Ostern:
In der Passionszeit stehen wir vor der Frage: Was muss in unserem Leben „sterben“, damit neues Leben wachsen kann? Vielleicht gibt es in deinem Leben etwas, das du loslassen musst – Ängste, schlechte Gewohnheiten, falsche Vorstellungen von dir selbst oder anderen.
Dann ist das heute eine Einladung, uns darauf vorzubereiten, uns von Gott verändern zu lassen, damit wir wie das Weizenkorn Frucht bringen können. Der Tod Jesu ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen, unvorstellbaren Lebens, das für uns alle möglich wird. Ostern erinnert uns daran, dass nach der Dunkelheit des Kreuzes immer das Licht der Auferstehung kommt – und dieses Licht bringt exponentielles Wachstum für unser Leben.
Amen.
Beim Säen und Ernten macht man sich manchmal die Hände schmutzig. Das gilt auch, wenn wir für das Reich Gottes arbeiten, damit dort die Ernte größer wird.
Das lassen wir jetzt ganz konkret werden: Ich habe hinten einen Malerfließ ausgelegt und lade euch ein, dass ihr euch ein kleines Töpfchen mit Erde füllt und ein paar Kressesamen einfüllt. In den nächsten Tagen dann ab und zu ein bisschen gießen. Es braucht gar nicht viel und aus den Körnern wächst eine Pflanze. Aus dem Tod ins Leben und schmecken tut es auch noch gut!
Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft (Dtn 6,5 E)
Ganz schön viel, was dieser Vers hier fordert. Gott zu lieben mit allem, was man ist und hat. Ist das etwas, das man jemandem vorschreiben kann? Doch der Vers steht ja nicht allein da. Wenn man ihn im Zusammenhang liest, entdeckt man, dass er nicht nur einfach etwas fordert, sondern dass Gott schon in Vorleistung gegangen ist.
Es geht hier nicht darum, alles richtig zu machen, jeden Tag die Bibel zu lesen und immer in den Gottesdienst zu gehen. Es geht nicht um dein Tun, sondern um die Beziehung.
Gott ist einzig und er will dein Gott sein. Er liebt dich und ist für dich da. Deshalb können wir ihn zurück lieben. Nicht aus uns heraus oder weil wir uns besonders anstrengen, sondern nur, weil er uns zuerst geliebt hat und uns annimmt wie wir sind. Das sollen wir uns immer wieder bewusst machen.
Deshalb sind diese Verse auch das Glaubensbekenntnis der Jüdinnen und Juden. Es hängt an ihren Türpfosten, es ist am Gebetsriemen an der Hand und auch am Kopf. Es soll ihr Denken, ihr Handeln und jeden Schritt prägen. Das Wissen: Gott selbst geht mit mir und ich bin sein geliebtes Kind.
Deshalb soll alles, was wir sind, haben, denken und tun von dieser Liebe durchdrungen sein. Wir Christinnen und Christen binden es uns vielleicht nicht an den Kopf oder die Hand. Ich glaube dennoch, dass es gut ist, wenn wir uns immer wieder daran erinnern: Gott liebt uns und diese Liebe soll in unserem Leben Ausdruck finden.
Das schaffe ich nicht immer. Aber ich darf mich daran erinnern und wissen: Gott liebt mich zuerst und schenkt mir seine Liebe immer wieder neu! Das will ich mir hinter die Ohren schreiben.
Zum Nachdenken: Lies Dtn 6,4-9: Welche Dinge im Alltag erinnern einen daran, dass Gottes Liebe über dem Leben steht und diese Liebe das eigene Denken und Handeln durchdringen soll?
Du sollst fröhlich sein und dich freuen über alles Gute, das der HERR dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat. (Dtn 26,11 E)
Gute Tipps? Immer her damit! Es gibt unzählige Ratgeber und kluge Köpfe, die uns erklären, wie wir unser Leben gut gestalten können. Doch einige der besten Ratschläge sind schon richtig alt – wie dieser hier aus der Bibel.
Mose spricht zum Volk Israel. Nach einer langen Wanderung durch die Wüste gibt er ihnen letzte Anweisungen, bevor sie das verheißene Land betreten. Er beschreibt, wie die Israelitinnen und Israeliten die ersten Früchte ihrer Ernte und den Zehnten – eine Art religiöse Abgabe – vor Gott bringen sollen. Diese Leitlinien sind Teil seiner großen Rede, in der er Gottes Gebote für die neue Generation in Kanaan zusammenfasst. Und dann sagt er etwas Bemerkenswertes: Freut euch gemeinsam über das Gute, das ihr erlebt habt – über das, was Gott in eurem Leben tut und im Leben eurer Liebsten!
Spannend, oder? Mose wusste schon vor tausenden von Jahren, wie wichtig ein dankbarer Blick ist. Wer sich auf das konzentriert, was gut läuft, wird entspannter und zufriedener. Und das Beste daran: Wenn wir Freude und Dankbarkeit teilen, wächst sie – in unseren Familien und bei den Menschen, die uns wichtig sind.
Heute zeigen viele Studien: Dankbarkeit und Freude haben positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, unsere Beziehungen und unsere Lebensenergie. Sie stärken uns im Alltag, fördern unsere Resilienz und helfen uns, mit mehr Zuversicht durchs Leben zu gehen.
Wer lernt, den Blick auf das Gute zu richten, wächst innerlich und entwickelt eine zuversichtliche Grundhaltung. Das macht es einfacher, das Leben mutig, freudig und mit Zufriedenheit zu gestalten.
Also: Nimm diesen alten, kraftvollen Tipp mit in deinen Alltag. Schau auf das Gute, das Gott dir geschenkt hat!
Zum Nachdenken: Wofür bist du dankbar? Wo kannst du heute Gutes entdecken? Was möchtest du davon mit anderen teilen?
Da weinte Jesus. (Joh 11,35 E)
Es war eine unendliche Traurigkeit im Herzen Jesu. Schmerz, Leere und dann die Tränen. Jesus heulte Rotz und Wasser! Er schämte sich nicht dafür. Hier, am Grab seines Freundes Lazarus, neben Maria und Martha, war Jesus einfach nur todtraurig.
Abschiede tun weh. Die Beziehung, um die wir vergeblich gerungen haben. Der geliebte Mensch, der nie mehr durch die Tür kommen wird. Jeder Verlust, von dem wir hören, lässt uns fürchten, wen wir noch verlieren können. Der Tod scheidet. Und dann ist nichts mehr, wie es war. Da fehlt, mit wem man alles besprechen konnte.
Und so stehen sie da, die traurigen Schwestern Maria und Martha und Jesus. Sie weinen und reden. Sie sprechen über das, was noch zu hoffen ist. Martha scheint weiterzugeben, was sie von den vielen Jüdinnen und Juden, die bei der Trauerfeier ebenfalls anwesend sind, gehört hat. „Unser Lazarus wird wieder leben, am jüngsten Tag wird er vom Tod auferweckt.“
Was wird Jesus dazu sagen? Lobt er das Wissen von Martha? Er sagt etwas Ungeheuerliches, etwas, das die, die dabei waren, niemals vergessen haben und so hören wir es bis heute: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.”
