Willkommen!

Bei Freunden eingeladen, der erste Jugendkreis nach dem Lockdown, ein bunter Jugendgottesdienst oder mal wieder zu Besuch bei netten Menschen – es ist ein besonderes Gefühl willkommen geheißen zu werden. Arme und Türe sind geöffnet. Du bist willkommen und wirst freundlich begrüßt. Daran knüpft die Jahreslosung 2022 an, wenn Jesus sagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!“ (Johannes 6, 37)

Zur Jahreslosung findest Du hier einen Gottesdienstentwurf, Ideen fürs Bible-Art-Journaling, Lieder- und Filmvorschläge. Viel Freude damit!

Geistlich

Dein Glaube reicht                                                    (DAS LIEDERBUCH 2, 44)
Dein Glaube Reicht – LUX Kollektiv (Lied zur Jahreslosung 2020) – YouTube

Come See                                                                   (DAS LIEDERBUCH 2, 35)
Michael W Smith — Come See – YouTube

Ich bin in der Stille                                                    (DAS LIEDERBUCH 2, 1)
Ich bin in der Stille – YouTube

Ready or not                                                              (DAS LIEDERBUCH 2, 22)
Ready or Not (Live) Hillsong UNITED – YouTube

Wir sind willkommen                                               (DAS LIEDERBUCH 2, 23)

Untitled Hymn (Come to Jesus)                              (Feiert Jesus 3, 137)
Untitled Hymn (Come to Jesus) – YouTube

Jireh (You are enough)
JUSTIN BIEBER AND CHANDLER MOORE PERFORMANCE | Jireh (You Are Enough) / How He Loves | INSPIRING – YouTube

Jesus, zu dir kann ich so kommen wie ich bin     (Feiert Jesus 1, 82)
Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin – YouTube

Zuhause                                                                      (DAS LIEDERBUCH 2, 158)
Outbreakband – Zuhause / Atmosphäre akustik sessions – YouTube

„Säkular“

No Roots (Alice Merton)                                         (DAS LIEDERBUCH 2, 111)
Alice Merton – No Roots – YouTube

Zu dir (LEA)                                                                (DAS LIEDERBUCH 2, 109)
LEA – Zu dir (Akustik Version) – YouTube

Vergebung, hier ist sie (Thomas D)
Vergebung, hier ist sie – Thomas D (Lyrics) – YouTube

Hinter den Kulissen

Im Verlauf des Gottesdienstes tauchen zwei Texte auf: Bonhoeffers Abendgebet und eine Abendliturgie von Pfarrer Sebastian Steinbach (zu finden auf www.amen-atmen.de). Falls das abendliche Beten zu deinem Tagesablauf gehört, wirst du dich schnell in meinen Gedanken wiederfinden. Allen, denen das Abendgebet fremd ist, mache ich Mut, es auszuprobieren, damit die Nachtgedanken auch wirklich Sinn machen.

Die beiden Vortragslieder (Birdy: Surrender und Amanda Cook: House on a Hill) haben mich während der Vorbereitung begleitet und inspiriert. Deshalb tauchen sie an bedeutsamer Stelle auf.

Vorbereitung

Damit am Ende alle die Abendgebete mit nach Hause nehmen können, sollten diese ausgedruckt werden. Es ist auch möglich, eine Art Gottesdienstheft zu drucken, das alle Texte und Lieder enthält. Dabei solltet ihr darauf achten, dass bei den Textbausteinen immer dabeisteht, wer sie liest: „Eine/r“ oder „Alle“. Denn im Verlauf des Gottesdienstes werden einzelne Texte von unterschiedlichen Personen gesprochen. Teilt vorher zu, wer welche Texte liest. 

