Ich bin der wahre Weinstock

Einheit | Gottesdienst-Entwurf
Einheit | Gottesdienst-Entwurf

Ich bin der wahre Weinstock

Materialart: Gottesdienst-Entwurf
Zielgruppe: Familien
Einsatzgebiet: (Jugend-)Gottesdienst
Kategorie: Kirche-Kunterbunt
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Kirche Kunterbunt
Zeitbedarf: 150-180 Min. (Vorbereitung: 60-90 Min.)
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Das Ziel:
Erarbeiten, was Wein ist und was Jesus mit seinen Worten meinte. Entdecken, was Wachstum, Fruchtbarkeit und „nahe bei Jesus sein“ konkret bedeutet.

Der biblische Hintergrund (Johannes 15, 1-11)
Kurz nach dem letzten Abendmahl und vor Gethsemane spricht Jesus mit seinen Jüngern davon, dass er der wahre Weinstock ist. Mit dem Bild will er seinen Freunden Mut machen, bei ihm zu bleiben, auch wenn es in der nächsten Zeit ziemlich schwierig für sie wird. Nahe bei Jesus zu bleiben, ihn zu lieben und zu tun, was er will, führt zu einem pulsierenden, fruchtbaren Leben. Dazu gehört auch, dass man korrigiert und von Zeit zu Zeit «beschnitten» wird, aber das ist Gottes Art, dafür zu sorgen, dass sowohl wir selbst als auch sein Reich wachsen und Frucht bringen können.

Für Kinder und Erwachsene, die mit der Bibel und ihren Bildern nicht so vertraut sind, sind verschiedene Dinge zu berücksichtigen: Nicht jeder hat schon einen Weinstock gesehen oder weiß, wie man ihn pflegen muss. Für Jesus und seine Freunde waren Weinstöcke so normal wie für uns Salatköpfe oder Äpfel. Wir kennen zwar Weintrauben, aber das Bild vom Weinstock ist für die meisten trotzdem fremd und irgendwie abgehoben.

Das Bild vom Weinberg für das Volk Israel oder Gottes Reich, wie es sich durch die ganze Bibel hindurchzieht, ist den meisten unbekannt. Dadurch geht viel von der Wirkung, die Jesu Worte auf seine Zuhörer hatten, verloren. In einer Gesellschaft, in der das meiste wörtlich genommen wird, wirkt es ziemlich abartig, wenn jemand von sich sagt: „Ich bin eine Pflanze“. Der Gedanke an Korrektur (oder «beschnitten werden») kann leicht negativ wirken und das Bild von einem strengen Gott hervorrufen anstelle eines väterlichen Gärtners, der nur das Beste für seine Pflanzen will. Die Betonung bei diesem Thema liegt für uns also auf Fruchtbarkeit, Wachstum und Nähe.

Indem wir Früchte und Gemüse aus unserer Umgebung benutzen, versuchen wir etwas von der normalen Heiligkeit von Jesu Bild zurückzugewinnen. Es ist aber gut zu wissen, was ein Weinstock ist, weil er im Christentum wie im Judentum so oft als Bild gebraucht wird. Deshalb gibt es neben Äpfeln und Kartoffeln auch Weintrauben. Manchen Leuten tut es gut, sich vor Augen zu halten, dass Leben Wachstum bedeutet. Anderen geht vielleicht auf, dass Christsein wirklich ein toller Lebensstil ist, da die liebenswerte, gesunde Seite des Menschseins gestärkt wird (Liebe, Freude, Friede, Geduld usw.). Das kann besonders für Eltern wichtig sein, die mit ansehen müssen, wie ihre Kinder in einer materialistischen, auf Eigennutz bedachten Welt aufwachsen. Wir beschäftigen uns auch mit dem Gedanken, dass Jesus will, dass wir durch die Gemeinschaft mit anderen Christen und durch das Gespräch mit ihm selbst ganz nah bei ihm bleiben. (Ein Bibelkurs mag für Ü-Kirchen-Besucher unter Umständen noch eine Nummer zu groß sein, aber man kann vielleicht darauf hinweisen.) Das Thema passt gut zum Erntedankfest, und vielleicht möchten Sie einige der gebastelten Gegenstände als Dekoration für den Sonntagsgottesdienst verwenden.

Aktiv-Zeit

1. Weintrauben

Stationsbeschreibung: Aus dem braunen Fondant dünne Äste rollen. Aus dem grünen Fondant mit dem Förmchen Blätter ausstechen. Aus dem roten Fondant kleine Kugeln rollen und als Weintrauben anordnen. Einen Pappteller mit dem eigenen Namen beschriften und die Weintrauben darauflegen. Jeder Teilnehmer erhält eine bestimmte Menge Fondant zugeteilt, sonst ist der Vorrat nach fünf Minuten verschwunden.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, wie Trauben im Weinberg wachsen. Vielleicht hat schon jemand einen Weinberg gesehen.

blue berries on gray concrete floor

Material:

  • Fertig-Fondant in Braun, Grün und Rot (evtl. selbst färben mit Lebensmittelfarbe)
  • Ausstechförmchen in Form von (Wein-)Blättern
  • Pappteller

2. Zuckertrauben

Stationsbeschreibung: Die Trauben einzeln in den Ei-Schnee tauchen und in Zucker wälzen. Auf dem Pappteller trocknen lassen.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, wie Trauben am Weinstock wachsen und dass man sie essen, aber auch Wein daraus machen kann.