Jesus erzählt nicht von einem Leben nach dem Tod. Er sagt: Ich selbst, Jesus, bin das Leben und die Auferstehung. Wer sich mir anvertraut, bekommt daran Anteil: an Leben und Auferstehung. An der oder dem beißt sich der Tod die Zähne aus. Sie gehen zwar auch durch das bittere Sterben, aber nicht vom Leben in den Tod, sondern vom Leben ins Leben. Damit es nicht bei Worten bleibt, spricht Jesus zu dem toten Lazarus: „Komm heraus!“ Lazarus kommt aus dem Grab.
Wenn ein Toter zu neuem Leben erweckt wird, dann bricht Gottes neue Welt an. Die dabei stehen, erfasst fassungsloses Staunen. Jesus gibt ein starkes Zeichen, wie es nur dem Sohn Gottes möglich ist. Sein Trost erschöpft sich nicht in Worten. Sein Trösten ist ein Tun.
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Interaktion: Spiel: Wahrheit oder Pflicht | 10 Min. | ||
| 1.2. Panorama Variante A: Musikvideo „Für immer“ von Fettes Brot Variante B: Streetview | 3 – 8 Min. | 3 – 10 Min. | 3 Min. | |
| 2. Erarbeitung | 2.1. Bibelstory: 2. Samuel 11: Die nackte Frau – der angetane Mann – SEX – und die Konsequenz | 4 Min. | 4 Min. | 4 Min. |
| 2.2. Input: Infos zum Text Vier Perspektiven | 5 – 8 Min | 3 – 4 Min | 2 – 4 Min. | |
| 2.3. Expedition: Vier Stationen | 32 – 36 Min. | 30 – 35 Min. | ||
| 2.4. Chat: Variante A: Austausch an den Stationen Variante B: Separater Austausch | 8 – 10 Min. | 3 -5 Min. | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Der richtige Rahmen | 6 – 10 Min. | 4 – 10 Min. | 3 – 4 Min. |
| 3.2. Action: Der richtige Rahmen | 10–20 Min. | 10 – 15 Min. | ||
| 3.3. Focus: Ordnung reflektieren | 8 – 10 Min. | 4 – 8 Min. | ||
| 4. Finale | 4. Finale Let’s talk | 4 Min. | 2 – 4 Min. |
Bei diesem Thema müssen sich die Mitarbeitenden vorher klar werden, was für eine Gruppenzusammensetzung sie vorfinden. Haben die Teens schon Vorerfahrungen gesammelt, ist Sex überhaupt schon ein Thema für sie, gibt es Missbrauchserfahrungen etc.? Entsprechend sensibel müssen die Mitarbeitenden auf die Teens eingehen. Für manche Teilnehmende ist das Thema auch peinlich. Daher empfiehlt es sich, die Gruppe in Mädchen und Jungs aufzuteilen.
Spiel: Wahrheit oder Pflicht
Material:
– ggf. Flasche
Spielerklärung:
In jeder Spielrunde ist ein Spieler der Befragte, und muss wählen: Wahrheit oder Pflicht! Bei Wahrheit muss eine Frage wahrheitsgemäß beantwortet werden. Bei Pflicht dagegen muss eine Aufgabe erfüllt werden. Die Frage bzw. Aufgabe wird von dem Spieler bestimmt, der zuletzt an der Reihe war. Ist die Frage beantwortet bzw. die Aufgabe erfüllt, geht es weiter.
Der erste Fragesteller wird von den Mitarbeitenden bestimmt, z. B. der Jüngste oder die Älteste. Anschließend werden durch Flaschendrehen oder der Reihe nach weitere zu Befragende ausgewählt.
=> Alles ist freiwillig, und wer eine Frage nicht beantworten oder eine Aufgabe nicht erfüllen will, darf aussetzen.
Variante A: Musikvideo
Material:
– „Fettes Brot“ – Titel „Für immer“ (letzter Zugriff 01.12.2025)
=> Spielt das Musikvideo „Für immer“ von Fettes Brot ein und tauscht euch anschließend darüber aus. Bei Bedarf kann der Liedtext für die Teilnehmenden ausgedruckt werden, so können sie zum besseren Verständnis den Text mitlesen: Songtext von Fettes Brot – Für immer immer Lyrics (letzter Zugriff 01.12.2025)
Fragen:
– Was bedeutet Liebe in dem Video?
– Was wird in dem Video über Beziehungen deutlich?
– Ist das ein verantwortlicher Umgang mit Liebe und Sexualität?
– Warum?
=> Liebe wird immer als Grundlage genannt.
=> Die Beziehung war für immer ausgelegt.
– Warum nicht?
=> Die Partnerinnen ändern sich häufig.
=> Die Liebe scheint nicht von großer Bedeutung zu sein.
=> Treue spielt keine wichtige Rolle – das „für immer“ wurde nicht so wichtig genommen.
Variante B: Streetview
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Wie kann ich mit Liebe und Sexualität verantwortlich umgehen?“
=> Eingebettet in diese Überlegungen schaut sich die Gruppe gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Die nackte Frau – der angetane Mann – SEX – und die Konsequenz
Überleitung:
Nicht nur Fettes Brot kann über Liebe und Sex sprechen, sondern auch die Bibel erzählt ganz ehrlich Geschichten, in denen Menschen Liebe und Sexualität leben.
Material:
– Bibeln für alle
=> Wichtig ist, dass für das Lesen eine einfache Übersetzung/Übertragung gewählt wird. Es bieten sich die „Gute Nachricht“ oder auch die „Volxbibel“ an.
=> Lest gemeinsam die Geschichte aus 2. Samuel 11,1-27
Verständnisfragen: Infos zum Text
=> Welche Verständnisfragen haben die Teilnehmenden?
=> Das Wesentliche für die Mitarbeitenden im Überblick:
Batseba ist eine verheiratete Frau, die David so gut gefällt, dass er sich nicht zurückhalten kann. Er will sie und er nimmt sie sich. Durch ihr Schäferstündchen brechen Batseba und David die Ehe. Batseba wird dabei schwanger. David möchte nicht, dass die Schwangerschaft auffällt. Sein Plan: Er lässt den Mann von Batseba, Uria, holen, damit der mit seiner Frau schläft und alle denken, das Kind wäre von Uria. Uria ist loyal mit seinen Kollegen, die im Krieg sind. Er geht nicht zu seiner Frau und schläft nicht mit ihr. Selbst als David ihn am zweiten Abend abfüllt, lässt er sich nicht umstimmen. Schließlich gibt es für David nur eine Lösung: Uria muss sterben. Diesen Plan verwirklicht er, indem er ihn beim nächsten Kampf in die erste Reihe stellt. Uria stirbt und Batseba trauert. Nach der Trauerzeit holt David sie zu sich, heiratet sie und sie bekommen das Kind. Allerdings ist das keine „Happy-End-Story“, da Gott Davids Handeln nicht gut findet.
Beobachtungen zum Text: Vier Perspektiven
– Reize: Batseba zeigt ungeniert ihre Reize. Sie badet nackt im Freien, sodass der König es von seinem Dach aus sehen kann.
– Gier & Macht: David sieht Batseba und lässt sie holen. Er verfügt einfach über sie und spielt seine Macht aus.
– Konsequenzen: Sex hat immer Konsequenzen, auch wenn nicht unbedingt eine Schwangerschaft folgt. Bei David und Batseba läuft es nicht nur auf eine ungewollte Schwangerschaft hinaus, sondern auch auf Vertuschungsversuche und Mord.
