Tool Pool

Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.

Persönliche Werte einordnen.

Material: 1 Bild einer leeren Pyramide mit 10 Steinen

Beschreibung

Werte sind in der heutigen Diskussion ein stark beanspruchter Begriff. Doch was sagen sie eigentlich aus? Benannt werden sie selten. Und welche Werte leiten mich? Diese Methode möchte Jugendliche einladen, darüber nachzudenken, welche Werte ihnen wichtig sind.
Werte sind sehr abstrakt und nicht leicht zu benennen. Deshalb sollte man zu Beginn eine Zeit einplanen, in der darüber nachgedacht wird. Es kann hilfreich sein, in der Gruppe verschiedene Werte zu sammeln. Gegebenenfalls ist auch eine Kategorisierung interessant.
Die Jugendlichen tragen nun ihre Werte in eine Pyramide mit zehn Steinen ein. Ihr wichtigster Wert bildet den obersten Stein.

Anwendungsbeispiele

Religiöse Wertepyramide: „Was macht meine Religion für mich wertvoll? Welche Glaubensaussagen sind mir dabei wichtig?“
Mit dieser Wertepyramide lässt sich gut in Richtung Glaubensbekenntnis weiterarbeiten. Auch die Formulierung eines persönlichen Glaubensbekenntnisses ist möglich.

Gemeinsam über zentrale Fragen der Theologie nachdenken.

Material: Texte aus der Bibel, Theo-Kartei (s. „Tool-Pool_Theologisieren.pdf“ im Downloadbereich)

Beschreibung

Theologie ist nicht nur eine Wissenschaft, die an Universitäten gelehrt wird, jeder Mensch, schon jedes Kind hat eine eigene Theologie und legt sich Antworten auf die großen Fragen nach Gott und der Welt zurecht. Dass diese Theologien nicht minderwertig sind, sondern Ausdruck einer eigenständigen Denkwelt, ist die Grundthese der sogenannten Kinder- und Jugendtheologie. Es geht ihr nicht um die Vermittlung von „richtiger“ und „falscher“ Theologie, sondern darum, Denkanstöße zur Weiterentwicklung der eigenen theologischen Gedankenwelt zu geben.
Wenn sich die Gesprächsthemen in bestimmten Situationen nicht von allein ergeben, hilft es, Anstöße zu geben:

  • Bibeltexte (z. B. Wundergeschichten oder Texte, in denen es um Aussagen über Gott, die Schöpfung und die jenseitige Welt geht)
  • (Kurz-)Filme
  • Religionskritische Texte

Ziel ist die Beschäftigung mit den großen Fragen der Theologie, die über die Jahrhunderte immer wieder neu bedacht wurden:

  • Gott: Wie ist er, was kann er, wie kann man ihn denken? Wie erfahren wir von ihm? Führt er uns durchs Leben? Hat er die Welt erschaffen?
  • Theodizee: Warum gibt es das Leid? Lässt Gott es zu? Hat es einen Sinn? Warum leiden auch gute Menschen?
  • Glaube : Was ist das und warum glauben Menschen? Was ist der Ursprung der Religion? Wie verhält er sich zu den Naturwissenschaften?
  • Bibel: Wie muss man sie verstehen? Wie kann sie „Gottes Wort“ sein?
  • Tod und ewiges Leben: Wie geht es nach dem Tod weiter? Was bedeutet Ewigkeit?
  • Jesus und Heiliger Geist: War Jesus Gott? Wie wirkt Gottes Kraft in uns?

(Nach: Freudenberger-Lötz, Petra: Theologische Gespräche mit Jugendlichen. Erfahrungen – Beispiele – Anleitungen. Ein Werkstattbuch für die Sekundarstufe, Kösel/Calwer, München/Stuttgart 2012.)

Anwendungsbeispiel

Die Theo-Kartei (s. Downloads), die Herbert Kolb mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt hat, bietet zahlreiche Impulsfragen, um ins Gespräch zu kommen. Jede/jeder ist reihum dran, deckt eine Karte auf und sagt ehrlich ihre/seine Meinung zu dieser Frage. Andere aus der Gruppe dürfen auch ihre Ansicht sagen. Die Leitung fragt gezielt nach: „Wie stellst du dir das vor?“ „Wie bist du zu dieser Überzeugung gekommen?“

Wer ein Stück eines Textes auswendig kann, stellt sich auf ein Podest und spricht den Text laut.

