Verband: | ![]() |
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Zeitbedarf: | 20-30 Min. (Vorbereitung: 15-20 Min.) |
Materialart: | Hintergrund/ Grundsatz |
Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre) |
Einsatzgebiet: | Schulung |
Redaktion: | TEC: |
Friedemann Stöffler erläutert hier sehr ausführlich die Diskussion innerhalb der kirchenpolitischen Gruppierung „Kirche für morgen“ zum Thema Homosexualität. Insbesondere weist er darauf hin, dass diese Frage die Kirche nicht auseinander treiben darf, sondern ertragen, auch erlitten werden muss.
Mein Eindruck ist, und Erfahrungen von Christen z. B. in den USA bestätigen dies, dass zurzeit kaum ein Thema so geeignet ist zu polarisieren, wie dieses Thema. Gemeinden trennen sich wegen der Frage des Umgangs mit gleichgeschlechtlich Lebenden. Man hat den Eindruck, an dieser Frage scheiden sich die Geister.
Auch bei „Kirche für morgen“, einer kirchenpolitischen Gruppierung in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, die sich für die Erneuerung der Kirche einsetzt (Näheres unter www.kirchefuermorgen.de), haben wir lange zum Thema Umgang mit Homosexualität in der Kirche geschwiegen. Uns war klar, wenn das Thema auf die Tagesordnung kommt, dann wird das ein schwieriger Prozess, gerade weil wir uns dabei nicht einig sind. Als das neue Pfarrerdienstrecht der EKD auch in Württemberg auf der Tagesordnung stand, konnten und wollten wir uns nicht mehr davor drücken. Und so entstand ein langer, ja auch schwieriger Prozess, mit vielen Gesprächen mit Betroffenen, aber auch theologischen Gesprächen anhand biblischer Texte.
Die einen zitieren Bibelstellen aus 3. Mose und Korintherbrief, andere berufen sich auf die Schöpfungstexte und die Ehe aus Mann und Frau als Schöpfungsordnung, um klar zu sagen: In der Bibel wird Homosexualität verurteilt. Die anderen erwähnen, dass Jesus kein einziges Wort zum Thema Homosexualität sagt und argumentieren, dass es meist um das Abwehren einer homosexuellen Beziehung neben einer heterosexuellen Ehe ging und das Thema der anderen Polarisierung damit gar nicht gemeint war.