Materialart: | Bibelarbeit |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiete: | Freizeiten, Gruppenstunde |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 45-75 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.) |
Bibelstelle: |
Psalm 1 anzeigen Bibelstelle
Psalm 1 1Erstes Buch Psalm 1–41 Der Weg des Frommen, der Weg des Frevlers 1Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, 2sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! 3Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, / der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl. 4Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. 5Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. 6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht. Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
Benötigte Materialien: | Würfel (groß, mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten (Ja, Nein, Jein, Auf keinen Fall...) statt Zahlen), Plakat(e) (mit Sprüchen/Zitaten zum Thema Entscheidungen) |
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Die Sammlung der Psalmen umfasst 150 Lieder, die von verschiedenen Verfassern stammen. Interessant ist, dass die Psalmen, wie auch die Bücher Mose, in fünf Bücher eingeteilt werden (Erstes Buch: Ps 1-41; Zweites Buch: Ps 42-72; Drittes Buch: Ps 73-89; Viertes Buch: Ps 90-106; Fünftes Buch: Ps 107-150). Außerdem umschließt ein doppelter Rahmen die Sammlung: Den äußeren Rahmen bilden die Psalmen 1 und 150 – das Studium der Thora (Ps 1) mündet in den universalen Lobpreis (Ps 150). Den inneren Rahmen bilden die Psalmen 2 und 149 – der Erwartung des Messias (Ps 2) steht die Hoffnung auf die weltweite Anerkennung des Messias und des messianischen Volkes (Ps 149) gegenüber. Dieser doppelte Rahmen entspricht der Vorstellung, dass der Anbruch der Heilszeit an den Gehorsam gegenüber der Thora gebunden ist.
Darüber hinaus zählt Psalm 1 zur Gattung der Weisheitspsalmen und steht als eine Art Überschrift und Einleitung für dem gesamten Psalmenbuch.
Verse 1-3: Der gute Weg (Der Weg des Frommen)
V.1 beginnt mit den Worten „Wohl dem““ oder wie es in anderen Übersetzungen ebenfalls richtig heißt „Glücklich ist“. Glücklich ist, wer auf dem guten Weg geht. Dieser Weg wird im Folgenden genauer beschrieben.
V.3 greift auf ein gängiges Bild der biblischen Symbolsprache zurück: Ein gesunder, vor Lebenskraft strotzender grüner Baum steht als Sinnbild für erfülltes und sinnhaftes Leben. Der Schluss von Vers 3 („Und was er macht, das gerät wohl.“) gehört nicht mehr zum Bild des Baumes, sondern spricht von dem frommen Menschen. Der Satz ist als positiv gestimmte Glaubensaussage zu verstehen: Wer von Gott erfüllt ist, dem passiert Gutes.
Vers 4: Der schlechte Weg (Der Weg des Gottlosen)
Das bisher beschriebene Gute gilt hier nicht. Das Wesen der Gottlosen ist ohne inneren Wert, ohne tieferen Nutzen, ohne Kern. Daher ist ihr Weg vergänglich.
Verse 5 und 6: Das Endurteil
Das irdische Leben endet für jeden Menschen und Gott selbst wird im Gericht entscheiden, wie es weitergeht.
Psalm 1 zeigt auf, dass man im Leben zwischen zwei Wegen wählen muss: Entweder entscheidet man sich für den guten oder für den schlechten. Die Darstellung ist sozusagen schwarz-weiß, es gibt keine Abstufungen zwischen richtig und falsch. Dadurch sollen Warnung und Mahnung besonders deutlich zum Ausdruck kommen.
Wie ticken die heute 18- bis 34-Jährigen in Europa? Das multimediale Projekt „Generation What?“ liefert mit knapp einer Million Teilnehmenden aus ganz Europa erstmals ein umfassendes Bild der Wertvorstellungen und Lebensentwürfe einer ganzen Generation.
Wie ist diese Generation geprägt (alle Fragen und Antworten sind unter www.generation-what.de zu finden)? Hier ein paar Ergebnisse, die zum Psalm passen:
Was ist Glück? Diese Frage wird von Menschen ganz unterschiedlich und vollkommen individuell beantwortet. Entscheidend ist, was wir brauchen, um glücklich zu sein und mit wem was wir uns vergleichen.