Material:

  • Weintrauben (gewaschen)
  • Ei-Schnee
  • Kristallzucker
  • Pappteller

3. Apfelfischen

Stationsbeschreibung: Die Plastikwanne mit Wasser füllen und kleine Äpfel darin schwimmen lassen. Die Teilnehmer versuchen, die Äpfel an den Stielen herauszufischen. Dabei dürfen sie nur das Kinn und die Zähne benutzen. Jeder darf den Apfel, den er gefischt hat, behalten. Handtuch und Schrubber bereithalten.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, welches Obst und Gemüse es in Ihrem Land gibt und wo es wächst –an Bäumen, Büschen oder auf dem Boden.

person holding four red apples

Material:

  • eine kleine Plastikwanne
  • kleine Äpfel mit Stielen (gewaschen)
  • Handtücher
  • einen Schrubber

4. Einfache Armbänder knüpfen

Stationsbeschreibung: Aus dem Garn einfache Armbänder knüpfen. Dafür Fäden aus drei verschiedenen Farben zusammenflechten wie einen Zopf (beim Flechten mit Klebestreifen auf einer Unterlage befestigen). Mit einer Holzperle abschließen.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, wie man die Fäden zusammenknüpft, damit sie ein festes Band geben, wie Menschen in Familien, Freundesgruppen und Gemeinde zusammengefügt werden und dass Gott sich freut, wenn wir ihm nahe sind.

person showing its hand with bracelets

Material:

  • Wollreste oder Stickgarn in verschiedenen Farben
  • Klebestreifen
  • Holzperlen

5. Traubentreten

Stationsbeschreibung: Die Tischdecke ausrollen und mit braunem Filzstift eine lange Weinranke aufmalen. Die Schwämme in die Wanne legen, mit Wasser und Farbe füllen. Mit bloßen Füßen hineintreten und auf Zehenspitzen über die ausgerollte Tischdecke laufen. Die Fußabdrücke (vor allem die Zehen) sehen aus wie eine Weintraube. Das Endprodukt für die Andacht im Andachtsraum oder Kirchenschiff auslegen.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, wie man früher auf traditionelle Weise Weintrauben ausgepresst hat.

Material:

  • eine alte Plastikwanne
  • billige Badeschwämme
  • rote Acrylfarbe
  • eine glatte Papiertischdecke von der Rolle
  • braune Filzstifte

6. Ernte-Impressionen

Stationsbeschreibung: Steckmasse auf einen Unterteller kleben. Mit Blättern und Beeren aus der Umgebung ein kleines Gesteck kreieren.

Wiesenblumen

Gesprächsimpuls:
Sprecht über die vielen schönen Pflanzen, die in Gärten oder wild wachsen und wie Gott sie wachsen lässt, auch wenn sie keiner sieht. Er lässt auch Beeren und Nüsse als Nahrung für die Tiere wachsen. Er sorgt für seine Schöpfung.

Material:

  • Steckschwamm
  • Klebeband (klar oder farbig)
  • kleine Plastikunterteller
  • verschiedene Blätter und Beeren

7. Kartoffeldruck

Stationsbeschreibung:
Aus einigen Kartoffeln schon vorher geometrische Formen schneiden. Aus den anderen können größere Kinder und Erwachsene ihre eigenen Muster schneiden. In die Untertassen ein wenig Farbe geben und Papier oder Stoff bedrucken.

Gesprächsimpuls:
Sprecht darüber, wie nützlich Kartoffeln sind, wo sie wachsen und wie die Menschen sie mögen –als Chips, Bratkartoffeln, Pommes frites usw.

Material:

  • rohe Kartoffeln
  • Papier
  • Stoffreste oder billige Taschentücher (aus dem Supermarkt)
  • Acrylfarbe oder Stofffarbe
  • alte Untertassen
  • Küchenpapier

8. Gemüsefiguren

Stationsbeschreibung:
Mit den Wackelaugen, Moosgummi und Cocktailspießchen aus dem Gemüse Figuren basteln.

Gesprächsimpuls: Sprecht über Gemüse und wie gut es für uns ist; seine schönen Farben und Formen und wie Gott dafür sorgt, dass wir Gutes zu essen haben.

vegetables and fruits

Material:

  • verschiedene Gemüsesorten
  • Cocktailspießchen
  • Wackelaugen
  • Moosgummi

9. Weintrauben-Lesezeichen

Stationsbeschreibung: Auf ein Kartonrechteck einen einfachen Zweig malen und daneben schreiben: „Jesus sagt: Ich bin der wahre Weinstock“. Dann als Weintrauben die Pailletten aufkleben. Das Endprodukt eventuell laminieren.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, wie eigenartig es klingt, wenn Jesus sagt: „Ich bin der wahre Weinstock“, und was er wohl damit gemeint hat. Wuchsen ihm grüne Blätter aus den Ohren, oder hingen Weintrauben an seinen Fingern?

