Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.
Persönliche Werte einordnen.
Material: 1 Bild einer leeren Pyramide mit 10 Steinen
Werte sind in der heutigen Diskussion ein stark beanspruchter Begriff. Doch was sagen sie eigentlich aus? Benannt werden sie selten. Und welche Werte leiten mich? Diese Methode möchte Jugendliche einladen, darüber nachzudenken, welche Werte ihnen wichtig sind.
Werte sind sehr abstrakt und nicht leicht zu benennen. Deshalb sollte man zu Beginn eine Zeit einplanen, in der darüber nachgedacht wird. Es kann hilfreich sein, in der Gruppe verschiedene Werte zu sammeln. Gegebenenfalls ist auch eine Kategorisierung interessant.
Die Jugendlichen tragen nun ihre Werte in eine Pyramide mit zehn Steinen ein. Ihr wichtigster Wert bildet den obersten Stein.
Religiöse Wertepyramide: „Was macht meine Religion für mich wertvoll? Welche Glaubensaussagen sind mir dabei wichtig?“
Mit dieser Wertepyramide lässt sich gut in Richtung Glaubensbekenntnis weiterarbeiten. Auch die Formulierung eines persönlichen Glaubensbekenntnisses ist möglich.
Den wichtigsten Vers finden.
Material: Papierstreifen, Stifte, 1 Bibeltext pro Person
Diese Methode hilft, wesentliche Aussagen von Bibeltexten herauszuarbeiten und darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei kommt es fast unbemerkt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Text. Ziel ist es, mit demokratischen Mitteln den wichtigsten Vers auszuwählen.
Vorgehen:
Es können auch ganze Verse ausgelegt werden, ohne sie zusammenzufassen. Auswahl erfolgt wie oben beschrieben.
Für alle Bibeltexte anwendbar.
Zwischen Kleingruppen wird über Arbeitsmaterialien verhandelt. Entscheidungen müssen im Team getroffen, Argumente ausgetauscht und Kompromisse erarbeitet werden. Was zählt mehr: individueller Gewinn oder das große Ganze?
Material: Notizzettelblock, Bleistiftspitzer, Bleistifte ohne Spitze, Spielanleitung
Die Gruppe teilt sich in drei Kleingruppen. Je eine Gruppe bekommt den Spitzer, die Bleistifte und den Zettelblock, außerdem erhalten alle die Spielanleitung. Zu Beginn legt jede Gruppe einen Gruppennamen für sich fest. Anschließend wird die Spielzeit gestartet und die Verhandlungen können beginnen. Ziel ist es, am Ende der vereinbarten Spielzeit so viele Zettel wie möglich mit dem eigenen Gruppennamen beschrieben zu haben und diese dann an eine Pinnwand o. Ä. zu kleben.
Die Spielleitung sollte darauf achten, dass einmal vereinbarte bzw. kommunizierte Regeln unbedingt eingehalten werden müssen.
Besprechung: Die Gruppenmitglieder sollen stets als Team handeln. Es bleibt ihnen überlassen, wie sie zu Entscheidungen kommen.
Verhandlung: Besteht im Team Einigkeit über die Vorgehensweise, kann verhandelt werden. Zu einer der beiden anderen Gruppen wird Kontakt aufgenommen und der jeweilige Vorschlag unterbreitet. Wichtig: Über neue Vorschläge und Herangehensweisen muss zuerst Einigkeit innerhalt der Gruppe hergestellt werden.
Ausführung: Die Gruppen sind zu einer Einigung gekommen und führen die Aufgabe durch. Es dürfen nur die bereitgestellten Materialien verwendet werden.
Reflexion: In der Auswertung können die einzelnen Phasen der Methode verlangsamt nachvollzogen werden. Folgende Fragen können für die Reflexion hilfreich sein: „Wie sind die Teams vorgegangen und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Strategien der Teams sind festzustellen?“ „Wie wurde mit möglichen Konflikten umgegangen und welche Lösungen wurden angestrebt?“ „Sind die Teilnehmenden fair und aufrichtig miteinander umgegangen oder wurde versucht, die anderen Gruppen zu übervorteilen?“ „Welche Strategieanpassungen haben geholfen?“
Diese Methode macht die unterschiedliche Verfügbarkeit von Ressourcen und die Notwendigkeit der Kooperation sehr plastisch erfahrbar. Auf diesem Hintergrund kann die Methode als Einstieg in verschiedene Themen dienen. Neben Fragen des globalen Handels bzw. der Globalisierung und den damit verbundenen Ungerechtigkeiten könnten auch die theologischen Aspekte der Nächstenliebe und Weltverantwortung eröffnet werden.