Material: 1 Podest, 1 Auswendiglerntext pro Person, Musik, 1 Abspielgerät, 1 Beamer, 1 Computer/Overheadprojektor

Beschreibung

Jede/jeder bekommt den auswendig zu lernenden Text auf einem Zettel ausgehändigt. Zu lockerer Musik gehen alle im Raum auf und ab. Sobald eine/einer einen vorher festgelegten Teil des Textes oder den ganzen Text auswendig kann, stellt sie/er sich auf das Podest und sagt ihn laut der Gruppe vor. Diese wiederholt ihn noch einmal gemeinsam. So geht es weiter, bis der ganze Text einmal vom Podest zu hören war.

Variante

Der Text kann auch mit Beamer oder Overheadprojektor an die Wand projiziert werden.

Anwendungsbeispiel

Mit dieser Methode können die Memoriertexte für die Konfirmation gelernt werden, es ist aber auch sonst eine gute Möglichkeit, sich wertvolle Bibeltexte einzuprägen. Sehr gut eignen sich Psalmen oder auch Texte aus dem Johannesevangelium.

Mithilfe eines Perlenbandes kann die Bedeutung des Glaubens erschlossen/meditiert werden.

Material: Perlenband, eventuell Perlentagebuch

Beschreibung

In vielen religiösen Traditionen gibt es Gebets- oder Meditationsketten, die durch die Hand gleiten und dabei helfen, dem Gebet eine Struktur zu geben. Ein Perlenband kann man leicht selbst basteln. Jeder Perle wird ein Satz eines Gebetes oder eine bestimmte Bedeutung zugeordnet. Die Perlen sollten unterschiedliche Größen und Farben haben, sodass eine Zuordnung erleichtert wird. So bekommen gerade bestimmte Sätze eines Gebetes mithilfe der Perlen, die sich im Verlauf des Betens immer wieder wiederholen, eine ganz neue Bedeutung und Tiefe.

Anwendungsbeispiele

Jede/jeder hat ein Perlenband in der Hand. Eine biblische Geschichte wird vorgelesen. Dann wird gemeinsam überlegt, welche Bedeutung man den Perlen passend zum Text zuschreiben könnte und warum. Diese Perlenbänder sollten immer wieder vorkommen, z. B. im Rahmen von Andachten. (Beispiel: Feine, Gerlinde: Ein Katechismus für die Hand – Mit den Perlen des Glaubens durch das Konfi-Jahr. In: anKnüpfen update 7, 2012, S. 74 – 83)
Ideen für den Einsatz der Perlenmethode in der Jugendarbeit findet man in Kargl, Marco: Heartbeads. Die Perlenmethode für Schule und Jugendarbeit, Don Bosco / buch+musik, München / Stuttgart 2017.

Die Jugendlichen erfinden zu einem Thema kreative Lernstationen.

Material: Kreativmaterialien, Naturmaterialien, Alltagsgegenstände, Papier, Stifte

Beschreibung

Stationen, die besondere Erlebnisse ermöglichen, müssen nicht immer von der Gruppenleitung geplant und aufgebaut werden.
Für den Bau der Lernstationen stellt man anregende Kreativmaterialien bereit. Es darf alles verwendet werden, was es im Haus oder in der Natur gibt. Einzige Bedingung: Es darf nichts dauerhaft kaputtgehen, und alles muss hinterher wieder aufgeräumt werden. Jede Gruppe notiert schriftlich, wie die Aufgabe an ihrer Station aussehen soll. Die Gruppen werden nach Neigung zusammengestellt. Eine Gruppe sollte nicht größer als vier Personen sein. Für das kreative Bauen braucht man mindestens eine Dreiviertelstunde. Anschließend werden die Stationen frei in kleineren Gruppen durchlaufen. Wenn eine Station Betreuung braucht, sollten die Gruppenmitglieder sich abwechseln, damit jede/jeder wenigstens einige der anderen Stationen ausprobieren kann.

Anwendungsbeispiele

Es eignen sich Themen wie z. B. Glaube oder Beten (Beispiel: Keßler, Hans-Ulrich / Nolte, Burkhardt: Konfis auf Gottsuche – der Kurs. Handbuch für Unterrichtende, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2019, S. 140 ff., Download unter: www.konfisaufgottsuche.de)

Ein Kreuz aus Einzelbildern zusammensetzen.

