Tool Pool

Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.

Rollendiskussion und eigenen Standpunkt finden.

Material: 1 Bibeltext pro Person, Rollenbeschreibungen

Beschreibung

Sechs Personen, welche auf verschiedene Art und Weise die Geschichte mitbekommen haben, unterhalten sich über ihre Wahrnehmung und ihre Deutung. Die verschiedenen Rollen werden kurz vorgestellt: der naturwissenschaftliche Skeptiker, der Enthusiastische, der Zweifler (nicht anwesend), der beteiligte Zuschauer, der Pharisäer, der Suchende. Jede/jeder zieht eine Rolle und bekommt die entsprechende Rollenbeschreibung. Je nach Gruppengröße kann es auch sinnvoll sein, Rollen doppelt zu vergeben. Es folgt eine kurze Vorbereitungszeit, danach stellen sich alle in ihrer Rolle und Sichtweise vor. Nun kommen die Jugendlichen in ihren Rollen über die Geschichte miteinander ins Gespräch. Die Leitung unterbricht dieses Gespräch nach Bedarf, um sie z. B. in ihre Rolle zurückzuführen oder sie nach ihrer Gefühlslage zu fragen.
Alle treten wieder aus ihrer Rolle heraus. Im Anschluss findet ein Auswertungsgespräch statt: Was hat mir gefallen? Mit welcher Äußerung konnte ich überhaupt nichts anfangen? Hat sich meine Sichtweise verändert?

Anwendungsbeispiel

Für diese Methoden bieten sich konfliktträchtige Geschichten an (z. B. Ährenraufen am Sabbat, Heilung des Gelähmten, Sturmstillung).

In verschiedenen Gruppen wird ein ganzer Gottesdienst vorbereitet und anschließend gemeinsam gefeiert.

Material: Aufgaben (s. „Tool-Pool_Werkstattgottesdienst.pdf“ im Downloadbereich), Bibeln (verschiedene Übersetzungen), Konkordanz, Andachts- und Gebetsbücher, Segensworte, verschiedene Liederbücher, Musikinstrumente, passende Musik-CD, 1 Abspielgerät, Teelichter/Kerzen, Dekomaterial

Beschreibung

Die Gruppenleitung sollte schon im Vorfeld ein Thema festlegen und sich über geeignete Predigttexte Gedanken machen. Alles andere wird mithilfe der Aufgabenblätter an die Gruppen delegiert. Die Einteilung der Gruppen erfolgt nach Neigung, es sollten nur möglichst alle Gruppen zustande kommen oder geklärt werden, wer die entsprechenden Aufgaben übernehmen kann.
Diese Gruppen bieten sich an:

  • Musikgruppe: sucht passende Lieder zum Thema aus
  • Theatergruppe: entwickelt ein Theaterstück zum Thema
  • Textgruppe: wählt den Predigttext, Gebete und Segen passend zum Thema aus
  • Predigtgruppe: erarbeitet die Predigt
  • Raumgestaltungsgruppe: gestaltet den Raum

Anwendungsbeispiel

Für jede Gelegenheit anwendbar.

Persönliche Werte einordnen.

Material: 1 Bild einer leeren Pyramide mit 10 Steinen

Beschreibung

Werte sind in der heutigen Diskussion ein stark beanspruchter Begriff. Doch was sagen sie eigentlich aus? Benannt werden sie selten. Und welche Werte leiten mich? Diese Methode möchte Jugendliche einladen, darüber nachzudenken, welche Werte ihnen wichtig sind.
Werte sind sehr abstrakt und nicht leicht zu benennen. Deshalb sollte man zu Beginn eine Zeit einplanen, in der darüber nachgedacht wird. Es kann hilfreich sein, in der Gruppe verschiedene Werte zu sammeln. Gegebenenfalls ist auch eine Kategorisierung interessant.
Die Jugendlichen tragen nun ihre Werte in eine Pyramide mit zehn Steinen ein. Ihr wichtigster Wert bildet den obersten Stein.

Anwendungsbeispiele

Religiöse Wertepyramide: „Was macht meine Religion für mich wertvoll? Welche Glaubensaussagen sind mir dabei wichtig?“
Mit dieser Wertepyramide lässt sich gut in Richtung Glaubensbekenntnis weiterarbeiten. Auch die Formulierung eines persönlichen Glaubensbekenntnisses ist möglich.

