Mensch, wer bist du?

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Mensch, wer bist du?

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene (18+)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: CVJM Westbund
Redaktion: KON
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 30-60 Min.)
Bibelstelle: 1. Mose 1,26-1,28 anzeigen
Bibelstelle
1. Mose 1,26-1,28

26Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. 28Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Weitere Bibelstellen: 1. Mose 2,7-2,8, Psalm 8,5-8,7, Hiob 14,1-14,3, Prediger 1,1-1,8, Prediger 3,1-3,13, Psalm 139,1-139,16
Benötigte Materialien: Zettel und Stifte, Bibel(n) (oder ausgedruckte Bibeltexte)
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Ein Blick in den Spiegel und ein Blick in die Bibel

Eine Frage beschäftigt Jugendliche meistens mehr als alle anderen: Wer bin ich? Und damit verbunden sind viele weitergehende Fragen, wie zum Beispiel: Wie finden mich andere? Wer mag mich? Was kann ich? Wie komm ich mit meinen Schwächen klar? Wie will ich mal werden? Wer wäre ich gerne? Wem kann ich mich so zeigen, wie ich wirklich bin?

Im Folgenden gibt es ein paar Anregungen, wie ihr in der Gruppenstunde oder auf einer Freizeit miteinander ins Gespräch kommen könnt über euer eigenes Bild vom Menschen – und das biblische Menschenbild, und warum gerade die Bibel uns helfen kann bei der Frage, wie und wer wir wirklich sind.

1. Der Blick durch die Brille(n): Was ist der Mensch?

Teilt euch in kleine Zweier- oder maximal Dreiergruppen auf. Wenn ihr nur eine sehr kleine Gruppe seid, könnt ihr die Aufgaben auch einzeln lösen oder sie alle gemeinsam als Gesamtgruppe nacheinander beantworten.

Aufgabe: Ihr sollt einer fremden Spezies von einem anderen Planeten erklären, was Menschen sind.

Jede Kleingruppe repräsentiert eine bestimmte Gruppe oder einen Fachbereich, aus deren Perspektive ihr die Frage beantwortet:

  • Mediziner oder Biologen
  • eine 100-jährige
  • Leistungssportlerin
  • Philosophen
  • ein Kindergarten-Kind
  • Historikerinnen oder Archäologen
  • eine Hauskatze
  • erfolgreicher Rockstar
  • Psychologin
  • Diktator
  • außerirdische Spezies
  • Werbestratege
  • ……….

Nehmt euch ca. 7–10 Minuten Zeit (bei Bedarf auch etwas mehr), um in den Teams eine kleine Präsentation/eine Rede/ein fachliches Statement vorzubereiten. Dann stellt ihr euch die Ergebnisse gegenseitig in der Gesamtgruppe vor.

Anschließend tauscht euch darüber aus: Was ist euch aufgefallen? Wo lagen die Unterschiede in der Wahrnehmung bzw. Beschreibung des Menschen? Was verändert sich, wenn man den Menschen durch eine andere „Brille“ betrachtet? Welche Beschreibung fandet ihr überzeugend? Welche positiven bzw. negativen Eigenschaften des Menschen kamen zur Sprache? Und was tauchte vielleicht gar nicht auf, wäre euch aber wichtig, wenn es um eine treffende Beschreibung des Menschen geht?

2. Der Blick in den Spiegel: Ich, das unbekannte Wesen

Nehmt euch in einer zweiten Phase Zeit, um euch ein paar Gedanken über euch selber zu machen. Vielleicht möchtet ihr euch mit Stift und Papier irgendwo hinsetzen und ein paar Stichworte aufschreiben, oder vielleicht mögt ihr lieber zu zweit miteinander ins Gespräch kommen. Nehmt euch dafür etwa 15 Minuten Zeit, bei Bedarf gerne auch ein bisschen mehr.

Ein paar Fragen zum Nachdenken bzw. Austauschen:

  • In welcher der vorgestellten Betrachtungsweisen des Menschen hast du etwas von dir selbst entdeckt?
  • Würdest du von dir sagen, du bist „typisch Mensch“ – eine durchschnittliche Vertreterin deiner Spezies?
  • Was macht dich besonders?
  • Was sind deine zwei größten Stärken und was deine beiden größten Schwächen?
  • Wie würde dich deine beste Freundin/dein bester Freund beschreiben?
  • Gibt es etwas, was niemand über dich weiß?
  • Wenn du dein Spiegelbild anschaust und dir vorstellst es wäre ein Porträt, ein Gemälde, ein Kunstwerk – welchen Titel würdest du ihm geben?
  • Wenn dein Leben verfilmt würde, wer sollte dich spielen?
  • Welchen Titel würdest du deiner Autobiografie geben – jetzt aktuell, oder wenn du weiter in die Zukunft denkst?
  • Was für ein Mensch möchtest du gerne sein – jetzt, oder im Laufe deines Lebens?