Liedvorschläge zum Bibeltext

Gewählt! Du hast gewählt (FJ1/73)

Wo ich auch stehe, du warst schon da (FJ3/133)

Wer zu mir kommt (FJ3/200)

Jeden Tag, bis zum Ende der Zeiten (FJ4/ 187)

Turn Your Eyes Upon Jesus (FJ4/198)

In deiner Gegenwart (FJ5/193)

Nähme ich Flügel der Morgenröte

Abendlieder

Abendlied (Das Liederbuch 100)

Herr, bliebe bei uns (Das Liederbuch 101)

Mein schönste Zier (Zwischen Himmel und Erde 460)

Der Tag vergeht und kommt nie mehr zurück (FJ1/250)

Herr, bleibe bei uns in der Nacht (FJ1/253)

Herr, am Ende dieses Tages (FJ3/236)

Von guten Mächten (FJ4/188)

Herr, bleib bei mir (FJ4/196)

Be Still and Know / Sei still (FJ4/14)

Sei behütet (FJ4/199)

Am Ende des Tages (FJ4/200)

Ablauf
In die Stille gehen

Der Gottesdienst wird abends gefeiert. Er beginnt mit einer kurzen Nachtwanderung von vielleicht 20 Minuten. Verabredet euch an einem Treffpunkt mit Laternen, Kerzen oder Fackeln.

Am Anfang werden alle aufgeregt und gespannt sein und das ist ok. Der Deal ist: Die ersten 10 Minuten des Weges ist alles normal: Reden, Lachen, Quatschen. So kann die Anspannung raus. Dann aber bei der Hälfte gibt es einen break und ab da vereinbaren alle, die letzten 10 Minuten still zu gehen. Das müsste gut klappen, denn man hat sich dank der ersten 10 Minuten an die Fackeln, den Weg und das Miteinander gewöhnt.

Ich feiere einmal im Jahr so Gottesdienst und jedes Mal hat es gut funktioniert, dass man ganz bei sich ankommen konnte. Anders als in der Kirche zu schweigen, wo man nichts zu tun hat und nicht weiß, wo man hinschauen soll – was unerträgliche und peinliche Spannung erzeugt – bietet das Nachtwandern genug zu tun und genug Alleinsein in der Gruppe und genug zu sehen, damit es auch innen still wird.

Auch am Zielort gilt die Vereinbarung, nicht zu sprechen und die auf dem Weg gewonnene Stille nicht zu vertreiben. Alle suchen sich schweigend einen Platz am Gottesdienst-Ort. Das kann eine Kirche sein, ein Gemeindehaus oder auch eine Lichtung im Wald mit Feuerschalen. Versucht solche Orte zu vermeiden, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Achtet deshalb auch auf behutsame Beleuchtung. Was das Singen nachher angeht, denke ich deshalb auch nicht an einen Beamer, sondern eher an vorbereitete Liedblätter oder ein ausgedrucktes Gottesdienstheft, in dem auch die Sprechtexte stehen.

Intro

Ruhige Musik – vorgetragen oder abgespielt.

Z.B. „Surrender“ von Birdy

Gebet und Votum

Eine/r:

Keiner ist wie du, Herr, unter den Göttern.

Kein anderer kann deine Werke vollbringen.

Es kommen alle Völker, die du geschaffen hast.

Sie werfen sich vor dir nieder, mein Herr,

und geben deinem Namen die Ehre.

Ja, groß bist du und tust Wunder,

du bist Gott, du allein.

Lehre mich, Herr, deinen Weg!

Ich möchte nach deiner Wahrheit leben.

Lass eines meinem Herzen wichtig sein,

dass ich deinem Namen mit Ehrfurcht begegne.

Herr, mein Gott, dir will ich von Herzen danken

Und deinem Namen dir immer die Ehre geben.

Denn deine Güte übertrifft alles in meinem Leben.

(Psalm 86, 8-13a)

Alle:

Im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied(er)
Nachtgedanken

Es ist Abend geworden.

Wie jeden Tag.

365 Tage im Jahr wird es Abend.

Jeder Tag hat ein Ende.

Erinnerst du dich noch, wie du heute Morgen aufgestanden bist?

Was hast du am Morgen erwartet von dem Tag, der jetzt am Ende ist?

Was hast du erhofft?

Was ist dir gelungen?
Was lief gar nicht gut?

