Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.
Rollendiskussion und eigenen Standpunkt finden.
Material: 1 Bibeltext pro Person, Rollenbeschreibungen
Sechs Personen, welche auf verschiedene Art und Weise die Geschichte mitbekommen haben, unterhalten sich über ihre Wahrnehmung und ihre Deutung. Die verschiedenen Rollen werden kurz vorgestellt: der naturwissenschaftliche Skeptiker, der Enthusiastische, der Zweifler (nicht anwesend), der beteiligte Zuschauer, der Pharisäer, der Suchende. Jede/jeder zieht eine Rolle und bekommt die entsprechende Rollenbeschreibung. Je nach Gruppengröße kann es auch sinnvoll sein, Rollen doppelt zu vergeben. Es folgt eine kurze Vorbereitungszeit, danach stellen sich alle in ihrer Rolle und Sichtweise vor. Nun kommen die Jugendlichen in ihren Rollen über die Geschichte miteinander ins Gespräch. Die Leitung unterbricht dieses Gespräch nach Bedarf, um sie z. B. in ihre Rolle zurückzuführen oder sie nach ihrer Gefühlslage zu fragen.
Alle treten wieder aus ihrer Rolle heraus. Im Anschluss findet ein Auswertungsgespräch statt: Was hat mir gefallen? Mit welcher Äußerung konnte ich überhaupt nichts anfangen? Hat sich meine Sichtweise verändert?
Für diese Methoden bieten sich konfliktträchtige Geschichten an (z. B. Ährenraufen am Sabbat, Heilung des Gelähmten, Sturmstillung).
Wortwolken zeigen die Häufigkeit von Wörtern in einem Text an. Bibelclouds zeigen übersichtlich, worum es in einem biblischen Buch geht.
Material: Bibelclouds als Plakat, 1 Computer, 1 Beamer, Plakate, Stifte, Papier, Kleber
Das Prinzip der Wortwolken stammt aus dem Internet: Je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer wird es dargestellt.
Vorgefertigte Wortwolken erlauben einen Überblick über große Textmengen. Mithilfe von Onlinetools wie https://praxistipps.chip.de/word-clouds-kostenlos-online-erstellen-die-besten-webseiten_30199 oder www.tagxedo.com lassen sich in kleineren Gruppen eigene Wortwolken erstellen. Für die Offline-Nutzung empfiehlt sich das Freeware-Programm Wordaizer.
Ideal ist es, wenn man einen mit dem Internet verbundenen Laptop und Beamer zur Verfügung hat. Die 66 Bibelclouds zu allen biblischen Büchern werden vorher im Raum so ausgelegt, dass man sie gut betrachten kann.
(Nach: www.bibelclouds.de/methode; www.thomas-ebinger.de/wp-content/uploads/Bibelclouds_mit_Konfis_Thomas_Ebinger.pdf.)
Die Bibelarbeit geht anhand des Textes aus Jakobus 3,1-12 der Frage nach dem richtigen Umgang miteinander und der persönlichen Verantwortung für die eigenen Worte nach.
Material: Fotoequipment oder Bilderserie, 1 Beamer, DINA-A3-Papier, Stifte, Kopien des Bibeltextes oder Bibeln, ggf. Zungentattoos
Einstieg
Variante A (mehr Aufwand): Die Gruppe wird zu Beginn zu einem Fotoshooting gebeten. Dabei werden die Teilnehmenden einzeln in einen Raum geholt und fotografiert. Nach dem ersten Foto sagt die/der Fotografierende: „Du bist so schön“. Direkt danach wird sofort ein zweites Bild aufgenommen. Die Bilder werden dann als Bilderschau gezeigt, um deutlich zu machen, welche Wirkung Worte haben können.
Variante B (weniger Aufwand): Die Bilderschau „You are beautiful“ des Fotografen Mehmet Genç zeigen und sein Projekt erklären. Daran kann ebenfalls die Wirkung von Worten verdeutlicht werden. (Link zur Bildergalerie des Fotografen Mehmet Genç: www.refinery29.com/de-de/2017/01/136568/fotoprojekt-you-are-so-beautiful)
Daran schließt sich ein Gespräch mit den Teilnehmenden an: „Wenige Worte können eine krasse Wirkung haben. Vielleicht kennst du Sätze, zum Beispiel aus deiner Kindheit, die immer wieder gesagt wurden. Wenige Worte mit Wirkung. Sätze, die ein ganzes Leben prägen. Welche Sätze oder Worte fallen euch ein?“ Darüber erfolgt ein Austausch/Gespräch in der Gruppe. Ggf. können die Worte und Sätze auch auf ein Flipchart notiert werden.
