Songandacht: Mauern stürzen ein

Einheit | Andacht
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Songandacht: Mauern stürzen ein

Materialart: Andacht
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Konfis, Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 15-45 Min. (Vorbereitung: 5-10 Min.)
Bibelstelle: 1. Petrus 2,5 anzeigen
Bibelstelle
1. Petrus 2,5

5Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Song "Mauern stürzen ein", Stifte und Zettel, Lego/Duplo-Steine (3-5 pro TN), Bibel(n)
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[Ein bisschen persönlicher Einblick zum Anfang muss bei dieser Andacht sein. Fühl dich gerne frei für deinen Jugendkreis entweder meine Geschichte zu erzählen oder deinen eigenen Blick auf diese Andacht mit diesem Thema hier als Einstieg einzubinden.]

Persönlicher Einstieg

Ein Thema begleitet mich schon mein Leben lang: Gemeinde, gute und funktionierende und weiterbringende Gemeinschaft. Mit Leuten gemeinsam im Glauben unterwegs zu sein, Leben zu teilen, die guten und schlechten Seiten. Diese Sehnsucht hat mich immer wieder anecken lassen.

Erst mit meinen Eltern. Ich habe viel über Gemeindeleben diskutiert mit ihnen, darüber, dass die Liebe die auf der Kanzel gepredigt wird, nicht ankommt. Aber wir haben auch über unterschiedliche Wege der Glaubensausübung diskutiert, über Verpflichtung und über den eigenen inneren Wunsch in einer Beziehung mit Gott zu stehen. Ich habe mich gesehnt danach, dass der Glaube an Jesus Herzen verändert und uns ins „Tun“ trägt.

Diese Sehnsucht ist immer noch da. Und eckt jetzt wieder an. Gerade in Gemeinden, in denen viele Dinge festgefahren sind. Den Spruch „Das war schon immer so bei uns“ kann ich nicht mehr hören. Ich weiß, dass da noch mehr möglich ist, dass wenn wir gemeinsam lebendige Gemeinde bauen, Herzen verändert werden. Dass wir auffallen in unserem Alltag als [Achtung Wortspiel] GmbH – Geschwister mit begründeter Hoffnung. Oder auf gut Englisch gesagt: einem anderen Outlook on life.

Die Realität ist jedoch das Anecken. Gemeinden sind nicht perfekt. Ich bin auch nicht die Retterin der Welt, die euch den ultimativen Knopf zum „alles richtig machen“ geben kann. Und das ist gut so.

Bibeltext:

Schon Paulus hat zu diesem Thema was aufgeschrieben im 1. Petrus 2,5ff.

[Lass gerne jemanden aus deinem Kreis vorlesen. Oder lies du doch einfach mal den Text vor und bitte die Teens ihre Augen zu schließen und sich das einfach mal bildlich vorzustellen.]                       

5 Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird und von seinem Geist erfüllt ist. Lasst euch zu einer heiligen Priesterschaft aufbauen, damit ihr Gott Opfer darbringen könnt, die von seinem Geist gewirkt sind – Opfer, an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen . 6 Gott sagt ja in der Schrift: »Seht, ich verwende für das Fundament auf dem Zionsberg einen Grundstein von unschätzbarem Wert, den ich selbst ausgewählt habe. Wer ihm vertraut, wird vor dem Verderben bewahrt werden.«[3] 7 Euch also, die ihr glaubt, kommt der Wert dieses Steins zugute. Doch was ist mit denen, die an ihrem Unglauben festhalten? Es heißt in der Schrift: »Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten, ist zum Eckstein geworden.«[4] 8 Und an einer anderen Stelle heißt es: »Es ist ein Stein, an dem sich die Menschen stoßen, ein Fels, an dem sie zu Fall kommen.«[5] Sie stoßen sich an diesem Stein, wie es allen bestimmt ist, die nicht bereit sind, Gottes Botschaft Glauben zu schenken. 9 Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft[6], eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. 10 Früher wart ihr nicht Gottes Volk – jetzt seid ihr Gottes Volk. Früher wusstet ihr nichts von seinem Erbarmen – jetzt hat er euch sein Erbarmen erwiesen.[7]


