Tool Pool

Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.

Wortwolken zeigen die Häufigkeit von Wörtern in einem Text an. Bibelclouds zeigen übersichtlich, worum es in einem biblischen Buch geht.

Material: Bibelclouds als Plakat, 1 Computer, 1 Beamer, Plakate, Stifte, Papier, Kleber

Beschreibung

Das Prinzip der Wortwolken stammt aus dem Internet: Je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer wird es dargestellt.
Vorgefertigte Wortwolken erlauben einen Überblick über große Textmengen. Mithilfe von Onlinetools wie https://praxistipps.chip.de/word-clouds-kostenlos-online-erstellen-die-besten-webseiten_30199 oder www.tagxedo.com lassen sich in kleineren Gruppen eigene Wortwolken erstellen. Für die Offline-Nutzung empfiehlt sich das Freeware-Programm Wordaizer.

Anwendungsbeispiel

Ideal ist es, wenn man einen mit dem Internet verbundenen Laptop und Beamer zur Verfügung hat. Die 66 Bibelclouds zu allen biblischen Büchern werden vorher im Raum so ausgelegt, dass man sie gut betrachten kann.

  1. Vorführung, wie man eine Wordcloud erstellt bzw. wie man sie liest. Dafür eignet sich gut ein aktueller Songtext.
  2. Auswahl einer Lieblingsbibelcloud in Gruppen von drei bis vier Personen.
  3. Kurzvorstellung der Bibelcloud. Eine/einer aus jeder Gruppe stellt die Lieblings-Cloud der Gruppe vor, indem sie/er fünf markante Worte vorliest und die Cloud zeigt. Impulse: „Was hat euch an dieser Cloud besonders gefallen? Welches Buch der Bibel könnte das sein?“
  4. Gruppenarbeit (45 Minuten). Impuls: „Ihr habt jetzt die Aufgabe, den anderen euer biblisches Buch schmackhaft zu machen und es so vorzustellen, dass sie Lust bekommen, darin zu lesen. Gestaltet dafür ein einladendes Werbeplakat.“ Danach: Präsentation und Abstimmung über die gelungenste Bibelbuch-Lese-Werbung

(Nach: www.bibelclouds.de/methode; www.thomas-ebinger.de/wp-content/uploads/Bibelclouds_mit_Konfis_Thomas_Ebinger.pdf.)

Den wichtigsten Vers finden.

Material: Papierstreifen, Stifte, 1 Bibeltext pro Person

Beschreibung

Diese Methode hilft, wesentliche Aussagen von Bibeltexten herauszuarbeiten und darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei kommt es fast unbemerkt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Text. Ziel ist es, mit demokratischen Mitteln den wichtigsten Vers auszuwählen.

Vorgehen:

  1. Der Text wird mit der gesamten Gruppe gelesen.
  2. Für jeden Vers wird eine kurze Inhaltsangabe gefunden und auf einen Papierstreifen geschrieben.
  3. Die Papierstreifen werden untereinander abgelegt und bilden so den gesamten Text ab.
  4. Nun beginnt die Verswahl in drei Wahlgängen: Zuerst werden alle „unwichtigen“ Aussagen des Textes auf die linke Seite gelegt, danach alle besonders wichtigen auf die rechte Seite. Von den besonders wichtigen Versen wird nun in geheimer Abstimmung der wichtigste Vers ausgewählt.

Variante

Es können auch ganze Verse ausgelegt werden, ohne sie zusammenzufassen. Auswahl erfolgt wie oben beschrieben.

Anwendungsbeispiel

Für alle Bibeltexte anwendbar.

Die Västeras-Methode bearbeitet (Bibel-)Texte mit Zeichen am Rand.

Material: 1 Bibeltext (mit Randspalte) pro Person, Stifte

Beschreibung

Jede/jeder liest und bearbeitet in Stillarbeit ihren/seinen Text mit folgenden vier Zeichen:

  • Fragezeichen: Das verstehe ich nicht.
  • Ausrufezeichen: Das leuchtet mir ein, das finde ich gut.
  • Pfeil: Das spricht mich persönlich an.
  • Blitz: Da bin ich anderer Meinung.

Anschließend wird Aussage für Aussage durchgegangen. Wer ein Fragezeichen gesetzt hat, meldet sich und versucht, die Frage zu präzisieren. Antworten müssen diejenigen, die kein Fragezeichen gesetzt haben. Anschließend können diejenigen sich äußern, die persönlich angesprochen oder anderer Meinung sind.