Material: Kreuzgerüst: 1 Holzstück 110 x 15 cm, 3 Holzstücke 30 x 15 cm, 24 Holzstücke 15 x 15 x 0,8 – 2 cm; Acrylfarben; Klarlack; Leim; Pinsel

Beschreibung

Gemeinsam wird ein Kreuz gestaltet. Vorab die Holzstücke zurechtsägen (oder im Baumarkt zurechtsägen lassen) und aus den vier Holzstücken das Kreuzgerüst zusammenleimen (s. Skizze unten).
Jede/jeder bekommt eine oder mehrere der Holzstücke und kann diese gestalten. Nach dem Bemalen sollten die einzelnen Stücke mit Klarlack überzogen werden, um sie haltbar zu machen. Zuletzt werden alle Brettchen auf das Kreuzgerüst geleimt.

Kreuzmosaik

Anwendungsbeispiel

Das gemeinsame Basteln bietet den Jugendlichen eine kreative Ausdrucksmöglichkeit ihrer Gedanken. Mögliche Themen für das Kreuz: Psalmen, Schöpfung.

Die Gruppe verfasst einzeln oder gemeinsam Briefe, die von Gemeindegliedern beantwortet werden.

Material: Briefbögen, Stifte

Beschreibung

Eine schöne Möglichkeit, Jugendliche und Gemeindeglieder ins Gespräch zu bringen, ist ein Briefdialog. Die Dialogpartnerinnen/Dialogpartner aus der Gemeinde sollten möglichst schon vorher ausgewählt und informiert sein.

Jede/jeder Jugendliche schreibt ihre/seine persönliche Meinung zum Glauben, zur Kirche oder zu einem aktuellen Thema in einen Brief. Dieser wird innerhalb weniger Wochen beantwortet und in die Gruppe zurückgegeben. Wenn man will, kann man die Briefe in eine oder beide Richtungen anonymisieren.
Gut gelungene Dialoge können anonymisiert als Material für einen Gottesdienst oder die Gemeindehomepage verwendet werden.

Variante

Der Dialog kann auch per Email stattfinden.

Anwendungsbeispiel

Die Jugendlichen schreiben eigene Glaubensbekenntnisse und tauschen sich mit ihren Dialogpartnerinnen/Dialogpartnern darüber aus (Beispiel: Jetter, Gerald: Dein Glaube – unverwechselbar und wertvoll. In: Anknüpfen – Praxisideen, Stuttgart 22013, S. 123).

Von einem Text verschwinden immer mehr Buchstaben, bis man ihn auswendig kann.

Material: 1 Beamer oder Bildschirm, 1 Computer, PowerPoint-Präsentation

Beschreibung

Mithilfe einer PowerPoint-Präsentation, bei der immer mehr vom Text verschwindet, macht es mehr Spaß, einen Text auswendig zu lernen.
Die Präsentation wird der Gruppe vorgeführt, alle sprechen jede Seite einmal laut mit. Zum Schluss können die Teilnehmenden den Text auch allein aufsagen, dabei können sie den Schwierigkeitsgrad selbst wählen.

Variante

Mit dieser Methode können die Teilnehmenden im Rahmen eines Stationenlernens oder einer offenen Phase Texte auch allein lernen. Dann wird einfach ein Laptop mit der Präsentation aufgebaut.

Anwendungsbeispiel

Mit dieser Methode lässt sich z. B. das Glaubensbekenntnis leichter auswendiglernen (Beispiel: www.thomas-ebinger.de/2014/01/digitaler-credo-lerntrainer).

Mithilfe der Handy-App Erlebnistouren durchführen.

Material: Handys oder Tablets

Beschreibung

Mithilfe der App „Actionbound“ lassen sich spannende Rallyes organisieren. Mit wenig Aufwand lässt sich auf der Homepage ein sogenannter Bound erstellen. Dabei kann man GPS-Koordinaten und QR-Codes genauso verwenden wie Multimedia-Dateien, Quizfragen oder Umfragen.

Das Erstellen eines Bounds ist sehr einfach. Am besten benutzen mehrere Gruppen von zwei bis maximal vier Personen jeweils zusammen ein Handy. Alle benötigten Daten können – am besten per WLAN – vorher komplett heruntergeladen werden.
Die Bounds leben von den individuellen Aufgaben, die sich nur vor Ort lösen lassen.

Anwendungsbeispiel

Ein Bound als Kriminalfall aus der Geschichte des Klosters Drübeck: https://en.actionbound.com/bound/klosterbrand.

Weitere fertige Actionbounds sind zu finden in: Hähnel, Miriam / Rouwen, Katrin: Actionbound. Smartphone-Abenteuer in der Praxis mit Kindern und Jugendlichen – Grundlagen mit 10 fertigen Bounds, buch+musik, Stuttgart 2022.

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