Ohne Moos nix los?

Einheit | Stundenentwurf
Einheit | Stundenentwurf

Ohne Moos nix los?

Materialart: Stundenentwurf
Zielgruppe: Jugendliche
Einsatzgebiete: Gruppenstunde, Schule + Jugendarbeit
Verband: Praxisverlag buch+musik bm gGmbH
Redaktion: der Steigbügel
Zeitbedarf: 120 Min. (Vorbereitung: 60 Min.)
Benötigte Materialien: Kreppband, Euro-Münzen, Dose, Eimer, Markierkreide, Teller, Tabletts, Glas Wasser, Spielfigur(en)
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Ein Allround-Paket zum Thema Geld

Idee

Wie konnte es zu dieser weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise kommen? Was haben die Banken falsch gemacht? Das Thema „Geld“ ist zur Zeit in aller Munde. Banken und Versicherungs-konzerne müssen mit Milliarden Euro gestützt werden, damit sie nicht zusammenbrechen und einen Lawineneffekt auslösen.
Es ist schwierig, sämtliche Zusammenhänge deutlich zu machen, die zu den Ursachen der Krise zählen. Etwa die Absicherung und der Verkauf (Verbriefung) von Kreditausfallsrisiken. In diesem Beitrag werden einige zentrale Begriffe erklärt (z. B. Devisen, Investmentfonds…), damit die Jugendlichen motiviert werden, sich intensiver mit der Materie auseinander zu setzen und regelmäßig im Wirtschaftsteil der Zeitung zu lesen.

Vorschlag zur Durchführung

Ich würde die Gesamtgruppe durch Auslosen in zwei oder mehr Kleingruppen aufteilen (je Gruppe maximal sieben Personen).

Bei jedem Spiel erhält die Siegermannschaft die Note 1, die zweite Mannschaft die Note 2 und das evtl. vorhandene dritte Team die Note Die Ergebnisse werden ganz einfach auf einem großen Blatt Papier notiert. Am Schluss ist die Gruppe Gesamtsieger (und erhält einen Preis!), die die niedrigste Punktzahl (bedeutet beste Gesamtnote!) besitzt.
Die Spiele müssen nicht als Mannschaftsspiele durchgeführt werden (es können auch alle mit-einander spielen), jedoch liefert der Gruppenmodus zusätzliche Spannung.

Spiel 1: Wurf in die Opferbüchse

Team 1 beginnt. Zwei Jugendliche stehen sich auf am Boden markierten Stellen (Tesakrepp) gegenüber (Abstand etwa zwei Meter). Es wird ein 50-Cent-Stück so geworfen, dass der Partner bzw. die Partnerin die Münze mit einer Blechbüchse auffangen kann. Gelingt dies, hat Mannschaft 1 einen Punkt erzielt. Dann ist die zweite Mannschaft an der Reihe.
Falls das Auffangen gelingt, erhält sie ebenfalls einen Punkt, im anderen Fall nicht. Danach kommt aus der ersten Gruppe das zweite Paar dran. Gewonnen hat natürlich dasjenige Team, das hier die meisten Punkte erzielt hat. Es bekommt die Note 1.

Variationen:
a) Es gibt zwei Jugendliche, die jeweils mit einer Büchse fangen. Der Werfer bzw. die Werferin wirft mit zwei Münzen, eine mit der rechten Hand, die andere mit der linken.

b) Statt mit einer Büchse kann auch mit einer Leinentasche gefangen werden. Das wäre dann der Wurf in den Klingelbeutel.

c) Es können die Abstände verändert werden oder es kann zwei Werfende geben.

Spiel 2: Münzen im Zehnersystem

Am Boden werden mit Kreide vier Querstriche gezeichnet, so dass drei Felder entstehen.
Ein Mitglied von Mannschaft 1 lässt eine Münze so über den Boden gleiten, dass sie nach Möglichkeit in dem Feld landet, das 100 Punkte bringt. Die erreichte Punktzahl wird notiert. Entweder spielen drei Jugendliche einer Mannschaft hintereinander und erzielen so eine Zahl
(z. B. 21 oder 101 oder 12 oder 2 usw.) oder nach dem Mitglied von Mannschaft 1 kommt eine Spielerin bzw. ein Spieler der anderen Mannschaft.

