Kräftig – schwach – Jugendgottesdienst für „Halbstarke“

Ein Jugo mit offener Phase, die zum Auseinandersetzen mit eigenen Stärken und Schwächen einlädt – unter der befreienden Zusage Gottes: „Du musst nicht immer stark sein. Gerade in den Schwachen wirkt meine Kraft.“

Junge Menschen werden gerne als Halbstarke bezeichnet. Ein Zustand in der Findung zwischen eigener Stärke und Schwäche. Im Heranwachsen, im Entwickeln der Persönlichkeit wird die Frage nach der eigenen Stärke (physisch) als auch nach den eigenen Stärken manchmal gelassen manchmal verzweifelt gestellt. Die Jahreslosung lädt ein, stark und schwach zu thematisieren. Im vorliegenden Jugendgottesdienst-Entwurf soll genau hierauf ein Schwerpunkt gelegt werden: auf das Bewusstmachen von eigenen Stärken und Schwächen und der befreienden Zusage Gottes: Du musst nicht immer stark sein, du kannst auch zu den Schwachen gehören – gerade hier wirkt meine Kraft. Lass‘ dir an meiner Gnade genügen. Vielleicht finden sich manche, die sagen können: „Mann, wäre das stark, wenn ich mich so zeigen könnte, wie ich bin …“.

Die jungen Menschen werden eingeladen, ihre Schwächen (im Stillen) zu bekennen und sich ihrer Rolle als Halbstarke bewusst zu werden. In dieser Klärung wird deutlich, dass ein wirklich Starker auch zu seinen Schwächen stehen kann. Im Zentrum steht deshalb eine offene Phase, die zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Schwächen einlädt. Mit einer Klappkarte kann ich mich selbst beschreiben, ohne dass es gleich andere sehen müssen. Diese Klappkarte kann dann mit nach Hause genommen werden, um den Zuspruch auch im Alltag wirklich werden zu lassen.

Im letzten Teil möchte der Entwurf zu Bewegung einladen, denn der Körper ist (gerade für Jugendliche) nicht nur dazu da, den „Kopf unter die Kanzel zu tragen“. Wird im Predigtteil auf die Gemeinschaft (untereinander und mit Gott) als Stärkung gezielt, so soll dies in eigenem Erleben erfahrbar werden: im „Getragen-sein“. Hierzu finden sich kleine Gruppen zusammen, die in Gemeinschaft einen einzelnen auf einem Stuhl durch den Kirchenraum tragen. Die Rollen von Getragenem und Träger wechseln durch, zusätzlich kann auch mit Tüchern/Blindheit gearbeitet werden. So kann stark/schwach nochmals eindrücklich inszeniert werden.

Bei diesem Gottesdienst gilt es behutsam vorzugehen und für die jungen Menschen Angebote zu platzieren, die es möglich machen, zu sich zu finden. Dies erfordert eine Atmosphäre, in der sie sich geborgen fühlen können und genügend Freiraum für die eigene Persönlichkeit haben. Es ist gut, wenn gerade für die offene Phase Rückzugsmöglichkeiten im Raum ermöglicht werden.

Gottesdienstentwurf

MUSIK ZUM EINGANG

BEGRÜßUNG, HINFÜHRUNG ZUM THEMA UND VOTUM

LIED
Je nach Zielgruppe ein oder auch zwei Anfangslieder auswählen, die eine offene Stimmung erzeugen: Bsp. God of wonders, Ich lobe meinen Gott (EG 611 bzw. 272) oder EG 165 Gott ist gegenwärtig. 

PSALMGEBET
Psalm 119 (EG 748) „auf Gottes Wegen“ oder einen Vertrauenspsalm

EINGANGSGEBET
Gott, wir kommen zu dir. Als Einzelne, als Gemeinschaft. Gib du mir neue Kraft, für meinen Alltag, für mein Leben, für die Herausforderungen, die es mir nicht einfach machen. Immer wieder fühle ich mich schwach, zu schwach für das, was ich tun sollte. Immer wieder fühle ich mich stark, dann bin ich ganz bei mir und vieles gelingt. Hilf du mir, mit mir und meinen Stärken und Schwächen klar zu kommen. Gib mir die Kraft, die ich brauche.

STILLES GEBET
Höre uns, Gott, wenn wir Dir im Stillen sagen, was uns die letzten Tage gelungen ist, und auch wo wir an Grenzen kommen, wo wir das Gefühl haben, dass es nicht mehr weiter geht. [Sagen oder Schreiben]

ABSCHLUSS
Wir haben geredet – nun sprich Du mit uns. – Amen. 

