Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.
Rollendiskussion und eigenen Standpunkt finden.
Material: 1 Bibeltext pro Person, Rollenbeschreibungen
Sechs Personen, welche auf verschiedene Art und Weise die Geschichte mitbekommen haben, unterhalten sich über ihre Wahrnehmung und ihre Deutung. Die verschiedenen Rollen werden kurz vorgestellt: der naturwissenschaftliche Skeptiker, der Enthusiastische, der Zweifler (nicht anwesend), der beteiligte Zuschauer, der Pharisäer, der Suchende. Jede/jeder zieht eine Rolle und bekommt die entsprechende Rollenbeschreibung. Je nach Gruppengröße kann es auch sinnvoll sein, Rollen doppelt zu vergeben. Es folgt eine kurze Vorbereitungszeit, danach stellen sich alle in ihrer Rolle und Sichtweise vor. Nun kommen die Jugendlichen in ihren Rollen über die Geschichte miteinander ins Gespräch. Die Leitung unterbricht dieses Gespräch nach Bedarf, um sie z. B. in ihre Rolle zurückzuführen oder sie nach ihrer Gefühlslage zu fragen.
Alle treten wieder aus ihrer Rolle heraus. Im Anschluss findet ein Auswertungsgespräch statt: Was hat mir gefallen? Mit welcher Äußerung konnte ich überhaupt nichts anfangen? Hat sich meine Sichtweise verändert?
Für diese Methoden bieten sich konfliktträchtige Geschichten an (z. B. Ährenraufen am Sabbat, Heilung des Gelähmten, Sturmstillung).
Mit Kreide, die in Zuckerwasser eingelegt wurde, entstehen leuchtkräftige Kunstwerke.
Material: farbige Kreide, Zucker, Wasser, 1 Messbecher, 1 Schüssel, 1 Esslöffel, schwarzes Tonpapier, Fixierspray
Malen reißt Jugendliche nicht unbedingt vom Hocker. Mehr Spaß macht es mit ungewöhnlicheren Farben wie der Zuckerkreide. Dafür werden farbige Kreidestücke etwa 10 Minuten in gezuckertes lauwarmes Wasser eingelegt (etwa zwei Esslöffel Zucker pro Viertelliter). Anschließend lässt man die Kreidestücke abtropfen, schon sind sie einsetzbar.
Die Zuckerkreide lädt zum großflächigen, ausdrucksstarken Malen ein. Die Bilder können anschließend noch mit einem Fixierspray haltbarer gemacht werden. Das ist aber nur notwendig, wenn man sie aufeinandergelegt transportieren will.
Jede/jeder zeichnet – angeregt von Bibelversen – ein Bild, was für sie/ihn Liebe bedeutet. Jede/jeder malt ihr/sein Bild von Gott. Dafür kann man zur Inspiration vorher verschiedene Gottesbilder zeigen – abstrakte und konkrete.
Wortwolken zeigen die Häufigkeit von Wörtern in einem Text an. Bibelclouds zeigen übersichtlich, worum es in einem biblischen Buch geht.
Material: Bibelclouds als Plakat, 1 Computer, 1 Beamer, Plakate, Stifte, Papier, Kleber
Das Prinzip der Wortwolken stammt aus dem Internet: Je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer wird es dargestellt.
Vorgefertigte Wortwolken erlauben einen Überblick über große Textmengen. Mithilfe von Onlinetools wie https://praxistipps.chip.de/word-clouds-kostenlos-online-erstellen-die-besten-webseiten_30199 oder www.tagxedo.com lassen sich in kleineren Gruppen eigene Wortwolken erstellen. Für die Offline-Nutzung empfiehlt sich das Freeware-Programm Wordaizer.
Ideal ist es, wenn man einen mit dem Internet verbundenen Laptop und Beamer zur Verfügung hat. Die 66 Bibelclouds zu allen biblischen Büchern werden vorher im Raum so ausgelegt, dass man sie gut betrachten kann.
(Nach: www.bibelclouds.de/methode; www.thomas-ebinger.de/wp-content/uploads/Bibelclouds_mit_Konfis_Thomas_Ebinger.pdf.)
