Die Frau am Jakobsbrunnen – abgestempelt, ausgemustert, abgewiesen von Menschen

Einheit | Bibelarbeit
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Die Frau am Jakobsbrunnen – abgestempelt, ausgemustert, abgewiesen von Menschen

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche, Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene, Junge Erwachsene (18+), Studenten
Einsatzgebiete: (Jugend-)Gottesdienst, Gruppenstunde, Predigtvorbereitung
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 45-90 Min. (Vorbereitung: 15-45 Min.)
Bibelstelle: Johannes 4,1-4,30 anzeigen
Bibelstelle
Johannes 4,1-4,30

4

Jesus und die Samariterin

Johannes 4,1-42

Jesus bittet eine Samariterin um Wasser

1Die Pharisäer hörten, dass Jesus

mehr Menschen zu Jüngern machte

und taufte als Johannes.

2– Allerdings taufte Jesus nicht selbst,

sondern seine Jünger. –

3Als Jesus das erfuhr, verließ er Judäa

und kehrte wieder nach Galiläa zurück.

4Dabei musste er das Gebiet durchqueren,

in dem die Samariter lebten.

5Unterwegs kam er nach Sychar, einem Ort in Samarien.

In seiner Nähe liegt das Grundstück,

das Jakob einst seinem Sohn Josef vererbt hatte.

6Dort befand sich der Jakobsbrunnen.

Jesus war müde von dem langen Weg

und setzte sich an den Brunnen.

Es war um die sechste Stunde.

7Da kam eine Samariterin, um Wasser zu schöpfen.

Jesus bat sie: »Gib mir etwas zu trinken.«

8Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen,

um etwas zum Essen zu kaufen.

9Da sagte die Samariterin zu ihm:

»Du bist ein Jude, und ich bin eine Samariterin.

Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten?«

Denn die Juden vermeiden jeden Umgang mit Samaritern.

Von Jesus kommt das Wasser des Lebens

10Jesus antwortete: »Wenn du wüsstest,

was für ein Geschenk Gott den Menschen macht

und wer dich hier bittet: ›Gib mir etwas zu trinken‹! –

dann würdest du ihn bitten,

und er würde dir lebendiges Wasser geben!«

11Die Frau erwiderte:

»Herr, du hast nichts, um Wasser zu schöpfen,

und der Brunnen ist tief.

Woher hast du denn dieses lebendige Wasser?

12Bist du etwa mehr als unser Stammvater Jakob?

Er hat uns diesen Brunnen hinterlassen.

Er selbst hat daraus getrunken,

ebenso seine Söhne und sein Vieh.«

13Darauf antwortete Jesus:

»Wer von diesem Wasser hier trinkt,

wird wieder Durst bekommen.

14Aber wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe,

wird nie wieder Durst haben.

Denn das Wasser, das ich ihm geben werde,

wird in ihm zu einer Quelle werden:

Ihr Wasser fließt und fließt – bis ins ewige Leben

15Da bat ihn die Frau:

»Herr, gib mir dieses Wasser!

Dann habe ich nie mehr Durst

und muss nicht mehr herkommen, um Wasser zu schöpfen.«

Wie Gott angebetet werden soll

16Jesus sagte zu ihr:

»Geh, ruf deinen Mann und bring ihn her!«

17Da antwortete die Frau: »Ich habe keinen Mann.«

Jesus sagte zu ihr:

»Es stimmt, wenn du sagst: ›Ich habe keinen Mann.‹

18Denn fünfmal warst du verheiratet,

und der, mit dem du jetzt zusammen bist,

ist nicht dein Mann.

Da hast du die Wahrheit gesagt.«

19Da sagte die Frau:

»Herr, ich sehe: Du bist ein Prophet!

20Unsere Vorfahren haben Gott auf dem Berg dort verehrt.

Aber ihr behauptet,

dass sich in Jerusalem der richtige Ort befindet,

um Gott zu verehren!«

21Da antwortete Jesus:

»Glaub mir, Frau: Es kommt die Stunde,

in der ihr den Vater weder auf diesem Berg

noch in Jerusalem verehren werdet.

22Ihr Samariter betet Gott an und kennt ihn nicht.

Wir beten Gott an und kennen ihn.

Denn die Rettung für alle Menschen

kommt von dem jüdischen Volk.

23Aber es kommt die Stunde, ja, sie ist schon da!

Dann werden die Menschen, die Gott wirklich verehren,

den Vater anbeten.

Dabei werden sie von Gottes Geist

und von Gottes Wahrheit erfüllt sein.

Denn der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten.

24Gott selbst ist Geist – und wer ihn anbetet,

muss vom Geist und von der Wahrheit erfüllt sein.«

25Da sagte die Frau zu ihm:

»Ich weiß, dass der Messias kommt.

Man nennt ihn auch Christusden Gesalbten.

Wenn der kommt,

wird er uns über all das Auskunft geben.«

26Jesus antwortete:

»Ich bin es. Ich, der mit dir spricht.«

27In diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück.

Sie wunderten sich, dass Jesus mit einer Frau redete.

Aber keiner fragte ihn: »Was willst du von ihr?«,

oder: »Worüber redest du mit ihr?«

28Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen,

lief in den Ort und sagte zu den Leuten:

29»Kommt und schaut euch das an!

