Der Töpfergott

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Der Töpfergott

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene (18+)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 20-40 Min.)
Bibelstelle: Jesaja 64,7 anzeigen
Bibelstelle
Jesaja 64,7

7Aber nun, Herr, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Weitere Bibelstellen: Jeremia 18,1-18,6, Römer 9,21-9,23
Benötigte Materialien: Tongefäße (zur Deko), Ton, Plastikplane, Bibel(n), Zettel (mit Fragen)
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Zu Besuch in der Tonwerkstatt Gottes

1. Vorbemerkungen

In der Teenagerzeit sind die Teens gefordert, ihre eigene Identität zu erkennen, sich selbst zu gestalten, an sich zu arbeiten und sich formen zu lassen. Vieles formt unser Leben. Allen voran die Kernfamilie. Aber auch Freunde, die Schule, Umstände, Fernsehen und unsere Sichtweise der Welt.

Nimm dir als Mitarbeiter an dieser Stelle kurz Zeit und überlege dir: Was hat dein Leben geformt? Wie formte Gott bisher dein Leben?

2. Zielgedanke

Die Teenager sollen durch diesen Stundenentwurf verstehen, dass sie in den Händen Gottes zu einzigartigen und außergewöhnlichen Menschen werden.

Vorbereitung und Raumgestaltung

Suche dir im Vorfeld unterschiedliche Tongefäße aus deinem Freundeskreis oder Familienumfeld und stelle sie in eurem Jugendraum auf. Das können Tassen, Teller, Krüge oder dergleichen sein. Wichtig ist, dass die Gefäße unterschiedlich sind und nicht alle gleich aussehen. Organisiere außerdem noch eine Packung Ton. Die bekommst du im Baumarkt, in einem Bastelgeschäft oder übers Internet. Stelle die Packung Ton mitten in den Raum und vergiss nicht eine Plastikplane darunterzulegen.

4. Einstieg

Nachdem du die Teens begrüßt hast, erkläre ihnen kurz, dass die Töpferei eines der ältesten Handwerke der Menschheitsgeschichte ist. Im Laufe der letzten Jahrhunderte haben die Menschen gelernt, eine große Vielfalt an Gefäßen und anderen Gegenständen aus Ton zu schaffen. Schaut zusammen die Dokumentation zum Thema Töpfern an.

5. Hauptteil

In der Bibel wird die Arbeit eines Töpfers mit Gottes Umgang mit uns Menschen verglichen. Wie auch ein Tongefäß vom Töpfer erschaffen wurde, so hat Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen (vgl.: 1. Mose 1,26; 2,7). Auch Jesaja verwendet dieses Bild: „Trotzdem bist du unser Vater, Jahwe! Du bist der Töpfer, wir sind der Ton; wir alle sind Gefäße deiner Hand“ (Jes 64,7). Darüber hinaus kann man an verschiedenen anderen Stellen der Bibel diesen Vergleich finden (vgl. Jer 18,1-6; Röm 9,21-23).

Bibeltext

Teile nun die Teenager in Gruppen ein und gib jeder Gruppe eine der folgenden Bibelstellen: Jeremia 18,1-6 und Römer 9,21-23.

Auf einem Zettel druckst du folgende Fragen aus, die von den Teens beantwortet werden sollen. Am besten du kündigst schon mal an, dass die Ergebnisse später in der Gruppe vorgestellt werden.

  1. Was wird über den Töpfer und den Ton gesagt?
  2. Kannst du dem zustimmen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
  3. Was können wir durch das Bild des Töpfers über unsere Beziehung zu Gott lernen?

Lass sie anschließend erzählen, was sie in ihren Gruppen herausgefunden haben. Versuche das Gespräch zu lenken, indem du Argumente hervorhebst und gewonnene Erkenntnisse formulierst. Außerdem solltest du gelegentlich etwas provozieren, deine Zustimmungen zu den Aussagen geben oder Einspruch einlegen. Wichtig ist es auch, die Teens immer wieder zum Wesentlichen zurückzuführen. Folgende Erkenntnisse kann man aus dem Text ziehen:

  • Es ist ein Unterschied zwischen Gott und Mensch – Schöpfer und Geschöpf. Der Töpfer ist dem Ton überlegen und formt den Ton, nicht umgekehrt.
  • Es wird Gottes Macht und Freiheit in seinem Umgang mit dem Menschen sichtbar.
  • Durch die Zerbrechlichkeit des Tongeschirrs wird die Vergänglichkeit, Begrenztheit oder Bedeutungslosigkeit des Menschen deutlich.

