Freue dich, dein König kommt zu dir!

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Freue dich, dein König kommt zu dir!

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.)
Bibelstelle: Sacharja 9,9-12 anzeigen
Bibelstelle
Sacharja 9,9-9,12

Der Friedenskönig

9Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. 10Denn ich will die Wagen vernichten in Ephraim und die Rosse in Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.

11Auch lasse ich um des Blutes deines Bundes willen deine Gefangenen frei aus der Grube, in der kein Wasser ist. 12Kehrt heim zur festen Stadt, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt. Denn heute verkündige ich, dass ich dir zweifach erstatten will.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Du bist nicht angemeldet. Bitte melde dich an um Inhalte zu speichern und herunterzuladen. Jetzt anmelden / registrieren

1. Erklärungen zum Text

Zwar gehört das Sacharjabuch in die Zeit nach dem Babylonischen Exil, dennoch herrscht im Volk Israel Enttäuschung: Hoffnungen auf eine rasche und großartige Wiederherstellung Israels haben sich noch nicht erfüllt und der zweite Tempel ist auch noch nicht eingeweiht worden. Das Buch lässt sich hierbei im Wesentlichen in zwei Blöcke teilen: In den Kapiteln 1–8 schildert Sacharja acht Visionen über das kommende Heil und eine künftige Heilsgemeinde. Die Kapitel 9–14 knüpfen an die Heilsbotschaften an, nehmen aber noch Gerichtsansagen an die Völker hinzu. In unserem vorliegenden Text (9,9-12) geht es um die Ankunft des Friedenskönigs – die wohl bekannteste Stelle des gesamten Buches.

Gott ist, wie auch in den Versen zuvor, der Sprecher des Textes, der mit „Tochter Zion“ bzw. „Tochter Jerusalem“ die Stadt Jerusalem auffordert, sich zu freuen. „Siehe“ – ein Heroldsaufruf – kündigt das Kommen eines Königs an. Als „dein“ König handelt es sich um keinen persischen Fremdherrscher, sondern um einen eigenen König. Gemeint ist wohl ein irdischer, davidischer König, der siegreich vom Kampf in seine Stadt heimkehrt. Als messianische Ankündigung wird ein Heilskönig der Zukunft erwartet. Er ist gerecht, befreit (wörtl. „einer, dem geholfen wird“ entgegen Luthers Übersetzung „Helfer“) und demütig. Er weiß seine Macht von Gott abhängig.

Er reitet auf einem Eselhengst, also keinem Maultier, sondern einem reinrassigen Esel. Die Information könnte interessant gewesen sein, da gekreuzte Tiere für den zeremoniellen Gebrauch eventuell nicht geeignet waren. Ein Esel war zur damaligen Zeit ein gängiges Last- und Reittier. Der König war in erster Linie also nicht arm, sondern friedfertig, da Esel im Gegensatz zu Pferden nicht für den Kriegsdienst geeignet waren. Gott wird die Streitwagen in Ephraim (Nordreich) und die Kriegsrosse in Jerusalem (Südreich) vernichten. Dem Ausdruck „von Meer zu Meer“ liegt wahrscheinlich ein antikes Weltbild zugrunde – gemeint ist hier die gesamte Erde. Der König wird also über die ganze Welt herrschen und Frieden schaffen.

Gott verspricht weiter, die Gefangenen aus der wasserlosen Grube, was wohl ein Gefängnis meint (vgl. 1. Mose 37,22 f.), freizulassen. Dabei erinnert Gott mit dem Bundesblut an seine mit Blut besiegelte Beistandsverpflichtung beim Sinaibund (2. Mose 24,8). Die „Gefangenen der Hoffnung“ können sich Gottes Hilfe gewiss sein und sollen nach Jerusalem zurückkehren, wo er sie für ihr erlittenes Unrecht entschädigen wird.

2. Bedeutung für heute

Freue dich, dein König kommt zu dir!

Die vorliegende Erzählung beschreibt etwas Zukünftiges: Der König der Welt wird in Jerusalem einziehen. Es sagt uns den Sieg voraus, nach dem sich unsere Welt so sehr sehnt. Es wird Frieden sein auf Erden! Das ist aller Freude wert! Darum ist es vollkommen nachvollziehbar, wenn es heißt „Freue dich (…), dein König kommt zu dir!“.

Das Reich Gottes ist aber nichts rein Zukünftiges. Durch Jesus Christus ist es mitten unter uns bereits angebrochen. Das Motiv des Bibeltextes ist uns nämlich durchaus bekannt: Vom Einzug Jesu Christi in Jerusalem als König können wir in den Evangelien lesen.

Und damit verbunden ist natürlich auch eine persönliche Dimension: Ist Jesus auch in mir eingezogen? Ist Jesus mein König, dass ich ihm zujuble? Lebe ich auch in der Hoffnung, dass Jesus wiederkommt und das Reich Gottes vollendet? Wie ist es um meine Freude darum bestellt?