ZUGANG ZUM THEMA
Es bietet sich an, in irgendeiner Form und sei es nur als kurze Einleitung, einen Zugang zum Thema zu legen. Man kann den Ansatz dazu bei Paulus suchen und in einem Anspiel zu seiner Biografie seine Stärken und Schwächen darstellen (etwa in einem Dialog mit einem fiktiven Freund des Paulus. Oder man erzählt die Biografie des Paulus nach (vom starken Christenverfolger, zum schwachen und geblendeten Menschen, der bei Damaskus eine ganz andere Stärke erfährt und zu einer starken Apostelpersönlichkeit wird). Man kann auch den Ansatz in der Lebenswelt Jugendlicher suchen, aus eigenen Erfahrungen von Stärke und Schwäche berichten oder von Jugendlichen berichten lassen oder eine Geschichte zum Thema erzählen. Der Kurzfilm „Salzig“ und der Animationsfilm „Andersartig“ thematisieren unter anderem auch das Thema „Schwäche“ (ausleihbar beim Ökumenischen Medienladen in Stuttgart).

Alles in allem sollte es etwas sein, das zum Thema „stark sein“ und „schwach sein“ passt, aber noch nicht die paulinische Umkehrung thematisiert.

LIED
EG 630 „Du Gott stützt mich“ (Kanon)

IMPULS 
„Ich – meine Stärken und Schwächen“

  • Wir alle haben Stärken und Schwächen
  • Das gehört zum Leben
  • Manchmal müssen wir den Starken machen, obwohl wir uns schwach fühlen
  • Situationen aus der Lebenswelt Jugendlicher benennen 
  • Evtl. Bonhoeffer „Wer bin ich“:  „…sie sagen über mich…“ Hören (MP3, Youtube)
  • Anleitung offene Phase 

OFFENE PHASE  (10-15 Min)

  • Klappkarte zu eigenen Stärken und Schwächen (Selbstreflexion) –> die Klappkarte zum Download findet ihr hier
  • Sammlung von Stärken und Schwächen (allgemeine (un)persönliche Sammlung) 
    • Moderationswand mit Überschrift (auf Karte) „SCHWÄCHEN“
    • Moderationswand mit Überschrift (auf Karte) „STÄRKEN“
    • Karten zum Beschriften und anpinnen auf Moderationswände 
  • Noch ein oder zwei Aktionen zu stark und schwach (evtl. Spiele, bei denen es auf Stärke ankommt (Hau-den-Lukas, Fingerhakeln) bzw. auch auf Schwäche (d.h. etwas mit weniger Kraft zu machen); vielleicht kann jemand Judo oder einen anderen Kampfsport und kann zeigen, wie man mit wenig Kraftaufwand jemanden auf die Matte legen kann).
  • Slapstick-Standup-Spontan-Comedy (für Fortgeschrittene): kleine Anspiele / Shortcuts von eigenen (oder fremden) Schwächen. Unter der Überschrift „Was ich an mir wirklich witzig finde, und was mich manchmal zur Verzweiflung bringt“ können Jugendliche eigene Schwächen mit Humor anbringen, z.B. rechts-links-Schwäche, Mathe-Schwäche beim Einkaufen. 

LIED
„Take me“ oder EG 581 „Meine engen Grenzen“

PREDIGTIMPULS

  • „Stark – schwach“
  • „Ich kann alles“, – „ich kann nichts“
  • Erfahrungen, Rückgriff auf Moderationswände
  • Anknüpfen an Paulus (biografisch – spätestens hier, wenn nicht im Eingangsteil)
  • Niemand will schwach sein
  • Es ist aber auch anstrengend, immer den Starken mimen zu müssen
  • „Mann,  wäre das stark, wenn ich mich so zeigen könnte, wie ich bin…“ 
  • Erinnerung an Selbstbild aus offener Phase
  • Gedankenexperiment: Überschriften an Moderationswänden vertauschen
  • Paulus erzählt von seiner Gebetserhörung und Gottes Antwort: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Zusage: Du bist stark, auch wenn du krank bist. … weiteres (von Moderationswänden) aufzählen.
  • Die vermeintlichen „Schwächlinge“, Christen, sind stark, gerade weil sie sich anderen vermeintlichen Verlierern zuwenden; weil sie Menschen sein können mit Stärken und Schwächen und nicht gottgleich sein müssen (Hybris) – „mach‘s wie Gott: werde Mensch!“ Ich kann jemand über mir stehen lassen, ohne gleich aufbegehren zu müssen.
  • Stark macht die Gemeinschaft
    • Untereinander (die Schwachen – sind stark)
    • Mit Gott 
  • ER sagt: lass Dir an meiner Gnade genügen. Das bedeutet: ich schau nach Dir, Du bist von mir geliebt, auch wenn Du das von anderen Menschen nicht erfährst. Ich erhalte Dich. Glaube mir!
  • Ich mache Dich nicht mächtig um über andere zu herrschen. Ich schenke Dir Kraft in deiner Schwachheit. (Nochmals Rückgriff auf die paulinische Umkehrung und Moderationswände).
  • Wird Stärke häufig mit Agilität und Tätigkeit gleichgesetzt, so kommt für Schwachheit häufig das „Nichtstun“ in den Blick. Wer schwach ist, kann nichts tun. Dies kann mit Paulus auch umgedreht werden. Im Sport erfahren viele Menschen, dass gerade im Nichtstun etwas errungen wird – der sogenannte FLOW-Effekt: im Gleiten gewinne ich Raum, im Abwarten überblicke ich ein Spiel, um dann im entscheidenden Augenblick loszustürmen.
  • Bei Gott alles aufgehoben: Stärken und Schwächen. 
  • Evtl. Falten der „Klappkarte“ – sichtbar: „Lass Dir an meiner Gnade genügen…“ 