Man kann die Worte auch als Anleitung zum Glücklichsein lesen: „Glücklich ist der Mensch …“
Das Leben verläuft meist nicht so schwarz-weiß wie der Psalm es darstellt. Hierbei ist es wichtig, zu bedenken, wie die Psalmen gelesen und verstanden werden sollen und wollen. Jeder einzelne Psalm ist durchdrungen von der Überzeugung, dass die Gebrauchsanweisung für ein glückliches Leben untrennbar mit Gott verbunden ist. Wo Gott ist, ist Leben. Wo ich auf seine Stimme, seine Worte höre, finde ich das Leben und „mein Glück“. Der Psalm beschreibt sehr genau, wie man glücklich werden kann und nennt auch Dinge, die dabei hinderlich sind.
Dennoch will der Psalm keine Anleitung dazu sein, wie man sein Glück machen kann, sondern es geht darum, sich von Gott mit Glück beschenken zu lassen. Es gibt kein Glücksversprechen und die klaren Worte des Psalms können im Gegenteil fast wie eine Anleitung zum Unglücklichsein erscheinen. Aber gerade in den Situationen, in denen ich mich vom Glück verlassen fühle, ist mein Glück der lebendige Gott.
Das Wort „Glück“ leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort „gelücke“ ab, das „die Art, wie etwas endet / gut ausgeht“ bezeichnete. „Glück“ war demnach der günstige Ausgang eines Ereignisses. In der alttestamentlichen Vorstellung sollte die intensive Auseinandersetzung mit und die Meditation von Psalm 1 bewirken, dass der Mensch den richtigen Weg erkennt und so sein Lebensglück (in Gott) findet.
Vertont wurde Psalm 1 auf der CD „Das Psalmenprojekt. Das Wasser des Lebens“ von Danny Fresh. Diese CD kann für den Einstieg oder für das Ende gut genutzt werden.
Auf YouTube findet man noch weitere (meist englische) Versionen von Psalm 1, die ebenfalls genutzt werden können.
Thematisch passende Lieder:
Antworten auf kleine Fragen würfeln. Gebraucht wird ein Würfel auf dessen Seiten „Ja“, „Nein“, „Jein“, „Niemals“, „Auf jeden Fall“, „JA! Eigentlich meine ich NEIN.“ (oder ähnliches) steht. Nun stellt ein Teilnehmer eine Frage auf die mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet werden könnte. Danach wird gewürfelt und der Würfel gibt die Antwort. Das ist oft lustig, aber man entdeckt schnell auch das eigene Bauchgefühl für die erhoffte Antwort. Darüber kann man sehr gut ins Gespräch kommen.
Mögliche erste Fragen können sein:
Oft gehen die Fragen nach einigen Runden mehr in die Tiefe.
Auf einem Blatt Papier je einen Spruch oder ein Zitat zum Thema Entscheidungen abdrucken und mit den Leuten diskutieren, was der Wahrheitsgehalt der jeweiligen Aussage ist. Mögliche Sprüche könnten sein:
Wege wählen … Entscheidungen treffen … Links, rechts oder gerade aus … Manchmal ist es gar nicht so einfach den Überblick zu behalten über die Optionen, die man hat. Manchmal ist es schwierig, zu entscheiden, welche Wahl die richtige wäre. Wie soll man sich denn entscheiden? Im Leben trifft man ständig Entscheidungen. Viele davon sind irrelevant. Schwierig wird es vor allem bei den Entscheidungen, die wichtig sind: Entscheidungen, die entscheidende Weichen für das weitere Leben stellen.
Schwierig sind auch die Situationen, in denen man scheinbar gar keine andere Möglichkeit hat und sich doch nach einem anderen Ausweg sehnt.
Alle stehen mit dem Bibeltext in der Hand auf. Jeder einzelne Teilnehmer bewegt sich im Raum und liest den Psalm in seinem Tempo immer wieder laut. Das tun alle gleichzeitig. Durch das Herumlaufen hört man immer wieder jemand anderen einen anderen Teil des Psalms beten. So können sich auch Worte einprägen, die man nur hört, obwohl man selbst an einer anderen Stelle liest.
Diese Variation des Bibellesens benötigt Zeit! Im Anschluss kann ein Austausch über folgende Fragen stattfinden:
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