– Der „richtige“ Rahmen für Sex: Batseba ist verheiratet, damit ist für David eigentlich der Rahmen klar abgesteckt. Doch David lässt sich nicht davon abhalten, mit Batseba zu schlafen. Durch den Sex wird Batseba schwanger. Batsebas Mann muss also aus dem Weg geräumt werden. Das ist definitiv nicht der richtige Rahmen für sexuelle Begegnungen.
=> Bildet, wenn möglich, vier Kleingruppen, die sich nun mit den vier oben genannten Aspekten beschäftigen. Die vier Themen werden an vier separaten Stationen behandelt. Gruppe 1 beginnt mit dem Thema „Reize“, Gruppe 2 beginnt mit dem Thema „Macht“ usw. Nach jeweils 7–8 Minuten wird zur nächsten Station gewechselt, solange bis jede Gruppe an jeder Station war.
An den Stationen müssen entweder klare Aufgabenbeschreibungen liegen oder jeweils ein Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Vier Stationen
Station 1: Reize
Material:
– erwachsene, langbeinige, weibliche Puppe aus Hartplastik
– erwachsene, männliche Puppe aus Hartplastik
– diverse Puppenkleidungsstücke
Die Teilnehmenden sollen beide Puppen entsprechend anziehen:
– Wie würdet ihr sie/ihn „sexy“ einkleiden?
– Was wären angemessene Kleidungsstücke, um die Reize zu verdecken?
– Welche Klamottenkombination geht überhaupt nicht, und warum?
Station 2: Macht
Material:
– YouTube-Kanal „triplexchurch“ – Titel„Ex – Porn Star Jenna Presley talking about her new life – From Pornography to a New found hope“ (letzter Zugriff 01.12.2025)
Die Teilnehmenden sollen Beispiele erarbeiten, bei denen über Menschen verfügt wird (Pornographie, Prostitution, Missbrauch …).
Gemeinsam schauen sie sich Auszüge aus dem YouTube-Clip von Brittini Ruiz an. Die ehemalige Pornodarstellerin erzählt, wie sie die Zeit als Pornostar erlebt hat und wie sie es geschafft hat, der Sexindustrie den Rücken zu kehren.
=> Achtet bitte darauf, dass jemand das englischsprachige Video übersetzen kann. Die Teilnehmenden, die schlechter Englisch verstehen, sollen nicht benachteiligt werden.
Station 3: Konsequenzen
Material:
– 1 Blatt pro Person
– 1 Pinsel pro Person
– Wasserfarben
– 1 Glas mit Wasser pro Person
=> Die Teilnehmenden sollen anhand eines Bildes verdeutlichen, dass Sex immer Konsequenzen hat.
Jede Person soll auf ein Papier nun einen gelben Streifen pinseln und anschließend einen blauen Streifen darübermalen. Die Farben vermischen sich und es entsteht ein neuer Ton. Nun sollen die Teilnehmenden versuchen, die beiden Ursprungsfarben wieder herzustellen
Impuls:
Gelb und Blau werden sich nicht mehr wieder herstellen lassen. Genauso ist es mit Sex: Er hat immer Konsequenzen.
Station 4: Rahmen
Material:
– verschieden große Bilderrahmen
– verschieden große Bilder
Die Teilnehmenden sollen anhand von verschieden großen Bilderrahmen und verschieden großen Bildern verstehen, dass jedes Bild einen passenden Rahmen braucht. Sie sollen überlegen, welche Strategien es gibt, Bild und Rahmen zusammenzubringen.
Variante A: Austausch an den Stationen
=> Falls genügend Mitarbeitende zur Verfügung stehen, dann können die Fragen direkt an den Stationen (2.3.) besprochen werden.
Variante B: Separater Austausch
=> Anschließend wird mit der ganzen Gruppe über folgende Themen und Fragen gesprochen:
– Reize:
Was bedeutet es, mit seinen Reizen zu spielen? Was wäre ein verantwortungsvoller Umgang mit seinen Reizen – was bedeutet in dem Zusammenhang „verantwortungsvoll“? Bikini/Badeshorts im Freibad sind okay, in der Schule nicht – warum?
– Pornos:
Ist es wirklich normal, Pornos zu gucken? Kennt ihr Leute, die Pornos gucken, oder habt ihr selbst schon welche angeschaut? Was könnten Gefahren sein, die mit Pornokonsum einhergehen?
– Konsequenzen:
Welche Konsequenzen hat Sex? Wie hoch schätzt ihr den Preis dieser Konsequenzen ein? Wie bewertet ihr die einzelnen Konsequenzen?
– Rahmen:
Was könnte ein passender Rahmen für Sexualität sein? Was passiert, wenn dieser Rahmen nicht gegeben ist?
=> Ab einer Gruppengröße von acht Personen ist es hilfreich, wieder Kleingruppen zu bilden – vorausgesetzt, es stehen genügend Mitarbeitende zur Verfügung.
Der richtige Rahmen
David und Batseba sind unverantwortlich mit ihrer Liebe und Sexualität umgegangen. Batseba war verheiratet und David und sie hatten keine Beziehung. Die Rahmen-Bedingungen haben bei den beiden nicht gestimmt.
Wenn wir verantwortlich mit Liebe und Sexualität umgehen wollen, dann ist es wichtig, dass der Rahmen dafür stimmt. Es ist wie bei einem Bilder-Rahmen: Wenn der Rahmen für das Glas zu groß ist, der Rahmen also nicht stimmt, kann es zu Scherben, also Verletzungen, kommen.
=> Das kann den Teilnehmenden gut vor Augen geführt werden, in dem der Mitarbeiter einen Bilderrahmen mitbringt, für den das Glas, das darin ist, nicht passt, weshalb er dieses schließlich fallen lässt.
Mögliche Vertiefung
Wenn man ineinander verliebt ist, gibt man sich dem Gegenüber emotional hin. Man teilt Geheimnisse und baut eine intensive Beziehung auf.
Wenn man mit seinem Partner schläft, dann gibt man ihm seinen ganzen Körper hin. Nichts bleibt mehr verdeckt, vom gehassten Doppelkinn bis zur Bauchfalte – der Partner kennt alles. Das ist intim. Deshalb ist es wichtig, dass es im richtigen Rahmen geschieht. Es gibt ganz verschiedene Faktoren für den richtigen Rahmen:
– Seid ihr alt genug?
In Deutschland sind sexuelle Handlungen unter 14 Jahren verboten. Wenn ihr älter als 14 Jahre seid, heißt das noch lange nicht, dass ihr euch reif genug für Sex fühlt.
– Seid ihr bereit füreinander Verantwortung zu übernehmen? Wie wichtig sind euch Treue und Verbindlichkeit?
Liebe hat nichts damit zu tun, was man bekommen möchte, sondern damit, was man selbst bereit ist zu geben.
– Steht ihr soweit auf eigenen Beinen, dass ihr im Fall einer Schwangerschaft füreinander da sein könnt? Bekommt ihr das finanziell hin?
Beim Sex können Kinder entstehen.
– Wie bei David und Batseba kann eine Schwangerschaft ungeplant und überraschend geschehen (selbst wenn man verhütet). Fühlt ihr euch dafür bereit?
– Kennt ihr euch schon lange? Seid ihr miteinander vertraut?