Auf einem Esel reitend

Ein König auf einem Esel? Das passt doch irgendwie nicht zusammen. Der Friedefürst, der Messias, der Retter der Welt, zieht auf einem Esel siegreich in Jerusalem ein? Dabei assoziiert man mit einem Esel eher ein stures Lastentier, das lahm und widerspenstig ist. Das wirkt so, wie wenn Staatsmänner auf einem Traktor daherkämen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Fahrzeuge etwas über ihre Besitzer aussagen. Es sind die wohl offensichtlichsten Statussymbole: Wer viel Geld hat, zeigt es durch teure Autos, er vermittelt ein Image, ein Lebensgefühl. Aber wenn Fahrzeuge etwas über ihren Besitzer aussagen, was sagt der Esel dann über den Messias aus? Im Text wird es geschildert: Er ist friedfertig, denn auf einem Esel zieht niemand in die Schlacht. Er ist demütig und bescheiden, muss seinen Status nicht nach außen verteidigen, weil er sich nicht darüber definiert, sondern allein abhängig ist von Gott („einer, dem geholfen wird“).

Der Status des Königs wird nicht gemildert dadurch, dass er nur auf einem Esel reitet. Vielmehr wird der Esel in dieser Situation zu einem königlichen Fortbewegungsmittel erhöht, mit dem es in dieser Situation kein prächtiges Ross und keine Luxussänfte aufnehmen könnte. Der Esel wird erhöht durch den, der ihn reitet, der sein Herr ist.

Vielleicht fühlen wir uns selbst auch manchmal wie ein Esel: minderwertig, unfähig und überladen. Auch wir dürfen wissen, dass wir nicht von uns aus königlich und heilig sind, sondern allein durch den, der unser Herr ist: Jesus Christus.

3. Methodik für die Gruppe

Einstieg

Ein Motiv für den Einstieg könnte der Esel sein. Vor allem die übertragene Beziehung zwischen Fahrzeug und Besitzer. Das Fahrzeug sagt doch recht viel über dessen Besitzer aus. Man könnte ein ganz besonderes Fahrzeug oder auch mehrere beschreiben und raten lassen, wem dieses gehört.

Beispielsweise der Wagen des amerikanischen Präsidenten:

Es ist ein Fahrzeug, das seinesgleichen sucht. Eine Spezialanfertigung, ein Unikat. Es ist tiefschwarz, massiv, majestätisch. Es sieht aus wie ein Auto, gleicht aber eher einem Panzer auf LKW-Rädern, dessen Gewicht auf 5 bis 8 Tonnen geschätzt wird. – Kein Wunder bei einer 7 Meter langen Limousine, die mit Karbon und Titan gepanzert ist und mit 14 cm dicken, kugelsicheren Fensterscheiben versehen ist. Die genauen Daten sind ein gut gehütetes Geheimnis. Man schätzt die Maximalgeschwindigkeit aufgrund des Gewichts auf nicht mal 100 km/h, mit einer extra Lachgas-Einspritzung sollen aber kurzzeitig bis zu 1000 PS erreicht werden. Auch über die sonstige Ausstattung gibt es nur Gerüchte: von Granatwerfern und Tränengaskanonen über Nachtsichtgeräten und Satellitentelefon bis hin zu eingelagerten, frischen Blutkonserven. Der Preis des Gefährts der Marke Cadillac wird auf knapp 1 Mio. Euro geschätzt.

Von der Bevölkerung wird es zutreffend einfach nur „The Beast – das Biest“ genannt. Eine undurchdringliche Festung auf Rädern, die darauf hinweist: Die Person, die in diesem Auto sitzt,ist ungeheuer wichtig!“

Oder man druckt unterschiedliche Fahrzeuge und Besitzer als Bilder aus und lässt sie einander zuordnen – vielleicht schleichen sich auch ein König und ein Esel mit ein!?

Fragen zum Text

  • Ist für euch alles verständlich? Versucht Unklarheiten zu klären!
  • Mit welchen Attributen wird der König im Text beschrieben? Was sagen sie über ihn aus?
  • Fahrzeuge sagen etwas über deren Besitzer aus. Was sagt demnach der Esel über den König aus? Warum zieht der König der Welt nicht auf einem kriegerischen Ross ein?
  • An welche neutestamentliche Erzählung erinnert euch dieser Text? (Lest Joh 12,12-15.)
  • Inwiefern treffen die Aussagen des Sacharjatextes auf Jesus Christus zu?
  • „Freue dich, (…) dein König kommt!“ – Die Aufforderung könnte auch uns gelten: Ist Jesus Christus auch bei uns eingezogen? Ist er unser König?
  • Vertrauen wir darauf, dass der König wiederkommt und das angebrochene Reich Gottes vollenden wird? Wie ist es um unsere Freude darüber bestellt?
  • Luther übersetzt in Vers 12: „die ihr auf Hoffnung gefangen liegt“. Was ist darunter zu verstehen? Inwiefern finden wir uns darin wieder?
  • Was könnte mit der doppelten Erstattung in Vers 12 gemeint sein?

Abschließende Ergebnissicherung: Was nehme ich für mich mit?

Liedvorschläge

  • Tochter Zion
  • Gott wurde arm für uns
  • Für den König
  • So groß ist der Herr
  • Oh komm, oh komm du Morgenstern
  • Hosanna
  • Zwischen Himmel und Erde
  • Autor / Autorin: Christian Nathan
  • © Deutscher EC-Verband
Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto