Sieger allein durch Gott: Gideon gewinnt mit nur 300 Mann

Einheit | Erzählung
Einheit | Erzählung

Sieger allein durch Gott: Gideon gewinnt mit nur 300 Mann

Materialart: Erzählung
Zielgruppen: Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Jungscharleiter
Zeitbedarf: 25-45 Min. (Vorbereitung: 10 Min.)
Bibelstelle: Richter 6,1-6 anzeigen
Bibelstelle
Richter 6,1-6,6

6

Israel von den Midianitern bedrängt

1Und als die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel, gab sie der Herr in die Hand Midians sieben Jahre. 2Und die Hand Midians wurde stark über Israel. Zum Schutz vor Midian richteten sich die Israeliten die Schluchten in den Bergen her und die Höhlen und die Festungen. 3Und immer, wenn Israel gesät hatte, kamen Midian und Amalek und die aus dem Osten herauf 4und lagerten sich gegen sie und vernichteten die Ernte des Landes bis hin nach Gaza und ließen nichts übrig an Nahrung in Israel, weder Schafe noch Rinder noch Esel. 5Denn sie zogen herauf mit ihrem Vieh und ihren Zelten und kamen wie eine große Menge Heuschrecken, sodass weder sie noch ihre Kamele zu zählen waren, und fielen ins Land, um es zu verderben. 6So wurde Israel sehr schwach vor Midian. Da schrien die Israeliten zum Herrn.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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Zielgedanke

Wer auf Gottes Kraft baut und nicht nur auf die eigenen Möglichkeiten ist ein Sieger.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Das Volk Israel ist nun im versprochenen gelobten Land zuhause. Mit der Zeit gibt es aber viele Leute, die nicht mehr an Gott glauben und andere Götter anbeten. Daher gibt Gott das Volk Israel in die Hand der Midianiter. Diese rauben das Land Israel zur Erntezeit aus und verschwinden dann wieder. Besonders betroffen von den Raubzügen sind die Nachkommen vom Stamm Manasse, zu denen Gideon zählt. In seiner Not fleht das Volk Israel Gott um Hilfe an. Daraufhin beauftragt Gott Gideon, die Midianiter zu besiegen. Gideon zögert und lässt sich seinen Auftrag mehrmals von Gott bestätigen (siehe Richter 6,36-40). Dann zieht er mit 32.000 Männern in den Krieg gegen Midian.

Das Besondere an der Geschichte ist, dass Gideon nach Gesprächen mit Gott bis auf 300 Mann auf alle übrigen Krieger verzichtet. Gott legt Wert darauf, dass der Sieg gegen einen zahlreich weit überlegenen Gegner allein mit seiner Kraft möglich ist. Diese Kraft hilft uns auch heute noch zu persönlichen Siegen im Alltag. Die Gideon-Erzählung in diesem Heft wird durch Fragen an die Kinder unterbrochen. Die Kinder können sich dadurch stärker mit der Geschichte beschäftigen und sind herausgefordert, selbst über ihr Vertrauen in Gottes Kraft nachzudenken. Es geht dabei nicht um fertige Antworten, sondern um einen ehrlichen Austausch über den Glauben.

Erlebniswelt der Kinder

Manche Aufgaben sind für Kinder groß und herausfordernd: Wenn ein Kind zum Beispiel die Schule wechselt, ohne bisherige Freunde an der Seite zu haben, braucht es Mut, auf unbekannte Kinder zuzugehen.

Wenn sich ein Kind von der Terminflut der Woche ausgelaugt fühlt, braucht es Kraft und Ermutigung, Dinge zu ändern.

Durch die Gideongeschichte können wir den Kindern vermitteln, dass es sich lohnt, auf Gottes unbegrenzte Möglichkeiten zu setzen. Gott gibt den Kindern Kraft und Mut, die ihnen das Besiegen ihrer scheinbar unüberwindbaren Aufgaben möglich machen.

Einstieg

Spiel: Ein Kind tritt gegen ein deutlich stärkeres Kind an (z. B. beim Armdrücken, Bierkrugstemmen). Die Mitarbeitenden bestimmen die beiden Kinder für das Duell. Sie erklären, dass es sich um ein Spiel handelt, das etwas verdeutlichen soll und nicht so ernst zu nehmen ist. Achtung: keine hochsensiblen Kinder auswählen, da das Duell nicht fair sein wird.