Umsetzung

[genial wäre es, wenn du jedem deiner Teens 3-5 Legosteine (Duplo geht natürlich auch) geben könntest]

Lasst uns das Ganze anhand der 4 Dimensionen anschauen:

IN 

[nimm einen Stein und verdeutliche damit die nächsten Punkte, das können die Teens gern mitmachen]

Lasst uns als 1. An die eigene Nase fassen. Wie sieht dein Stein aus? Wo steht er? Was sind Themen, die für dich im Moment entscheidend sind? Was ist dein Fundament? Fest zu stehen bedeutet übrigens nicht alles verstanden zu haben und auf jede (theologische) Frage eine Antwort zu haben. Festen Boden unter den Füßen bedeutet für mich, eine Grundlage im Leben zu haben. Das bedeutet auch, dass ich mir Zeit nehme mich mit mir auseinanderzusetzen. Wer bin ich eigentlich? Was bringe ich für Stärken mit? Wo brauche ich Unterstützung?

Für manche ist die Konfirmation ein ganz klarer Schritt, die Bestätigung dessen, dass man mit Gott einen Weg gehen möchte und er diesen segnet. Auf der anderen Seite dürfen aber auch Zweifel und Unsicherheiten da sein! Wo gibt es Bereiche, wo du dich zurechtrücken musst. Stehst du irgendwo an der Kante?

[wenn ihr mögt, könnt ihr jeder eure Gedanken dazu kurz auf einem Papier festhalten]

UP – ehrt ihn, bis zu den Wolken klingt unser Lied

[auch hier nutzt die Steine, ist der Blick nach oben frei?]

Wie bist du ausgerichtet? Wie sieht eigentlich deine Beziehung zu Gott aus? In welche Richtung baust du dein Leben? Hier in dem Bibeltext steht, dass Gott uns zu einer heiligen Priesterschaft aufbaut. Oha! Was denkt ihr bedeutet das?

Das bedeutet Folgendes: Wir sind alle berufen dazu von Gott zu erzählen, Priester und Priesterinnen zu sein. Ein Ohr für Gott zu haben. Das bedeutet sich Zeit zu nehmen für eine Beziehung mit Gott. Im AT sind sie immer ins Allerheiligste = das Innerste des Tempels gegangen um dort mit Gott zu sein und ihm Opfer darzubringen.

In unserem Kontext, nachdem Jesus gestorben und wieder auferstanden ist und der heilige Geist die Apostel = Jünger ausgestattet hat mit allem was sie brauchen – ist Gott nicht mehr gebunden an einen Ort.

Gott ist in jedem und in allem. Erkennst du ihn? Nimmst du dir die Zeit? z.B. Stille Zeit, Spaziergang, Gespräch mit anderen, Bibellesen, genauso kannst du nachjustieren, hören, lesen, dir Zeit nehmen.

[Macht doch an dieser Stelle Dinge konkret und unterhaltet euch darüber, wie ihr Zeit mit Gott verbringt. Bible Lettering? Spazieren? Zweierschaft? Lobpreis?]

WITH – wir singen vereint als Söhne und Töchter

Wo bist du mit anderen Christen unterwegs? Lebt ihr nebeneinanderher [Bausteine überlappen nicht, sind nicht stabil] oder seid ihr gemeinsam unterwegs [Bausteine verhaken und bilden dadurch stabile Verbindungen]. Es braucht unterschiedliche Bausteine in der Gemeinde: Prediger und Zuhörer, Erfahrene und Junge – alle die sich gegenseitig ergänzen und unterstützen. [sammelt doch gerne an der Stelle, wer unverzichtbar in eurer Gemeinde ist. Wer ist z.B. eure gute Seele? Der beste Kaffeekocher? Die beste Kuchenbäckerin? usw.] Wir sind in der Bibel sogar konkret aufgerufen, aufeinander achtzuhaben und uns anzuspornen zur Liebe und zu guten Werken (Hebräer 10,24).

In diesem Bibeltext sind wir sogar benannt als Heilige Nation, Gottes Volk: wir die wir sein Erbarmen kennengelernt haben, dass er es gut mit  uns meint.

OUT  – Bis jeder es hört, wie treu du doch bist.

[an dieser Stelle setzt ihr alle eure Steine zusammen. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.]