Wenn wir morgens aufstehen, haben wir keine Ahnung, wie der Tag am Abend endet. Vielleicht hat man ein Gefühl für den Tag, aber so ein Gefühl kann auch ganz schön danebenliegen. Niemand weiß, was wirklich passieren wird.

An manchen Tagen wachst du auf und denkst: „Das wird kein guter Tag.“ Vielleicht hattest du eine schlechte Nacht. „Das wird heute nichts.“

Und dann kommt alles anders und du schläfst am Abend glücklich ein.

An anderen Tagen stehst du voller Energie auf: „Der Tag wird richtig gut!“

Und dann liegst du am Abend im Bett und denkst: „Was für ein scheiß Tag das war. Hoffentlich schlaf ich schnell ein.“

Und an manchen Tagen denkst du am Abend sogar: „Mir ist das alles zu viel. Ich will einfach nur, dass es aufhört.“

Gott sei Dank haben solche Tage ein Ende.

Eine/r:

Herr, mein Gott,

ich danke dir, dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast.

Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.

Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt.

Jeder Tag hat ein Ende. Betest du abends, wenn du im Bett liegst? Hast du das schon mal ausprobiert? So ein Abendgebet? An manchen Tagen fange ich automatisch das Beten an. Den Tag nochmal angucken, sich zurückerinnern, sich freuen, sich ärgern, sich sorgen.

Jeder Abend erinnert daran, dass alles einmal ein Ende hat. So wie der Tag heute zu Ende geht, so geht auch mein Leben einmal zu Ende. Das war bei meinen Großeltern so, wird einmal bei meinen Eltern so sein und eben auch bei mir. Alles geht einmal ganz zu Ende.

An manchen Tagen denkst du: Das ist schade. An anderen: Zum Glück ist das so. Dass alles einmal ein Ende hat.

Die Bibel spricht ziemlich oft von diesem Ende. Dass es ein Ende gibt und was das bedeutet. Auch die Jahreslosung spricht von diesem Ende. In Johannes 6 hält Jesus eine lange Rede und in dieser Rede sagt er folgenden Satz:

Eine/r:

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinauswerfen. (Joh 6,37)

Auf den ersten Blick ist das nicht direkt erkennbar, aber wenn man die Sätze drumrum noch liest, dann wird klar: Hier geht es um das Ende. Wer zu mir kommt, wer mit vertraut und an mich glaubt, den werde ich am Ende ganz sicher bei mir haben.

Jesus verspricht hier etwas Verrücktes. Er sagt, das, was zwischen dir und mir wichtig ist, das geschieht am Ende. Du musst ganz an das Ende gucken, dann verstehst du, wie das ist mit dir und mir.

Stellt euch im Kopf eine Hochzeit vor. Zwei Menschen heiraten. Sie schließen einen Bund: Du gehörst zu mir und ich gehör zu dir; in guten wie in schlechten Zeiten. An dem Tag sind beide rausgeputzt, schick frisiert, vielleicht geschminkt, teure Kleidung. An so einer Hochzeit sind die beiden die best-of-Version von sich selbst. So jemanden kann man gut heiraten. So wie wir heute sind, schließen wir einen Bund und hoffen, dass wir so bleiben bis ans Ende.

Zurück zu Jesus und seiner Aussage: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinauswerfen.

Hier passiert was Verrücktes, was wir Menschen so miteinander nicht machen. Er schließt seinen Bund nicht mit dir heute oder mit dem kleinen Baby, das du einmal bei der Geburt oder Taufe warst. Zuckersüß und von allen heißgeliebt. Er schließt den Bund nicht mit meinem best-of. Er schließt einen Bund mit der Person, die ich einmal ganz am Ende sein werde. Mit der Steffi [eigenen Namen einfügen] am letzten Tag. Diese Steffi kenne ich nicht. Ich habe keine Ahnung, was einmal am Ende aus mir geworden ist. Was ich bis dahin noch erlebt habe und wie ich mich entwickelt habe. Vielleicht werde ich am Ende sogar das Letzte ein?

