Und Gott regt sich doch!

Einheit | Bibelarbeit
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Und Gott regt sich doch!

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Mitarbeitende, Studenten
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.)
Bibelstelle: 2. Könige 23,4-25 anzeigen
Bibelstelle
2. Könige 23,4-23,25

4Und der König gebot dem Hohenpriester Hilkija und den zweitobersten Priestern und den Hütern der Schwelle, dass sie aus dem Tempel des Herrn hinaustun sollten alle Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer des Himmels gemacht waren. Und er ließ sie verbrennen draußen vor Jerusalem im Tal Kidron und ihre Asche nach Bethel bringen. 5Und er setzte die Götzenpriester ab, die die Könige von Juda eingesetzt hatten, um auf den Höhen zu opfern in den Städten Judas und um Jerusalem her; auch die dem Baal geräuchert hatten, der Sonne und dem Mond und den Planeten und allem Heer am Himmel. 6Und er brachte die Aschera aus dem Hause des Herrn hinaus vor Jerusalem an den Bach Kidron und verbrannte sie am Bach Kidron, zermahlte sie zu Staub und warf ihren Staub auf die Gräber des einfachen Volks. 7Und er brach ab die Häuser der Tempelhurer, die an dem Hause des Herrn waren, in denen die Frauen Gewänder für die Aschera wirkten.

8Und er ließ kommen alle Priester aus den Städten Judas und machte unrein die Höhen, wo die Priester räucherten, von Geba an bis nach Beerscheba und brach ab die Höhen der Bocksgeister, die vor dem Tore Joschuas, des Stadtvogts, waren, zur Linken, wenn man zum Tor der Stadt hineingeht. 9Doch durften die Priester der Höhen nicht opfern auf dem Altar des Herrn zu Jerusalem, sondern aßen ungesäuertes Brot unter ihren Brüdern.

10Er machte auch unrein das Tofet im Tal Ben-Hinnom, damit niemand seinen Sohn oder seine Tochter dem Moloch durchs Feuer gehen ließ. 11Und er schaffte die Rosse ab, die die Könige von Juda für die Sonne aufgestellt hatten am Eingang des Hauses des Herrn, bei der Kammer Netan-Melechs, des Kämmerers, die am Parwarhause war, und die Wagen der Sonne verbrannte er mit Feuer. 12Und die Altäre auf dem Dach, dem Obergemach des Ahas, die die Könige von Juda gemacht hatten, und die Altäre, die Manasse gemacht hatte in den beiden Vorhöfen des Hauses des Herrn, brach der König ab und ging von dannen und warf ihren Staub in den Bach Kidron. 13Auch die Höhen, die östlich von Jerusalem waren, zur Rechten am Berge des Verderbens, die Salomo, der König von Israel, gebaut hatte der Astarte, dem Gräuel von Sidon, und Kemosch, dem Gräuel von Moab, und Milkom, dem Scheusal der Ammoniter, machte der König unrein 14und zerbrach die Steinmale und hieb die Ascheren um und füllte ihre Stätte mit Menschenknochen. 15Auch den Altar zu Bethel, die Höhe, die Jerobeam gemacht hatte, der Sohn Nebats, der Israel sündigen machte, auch diesen Altar und die Höhe brach er ab und verbrannte die Höhe und machte sie zu Staub und verbrannte die Aschera.

16Und Josia wandte sich um und sah die Gräber, die dort auf dem Berge waren, und sandte hin und ließ die Knochen aus den Gräbern holen und verbrannte sie auf dem Altar und machte ihn unrein nach dem Wort des Herrn, das der Mann Gottes ausgerufen hatte, der dies verkündete. 17Und er sprach: Was ist das für ein Grabmal, das ich sehe? Und die Leute in der Stadt sprachen zu ihm: Es ist das Grab des Mannes Gottes, der von Juda kam und ausrief, was du getan hast an dem Altar in Bethel. 18Und er sprach: Lasst ihn liegen, niemand rühre seine Gebeine an! Und so blieben seine Gebeine unberührt zusammen mit den Gebeinen des Propheten, der von Samaria gekommen war.

19Und er entfernte auch alle Heiligtümer auf den Höhen in den Städten Samariens, die die Könige von Israel gemacht hatten, um den Herrn zu erzürnen, und tat mit ihnen, ganz wie er in Bethel getan hatte. 20Und er schlachtete alle Priester der Höhen, die dort waren, auf den Altären und verbrannte Menschengebeine darauf und kam nach Jerusalem zurück.

21Und der König gebot dem Volk und sprach: Haltet dem Herrn, eurem Gott, Passa, wie es geschrieben steht in diesem Buch des Bundes! 22Denn es war kein Passa so gehalten worden wie dieses von der Zeit der Richter an, die Israel gerichtet haben, und in allen Zeiten der Könige von Israel und der Könige von Juda, 23sondern im achtzehnten Jahr des Königs Josia wurde zu Jerusalem dieses Passa gehalten dem Herrn.