Tipp: Das 100er-Feld nicht an der Wand enden lassen, da die Münze dort anstoßen könnte und dann z. B. im 100er-Feld landen würde.

Variation:
Man könnte als Variante grundsätzlich mit Stoß gegen die Wand und Platzierung in einem Feld spielen.

Spiel 3: Lang ist der Weg ins Tor

Von einer Markierung aus rollt eine Münze auf der Kante eine etwa vier Meter lange Strecke und landet in einem Tor. Das könnte etwa ein Stuhl sein oder zwei Bücher. Die Mannschaften spielen nacheinander und es werden die „Treffer“ gezählt.

Variation:
Drei Stühle stehen nebeneinander und ergeben die Punktzahlen 1 bzw. 2 bzw. 3.

Informationsblock I

• Als es noch kein Geld gab, wurde getauscht, z. B. mit Vieh, Fellen, Platten aus gepresstem Tee oder mit Lebensmitteln.
• Die ersten Münzen wurden etwa 650 v. Chr. in Lydien (heutige Türkei) aus dem Metall Elektron (in der Natur vorkommende Mischung aus Gold und Silber) hergestellt.
• Die „Alexandermünze“ war die erste „Weltwährung“ und wurde nach Alexander dem Großen benannt, dessen Reich sich von Griechenland, Kleinasien, Ägypten, Persien bis nach Indien erstreckte.
• Der Begriff „Moneten“ kommt von der römischen Göttin Juno, die den Beinamen „Moneta“ (Mahnerin) besaß. Die römische Münzstätte befand sich im Tempel der Göttin Juno.
• Der „Gulden“ (Name kommt von „golden“) ist die deutsche Bezeichnung einer Goldmünze, die 1252 in Florenz geprägt wurde und nach der Stadt den Namen „Florenus“ erhielt.
• Der „Dukat“ ist der deutsche Name für eine Goldmünze, die in Venedig geprägt wurde.
• Der „Heller“ wurde in der Salzstadt Hall am Kocher (heute Schwäbisch Hall) geprägt. Sein Wert im 13. Jahrhundert erkennt man daran, dass man für einen Heller einen Liter Wein oder 10 Eier erhielt.
• Aus Joachimstal in Böhmen kommt der „Taler“. Dort gab es große Silbervorkommen. Der „Dollar“ hat seinen Namen vom „Taler“.
• Die am häufigsten geprägte Silbermünze ist der nach der österreichischen Kaiserin benannte „Maria-Theresien-Taler“. Etwa 400 Millionen Exemplare wurden geprägt.

Spiel 4: Der Querschuss

Ein Mitglied von Mannschaft 1 kniet am Boden und lässt eine Münze über eine Strecke von etwa
vier Metern gleiten. Im Abstand von etwa zwei und drei Metern von der Abschussmarke knien
zwei Mitglieder von Mannschaft 2 und versuchen, die gleitende Münze „abzuschießen“
(ebenfalls mit Münzen).
Es wird abgesprochen, dass die gleitende Münze keine zu hohe Geschwindigkeit haben darf, da sie sonst beinahe nicht getroffen werden kann. Ein mögliches Kriterium ist, dass eine nicht getroffene Münze die dem Startpunkt gegenüberliegende Wand nicht erreichen darf (sonst wäre sie zu schnell!).
Bei einem „Treffer“ bekommt die Mannschaft, die mit dem „Querschießen“ dran ist, einen
Punkt. Dann muss Mannschaft 2 die Münze am Boden werfen und Mannschaft 1 versucht, die
gleitende Münze zu treffen. Bei drei Mannschaften muss entsprechend abgewechselt werden.
Gewonnen hat am Schluss dasjenige Team, das die meisten „Treffer“ erzielt hat. Sie bekommt
bei diesem Spiel die Note 1.

Spiel 5: Die rotierenden Geldstücke

Bei einem Spielabend zum Thema Geld muss dieses Spiel dabei sein. Die Jugendlichen spielen es mit Begeisterung!
Es müssen genügend gleiche Geldstücke für alle Spielerinnen und Spieler vorrätig sein (z. B. 50-Cent Stücke oder 1-Euro Münzen).