Die Methode sollte möglichst nicht für sich stehen, anschließend sollte man den Text in irgendeiner Form kreativ weiterbearbeiten.

Variante

Es können noch weitere Zeichen erfunden und vereinbart werden, z. B. eine „Hand“, wenn man zum Tun aufgefordert wird.

Anwendungsbeispiel

Als Text eignet sich z. B. der zwölfjährige Jesus im Tempel aus Lukas 2,41-52.

Arbeit mit einem Text in Schlangenform.

Material: 1 Textschlange

Beschreibung

Ein Text wird als Schlange (Querformat, DIN A3) ausgedruckt. Die Zeilen werden auseinandergeschnitten und dann in der Reihenfolge des Textes als lange Schlange wieder aneinandergeklebt.
Die Textschlange wird wild übereinandergelegt verteilt. Einige lesen nun einzelne Textfetzen vor. Dann hält jede/jeder ein Stück davon in der Hand und liest in zufälliger Reihenfolge den Abschnitt vor. Erst danach wird der Text von Anfang an in der richtigen Reihenfolge vorgelesen.
Dann wird die Textschlange wieder abgelegt. Jede/jeder darf sich ein für ihn besonderes Textstück herausreißen und mit ihm im Raum herumgehen und versuchen, ihn auf unterschiedliche Arten auszusprechen, z. B. andächtig oder aggressiv (nach: Dais, Petra: Das Spiel mit der Textschlange. In: Was dagegen, Jugendgottesdienstmaterial des Evang. Landesjugendpfarramts in Württemberg, 2002, S. 71 ff.).

Anwendungsbeispiel

Sehr gut eignet sich z. B. Psalm 23 oder Psalm 139.

Als Gruppe eine große Menge Text erfassen.

Material: Zeitungen, 1 Text oder Bibel pro Gruppe

Beschreibung

Man bildet drei oder mehr Gruppen, sodass in jeder Gruppe nicht mehr als vier Personen sind. Jede Gruppe bekommt den gleichen Text ausgeteilt (z. B. eine Ausgabe einer Tageszeitung). In 10 bis 15 Minuten Vorbereitungszeit muss die Gruppe versuchen, diesen Text so gut wie möglich zu erfassen. Am besten geht das, wenn man sich die Textmenge aufteilt, aber diesen Trick muss man nicht verraten.
Dann werden von der Spielleitung Fragen gestellt, die sich nur aus dem Text beantworten lassen. Jede richtige Antwort gibt 1 Punkt.

Variante

Man kann auch 2 Punkte pro Runde vergeben, den 2. Punkt bekommt die Gruppe, die zuerst die korrekte Fundstelle der Information benennt.

Anwendungsbeispiele

  • Thema Kirche: der letzte Gemeindebrief
  • Thema Jesus und Bibel: ein ganzes Evangelium Thema Religionen: Tageszeitung (Es werden nur Fragen gestellt, die etwas mit Glaube und Religion zu tun haben und sich z. B. auf Traueranzeigen, Gottesdienstinformationen beziehen.)

Die Methode bemüht sich um den Transfer des Demokratiebegriffs auf die persönliche Haltung der Menschen im Alltag. Dabei sollen Vorerfahrungen mit demokratischen Wahl- und Aushandlungsprozessen aufgenommen und erweitert werden.

Material: Moderationskarten, DIN-A4- oder DIN-A5-Papier, Kresse-Samen

Beschreibung

Einstieg: Gemeinsame Sammlung einer Mindmap zur Fragestellung „Was bedeutet Demokratie?“. Die diversen Stränge (auf Moderationskarten übertragen) werden die unterschiedlichen Vorstellungen von Demokratie verdeutlichen. Im Gruppengespräch und gemeinsamen Sortieren der Karte können die verschiedenen Formen und Erfahrungsräume bereits benannt werden.

Erarbeitung: Die unten beschriebenen Rollenspiele thematisieren unterschiedliche Aspekte und Entscheidungen in Alltagssequenzen, die verschiedene Haltungen deutlich machen. Die Teilnehmenden nehmen hierzu die szenische Beschreibung auf, setzen die Sequenz um und spielen sie anschließend nach ihren Vorstellungen weiter.