Erarbeitung
Wenige Worte und kleine Dinge können eine große Wirkung haben. Diese Erfahrung ist nicht neu. Lest gemeinsam Jakobus 3,1-12 (Lu). Tauscht euch über folgende Punkte aus:
Vertiefung
Die Teilnehmenden malen Portraitschattenbilder und kleben sie sich auf den Rücken. Die anderen Teilnehmenden dürfen nun (nur) gute Eigenschaften des Menschen auf seinem Portrait notieren. (Evtl. kann der Lieblingsbibelvers unter dem Portrait ergänzt werden.)
Während der Bibelarbeit druckt eine Mitarbeitende / ein Mitarbeitender die entstandenen Fotos vom Anfang zum Mitnehmen für die Teilnehmenden aus. (Polaroidformat mit Spruch „Du bist so schön!“)
Diese Einheit wird bei einer gefestigten Gruppe besser funktionieren, da es an verschiedenen Stellen einen offenen Umgang bzw. ein geklärtes Verhältnis miteinander braucht.
Es können auch einzelne Elemente der Bibelarbeit vertieft und bspw. im Rahmen eines Konfi-Tages behandelt werden. Dabei könnte dann nicht nur die Themen „Worte und Wirkung“, sondern auch „Selbst- und Fremdbild“, „Schönheitsideale und –makel“ oder „Individuum und Gemeinschaft“ eine größere Rolle spielen.
Ein Quiz nach den Prinzipien der Fernsehshow.
Material: 1 Laptop, 1 Beamer, Internetzugang oder vorbereitete PowerPoint-Präsentation
Die Methode basiert auf „Wer wird Millionär®“ mit Günther Jauch. In fünfzehn Gewinnstufen werden jeweils vier Antwortmöglichkeiten auf jede Frage vorgegeben, von denen nur eine richtig ist. Jeder Kandidat hat drei Joker. Beim 50:50-Joker werden zwei falsche Antworten ausgeblendet. Beim Publikumsjoker sieht man, wie das Publikum antworten würde. Beim Telefonjoker darf man 30 Sekunden lang mit einer vorher festgelegten Person telefonieren. Statt des Publikumsjokers kann man einen Internetjoker einführen, der eine kurze Recherche erlaubt.
Entweder spielt die ganze Gruppe gleichzeitig darum, möglichst weit zu kommen, oder zwei Gruppen wechseln sich ab. Wie beim echten Spiel sollte es einen attraktiven Preis geben, wenn eine Gruppe es bis zur Millionenfrage schafft.
Zwei Gruppen entwickeln füreinander Fragensets.
Für eine Veranstaltung, ein Produkt oder ein Anliegen wird ein Werbeplakat gestaltet und ausgehängt.
Material: Tonpapier (DIN A2 oder größer), Stifte, Farben, Kreativmaterial, Zeitschriften
Die Gestaltung eines Werbeplakates führt zur intensiven Beschäftigung mit dem beworbenen Produkt, auch wenn man sich mit diesem zunächst nicht identifizieren kann.
Wie bei Werbeagenturen kann es eine Ausschreibung geben: In einer ersten Phase werden die Entwürfe eingereicht, dann wird gemeinsam überlegt, welche Plakate in Serie gehen können. Oder man lässt von vornherein die Freiheit, Plakate selbst zu gestalten.
Werbung kann natürlich auch online gemacht werden: auf einer Homepage, in sozialen Netzwerken, durch ein Video, das womöglich viral wird.
Mögliche Ideen:
Den wichtigsten Vers finden.
Material: Papierstreifen, Stifte, 1 Bibeltext pro Person
Diese Methode hilft, wesentliche Aussagen von Bibeltexten herauszuarbeiten und darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei kommt es fast unbemerkt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Text. Ziel ist es, mit demokratischen Mitteln den wichtigsten Vers auszuwählen.