So wie ich morgens keine Ahnung habe, wie mein Tag am Abend sein wird, so wenig weiß ich, wie ich am Ende einmal sein werde.

Gott schließt seinen Bund mit deiner Endversion, die du heute noch gar nicht kennst. Zu dieser Person sagt er: Du gehörst zu mir und ich gehör zu dir.

Eine/r:

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinauswerfen. (Joh 6,37)

Ich soll keinen von denen verlieren, die [der Vater] mir anvertraut hat. Vielmehr soll ich sie alle am letzten Tag vom Tod erwecken. (Joh 6, 39)

Eine/r:

Ich werde dich nicht hinauswerfen.

Ich verlier‘ dich nicht.

Du gehörst zu mir und ich gehör zu dir.

Wenn Gott mit meinem letzten ich einen festen Bund schließt, dann gilt das für die Steffi, die am Ende ist und für Steffi, die vielleicht sogar das Letzte ist. Mit der schließt er einen festen Bund.

Das ändert meinen Abend heute.

Dann geben diese tiefen Abendgebete Sinn – auch an Tagen, die das letzte sind. Auch an Tagen, an denen ich am Ende bin. Auch dann, wenn ich das Letzte bin.

Wenn Gott mit meinem ganzen Leben einen Bund schließt, dann darf ich das auch.

Wenn Gott mit meinem Leben einen Bund schließt, dann kann auch ich einen Bund schließen mit meinem komischen Tag, mit meiner fröhlichen Woche, mit meinem schrecklichen Jahr, mit meinem ganzen Leben.

Gott schaut mit mir zurück auf meinen Tag und sagt: Mit all dem habe ich schon längst einen Bund geschlossen.

Eine/r:

Mein Gott,

du allein weißt, was dieser Tag wert war.

Ich habe vieles getan und vieles versäumt.

Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.

Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.

Du allein siehst es.

Gott allein weiß, was mein Tag wert war.
Gott allein weiß, was mein Leben am Ende einmal wert sein wird.

Eine/r:

Ich werde dich nicht hinauswerfen. Ich verlier dich nicht.

In guten wie in schlechten Zeiten.

Es gibt Abende, da liegst du im Bett und dein Kopf zieht Bilanz. Was war das für ein Tag. Was wird das morgen werden? Solche Gedanken können dich überfallen und dich ganz gefangen nehmen, den Hals zuschnüren und die Luft zum Atmen nehmen – und du kannst nichts dagegen tun.

An anderen Tagen magst du gar nicht aufhören, innerlich noch einmal in dem Tag zu baden, den du heute haben durftest. Der Kopf zieht an vielen Abenden Bilanz – ganz von alleine.

Die Abendgebete wollen diese Nachtgedanken in eine Form bringen. Sie sollen helfen, einen guten Umgang zu finden mit der Angst, die da manchmal kommt und gleichzeitig die Freude genießen, an dem, was gut gewesen ist.

Hast du schon mal abends gebetet? Ein Gebet, in dem alles seinen Platz hat: Das Gute und Schöne, Dankbarkeit und Zufriedenheit, Angst und Sorge. In so einem Abendgebet kann alles zusammenkommen, was auf den ersten Blick gar nicht zusammenpasst. Hier gehen Dank und Angst Hand in Hand. Alle findet seinen Platz, sogar die Angst fühlt sich hier wohl und aufgehoben. Denn Gott hat einen Bund geschlossen damit.

Alle:

Herr, mein Gott,

ich danke dir, dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast.
Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.

Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt.

Vergib allen Kleinglauben und alles Unrecht dieses Tages
und hilf, dass ich allen vergebe, die mir Unrecht getan haben.

Lass mich in Frieden unter deinem Schutz schlafen
und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.

Ich befehle dir die Meinen, ich befehle dir dieses Haus,
ich befehle dir meinen Leib und meine Seele.

Gott, dein heiliger Name sei gelobt.

Amen.

