Die Wahrheit

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Die Wahrheit

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Kinder (3-7 Jahre), Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: JUMAT
Zeitbedarf: 45-55 Min. (Vorbereitung: 60-80 Min.)
Bibelstelle: 2. Mose 20,16 anzeigen
Bibelstelle
2. Mose 20,16

16Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Zettel, Stift(e), leere Flaschen
Anhänge:
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Zielgedanke

Die Grundlage von Vertrauen ist Wahrheit. Wer Unwahres über seinen Mitmenschen sagt, schadet ihm und beleidigt gleichzeitig auch Gott.

Merkvers

Du sollst nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen.

2. Mose 16,20; GNB

Situation der Jungscharler

Kinder haben zwar ein starkes Gerechtigkeitsgefühl. Aber „Wahrheit“ ist auch für sie Interpretationssache. Schnell lassen sie sich verleiten, über jemand anderen zu lästern. Oder sie schnappen Gerüchte auf und erzählen sie als Wahrheit weiter. Üble Nachrede ist heute in Form von Mobbing, Tratsch, Lästerei zu finden. Wie schnell landen auch mal Filmclips im Internet, durch die jemand lächerlich gemacht wird. Es ist schwer, sich gegen eine Gruppe zu stellen und bei der Wahrheit zu bleiben und dabei nicht mitzumachen.
Gleichzeitig ist es natürlich wirklich schlimm, wenn ein Kind selbst davon betroffen ist. Finden wir Wege, sie zu schützen und wieder aufzubauen? Und achten wir darauf, dass in unserer Jungschar kein Kind von den anderen fertiggemacht wird? Unsere Jungscharen sind Gruppen, in denen Kinder ohne Angst dabei sein dürfen.

Erklärungen zum Text

Auch in diesem Gebot geht es um die Beziehung zum Nächsten.
Es geht hier um den Schutz der sozialen Ehre eines Menschen. Eine Lüge zielt auf die Schädigung des Nächsten.
„Ich bin der Herr, dein Gott“, steht wie eine Überschrift über allen Geboten. Deshalb kann man auch frei übersetzen: „Weil ich der Herr, dein Gott bin, wirst du nicht als Zeuge der Lüge antworten.“
Durch eine Lüge bzw. Falschaussage vor Gericht kann man den Ruf, die soziale Ehre und die ganze Existenz eines Menschen gefährden und zerstören. Ein Zeuge, der lügt, ist ein aggressiver Schädiger des anderen. Er will ihn vernichten. Auch Rufmord ist Mord.
Ein Zeuge spielt vor Gericht eine entscheidende Rolle. Von seiner Wahrheit oder Lüge kann das Leben eines Menschen abhängen. Wenn er etwas bezeugt, was er nur vom Hörensagen weiß, ist es eine Falschaussage. Damit vor Gericht nicht leichtfertig mit der Wahrheit oder Lüge umgegangen wird, war es notwendig, dass für einen bestimmten Sachverhalt zwei oder drei Zeugen aussagten (5. Mose 19,15).
Dieses Gebot bezieht sich aber nicht nur auf Aussagen vor Gericht, sondern es gilt auch für den ganz normalen Lebensvollzug. Es bezieht sich auf alles Reden gegen und über den Nächsten. Dazu gehört das, was man heute als üble Nachrede bezeichnet.
Gott schützt durch dieses Gebot uns Menschen davor, dass nicht sämtliche zwischenmenschliche Beziehungen in der Öffentlichkeit oder im Privatleben vergiftet oder zerstört werden.
Jeder Mensch, der lügt, ist auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Lüge ist egoistisch.
Durch Lüge und üble Nachrede wird man nicht nur am Nächsten schuldig, sondern es ist Sünde gegen Gott.
Im NT finden wir ein sehr deutliches Beispiel für die Übertretung dieses Gebots: Bei der Verurteilung Jesu traten viele falsche Zeugen auf (Mk 14,56 f.). Jesus schwieg dazu. Auf die Frage, ob er Gottes Sohn sei, antwortete er: „Du sagst es.“ Das galt als Gottesbeleidigung. In dem Augenblick waren viele Menschen anwesend und damit gab es viele Zeugen. Auf eine Gottesbeleidigung stand die Todesstrafe.

