(D)ein Licht ist im Eimer? Lass dein Licht leuchten!

Einheit | Stundenentwurf
Einheit | Stundenentwurf

(D)ein Licht ist im Eimer? Lass dein Licht leuchten!

Enthalten in:
Materialart: Stundenentwurf
Zielgruppen: Jugendliche, Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: CVJM Westbund
Redaktion: KON
Zeitbedarf: 90 Min. (Vorbereitung: 20 Min.)
Benötigte Materialien: Flipchart (oder Kärtchen), Stift(e), A4 Papier, Kreppband
Anhang:
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Ein Stundenentwurf, der euch ins Gespräch bringen soll über Gaben und Talente, Stärken und Schwächen und wie ihr euer Licht in dieser Welt leuchten lassen könnt.

Unter dem Scheffel ist alles im Eimer!

Wir sollen unser »Licht nicht unter den Scheffel stellen«, heißt es in der Bibel. »Scheffel«: ein Wort, das für uns heute eher unbekannt ist – aber ein Sprichwort, das man immer noch kennt, auch außerhalb des christlichen Kontext. »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel« wird verwendet, wenn wir jemandem sagen wollen: »Keine falsche Bescheidenheit! Sei nicht so schüchtern – du hast was zu bieten, und das kannst du ruhig zeigen!«

Der Scheffel war in früheren Zeiten ein Gefäß, mit dem z. B. Getreide abgemessen wurde – vielleicht so etwas wie ein kleiner Eimer. Jesus benutzt diesen Gegenstand, der inzwischen sprichwörtlich geworden ist, als Bild – nachzulesen in Matthäus 5,14–16:

Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Eigentlich ganz logisch: Niemand würde eine Lampe oder ein Licht anzünden und es dann unter einem Eimer verstecken – dann sieht es ja niemand, und das Licht nützt nichts. Jesus spricht in diesem Bild nicht nur die Gaben und Fähigkeiten jedes Einzelnen an – er sagt »ihr«. Dazu später noch ein bisschen mehr. Zunächst einmal eine persönliche Frage:

Was für ein Licht bist du?

Wie hört sich das für dich an, wenn Jesus sagt: »Ihr seid das Licht für die Welt«? Fühlst du dich angesprochen? Kannst du damit was anfangen? Oder ist dir der Gedanke zunächst mal etwas fremd, dass du eine Leuchtkraft haben könntest – wie auch immer die aussieht?

Aufgabe:

Sammelt gemeinsam alle möglichen Lichtquellen und Leuchtkörper, die euch einfallen. Schreibt sie auf ein Flipchart oder auf Kärtchen. Ihr werdet bestimmt staunen, weil euch immer noch mehr einfallen als zunächst vielleicht geahnt. Ein paar Beispiele: Scheinwerfer, Taschenlampe, Teelicht, Sonne, Lampion, Neonröhre, Streichholz, Notbeleuchtung, LED-Lampe, Wunderkerze, Blaulicht, Öllampe, Arbeitsleuchte, Kronleuchter, Stirnlampe, Leuchtturm, Lichterkette, Leselampe, Knicklicht, Altarkerze, Straßenlaterne, Blitzlicht, …

Frage: Welches Licht, meinst du, würde dich am besten beschreiben? Welche Eigenschaften passen deiner Ansicht nach am besten zu dir? Tauscht euch darüber in der Gruppe aus. Vielleicht schätzt ihr euch auch gegenseitig ganz unterschiedlich ein.

Was kann ich eigentlich?

Druckt die Kopiervorlage der »Gaben-Checkliste« am Ende dieses Beitrags für die Teilnehmenden aus. Nun haben alle etwa 10 Minuten Zeit (bei Bedarf auch länger), die Checkliste für sich allein durchzugehen und anzukreuzen:

  • Was meinst du, was dir liegt? Wo hast du eine Stärke?
  • Wo hast du schon mal Feedback von anderen bekommen?
  • Woran hast du richtig Spaß? Womit kannst du viel Zeit verbringen?

Ermutigt die Mädchen, eigene Punkte zu ergänzen – und sich die Unterpunkte genau anzusehen, denn: Es mag zum Beispiel sein, dass ich mich nicht als besonders sportlich einschätzen würde, dass ich aber z. B. im Bereich Balance oder Geschicklichkeit tatsächlich begabt bin und daher dort ein Kreuzchen setzen kann.

Wenn alle fertig sind, wartet noch mit dem Austausch und macht zuerst folgende Aktion:

Warme (Licht-) Dusche

Eine Aktion, die ihr vielleicht kennt: Jeder und jede bekommt mit Krepp-Klebeband ein Blatt Papier auf den Rücken geklebt und einen Stift in die Hand. Nun geht ihr im Raum umher und schreibt den anderen auf den Rücken, welche Stärken ihr bei ihnen kennt oder welche ihrer Eigenschaften ihr besonders schätzt.

Weist vorher darauf hin, dass die Mädchen darauf achten, dass ALLE etwas auf ihr Schild geschrieben bekommen – und sich Mühe geben, auch die vielleicht nicht so offensichtlichen Fähigkeiten zu benennen, die eben nicht immer im Mittelpunkt stehen.