Vorgehen:
Es können auch ganze Verse ausgelegt werden, ohne sie zusammenzufassen. Auswahl erfolgt wie oben beschrieben.
Für alle Bibeltexte anwendbar.
Die Västeras-Methode bearbeitet (Bibel-)Texte mit Zeichen am Rand.
Material: 1 Bibeltext (mit Randspalte) pro Person, Stifte
Jede/jeder liest und bearbeitet in Stillarbeit ihren/seinen Text mit folgenden vier Zeichen:
Anschließend wird Aussage für Aussage durchgegangen. Wer ein Fragezeichen gesetzt hat, meldet sich und versucht, die Frage zu präzisieren. Antworten müssen diejenigen, die kein Fragezeichen gesetzt haben. Anschließend können diejenigen sich äußern, die persönlich angesprochen oder anderer Meinung sind.
Die Methode sollte möglichst nicht für sich stehen, anschließend sollte man den Text in irgendeiner Form kreativ weiterbearbeiten.
Es können noch weitere Zeichen erfunden und vereinbart werden, z. B. eine „Hand“, wenn man zum Tun aufgefordert wird.
Als Text eignet sich z. B. der zwölfjährige Jesus im Tempel aus Lukas 2,41-52.
Arbeit mit einem Text in Schlangenform.
Material: 1 Textschlange
Ein Text wird als Schlange (Querformat, DIN A3) ausgedruckt. Die Zeilen werden auseinandergeschnitten und dann in der Reihenfolge des Textes als lange Schlange wieder aneinandergeklebt.
Die Textschlange wird wild übereinandergelegt verteilt. Einige lesen nun einzelne Textfetzen vor. Dann hält jede/jeder ein Stück davon in der Hand und liest in zufälliger Reihenfolge den Abschnitt vor. Erst danach wird der Text von Anfang an in der richtigen Reihenfolge vorgelesen.
Dann wird die Textschlange wieder abgelegt. Jede/jeder darf sich ein für ihn besonderes Textstück herausreißen und mit ihm im Raum herumgehen und versuchen, ihn auf unterschiedliche Arten auszusprechen, z. B. andächtig oder aggressiv (nach: Dais, Petra: Das Spiel mit der Textschlange. In: Was dagegen, Jugendgottesdienstmaterial des Evang. Landesjugendpfarramts in Württemberg, 2002, S. 71 ff.).
Sehr gut eignet sich z. B. Psalm 23 oder Psalm 139.
Gemeinsam über zentrale Fragen der Theologie nachdenken.
Material: Texte aus der Bibel, Theo-Kartei (s. „Tool-Pool_Theologisieren.pdf“ im Downloadbereich)
Theologie ist nicht nur eine Wissenschaft, die an Universitäten gelehrt wird, jeder Mensch, schon jedes Kind hat eine eigene Theologie und legt sich Antworten auf die großen Fragen nach Gott und der Welt zurecht. Dass diese Theologien nicht minderwertig sind, sondern Ausdruck einer eigenständigen Denkwelt, ist die Grundthese der sogenannten Kinder- und Jugendtheologie. Es geht ihr nicht um die Vermittlung von „richtiger“ und „falscher“ Theologie, sondern darum, Denkanstöße zur Weiterentwicklung der eigenen theologischen Gedankenwelt zu geben.
Wenn sich die Gesprächsthemen in bestimmten Situationen nicht von allein ergeben, hilft es, Anstöße zu geben:
Ziel ist die Beschäftigung mit den großen Fragen der Theologie, die über die Jahrhunderte immer wieder neu bedacht wurden:
(Nach: Freudenberger-Lötz, Petra: Theologische Gespräche mit Jugendlichen. Erfahrungen – Beispiele – Anleitungen. Ein Werkstattbuch für die Sekundarstufe, Kösel/Calwer, München/Stuttgart 2012.)
Die Theo-Kartei (s. Downloads), die Herbert Kolb mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt hat, bietet zahlreiche Impulsfragen, um ins Gespräch zu kommen. Jede/jeder ist reihum dran, deckt eine Karte auf und sagt ehrlich ihre/seine Meinung zu dieser Frage. Andere aus der Gruppe dürfen auch ihre Ansicht sagen. Die Leitung fragt gezielt nach: „Wie stellst du dir das vor?“ „Wie bist du zu dieser Überzeugung gekommen?“
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.