Der letzte und größte Prophet

Einheit | Bibelarbeit
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Der letzte und größte Prophet

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde, Predigtvorbereitung
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 10-25 Min.)
Bibelstelle: Johannes 1,29-34 anzeigen
Bibelstelle
Johannes 1,29-1,34

29Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! 30Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich. 31Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er offenbar werde für Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.

32Und Johannes bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. 33Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft. 34Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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1. Erklärungen zum Text

In allen Evangelien wird von der Taufe Jesu berichtet. Sie steht bei allen vier Evangelisten vor dem Beginn von Jesu Wirken. Sie ist quasi der Startschuss für die drei Jahre, die Jesus unterwegs sein wird, um Gottes kommendes Reich zu verkündigen. Mit im Mittelpunkt steht Johannes der Täufer, der Jesus tauft und auch Zeugnis ablegt. Doch wer war dieser Mann eigentlich?

Die Geschichte seiner Zeugung und Geburt kennen wir gut. Elisabeth und Zacharias waren bis ins hohe Alter kinderlos geblieben, bis der Engel Gabriel Zacharias persönlich die wunderbare Botschaft überbringt, dass sie doch noch Eltern werden (s. Lk 1). Die erste Begegnung von Johannes und Jesus findet im Verborgenen statt, da beide noch nicht geboren sind. Maria besucht ihre Verwandte und als Maria das Haus betritt, hüpft Johannes im Bauch seiner Mutter vor Freude (s. Lk 1,39-45). Über die Kindheit und Jugend von Johannes berichtet uns die Bibel nichts. Vor seinem Wirken als Prophet zieht sich Johannes in die Wüste zurück. Wie die Propheten des Alten Testamentes lebt Johannes einen einfachen Lebensstil. Er war bekleidet mit einem Kamelfell und aß Heuschrecken und wilden Honig. Er war ca. 34 Jahre alt, als er mit seinem öffentlichen Wirken in der Wüste Judäas begann (Mt 3,1). Interessanterweise ging nicht Johannes zu den Menschen, sondern sie kamen zu ihm. Er predigte und rief, wie alle Propheten vor ihm, zur Umkehr auf. Seine Botschaft hat aber nochmal eine andere Dringlichkeit, denn Johannes weiß: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ (Mt 3,2) Umkehr ist notwendig, weil der, der an Gottes Reich teilhaben will, rein sein muss. Johannes war, soweit uns bekannt ist, der erste, der andere zur Taufe untertauchte. Diese sehr bildliche Reinigung, sollte die innere Reinigung verdeutlichen. Allerdings taufte Johannes „nur“ mit Wasser – er wusste genau, dass der, der nach ihm kommt (Jesus) mit dem Heiligen Geist taufen wird und damit auch neues Leben schenkt. Jesus macht in Matthäus 11,11 die höchste Aussage über Johannes: Es gebe keinen größeren unter den Menschen als Johannes. Damit stellt ihn Jesus noch über Mose und Elia. Johannes war das letzte und wichtigste Glied in der Reihe der Propheten und steht als Bindeglied zwischen Altem und Neuem Bund.

2. Bedeutung für heute

Johannes wird uns als Visionär beschrieben. Schon im Bauch seiner Mutter kann er die Anwesenheit Jesu spüren. Und als Jesus nun zu ihm kommt, um sich von ihm taufen zu lassen, weiß Johannes: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ Er ist sich ganz sicher, wer und was Jesus ist und gibt darüber auch bereitwillig Zeugnis („Dieser ist Gottes Sohn“).

  • Wie sieht das in unserem Leben aus?
  • Natürlich können wir Jesus nicht sehen, doch wie oft haben wir schon gespürt, dass er bei uns ist?
  • Oder dass er uns konkret führt und leitet?
  • Wie steht es um unser Bekenntnis zu Jesus?
  • Wann hast du das letzte Mal jemandem bekannt, dass du an Jesus Christus glaubst und auch glaubst, dass dieser Jesus Gottes Sohn ist?

Jede Religion hat einen Gott, doch nur wir als Christen haben Jesus Christus, unseren Erlöser und Herrn. Da unterscheiden wir uns gewaltig von allen anderen Religionen. An Jesus scheiden sich die Geister. Nicht nur damals, auch heute. Übrigens, auch Johannes kommen später Zweifel. Als er im Gefängnis sitzt und von Jesu Taten hört, ist er sich plötzlich unsicher. Und er schickt einige seiner Jünger, um Jesus zu fragen: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“ Das finde ich sehr interessant! Johannes hat sich wohl die Sache mit Jesus anders vorgestellt. Und schwupp di wupp fühle auch ich mich ertappt.

  • Welche Vorstellungen und Wünsche hast du an Jesus?
  • Wie sollte er sein, was sollte er deiner Meinung nach tun?