Ruhige Musik

„House on a hill“ von Amanda Cook

Lied(er)
Vaterunser
Segen
Outro

Stand by me von Ben E. King

Das Outro ist der Übergang vom Deep Talk zum Small Talk. Stand by me verbindet für mich beides miteinander: Der Text passt noch zum Thema und die Musik schafft eine neue Stimmung.     

„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus einem theologischen Einstieg ins Thema, 6 Bibelarbeiten, einem Video, einem Stundenentwurf, zwei Andachten und zwei weiteren Artikeln

Frei von Gemeinde

„Endlich frei!“ Mal ganz ehrlich – wer hatte diesen Gedanken nicht auch an mindestens einem der Lockdown-Sonntage im letzten Jahr? Ich bin Pastor einer landeskirchlichen Gemeinschaft und seitdem wir wieder Gottesdienste vor Ort anbieten können, fällt es auf – die Coronazeit war für einige Gemeindemitglieder wie die lang ersehnte große Pause. Das Problem: Die Pause dauert an, obwohl das Gemeindeleben weitergeht. Ähnliche Beobachtungen schildern auch Bekannte aus anderen Kirchen – und freien Gemeinden. Es scheint also nicht einmal an der Frömmigkeitstradition oder dem Gemeindeprogramm im Speziellen zu liegen. Ich habe es ja auch genossen, dass in einer bestimmten Zeit in unserer Gemeinde erstmal keine Gottesdienste waren. Diese Erleichterung habe ich durch alle Generationen verspürt. Liebe Leser, wenn es bei euch ähnlich war, dann verrät das doch etwas über unsere Gottesdienste und unseren Blick auf Gemeinde als solches!

Unverbindlichkeit unser großes Problem?

Die Gemeindesituationen sind hier und dort dennoch blöd. Wenige machen viel und so richtig sicher, mit wem man jetzt rechnen kann, ist man sich mancherorts auch nicht mehr.

Die vermeintliche Erklärung, die ich mittlerweile öfters höre, lautet: „die Unverbindlichkeit in unserer Zeit“. Manches spräche dafür: Wir bestellen uns Technik und Mode „zur Ansicht“ und schicken sie bei Nichtgefallen einfach wieder zurück. Wir haben Fitness-Studio-Abos, aber gehen nicht regelmäßig hin. So wie wir in unterschiedliche Podcasts reinhören, so tindern sich andere durch die nächsten Wochen.

Sicherlich – vor einigen Jahrzenten sah unsere Umwelt noch etwas verbindlicher aus. Da war für das Leben lang klar, welche Partei man wählt, da wechselte man eher nur aus Not den Wohnort als aus Neugier und Mandate in der Gemeinde wurden auf 6 Jahre vergeben, wenn Aufgaben überhaupt zeitlich begrenzt wurden.

Unabhängigkeit Freiheit

Für einige war Corona dann also wie ein Befreiungsschlag. Manche Aufgaben wurden übernommen, weil es „gemacht werden musste“ oder die Person nicht mutig genug war, „Nein“ zu sagen. Nun hatte man Zeit, überdachte seine Mitarbeit und spürte vielleicht, dass man sich fehl am Platz fühlte und die jeweiligen Aufgaben eine riesige Last darstellten. Gut so! Du gehst zum Gottesdienst, damit sich niemand fragt, warum du nicht da bist? Wenn so eine Motivation endlich fällt, dann beglückwünsche ich dich! Genau für solche Situationen schrieb Paulus: „Christus hat uns befreit, damit wir endgültig frei sind. Bleibt also standhaft und unterwerft euch nicht wieder dem Joch der Sklaverei!“ (Gal 5,1).

Wir sollten nur nicht dem Trugschluss erliegen, dass das Abstreifen von allem automatisch Freiheit bedeutet. Vielleicht haben Ausgangsbeschränkungen und schlechte Internetleitungen ein stückweit für mehr freie Zeit gesorgt.  Unabhängigkeit und unser Wunsch nach mehr Freiheit sind aber deshalb nicht dasselbe.

Denn Unabhängigkeit macht dich am Ende einsam und lässt dich unter deinen Möglichkeiten zurück. Konzeptlos, gehst du in der Netflix-Bibliothek genauso unter, wie an einem Sonntagmorgen, an dem du dich nicht entscheiden kannst, welchen Gottesdienst-Stream du schauen willst. Beispielsweise habe ich im März-Lockdown gemerkt, wie mir feste Rituale in meiner Zeit mit Gott geholfen haben und ich dadurch erst die ganze Ungewissheit unter die Füße bekommen habe. Ein passender Rahmen verhilft dem Bild zum Glanz. So wie ein Fußballspiel ohne Regeln nicht nur chaotisch, sondern auch furchtbar langweilig ist.

Freiwillig, gut Entscheidungen treffen

Wenn ein Vogel sich durch die Lüfte bewegt, dann ist er frei. Ich allerdings wäre auf Dauer eher genervt, wenn es keine Gravitationskraft gebe, und ich ohne Boden unter den Füßen ständig unfreiwillig herumschweben würde. Freiheit hat also auf der einen Seite etwas mit Freiwilligkeit zu tun. Nun ist es aber so, dass wir auf dieser Welt immer und ständig in gewissen Bezügen leben. Zum Beispiel im Miteinander mit anderen Menschen oder bei Dingen, auf die ich nicht allen Einfluss habe, z. B. bei Krankheit. Immer dann geht es auf der anderen Seite um gute Entscheidungen. Die Bibel beschreibt uns, wie Paulus und Silas (Apg 16,25) singend Gott loben, während sie in einem dunklen Gefängnis sitzen. Die äußere Freiheit war in dieser Situation stark eingeschränkt, aber die beiden haben sich auf diese Situation eingestellt. Nichts und niemand konnte sie dazu zwingen, zu verzweifeln. Sie haben freiwillig entschieden, diese unfreiwillige Situation bewusst anzunehmen, um das Beste daraus zu machen. Nehmt das Joch auf euch, das ich euch gebe. Lernt von mir: Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Dann werden eure Seelen Ruhe finden.“ (Mt 11,28) und: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts erreichen“ (Joh 15,5). In beiden Versen ist es eine Bitte von Jesus an uns. In beiden Fällen ermutigt er uns zu guten Entscheidungen. Entscheidungen, zu denen du dann auch hältst, machen den Unterschied! Sie führen in die Freiheit.

Freiheit zur Gemeinschaft

So ähnlich ist es doch mit unseren Gemeinden. Ich verstehe das Gefühl von Unabhängigkeit, wenn man zu sehr eingespannt war. Doch irgendwann braucht es einen neuen Rahmen:  gute Bezüge, Freundschaften und Aufgaben, die einen nicht erdrücken, sondern dir zum Glanz und damit zu echter Freiheit verhelfen.

Freiheit entsteht dort, wo Aufgaben, Freundschaften und Bezüge Klarheiten schaffen und dir damit die nötigen Freiräume schenken.

Als die Gottesdienste im März 2021 durch den Lock-Down erst einmal ausfielen, starteten wir in unserer Gemeinde eine Lesegruppe zu einem christlichen Buch. Erstaunlicherweise mit einer regen Beteiligung, trotz der Festlegung zu wöchentlichen Austausch-Zoomtreffen und das über zehn Wochen hinweg. Alle, die diese Entscheidung getroffen hatten, waren beim Abschlusstreffen sehr froh, sich von der Regelmäßigkeit nicht abhalten gelassen zu haben. Auf diese Weise haben wir und, neben unseren Hauskreisen, sehr konkret mit unserem eigenen Glauben und der Anwendung im Alltag beschäftigt.