3. Der Blick in die Bibel: Der Mensch – gut, gescheitert, genial, gegensätzlich

Manchmal, wenn man z. B. in der Schule einen komplizierten Text lesen und verstehen soll, dann wünscht man sich, dass man einfach den Autor oder die Autorin fragen könnte: Wie hast du das gemeint? Wie sollen wir das verstehen? Was hast du dir dabei gedacht? Was ist der Sinn dahinter?

Bei der Frage „Wer oder was ist eigentlich der Mensch?“ können wir das tatsächlich in gewisser Weise tun: Wir können uns an den wenden, der den Menschen „erfunden“ und geschaffen hat, und können fragen, was er sich dabei gedacht hat – und wie er den Menschen sieht. Vielleicht nicht ganz so einfach wie hier im Gespräch miteinander, aber indem wir in die Bibel schauen, wie dort der Mensch beschrieben wird.

Im Grunde ist die ganze Bibel eine Beschreibung des Menschen, seiner Geschichte, seiner Eigenschaften, seiner großartigen Eigenschaften und seiner tiefsten Abgründe – es kommt alles vor, in Erzählungen, Gedichten, Reportagen, Liedern, phantasievollen Bildern, historischen Dokumenten … Ein paar einzelne Stellen wollen wir uns angucken, wo das Wesen des Menschen eindrücklich beschrieben wird.

Dazu bilden wir nochmal kleine Teams, die sich jeweils eine Bibelstelle anschauen und sich kurz darüber austauschen, was das bedeutet und wie man es in eigenen Worten ausdrücken könnte (die Stichworte in Klammern sind nur für die Mitarbeitenden):

  • 1. Mose 1,26–28+31 (Ebenbild Gottes)
  • 1. Mose 2,7–8 (lebendiges Wesen)
  • Psalm 8,5–7 (was ist der Mensch?)
  • Hiob 14,1–3 (wie eine Blume)
  • Prediger 1,1–8 (alles vergeblich)
  • Prediger 3,1–13 (wir können genießen)
  • Psalm 139,1–16 (wunderbar gemacht; von Gott zutiefst gekannt)

Das sind nur einige wenige Beschreibungen des Menschen aus der Sicht der Bibel. Krass gegensätzlich, oft widersprüchlich.

Welche findet ihr zutreffend? Sind die Widersprüche miteinander vereinbar? Erlebt ihr euch selber auch als so widersprüchlich und gegensätzlich? Wäre es einfacher gewesen, wenn Gott den Menschen einfach nur „gut“ geschaffen hätte? Was unterscheidet eurer Meinung nach Gottes Sicht vom Menschen von den anderen Perspektiven, die wir am Anfang in den Kleingruppen vorgestellt haben?

Wir haben heute viele verschiedene Meinungen darüber gehört, wer, was und wie der Mensch ist. Die spannende Frage ist, wem du glaubst – wem du das Recht gibst, dich zu beurteilen. Glaubst du den vielen verschiedenen „Brillen“, durch die andere dich sehen? Glaubst du deinem eigenen Spiegelbild, das vielleicht auch nur bestimmte Seiten von dir zeigt? Oder willst du lernen, dich von dem ansehen zu lassen – ehrlich und liebevoll -, der dich geschaffen hat?

Ein gemeinsames Gebet zum Schluss:

Guter Gott, du kennst uns durch und durch. Weil du die Idee von uns hattest. Weil du uns gewollt und geschaffen hast. Und wir wollen rausfinden, wie du uns eigentlich siehst. Danke, dass du uns ehrlich und liebevoll anschaust – mit all unseren Widersprüchen, den inneren und äußeren. Zeig uns, wer wir für dich sind, wer wir in deinen Augen sind, damit wir unseren wahren Wert entdecken. Amen.

  • Autor / Autorin: Tanya Worth
  • © CVJM Westbund
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