Bleib sauber!

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Bleib sauber!

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten
Einsatzgebiet: Freizeiten
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 15-20 Min.)
Bibelstelle: 1. Korinther 6,12-6,20 anzeigen
Bibelstelle
1. Korinther 6,12-6,20

Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes

12Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. 13Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichtemachen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. 14Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.

15Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! 16Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: »Die zwei werden ein Fleisch sein« (1. Mose 2,24). 17Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 18Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb seines Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe. 19Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 20Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Besen (2), Putzlappen, Bildkarten (zum Thema Liebe und Sexualität)
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1. Erklärungen zum Text

Im Text spricht Paulus die sittlichen Missstände in der Gemeinde in Korinth an. Sein Thema hier: außereheliche Sexualität. Nach dem AT war außerehelicher Geschlechtsverkehr verboten. Die Strafe, die jemand bekam, wenn er mit jemandem Sex hatte und danach eine andere heiratete, war die gleiche Strafe wie für jemanden, der Ehebruch begangen hatte: der Tod. Das heißt, vorehelicher Geschlechtsverkehr bedeutete Ehebruch dem zukünftigen Ehepartner gegenüber. Zwar wurde in der Praxis zur Zeit von Paulus das Vergehen nicht mehr so streng bestraft, der Text macht jedoch deutlich, wie wichtig dieses Thema war.

V. 13-16: Paulus bezieht sich in seinen Erklärungen auf das Bild der Ehe („Die zwei werden ein Fleisch sein.“ V.16). Weil der Geschlechtsverkehr eine Ehe besiegelte oder eben auch brach, war dieses Bild für die Juden und die Lehrer, die sich im AT auskannten, verständlich und nachvollziehbar. Prostitution galt als Gewerbe wie jedes andere, auch wenn es wenig angesehen war. Verachtet waren in der Regel die Prostituierten, nicht die Männer, die sie aufsuchten. Sie waren in Gasthäusern jederzeit zu haben und waren meist Sklavinnen, die als Säuglinge ausgesetzt worden waren. Juden verurteilten die Prostitution stark (auch wenn sie selbst nicht ohne Fehler waren in diesem Bereich) und stellten sich somit gegen die in der damaligen Zeit bestehenden Ansichten. Paulus macht hier klar, dass das Aufsuchen einer Prostituierten nicht zum Guten dient, weil es unseren Körper entheiligt – nicht weil die Prostituierten so schlechte Menschen waren, sondern weil man Gottes Ehegebot nicht ernst nahm.

V. 17: Hier nimmt Paulus darauf Bezug, dass laut dem AT durch den alten Bund Gott mit seinem Volk verheiratet ist. Somit sind diejenigen, die an ihn glauben, „ein Geist“ mit ihm, sie sind vereint in einer engen, vertrauten Bundesbeziehung, genauso wie Frau und Mann, die miteinander verheiratet sind. Wenn also ein Christ zu einer Prostituierten geht, entweiht er seinen Körper, der doch eigentlich Gott gehört.

V. 20: Dass man Gott mit dem Körper ehrt, war dem griechischen Denken sehr fremd, aber genau das macht Paulus deutlich. Der Ausdruck „erkauft“ bezieht sich auf die Befreiung und Erlösung aus der Sklaverei. Aber natürlich bezieht Paulus das auch auf die Rettung, die Christen durch Jesus haben. Er hat teuer erkauft, dass die Menschen „sein“ sind.

2. Bedeutung für heute

2.1 Alles erlaubt?!

„Alles ist mir erlaubt, solange es mir nur gut tut“. Das hört man heute immer wieder. Und doch fordert dieser Text heraus, genauer hinzusehen, wie wir mit unserem Körper und auch mit unserer Sexualität umgehen. Über das Thema Sexualität wird nicht häufig in christlichen Gruppen gesprochen. Zu heikel scheint das Thema. Ist es nicht jedem selbst überlassen, wie er seine Beziehung lebt und wie er mit dem Thema Sexualität umgeht? Ist es also überhaupt erlaubt, über das Thema Sexualität zu reden? Oder erlauben wir anderen nicht, in unser Leben hineinzureden?

Im Text geht es darum, wie wir mit unserem Körper umgehen. Lassen wir uns von unseren Sehnsüchten und unserem Verlangen beherrschen oder gehen wir selbstdiszipliniert mit unserem Körper um? „Nicht alles dient zum Guten“ – manches schadet uns sogar. Es gehört Mut und Entschlossenheit dazu, uns nicht von unseren Bedürfnissen beherrschen zu lassen (damit meine ich nicht nur die Sexualität, sondern auch alles andere, was unserem Körper nicht gut tut, z.B. auch das „Fast Food“, das man so viel schneller und billiger bekommt oder die Schokolade, der ich einfach nicht widerstehen kann).