Die Menschen damals waren von Jesus immer wieder überrascht. Auch wir sollten uns diese Denkweise angewöhnen: Jesus überrascht mich wahrscheinlich immer wieder und er ist doch ganz anders wie ich es mir ausdenke! Johannes war auf der einen Seite Visionär, auf der anderen Seite Zweifler. Wie gut, dass uns die Bibel davon offen und ehrlich berichtet und Jesus sich auch nicht beleidigt abwendet deshalb! Er kennt auch uns durch und durch, er weiß um unsere starken Stunden und um unsere schwachen Momente, wo es uns enorm schwer fällt zu glauben. Ich kann deshalb viel von Johannes lernen: Mich ganz zu Jesus zu bekennen und ihn als Sohn Gottes zu bezeugen. Und in schwachen Momenten zu Jesus zu gehen (bzw. andere gehen lassen, zum Beispiel in einem Gebet zu zweit) und ihn zu bitten, sich ganz neu zu offenbaren. Um Johannes eine Antwort auf seine Frage zu geben, verweist Jesus auf seine Taten, die schon im Alten Testament beschrieben werden und die ihn als Messias ausweisen.

3. Methodik für die Gruppe

Um das Thema in der Gruppe zu behandeln, könnt ihr verschiedene Schwerpunkte wählen und diese in Kleingruppen bearbeiten. Nachdem in den Gruppen das Thema ausreichend besprochen wurde, werden die Gruppen durchmischt, wobei immer ein oder zwei Personen der jeweiligen Gruppe sitzen bleiben. In der neuen Gruppierung sollen dann zu jedem Schwerpunkt „Experten“ aus den Arbeitsgruppen vorhanden sein, die dann in der neuen Konstellation von ihren Erkenntnissen und Fragen berichten. Besorgt euch für diese Gruppenphase noch weiteres Arbeitsmaterial zu den Themen

  • Jesus bezeugen
  • Taufe
  • mein Gottes-/Jesusbild
  • Propheten

Ihr könnt z. B. auf das Buch „Jesus Freaks“ zurückgreifen, zu dem Thema „Jesus bezeugen“. Hier können bewegende Berichte miteinander gelesen werden. Auch zum Thema Taufe gibt es verschiedene Fachartikel bzw. Fachbücher. Zum Beispiel in der Verbandszeitschrift des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes „gemeinsam.glauben.leben“ (kann bei mir als pdf angefordert werden). In der dritten Gruppe kann auf einem großen Papier „das Jesusgesicht“ gemalt werden und die Gruppe bringt die Vorstellungen und Wünsche auf das Papier, die sie von Jesus bzw. an Jesus hat. Zusätzlich kann der Wikipedia-Artikel zu Jesus Christus kritisch gelesen werden. Die vierte Gruppe kann ein paar Propheten des Alten Testamentes auswählen und für diese Personen Steckbriefe oder Kurzlebensläufe erstellen.

In der Gruppenphase können zu den Themen folgende Fragen bearbeitet werden:

Jesus bezeugen

  • Wann hattest du das letzte Mal die Möglichkeit, Jesus zu bezeugen? Wie ist es gelaufen?
  • Gab es Situationen, in denen du geschwiegen hast? Wieso?
  • Wie kann ich denn heute Jesus bezeugen, ohne dass mein Gegenüber nur „Bahnhof“ versteht?

Die Taufe

  • Bist du getauft? Als Kind, als Jugendlicher, als Erwachsener?
  • Wie hast du deine Taufe erlebt, was war dir wichtig?
  • Welche verschiedenen Taufmöglichkeiten kennt ihr und was findet ihr gut bzw. nicht so gut?

Mein Jesusbild

  • Wie stellst du dir Jesus vor? Wie sollte er sein?
  • Hast du eine Begebenheit der Bibel im Kopf, wo Jesus dich überrascht? Wenn ja, welche und warum?
  • Welche falschen Vorstellungen über Jesus musstest du schon begraben?

Propheten

  • Welche Propheten kennt ihr? Was haben sie getan?
  • Was haben alle Propheten gemeinsam?
  • Was würdest du sagen: Mose, Elia, Johannes – wer ist der größte Prophet und warum?

Nach dieser Gruppenphase können die Ergebnisse bzw. offen gebliebene Fragen im Plenum besprochen werden. Evtl. wird erst jetzt, nach dieser Vorarbeit, der vorgeschlagene Text gemeinsam gelesen. In einer dritten Gruppenphase geht es dann konkret um den Text:

  • Was wird uns von Johannes berichtet? Was wissen wir zusätzlich?
  • Warum kann Johannes Jesus so stark bezeugen?
  • Wie unterscheiden sich die Taufe des Johannes und die Taufe, die später Jesus beauftragt und die die Jünger/Apostel durchführen?
  • Jesus wird von Johannes als Gottes Lamm bezeichnet. Was bedeutet das konkret, auch für meinen Glaubensalltag?

Liedvorschläge zum Thema:

  • Ich kann nicht schweigen
  • Jesus Erlöser der Welt (Was für ein Mensch)
  • Autor / Autorin: Simon Lubberger
  • © Deutscher EC-Verband
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