Unter Gottes Schirm

Einheit | Erzählung
Einheit | Erzählung

Unter Gottes Schirm

Materialart: Erzählung
Zielgruppen: Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Konfis, Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Praxisverlag buch+musik bm gGmbH
Redaktion: der Steigbügel
Zeitbedarf: 10-20 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.)
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Psalm 91 ein Psalm Daniels? Wenn man Daniels Geschichte in Daniel 6 liest, könnte man tatsächlich diesen Eindruck gewinnen. Aber auch wenn der Psalm nicht von Daniel stammt, spiegelt Psalm 91 sein Erleben wider. Und es ist gar nicht abwegig anzunehmen, dass Daniel diesen Psalm oder einzelne Verse daraus gebetet hat. So gesehen entfaltet die Geschichte aus Daniel 6 Psalm 91, schafft einen erzählerischen Zugang und gibt ihm einen „Sitz im Leben“. Umgekehrt gibt das Gebet Psalm 91 der Geschichte aus Daniel 6 weitere Tiefe. Der Beitrag verknüpft beide Texte miteinander.

Erzählung

Ich kenne einen, für den ist Psalm 91 besonders wichtig geworden. Ja, dieser Psalm ist sein ganz persönlicher Psalm geworden. Jedes Mal, wenn ich diesen Psalm lese, denke ich: Mensch, da wird ja seine Geschichte erzählt. Was da steht, hat der wirklich so gelebt und erlebt. Er lebte bewusst unter dem Schirm Gottes und er hat es sehr konkret erlebt, wie Gott ihn beschützte. Seinen Namen will ich euch noch nicht verraten, aber wenn ihr ihm genau zuhört, dann kommt ihr sicher drauf, um wen es geht. Er begegnet uns in der Bibel und wird uns jetzt seine Geschichte selbst erzählen.
Daniel erzählt: Unter dem Schirm Gottes leben – ich kann euch sagen, das lohnt sich! Ich gebe es ja zu: Man kann diesen Schirm nicht sehen. Aber ich habe erlebt, dass es diesen Schirm wirklich gibt. Ja, dass Gott, auch wenn ich ihn nicht sehen kann, wirklich da ist und mich schützt. Wie heißt es doch in diesem wunderbaren Psalm, Psalm 91: „Wer unter dem Schirm Gottes lebt und bei ihm bleibt, der sagt zum Herrn: Gott, du bist meine Zuflucht und Burg. Auf dich hoffe ich, Herr!”
Wisst ihr, jedes Mal, wenn ich das lese, denke ich: Da geht‘s um mich. Ja, ich lebe unter dem Schirm Gottes. Ich vertraue darauf, dass Gott bei mir ist und mich schützt. Und deshalb bete ich jeden Tag: „Gott, du bist meine Zuflucht und Burg. Auf dich hoffe ich, Herr!“ So, wie eine Burg mit ihren dicken Mauern die Menschen, die in dieser Burg leben, schützen kann, so schützt mich Gott. Er umgibt mich von allen Seiten. Und so, wie mich ein Regenschirm vor dem Regen schützen kann, so hält Gott seine schützenden Hände über mich.
Vielleicht fragt ihr euch: Woher will der das denn wissen? Wie kann der so etwas glauben? Aber ich kann euch sagen: Das habe ich wirklich erlebt. Das muss ich euch unbedingt erzählen: Wisst ihr, ich war ein hoher Beamter im persischen Reich, ein enger Vertrauter von König Darius. Er wollte mich sogar zum höchsten Beamten in seinem Reich machen. Aber das passte einigen anderen nicht. Sie wollten das unbedingt verhindern. Deshalb suchten sie einen Grund, um mich beim König schlecht zu machen. Aber sie fanden keinen. Doch dann wollten sie mir eine Falle stellen. Sie wussten, dass ich jeden Tag zu Gott bete. Und deshalb gingen sie zum König und machten ihm einen Vorschlag: „König Darius, du willst doch, dass jeder in deinem Reich dich allein verehrt. Wir haben da eine tolle Idee: Du musst ein Gesetz erlassen, das allen Leuten verbietet, zu irgendeinem Gott zu beten oder von irgendjemandem sonst etwas zu erbitten als von dir. Wer sich nicht daran hält, der wird zur Strafe zum Futter für die Löwen.“
Wenige Tage später trat das Gesetz in Kraft. Könnt ihr euch vorstellen, wie mich das traurig machte? Es war mir doch so wichtig, mich jeden Tag unter Gottes Schutz zu stellen und zu ihm zu beten. Das konnte und wollte ich auf keinen Fall aufgeben! Und so betete ich trotzdem weiter. Und dann, eines Tages, erwischten sie mich – beim Beten. Ich war in meiner Wohnung. Das Fenster war offen. Und ich habe gerade mit Gott gesprochen und gebetet: „Gott, du bist meine Zuflucht und Burg. Auf dich hoffe ich, Herr! Du schenkst mir Zuflucht wie eine sichere Burg! Mein Gott, dir gehört mein ganzes Vertrauen!“
Und in diesem Moment passierte es: Einige Männer rissen die Tür auf und drangen in meine Wohnung ein. „Ertappt“, schrien sie, „du hast das Gesetz des Königs missachtet. Jetzt bist du dran. Das kostet dich den Kragen. Das ist das Ende deiner Karriere.“ Und dann erzählten sie dem König, wie sie mich beim Beten erwischt haben. Kurze Zeit später wurde ich festgenommen und zum König gebracht. Ich sah seine Augen und merkte, wie traurig er war. Er merkte, dass diese Männer nicht nur mir, sondern auch ihm eine Falle gestellt hatten. Er hätte mich gern gerettet, denn er wollte mich ja eigentlich zum Chef seiner Beamten machen. Aber er musste sich an sein Gesetz halten. Mit Tränen in den Augen sagte er: „Dein Gott, dem du so treu dienst, möge dich retten.“