Variation 1
Alle knien am Boden. Zuerst dürfen alle trainieren. Wie wird aus der Münze ein Kreisel? Die meisten nehmen die Münze hochkant zwischen Daumen und Mittelfinger und setzen sie durch Drehen der Finger und des Handgelenks in Rotation. Manche setzen den Zeigefinger der linken Hand oben auf die stehende Münze und stoßen mit dem Zeigefinger der anderen Hand gegen den Rand der Münze, so dass sie in Rotation gerät.
Auf „Los“ setzen alle ihre Münze in Drehung. Einen Punkt hat diejenige Mannschaft erzielt, die den Spieler in ihren Reihen hat, dessen Münze sich am längsten dreht. Es müssen mindestens fünf Durchgänge gespielt werden.

Variation 2
Alle Mitglieder einer Mannschaft spielen jetzt nacheinander. Das bedeutet, dass Spielerinnen bzw. Spieler aller Mannschaften ihre bzw. seine Münzen zum Drehen bringen. Wenn ein Geldstück umfällt und liegen bleibt, dann kommt das nächste Mitglied an die Reihe. Gewonnen hat diejenige Gruppe, bei der sich am Schluss, nachdem alle an der Reihe waren, die Münze am längsten dreht.
Falls die Teams nicht gleich viele Mitglieder zählen, kommt eine Spielerin bzw. ein Spieler ein zweites Mal dran.


Spiel 6: Münzen landen im Teller

Direkt an der Wand steht ein Teller. Von einer Markierung aus wird eine Münze so geworfen, dass sie im Teller liegen bleibt. Die Münze darf vorher an die Wand stoßen und dann im Teller landen oder sie wird direkt in den Teller geworfen.
Das Spiel ist nicht einfach, da die Münzen in der Regel wieder aus dem Teller herausspringen.
Am geeignetsten spielen die Mannschaften nacheinander, d. h. eine Spielerin bzw. ein Spieler der ersten Mannschaft, dann die erste Vertreterin bzw. der erste Vertreter der zweiten Mannschaft
und so weiter.
Gezählt werden die im Teller liegenden Münzen jeder einzelnen Mannschaft.

Informationsblock II

• Unter einer „Aktie“ versteht man sowohl die Mitgliedschaftsrechte (Beteiligung an einer Aktiengesellschaft) als auch das Wertpapier, das diese Rechte verkörpert. Der „Aktionär“ ist Teilhaber am Vermögen einer Aktiengesellschaft.
• Unter der „Dividende“ versteht man den Anspruch eines Aktionärs auf einen Anteil des ausgeschütteten Jahresgewinns einer Aktiengesellschaft.
• Rendite: Der Ertrag einer Kapitalanlage. Sie wird in Prozent ausgedrückt und bezieht sich auf die Laufzeit eines Jahres.
• Investmentfonds: eine Form der Geldanlage (z. B. in Aktien, fest verzinsliche Wertpapiere oder in Immobilien). Die Investmentgesellschaft muss das Fondsvermögen in Form eines „Sondervermögens“ verwalten, d. h. das Fondsvermögen muss vom Vermögen der Gesellschaft
getrennt werden.
• Devisen: Forderungen auf ausländische Währungen. Sie können aus Guthaben oder Schecks auf ausländische Währungen bestehen.
• Wertpapier: Ein Vermögensrecht, das in Form einer Urkunde verbrieft wird. Zu den Wert-papieren zählen unter anderem Aktien, Anleihen und Investmentanteile.
• 77 % der 15- bis 17-Jährigen geben Geld für das Weggehen aus. 64 % für Fast Food, 52 % für das Handy und nur 24 % für Bücher und Zeitschriften (nach einer Umfrage „Jugend und Geld 2005“).
• Die „Deutsche Mark“ gab es von 1871 bis 2001. Der Euro wurde am 1.1.2002 offiziell eingeführt.
• Vor der ersten Währungsreform 1923 gab es in Deutschland eine schreckliche Inflation. Es gab Geldscheine im Wert von 500 000 Mark. Das Porto für einen Brief von Hamburg nach München kostete 100 Milliarden Mark!
• 1948 gab es in Deutschland die zweite Währungsreform. Jeder deutsche Bürger bekam 40 Mark, „Kopfgeld“ genannt. Die von 1951 bis 1974 geprägten Fünfmarkstücke (vielleicht haben die
Großeltern noch so eine Münze) hatten einen Silberanteil von 62,5 %.