David und Batseba haben sich gerade kennengelernt und landen direkt miteinander in der Kiste. Sie hatten keine Zeit sich kennenzulernen.
– Liebt ihr euch beide oder findet ihr eure/n Partner/in einfach nur heiß und sexy?
David war angetan von Batsebas Schönheit. Ihren Charakter kannte er nicht. Wie sind die Gefühle, die ihr füreinander habt?
– Sex ist mächtig. Bei David und Batseba wird durch Sex eine Ehe zerstört. Seid ihr frei füreinander oder gibt es Beziehungsgeflechte, die ihr vorher klären solltet?
Sex und Beziehungen sind etwas Wunderschönes, wenn sie im richtigen Rahmen gelebt werden. Im falschen Rahmen können sie zu Verletzungen und Scherben führen. Deshalb ist es wichtig, dass wir auf uns selbst aufpassen. Stimmt der Rahmen?
Ordnung schaffen
Material:
– drei Plakate
– Begriffe, die zugeordnet werden müssen (siehe Download „Ordnung schaffen“)
– verschieden große Bilder
=> Hier sind wieder die Teilnehmenden gefordert. Sie können nun ihre eigene Ordnung erstellen. Dazu wird auf drei große Plakate je einer der folgenden Begriffe geschrieben:
=> Diese Plakate werden nebeneinander auf dem Boden ausgelegt. Die Teilnehmenden erhalten weitere Begriffe auf Moderationskarten (siehe Download), die sie gemeinsam unter die Oberbegriffe sortieren sollen:
– Händchen halten
– Zungenkuss
– sich in Unterwäsche sehen
– zusammen auf dem Bett abhängen
– umarmen
– Geheimnisse teilen
– küssen
– streicheln
– kitzeln
– unter Favorit ins Handy speichern
– Petting
– den Eltern vorstellen
– beieinander übernachten
– massieren
– sich zu zweit treffen
– Sex
– telefonieren
– Spitznamen wie „Hase“, „Schatz“ vergeben
– sich nackt sehen
=> Sie sollen sich miteinander einigen, was sie wo zuordnen. Die Mitarbeitenden sollen die Teilnehmenden alleine ordnen lassen. Sollte es bei einer Karte gar keine Einigung geben, kann diese separat gelegt werden und in der Austauschphase nochmals aufgenommen werden.
Ordnung reflektieren
=> Die Mitarbeitenden besprechen mit den Teilnehmenden gemeinsam, warum sie die Ordnung gewählt haben, die nun auf dem Boden sichtbar liegt. Folgende Fragen können die Austauschrunde unterstützen:
– Bei welchen Karten gab es unterschiedliche Meinungen? Warum?
– Welche Karten konnten nicht zugeordnet werden? Warum?
– Ggf. noch mal bewusst auf die eine oder andere Karte eine oder andere Karte eingehen und fragen warum sie den Platz, den sie hat, bekommen hat.
Persönlicher Impuls:
=> Zum Abschluss sollen die Mitarbeitenden sich selbst zu einzelnen Begriffen äußern, ohne die Ordnung der Teilnehmenden zu kritisieren. Möglichkeit:
– Ihr habt „zusammen auf dem Bett abhängen“ bei Freundschaft zugeordnet. Für mich ist mein Bett ein sehr privater Raum, den ich nicht mit vielen Menschen teilen möchte. Deshalb gehört das Abhängen im Bett für mich in eine feste Beziehung.
=> Außerdem ermutigen wir sehr dazu, dass die Mitarbeitenden zu dem Stellung beziehen, was für sie der richtige Rahmen für Sex ist (Vertrauen, Verbindlichkeit, Treue, Exklusivität, Ehe).
Ermutigung: Let’s talk
Von anderen können wir viel lernen. Deshalb suche dir doch ein Paar, das du nach seiner Liebesgeschichte befragst. Wann haben sie zum ersten Mal Händchen gehalten? Wann war klar, dass sie heiraten werden? Sinnvoll ist, dass du zu diesem Paar eine vertrauensvolle Beziehung hast. Mögliche Paare könnten sein: deine Eltern, Großeltern, Pfarrer/in bzw. Pastor/in, Jugendreferent/in oder Jugendkreisleiter/in. Von welcher Liebesgeschichte möchtest du mehr erfahren?
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Intro: Ankommen und Einstimmen | 8–10 Min. | ||
| 1.2. Streetview: Straßenumfrage | 4 – 8 Min. | 4 – 8 Min. | 3 – 5 Min. | |
| 1.3. Panorama: Variante A: Interview Variante B: Collage, Brainstorming und Zuspitzung | 20 – 25 Min. | 15 – 20 Min. | ||
| 2. Erarbeitung | 2.1. Expedition: Kleingruppen | 20 – 25 Min. | 15 – 20 Min. | |
| 2.2. Chat: Woher kommt das Leid? Wohin mit dem Leid? Austausch über Ergebnisse | 10 – 15 Min | 8 – 12 Min | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Gott im Leid | 8 Min. | 5 – 8 Min. | 5 – 8 Min. |
| 3.2. Pray Gebetsstationen | 10–15 Min. | 8 – 12 Min. | ||
| 4. Finale | 4.1. Focus: Persönliches Beispiel Gebet und Vaterunser Lied | 8 – 12 Min. | 5 – 10 Min. | 7 Min. |
| 4.2. Follow-Ups: Gesprächsangebot | 2 Min. |
Gott wird in der Bibel als Schöpfer, allwissender, allmächtiger und liebender Gott beschrieben. Mit diesen Eigenschaften lässt sich für viele nicht das Leid in dieser Welt zusammenbringen. Eine der Standard-Fragen lautet darum, warum Gott das Leid in dieser Welt zulässt, obwohl er uns doch liebt. In dieser Einheit wollen wir die Frage von verschiedenen Seiten beleuchten.
Material:
– Liederbücher
– Gitarre, ggf. weitere Instrumente (Cajon, Keyboard, Klavier usw.)
– ggf. Zeitungsausschnitte aushängen: Katastrophen, Krieg, Seuchen, Flüchtlingsströme, Unfälle und andere Leiderfahrungen
=> Zur Ruhe kommen, bei Gott ankommen und auf ihn ausrichten. Die Bilder rundherum werden nicht kommentiert, sondern sollen von selbst wirken
und das Thema andeuten.
=> Lieder singen und ein Gebet sprechen.
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Wie kann man bei so viel Leid an einen liebenden Gott glauben?“
=> Die Gruppe schaut sich gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Austausch:
Wir haben euch immer wieder davon erzählt, dass Gott euch liebt und es gut mit den Menschen meint. Trotzdem gibt es viele schreckliche Dinge auf dieser Welt: Kriege, Krankheiten, Katastrophen, Gewalttaten, Unfälle und vieles mehr. Wie stehst du zu dem Leid auf dieser Welt? Welche der Antworten in diesem Video entspricht deiner Meinung? Was würdest du auf die Frage antworten: Wie kann man bei so viel Leid an einen liebenden Gott glauben?
Variante A: Interview (für größere Gruppen geeignet)
Interview mit einer Person aus der Gemeinde, die Leid erfahren hat und authentisch erzählt, wie sie damit umgegangen ist und was das mit ihrem Glauben gemacht hat. Wird diese Aktionsform gewählt, dann bleibt wahrscheinlich keine Zeit für Collage und Brainstorming.
