Die Liebe ist das Größte – 1. Korinther 13

Einheit | Bibelarbeit
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Die Liebe ist das Größte – 1. Korinther 13

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Konfis, Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde, Schule + Jugendarbeit
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 30-60 Min. (Vorbereitung: 10-45 Min.)
Benötigte Materialien: Stifte und Zettel, Bibel(n), Haftnotizzettel, ausgedruckte Bibelverse, Laptop und Beamer (für Youtube-Video)
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1. Vorbemerkungen

Liebe … da steckt ganz viel drin, ganz viele Erwartungen, ganz viele Gefühle, ganz viele Erinnerungen, aber möglicherweise auch Enttäuschung. Jeder hat schon Erfahrungen mit Liebe gemacht, auf jeden Fall auch alle Teens. Das bedeutet, dass dieses Thema für die Teens nicht unbelastet ist. Sie haben schon Vorstellungen davon, was Liebe für sie ist. Aufgabe dieser Einheit ist es also auch klarzumachen was Gottes Liebe bedeutet und wo der Unterschied zu einem Schulhof Crush ist.

2. Zielgedanke

Die Teens sollen ermutigt werden, anderen so mit Liebe zu begegnen, wie Gott sie liebt. Die Liebe, die damit gemeint ist, soll selbstverständlicher Teil ihres Lebens werden.

3. Einführung

Der Bibeltext, um den sich das Thema heute dreht, steht in 1 Korinther 13.

Der Korintherbrief ist ein Brief, den der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth schrieb. Korinth liegt in Griechenland. Paulus gründete die Gemeinde auf seiner zweiten Missionsreise.

Lese dir zuerst einmal selbstständig den Bibeltext komplett durch. Nimm dir dabei die Zeit alles anzustreichen, wo es um Liebe geht. Das Gleiche machst du später auch beim Durchführen des Themas mit den Teens. Wenn du schon mal klischeehaft ins Thema einsteigen willst kannst, du dafür einen Rosa Marker nehmen, sonst reicht irgendein Stift.

Der Bibeltext wird oft betitelt mit „Das Hohelied der Liebe“. In diesem Kapitel des Korintherbriefes geht es um die Grundhaltung, aus der wir als Christen unser ganzes Leben leben sollten.

Der Korintherbrief ist Paulus’ Antwort auf konkrete Anfragen aus der Gemeinde in Korinth. Dabei geht es immer wieder um die Frage, wie die Korinther als Christen leben und sich verhalten sollen.

Die Stadt Korinth, das Lebensumfeld der Christen, war eine reiche Handelsstadt. Als solche hatte sie viele Reiche, die verschwenderisch lebten, und gleichzeitig viele Arme, die darunter litten. In Korinth kamen viele Religionen und Kulturen zusammen und vermischten sich zu einer Stadt, in der moralische Grenzen manchmal verschwammen. In dieser Umwelt entwickelte sich die junge christliche Gemeinde und wusste nicht genau: Wie verhalte ich mich jetzt?

Kapitel 13 ist die Mitte und der Höhepunkt des Briefes. Alle Nöte der Gemeinde führt Paulus auf das Fehlen von Liebe zurück. Und zwar von der wirklichen Liebe, im Griechischen „Agape“ genannt. Ohne Liebe kommt es auch in Gemeinden wie Korinth zu Spaltungen, Streit und Eifersucht.

In der griechischen Sprache zur Zeit Jesu gibt es mehrere Begriffe, die Liebe beschreiben. Zum Beispiel: „Eros“ für die sexuelle Leidenschaft, „Philia“ für die tiefe Freundschaft, „Storgé“ für die kindliche und elterliche Liebe und schließlich „Agape“.

Dabei fällt Agape ein wenig raus, denn diesen Begriff hat die Bibel erst komplett geprägt. Im Neuen Testament wird damit der tiefste Grund beschrieben, aus dem sich Gott uns zuwendet. Es ist das was dem menschlichen Leben erst Sinn und Bedeutung gibt. Agape beschreibt die selbstlose Liebe, die Liebe Gottes.

Wenn in der Bibel von Liebe gesprochen wird, wird meistens diese Liebe gemeint. Im Deutschen haben wir nur ein Wort für Liebe. Deswegen ist es wichtig zu verstehen, was dahintersteckt. Denn Liebe ist nicht gleich Liebe. Besonders in diesem Text ist es wichtig zu unterscheiden. Die romantische Liebe, die wir meistens meinen, ist die stärkste Zuneigung und Wertschätzung, die wir Menschen untereinander haben. Aber die göttliche Liebe geht noch weiter!

