Die Ewigkeit ist mein Zuhause

Einheit | Gottesdienst-Entwurf
Einheit | Gottesdienst-Entwurf

Die Ewigkeit ist mein Zuhause

Stefanie Weinmann
Materialart: Gottesdienst-Entwurf
Zielgruppen: Jugendliche, Junge Erwachsene
Einsatzgebiet: Gottesdienst
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Jugonet
Zeitbedarf: 45-75 Min. (Vorbereitung: 45-120 Min.)
Weitere Bibelstelle: Offenbarung 21,1-21,5
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Bevor wir am ersten Advent in eine neues Kirchenjahr starten beenden wir das alte mit dem Totensonntag, der auch Ewigkeitssonntag genannt wird (zumindest in Deutschland und in der Schweiz ist das so!). An diesem Tag erinnern wir uns an Menschen, die verstorben sind – und richten unseren Blick gleichzeitig auf die Hoffnung des ewigen Lebens. In vielen Kirchengemeinden werden am Ewigkeitssonntag im Gottesdienst die Namen der Menschen vorgelesen, die im vergangenen Kirchenjahr verstorben sind. “Tod” und “Ewigkeit” – das sind wahrscheinlich keine Schlagwörter, die uns bei der Suche nach anschlussfähigen Jugendgottesdienst-Themen als erstes einfallen. Wir wollen euch ermutigen, euch trotzdem auf dieses Thema einzulassen. Denn Tod und Trauer gehören zum Leben dazu. Und möglicherweise bringen eure Jugendlichen da schon viel mehr Erfahrungen mit, als ihr ahnt.
Wie immer gilt: nehmt auch aus diesen Gottesdienst-Bausteinen das heraus, was für euch, für euer Format und vor allem für eure Jugendlichen passt. Bei diesem Thema ist es ganz besonders wichtig, dass ihr sensibel seid dafür, wie es euren Gottesdienstbesucher*innen geht. Bietet Gespräche und Seelsorgemöglichkeiten an. Weißt schon in der Einladung auf das Thema hin und überlegt, ob ihr gezielt junge Menschen einladet, die trauern. Vielleicht habt ihr vor Ort auch eine Trauergruppe für Jugendliche, die Lust hat, mit euch zu kooperieren – so holt ihr euch echte Expert*innen mit ins Boot. Ihr solltet auf jeden Fall Menschen im Vorbereitungsteam haben, die mit dem Thema “Trauer” vertraut sind und sagen können, was ihnen gut tun würde.

Einstieg

Lest Offenbarung 21, 1-5a vor. Was für ein wunderbares Bild: ein neuer Himmel, eine neue Erde, Gott, der Mitten unter den Menschen wohnt. Kein Leiden, kein Schmerz, keine Trennung und keine Tränen. Eine Welt, in der der Tod seinen Schrecken verloren hat. Dieser Zukunftsentwurf aus der Bibel hat Kraft. Sie verheißt uns eine neue Zeit, in der vieles anders und alles gut sein wird. Wir hoffen darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht. Auch gegen das Leid und den Tod, die Realität in unserer Welt sind.
Weil wir darauf vertrauen, dass wir bei Gott im Leben und im Tod geborgen sind feiern wir den Ewigkeitssonntag. Wir denken dabei an die Menschen, die in unserem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben und gestorben sind. Vielleicht liegt dieser Verlust für dich schon länger zurück. Vielleicht ist er ganz frisch. Vielleicht ist die Trauer schon ein guter alter Bekannter für dich. Vielleicht ist das Gefühl ganz neu. Hier ist heute Raum für deine Trauer und deine Hoffnung, für deine Erinnerungen und deine Wünsche.

Impuls

Möglicher Aufbau:

  • Kennt ihr noch Snapchat? Man kann Bilder und Videos verschicken, die sofort nach dem Ansehen gelöscht werden. Manchmal fühlt sich das Leben auch an wie ein Snap: kurz sichtbar, dann verschwindet es. Wir können es nicht festhalten.
  • Es gibt unterschiedliche Abschiede und Verluste. Wenn Beziehungen zerbrechen. Wenn Menschen getrennte Wege gehen. Wenn geliebte Menschen sterben.
  • Trauer ist nichts, was man wegschieben oder mit dem man “fertig” werden muss. Wir dürfen trauern.
  • Mitten in unserer Trauer sind wir trotzdem nicht hoffnungslos. Es gilt Gottes Zusage der Ewigkeit, von der wir am Anfang gehört haben. („Gott wird abwischen alle Tränen…“).
  • Ewigkeit – das ist wie ein Zuhause, das nicht zerbricht. Ein Raum, in dem wir sicher und willkommen sind. Ein Ort, wo alle Tränen getrocknet sind, wo niemand vergessen wird.
  • Spannend: Ewigkeit beginnt nicht erst nach dem Tod, sondern zeigt sich schon jetzt, wenn wir Liebe, Trost und Gemeinschaft erleben. Beispiel: „Wenn ihr füreinander da seid, wenn ihr euch zuhört und tröstet, dann ist das schon ein Vorgeschmack auf Ewigkeit.“
  • „Wir erinnern uns an die, die fehlen und wir vertrauen darauf, dass Gott sie und uns in seiner Ewigkeit hält.“