Spiel 7: Münzen fangen

Variation 1
Daumen und Zeigefinger werden an den Fingerkuppen zusammengepresst. Auf diese Verbindung von Daumen und Zeigefinger werden vier 50-Cent Stücke gelegt. Nun wird die Hand ruckartig nach oben beschleunigt. Die Münzen sind kurzzeitig in der Luft. Dann werden sie nochmals mit dem Handrücken nach oben befördert und dann mit der Hand gefangen. Gezählt werden die pro Spielerin bzw. pro Spieler gefangenen Münzen. (Wenn der Vorgang zu schwierig ist, dann können die Münzen nach dem ersten Hochschleudern gefangen werden).

Variation 2
Der Unterarm wird gegen den Oberarm gebeugt, so weit es geht. Die Hand zeigt nach hinten. Der Unterarm liegt jetzt beinahe waagrecht. Auf das Ellbogengelenk werden vier Münzen gelegt. Wenn man nun mit Ellbogen und Hand ruckartig nach unten schlägt, kann man die sich im Flug befindlichen Münzen fangen. Gezählt werden wiederum die gefangenen Münzen.

Spiel 8: Der richtige Impuls macht’s

Das Spiel wird auf einer längeren Tischfläche gespielt (zwei längere Tische hintereinander stellen und für gleiche Höhe sorgen). Notfalls kann auch am Boden gespielt werden. Fünf 50-Cent Münzen werden in einer Reihe nebeneinander gelegt (Abstand zwischen den Münzen etwa 1 cm). Diese Münzenreihe hat einen Abstand zur Tischkante von etwa 40 cm. Eine 1-Euro Münze wird gefühlvoll angestoßen, prallt auf eine Münze in der Reihe und stößt diese möglichst nahe an die Tischkante. Fällt die angestoßene Münze zu Boden, gibt es keinen Punkt. Gemessen wird der Abstand zur Tischkante. Je kürzer, desto besser. Dann wird der Ausgangszustand wieder her-gestellt und es kommt die zweite Mannschaft dran. Nachdem alle Spielerinnen bzw. Spieler an der Reihe waren, bekommt diejenige Mannschaft die Note 1, die den kürzesten Abstand erzielt hat.

Spiel 9: Quiz

Am einfachsten geht es so: Die Mannschaften sitzen an getrennten Tischen. Die Fragen werden vorgelesen. Jede Mannschaft schreibt eine Antwort auf. Am Ende werden die Lösungen vor-gelesen und jedes Team notiert ehrlich die Zahl der richtigen Antworten.
Gewonnen hat das Team mit den meisten richtigen Antworten.
Vorschlag zur Wertung: Dieses Spiel kann so gewertet werden, dass das Siegerteam zwei Mal die Note 1 bekommt, die zweite Mannschaft zwei Mal die Note 2 usw.

Spiel 10: Möglichst nahe an die Wand

Jede Mannschaft hat eine eigene Münzsorte (z. B. 50-Cent Stücke bzw. 20-Cent Stücke).
Von einer Marke aus wird eine Münze geworfen. Ziel ist es, dass die Münze möglichst nahe an der Wand landet. Nachdem alle geworfen haben, lässt sich an der Münzsorte feststellen, welches Team diesen Punkt erzielt hat. Es müssen mehrere Durchgänge gespielt werden.

Spiel 11: Münze trifft Münze

Von jeder Mannschaft knien zwei Jugendliche im Abstand von etwa drei Metern voneinander am Boden. Auf „Start“ schicken beide ihre Münzen los. Ziel ist es, dass die beiden Münzen auf ihrem Weg zusammenstoßen. Jeder geglückte Zusammenstoß bringt einen Punkt.

Weitere Spiele

Geld-Kim

Auf einem Tablett liegen z. B. drei 1-Euro Münzen, vier 50-Cent Stücke, drei 10-Cent Stücke, fünf 2-Cent Stücke und elf 1-Cent Stücke. Über das Tablett ist ein Tuch gelegt. Das Tuch wird kurz weggenommen, alle Mannschaften bestimmen die Geldsumme und geben danach ihr Ergebnis bekannt.

Bei wem läuft das Glas über

In ein randvoll gefülltes Glas werden Münzen geworfen. Bei welcher Mannschaft läuft zuerst das Wasser über? (Glas auf Papier stellen, dann sieht man das Überlaufen besser. Wenn drei Mann-schaften mitmachen, erhält die Mannschaft mit dem Überlaufen die Note 3, die vorletzte Mannschaft die Note 2 und die vorvorletzte Mannschaft die Note 1.