Und dann kam sie, die schlimmste Nacht meines Lebens. Es war schrecklich. Sie warfen mich den Löwen vor. Oahhh. Ihr lautes Brüllen höre ich heute noch. Ich hatte solche Angst. Gleich fallen sie über mich her, dachte ich. Ich zitterte am ganzen Leib und fragte mich: Wo ist Gott denn jetzt? Lässt er mich jetzt im Stich? Doch dann plötzlich spürte ich etwas. Ich spürte den Schirm Gottes. Es war, wie wenn Gott seinen Schirm über mir aufspannen würde. Und dann fielen mir Worte aus diesem Psalm ein. Wie oft hatte ich sie schon gelesen. Wie hieß es da noch von Gott? „Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet, so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein. Seine Treue umgibt dich wie ein starker Schild. Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht.” Gott ist bei dir und schützt dich. „Darum wird dir nichts Böses zustoßen.” Wie gut taten mir diese Worte jetzt. Und da fing ich wieder an zu beten: „Gott, du bist meine Zuflucht und Burg. Auf dich hoffe ich, Herr!”
Ich spürte, wie ich langsam ruhiger wurde. Und seltsam: Auch die Löwen wurden ruhiger. Ja, sie zogen sich sogar zurück und legten sich in eine Ecke. Es war, als ob da einer vor ihnen stehen würde, der sie im Griff hatte und dafür sorgte, dass sie mir nichts tun konnten. Wie kann das sein, so fragte ich mich. Aber dann fielen mir weitere Verse aus diesem Psalm ein: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu beschützen“, heißt es da. Und ja, da steht sogar: „Löwen werden dir nichts anhaben.“ Könnt ihr euch denken, wie mich diese Worte berührt haben? Das ist doch so, als wäre es für mich geschrieben, oder nicht? Seht, ich könnte es kaum glauben, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte. Aber genau das, was da steht, ist mir so passiert. Es ist meine Geschichte. Gott hat mir seinen Engel geschickt und mich beschützt. Die Löwen konnten mir nichts tun. So hat er seinen Schirm über mich gehalten.
Und wisst ihr: Das, was ich erlebt habe, zeigt: Unter Gottes Schutz leben, das bedeutet nicht, dass er uns vor allen Schwierigkeiten und aller Not bewahrt. Die Nacht bei den Löwen war wirklich schrecklich! Unter Gottes Schutz leben bedeutet auch nicht, dass wir nie Angst haben. Oh doch, ich hatte Angst, das kann ich euch sagen! Aber ich durfte es erleben: Gottes Schirm ist immer über mir. Und Gott steht mir treu zur Seite. Auch wenn ich in Not gerate, ist er bei mir. Und wenn ich traurig bin, gibt er mir wieder Mut. Er war auch in dieser dunklen Nacht damals bei den Löwen bei mir und hat mich beschützt. Er hat mein Vertrauen nicht enttäuscht. Auch euer Vertrauen wird er nicht enttäuschen. Seid gewiss: Gott kennt die, die ihn kennen, die ihn lieben und ihm vertrauen. Und er hört die, die zu ihm beten. Das ist ganz gewiss – denn auch das steht in Psalm 91. Ja, ihr habt richtig gehört. Das ist etwas ganz Besonderes. In diesem Psalm spricht Gott selbst. Er sagt von einem Menschen, der ihm vertraut und zu ihm betet: „Er liebt mich von ganzem Herzen, darum will ich ihn retten. Er kennt mich, darum will ich ihn schützen. Er ruft zu mir, darum will ich ihn erhören. Wenn er keinen Ausweg mehr weiß, bin ich bei ihm. Ich will ihn befreien und zu Ehren bringen. Ich lasse ihn meine Rettung erfahren und gebe ihm ein langes und erfülltes Leben!” Ist das nicht genial? Was für ein wunderbares Versprechen von Gott!
Seht, das habe ich wirklich erlebt: Gott hat mich gerettet. Am nächsten Tag holten sie mich aus der Löwengrube. Ihr könnt euch sicher vorstellen: König Darius war überglücklich. Er staunte über den wunderbaren Gott, dem ich vertraut habe und der mich gerettet hat. Der König gab sogar einen Befehl und sandte eine Botschaft an die Menschen aller Völker, Länder und Sprachen. Sie lautete: „Hiermit ordne ich an, in meinem ganzen Reich den Gott Daniels zu verehren! Denn er ist der lebendige Gott, der in alle Ewigkeit regiert. Sein Reich geht niemals unter, seine Herrschaft bleibt für immer bestehen. Er rettet und befreit, er vollbringt Zeichen und Wunder, sowohl im Himmel als auch auf Erden. Er hat Daniel vor den Löwen gerettet.“
So, jetzt wisst ihr auch, wie ich heiße. Manche von euch haben das sicher schon längst gemerkt: Ich bin Daniel. Ihr könnt meine Geschichte in der Bibel nachlesen, genauer im Buch Daniel, Kapitel 6. Und ich wünsche euch, dass ihr es so erlebt wie ich es erlebt habe: Es lohnt sich unter Gottes Schutz und Schirm zu leben und bei ihm zu bleiben! Vertraut ihm, er lässt euch nicht im Regen stehen! Amen.

  • Autor / Autorin: Martin Flaig
  • © Praxisverlag buch+musik bm gGmbH
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