Die Bibelarbeit geht anhand des Textes aus Jakobus 3,1-12 der Frage nach dem richtigen Umgang miteinander und der persönlichen Verantwortung für die eigenen Worte nach.
Material: Fotoequipment oder Bilderserie, 1 Beamer, DINA-A3-Papier, Stifte, Kopien des Bibeltextes oder Bibeln, ggf. Zungentattoos
Einstieg
Variante A (mehr Aufwand): Die Gruppe wird zu Beginn zu einem Fotoshooting gebeten. Dabei werden die Teilnehmenden einzeln in einen Raum geholt und fotografiert. Nach dem ersten Foto sagt die/der Fotografierende: „Du bist so schön“. Direkt danach wird sofort ein zweites Bild aufgenommen. Die Bilder werden dann als Bilderschau gezeigt, um deutlich zu machen, welche Wirkung Worte haben können.
Variante B (weniger Aufwand): Die Bilderschau „You are beautiful“ des Fotografen Mehmet Genç zeigen und sein Projekt erklären. Daran kann ebenfalls die Wirkung von Worten verdeutlicht werden. (Link zur Bildergalerie des Fotografen Mehmet Genç: www.refinery29.com/de-de/2017/01/136568/fotoprojekt-you-are-so-beautiful)
Daran schließt sich ein Gespräch mit den Teilnehmenden an: „Wenige Worte können eine krasse Wirkung haben. Vielleicht kennst du Sätze, zum Beispiel aus deiner Kindheit, die immer wieder gesagt wurden. Wenige Worte mit Wirkung. Sätze, die ein ganzes Leben prägen. Welche Sätze oder Worte fallen euch ein?“ Darüber erfolgt ein Austausch/Gespräch in der Gruppe. Ggf. können die Worte und Sätze auch auf ein Flipchart notiert werden.
Erarbeitung
Wenige Worte und kleine Dinge können eine große Wirkung haben. Diese Erfahrung ist nicht neu. Lest gemeinsam Jakobus 3,1-12 (Lu). Tauscht euch über folgende Punkte aus:
Vertiefung
Die Teilnehmenden malen Portraitschattenbilder und kleben sie sich auf den Rücken. Die anderen Teilnehmenden dürfen nun (nur) gute Eigenschaften des Menschen auf seinem Portrait notieren. (Evtl. kann der Lieblingsbibelvers unter dem Portrait ergänzt werden.)
Während der Bibelarbeit druckt eine Mitarbeitende / ein Mitarbeitender die entstandenen Fotos vom Anfang zum Mitnehmen für die Teilnehmenden aus. (Polaroidformat mit Spruch „Du bist so schön!“)
Diese Einheit wird bei einer gefestigten Gruppe besser funktionieren, da es an verschiedenen Stellen einen offenen Umgang bzw. ein geklärtes Verhältnis miteinander braucht.
Es können auch einzelne Elemente der Bibelarbeit vertieft und bspw. im Rahmen eines Konfi-Tages behandelt werden. Dabei könnte dann nicht nur die Themen „Worte und Wirkung“, sondern auch „Selbst- und Fremdbild“, „Schönheitsideale und –makel“ oder „Individuum und Gemeinschaft“ eine größere Rolle spielen.
Persönliche Werte einordnen.
Material: 1 Bild einer leeren Pyramide mit 10 Steinen
Werte sind in der heutigen Diskussion ein stark beanspruchter Begriff. Doch was sagen sie eigentlich aus? Benannt werden sie selten. Und welche Werte leiten mich? Diese Methode möchte Jugendliche einladen, darüber nachzudenken, welche Werte ihnen wichtig sind.
Werte sind sehr abstrakt und nicht leicht zu benennen. Deshalb sollte man zu Beginn eine Zeit einplanen, in der darüber nachgedacht wird. Es kann hilfreich sein, in der Gruppe verschiedene Werte zu sammeln. Gegebenenfalls ist auch eine Kategorisierung interessant.
Die Jugendlichen tragen nun ihre Werte in eine Pyramide mit zehn Steinen ein. Ihr wichtigster Wert bildet den obersten Stein.
Religiöse Wertepyramide: „Was macht meine Religion für mich wertvoll? Welche Glaubensaussagen sind mir dabei wichtig?“
Mit dieser Wertepyramide lässt sich gut in Richtung Glaubensbekenntnis weiterarbeiten. Auch die Formulierung eines persönlichen Glaubensbekenntnisses ist möglich.