2.2 Der Heilige Geist wohnt in mir

Der Text will uns bewusst machen, dass in uns jemand Heimat hat und wohnt, der viel größer ist als alle unsere Sehnsüchte und Bedürfnisse. Wenn wir mit Jesus leben, dann lebt er in uns. Darum verändert es auch etwas, wenn wir einfach nur unserer selbstsüchtigen Lust nachgehen und nicht danach fragen, was der Heilige Geist in uns eigentlich zeigen möchte. Das wichtige ist nicht, was ich will und brauche, sondern was Gottes Geist in mir will. Wir gehören ihm und sind so sein Eigentum. Darum möchte er auch nicht, dass ich meiner Seele und meinem Körper schade. Gott gibt sich nicht mit einer schmuddeligen Hinterhofwohnung zufrieden, sondern er will es sauber, ordentlich und blitzblank. Es ist klar, dass wir das ohne Gottes Hilfe nicht schaffen werden. Aber das heißt auch nicht, uns einfach nur den Wünschen hinzugeben. Jesus will, dass wir sauber bleiben.

2.3 Und jetzt?

Ich glaube, es geht darum, sich bei diesem Text ehrlich zu hinterfragen, wo man selbst unrein und ungut mit seinem Körper umgeht. Es hilft nicht, sich alles zurecht zu biegen, sondern auch die ungemütlichen Themen an sich heranzulassen, um weiter an sich zu arbeiten. Denn du bist Gottes Eigentum, teuer erkauft, von ihm gerettet und befreit. Es geht nicht darum, dich unter Druck zu setzen, sondern darum, mit dem, der dich erkauft hat, in enger Beziehung zu leben.

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Icebreaker zum Thema sauber bleiben

Entweder eine Runde Putzlappen-Hockey spielen. Dabei treten immer zwei gegeneinander an. Es gibt einen Putzlappen und zwei Besen dazu. Das Ziel ist, den Putzlappen zuerst mit dem Besen im gegnerischen Tor zu versenken (Stuhl). Wenn zwei Teams gegeneinander antreten, bekommt jeder im Team eine Nummer. So muss der Spielleiter nur noch die Nummer rufen. Welches Team gewinnt?
Oder zu Beginn der Gruppenstunde erst einmal eine Putzaktion einläuten und jeden Teilnehmer mit einem Putzlappen ausstatten. Dann wird für ca. 10-15 Minuten gemeinsam geputzt – entweder ein bestimmtes Areal oder einen bestimmten Gegenstand, der die Putzaktion auch wirklich nötig hat.

3.2 Ins Gespräch kommen

Es gibt alle möglichen Bildkarten auf dem Boden zum Thema Liebe und Sexualität. Jeder darf sich ein Bild aussuchen, das seiner Meinung nach zum Thema passt. Dann gibt es eine Runde, wo alle sagen dürfen, warum sie sich das Bild ausgesucht haben und wie es für sie zum Thema passt. (Karten findest du zum Beispiel unter http://mysoularium.de/)

3.3 Bibeltext gemeinsam lesen

Fragen zum Bibeltext

Da diese Fragen teilweise sehr ans Eingemachte gehen, wäre es eine gute Möglichkeit, die Gruppe zu teilen und entweder geschlechtsgetrennte Kleingruppen zu machen oder zumindest eine Frauen- und eine Männergruppe zu bilden.

  • Was an dem Bibeltext findest du die stärkste Herausforderung?
  • Was am Bibeltext ermutigt dich?
  • Wie gehst du mit deiner eigenen Sexualität um? Hast du Menschen, mit denen du über das Thema reden kannst?
  • In diesem Text ist Unzucht jede Art von Geschlechtsverkehr außerhalb einer Ehe. Kannst du dem zustimmen oder bist du völlig anderer Meinung?
  • Was bringt dich am meisten „in Versuchung“, ungut mit deinem Körper umzugehen? Wie kannst du dich solchen Situationen entziehen?
  • In welchen Bereichen gehst du mit deinem Körper nicht so um, dass es dir gut tut? Wo fühlst du dich unrein?
    • Bereich Sexualität
    • Bereich Essen
    • Bereich Selbstsorge (genügend essen, schlafen,…)
  • Was könnte dir helfen, selbstdisziplinierter zu sein, um gut mit deinem Körper umzugehen?
  • Der Heilige Geist wohnt in dir, wenn du zu Jesus gehörst! Wie zeigt sich das in deinem Alltag?
  • Wann war dir das letzte Mal bewusst, dass der Heilige Geist in dir wohnt? An welcher Situation hast du das gemerkt?

3.5 Hausaufgabe

Such dir eine Person, die dir ganz ehrlich Feedback geben darf, wie du mit deinem Körper umgehst. Am besten eine Person, der du vertraust, die dich voranbringen möchte, ehrlich ist, ohne dich zu verletzen und von der du Rückmeldung annehmen kannst.

  • Autor / Autorin: Katja Bachmann
  • © Deutscher EC-Verband
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