Lass es lebendig werden!

Jeder Teenager bekommt ein Stück Ton. Die Aufgabe lautet: „Forme ein Gefäß, das dir gefällt und etwas von deiner Persönlichkeit zum Ausdruck bringt.“ Wenn alle fertig sind, darf jeder der möchte sein Kunstwerk vorstellen und seine besonderen Eigenschaften erklären. Reflektiere nun gemeinsam mit den Teens den Praxisteil. Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Ist dein Kunstwerk so geworden, wie du es dir vorgestellt hast?
  • Hat alles so geklappt, wie du es wolltest?
  • Wie gefällt dir dein Kunstwerk und warum?

Vertiefung

Das Bild des Töpferns hat etwas Prozesshaftes an sich. Wenn ein Töpfer den Ton formt, dann braucht das Zeit. Es ist eine schmutzige Arbeit und zu Beginn sieht man nicht gleich, was einmal aus dem Stück Ton werden soll. Es geht also um Zeit, Kunst, Formgebung, Entwicklung, Veränderung und Gestalt Geben.

Kennen wir das nicht auch aus unserem eigenen Leben? Nehmen wir in den frühen Jahren unseres Lebens nicht auch Gestalt an und werden charakterlich grundlegend geformt?

Übertragen auf unser Leben: Gott will in unserem Leben derjenige sein, der uns in „Form bringt“. Und zwar in die Form, die er sich vorstellt und vor Augen hat. Erkläre den Teenagern, dass Gott aus ihrem Leben viel mehr machen kann, als sie jetzt im Moment vielleicht erkennen können.

An dieser Stelle wäre es genial, wenn du ihnen eine Geschichte aus deinem Leben erzählst, in der du persönlich von Gott geformt wurdest. In welchem Bereich hat Gott dich verändert und auf welche Art und Weise?

Erinnere die Teens an die Stärke des Töpfers im Video. Die schmutzigen aber geübten Hände, die genau wussten, was sie taten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Erinnere sie an den weichen Ton, aus dem etwas Wunderschönes und Einzigartiges hervorgekommen ist. Mache ihnen deutlich: Es geht darum, dass wir genauso weich und flexibel sind wie der Ton. Es geht darum, genau dort zu sein, wo Gott uns gern haben möchte. Nämlich bei ihm, im „Hause des Töpfers“, auf seiner Drehscheibe. Frage sie, was es ihrer Meinung nach bedeutet, „weich und flexibel“ zu sein.

In seinem ersten Brief gibt Petrus folgenden guten Rat: „Demütigt euch deshalb unter Gottes mächtige Hand, dann wird er euch auch zur richtigen Zeit erhöhen. Und werft in Demut alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft“ (1.Ptr 5,6.7).

Bekommt Gott ein freies Bestimmungsrecht über uns? Sind wir willig und können wir hören, was er uns sagen will?

Das Töpfern ist kein mechanischer Vorgang, sondern der Töpfer formt das Material mit seinen Händen. Es liegt ein großer Trost darin zu wissen, dass wir in unserem Entwicklungsprozess in seinen Händen sind. Spreche den Teens zu: Gott gibt dich nicht auf, wenn du dich ihm widersetzt und du wie ein Gefäß kaputtgehst. Vielleicht bist du nicht zufrieden, wie Gott dich gemacht hat und wärst gern wie jemand anderes. Hör auf so zu denken! Gott hat dich einzigartig gemacht. Es geht nicht darum, so zu werden wie alle anderen, sondern zu demjenigen, den Gott vor Augen hat. Ziehe nun eine Parallele zu den Kunstwerken, die die Teilnehmer vorher selbst geformt haben. Zeige ihnen, dass jedes anders aussieht. Mache ihnen klar: In jedem Kunstwerk kann man die eigene Kreativität, Liebe und Arbeit des Töpfers sehen. Ermutige sie: Gib Gott die Möglichkeit, dich zu formen, wie er es möchte! Es wird etwas Geniales dabei rauskommen, denn er ist immer noch am Werk!

6. Abschluss

Betet am Schluss gemeinsam und dankt Gott dafür, was er schon vollbracht hat und noch schaffen wird. Ihre Kunstwerke dürfen die Teens selbstverständlich mit nach Hause nehmen.

  • Autor / Autorin: Sebastian Friedle
  • © Deutscher EC-Verband
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