Stationen

Bietet verschiedene Stationen an, an denen die Jugendlichen sich mit Tod, Trauer und Ewigkeit auseinandersetzen können. Spielt leise Musik im Hintergrund, dämpft das Licht und achtet auf eine warme, einladende Atmosphäre. Alle können frei wählen, wo und wie lange sie verweilen möchten. Vereinbart ein klares Startsignal (lautere Musik) das zeigt, wenn es wieder für alle gemeinsam weitergeht. Mögliche Stationen:

  • Erinnerungsritual “Sternstunden”: Hängt ein großes Lichterkettennetz auf und legt ausgeschnittene Papiersterne und Stifte bereit. Auf die Sterne können die Jugendlichen Namen oder Erinnerungen an Personen schreiben und an das ein Lichterketten-Netz hängen (entweder lesbar für alle oder mit “verborgener” Rückseite). Ihr könntet das statt als Station auch als Aktion für alle machen und dabei zum Beispiel das Taizé-Lied “Meine Hoffnung und meine Freude” singen.
  • Erinnerungsritual Teelichter anzünden: ruhig werden, ein stilles Gebet sprechen, eine Kerze anzünden
  • Seelsorge – und Gebetsecke: Möglichkeit zu Austausch und Auftanken. Hier gibt’s auch was zu Trinken, Traubenzucker und Süßis um sich körperlich zu stärken.
  • Videos aufnehmen (und evtl. am Ende zeigen): Jugendliche erzählen in die Kamera, was der Satz “Ewigkeit ist wie ein Zuhause, das nicht zerbricht.” für sie bedeutet.

Fürbitte

Ihr könnt etwas vorformulieren oder diesen Teil interaktiv gestalten und auf einer (Online-)Pinnwand mit allen die Namen derer sammeln, an die gedacht werden soll. Wenn ihr keine Teelichter-Station hattet könntet ihr auch bei jedem Namen, der im Gebet verlesen wird, eine Kerze anzünden. Das Gebet könnte so beginnen: “Gott, du siehst, wie wir heute hier sind. In unserem Leben gibt es eine Lücke. Wir trauern um Menschen, die uns wichtig waren. Im Gebet nennen wir dir ihre Namen: … Gott, wir bitten dich: lass sie alle bei dir gut aufgehoben sein. Tröste uns und lass uns spüren, dass du uns nahe bist. Du versprichst einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gib uns Augen, die jetzt schon etwas von dieser Ewigkeitshoffnung entdecken.”

Weitere Ideen für (ausführlichere) Gebete zum Ewigkeitssonntag findet ihr hier.

Segen

Segen: Gottes Licht begleitet euch

Abschluss

Endet unbedingt auf einer hoffnungsvollen Note, auch mit einem Lied, das ermutigt. Bietet Gelegenheiten für Gespräch und Seelsorge und weist ggf. auf Hilfsangebote hin.

Lieder

Hier eine kleine Auswahl von modernen Liedern, die inhaltlich passen könnten:

Am Abend der Welt, DAS LIEDERBUCH 1, 190
Alles hat seine Zeit, DAS LIEDERBUCH 2, 217
Anker in der Zeit, DAS LIEDERBUCH 1, 214
Das letzte Wort, DAS LIEDERBUCH 1, 217
Deine Gnade reicht, DAS LIEDERBUCH 1, 228
Ewigkeit (Die Ewigkeit ist mein Zuhause), DAS LIEDERBUCH 2, 212
Ganz nah, DAS LIEDERBUCH 1, 51
Gott sieht unsre Tränen, DAS LIEDERBUCH 1, 187
Keine Macht der Welt, DAS LIEDERBUCH 1, 185
Klagemauer, DAS LIEDERBUCH 2, 46
Lebensglück, DAS LIEDERBUCH 1, 108
Lege deine Sorgen nieder, DAS LIEDERBUCH 2, 53
Mehr als genug, DAS LIEDERBUCH 2, 221
One day (when we all get to heaven) DAS LIEDERBUCH 2, 213
Psalm 42, DAS LIEDERBUCH 2, 180
Quelle des Lebens, DAS LIEDERBUCH 2,228
Trägst du mich, Herr, DAS LIEDERBUCH 1, 60
Tröste deine Menschen, DAS LIDERBUCH 2, 211
Unterwegs mit Gott, DAS LIEDERBUCH1, 123
Voller Erwartung, DAS LIEDERBUCH 2, 60
Von guten Mächten, DAS LIEDERBUCH 1, 70
Von Segen umgeben, DAS LIEDERBUCH 2, 214
Wir werden uns wiedersehn, DAS LIEDERBUCH 2, 219

Mehr Material:
Das Lied “Noch nicht” des Projekts “Monatslied” beschreibt die Hoffnung darauf, dass der Tod nicht das Ende ist. Noten und ein Musikvideo gibt’s hier.
Im Lied “Farben” singt die Sängerin von Erinnerung und Ewigkeit, von Kastanien und Farben – Motive, die ihr vielleicht auch als Aktion aufgreifen könnt? Noten und das Video findet ihr hier.
Heiko Breuning beschreibt in seinem Lied “Neuer Himmel, neue Erde”, wie er sich die neue Erde vorstellt. Ein Musikvideo findet ihr hier.

  • Autor / Autorin: Stefanie Weinmann
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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