Materialart: | Bibelarbeit |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiet: | Gruppenstunde |
Verband: |
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Redaktion: |
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Zeitbedarf: | 30-60 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.) |
Bibelstelle: |
Epheser 3,14-3,21 anzeigen Bibelstelle
Epheser 3,14-3,21 Die Fürbitte des Apostels für die Gemeinde 14Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat, 16dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne. Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, 18damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt. 20Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
Benötigte Materialien: | Emotionskarten, Papier und Stift |
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Im jüdischen Kontext war das Niederknien zum Gebet ähnlich ungewöhnlich wie in unserem heutigen evangelischen. Dass Paulus sich zum Beten niederkniet und das auch mitteilt, zeigt, dass das folgende Gebet eine besondere Bedeutung hat. Er macht den Ephesern dadurch klar, dass er ihnen nicht nur Anweisungen schicken wird, sondern auch mit dem Herzen vor Gott für sie bittet und ihnen all das Gute von Gott wünscht, das sie benötigen, um ihr Leben mit Gott zu leben. Seine Bitten zeigen, wie groß der dreieinige Gott ist und wie den Ephesern seine Kraft und Herrlichkeit in ihrem Leben Wegweisung und Hilfe sein sollen.
Im damaligen Patriachat war der Vater das absolute Oberhaupt der Familie. Wenn Paulus Gott, den Vater, über ALLES in Himmeln und auf Erden benennt, bekennt er Gottes absolute Macht über alles.
Das Wort „Herrlichkeit“ ist ein Versuch, etwas zu beschreiben, was mit menschlichen Vokabeln nicht zu beschreiben ist. Die (mehreren) Himmel in Vers 15 deuten schon an, dass wir Menschen nicht begreifen können, wie groß Gott ist. Der Reichtum seiner Herrlichkeit übersteigt alles, was wir uns vorstellen können. Es ist wie ein Licht, dass heller ist, als wir ertragen können. Pure Herrlichkeit. Die erbittet Paulus für die Epheser.
Gott erfüllt meinen „inneren Menschen“, also mein Innerstes mit der Kraft seines Geistes. Jesus wohnt in mir und bewirkt, dass ich in Liebe gegründet bin. Der Vater ist die Liebe und in diesen wenigen Worten wird deutlich, wie die gesamte Macht der Dreieinigkeit in mir wohnt – und gleichzeitig merke ich, wie unbegreiflich das ist und bleibt.
Wenn ich aus der Verbindung mit dem dreieinigen Gott lebe, verstehe ich – zusammen mit allen anderen Christen – die Größe und die Fülle Gottes. Breite, Länge, Höhe und Tiefe sind Begriffe, die die Größe bildlich machen sollen.
Gottes Kraft übersteigt, genau wie seine Herrlichkeit, unser Denken und unsere Vorstellungskraft komplett. Wir können nicht einmal erahnen, zu was er in der Lage ist. Das Abgefahrene ist, dass diese unendliche Kraft in meinem Leben wirken wird, wenn ich mein Leben von ihm leiten lasse.
Was für Gefühle steigen auf, wenn du dieses Wort hörst? Langeweile beim langen Stehen im Gottesdienst? Ein schlechtes Gewissen, weil du die versprochenen Gebete für deine Freunde vergessen hast? Resignation, weil die Gebete für die Welt, für Frieden, für ein Ende des Hungers und der Katastrophen scheinbar nichts bewirken? Oder positive Erlebnisse, bei denen du oder andere Gottes Kraft und Hilfe gespürt haben, weil dafür gebetet wurde?
Was betest du, wenn du Fürbitte hältst? Bittest du Gott, die Dinge so zu verändern, wie du es dir vorstellst? Machst du konkrete „Anweisungen“? Konkret zu beten, ist sehr wertvoll, aber es hilft, immer in Erinnerung zu haben, dass Gott größer ist, als wir denken können. Er ist der Chef und er entscheidet, wie er die Dinge regeln will.
Wenn du dir die Größe und Allmacht Gottes klarmachst, wie könnte dann dein Fürbittengebet aussehen? Um was könntest du für andere Menschen und Situationen bitten?