Das Spiel wird erklärt. Die anderen Kinder wetten, wer gewinnt. Auf ein Startkommando geht es los. Kurz vor dem Start bricht der Mitarbeitende ab und erklärt, er habe noch eine wichtige Spielregel vergessen. Das „schwächere“ Kind (bitte öffentlich nicht so benennen) darf sich einen Mitarbeitenden oder ein Kind aussuchen, das es bei der Aufgabe aktiv unterstützt. Auf Kommando geht es los. Das vermeintlich schwächere Kind sollte unter diesen Umständen deutlich gewinnen!

Übergang zur Geschichte: Zugegeben, das war ungleich verteilt, zwei gegen einen. Danke, dass ihr trotzdem mitgespielt habt. Bitte nehmt das Spiel nicht zu ernst. Nach der folgenden Geschichte werdet ihr sehen, dass die Situation eben ein gutes Beispiel für euer Leben sein kann. Die folgende Geschichte zeigt, was euch wirklich zu Gewinnern macht.

Erzählung und Andacht

„Weil ich mit dir bin wirst du Midian besiegen, als wäre es nur ein einziger Mann.“ Die Worte klingen Gideon noch deutlich in den Ohren. Gott hat zu ihm gesprochen: „Du wirst sie besiegen!“

Er, Gideon, der Jüngste einer kleinen Sippe, soll gegen diese Midianiter antreten? Warum nicht einer seiner großen Brüder? Etwas mulmig ist ihm schon zumute.

Aber Gott traut ihm die ganz große Sache zu. „Weil ich mit dir bin …“, hat er gesagt. Soll sich Gideon auf den Gott Israels verlassen? Seine Familie hat sich längst anderen Göttern zugewandt. Aber das war der Anfang vom Ende. Israel ging es doch gut im gelobten Land. Ja, bis eben fast alle Leute meinten, sie müssten anderen Göttern nachlaufen. Damit hat das Unglück begonnen: Vorher war Frieden mit den Nachbarn. Jetzt fallen die Midianiter immer dann ins Land ein, wenn die Ernte reif ist. Dann holen sie sich alle Früchte des Landes und verschwinden wieder. Und die Israeliten müssen danach hungern. Kein Wunder, dass das Gejammer im Land groß ist. Plötzlich denken viele wieder an ihren ehemaligen Gott, den Gott Israels. Und sie schreien: „Herr, hilf uns!“ Immer wieder. Und? Gott hilft! Gideon soll jetzt die Sache regeln. Im Auftrag des Herrn sozusagen. Ausgerechnet er, der sich gar nicht stark fühlt. Ist dieser Krieg gegen Midian nicht eine Nummer zu groß für ihn?

„Weil ich mit dir bin, wirst du sie besiegen!“ Gideon spürt, dass Gott die Sache ernst ist. Und er macht sich auf zum Kampf.Inzwischen haben sich alle Soldaten um Gideon versammelt. Es sind 32.000. Plötzlich kommt ein Diener angerannt. „Gideon, wir haben die Feinde gezählt, es sind über 120.000!“

Frage an die Kinder:

Was würdet ihr an Gideons Stelle tun?

Gideon zieht sich zurück in sein Zelt und redet mit Gott. „Herr, hilf uns, wir sind zu wenige!“ Gott unterbricht ihn: „Gideon, du denkst, ihr seid zu wenige, ich sage dir, ihr seid zu viele. Wenn ihr mit so viel Soldaten in den Kampf zieht und gewinnt, denkt ihr, ihr hättet es aus eigener Kraft geschafft. Ich will aber, dass euch ganz klar wird: Nur durch mein Eingreifen habt ihr gesiegt!“ Gideon hakt nach: „Gott, was soll ich tun?“ Gott spricht zu ihm: „Schick jeden heim, der Angst hat!“

Gideon hört auf Gott. Als er seine Soldaten vor die Wahl stellt, sind am Ende nur noch 10.000 Mann übrig.

Gideon muss das erst mal verkraften. Also sucht er wieder das Gespräch mit Gott. Doch statt eines Lobes kommt eine neue Aufgabe: „Das sind immer noch zu viele! Führe deine Soldaten an den Bach. Dort zeige ich dir, wer wirklich in den Krieg ziehen soll.“

Verwundert zieht Gideon mit seinen Männern an den Bach. Dort angekommen, freuen sich alle auf das Trinkwasser im Bach. Jetzt zeigt Gott Gideon, welche Männer für den Kampf geeignet sind: „Diejenigen, die das Wasser wie ein Hund mit der Zunge geleckt haben, taugen als Soldaten. Alle, die niederknien und aus der Hand getrunken haben, nicht.“ Was denkt ihr, wie viele noch übrig sind? Gerade mal 300 Mann. Mehr nicht! Alle anderen Soldaten schickt Gideon nach Hause. Also bleiben ihm jetzt noch 300 Mann gegen 120.000 Midianiter.