Was macht eine Christin / einen Christen aus? Diskussion um Ideal und Realität.

Material: 1 Packpapierrolle, Stifte

Beschreibung

Die Methode verläuft in drei Phasen. In der ersten Phase wird der Umriss eines Menschen gezeichnet und „angezogen“.
In der zweiten Phase wird der Umriss mit Eigenschaften und Begriffen gefüllt, die die Gruppe einer idealen Christin / einem idealen Christen zuschreibt. Was macht sie/ihn aus? Was muss sie/er haben? Was muss sie/er glauben und wissen?
In der dritten Phase geht es um die Auseinandersetzung mit diesem idealisierten christlichen Zerrbild. Wie geht es der Gruppe mit diesem Bild? Finden wir uns darin wieder? Sind wir das? Für die Weiterarbeit mit diesem Umriss ist es oft hilfreich, eine Priorisierung der Eigenschaften vorzunehmen. Was ist für uns Christen das Wichtigste? Was macht meinen Glauben aus?

Variante

Um die Anforderungen, die von außen an Christen herangetragen werden, sichtbar zu machen, können diese auch außerhalb des Umrisses notiert werden.

Anwendungsbeispiel

Die/der ideale Mitarbeitende: Diese Methode eignet sich auch gut für andere Themen, z. B. im Rahmen der Mitarbeiterschulung.

Arbeit mit einem Text in Schlangenform.

Material: 1 Textschlange

Beschreibung

Ein Text wird als Schlange (Querformat, DIN A3) ausgedruckt. Die Zeilen werden auseinandergeschnitten und dann in der Reihenfolge des Textes als lange Schlange wieder aneinandergeklebt.
Die Textschlange wird wild übereinandergelegt verteilt. Einige lesen nun einzelne Textfetzen vor. Dann hält jede/jeder ein Stück davon in der Hand und liest in zufälliger Reihenfolge den Abschnitt vor. Erst danach wird der Text von Anfang an in der richtigen Reihenfolge vorgelesen.
Dann wird die Textschlange wieder abgelegt. Jede/jeder darf sich ein für ihn besonderes Textstück herausreißen und mit ihm im Raum herumgehen und versuchen, ihn auf unterschiedliche Arten auszusprechen, z. B. andächtig oder aggressiv (nach: Dais, Petra: Das Spiel mit der Textschlange. In: Was dagegen, Jugendgottesdienstmaterial des Evang. Landesjugendpfarramts in Württemberg, 2002, S. 71 ff.).

Anwendungsbeispiel

Sehr gut eignet sich z. B. Psalm 23 oder Psalm 139.

Stille ist ein ungewöhnliches Erlebnis, das Einübung braucht.

Material: ruhige Musik, 1 Abspielgerät, Perlen, 1 Schale mit Wasser, verschiedene Gegenstände, 1 Klangschale

Beschreibung

Stille gehört zum Glauben, denn nur wer gelernt hat, die äußeren Geräusche auszublenden, wird Gottes Stimme und die Stimme des Gewissens hören. Deshalb muss Stille in unserer lauten Zeit immer wieder eingeübt werden.
Damit eine Zeit der Stille gelingt, braucht es eine gute Einführung und die passenden Rahmenbedingungen. Die Dauer der Stille sollte nicht zu lang sein. Es kann helfen, ein Symbol oder Bibelvers in die Zeit der Stille mitzugeben.
Wenn sich alle im Kreis nach außen drehen und die Augen schließen, ist die Stille weniger störanfällig.

Anwendungsbeispiele

Zum Einüben können diese Formen sinnvoll sein:

  • Es wird sanfte Meditationsmusik eingespielt, die ganz langsam ausgeblendet wird.
  • Wassertropfenmeditation: Jede/jeder bekommt Perlen in eine Hand und schließt die Augen. Die Leitungsperson lässt Wassertropfen in eine Schale mit Wasser tropfen. Immer wenn man einen Tropfen gehört hat, wandert eine Perle in die andere Hand.
  • Gegenstände zum Fühlen werden bei geschlossenen Augen im Kreis herumgegeben.
  • Auf einer Klangschale wird ein Ton angeschlagen. Jede/jeder ist so lange still, bis der Ton ganz verklungen ist.

Eine Gottesdienstform mit einzelnen Stationen.

Material: je nach Station z. B. Papier, Ölkreiden, 1 Digitalkamera/Handykamera

Beschreibung

Bei einem Stationengottesdienst findet der Teil der Verkündigung an verschiedenen Stationen statt. Es gibt einen liturgischen Beginn und ein gemeinsames Ende.

Beispiele:

  • Meditation: In ruhiger Atmosphäre wird der Bibeltext vorgelesen.
  • Gestalten: Ein gemeinsames Bild wird mit Ölkreiden gestaltet.
  • Standbilder: Das Thema wird als Standbild umgesetzt und fotografisch festgehalten.

Anwendungsbeispiel

Schriftlesung: 1. Korinther 12,12 ff.
Einstieg ins Thema „Kirche und ich?“: Kirche heute ist alt und verstaubt. Oder: Kirche lebt heute noch, ist aktiv.
Stationen können z. B. sein:

  • Diskussionswand: Hinter was stehe ich? – Ich glaube … Ich glaube nicht …
  • Meine Kirche – Fürbitten für meine Kirche formulieren

Ich will dich segnen … und du sollst ein Segen sein!

Material: keines

Beschreibung

Der Segen Gottes ist ein zentrales und ausdrucksstarkes Element des christlichen Glaubens. Glauben wird erlebbar, wenn wir Segen empfangen und weitergeben. Eine Segenshandlung braucht Zeit und Ruhe um sich darauf einlassen zu können. Sie kann gesprochen, gesungen oder durch Gesten umgesetzt werden.

Methoden für Segensrituale im Kreis:

  1. Empfangen und weitergeben: Alle strecken die linke Hand in die Mitte und legen die rechte Hand auf die Schulter der Person rechts neben sich, bis der Kreis geschlossen ist. Einen Segen hören oder gemeinsam sprechen (s. auch Methode „Hindurchfließender Segen“).
  2. Empfangen und gegenseitig zusprechen: Im Kreis wird der Segen reihum weitergegeben. Dazu drehen sich nacheinander alle paarweise zueinander. Person 1: „Gott sagt: Ich will dich segnen“ Person 2 antwortet: „… und du sollst ein Segen sein“. Person 2 dreht sich zu Person 3 um und beginnt von vorn. Dazu kann auch die jeweils sprechende Person ihre Hände über die der anderen Person halten.
  3. Segen gemeinsam Sprechen und diesen durch Händedruck weitergeben.

Anwendungsbeispiel

In den meisten Zusammenhängen dient der Segen dazu, einen guten Abschluss und Übergang zu ermöglichen. Er passt also in Schlussrunden, Stehkreise mit gefassten Händen, Verabschiedungszeremonien in Partner- oder Gruppenform oder in die letzten Minuten vor dem Weg nach draußen. In Gruppen bietet sich auch ein eigener, in der Gruppe erarbeiteter Segen an, der gemeinsam gesprochen wird.

Persönlicher Einstieg in ein Thema.

Material: Satzanfänge, Moderationskarten, Stifte, Klebeband

Beschreibung

Diese Methode eignet sich besonders als thematischer Einstieg. Sie hilft den Jugendlichen, sich in eine Problematik hineinzudenken und unterschiedliche Erfahrungen und Einstellungen auszudrücken.

Alle Satzanfänge sind ringsum an der Wand angebracht. Es liegen Moderationskarten bereit, mit denen alle Beteiligten die jeweiligen Satzanfänge vervollständigen. Ziel ist, dass jede/jeder für sich mindestens einen Satzanfang vervollständigt. Zeit zum Kommentieren gibt es im Anschluss.
Wenn alle Sätze vollständig sind, werden alle der Reihe nach angeschaut. Die verschiedenen Erfahrungen und Einstellungen zum Thema werden so sichtbar. Fragen und Probleme können in einer folgenden Diskussion weiter vertieft werden.

Anwendungsbeispiel

Das Gleichnis vom Sämann Matthäus 13,3-9:

  • Wenn ich anderen von meinem Glauben erzähle, dann …
  • Ich erzähle anderen von meinem Glauben, wenn …
  • Ich schweige lieber, weil …
  • Wenn andere von ihrem Glauben reden, dann …
  • Mein Glaube geht keinen etwas an, denn …
  • Wenn ich mir überlege, was es bringt von meinem Glauben zu reden, dann muss ich sagen …
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