Nein, ich nicht! / Vom Empfangen und Geben

Einheit | Andacht
Einheit | Andacht

Nein, ich nicht! / Vom Empfangen und Geben

Materialart: Andacht
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene (18+)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 10 Min. (Vorbereitung: 15-20 Min.)
Bibelstelle: Johannes 13,1-13,15 anzeigen
Bibelstelle
Johannes 13,1-13,15

13

Jesus kündigt seinen Abschied an

Johannes 13,1–17,26

Jesus isst ein letztes Mal mit seinen Jüngern und wäscht ihnen die Füße

1Das Passafest stand unmittelbar bevor.

Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war.

Jetzt sollte er die Welt verlassen

und zum Vater gehen.

Er hatte die Menschen immer geliebt,

die in der Welt zu ihm gehörten.

Und so liebte er sie bis zuletzt.

2Jesus aß an diesem Abend mit seinen Jüngern.

Der Teufel hatte Judas, dem Sohn von Simon Iskariot,

schon den Gedanken eingegeben, Jesus zu verraten.

3Jesus wusste,

dass der Vater alles in seine Hand gelegt hatte.

Er wusste, dass er von Gott gekommen war

und wieder zu Gott zurückkehren sollte.

4Er stand vom Tisch auf,

legte den Mantel ab und band sich ein Tuch um.

5Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann,

den Jüngern die Füße zu waschen.

Danach trocknete er sie mit dem Tuch ab,

das er umgebunden hatte.

6Als er zu Simon Petrus kam, sagte der zu ihm:

»Herr, du willst mir die Füße waschen

7Jesus antwortete:

»Was ich tue, das verstehst du jetzt noch nicht.

Du wirst es aber später verstehen.«

8Petrus erwiderte:

»Nie und nimmer sollst du mir die Füße waschen!«

Jesus antwortete: »Wenn ich dich nicht wasche,

gibt es für dich keine Gemeinschaft mit mir.«

9Da sagte Simon Petrus:

»Herr, dann wasche mir nicht nur die Füße,

sondern auch die Hände und den Kopf!«

10Jesus antwortete: »Wer gebadet hat, ist ganz rein.

Er braucht sich später

nur noch die Füße waschen zu lassen.

Und ihr seid rein – aber nicht alle!«

11Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde.

Deshalb sagte er: »Ihr seid nicht alle rein.«

12Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte,

zog er seinen Mantel an und nahm wieder Platz.

Dann sagte er zu ihnen:

»Versteht ihr, was ich für euch getan habe?

13Ihr nennt mich Lehrer und Herr.

Und ihr habt recht, denn das bin ich.

14Ich habe euch die Füße gewaschen –

ich, der Herr und Lehrer.

Also sollt auch ihr einander die Füße waschen.

15Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben.

Ihr sollt das tun, was ich für euch getan habe.

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

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Sie stand direkt am Eingang – die Waschschüssel mit dem Krug und dem Handtuch. Es tat gut, den Dreck von den Füßen gewaschen zu bekommen, bevor man zum Essen ging.

Als der Erste die Schüssel sah, schaute er sich nach einem Hausdiener um, der die Waschung vornehmen müsste. Niemand da! Der erste Jünger zögerte einen kleinen Moment: „Sollte ich vielleicht …? Aber wieso gerade ich? Die anderen sind doch auch nicht besser als ich.“

Auch der Zweite der Jünger erblickte die Waschschüssel. „Ist denn hier niemand, der sich darum kümmert? Ich? Aber wieso eigentlich ich? Ich bin ja nicht der Erste.“

Auch der Dritte war etwas irritiert beim Anblick der Waschschüssel. „Typisch! Fürs Füßewaschen fühlt sich mal wieder niemand zuständig. Wenn ich das nicht mache, dann macht’s wieder keiner. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, mich nicht ausnutzen zu lassen. Und weißt du was, ich bleibe bei meinem Vorsatz.“

Der Vierte wollte vermeiden, dass die anderen den Eindruck gewinnen, er wolle bei Jesus einen guten Eindruck schinden.

Der Fünfte fühlte sich nicht zuständig.

Der Sechste hatte es im Kreuz.

Der Siebte wollte sich die gute Einstimmung auf den Abend nicht durch so eine Äußerlichkeit verderben lassen.

Der Achte hatte die Sorge, raue Hände zu bekommen.

Der Neunte konnte den Geruch von Fußschweiß nicht ertragen.

Der Zehnte war der Ansicht, dass es mit seiner Position im Jüngerkreis unvereinbar ist.

Der Elfte fand, dass er mit der Verwaltung der Kasse schon genug für den Kreis täte.

Der Zwölfte schließlich stellte mit Bedauern fest, dass es nun, nachdem alle den Festsaal betreten hatten, ja wohl zu spät wäre. Er wirkte allerdings ziemlich erleichtert, als er das so feststellte.

Die Irritation, die der Anblick der Waschschüssel ausgelöst hatte, war bald verschwunden. Das Essen war gut. Der Wein ebenso. Wen störten da schon ungewaschene Füße?

Mit einem Mal steht Jesus auf. Keiner schenkt dem große Beachtung. Er muss vermutlich nur …

Doch Jesus geht nur in den Vorraum. Er nimmt den Krug und schüttet Wasser in die Waschschüssel. Dann betritt er wieder den Raum.

Als Jakobus ihn sieht, verschluckt er vor Schreck einen Olivenkern. Neben ihm liegt Matthäus zu Tisch. Auch er ist verwundert. Aber er macht sich so seine Gedanken. Irgendwie typisch für Jesus – das Ganze. Noch ein Stück weiter liegt Petrus.

Gerade will Jesus sich hinknien, als Petrus abrupt zu sprechen beginnt: „Jesus, du kannst mir doch nicht die Füße waschen! Das Umgekehrte wäre richtig!“

„Doch Petrus, das muss sein. Wenn ich dir nicht den niedrigsten Dienst tue, wenn ich nicht den Dreck deines Lebens von dir nehme, dann kannst du nicht zu mir gehören!“

„Du meinst, ich kann nur zu dir gehören, wenn ich zulasse, dass du alles für mich tust? Dann wasche mich von Kopf bis Fuß.“ Als Petrus zu begreifen beginnt, hat er nur den einen Wunsch: Ich will zu Jesus gehören, komplett.

So wäscht Jesus also auch dem Petrus die Füße – und all den anderen. „Ihr nennt mich euren Herrn. Und das völlig zu Recht, denn das bin ich! Bitte begreift: Wenn ich, Jesus, euch die Füße gewaschen habe, dann sollt ihr euch auch untereinander die Füße waschen.“

Was empfängst du von Jesus und was gibst du zurück?

  • Autor / Autorin: Andreas Müller, Birgit Hasenberg
  • © Deutscher EC-Verband
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