Die Gemeinde ist der Ort, wo wir Jünger (großgeschrieben) werden. Der Glaube soll unserem Leben eine Form geben. Das gemeinsam zu meistern, ist der Kern von Gemeinde. Wir probieren, lernen, tauschen uns aus, beten, usw. Jesus hat seine Nachfolger immer in Zweier-Teams ausgesandt. Nicht, damit sie anschließend nebeneinander frontal nach vorn ausgerichtet stillschweigend im Gottesdienst sitzen, sondern damit sie sich gegenseitig unterschützen konnten. Nicht umsonst, benutzt Paulus das Bild vom Körper mit vielen Körperteilen (Röm 12,4-5; Eph 4,25). Auch wenn ich das manchmal nicht wahrhaben will, ich brauche die anderen. Im Neuen Testament kommt das kleine Wörtchen „einander“ über 60 Mal vor und zeigt, wie Gott sich unser Leben gedacht hat. Ich alleine bin nicht der Nabel der Welt und ohne die Ergänzung, von Menschen, die mich mögen und denen ich vertraue, nicht vollständig. Mittlerweile genieße ich es sogar, wie verschiedene Formen von gelebtem Glauben oder andere Meinungen mich herausfordern und dabei mich selbst bereichern.

Ein Break tut gut

Vielleicht bewertet die aktuelle Corona-Zäsur in unseren Gemeinden dabei nochmal ganz neu, was sein muss und was nicht. Wenn im Lock-Down danach gefragt wurde, „wann die Gemeinde wieder los geht“ und dabei natürlich unbeabsichtigt damit der Gottesdienst gemeint war, dann zeigt das doch, das eine Neujustierung Not tut. Gemeinde ist eben mehr als ein Kinobesuch: hingehen, Getränk trinken, zuschauen, aufstehen und mal mehr, mal weniger inspiriert wieder nach Hause gehen. Vielleicht sind die Begrenzungen, die in fehlender Mitarbeit deutlich werden auch eine Chance. Die Überlastung und das Zu-viel, welches ich zu Beginn beschrieben hatte, wird enttarnt – wie wichtig! Klarheit tut gut und ist notwendig. Vielleicht entthront Gott auch unsere Ansprüche und nach Wochen von Musikvideos zum Mitsingen im Gottesdienst, freuen wir uns wieder über den Typen vorn am Klavier. Vielleicht gibt es ja sogar Aufgaben, die einfach gemacht werden müssen, das mag sein. Dann ist das ein super Gebetsanliegen. Gott hat uns im Blick. So sind zum Beispiel die meisten unserer Gemeindehäuser immer Top geputzt, weil Gott Menschen mit Leidenschaft für Ordnung und Sauberkeit segnet. Und vielleicht entdecke ich im Beten ja eine Sache, wo ich mich freiwillig und gern einbringen kann.

Better together

Und damit sind wir beim Höhepunkt: In dem Film „Braveheart“ über die Befreiungsschlachten der schottischen Stämme gegen die Armeen des englischen Königshauses im 13. Jahrhundert, gibt es eine imposante Motivationsrede der Hauptfigur William Wallace an seine schlechtbewaffneten Leute. Er sagt: Ja, sie mögen uns das Leben nehmen, aber niemals nehmen sie uns unsere Freiheit.“ Ja, wir wollen Freiheit. Und dafür brauchen wir gute Entscheidungen. Sicherlich auch Mut.

Welche große Kraft es hat, wenn wir zusammen füreinander unterwegs sind, zeigte die große Hilfsbereitschaft bei den Flutschäden im Sommer 2021. Ja, und auch du wirst in deiner Gemeinde gebraucht. Wo willst du dich einsetzen, vielleicht ist die Homepage deiner Gemeinde grottig – aber du könntest da was retten, na dann los. Dir blutet das Herz für eine bestimmte Personengruppe in eurem Ort – sprich es an und mach einen Unterschied. Eigentlich willst du einfach nur mal Leute aus der Gemeinde besser kennenlernen – dann lade sie zum Abendbrot ein oder unternehmt etwas zusammen. Wenn du dich nicht entscheidest, wird auf kurz oder lang für dich entschieden. Du bist frei, also nimm dir Zeit und triff gute Entscheidungen – für ein Miteinander, für eine starke Gemeinde, für dich.