Material:

  • Rechtecke aus mittelschwerem Karton
  • Klebepailletten
  • (eventuell) Laminiergerät

10. Collage

Stationsbeschreibung: Mithilfe der Schablonen aus Papier oder Stoff Blätter, Trauben und Buchstaben ausschneiden und daraus eine Collage für die Pinnwand kleben. In die Mitte die Worte setzen: „Jesus sagt: Ich bin der wahre Weinstock“. Außen eine Weinranke anbringen.

Gesprächsimpuls: Sprecht darüber, wie man am besten verschiedene Dinge zusammenklebt und welcher Leim die Menschen zusammenhält.

Material:

  • Bögen aus mittelschwerem Karton
  • Buntpapierreste
  • Schablonen von Blättern
  • Trauben
  • Buchstaben
  • Stoffreste
  • Bastelleim
  • Filzstifte

Feier-Zeit

Vorbereitung:

Dekoriert den Andachtsraum mit folgenden Elementen: Wenn du Zweige (Reben) von echten Weinstöcken bekommen kannst, schlinge sie um die Plätze (Die Zweige welken schnell, also nicht zu früh im Voraus dekorieren). Lege das Bild vom Traubentreten auf den Boden im Eingangsbereich zum Andachtsraum. Befestige vorn ein Bild von einem Weinstock ohne Trauben auf einem festen Untergrund.
Gebe allen beim Hereinkommen eine „Weintraube“ aus Papier, auf die sie beim Beten schreiben können (Du kannst die Formen aus großen Klebe-Etiketten oder Post-Its ausschneiden, damit sie an der Bildwand haften, oder Papiervorlagen verteilen, die dann auf ein flach liegendes Bild gelegt werden). Wenn du PowerPoint-Fotos zeigst, starte den Beamer, sobald die Leute hereinkommen. Erkläre, was gebastelt wurde.

Material:

  • (evtl) PowerPoint mit Fotos der Kreativangebote
  • Muster von jeder Kreativstation
  • einen trockenen Ast
  • Stifte
  • Zettel in der Form einer ganzen Weintraube (einen pro Person)
  • Bild von einem Baum mit Früchten
  • Zweige (Reben) von echten Weinstöcken

Liedvorschläge:

  • Du bist der Weinstock, wir sind die Reben
  • Der Weinstock (Unser Herr sagt uns in seinem Wort …)
  • Unser Leben sei ein Fest

Biblische Geschichte und Auslegung
Zeige einen abgebrochenen Ast und frage, ob daran wohl je wieder Äpfel wachsen werden. Warum nicht? Weil er tot ist – er ist nicht mehr mit dem Baum verbunden. Jesus hat gesagt: „Ich bin der Weinstock … Bleibt fest mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben“. Er möchte, dass wir ganz nahe bei ihm sind und beieinanderbleiben, damit unser Leben nicht tot und leer ist wie dieser Ast, sondern ganz viele Früchte trägt wie der Baum auf dem Bild hier. Wir können nahe bei Jesus bleiben, wenn wir in die Kirche kommen, um mit anderen Christen zusammen zu sein, wenn wir beten oder wenn wir die Bibel lesen.

Gemeinsames Gebet
Schreibt oder malt auf eure Weintraube ein Gebet und kommt nach vorn und befestigt es hier an dem Gebetsweinstock. Das kann eine Bitte sein, ein Dank oder eine Entschuldigung.

Schlussgebet
Herr, wir danken dir, dass deine Kinder auf der ganzen Welt und durch alle Zeiten hindurch eine große Familie sind und dass wir zu deiner Familie gehören dürfen. Hilf uns, auch so zu leben und einander durch dick und dünn zu lieben. Amen.

Segen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus (strecken Sie die Hände aus, als wollten Sie ein Geschenk empfangen) und die Liebe Gottes (legen Sie die Hände aufs Herz) und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes (fassen Sie Ihre Nachbarn an den Händen) sei mit uns allen, jetzt und für alle Zeit. Amen! (Heben Sie beim Wort „Amen“ miteinander die Hände in die Höhe.)

Essens-Zeit

Pellkartoffeln mit Salat und Beilage
Stellet Schüsseln und Platten mit Salat, Bohnen, Käse, Thunfisch und Butter in gleichmäßigen Abständen auf die Tische, damit die Leute sich selbst bedienen können. Die Kartoffeln aus der Küche hereinbringen. Erkläret, für wie viele Tische die Schüsseln jeweils reichen sollen, und bittet nach Möglichkeit verschiedene Personen, ihren Tischabschnitt zu überwachen.

  • Autor / Autorin: Mirjam Schnabel
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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