Variante B: Collage allgemeines Leid
Material:
– Zeitschriften
– Kleber
– Scheren
– große Blätter/Plakate (Din A2 oder größer) => Rand von 10 cm einzeichnen
– Permanentmarker
=> Wir teilen euch in Kleingruppen von 5–8 Personen auf. Jede Gruppe kann an einem Tisch Zeitungen und Zeitschriften durchblättern. Schneidet alles, was mit Leid zu tun hat, aus und klebt es auf euer Gruppenplakat. Wichtig: Außen sollte noch ein Rand von ca. 10 cm sein (für die nächste Aktion)!
Brainstorming: persönliches Leid
=> Personalisierung der Leidfrage: Auf dem Rand wird nun persönlich erlebtes Leid im eigenen Umfeld ergänzt (z. B. Tod in der Familie, Krankheit eines Freundes, Mobbing, Liebeskummer, Streit, Unzufriedenheit mit sich selbst)
Leid ist keine Sache, die nur in Kriegsgebieten, in unterentwickelten Ländern oder hinter Krankenhausmauern stattfindet. Leid erlebt jeder. Wo erlebst du Leid oder hast das in der Vergangenheit erlebt?
Zuspitzung
=> Die Mitarbeitenden lesen Auszüge von den Plakaten vor.
Austausch:
Leid ist fast allgegenwärtig. Das wirft zwei Fragen auf:
=> Die Teilnehmenden sollen durch Impulse und Bibeltexte eigene Antworten finden.
Material:
– Arbeitsblätter „Woher kommt das Leid?“ und „Wohin mit dem Leid?“ für alle Teilnehmenden ausdrucken (siehe Download)
– Stifte
– Bibeln
=> Die Gruppe wird in Kleingruppen von 5–8 Teilnehmenden aufgeteilt. Diese erarbeiten zunächst allein das Arbeitsblatt „Woher kommt das Leid?“. Die Ergebnisse werden in der Kleingruppe diskutiert. Anschließend wird dasselbe mit dem zweiten Arbeitsblatt „Wohin mit dem Leid?“ wiederholt.
=> Die Gruppe formuliert gemeinsam Antworten auf die Fragen „Woher kommt das Leid?“, „Wohin mit dem Leid?“ und „Wie können wir damit umgehen?“
Woher kommt das Leid?
Schon im dritten Kapitel der Bibel begegnet uns das erste Mal Leid (1. Mose 3): eine Geschichte, in der die Schlange betrügt, der Mensch lügt, die ersten Tiere sterben müssen und der Mensch auf Grund seiner Schuld von der unmittelbaren Gegenwart Gottes getrennt wird (1. Mose 3,1-6.16-19). Wer ist der Verursacher dieses ersten Leids? Was sind die Konsequenzen?
Das letzte Mal, dass Leid in der Bibel erwähnt wird, ist im letzten Buch der Bibel (Offenbarung 21,1-4). Was ist Gottes Antwort auf das Leid? Laut Bibel ist der erklärte Wille Gottes, mit dem Menschen zusammen zu leben. Der Mensch entschied sich dafür, sein eigener Chef zu sein und seinen Willen über den von Gott und anderen Menschen zu stellen.
– der Mensch als Verursacher von Leid (Sammlung von Beispielen)
– Leid, für das der Mensch nichts kann (Sammlung von Beispielen für Leid, an dem Menschen keine unmittelbare Schuld tragen)
Leid ist nicht immer erklärbar. Manchmal geht es „bösen“ Menschen gut und „guten“ Menschen schlecht. (Jeremia 12,1; Hiob 21,7). Leid ist nicht gerecht.
Wohin mit dem Leid?
Gott ist da …
| … als Ansprechpartner im Gebet | Matthäus 7,7; Jakobus 5,14-15; 1. Petrus 5,7 |
| … durch seine tröstende Gegenwart | Philipper 4,7; Matthäus 11,28; Matthäus 28,20 |
| … durch seinen Geist, der tröstet | Johannes 14,26-27 |
| … manchmal auch durch sein übernatürliches Wirken | Jakobus 5,13; Philipper 4,6-7 |
| … durch Mitchristen | Korinther 12,26; Thessalonicher 5,14 |
Gott ist da! Auch wenn er das Leid nicht immer verhindert. Er hält auch das Klagen aus. (Psalm 13 und 22). Überlegt euch in der Kleingruppe, wie man mit Leid gut umgehen kann. (Austausch und Sammlung)
Woher kommt das Leid?
=> Die Kleingruppen präsentieren die Gruppenergebnisse vom Arbeitsblatt „Woher kommt das Leid?“.
=> Leid hat verschiedene Ursachen. Die Mitarbeitenden können durch weitere Inputs diesen Punkt vertiefen.
Trennung von Gott verursacht Leid:
– Erstes Leid: Sündenfall, verursacht durch Ungehorsam gegenüber Gott (1. Mose 3). Konsequenz: Vertreibung aus dem Paradies, Tod, Krankheit, Neid, Hass und Brudermord
– Wenn man in die Bibel schaut, fällt auf: Die vollkommene Einheit mit Gott (Paradies in 1. Mose 1–2 und Ewigkeit in Offenbarung 21) macht vollkommen frei von Leid. Leid ist nicht das, wofür der Mensch erschaffen wurde – das spüren wir, wenn wir Leid erleben. Wir fühlen uns nicht wohl, sondern sehnen uns nach Leidfreiheit
Leid wird häufig vom Menschen verursacht:
– Andere Menschen tragen daran Schuld: global: Krieg, Geldgier, ungerechte Politik, Benachteiligung von Gesellschaftsschichten, Ausländern, Andersgläubigen, etc. persönlich: wenn dich jemand bestiehlt, schlägt, beleidigt, mobbt; wenn deine Eltern sich ständig streiten, etc.
– Man ist selbst schuld: Unfall wegen zu schnellen Fahrens, Krebs vom Rauchen, kein Job, weil faul in der Schule; unzufrieden mit sich selbst aufgrund falscher Schönheitsideale, etc.
Leid ist nicht immer erklärbar, gerecht oder sinnvoll:
– Für Naturkatastrophen, manche Krankheiten und manche Unfälle kann der Mensch nichts. Auch trifft es oft die Falschen (so zumindest der Volksmund). Schon die Bibel fragt: „Warum geht es dem Gottlosen so gut?“ (Jeremia 12,1; ähnlich: Hiob 21,7)
– Warum das spezifische Leid stattfindet (z. B. „Warum musste meine Mutter sterben?“, „Warum passiert gerade mir das?“), bleibt häufig unbeantwortet. Leid ist selten gerecht. Ungerechtigkeit ist Teil des Leids und Konsequenz des Sündenfalls.
– Völlige Leidfreiheit werden wir erst in Gottes neuer Welt erlangen (Offenbarung 21,3-5).
Wohin mit dem Leid?
=> Die Kleingruppen präsentieren die Gruppenergebnisse vom Arbeitsblatt „Wohin mit dem Leid?
Material:
– großes Plakat
– Permanentmarker
=> Die Mitarbeitenden schreiben die Antworten der Teilnehmenden zum Umgang mit dem Leid zusammen auf das Plakat. Eigene Antworten von den Mitarbeitenden können ergänzt werden.