Zurück zum Bibeltext und eine kurze Verseinteilung:

In 1.Kor 13,1-3 erklärt Paulus, dass ohne Liebe selbst die anderen Gaben des Christentums sinnlos sind. In den Versen 4-7 führt er aus, wie die Liebe ist, und wie sie eben nicht ist. In den Versen 8-12 geht es darum, dass die Liebe das Größte ist, da sie von Gott ausgeht und somit endlos ist. Und schließlich in Vers 13 fasst Paulus zusammen, dass Glaube, Liebe und Hoffnung endlos bleiben, aber die Liebe das Größte unter ihnen ist.

Die Liebe ist also das Wichtigste, was jeder Christ haben kann. Denn sie ist ein Geschenk, das Gott uns macht. Es geht aber noch weiter. Denn Agape ist nicht nur ein Gefühl Gottes, sondern im 1.Johannesbrief 4,16 steht sogar: „Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Gott ist Liebe! Das bedeutet, es ist sein tiefster Wesensgrund. Deswegen steht in 1.Kor 13 dass alles, was wir ohne Liebe tun, sinnlos ist. Wir handeln sonst ohne Gott.

4. Methodik für die Gruppe

Wichtig ist es für die Teens zu verstehen, dass sie die Liebe Gottes brauchen. Zu diesem Zweck bewegen wir uns aus zwei Richtungen auf die Liebe zu: Die Liebe als das Größte und die Liebe als Generallösung.

4.1 Einstieg

Als Erstes steht die Frage: Was ist das Größte, das ihr kennt?

Um das zu veranschaulichen können entweder:

a) Ein paar Bilder von großen Objekten oder Tieren gezeigt werden und die Frage gestellt werden: „Was haben diese Bilder gemeinsam?“

(Z.B. ein Bild von einem Wal, Mount Everest, dem Turm Burj Kalifa, einer Giraffe und einem riesen Gummibärchen)

b) Oder es kann ein Video gezeigt werden, das die Größenverhältnisse des Universums aufzeigt.

Z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=fRD2FvX83vM

Abschließend wird gefragt: „Könnt ihr euch etwas Größeres vorstellen?“

Ein kleiner Themenwechsel. Weg von dem Großen, hin zu uns.

Die nächste Frage an euch ist: „Was fehlt euch am meisten?“ oder „Was fehlt in der Welt am meisten?“

Sammle die Antworten auf Klebezetteln und klebe diese Zettel in Form eines Turms oder einer Pyramide an die Wand. Lass aber ganz oben Platz.

Sprecht gemeinsam darüber was fehlt. Und was könnte die Lösung dafür sein?

4.2 Hauptteil

Heute geht es um das Thema: Liebe!

(Klebe jetzt einen Zettel auf dem dick „Liebe“ steht ganz oben auf die Klebezettel-Pyramide.)

Was verbindet ihr mit Liebe? Nennt mal das Erste, was euch in den Kopf kommt und wenn nötig eine kurze Erklärung.

In der Bibel gibt es einen Bibeltext der „Das Hohelied der Liebe“ genannt wird.

Was könnte das bedeuten oder beinhalten?

Lest gemeinsam den Text und markiert, wo hier Liebe beschrieben wird.

Dafür kann es hilfreich sein, den Bibeltext ausgedruckt vor sich zu haben oder den Teens vorher zu sagen, dass sie ihre eigenen Bibeln mitbringen sollen.

In der griechischen Welt zur Zeit, als Paulus diesen Brief an die Gemeinde in Korinth schrieb, gab es viele Worte, um Liebe zu beschreiben:

„Eros“ für die Lust und Leidenschaft

„Philia“ für die tiefe Freundschaft

„Storgé“ für die kindliche und elterliche Liebe

und „Agape“.

In diesem Text geht es um Letztere, also um Agape.

Agape ist die selbstlose Liebe, die Liebe Gottes.

Wie ist Agape laut diesem 1.Kor 13?

Und wo ist der Unterschied zur Liebe, über die wir oft reden?

(Dies wird vor allem in den Versen 4-7 beschrieben.)

Wir wollen uns mal zwei besondere Teile des Textes anschauen:

a) Die Liebe ist das Größte

b) Die Liebe ist die Lösung

a) Warum ist die Liebe das Größte? Schließlich ist sie nichts, was wir direkt anfassen oder sehen können …

Für Paulus war das klar: Irgendwann hört alles auf … außer der Liebe.

Wenn ihr am Anfang das Video geschaut habt, habt ihr gesehen, wie groß unser Universum ist.

Wenn ihr am Anfang die Bilder von großen Dingen unserer Erde gesehen habt, dann wisst ihr, was für große Dinge alleine auf unserer Erde zu finden sind.

