Es macht einen Unterschied, ob du etwas nur weißt, oder etwas verstanden hast. Also ob du in deinem Kopf etwas abgenickt hast, oder ob du diese Wahrheit auch in deinem Leben überprüft hast. Also in deiner Seele begriffen hast. Weißt du, was ich meine? Wenn nicht, dann hier ein paar Beispiele: „Rauchen ist schlecht für dich“ – diese Wahrheit erkennst du vielleicht ohne Zweifel an. Doch wenn du weiterhin eine nach der anderen Zigarette in dich hineinziehst, dann hilft dir das Wissen dieser Wahrheit auch nicht weiter. Oder aber: du weißt, dass der zugefrorene See dich beim Schlittschuhlaufen trägt. Doch trotzdem traust du dich nicht drauf. Dein Wissen wird aber erst zu einer Erkenntnis, wenn du die Schuhe anschnallst und losläufst.
Ein anderes Beispiel: Der Fallschirmsprung. Hier wird einem sehr schnell bewusst, wie weit Wissen und Erfahrung voneinander entfernt liegen können. Du weißt vielleicht, dass das Risiko extrem klein ist, dass der Schirm UND der Reserveschirm nicht aufgehen. Doch die Erfahrung, durch die Luft zu fliegen, das Adrenalin durch seinen Körper strömen zu spüren, und mit einem megabreiten Lächeln im Gesicht auf dem Boden zu landen – das ist eine Erfahrung, die du nur dann machen kannst, wenn du dich ins Flugzeug setzt, und in 4200 Meter Höhe den Sprung in die Tiefe wagst.
Die 45 Sekunden im freien Fall waren unbeschreiblich. Unten angekommen kannst du versuchen, diese Erfahrung mit deinen Freunden zu teilen. Doch das Adrenalin wird durch deine Erzählung nicht durch den Körper der anderen fließen. Sie werden deine Erzählung erst nachempfinden können, wenn sie mal selbst aus so einer kleinen einmotorigen Maschine springen.
Du hast vielleicht schon oft von Jesus durch andere gehört – wie sie erzählen, welche Abenteuer sie mit ihm erleben: Wunder-, Heilungs- und Hilfegeschichten. Wünschst du dir das auch?
Dann hilft dir vielleicht das Bild vom Fallschirmsprung: Du wirst Jesus nur erleben können, wenn du dich wagst, dein Wissen in eine Entscheidung umzuwandeln – also quasi aus dem Flugzeug zu springen. Ansonsten bleibt es bei einem Wissen darum, dass ein Leben mit Jesus cool zu sein scheint. Doch Jesus nachzufolgen, bedeutet, sich auf den Weg zu machen.
Es bedeutet, eine Entscheidung zu treffen, dass er derjenige ist, der mir vorangeht; der mich leiten darf; auf den ich in allen Lebenslagen hören und vertrauen will. Triff diese Entscheidung. Sie wird dein Leben verändern.
Deshalb ein letztes Beispiel: Wir wissen, dass die Schwerkraft zwei Sachen möglich macht. Erstens: durch sie bleiben Gegenstände auf ebenem Grund an ihrem Platz. Zweitens: durch sie ist überhaupt erst die Fortbewegung aus eigener Kraft möglich. Doch dieses Wissen nimmt dir nicht die Entscheidung ab, welche Wahl du von beidem triffst. Du wirst dich nämlich nur bewegen, wenn du ein Bein vor das andere setzt. Leider führt die Schwerkraft bei vielen aber auch zum Gegenteil: sie bleiben dort wo sie sind, und bewegen sich gar nicht.
„Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben“ (Joh 1,12; EÜ).
- Autor / Autorin: Benjamin Schneider
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