Gottes Trost für verfolgte Christen

Einheit | Bibelarbeit
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Gottes Trost für verfolgte Christen

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene, Mitarbeitende
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 30-60 Min.)
Bibelstelle: Offenbarung 7,9-17 anzeigen
Bibelstelle
Offenbarung 7,9-7,17

Die große Schar aus allen Völkern

9Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, 10und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei unserm Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm! 11Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Wesen und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an 12und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

13Und einer der Ältesten antwortete und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? 14Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind’s, die aus der großen Trübsal kommen und haben ihre Kleider gewaschen und haben sie hell gemacht im Blut des Lammes. 15Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. 16Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; 17denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: festliche Dekoration, Tücher (zum Augen Verbinden), Essen
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1. Erklärungen zum Text

Wir gehen davon aus, dass die Offenbarung ein Trostbuch für Christen der damaligen Zeit ist. Für sie stellte sich in Anbetracht zunehmender Anfeindungen die Frage, ob das mit dem Glauben überhaupt noch Sinn macht. Gibt es Gott? Stimmt die Geschichte mit Jesus? Diese Fragen schienen sich aufzudrängen. In der Regel riskiert niemand sein Leben für jemanden, den es nicht gibt. In Offenbarung 4 wird diese zentrale Frage mit einem eindeutigen JA beantwortet. In den folgenden Kapiteln werden wir mit in das himmlische Szenario hineingenommen. In Kapitel 7,9-17 werden wir Zeuge dessen, was Menschen im Himmel erwartet, die durch schwerste Anfeindungen gegangen sind, die sie schlussendlich mit ihrem Leben bezahlt haben.

Zentral sind hier die Aussagen ab Vers 15. Hier wird in wunderbarer Weise beschrieben, wie Gott sich zu diesen Menschen stellt. Herausheben möchte ich insbesondere zwei Aspekte:

a) Quelle lebendigen Wassers

Das Lamm, von dem in Vers 17 die Rede ist, ist Jesus. Jesus sagt von sich selbst in Johannes 7,37.38, dass er die Quelle des lebendigen Wassers ist. Bei Jesus werden alle Sehnsüchte meiner Seele vollkommen gestillt. Um es mit dem Kirchenvater Augustinus zu sagen: „Mein Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir Gott.“ Alle Not, alle Leiden, alles Unvollkommene, alle Qual haben ein Ende. Die Menschen, die so sehr um ihres Glaubens willen gelitten haben, kommen zur Ruhe und sind umhüllt vom Frieden Gottes. Alle Bedürfnisse werden gestillt. Dieser Friede Gottes wird in einem weiteren Bild unterstrichen.

b) Gott wischt Tränen ab

Hier wird deutlich, wie nah Gott den Menschen kommt. Gott ist nicht ein fixer Gedanke, ein philosophisches Konstrukt – nein, Gott ist nahbar und wohnt mitten unter den Menschen (vgl. 21,4).

Es wird deutlich, dass Jesus wirklich der Gute Hirte ist (vgl. Joh 10,11). Er kümmert sich um seine Schafe. Er führt sie dahin, wo es ihnen vollkommen gutgeht. Das muss für die Menschen, die in konkreten Verfolgungssituationen standen, sehr ermutigend gewesen sein. Der Kirchenvater Polykarp war ein Empfänger der Offenbarung und lebte in der Gemeinde in Smyrna. Sein Zeugnis ist lesenswert und nimmt uns mit hinein in die Wirkung der Offenbarung. Nachzulesen unter folgenden Link: http://www.dw.com/de/86-jahre-habe-ich-ihm-gedient/a-42613544

2. Bedeutung für heute

Wir sind in Deutschland nicht in einer konkreten Verfolgungssituation, wenngleich es sicherlich hier und da auch Widerstand gegen den Glauben an Jesus gibt. In großen Teilen dieser Welt sieht das jedoch deutlich anders aus. Dieser Text lädt dazu ein, den Blick über den Tellerrand schweifen zu lassen und für die vielen Menschen zu schärfen, die aufgrund ihres Glaubens große Schwierigkeiten haben bzw. hatten.

So ergibt sich für mich ein Zweiklang an Herausforderungen.

Zum einen ist da die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte in Deutschland. Zwei Diktaturen haben in der Vergangenheit das Leben für viele Christen nicht einfach gemacht. Diese Geschichte ist noch nicht lange her und hat gerade die östlichen Teile der Bundesrepublik sehr nachhaltig geprägt. Die Auswirkungen sind bis heute spürbar. Hier lohnt es sich, nach Gemeindegründungsprojekten zu recherchieren. Vielleicht ergibt sich daraus auch ein weiterführender Kontakt.

Zum anderen ist da die Auseinandersetzung mit dem Thema der Verfolgung von Christen in großen Teilen der Welt. Open Doors, eine große Organisation, die sich für verfolgte Christen weltweit einsetzt, schreibt auf ihrer Homepage: „Derzeit herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten. Mehr als 200 Millionen Christen leiden unter einem hohen Maß an Verfolgung, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen.“

Wir wollen immer wieder dafür beten, dass Christen in anderen Erdteilen konkrete Ermutigung durch Gott bekommen. So, wie es damals die Christen durch die Offenbarung erfahren haben. Wir wollen dafür beten, dass Gott uns zeigt, wie wir verfolgten Christen eine Ermutigung sein können. Wir wollen unsere Augen nicht vor dem Leid unserer Glaubensgeschwister verschließen, sondern mit ihnen leiden. Wir nehmen es nicht als selbstverständlich hin, unseren Glauben in großer Freiheit ausüben zu können.