Aber alles davon hört irgendwann auf. Selbst das Universum hört irgendwann auf. Alles, was gebaut oder gewachsen ist, egal wie groß, hört irgendwann auf.

Selbst alles, das wir durch unsere Gaben vollbringen, die uns Gott selbst schenkt.

So beschreibt es Paulus in den Versen 8 bis 12.

Denn alles, was wir auf der Erde machen, ist von der Erde.

Wir Christen glauben aber, dass Jesus irgendwann wiederkommen wird und dann ein neuer Himmel und eine neue Erde sein wird (Offb 21,1).

Wenn alles vergeht, was dann? Was bleibt ist: Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei (Vers13).

Alles ist vorübergehend, bis auf Gott und Jesus selbst.

Deswegen bleiben diese drei Dinge ewig.

Wir glauben an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Wir vertrauen fest auf Gott!

Wir hoffen auf Jesus. Denn er rettet uns aus jeder Not.

Und die Liebe bleibt. Denn Liebe ist nicht nur ein Gefühl Gottes, sondern Gott ist Liebe! (1.Johannesbrief 4,16).

Das meint Paulus auch mit dem Vers 12. Wenn Jesus wiederkommt, dann werden wir erst wirklich erkennen können, wie sehr er uns liebt!

b) Die Liebe ist die Lösung

Im gesamten Korintherbrief geht es immer wieder darum, was alles in der Gemeinde in Korinth schiefläuft. Wo sich die Korinther falsch verhalten. Vor allem untereinander. Und das, obwohl sie eine Gemeinde sind, welche die Liebe Gottes erfahren hat.

Aber das ist genau das, was Paulus sagt, was ihnen fehlt: Liebe!

Die Lösung für alle Probleme in Korinth ist Liebe.

Ist das auch so bei den Zetteln, die ihr am Anfang gesammelt habt? Die Zettel von all dem, was bei euch oder in der Welt noch fehlt?

In den Versen 1-3 beschreibt Paulus, dass alles Arbeiten und Handeln, und wenn es noch so christlich ist, sinnlos ist, wenn es ohne Liebe passiert. Denn wenn ohne Liebe gehandelt wird, dann ist es nicht für meinen Nächsten. Dann handle ich für mich selbst. Aber nicht für denjenigen, der mir gegenübersteht. Nicht für denjenigen, der es braucht.

Das besondere an der Liebe ist, dass sie etwas ganz Persönliches ist und gleichzeitig das Sozialste ist, das wir kennen. Kurz zusammengefasst: Die Liebe ist für jeden genau das Richtige!

Die meisten Probleme in unserer Welt lassen sich durch Liebe lösen.

Aber ich alleine kann nicht so lieben … Jeder kennt Menschen oder Dinge, die sie oder er nicht mag.

Aber das musst du auch nicht. Diese Form der Liebe kommt nicht von dir. Sondern es ist Agape: Von Gott geschenkte Liebe, da er selbst Liebe ist!

4.3 Abschluss

Das ist schön und gut, aber wie kommt das jetzt bei mir an? Wie kann ich so lieben und geliebt werden?

Der Mitarbeiter schreibt dick (und nach Möglichkeit schön) folgendes Gebet auf ein Blatt oder Plakat und legt es in die Mitte:

„Gott, schenke mir, dass ich so lieben kann, wie du mich liebst!“

Lies das Gebet laut vor.

Wenn du willst, kannst du dieses Gebet zu deinem eigenen machen.

Denn diese Form der Liebe, die größer ist als alles andere und die alles lösen kann, diese Liebe kann nur Gott schenken.

Wenn ihr wollt, könnt ihr das Blatt oder Plakat schön gestalten und in eurem Teenkreis-Raum oder eurer Gemeinde aufhängen, sodass ihr euch immer mal wieder daran erinnert.

Zum Abschluss, bevor ihr gemeinsam dieses kurze Gebet sprecht, nimmt sich jeder noch einmal kurz Zeit und schreibt auf zwei Klebezettel, jeweils für sich:

1. Wo will ich mehr Gottes Liebe spüren?

2. Wo will ich mehr Gottes Liebe zeigen?

Diese beiden Zettel könnt ihr euch zu Hause an einen gut sichtbaren Ort hängen (den Badezimmerspiegel zum Beispiel). Dann könnt ihr immer wieder daran denken, wo ihr euch mehr von Gottes Liebe wünscht.

Betet zum Abschluss gemeinsam dafür.

  • Autor / Autorin: S. Nicolai Rühl (Jugendpastor der evangelischen Stadtmission Düsseldorf)
  • © YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=fRD2FvX83vM)
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