Die Gruppe muss einen Stab ablegen, der auf den Fingern der Teilnehmenden liegt. Dabei muss der Stab von allen durchgängig berührt werden.
Material: 1 leichte Zeltstange oder Zollstock
Die Teilnehmenden stellen sich in zwei Reihen mit dem Gesicht gegenüber. Alle Teilnehmenden strecken einen Arm etwa in Brusthöhe vor sich und strecken dabei den Zeigefinger nach vorne. Die Gruppe insgesamt sollte etwa so lang sein wie die Stange (auf keinen Fall jedoch länger). Die Spielleitung nimmt nun die Stange auf und legt sie auf die Zeigefinger der Teilnehmenden.
Die Stange muss nun auf dem Boden abgelegt werden. Allerdings müssen alle die Stange jederzeit, zumindest leicht, mit dem Zeigefinger von unten berühren – die Hand darf also niemals von der Stange entfernt werden.
Reflexion: Anschließend wird der Prozess noch einmal rekapituliert und es werden Gelingens- und Erschwernisbedingungen miteinander festgehalten.
Noch schwieriger kann die Aufgabe gestaltet werden, wenn die Teilnehmenden nicht kommunizieren dürfen. Ansonsten kann die Gruppe die Aufgabe am leichtesten meistern, wenn eine Person das Kommando übernimmt.
Mit dieser Methode kann ein Einstieg in eine neue Gruppe oder der Beginn einer längeren gemeinsamen Zeit (Konfi-Fahrt, Woche des gemeinsamen Lebens …) gestaltet werden. Dadurch gelingt es ohne viel Mühe, die grundlegenden Fragen nach Achtsamkeit im Umgang miteinander, Vereinbarungen über gemeinsame Ziele oder auch den Umgang mit Frustration und unterschiedlichem Verhalten im Konfliktfall zu thematisieren. Oft wird diese Methode auch als eine Art „Fieberthermometer“ für die Gruppenstimmung verwendet. Für die Gruppenleitung kann es sehr ertragreich sein, ein bestimmtes Verhalten oder Aussagen einzelner Teilnehmender während der Methode zu dokumentieren und in der Reflexion wörtlich wiedergeben zu können. Nicht selten führt diese Verlangsamung und Bewusstmachung des Verhaltens zu erstaunlichen Erkenntnissen.
Alle haben dasselbe Ausgangsmaterial und die gleichen Arbeitsanweisungen. Trotzdem entstehen ganz unterschiedliche Formen, welche an Schneeflocken erinnern.
Material: 1 DIN-A4- oder DIN-A5-Papier pro Person
Alle Teilnehmenden erhalten ein Blatt Papier und werden gebeten, genau der Anleitung zu folgen: Alle sollen die Augen schließen, keine Zwischen- oder Rückfragen stellen und auch nicht miteinander kommunizieren. Wenn alle Teilnehmenden soweit sind, wird ihnen folgende Anleitung gegeben:
Reflexion: Eine gleiche, klare Anleitung führt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Jede Schneeflocke ist einzigartig. Jeder Mensch ist anders und geht mit vermeintlich klaren Anweisungen unterschiedlich um. Eine Schneeflocke allein macht keinen Winter, erst ein Zusammenspiel vieler Schneeflocken führt zu einer Schneedecke. Trotz vergleichbarer Ausgangslagen entstehen unterschiedliche Ansichten, Ideen und Gedanken. Diese Unterschiedlichkeit kann für die Gemeinschaft bereichernd sein und jeder Beitrag ist wertvoll.
Die Methode kann als Baustein im Rahmen eines längeren Themenblocks Verwendung finden. So kann sie als Einstieg in die Themenfelder „Individuum und Gemeinschaft“ oder „Gesellschaft und Kirche“ oder „Konflikt und Frieden“ verwendet werden. Dazu passt die Kurzgeschichte „Eine Stimme für den Frieden“ (www.joachim-nusch.de/eine-stimme-fuer-den-frieden).
Persönlicher Einstieg in ein Thema.
Material: Satzanfänge, Moderationskarten, Stifte, Klebeband
Diese Methode eignet sich besonders als thematischer Einstieg. Sie hilft den Jugendlichen, sich in eine Problematik hineinzudenken und unterschiedliche Erfahrungen und Einstellungen auszudrücken.
Alle Satzanfänge sind ringsum an der Wand angebracht. Es liegen Moderationskarten bereit, mit denen alle Beteiligten die jeweiligen Satzanfänge vervollständigen. Ziel ist, dass jede/jeder für sich mindestens einen Satzanfang vervollständigt. Zeit zum Kommentieren gibt es im Anschluss.