=> Die Jugendlichen sollen über ihre Erfahrungen hinaus hören, dass Jesus mit ihnen mitleidet und in Leidsituationen da ist. Sie sollen in ihrem Grundvertrauen bestärkt werden, dass Gott sie liebt – auch wenn er Schwieriges zulässt. Gott ist für uns Menschen im Leid da.
Nacherzählung der biblischen Geschichte: Jakob auf der Flucht zu seinem Onkel Laban (1. Mose 28)
Jakobs Situation:
– Er verlor durch die Flucht alles: Familie, Freunde, Erbe etc.
– Er war auf einer gefährlichen Reise: Kein Navi; kannte nur die ungefähre Richtung durch unwirtliches Gebiet – Gefahr durch Verhungern oder Verdursten; leichtes Opfer für Räuber und wilde Tiere.
– Er ging in eine ungewisse Zukunft: Wird ihn Laban aufnehmen? Wird er sich ein neues Leben aufbauen können? Wird er immer in Labans Schuld stehen? Wird er sich eigenen Besitz und eine eigene Familie aufbauen können? …
– Gott begegnet ihm und Jakob bekommt eine Verheißung: Gott sorgt für mich und bringt mich durch die schwere Zeit (1. Mose 28,15).
Schlüsselmoment: „Wahrhaftig, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht! (1.Mose 28,16 Gute Nachricht Bibel))
Austausch:
Der Höhepunkt der Reaktion Gottes auf das Leid der Menschen ist mit Sicherheit Jesus. Hier antwortet Gott auf das Leid der Menschen, indem er Jesus auf die Erde sendet, auf der er leidet und stirbt. Auch wenn wir nicht immer genau wissen, warum das Leid geschieht, wissen wir doch: Gott hat mit Jesus das Kostbarste gegeben, das es gibt. An dieser Antwort auf das Leid sehen wir, dass Gott uns trotzdem noch liebt (Johannes 15,13) und dass er unser Leid nachvollziehen kann (Hebräer 4,15).
Wie ist Gott heute da?
– als Ansprechpartner im Gebet
– durch seinen Geist, der tröstet
– durch seine tröstende Gegenwart
– manchmal auch durch sein übernatürliches Wirken
– durch Mitchristen
– …
Material:
– Pinnwand/Magnetwand
– Pinnnadeln oder Magnete
– zugeschnittene bunte Zettel
– Deko (Kerzen, Tücher)
– Stifte
– Plakat malen mit Aufschrift des Klageverses aus Psalm 77,2 (an die Wand hängen)
– ruhige Musik für den Hintergrund
=> Es ist davon auszugehen, dass viele Jugendliche größeres oder kleineres persönliches Leid erleben. Diese Interaktion soll helfen, das Gehörte in verschiedenen Stationen praktisch werden zu lassen.
=> Sobald die Mitarbeitenden die Stationen erklärt haben, läuft im Hintergrund ruhige Musik.
Das Thema Leid hat an vielen Stellen einen sehr persönlichen und verletzenden Zugang. Einige von euch haben schon eine Geschichte des Leides hinter sich oder stecken mittendrin. Gott ist nicht egal, wie du dich fühlst, und möchte auch nicht, dass du allein damit kämpfen musst.
Eine persönliche Beschäftigung mit dem erfahrenen Leid und die vertrauensvolle Abgabe an Gott können helfen, diese Erfahrung zu überwinden. Darum haben wir drei Stationen vorbereitet, an denen du das machen kannst.
Station 1: Klagewand
– Psalm 77,2: „Ich schreie zu Gott, so laut ich kann; ich schreie zu Gott, er wird mich hören.“ (Gute Nachricht)
– Hier könnt ihr Gedanken zu persönlichem oder globalem Leid aufschreiben und die Zettel dann an die Wand pinnen.
Station 2: Fürbittenstation
– Betet hier für Leid, das Leute aus der Gemeinde bzw. aus eurem persönlichen Umfeld erleben. Schreibt eure Gedanken auf kleine Kärtchen und nehmt sie mit nach Hause. So könnt ihr in der kommenden Woche weiter für diese Anliegen beten.
Station 3: Persönliches Gespräch und Gebet
– Die Mitarbeiter stehen für Gespräch und Gebet bereit (auch über die Einheit hinaus).
-=> Wenn die meisten Jugendlichen mit den Stationen durch sind, beenden die Mitarbeitenden die Aktion.
Lebensbericht
=> Mitarbeitende können zum Abschluss noch ein eigenes persönliches Zeugnis (kurz) vom Umgang mit Leid im eigenen Leben erzählen. Es sollte aber nicht erzwungen sein, sondern ein praktisches Beispiel vom Umgang mit Leid beinhalten, bei dem sie Gottes Hilfe erlebt haben.
=> Dieser Kurzimpuls kann durch ein Gebet mit einem gemeinsam gesprochenen Vaterunser abgeschlossen werden.
Lied
„Du siehst die Wunden“ (von Danny Plett) oder ein anderes Lied, welches das Thema aufgreift
Gesprächsangebot
=> Da eine Gruppenstunde über Leid nicht alle Fragen dazu beantworten kann, können die Mitarbeitenden signalisieren, dass sie für weitere Fragen zur Verfügung stehen.
© 2016 Bibellesebund Verlag
© 2016 BORN-Verlag
Dieses Werkbuch bietet zehn kreative Gruppenstunden zu den relevanten Lebensfragen von Teenagern. Es ist eine ideale Arbeitshilfe für Mitarbeitende und Leitende in Teeniekreisen und im kirchlichen Unterricht.
Jede Gruppenstunde lässt sich durch den modularen Aufbau variabel für die Gegebenheit in der Gruppe anpassen. Als Teaser dient jeweils ein Straßeninterview in Form eines Videos. In der Entfaltung des Themas werden mögliche Antworten auf die Lebensfrage aus mehreren Perspektiven in den Blick genommen. Kern der Einheiten sind methodische Vorschläge zu ausgewählten Bibeltexten, die von den Teenagern im Austausch erschlossen werden. Dieses „Theologisieren mit Jugendlichen“ ermöglicht einen dynamischen Gruppenprozess , in dem jeder Teilnehmer eigene Positionen entfalten und mitteilen kann.
Kreative Bausteine zur gemeinsamen Gestaltung zum Thema vervollständigen das Angebot jeder Gruppenstunde.
In der folgenden Tabelle werden mögliche Ablaufpläne für unterschiedliche Gruppensituationen dargestellt.
Bei Jugendgruppen (JU) werden 90-120 Minuten, bei kirchlicher Arbeit (KA) 60–90 Minuten und bei Schülerbibelkreisen (SBK) 15–20 Minuten als Grundlage der Entwürfe angesetzt.