24Auch rottete Josia aus alle Totenbeschwörer, Zeichendeuter, Hausgötter und Götzen und alle Gräuel, die im Lande Juda und in Jerusalem zu sehen waren, damit er aufrichtete die Worte des Gesetzes, die geschrieben standen in dem Buch, das der Priester Hilkija im Hause des Herrn gefunden hatte.

25Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum Herrn bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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1. Erklärungen zum Text

Was bisher geschah

Mit Hiskia hatte es nach langer Zeit mal wieder einen König gegeben, der „tat, was dem Herrn wohlgefiel“. Das war nun fast 30 Jahre her, und in dieser Zeit hatten es seine Nachfolger Manasse und Amon fertiggebracht, das Land wieder in Götzendienst und Okkultismus übelster Art zurückzuführen. Das Volk hatte sich am Ende gegen den Tyrannen Amon erhoben und dessen Sohn Josia zum König gemacht. Der wiederum nahm sich kein Beispiel an seinem Vater, sondern entwickelte sich in jeder Hinsicht erfreulich.

Das Ausmaß des Götzendienstes ist ungeheuerlich

Es ist abenteuerlich, in was für eine totale Verirrung sich ein Volk binnen einer Generation verrennen kann. Das ganze Land war von Götzenbildern und heidnischen Kultstätten regelrecht verseucht! Geht’s schlimmer? Ja! Sie pflanzten ein Aschera-Bild mitten in den Tempel in Jerusalem. Auf diese Weise verwursteten sie den wahren, heiligen Gott in ihren selbst gemachten Religionsbrei. Da war es schon fast egal, dass sich auch männliche Tempelprostituierte im Tempelbezirk niedergelassen hatten.

Wo Gott verachtet wird, werden bald auch Menschen verachtet. Der amonitische Gott Moloch verlangte nun mal Kinderopfer (V.10) und offensichtlich zögerte man nicht, diese auch zu bringen.

Die Bekämpfung des Götzendienstes ist umfassend

Josia geht strategisch von innen nach außen vor: Erst wird der Tempel von allen und allem befreit, was da nicht rein gehört. Dann geht es den Götzen, Altären, Heiligtümern und Götzenpriestern im ganzen Land an den Kragen. Sie werden nicht nur abgeräumt, sondern regelrecht geschändet: Selbst schon verstorbene Götzenpriester werden ausgebuddelt und durch Verbrennung entweiht (V.16, angekündigt in 1. Kön 13,2-3). Kultstätten im ganzen Land werden durch Knochen und Asche von „Reliquien“ des Götzendienstes ein für alle Mal besudelt.

Josias Eifer machte an den Grenzen seines Herrschaftsgebietes nicht halt, sondern er zerstörte auch Opferstätten in Samaria (V.19 f.). Das war nur ungestraft möglich, weil die assyrischen Besatzer offensichtlich wenig interessiert an religiös motivierten Scharmützeln in ihrem Herrschaftsgebiet waren. An diesem Detail wird exemplarisch deutlich, dass die heilsgeschichtlich zentralen Vorgänge oftmals für die Weltgeschichte unbedeutend erscheinen.

Ganz entscheidend ist die Klammer um das Geschehen: Bevor das heilige Zerstörungswerk beginnt, wird vor dem ganzen Volk das Gesetz verlesen und dieses in einer Bundeserneuerung neu auf dessen Einhaltung und die alleinige Verehrung des wahren Gottes verpflichtete. Am Ende steht die Wiedereinführung des Passahfestes als Zentrum der jüdischen Frömmigkeit (vgl. 2. Chr 35,1-19). Das durch den Abschied vom Götzendienst verursachte geistliche Vakuum wird also zeitgleich mit neuem Glauben und einer neuen Frömmigkeitspraxis gefüllt.

2. Bedeutung für den heutigen Hörer

Götzendienst findet seine Steigerung in der Vermischung

Hier geht es um Menschen, die – auf unsere Situation übertragen – Christen bleiben wollen, aber die Jesusnachfolge mit allem möglichen anderen vermischen. Das kann die Ideologie der Postmoderne sein, eine selbst gebaute Wohlfühlreligion oder auch eine Gesetzesreligion, die einige traditionelle Positionen unhinterfragbar für biblisch erklärt, obwohl sie es gar nicht sind. Das ist der Punkt, an dem Gottes Langmut endet und seine Eifersucht entbrennt. Aus diesem Grund hat auch Paulus schärfstens gegen jede Vermischung polemisiert und sie mit der Verfluchung bedroht (Gal 1,8).

Wo sind wir (nicht andere, die uns gleich einfallen!) gefährdet, das Evangelium mit Ideologien zu vermischen?

Die Frucht der Gottesverachtung ist Menschenverachtung. Wenn Menschen ihr Leben nicht mehr Gott hingeben, opfern sie bald das Leben von Menschen für ihren Vorteil. Die Spitze dieses Eisberges sehen wir heute vielleicht in der ungezügelten Abtreibungspraxis und da, wo Menschen in der Dritten Welt für den materiellen und sexuellen Konsum der Wohlstandsländer geopfert werden.