Ein Quiz nach den Prinzipien der Fernsehshow.
Material: 1 Laptop, 1 Beamer, Internetzugang oder vorbereitete PowerPoint-Präsentation
Die Methode basiert auf „Wer wird Millionär®“ mit Günther Jauch. In fünfzehn Gewinnstufen werden jeweils vier Antwortmöglichkeiten auf jede Frage vorgegeben, von denen nur eine richtig ist. Jeder Kandidat hat drei Joker. Beim 50:50-Joker werden zwei falsche Antworten ausgeblendet. Beim Publikumsjoker sieht man, wie das Publikum antworten würde. Beim Telefonjoker darf man 30 Sekunden lang mit einer vorher festgelegten Person telefonieren. Statt des Publikumsjokers kann man einen Internetjoker einführen, der eine kurze Recherche erlaubt.
Entweder spielt die ganze Gruppe gleichzeitig darum, möglichst weit zu kommen, oder zwei Gruppen wechseln sich ab. Wie beim echten Spiel sollte es einen attraktiven Preis geben, wenn eine Gruppe es bis zur Millionenfrage schafft.
Zwei Gruppen entwickeln füreinander Fragensets.
Stärkung der positiven Selbstwahrnehmung und positive Beeinflussung der Fremdwahrnehmung anderer Gruppenmitglieder
Material: keines
Bei der „Warmen Dusche“ steht eine Videokonferenz-Teilnehmerin / ein Videokonferenz-Teilnehmer im Mittelpunkt. Es sind alle Teilnehmenden aufgefordert, etwas Positives über diese/diesen zu äußern. Um eine Struktur zu haben, kann man sich an der Anzahl der Teilnehmenden orientieren.
Rasant wird es, wenn die Teilnehmenden beschreibende Adjektive, die zu bestimmten Jugendlichen passen, in alphabetischer Reihenfolge benennen müssen. Nur die/der erste, die/der die Eigenschaft mit dem Anfangsbuchstaben sagt oder postet, hat seine Aufgabe bereits erfüllt.
Qualitativ hochwertiger wird es bei einer Vorformulierungsphase von 2 bis 3 Minuten. Am Ende dieser Zeit fordert die Spielleitung zum gleichzeitigen Absenden der Texte auf. Die/der Beschriebene kann dann einmal sichten und rückmelden, ob die eine oder andere Aussage überraschend ist oder besonders gefreut hat.
Zum Ende einer Gruppenstunde durchführen, um das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden zu steigern.
Den wichtigsten Vers finden.
Material: Papierstreifen, Stifte, 1 Bibeltext pro Person
Diese Methode hilft, wesentliche Aussagen von Bibeltexten herauszuarbeiten und darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei kommt es fast unbemerkt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Text. Ziel ist es, mit demokratischen Mitteln den wichtigsten Vers auszuwählen.
Vorgehen:
Es können auch ganze Verse ausgelegt werden, ohne sie zusammenzufassen. Auswahl erfolgt wie oben beschrieben.
Für alle Bibeltexte anwendbar.
Die Västeras-Methode bearbeitet (Bibel-)Texte mit Zeichen am Rand.
Material: 1 Bibeltext (mit Randspalte) pro Person, Stifte
Jede/jeder liest und bearbeitet in Stillarbeit ihren/seinen Text mit folgenden vier Zeichen:
Anschließend wird Aussage für Aussage durchgegangen. Wer ein Fragezeichen gesetzt hat, meldet sich und versucht, die Frage zu präzisieren. Antworten müssen diejenigen, die kein Fragezeichen gesetzt haben. Anschließend können diejenigen sich äußern, die persönlich angesprochen oder anderer Meinung sind.
Die Methode sollte möglichst nicht für sich stehen, anschließend sollte man den Text in irgendeiner Form kreativ weiterbearbeiten.
Es können noch weitere Zeichen erfunden und vereinbart werden, z. B. eine „Hand“, wenn man zum Tun aufgefordert wird.
Als Text eignet sich z. B. der zwölfjährige Jesus im Tempel aus Lukas 2,41-52.
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