Fragen an die Kinder:

Was meint ihr, wie es Gideon jetzt geht? Wie würde es euch gehen, wenn ihr eine scheinbar zu große Aufgabe vor euch habt? Wer oder was hilft euch dann?

Es ist dunkel geworden. 300 mutige Soldaten machen sich leise auf den Weg vom Gebirge hinunter in Richtung feindliches Lager.

Vor kurzem erst hat sich Gideon nachts ins feindliche Lager geschlichen. Dabei belauschte er ein Gespräch unter zwei Soldaten: „Stell dir vor, ich hatte einen Traum. Da war ein Brot, es rollte auf unser Lager zu, stieß an unser Zelt und riss es um. Das ganze Lager war zerstört, nur durch einen Laib Brot!“ Der andere Soldat erschrak: „Ich weiß, was dein Traum bedeutet: Das Brot ist Gideons Schwert. Gott wird uns durch Gideon besiegen …“. Was war das? Gideon traute seinen Ohren nicht. Die Midianiter hatten Angst vor ihm. Gleichzeitig dankte er Gott für diese Ermutigung.

Jetzt ist Gideon mutig. Was soll noch passieren mit Gott an seiner Seite? Mitten in dieser Nacht teilt Gideon seine 300 Männer auf in drei Gruppen. Jeder bekommt eine Fackel, einen Tonkrug und eine Posaune. „Hört zu, das ist mein Plan: Eine Gruppe kommt mit mir ins Lager runter, die zweite schleicht sich von links ins Lager, die dritte von rechts. Solange ihr euch noch hinter Büschen versteckt, zündet ihr die Fackeln an und stülpt die Krüge darüber, damit die Helligkeit euch nicht verrät. Sobald ich dann in die Posaune blase, tut ihr das auch. Dann zerschmettert ihr die Krüge und rennt mit den Fackeln aufs Lager zu. Achtet einfach auf mich!“ 300 Mann schleichen bis zu den drei Ausgangspunkten. Alle sind bereit. Gideon bläst die Posaune, mit ihm alle 300 Mann. Die Krüge zerschellen, es wird plötzlich hell im Lager der Midianiter. Die Posaunen, der laute Krach der Tonkrüge und die plötzliche Helligkeit signalisieren eine Übermacht von zig 100.000 Mann. Ein Kriegsgeschrei erklingt: „Hier ist das Schwert Gottes, das Schwert Gideons!“ Gideons Männer bleiben stehen, jeder an seiner Stelle rings um das Lager. Unter den Feinden bricht totale Panik aus. Sie rennen aus ihren Zelten und wollen fliehen. Aber die vielen Leute verstopfen die Fluchtwege. In ihrer Panik bekämpfen sich die Midianiter selbst mit ihren Schwertern, nur um heil aus dem Lager zu kommen. Sie kämpfen gegeneinander und Gideon sieht mit seinen Männern zu. Erst als die größten Kämpfe vorbei sind, nehmen Gideons Soldaten die Verfolgung auf. Und die Midianiter haben erst mal die Nase voll von Israel und lassen das Land in Ruhe. So besiegt Gideon mit nur 300 Mann einen großen Gegner.

„Weil ich mit dir bin, wirst du sie besiegen!“ Gideon weiß, bei wem er sich zu bedanken hat. Und so zieht er sich zurück in sein Zelt.

Fragen an die Kinder:

Gibt es irgendetwas, was euch derzeit zu schwierig oder zu groß erscheint? Glaubt ihr, dass ihr mit Gottes Kraft auch Schwieriges schafft? Was hat das Spiel am Anfang mit der Gideongeschichte zu tun?

Gebet

Lieber Gott,
hilf uns daran zu denken, dass du groß bist.
Du hast viel mehr Kraft als wir alle zusammen.
Hilf uns, auf deine Kraft zu bauen und
nicht auf unsere eigene Kraft.
Dir zu vertrauen macht uns zu wahren Siegern. Amen.

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