Danach hat zunächst jede Zeit, sich ihren beschriebenen Zettel durchzulesen. Anschließend könnt ihr euch in der großen Runde austauschen:

  • Seid ihr mit der Einschätzung der anderen einverstanden?
  • Deckt sich ihre Wahrnehmung eurer Stärken mit euren eigenen?
  • Wo gibt es Unterschiede oder Ergänzungen?

Let your light shine!

  • Was könnte es nun bedeuten, wenn Jesus gesagt hat: »Lasst euer Licht leuchten!«?
  • An welcher Stelle könntest du dein persönliches Licht einbringen, es leuchten lassen, es sichtbar machen – und damit Licht in die Welt bringen, sei es auch noch so klein?
  • Was würde sich in eurer Umgebung (CVJM, Schule, Familie, Freundeskreis …) ändern, wenn euer persönliches Licht dort sichtbar würde?

Dazu eine kleine Geschichte:

Ein König hatte zwei Söhne. Als der König alt wurde, meinte er, es wäre nun an der Zeit, seine Nachfolge zu regeln. Er versammelte seine Söhne und sein ganzes Gefolge in seinem Thronsaal und sagte:

»Ich gebe euch eine Aufgabe, die ihr bis heute Abend lösen sollt. Ihr bekommt jeder fünf Silberstücke von mir und sollt dafür etwas finden, mit dem ihr diesen Thronsaal füllen könnt. Wer diese Aufgabe am besten löst, soll mein Nachfolger auf dem Thron werden!«

Die beiden Söhne machten sich auf und suchten, womit sie den Saal füllen könnten. Der ältere Sohn kam an einem Getreidefeld vorbei, das gerade abgeerntet worden war; das abgedroschene Stroh lag noch dort, große Mengen sogar, und der Königssohn einigte sich mit den Bauern, dass sie für fünf Silberstücke all das Stroh zum königlichen Palast bringen sollten. So sah er zufrieden zu, wie der riesige Thronsaal mit dem Stroh gefüllt wurde, und sagte schließlich zu seinem Vater, dem König: „Siehst du, ich habe es geschafft! Der Saal ist voll. Du brauchst gar nicht mehr auf meinen Bruder zu warten!“ Doch der König wollte sehen, was der jüngere Sohn wohl mitbringen würde.

Dieser kam schließlich am Abend mit einer einzelnen Kerze, die er für eine der Münzen gekauft hatte. Er ließ das Stroh wegräumen, stellte die Kerze mitten in den Saal, in dem es zum Abend hin schon dunkel geworden war, zündete sie an, und mit ihrem Schein füllte die Kerze den Raum bis in jeden Winkel.

»Du sollst mein Königreich erben und mein Nachfolger werden«, sagte der König.

Ein schönes Beispiel dafür, dass selbst ein kleines und vermeintlich unscheinbares Licht eine große Wirkung haben kann! Wie gut, dass der Königssohn es nicht unter einen Eimer gestellt hat – niemand hätte es gesehen.

Glaub nicht, dass dein Licht zu klein oder zu schwach ist! Gerade wenn es rundherum dunkel ist, kommt auch ein kleines Licht dazu, seine Wirkung zu entfalten.

IHR seid das Licht der Welt!

Nun hat Jesus ja ausdrücklich im Plural gesprochen: »IHR seid das Licht für die Welt!« und »Euer Licht soll vor den Menschen leuchten!« Das ist ja eigentlich ein-leuchtend: Mehrere Lichter oder Lampen sind noch besser sichtbar als eins alleine – und werden die Umgebung noch heller machen. Das kann zum einen bedeuten, dass wir uns mit unseren Stärken zusammentun, mit den Gaben und Talenten, über die wir heute nachgedacht und gesprochen haben.

Austauschrunde: Wie könnte das ganz praktisch aussehen?

Jesus hat aber nicht nur unsere menschlichen, leuchtenden Eigenschaften gemeint. Er hat mit diesem Licht auch unseren Glauben, unsere Hoffnung für dieses Leben und diese Welt gemeint, denn das ist vielleicht sogar unsere größte Stärke als Christen!

Wenn Christen sich zusammenschließen und ihren Glauben und ihre Hoffnung für alle anderen sichtbar machen, dann wird es in dieser Welt, in den dunklen Zeiten, in den finsteren Ecken, auf einmal hell. Dafür müssen wir keine Glaubens-Superhelden sein, denn schon ein kleines Licht sorgt dafür, dass es in der Umgebung nicht mehr dunkel ist.

Dafür müssen wir uns noch nicht einmal besonders anstrengen – Jesus sagt: »Ihr SEID das Licht«, nicht: »Strengt euch gefälligst an, damit ihr Licht werdet!« Es geht darum, uns nicht zu verstecken mit dem, was die Welt heller machen kann – mit unseren kleinen und großen Gaben, mit unserem kleinen oder großen Glauben an den, der selbst das Licht ist.

  • Autor / Autorin: Tanya Worth
  • © CVJM Westbund
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