Für die Werbung vor der Freizeit, für das Lagerheft, das Liederheft, T-Shirts, Bildershows etc. steht dieses Logo zur freien Verfügung. Viel Freude damit!

„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus 7 Bibelarbeiten, 2 Videos, einem Stundenentwurf, einer Andacht und einem interaktiven Entwurf

Dinge, die du bei Langeweile in der Pandemie unbedingt tun solltest

Lasst euch überraschen, inspirieren und herausfordern und zum Nachdenken anregen zugleich!

Vorbereitung

Der Auf- und Abbau einer Slip and Slide Rutsche ist zeitaufwendig, aber es lohnt sich! Wichtig bei der Vorbereitung ist die Auswahl der richtigen Location.

Dabei solltest du auf folgende Dinge achten:

  • Steigung: Je älter die Teilnehmer, desto steiler kann der Hang und damit die Rutsche sein (und desto schneller werden die Teilnehmer). Wichtig ist, dass die Teilnehmer am Ende der Rutsche problemlos anhalten können.
  • Wasseranschluss:  Am einfachsten ist es, wenn du die Slip and Slide mit einem Schlauch befeuchten kannst, ansonsten brauchst du einen gefüllten Regenwassertank.
  • Außerdem solltest du abklären, ob du die Slip and Slide an dem Ort überhaupt aufbauen darfst.

Nachdem du einen Hang ausgesucht hast, kannst du direkt mit dem Aufbauen beginnen:
Lege eine Teich- oder Silofolie am Hang nach unten aus. Die Silofolie solltest du (je nach Untergrund) mehrfach falten. Vermeide Steine oder andere spitzen Gegenstände unter der Folie. Wenn du magst, kannst du noch eine kleine Schanze bauen. Bei kleinen Schanzen reicht es völlig aus, ein sehr spitzes Dreieck aus Holzplatten und Steinen zu bauen. Mit Matten kannst du den Übergang vom Boden auf die Schanze abfedern. Jetzt heißt es „Wasser Marsch“ und der Spaß kann beginnen!

Ablauf

Creme dich und die Plane mit Schmierseife ein, sodass die Reibung minimiert wird. Jetzt können die Kinder und Jugendlichen ganz normal die Slip and Slide Bahn rutschen. Am besten geht das in der Badehose bzw. Bikini oder mit aufblasbaren Schwimmtieren. Mit viel Schwung springen sie dabei auf die Folie und rutschen den Hang herunter. Du kannst verschiedene Herausforderungen hinzufügen, um für Abwechslung zu sorgen.

Ideen für Herausforderungen:

  • Möglichst oft um die eigene Achse drehen
  • Im Stehen rutschen
  • Wettrennen (Nebeneinander oder nach Zeit)
  • Weitsprung (bei der Schanze)
  • Alle rutschen schnell hintereinander (Vorsicht! kann am Ende der Rutsche gefährlich werden)

Abbau

Du hattest eine gute Zeit beim Rutschen, jetzt musst du die Rutsche nur noch abbauen. Plane dafür genug Zeit ein, denn die Plane sollte geputzt und getrocknet werden, damit du sie öfters verwenden kannst. Am schnellsten geht es, wenn alle mit anpacken.

Idee für eine kurze Andacht

Als Andacht kannst du darüber sprechen, wie Christen auf Jesus vertrauen können, wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird oder man das Gefühl hat, unkontrolliert durchs Leben zu rutschen. Jesus bietet Halt in solchen Situationen.

Wichtig!

Eine Slip and Slide Rutsche ist nicht ganz ungefährlich!
Pass auf dich und deine Teilnehmer auf. Mache auf die Gefahren aufmerksam und kümmere dich vorher um Verbandszeug.

Wie du die Slip and Slide Rutsche auf das nächste Level bringen kannst, siehst du hier:
https://www.youtube.com/watch?v=8N-tim8ScdU

Die Talk Box Karten eignen sich perfekt um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und mit ihnen über Themen wie Glauben und die eigene Identität zu sprechen. Die 64 Fragen laden zum diskutieren und nachdenken ein.

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