Da können wir von Paulus lernen. Er ist sich seiner Sache sehr sicher, das merkt man in den Versen 1-13 des 3. Kapitels. Er ist von Jesus selbst beauftragt und er weiß, was aus menschlicher Sicht das Richtige für die Gemeinde ist, an die er schreibt. Und doch bittet er Gott nicht darum, dass dieser seine konkreten Anweisungen in die Tat umsetzt, sondern stellt sich mit seinen Gedanken unter die Größe Gottes.
Paulus bittet Gott für die Epheser um … (V.16.17)
Paulus wünscht sich, dass die Epheser … (V.18.19)
Um es sich selbst und den Lesern nochmal klar zu machen, endet er mit der Aussage, dass Gott viel mehr tun kann, als wir jemals bitten können. Paulus hat kapiert, dass er die Kraft Gottes beschränken würde, wenn er nur um die Dinge bittet, die er sich als Mensch vorstellen kann.
Als Einstieg sollen die TN ein Bild ihrer eigenen Fürbittenpraxis bekommen. Dazu werden drei verschiedene Blickwinkeln der Fürbittenpraxis mittels Fragen zusammengetragen: Emotionen, Praxis, Inhalt. Nutzt als Methode, was zu eurer Gruppe passt. In großen Gruppen sind Kleingruppen sinnvoll.
Frage die Emotionen der TN zum Thema „Fürbitte“ ab. Hier eigenen sich z. B. aussagekräftige Bilder, Postkarten, Gefühlsmonster (https://www.gefuehlsmonster.de/) oder ähnliche Emotionskarten.
Am Ende des Einstiegs sollten die TN ein gutes Bild ihrer Fürbittenpraxis haben.
Lest den Bibeltext mehrfach laut vor. Nutzt dafür unterschiedliche Übersetzungen (notfalls als Ausdruck).
Drucke den Text nach einer gut verständlichen Übersetzung (Gute Nachricht, BasisBibel, Neues Leben, …) einmal auf große Blätter aus. Drucke dazu immer zwei Verse auf ein Blatt.
Erkläre der Gruppe, was Paulus mit den ersten beiden Versen deutlich machen will.
Bedenkt zusammen folgende Fragen:
Versuche die Gruppe dahin zu leiten, dass ihnen auffällt, dass Paulus nicht für die konkreten Anliegen bittet, von denen er im Epheserbrief sehr viele hat und die er mit großer Überzeugung und Vollmacht (Eph 3,1-13) vorbringt.
Wenn die Gruppe die Antwort hierzu nicht alleine findet, kannst du sie mit den Versen 20-21 erklären: Paulus weiß, dass Gott viel mehr kann, als er sich selbst vorstellen, bitten oder gar hoffen kann.
Sammelt gemeinsam Dinge, die wir für andere von Gott im Gebet erbitten können. Unabhängig von den konkreten Anliegen, die uns dazu bringen, für die Menschen oder Situationen zu beten.
Vergleicht die Auswirkungen, die Paulus den Ephesern wünscht mit den Auswirkungen, die ihr euch für die Menschen wünscht, für die ihr betet.
Jeder TN hat 15 Minuten Zeit, ein Fürbittengebet für einen Menschen oder eine Situation zu schreiben, der oder die ihn gerade bewegen. Versucht dabei, Paulus als Vorbild zu nehmen und unabhängig von euren eigenen Gedanken und Wünschen das zu beten, was Gott in seiner Größe, Herrlichkeit, Macht und Liebe für die Menschen und Situationen bereithält.
Je nach Intimität der Gruppe könnt ihr danach eine Gebetsgemeinschaft machen, in der ihr eure Fürbittengebete vorlest. Wenn die Inhalte zu persönlich sind, könnt ihr dabei auch die Namen weglassen, denn eure Bitten gehen ja über das hinaus, was der konkreten Situation entspricht.
Tauscht euch aus, wie es euch mit dieser besonderen Form von Fürbitte gegangen ist.
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