Treffpunkt

Basteln

Handabdrücke
Jedes Kind malt seine Hand mit Fingerfarbe oder wasserlöslicher Acrylfarbe an und stempelt sie auf Papier. Wenn die Farbe etwas getrocknet ist, schreibt das Kind seinen Namen in den Handabdruck. Wichtig: Jedes Kind benötigt ein eigenes Papier.

Schattenrisse
Ziemlich unverfälscht geben Schattenrisse das Aussehen eines Menschen wieder.
An die Wand wird farbiges Tonpapier geklebt und mit einer starken Lampe beleuchtet. Ein Kind setzt sich so davor (möglichst dicht), dass das Profil dort zu sehen ist. Ein anderer Jungscharler malt nun den Schattenriss auf den Karton. Nun noch ausschneiden und das Profil ist gut zu erkennen.

Spiele

Augenzeuge
Auf ein Tablett werden ca. 20 kleine Gegenstände gelegt. Ein Kind darf es sich ca. 30 Sekunden ansehen, dann wird es abgedeckt.
Nun wird entgegen der gewohnten Spielart nicht gefragt, welche Gegenstände auf dem Tablett liegen, sondern es wird nach Details der Gegenstände gefragt, zum Beispiel:
Welche Farbe hat der Schriftzug unterhalb des Dosendeckels? Wie viele Streifen hat der Löffelstiel? usw.

Ohrenzeuge
Alle Kinder bekommen ein Blatt Papier und einen Stift. Es werden ihnen Geräusche vorgemacht. Sie dürfen nicht sehen, sondern nur hören, wie die Geräusche erzeugt werden. Jedes Kind schreibt das erratene Geräusch auf. Haben alle die Geräusche richtig gehört und erkannt?

Zeuge vom Hörensagen
Vier Kinder werden vor die Tür geschickt. Einem Kind in der Gruppe erzählt der Mitarbeitende eine kleine Geschichte. Dann wird ein Kind hereingerufen und das Kind, dem die Geschichte erzählt wurde, erzählt sie nun dem nächsten Kind. Das geht immer so weiter, bis alle Kinder wieder im Raum sind. Die Geschichte wird sich wahrscheinlich sehr verkürzt und auch geändert haben.

Knackpunkt

Einstieg
Klaunix und Lügnix unterhalten sich. Das sind zwei Flaschen, auf die Handabdrücke der Jungscharler geklebt wurden.

Klaunix: Was machst denn du hier? Dich kenne ich ja noch gar nicht.
Lügnix: Dich kenne ich auch nicht. Wer bist du denn?
Klaunix: Ich bin Klaunix.
Lügnix: Komischer Name. Ich heiße Lügnix.
Klaunix: Na, dein Name ist auch nicht besser.
Lügnix: Und was machst du hier?
Klaunix: Na, ich klau nix. Na ja, letzte Woche ging es doch um das Gebot „Du sollst nicht stehlen.“ Also: Klau nix. Und was machst du hier?
Lügnix: Das Gebot der Woche heißt: „Du sollst nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen.“ Also: Lüg nix.
Klaunix: Pah,ich lüge nie! Das gilt nicht für mich.
Lügnix: Okay, dann wirst du das wunderschöne Bild, das vor der Tür hängt, auch nicht klauen. Es sieht grandios aus. Es hat ganz tolle Farben.
Klaunix: Ja, es ist wunderschön, es gefällt mir sehr gut. Aber ich würde es natürlich nicht klauen.
Lügnix: Das glaube ich dir. Dafür hast du aber gerade gelogen!
Klaunix: Wie … wie kommst du denn darauf?
Lügnix: Weil vor der Tür gar kein Bild hängt.
Klaunix: Uih, jetzt hast du mich voll erwischt. Ich wollte einfach mitreden können, deshalb habe ich so getan, als ob ich es gesehen hätte.

Die beiden Flaschen werden nun zur Seite gestellt und der Mitarbeitende übernimmt die weiteren Erklärungen und Erzählungen.
Das „Gebot der Woche“ wird groß auf einen Zettel geschrieben und auf einen Tisch gelegt. Der Tisch ist die Bühne für ein „Flaschentheater“. Alle Handabdrücke mit Namen werden nun auf Flaschen geklebt. Sie sind damit Spielfiguren.
Es werden nun einzelne Szenen mit den Flaschen gespielt.

Szene zu „Augenzeuge“
Flasche A:
Guten Tag, ich bin Polizist. Hier hat sich eben ein schlimmer Unfall ereignet. Sind Sie Zeuge des Unfalls?
Flasche B: Also, den Unfall habe ich ganz genau gesehen: Der Autofahrer kam mit Karacho um die Ecke geschossen. Der arme Radfahrer hatte gar keine Chance, auszuweichen.
Flasche C: Ich habe den Unfall auch ganz genau gesehen: Der Radfahrer hatte Rot und fuhr trotzdem über die Straße. Der Autofahrer hatte gar keine Chance, ihm noch auszuweichen.
Flasche A: Ja, danke für Ihre Aussagen. Da beide Aussagen nicht ganz genau sind, werde ich wohl noch weitere Zeugen suchen müssen.
Flasche B: Herr Polizist, das brauchen Sie nicht. Ich habe doch ganz genau gesehen, wie unverantwortlich der Autofahrer war.
Flasche C: Und ich, Herr Polizist, habe ganz genau gesehen, wie unverantwortlich der Radfahrer war.

Szene zu „Ohrenzeugen“
Flasche A:
Hey, Kinder, ich hatte doch noch eine Schüssel Pudding im Kühlschrank. Wisst ihr, wo die geblieben ist?
Flasche B: Heute Nacht habe ich ganz genau gehört, wie jemand in die Küche gegangen ist und den Kühlschrank auf- und zugemacht hat. Das war bestimmt Melli!
Flasche C: Ich bin doch nur an den Kühlschrank gegangen, weil ich Durst hatte und mir etwas zu trinken nehmen wollte. Aber ich saß gestern Nachmittag in meinem Zimmer und habe ganz genau gehört, wie Carlo unter meinem Fenster saß, etwas löffelte und genüsslich „Lecker!“ sagte.
Flasche B: Aber ich habe doch nur die Reste der Tomatensoße von meinem Teller gekratzt. Ich habe den Pudding nicht gegessen.
Flasche A: Da fällt mir ein, dass Papa nach dem Rasenmähen solchen Hunger hatte. Bestimmt hat er den Pudding gegessen.

Szene zu „Zeuge vom Hörensagen“
Flasche A:
Hallo, Lissy!
Flasche B: Hallo Jana!
Flasche A: Hast du schon gehört: Der Mathelehrer aus Klasse 5 ist so superstreng. Der hat die ganze Klasse zusammengebrüllt, weil einer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Der hat so geschrien, dass die Wände gewackelt haben. Es soll sogar Putz heruntergebröckelt sein.
Flasche B: Ja, und ich habe gehört, dass sein Unterricht viiieeel zu schwer ist. Der fragt Sachen in den Arbeiten ab, die sie überhaupt nicht hatten. Das habe ich von meiner Freundin gehört und die weiß es von ihrem Bruder und der weiß es von seinem Cousin und der hat es von seiner Nachbarin.
Flasche A: Da bin ich aber froh, dass wir bei dem keinen Unterricht haben. Ich habe gehört, dass der auch immer völlig unfreundlich ist, nie grüßt und immer absolut schlampig aussieht. Das habe ich von Manu gehört und der hat es von seinem Zahnarzt, dessen Sohn in seiner Klasse einen Jungen hat, dessen Bruder in der 5. Klasse ist.
Flasche C (kommt vorbei, grüßt sehr freundlich und geht weiter) Hallo, ich wünsche euch einen schönen Tag!
Flasche A: Na, der war ja nett! Kennst du diesen freundlichen Mann?
Flasche B: Ja, das war der Mathelehrer aus Klasse 5.
Flasche A: Oh! Den habe ich mir aber ganz anders vorgestellt …

Szene zu „Knallzeuge“
Flasche A: Hey John! Pah, bei uns war heute etwas los. Es hat mordsmäßig gescheppert. Ich bin richtig zusammengezuckt. Und dann habe ich ganz genau gesehen, wie Lars gestolpert und das Tablett mit dem ganzen Geschirr auf den Boden geflogen ist.
Flasche B: Wo war denn das?
Flasche A: Na, auf dem Flur!
Flasche B: Und wo warst du, als das passiert ist?
Flasche A: Im Klassenzimmer, wo sonst?
Flasche B: Seit wann kannst du durch die Wände gucken? Ich denke, du hast es gesehen?

Das ist so eine Sache: Da ist man ganz sicher, die Wahrheit zu sagen und ist doch nur einem Gerede auf dem Leim gegangen. Oder man meint, dass man etwas ganz genau gesehen hat, und doch war es anders.
Das Gebot der Woche „Du sollst nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen“ ist ganz schön herausfordernd.
Ganz schnell macht man bei Gerede mit und lügt dabei, ohne es zu wollen.

Durch sein Gebot will Gott uns schützen. Er schützt uns, damit wir nicht lügen und er schützt uns, damit wir nicht verleumdet werden.

Doppelpunkt

Als Material benötigt man leere Zettel, Stift, zwei unterschiedliche Flaschen ohne Etikett, zwei Zettel mit Aufschrift „Gott“.
In der Mitte liegen Zettel. Es werden nun Begriffe gesammelt, die Variationen von Lüge beschreiben. Jeder Begriff wird auf einen Zettel geschrieben.
Begriffe können sein: Mobbing, Tratsch, Lästern, Kurzfilme über Handy …

Die Zettel werden in einen Kreis gelegt. Nun werden zwei verschiedene Flaschen (ohne Handabdruck eines Jungscharlers) in die Mitte gestellt.
Es gibt immer zwei Seiten beim Lügen. Schauen wir uns einmal die Person an, über die gelogen wird. Was macht das mit ihr? Wie geht es ihr damit?

Die zweite Seite ist die des Lügners. Weshalb macht er das? Wie geht es ihm dabei?
(Manchmal sagt man die Unwahrheit ohne Absicht. Deshalb ist es wichtig zu prüfen, ob das stimmt, was man gehört oder gesehen hat.)

Unter beide Flaschen wird nun ein Zettel mit der Aufschrift „Gott“ gelegt.
Wie geht es Gott, wenn über eines seiner Geschöpfe Lügen verbreitet werden? (Es trifft ihn auch.)
Wie geht es Gott, wenn eines seiner Geschöpfe die Unwahrheit über einen anderen verbreitet? (Das will er auf gar keinen Fall.)

Das Gebot der Woche wird nun gelernt.
Dazu bekommt jedes Kind eine Flaschenpost, in der der Merkvers steckt.
Wer hat ihn zuerst aus der Flasche geholt und kann ihn auswendig?

Schlusspunkt

Das Gebot der Woche wird an die Wand geheftet. Eventuell stehen ja auch schon die Gebote der vergangenen Wochen. Wer kann sie alle sagen? Außerdem erhält jeder ein Blatt mit einer Selbstverpflichtung. Die Selbstverpflichtung lautet:
Ich, ………………. verpflichte mich, mindestens eine Woche lang bei allem, was ich über einen anderen Menschen sage oder schreibe, zu prüfen, ob das der Wahrheit entspricht.
Als „Unterschrift“ nimmt man nicht den Namen, sondern den Fingerabdruck. Der kann nämlich nicht gefälscht werden.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 98 Wenn man tut, was Gott gefällt
Nr. 99 Alles, was ich tue
Nr. 101 Ja, heut ist voll mein Tag

Dekoration

Die Gebote der vergangenen Wochen werden nach und nach aufgehängt.
Eventuell finden die Jungscharler für jedes Gebot ein Symbol, das sie dazumalen.

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