  1. Familie: Die Eltern verkünden das Ziel der Urlaubsreise für die nächsten Ferien. Die Kinder sind mit der Wahl nicht einverstanden.
  2. Familie: Die Familie sitzt beim Abendessen. Dabei teilt der Vater seiner Familie mit, auf welche Schule das jüngste Kind der Familie in Zukunft gehen wird. Wie reagieren die anderen Familienmitglieder?
  3. Jugendarbeit: In der Jugendgruppe wollen zwei Teilnehmende am gleichen Tag ihren 18. Geburtstag feiern. Allerdings können sie sich gegenseitig nicht leiden und würden sich wohl auch nicht einladen. Wie lassen sich die Feiern gestalten bei sich überschneidendem Freundeskreis und begrenztem Taschengeld?
  4. Schule: Die Klasse darf das Ziel und den Inhalt der Klassenfahrt bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler einigen sich untereinander auf eine Fahrt nach Hamburg und sammeln bereits voller Vorfreude mögliche Angebote, die man besuchen, und Ideen, die man umsetzen könnte. Am Tag der Entscheidung verkündet die Lehrerin: Es geht nach Bremen!
  5. Jugendarbeit: Die Pfarrerin freut sich darüber, dass sich die Jugend im Gottesdienst einbringen möchte und hat die Fürbitten schon fertig formuliert mitgebracht. Wie reagieren die Jugendlichen auf diese Form der Beteiligung?

Anschließend werden die Teilnehmenden nach ihren Empfindungen in den jeweiligen Rollen befragt. Dann steigen sie aus ihren Rollen aus und die Gruppe bespricht gemeinsam, wie demokratische Beteiligung und Mitbestimmung in der Szene ermöglicht oder verhindert wurde sowie welche Haltung notwendig wäre, um mehr Beteiligung und Mitbestimmung zu ermöglichen. Gegebenenfalls wird die Szene im Anschluss an das Gespräch noch einmal mit einem anderen Ausgang gespielt.

Alternative

Die Kurzgeschichte „Wir verkaufen nur den Samen“ nach G. Schöne vorlesen oder nacherzählen (www.materialboerse.ejo.de/wir-verkaufen-nur-den-samen): Ein junger Mann betrat im Traum einen Laden. Hinter der Theke stand ein Engel. Hastig fragte er ihn: „Was verkaufen Sie, mein Herr?“ Der Engel antwortete freundlich: „Alles, was Sie wollen.“ Der junge Mann begann aufzuzählen: „Dann hätte ich gern das Ende aller Kriege in der Welt, bessere Bedingungen für die Randgruppen der Gesellschaft, Beseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika, Arbeit für die Arbeitslosen, mehr Gemeinschaft und Liebe in der Kirche und … und …“ Da fiel ihm der Engel ins Wort: „Entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben mich falsch verstanden. Wir verkaufen keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen.“
Welche Samen bräuchte es, damit mehr demokratisches Verhalten im Alltag und in unserer Gesellschaft wachsen kann?
Die „Samen der Demokratie“ (bspw. Respekt, Toleranz, Kompromissbereitschaft) können nun gesammelt und auf Moderationskarten notiert werden.

Vertiefung: Im Anschluss werden die Teilnehmenden gebeten, für sich selbst mögliche Vorsätze für eine deutlichere demokratische Haltung im Alltag zu notieren. Gemeinsam können symbolisch Kresse-Samen gepflanzt und die persönlichen Vorsätze damit verknüpft werden.

Anwendungsbeispiel

Diese Einheit bietet sich im Kontext von Kirchenvorstandswahlen, Bundestagswahlen, Kommunalwahlen usw. an oder wenn es in der Kommune zu streitbaren Entscheidungen gekommen ist. Diese berühren die Lebens- und Alltagswelt der Teilnehmenden oft unbewusst und bieten einen aktuellen Anknüpfungspunkt sowie die Möglichkeit, vom expliziten Fall auf das gesamtgesellschaftliche Bild zu skalieren.

Eine Frage bekommt schriftlich viele voneinander unabhängige Antworten.