Da ist ein Mensch,

der hat mir alles gesagt, was ich getan habe.

Ist er vielleicht der Christus

30Da liefen die Leute aus dem Ort zu Jesus hin.

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

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Bibelarbeit zu Johannes 4,1-30 mit Erklärungen zum Text, Bedeutung für junge Erwachsene und verschiedenen Ideen zur Gestaltung der Gruppenstunde.

Vorschau:

Erklärungen zum Text

Jesus überrascht immer wieder mit der Art und Weise, wie er Menschen begegnet. Und auch die Erzählung in Johannes 4 ist alles andere als eine beiläufige und typische Begegnung von Jesus und einer anderen Person. Für uns Leser braucht es da etwas mehr Hintergrundwissen, um zu verstehen, warum das hier keine gewöhnliche Begegnung ist. Alleine, wo Jesus hier wann und wem begegnet, sind wichtige Aspekte, die uns zum Staunen bringen können.

Wo? Samaria, Jakobsbrunnen

Zwischen Samaritern und Juden gab es einen großen Graben. Die Juden mieden und verachteten die Samariter, da sie in ihren Augen nicht richtig glaubten und andere Traditionen hatten. Üblicherweise gingen viele Juden auf ihrer Reise einen Umweg, um nicht durch das Land Samaria reisen zu müssen. Doch Jesus wählt genau diese Route und lässt sich dabei an einem Brunnen nieder, einem Ort des täglichen Lebens. An diesem Brunnen finden täglich viele Kontakte statt, da die Bewohner des Dorfes hier das notwendige Wasser schöpfen. Oft gingen die Frauen morgens gemeinsam los und füllten ihre Krüge.

Wann? Mittags

Allerdings ist der Brunnen jetzt gegen Mittag verlassen, da niemand in der Mittagshitze rausgehen oder gar Wasser schleppen würde. Um diese Uhrzeit finden also keine Begegnungen am Brunnen statt. Vielleicht ist das genau der Grund, warum die Frau alleine gegangen ist und diese Zeit gewählt hat? Sie scheint Kontakte zu anderen zu meiden und nimmt lieber schwere Mühe auf sich.

Wem? Samaritanische Frau

Doch Jesus sucht die Begegnung mit ihr, denn er spricht die samaritanische Frau an. Für einen jüdischen Rabbiner war es absolut ungewöhnlich, eine Frau anzusprechen, ja überhaupt anzusehen. Jesus bricht also in diesem Land, an diesem Ort, um diese Zeit mit mehreren Tabus gleichzeitig.

Bedeutung für heute

Überall erlebt die Frau Ablehnung und Ausgrenzung aufgrund ihrer Umstände und Skandale. Doch nicht bei Jesus. Bei ihm findet sie Annahme, Zuspruch und wird gesehen. Er sieht mehr als nur das Offensichtliche, verurteilt nicht danach. Unsere inneren Bedürfnisse sind das, was ihn interessieren. Er will, dass wir schöpfen können von ihm, vom Heiligen Geist. Als Jesus unsere Erde als Mensch verlassen hat, lies er diesen Geist für uns hier, sodass wir ihn heute noch erfahren dürfen. Er fordert uns auch heute noch auf: Frag mich nach dem lebendigen Wasser! Ich kenne es von mir, dass ich Gott oft meine „äußeren“ Anliegen bringe. Ich bitte darum, dass meine Arbeit gelingt, Angebote gut ankommen und besucht werden und die Technik funktioniert. …

Methodik für die Gruppe

Einstieg

Im Lied „Du tust“ wird davon gesungen, wie Gott unseren inneren Bedürfnissen begegnen kann. Hört euch das Lied an, bevor ihr in den Bibeltext einsteigt, oder singt es gemeinsam. Nun schreibt die Begriffe, die für Gott genutzt werden (Freudeschenker, Heimatgeber, Glücklichmacher, …) auf einzelne Papiere oder Karten und legt sie in eure Mitte, sodass alle sie sehen können.

Nun sprecht über folgende Fragen:

  • Hast du in deinem Leben schon einmal erlebt, dass Gott dir wie ein … begegnet?
  • Gibt es für dich weitere Begriffe, die Gott / den Heiligen Geist in seinem Handeln schreiben?

Bibeltext

Lest gemeinsam den Bibeltext in Johannes 4. Der Text wirft vielleicht die ein oder andere Frage auf. Macht eine Fragezeichen-Runde. Dafür bekommt jeder drei Zettel und schreibt darauf seine Fragen zum Text.

  • Was verstehe ich am Text nicht?
  • Was irritiert mich?
  • Wo habe ich meine Anfragen?

Ausblick

Schaut noch einmal auf die Begriffe aus dem Lied. Und stellt euch dabei nun folgende Fragen:

  • Welchen Durst hat Jesus bei der Frau gestillt? Als was ist er ihr begegnet?
  • Wo soll Gott dir im inneren deiner Seele gut tun? Wonach sehnst du dich?

Gebet

Nehmt diese Gedanken aus der letzten Austauschrunde mit und betet füreinander und dafür, dass Gott euch lebendiges Wasser schenkt.

 

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  • Autor / Autorin: Patrizia Hofmann
  • © Deutscher EC-Verband
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