Wenn alle Sätze vollständig sind, werden alle der Reihe nach angeschaut. Die verschiedenen Erfahrungen und Einstellungen zum Thema werden so sichtbar. Fragen und Probleme können in einer folgenden Diskussion weiter vertieft werden.
Das Gleichnis vom Sämann Matthäus 13,3-9:
Die Gruppe gibt sich spontan Regeln.
Material: 1 Tafel/Flipchart, Kreide/Stifte
Normalerweise stehen die Regeln eines Spieles vorher fest. Bei diesem Spiel werden sie der Reihe nach entwickelt.
Die Gruppe steht im Kreis. Reihum sagt jede/jeder eine Regel, an die sich alle halten müssen. Zum Beispiel: „Wir stehen alle auf einem Bein.“ „Wir schließen alle das rechte Auge.“
Jede/jeder, die/der sich nicht an alle Regeln hält, scheidet aus. Wer hält am längsten durch? Wie viele Regeln kann man aufstellen, ohne dass sich diese widersprechen?
Es können mehrere Runden gespielt werden. Dabei ist es sinnvoll, die Ausgangslage zu variieren (auf dem Boden liegend, am Tisch sitzend). Eine kurze Reflexionsrunde schließt sich an.
Ein Gruppenmitglied wird zum Notar bestellt. Er schreibt der Reihe nach alle Regeln gut sichtbar auf. Dann kann am Ende besser reflektiert werden, wie die Regeln zustande kamen und welche nicht zueinander passen.
Das Spiel eignet sich gut als Einstieg zum Thema Gebote. Dabei können folgende Fragen bedacht werden: Woher kommen die Regeln, nach denen wir zusammenleben? Wie müssen Regeln aussehen, damit sie auch funktionieren? Wie viele Regeln kann man gleichzeitig beachten? Was ist der Unterschied zwischen Gottes Regeln und denen der Menschen?
Auf einem großen Plakat entstehen Verbindungslinien, wenn Gruppenmitglieder Gemeinsamkeiten haben.
Material: 1 Rolle Packpapier, 1 Filzschreiber pro Person, Musik, 1 Abspielgerät
Eine Gruppe repräsentiert eine große Vielfalt. Ein Netz hält umso besser, je mehr Knotenpunkte miteinander verbunden sind.
Jede/jeder schreibt zunächst den Namen gut verteilt auf das Plakat und zieht einen Kreis darum. Im Hintergrund läuft Musik. Wenn die Musik aufhört, sucht jede/jeder sich eine Partnerin / einen Partner. Diese überlegen, welche ungewöhnliche Gemeinsamkeit sie haben (eine bestimmte Vorliebe, ein Hobby, eine seltene Kompetenz). Dann ziehen sie eine Linie zwischen den beiden Namen und schreiben an die Linie, was sie verbindet. Man kann auch ein passendes Symbol dazu malen. Zur Musik mischt sich die Gruppe wieder, es folgen sechs bis acht Runden, in denen Gemeinsamkeiten entdeckt werden können. Zur Auswertung kann sich eine Reflexion anschließen. Welche Vorteile hat es, gut vernetzt zu sein? Das Netzwerk wird anschließend im Gruppenraum aufgehängt.
Bei sehr großen Gruppen kann man auch mehrere Plakate verwenden, allerdings verliert die Methode dann symbolisch an Aussagekraft.
Die Methode passt gut in die Phase des Kennenlernens einer Gruppe.
Ein Wettspiel, bei dem man zuerst den richtigen Antwortstuhl erreichen muss.
Material: 1 Ja- bzw. Nein-Schild, 2 Stühle, Fragen (s. „Tool-Pool_Ja-Nein-Stuhl_Fragen.pdf“ im Downloadbereich)
Die Gruppe wird in zwei oder drei Mannschaften aufgeteilt, die sich hintereinander aufstellen. Zwei mit „Ja“ und „Nein“ gekennzeichnete Stühle werden am anderen Ende des Raumes aufgestellt. Die Spielleitung stellt eine Frage. Die Mannschaft, deren Läuferinnen/ Läufer zuerst auf dem richtigen Stuhl sitzt, bekommt einen Punkt.
Die Antwort kann im Gespräch kurz überprüft und ausgewertet werden, dies sollte aber nicht den Spielfluss unterbrechen. Etwa zehn bis zwanzig Fragen sollten vorbereitet sein.
Man kann sich auch spontan Fragen ausdenken. Am besten wählt man dazu einige Jugendliche oder Mitarbeitende aus, die nebenher die nächste Frage überlegen.
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.