Material: 1 weißes DIN-A4-Blatt pro Person, Stifte, 1 Stoppuhr, 1 akustisches Signal

Beschreibung

Ein Bibeltext wird gemeinsam gelesen. Anschließend soll jede/jeder auf ein weißes Blatt Papier eine Frage zum Text aufschreiben, die sie/ihn beschäftigt. Diese wird ganz unten auf das Papier geschrieben. Anschließend wird das Blatt im Kreis nach links weitergegeben.
Ganz oben formuliert nun die Nachbarin / der Nachbar eine mögliche Antwort. Diese wird so nach hinten gefaltet, dass man sie nicht mehr lesen kann. Das Blatt wird so lange weitergegeben, bis es wieder am Ausgangspunkt angelangt ist. Die Fragenstellerin /der Fragensteller darf jetzt alle Antworten lesen und sich Gedanken dazu machen. Man kann nach einer gewissen Zeit ein akustisches Signal geben, dass die nächste Runde beginnt. Im anschließenden Gespräch werden die Fragen und Antworten ausgetauscht (nach: Hüttmann, Karsten / Pfalzer, Bernd: Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende, Neukirchener / Born / buch+musik, Neukirchen-Vluyn / Kassel / Stuttgart 2021, S. 79 – 80.).

Variante

Bei größeren Gruppen wandert das Blatt nach einer festgelegten Zahl von Antworten – empfehlenswert sind sechs bis acht Stationen – wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Anwendungsbeispiel

Für diese Methode eignen sich besonders Texte, die viele Fragen auslösen (z. B. das Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt 25,14-30), das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16).

Jeder der fünf Finger einer Hand stellt eine Frage an den Text.

Material: 1 Text oder 1 Bibel pro Person

Beschreibung

Ein (Bibel-)Text wird laut vorgelesen, jede/jeder kann selbst in den Text schauen. Jede/ jeder geht mithilfe der Finger verschiedene Fragen zum Text durch:

  • Daumen: Was gefällt mir am Text, wo spricht er mich an?
  • Zeigefinger: Worauf weist dieser Text hin, was soll ich tun?
  • Mittelfinger: Was stört mich am Text oder hätte man heute besser anders gesagt?
  • Ringfinger: Wo steckt in diesem Text etwas, das mir Mut macht?
  • Kleiner Finger: Was kommt mir in diesem Text zu kurz? Welche anderen Texte (der Bibel) kenne ich, die eine gute Ergänzung darstellen?

(nach: Hüttmann, Karsten / Pfalzer, Bernd: Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende, Neukirchener / Born / buch+musik, Neukirchen-Vluyn / Kassel / Stuttgart 2021, S. 53.)

Variante

Fünf Kleingruppen machen sich zu je einem Finger Gedanken und bringen die Antwort im Plenum ein.

Anwendungsbeispiel

Markus 14,3-9 (Salbung Jesu in Bethanien): 1. Mir gefällt, dass Jesus die Frau verteidigt, die aus Begeisterung für ihn verschwenderisch war. 2. Der Text weist darauf hin, dass es im Leben Wichtigeres gibt als Geld. 3. Mich ärgert, dass die Frau nur durch diese Aktion bekannt werden konnte. Jesus hätte doch auch Frauen in den Kreis seiner Jünger berufen können. 4. Jesus verspricht, dass er zu denen hält, die ihm mit großer Leidenschaft begegnen. 5. Ich wüsste gern, wie man sich richtig verhält, wenn Jesus nicht mehr da ist.

Methode der Selbstreflexion durch Schreiben.

Material: Papier (bunt), Briefumschläge, Stifte, Musik, 1 Abspielgerät

Beschreibung

Die Jugendlichen schreiben sich selbst einen Brief, welcher ihnen nach einiger Zeit (oft nach einem Jahr) zugeschickt wird. Wichtig ist, dass das Briefgeheimnis gewahrt wird, die Jugendlichen das Briefkuvert also selbst verschließen sowie mit einer aktuellen Adresse versehen. Diese Methode dient der Selbstreflexion der/des Schreibenden. Der Briefinhalt kann entweder ganz frei bestimmt oder es kann ein Impuls vorgegeben werden. Wichtig ist, dass das Setting stimmig, privat aber dennoch einladend zum Nachdenken ist. Ein Tisch pro Brief wäre sinnvoll. Auch kann leise Hintergrundmusik eingesetzt werden.

Anwendungsbeispiel

Es empfiehlt sich, diese Methode anzuwenden, wenn ein größeres Zeitfenster vorhanden ist (z. B. auf einer Konfi-Freizeit). Der Brief könnte dann über mehrere Tage verteilt geschrieben werden. Möglich wäre auch ein ganzer Tag zum Thema Identität. Denkbare Impulse: „Was möchte ich mir heute in einem Jahr sagen?“ oder „Wie sieht mein Leben kurz vor der Konfirmation aus?“ „Worauf freue ich mich?“ „Was macht mir Angst?“

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