Es gibt gutes und weiterführendes Material bei Open Doors, wie man selbst aktiv werden kann. So kann aus dem Bibeltext in Offenbarung 7 eine konkrete Ermutigung für jemand anderen und eine persönliche Horizonterweiterung für einen selbst werden.

3. Methodik für die Gruppe

Eine der zentralen Aussagen des Textes ist, dass Jesus uns zu lebendigen Quellen leiten möchte. Das ist im Übrigen auch eine zentrale Aussage der Bibel. Immer wieder taucht das Bild des Hirten auf, der gut leitet. Gott selbst geht seinem Volk in der Wüste voran. Er sagt, dass er uns dahin leiten möchte, wo wir Ruhe finden.

Eröffnung

Die Teilnehmer der Gruppe werden an der Tür empfangen und dort werden ihnen die Augen verbunden. Die Mitarbeitenden führen sie durch das Gemeindehaus zu einem Raum, der festlich geschmückt und hell gestaltet ist. Es sollte etwas Leckeres zu essen und zu trinken geben. Im Raum angekommen, werden die Augenbinden abgenommen!

Nun können Raum und Essen erst einmal genossen werden.

Danach geht es in die Vertiefungsphase, die ich in drei Einheiten aufbaue.

Vertiefung 1

  • Wollen wir gern geführt werden?
  • Wie leicht oder schwer fällt uns dieses Thema und warum ist das so?
  • Was muss passieren, dass es mir leichter fällt?
  • Welche Erfahrungen habe ich bisher mit Führung gemacht?
  • Fällt es mir leicht oder schwer, mich von Jesus führen zu lassen?
  • Was ist der Unterschied zwischen Gängeln und echter Führung?

Diese Fragen werden in einer kurzen Stillephase bedacht. Jeder kann sich dazu eigene Notizen machen. Die Antworten werden zunächst nicht laut diskutiert.

Vertiefung 2

Nun geht es in der nächsten Vertiefungsphase darum, den eigenen Horizont zu weiten. Der Gruppenleiter erzählt ein paar Sätze zum Thema „Verfolgte Christen“ und was die persönlichen Nöte dieser Menschen sind. Hierzu gibt es unter folgendem Link eine sehr gute Einführung:

https://www.opendoors.de/christenverfolgung/christenverfolgung-erklaert/wann-spricht-open-doors-von-christenverfolgung

Nach dieser Einführung werden folgende Fragen gestellt:

  • Wie erleben Menschen, denen es auf Grund ihres Glaubens nicht gut geht, Führung Gottes?
  • Wie kann das sein?

Dazu wird folgendes Video eingespielt: https://www.opendoors.de/mediathek/video/freude-im-gefaengnis-jerin-aus-indien

Auch diese Fragen werden zunächst in der Stille behandelt.

Vertiefung 3

Bevor der Text aus Offenbarung 7 gelesen wird, werden einige Hintergrundinformationen zum Kontext geliefert. So sollte die spezielle Situation der Christen damals erwähnt werden, die unter konkreter Drangsalierung und Verfolgung gelitten haben. Es lohnt sich, die Orte, an die die Offenbarung geschrieben ist (Pergamon, Smyrna, Ephesus usw.), auf einer Karte sichtbar darzustellen und ein paar Fotos dazu zu zeigen. So fällt es einfacher, sich in die Situation der Menschen damals hineinzuversetzen.

Nach dem Lesen des Bibeltextes können nun die Fragen aus Vertiefung 1 und Vertiefung 2 diskutiert werden. Ergänzend dazu kann nun auch gefragt werden, was sich durch den Film und das Lesen des Bibeltextes verändert hat?!

Konkretion

Aus der Behandlung dieser Fragen könnte sich nun noch ein konkreter Auftrag für die Gruppe ergeben.

Zum einen ganz persönlich:

  • Welche Bereiche möchte ich der guten Führung Gottes anvertrauen?
  • Wie möchte ich mein Leben konkret mit Gott gestalten?
  • Welchen Einfluss hat der Blick in den Himmel aus Offenbarung 7 für meine Lebensgestaltung?
  • Gewinne ich aus dieser himmlischen Perspektive neue Motivation?

Zum anderen für die Gruppe:

  • Wie können wir Menschen helfen, die wegen ihres Glaubens leiden?
  • Ergibt sich evtl. eine konkrete Aktion aus dieser Gruppenstunde?
  • Wie sieht es mit einer Briefschreibeaktion aus?
  • Kann ein Spendenlauf organisiert werden?
  • Gibt es eine Gruppe, die für Ermutigung von verfolgten Christen beten möchte?

Sehr zu empfehlen ist auch die Aktion von Open Doors „Shockwave“ oder der Open Doors Jugendtag, der jedes Jahr stattfindet. Hier kann man seinen Blick weiter schärfen lassen.

  • Autor / Autorin: Jens Michael Schütz
  • © Deutscher EC-Verband
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