LIED
„Du bist mein Zufluchtsort“ / „You are my hiding place“ gesungen zwischen Fürbitten

DANK- UND FÜRBITTENGEBET
mit einem Team eigene Schwächen und eigene Stärken benennen. Alles, was zu unserem Leben gehört, soll bei Gott geborgen sein. Für die Fürbitten muss es kein „dass wir stark werden“ geben. Die eigenen Persönlichkeiten kommen zu Gott und werden als solche benannt – und alles kann mit der Paulinischen Formel abgeschlossen werden: „Gott wir bitten dich, dass wir deine Gnade genügen lassen können und bitten dich, dass deine Kraft in den Schwachen mächtig ist.“
Gemeinsam beten wir: Vaterunser 

INFOS

LIED
„All in all“ (You are my strength, when I am weak), dt. in NL „Du bist die Kraft, die mir oft fehlt“ im Wechsel von Jungs und Mädchen 

ABSCHLUSSAKTION
Die Gemeinde teilt sich in Gruppen zu fünf Personen auf: einer sitzt auf einem Stuhl, vier tragen ihn durch den Kirchenraum. Wichtig ist, dass alle in beiden Rollen sind – getragen und tragend. Zusätzlich können noch Tücher verteilt werden, mit denen die Augen verbunden werden: dem getragenen Schwachen und den Trägern. So kann das Gefühl der Schwachheit (auch in der vermeintlichen Stärke) noch verstärkt werden.

Am Ende der Aktion, die mit Musik untermalt ist, wird die Musik stiller und alle kommen zum Altar in einen Segenskreis.

SEGEN

MUSIK ZUM AUSKLINGEN

Ein Entwurf aus dem Jugo-Material 2012.

In Teams sich gemeinsam herausfordern lassen. Wer schafft es die meisten Wetten erfolgreich zu meistern?

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Jugendliche auf: Starte DEIN Projekt! Dieses Material (s. PDF zum Download) enthält Ideen für einen Workshop mit Jugendlichen zum Thema Klimagerechtigkeit.

PS.: Dieses Material ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Kinder auf: Starte DEIN Projekt!

Dieser fix&fertig-Stundenentwurf (s. PDF zum Download) enthält Ideen für eine Gruppenstunde mit Kindern zum Thema (Un)Gerechtigkeit. Am Ende des PDFs findest du im Zusatzmaterial alle Links zum direkt anklicken.

PS.: Diese Gruppenstunde ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Erschienen in: Jungscharleiter 2019.2, buch + musik, 2019

Ein Krimidinner zu einer Biblischen Geschichte (1. Könige 21). Alles was ihr braucht ist in den Dokumenten angehängt.

Ein Casino Abend für Jugendliche

Eine lustige Fotorally bei der die Jugendlichen in kleinen Gruppen in der Stadt unterwegs sind und sich mit verschiedenen Aufgaben Punkte erspielen können.

Bei dieser Aktion spielen die Mitarbeitenden in verschiedenen Challenges gegen die Teilnehmenden. Von Aktionaufgaben über Kreatives bis hinzu Denkaufgaben ist hier für jeden etwas dabei.

Bei dieser Aktion dürfen die Jugendlichen mit verrückten Zutaten entweder bekannte Gerichte nachkochen, oder etwas ganz Neues kreieren.

Ein Quiz mit Fragen in verschiedenen Kategorien und Schwierigkeitsgraden.

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