Türme abschießen

Vor der Wand steht eine Reihe mit kleinen Türmen (Spielfiguren oder Hütchen oder Mühlesteine). Von einer Marke aus lässt man Münzen über den Boden gleiten. Ziel ist es, einen Turm zu treffen.

Münzen vorsetzen

Zwei Tische stehen hintereinander. Münzen gleiten so über die lange Tischfläche, dass sie möglichst nahe an der Tischkante zum Liegen kommen. Jede Mannschaft spielt mit einer eigenen
Münzsorte. Es dürfen gegnerische Münzen „abgeschossen“ werden.

Münzen-Basketball

Auf einem Tisch steht ein Stuhl und auf diesem steht ein Eimer. Vom Sitzen aus wird eine Münze
so geworfen, dass die Münze im Eimer landet.

Wer findet als erster die Münze

Im Gruppenraum ist ein 1-Euro Stück versteckt (z. B. auf einem Fenstersims). Den Mitspielenden wird erklärt, dass die Münze gut sichtbar ist, d. h. niemand muss auf Stühle klettern. Welche Mannschaft findet als erste die Münze?

Vorleseandacht

Jesus hat seine Jünger vor dem Geld gewarnt. „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Mt 6, 24), hat er gesagt. In seinem Gleichnis vom Sämann erklärt er, dass der Betrug des Reich-tums das Wort, das den ausgestreuten Samen bedeutet, erstickt. Er hat dringend davor gewarnt, sich Schätze auf Erden zu sammeln. Warum ist Jesus hier so kompromisslos?
Vielleicht kann folgende Geschichte weiterhelfen. In London hatte ein Lord mit seinen Freunden gewettet, dass er nur wenige Goldstücke verkaufen werde, wenn er sie zu einem Preis von einem
Pfund anbietet. Er stellte sich auf einen öffentlichen Platz und rief: „Ein Goldstück für ein Pfund.“ Niemand nahm ihn ernst. Die Leute liefen achtlos vorbei. Dabei betrug der Wert eines Goldstücks das Fünfzigfache des Kaufpreises. Die Menschen nahmen an, dass es keine echten Goldmünzen waren. Nur ein Mann kaufte aus Mitleid eine Goldmünze. Als er auf dem Heimweg die Münze einem Juwelier zeigte, bestätigte der, dass es sich um echtes Gold handelte. Als der Mann zu dem öffentlichen Platz zurücklief, war der Goldverkäufer längst verschwunden. Er hatte seine Wette gewonnen. Die Menschen, die den Goldverkäufer nicht ernst nahmen, handelten doch klug. Oder nicht? Sie verließen sich auf ihre Erfahrung. Man bekommt nichts geschenkt. Ein Goldstück im Wert von 50 Euro kann man nicht zu einem Preis von etwa einem Euro bekommen. Problematisch wird es nur, wenn wir alles in unserem Leben nach dem Prinzip von Wert und Gegenwert messen. Wo bleibt da die Freundschaft? Wo bleibt die Liebe zwischen zwei Menschen?

„Das Wichtigste im Leben bekommt man geschenkt“. Dieser Satz stimmt. Die Liebe unserer Eltern haben wir geschenkt bekommen. Wir konnten als Kinder nichts dafür bezahlen. Schon der Ge-danke ist absurd.

Jesus warnt vor dem Reichtum. Denn er vermittelt uns das Gefühl der Sicherheit. Meine Zukunft ist sicher. Ich kann alles kaufen. Doch das ist ein Irrtum. Jesus sagt, dass der Mensch zuerst nach
dem Wichtigsten schauen soll: nach Gott und nach seinem Reich. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“. Die Zuwendung Gottes zu uns Menschen kann man sich nicht verdienen.

„Wo euer Schatz ist, da ist euer Herz“ stellt Jesus realistisch fest. Wenn unser Herz bei unserem Geld ist, bei den Aktien, bei den Dividenden und unserem Sparvermögen, dann steht das Reich
Gottes nicht auf Platz 1. Jesus dreht die Blickrichtung um: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere zufallen.“ So stimmt die Richtung.

  • Autor / Autorin: Manfred Pohl, Oberstudiendirektor, Schlat
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