Schaut euch das an! Wie können wir uns da eigentlich noch so klein halten? Wie sieht das bei euch aus? Erzählt ihr anderen davon, was Gott in eurem Leben getan hat? Ist es sichtbar?

How can we not shout out to the lord who saved us. Wie können wir das eigentlich für uns behalten, dass der Herr uns errettet hat?

Wenn wir eine solche Gemeinde sind, die gemeinsam unterwegs ist, die sich ergänzt, jeder einzelne Stein stabil steht, dann kann da was ganz Großartiges draus werden.

Warte mal, das ist doch jetzt paradox.

Wir haben gerade eine Mauer gebaut und eigentlich geht es doch um „Mauern stürzen ein“.

Lasst uns das kurz aufdröseln.

  1. Das, was ich gerade beschrieben habe, ist wie in der Bibel Gemeinde dargestellt wird. Wie Gemeinschaft und vielleicht auch Kirche (je nachdem wie ihr diesen Begriff füllt aussehen kann). Das ist ein Ideal, dass wir anstreben sollten.
  2. ABER: Es gibt leider noch andere Mauern: Sind wir mal ehrlich, in Gemeinden „menschelt“ es schon sehr. Und das Ideal von Gemeinde wird nicht erreicht. Was trifft bei euch zu?  

    Mauern der Tradition: Dinge laufen, wie sie immer schon laufen.
    Mauern der Abgrenzung: Mauern werden gebaut, um sich abzugrenzen vor falschen/fremden Einflüssen.
    Schutzmauern vor Verletzungen: man blockiert persönlich Dinge an sich ran zu lassen, weil man schon Verletzungen erlebt hat.
    Mauern der Vorurteile: Du bist jung, das kannst du nicht. Du bist eine Frau, das kannst du nicht, uvm.

[Überlegt doch auch mal gemeinsam, ob es noch andere Mauern in eurer Gemeinde gibt, die einstürzen müssten, damit sich manches weiterentwickeln kann. Sei hier auch mit einem seelsorgerlich wachen Ohr unterwegs: manche Verletzungen werden hier ggf. sichtbar.]

Um das Ganze zu entschärfen erst mal eins:
Es ist absolut normal, dass in Gemeinden nicht alles perfekt läuft! Auch die Gemeinden, wo nach außen hin alles perfekt scheint, haben ihre Probleme.

Aber genau deshalb sollten wir uns damit nicht zufriedengeben. Gott wünscht sich, dass wir mit unserer Gemeinschaft hier und jetzt schon sein Reich bauen sollen und wollen.

Ende

Und jetzt bekomme ich die Kurve zum Lied. Lasst uns unsere Hoffnung nicht verlieren. Ganz Großes ist mit Gott möglich.

Gott bringt Mauern zum Einstürzen. Denkt nur mal an die Friedensdemonstrationen in der DDR, bevor es dann zum Fall der Mauer kam.

Auch so etwas ist heute noch möglich – ich glaube, wir sind unterwegs auf einem Weg der Erweckung – des nicht mehr Zufriedenseins. Lasst uns das zelebrieren und dabei immer wieder prüfen, wie das Gemeindebauen bei uns so klappt. 😊

[Das war eine ganze Menge Infos und Inhalt. Es bietet sich an der Stelle an eine kurze Runde zu machen, bei der jeder den Satz vervollständigt: Das nehme ich heute mit …
Sei gerne auch offen für Gespräche die sich daraus entwickeln, wenn die Zeit es zulässt.
]

Lasst uns gemeinsam Gemeinde bauen. Und gleichzeitig fröhlich dabei zuschauen und bejubeln, wie Mauern einstürzen. Licht ins Dunkel fällt. Hoffnung einen Namen hat.

[Singt zum Abschluss das Lied: Mauern stürzen ein oder hört es euch an: https://www.musixmatch.com/de/songtext/Urban-Life-Worship-feat-Patrick-Jakucs/Mauern-st%C3%BCrzen-ein]

Ein Gebet am Ende für die eigene Gemeinde und alle Mauern, die einstürzen sollen, wäre super.

  • Autor / Autorin: Ulrike Finzel
  • © Deutscher EC-Verband
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