Erkennen wir bei uns bereits eine Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern, die für unseren Wohlstand gebracht werden?

Erweckung ist möglich

„So schlimm wie heute, war es noch nie.“ Wenn man diesen Bibeltext gelesen hat, kann man das nicht mehr sagen. Die Leute damals hatten sogar das Passahfest vergessen. Das war so, als wenn heute selbst in der Kirche Weihnachten aus dem Kalender gestrichen wäre, weil sich niemand mehr für die Geburt von Jesus interessiert. Damals schenkte Gott einen neuen, gewaltigen Aufbruch. Ist Gott etwa nicht mehr derselbe? Ist er kraftlos geworden? Wenn Josia damals auf das geistliche Potenzial im Gottesvolk gesehen hätte, hätte er mit den Reformen nicht anfangen müssen. Das tat er aber nicht, sondern er sah auf Gott und seine unendlichen Möglichkeiten.

Sofern wir zu Gottes Handeln etwas beitragen dürfen – und sei es nur in unseren kleinen Kreisen oder gegenüber einzelnen Menschen – müssen wir immer daran denken, dass niemand gerettet wird, wenn wir ihm „die Götzen austreiben“! Sofern es denn überhaupt gelingen kann, entsteht ein geistliches Vakuum, das bald von schlimmeren Geistern als vorher gefüllt wird, wenn nicht sofort Gott mit seinem Geist einzieht (Mt 12,43 ff.). Am Anfang eines neuen Lebens muss in aller Regel die Offenheit für ein Leben in der Nachfolge von Jesus stehen. Auf dieser Grundlage können dann auch falsche Lehren, Praktiken und Bindungen angegangen werden.

3. Methodik für die Gruppe

Was ist mir heilig?

Der Gruppenleiter bringt Gegenstände mit, die für verschiedene Sachen stehen können, die einem Menschen „heilig“ sein können (z.B. ein Auto, ein Spiegel für das Äußere, eine „Bild am Sonntag“ für den Sonntag, ein Familienfoto, einen Geldbeutel, einen Fußball,…). Es ist auch möglich, die Dinge jeweils auf eine Karte zu drucken und dann in der Mitte auszulegen.

Frage: Was davon (oder auch etwas anderes) ist mir „heilig“? Worauf könnte ich nur schwer verzichten?

Beschäftigung mit dem Bibeltext

Kurze Einführung in den Bibeltext geben – Text gemeinsam lesen und evtl. kurz zusammenfassen – Erklärungen aus Punkt 1 mit einbeziehen.

Zur intensiven Begegnung mit dem Text könnt ihr nun z.B. so vorgehen:

Ihr bereitet für jeden Teilnehmer einen DinA4 Zettel vor mit folgender Tabelle:

  Spontane Reaktion…   Das finde ich gut.. Das triff mich…
1      
2      
3      
4      

Im ersten Schritt schreibt jeder Teilnehmer in die erste Zeile jeweils einen Gedanken zu den oben genannten Überschriften. Danach wird der Zettel jeweils an den rechten Nachbarn weitergegeben, so dass jeder Teilnehmer ein neues Blatt erhält. Hier besteht nun die Möglichkeit die drei Gedanken des linken Nachbarn in der nächsten Zeile still zu kommentieren. Hat jeder etwas geschrieben, wird der Zettel erneut nach rechts weitergegeben,… Das geht so lange bis er wieder bei der ersten Person ankommt und sich jeder die Kommentare der anderen zu den eigenen Gedanken durchlesen kann.

Tipps: Bei mehr als sechs Leuten sollte man die Gruppe teilen, sonst dauert das Ganze zu lang. Außerdem besteht die Möglichkeit die Zeit zu begrenzen und jeweils nur 3 Minuten Zeit zu geben für das Ausfüllen einer Zeile.

Konkrete Fragen zum Text

  • Wo stehen wir in der Versuchung das Evangelium mit anderen Dingen, Ideologien zu vermischen?
  • Ist Gott heute immer noch derselbe Gott – eifernd, zornig und kraftvoll? Wo spüren wir im Alltag etwas davon?
  • Gibt es ein „heiliges Etwas“ in meinem Leben, dass mich daran hindert, Jesus an die erste Stelle in meinem Leben zu stellen?
  • Wo bin ich gefordert, etwas in meinem Leben „abzuschaffen“, damit es nicht mehr zwischen mir und Gott steht bzw. dass ich wieder freie Sicht auf Gott bekomme?

Liedvorschläge aus Feiert Jesus 4

  • Nr. 56: Unser Gott ist heilig
  • Nr. 77: Heilig bist du, Herr
  • Nr. 119: So bist nur du
  • Autor / Autorin: Rudolf Westerheide
  • Autor / Autorin: Steffi Pfalzer
  • © Deutscher EC-Verband
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