Den Gruppenleitern steht es selbstverständlich frei, von diesem Vorschlag und den Angaben abzuweichen.
| Phasen | Inhalt | JU | KA | SBK |
| 1. Motivation | 1.1. Intro: Collage und Austausch | 10-15 Min. | 10-15 Min. | |
| 1.2. Streetview: Straßenumfrage | 5 Min. | 5 Min. | 3-5 Min. | |
| 1.3. Panorama: Gottesbilder | 8 Min. | 4-8 Min. | ||
| 2. Erarbeitung | 2.1. Expedition: Kleingruppen an vier Stationen | 20-25 Min. | 15-22 Min. | |
| 2.2. Chat: Austausch über Ergebnisse | 10-15 Min. | 5 Min. | ||
| 3. Vertiefung | 3.1. Input: Weltreligionen | 10-15 Min. | 5-12 Min. | 5-8 Min. |
| 3.2. Action: Talkshow | 15-25 Min. | 10-15 Min. | ||
| 4. Finale | 4.1. Focus: Ergebnis Ausgangsfrage | 7 Min. | 3-5 Min. | 5 Min. |
| 4.2. Pray: Gebetsgemeinschaft | 5 Min. | 3 Min. | 2 Min. |
Die Gläubigen aller Religionen haben mindestens eines gemeinsam: Sie sind sich sicher, dass das, was sie glauben, richtig ist. In der ganzen Welt gibt es Anbetungsstätten und Zeugnisse von Gottesglauben aller Couleur. Der Glaube scheint Menschen ein ureigenes Bedürfnis zu sein. Dennoch äußert er sich in den Religionen sehr unterschiedlich. Beten alle Religionen denselben Gott an? In dieser Einheit geht es darum, die großen Weltreligionen miteinander zu vergleichen und auf den Prüfstand zu stellen
Material:
– großes ausgeschnittenes Fragezeichen aus Karton oder Styropor
– alte Zeitschriften, Kataloge, Modemagazine …
– Scheren
– Kleber
– Permanentmarker
– Heftzwecken oder Klebestreifen
– Kleine Zettel in unterschiedlichen Farben (Blau, Grün, Gelb)
– Legende zur Bedeutung der Zettel – dazu die Kategorien auf den jeweiligen Zettel schreiben oder drucken:
o Blau = Diese Eigenschaften hat Gott.
o Grün = So sieht Gott die Menschen.
o Gelb = So können Menschen Gott finden / mit ihm in Kontakt treten.
=> Legt das Fragezeichen in die Mitte des Raumes. Die Teilnehmenden haben nun Zeit, entweder zu den jeweiligen Kategorien Zettel auszufüllen
oder Bilder aus den Zeitschriften auszuschneiden, die verdeutlichen, wie sie sich Gott vorstellen. Mit den Zetteln und den Bildern soll das Fragezeichen bestückt werden.
Austausch:
– Habt ihr euch schon einmal mit anderen Weltreligionen beschäftigt?
– Welche Aussagen machen Andersgläubige und deren Bücher über Gott?
– Was macht deinen Glauben im Vergleich damit aus?
Material:
– Video Straßenumfrage zum Thema „Beten alle Religionen denselben Gott an?“
=> Eingebettet in diese Überlegungen schaut sich die Gruppe gemeinsam die Antworten von anderen in der Straßenumfrage an.
Es kann sein, dass einige der Aussagen in dem Video das wiedergeben, was du selbst dazu denkst. Es kann aber auch sein, dass die Aussagen des Videos ganz gegenteilig zu deiner Meinung sind. Was ist dein Eindruck? Wie stehst du zu den Meinungen im Video? (Würdest du jetzt an der Collage noch etwas ergänzen?)
Welche Vorstellung von Gott steht hinter dem, was du geschrieben, skizziert oder geklebt hast? Wenn du ein Bild oder einen Vergleich in unserer
Welt wählen würdest: Wer ist Gott für dich? Woran machst du das fest? Gibt es Bibelstellen oder Erlebnisse, die dich in deiner Meinung unterstützen?
Mögliche Beispiele:
– Gott ist wie ein Vater für mich.
– Jesus ist wie ein Freund für mich.
– Der Heilige Geist ist wie eine Stromquelle für mich.
In dieser Phase geht es darum, Gott mithilfe der Bibel auf die Spur zu kommen. Die Teilnehmenden werden dazu in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt eine Station mit einer Frage und unterschiedlichen kreativen Aufgaben zugewiesen. Die Stationen sollten im Vorfeld aufgebaut werden. Das heißt, sie sind bereits mit Materialien ausgestattet und dem jeweiligen Oberthema gekennzeichnet. Jeder Teilnehmende sollte zudem eine eigene Bibel dabeihaben. Die ausgewählten Bibeltexte dienen als Hilfestellung. Die Jugendlichen sollten aber auch selbst in der Bibel schmökern und nach geeigneten Stellen suchen.
Material:
– Arbeitsblätter „Gott in der Bibel“ (siehe Download)
– Arbeitsblätter für alle Gruppenleiter ausdrucken
– Gesamtliste Material für die Stationen:
o Bibeln
o Wäscheleine
o Wäscheklammern
o Kärtchen in zwei Farben (Blau, Grün)
o Permanentmarker
o alte Zeitschriften
o Plakat
o Klebestifte
o Digitalkamera und Drucker (ggf. Sofortbildkamera)
o DIN-A4-Blätter
o Flipchart oder Plakat
=> Die Gruppe wird in Kleingruppen von 3–8 Teilnehmenden aufgeteilt. Diese durchlaufen mit jeweils einer leitenden Person vier Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Alternativ kann auch an jeder Station ein Mitarbeiter sitzen und jeweils nur diese Station betreuen. Auf den Arbeitszetteln stehen die konkreten Aufgabenbeschreibungen und die Materialliste.
Diese Stationen gibt es:
A. Gestatten? Gott! Wie wird Gott in der Bibel angesprochen?
B. Das nenne ich Charakter! Welche Eigenschaften hat Gott in der Bibel?
C. Himmlisches Jobcenter Welche Rollen hat Gott in der Bibel und welche Rolle spielt Jesus?
D. Es geht um’s Prinzip! Was sind Grundprinzipien des christlichen Glaubens?
Station A: Gestatten? Gott!
Wie wird Gott in der Bibel angesprochen?
=> Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Die Namen Gottes werden je auf ein blaues Kärtchen geschrieben und an die Wäscheleine geklammert. Danach ergänzen die Jugendlichen auf den grünen Kärtchen die Namen, mit denen sie Gott ansprechen; und tauschen sich darüber aus, welche Anrede sie warum benutzen und wie sie Gott niemals nennen würden. Im Anschluss kann darüber diskutiert werden, welche Wirkung die Namen Gottes haben.
=> Namen, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: Gott, der Gewaltige „Ich-bin-da“; Ewiger Gott; Wahrer Gott; Allerhöchster Gott; Herrscher der ganzen Welt; König; Herr; Abba; (Vater); Liebe.
Bibelstellen-Vorschläge:
– 1. Mose 3,14
– 1. Mose 17,1
– 1. Mose 28,3
– 1. Mose 21,33
– 5. Mose 7,9
– Offenbarung 16,14
– Psalm 97,1
– Psalm 136,2
– 1. Korinther 16,22
– Galater 4,6
– Philipper 2,11
– 1. Johannes 4,8
Station B: Das nenne ich Charakter!
Welche Eigenschaften hat Gott in der Bibel?
=> Die Teilnehmenden suchen mithilfe der genannten Bibelstellen und eigener Recherche in der Bibel danach, welche Eigenschaften Gott hat. Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Die Eigenschaften Gottes werden anhand einer Collage deutlich gemacht. Wenn möglich soll zu jeder Eigenschaft ein passendes Bild gefunden oder gemalt werden – zum Beispiel eine Waage für „gerecht“. Die Charakterzüge können auch dazugeschrieben werden. Wenn die Collage fertig ist, kann sich die Gruppe darüber austauschen, welche der Eigenschaften sie am wichtigsten findet.
=> Eigenschaften, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: allgegenwärtig, liebevoll, barmherzig, geduldig, gnädig, mächtig, gut, vollkommen, gerecht, treu, groß, heilig, unbegreiflich, ewig, weise.
Bibelstellen-Vorschläge:
– Jeremia 23,24
– Psalm 103,8
– Psalm 99,2
– Psalm 106,1
– 5. Mose 32,4
– Psalm 95,3
– Psalm 36,6
– 1. Samuel 2,2
– Johannes 3,16
– Hiob 36,26
– 1. Timotheus 1,17
– Jesaja 11,2
Station C: Himmlisches Jobcenter
Welche Rollen hat Gott in der Bibel und welche Rolle spielt Jesus?
=> Die Teilnehmenden suchen mithilfe der genannten Bibelstellen und eigener Recherche in der Bibel danach, welche Rollen Gott hat. Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Die Rollen werden jeweils auf einem DIN-A4-Blatt festgehalten. Nun überlegt sich die Gruppe zu jeder Rolle, wie sie diese in einem Standbild darstellen könnte. Das Standbild wird von den Teilnehmenden dargestellt, fotografiert, ausgedruckt und zur jeweiligen Rolle geklebt.
=> Rollen, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: Schöpfer, Vater, Richter, Herrscher, Retter.
Bibelstellen-Vorschläge:
– 1. Mose 1,1
– Hiob 4,17
– Römer 8,15
– Galater 4,6
– Psalm 75,8
– Psalm 96,13
– Psalm 98,9
– Offenbarung 1,8
– Psalm 88,2
– Johannes 3,16-17
Station D: Es geht um’s Prinzip!
Was sind Grundprinzipien des christlichen Glaubens?
=> Die Teilnehmenden suchen mithilfe der genannten Bibelstellen und eigener Recherche in der Bibel danach, welche Prinzipien es im christlichen Glauben gibt. Die Texte werden gemeinsam in der Gruppe gelesen. Je nach Gruppengröße können sich die Teilnehmenden aber auch in Zweiergruppen mit den Texten beschäftigen. Jedes Prinzip wird auf das Flipchartpapier oder Plakat geschrieben. Zu jedem Prinzip wird ein Kerngedanke formuliert, der ausdrückt, was das Prinzip bedeutet. Im weiteren Verlauf kann sich die Gruppe darüber austauschen, welches der Prinzipien sie am wichtigsten, am schwierigsten und am einfachsten findet.
=> Weitere mögliche Impulsfragen: Warum ist Vergebung so schwer? Wie wichtig ist das Gebet?
=> Prinzipien, die in den Bibelstellen-Vorschlägen vorkommen: Vergebung, Liebe, Gebet, Dienen.
Bibelstellen-Vorschläge:
– Matthäus 18,21-22
– Lukas 10,27
– Lukas 6,27-28
– Matthäus 7,7-8
– 1. Thessalonicher 5,17
– 1. Petrus 4,10
=> Die Gruppen stellen der Reihe nach ihre Ergebnisse vor. Wahlweise können die Teilnehmenden die einzelnen Stationen auch selbst aufsuchen und sich darüber austauschen. Es ist hilfreich, zu wissen, was man selbst glaubt, wenn man sich mit dem Glauben anderer Menschen beschäftigt. Sich selbst zu reflektieren kann dabei helfen, andere besser zu verstehen. Man erkennt dadurch Gemeinsamkeiten und Unterschiede leichter und wird dadurch sprachfähig über den eigenen Glauben.
Material:
– Papier
– Stifte
– Karteikarten mit Fragen an die Gruppe
– siehe Download „Weltreligionen“, Ausdruck für alle Teilnehmenden
– optional:
o Smartphones oder andere Internetzugänge
o ausgedrucktes Material bzw. Bücher zu den Weltreligionen
– Technik und Dekoration für „Talkshow“
=> Es geht es darum, einen Einblick in die Gottesbilder und Glaubensvorstellungen anderer Religionen zu bekommen. Die Teilnehmenden beschäftigen sich jeweils in Gruppen mit einer Religion – und stellen diese anschließend im Rahmen einer „Talkshow“ vor der Jugendgruppe vor.
Hinweis:
Dieser Gruppenstundenentwurf beschränkt sich in der Auswahl auf die fünf größten Weltreligionen (Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus). Es ist aber durchaus möglich, die Liste um weitere Religionen zu erweitern (z. B. Naturreligionen, Taoismus) – oder das Thema sogar auf Konfessionen, Denominationen, Humanismus oder Atheismus auszuweiten.
Wir teilen euch nun in Kleingruppen ein. Diese beschäftigen sich jeweils mit einer der großen Weltreligionen. Anschließend verschafft ihr euch mit dem Arbeitsblatt „Weltreligionen“ einen Überblick, worum es in dieser Religion geht. Leitend sind dabei folgende Fragen, die in ähnlicher Weise später auch vom Talkmaster aufgegriffen werden:
– Wie ist die Religion entstanden?
– Wie viele Anhänger hat die Religion zurzeit?
– Worum geht es im Kern der Religion
– Welches Gottesbild haben die Anhänger der Religion?
– Was erwartet „Gott“ von den Anhängern der Religion?
– Auf wen oder was berufen sich die Anhänger der Religion?
– Worin unterscheidet sich diese Religion von den anderen?
– Welche Gemeinsamkeiten hat diese Religion mit den anderen?
Am Ende der Vorbereitungszeit bestimmen die Gruppen jeweils Teilnehmende, die stellvertretend bei der Talkshow die Rollen der Religionsvertreter übernehmen. Diese Personen können auch einen in der jeweiligen Religionsgemeinschaft häufig vorkommenden Namen erhalten.
Material:
– Arbeitsblatt „Talkshow“ (siehe Download)
– Stühle
– Mikrofon (bei großen Räumen mit Verstärker – sonst nur symbolisch, damit jeder weiß, wer gerade redet)
– Dekoration (z. B. Plakat mit Thema, Couch)
=> Während sich die Gruppe mit den verschiedenen Religionen beschäftigt, wird von den Leitenden eine Talkrunde vorbereitet – etwa indem ein Stuhlhalbkreis für die fünf Stellvertreter der Religionen gut sichtbar für die Gruppe aufgebaut wird. Weiteres Material ist nicht zwingend erforderlich. Die Talkshow kann aber durch Technik ergänzt oder Dekoration ausgeschmückt werden. Eine Person aus dem Mitarbeiterteam übernimmt die Rolle des Moderators. Die Anleitung für die Talkshow befindet sich auf dem Arbeitsblatt.
Zum Abschluss der Austauschrunde stellt die Moderation noch eine offene Frage, um darauf aus der Gruppe Antworten einzuholen. Reihum sollen alle Teilnehmenden die Frage für sich beantworten. Wird in allen Religionen derselbe Gott angebetet?
=> Die Gruppenstunde endet mit einem gemeinsamen Gebet.
Stellt euch im Kreis auf und nehmt euch an den Händen. Der Reihe nach kann jeder in einem Satz Gott für eine Sache danken, die ihm in der Gruppenstunde wichtig geworden ist. Wenn jemand fertig ist oder nichts sagen möchte, gibt er der nächsten Person mit einem Händedruck ein Signal. Wir schließen das Gebet mit einem gemeinsamen Vaterunser.
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