Verraten und Verkauft

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Verraten und Verkauft

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: JUMAT
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 30-45 Min.)
Bibelstelle: 1. Mose 37,12-37,36 anzeigen
Bibelstelle
1. Mose 37,12-37,36

Josef wird nach Ägypten verkauft

12Josefs Brüder gingen nach Sichem,

um dort die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu hüten.

13Da sagte Israel zu Josef:

»Deine Brüder sind auf den Weiden bei Sichem.

Nun geh! Ich sende dich zu ihnen.«

Er antwortete: »Ja, ich bin bereit.«

14Sein Vater sagte zu ihm:

»Geh hin und sieh nach,

ob es deinen Brüdern und dem Vieh gut geht.

Dann gib mir Bescheid.«

So schickte er ihn fort aus dem Tal von Hebron,

und Josef kam nach Sichem.

15Als er in der Gegend umherirrte,

begegnete ihm ein Mann.

Der fragte ihn: »Was suchst du?«

16Josef antwortete: »Ich suche meine Brüder.

Sag mir doch, wo sie ihr Vieh hüten!«

17Der Mann erwiderte: »Sie sind nicht mehr hier.

Aber ich habe sie sagen hören:

›Lasst uns nach Dotan gehen.‹«

Da folgte Josef seinen Brüdern und fand sie in Dotan.

18Die Brüder sahen ihn schon von Weitem kommen.

Noch bevor er bei ihnen war,

beschlossen sie, ihn zu töten.

19Sie sagten zueinander:

»Seht! Da kommt er ja, der Meisterträumer.

20Auf, wir erschlagen ihn!

Dann werfen wir ihn in eine Zisterne

und behaupten: ›Ein wildes Tier hat ihn gefressen.‹

Dann werden wir ja sehen,

was aus seinen Träumen wird.«

21Als Ruben das hörte,

wollte er Josef vor ihnen retten.

Er dachte: »Wir können ihn doch nicht umbringen!«

22Zu seinen Brüdern sagte er:

»Vergießt kein Blut!

Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe.

Aber tastet sein Leben nicht an!«

Das sagte er, um Josef vor ihnen zu retten

und ihn zum Vater zurückzubringen.

23Als Josef bei seinen Brüdern ankam,

rissen sie ihm sein prächtiges Gewand vom Körper.

24Sie packten ihn und warfen ihn in die Zisterne,

die leer und trocken war.

25Danach setzten sie sich hin, um zu essen.

Als sie aufblickten,

sahen sie eine Karawane von Ismaelitern.

Die kamen aus Gilead.

Ihre Kamele trugen kostbare Harze

und sie waren auf dem Weg nach Ägypten.

26Da sagte Juda zu seinen Brüdern:

»Was haben wir davon,

wenn wir unseren Bruder erschlagen

und den Mord verheimlichen?

27Kommt, wir verkaufen ihn an die Ismaeliter,

statt ihn umzubringen.

Er ist doch unser Bruder – unser Fleisch und Blut.«

Seine Brüder hörten auf Juda.

28Aber dann kamen Händler aus Midian vorbei.

Die Händler zogen Josef aus der Zisterne

und verkauften ihn an die Ismaeliter –

für 20 Silberstücke.

Die brachten Josef nach Ägypten.

29Als Ruben zur Zisterne zurückkehrte,

war Josef nicht mehr darin.

Da zerriss Ruben seine Kleider.

30Dann ging er zu seinen Brüdern und sagte:

»Der Junge ist nicht mehr da.

Wo soll ich jetzt hingehen?«

31Sie nahmen Josefs Gewand,

schlachteten einen Ziegenbock

und tauchten das Gewand in das Blut.

32Dann brachten sie das prächtige Gewand zu ihrem Vater

und sagten zu ihm: »Das hier haben wir gefunden.

Schau es dir an:

Ist das nicht das Gewand deines Sohnes?«

33Jakob erkannte es sofort und sagte:

»Das ist das Gewand meines Sohnes!

Ein wildes Tier hat ihn gefressen.

Josef ist zerfleischt worden!«

34Da zerriss Jakob seine Kleider

und zog ein Trauergewand an.

Lange Zeit trauerte er um seinen Sohn.

35Alle seine Söhne und Töchter kamen, um ihn zu trösten.

Aber er wollte sich nicht trösten lassen,

sondern sagte: »Ich will ungetröstet

zu meinem Sohn in das Totenreich hinabsteigen.«

Und sein Vater weinte sehr um ihn.

36Die Midianiter verkauften Josef nach Ägypten.

Dort kam er zu Potifar, einem Hofbeamten des Pharao.

Potifar war der Befehlshaber der königlichen Leibwache.

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

Benötigte Materialien: Fußball, Bibel(n), Äpfel, Eier
Anhänge:
Du bist nicht angemeldet. Bitte melde dich an um Inhalte zu speichern und herunterzuladen. Jetzt anmelden / registrieren

Das Ziel

Starter

Es ist nicht wichtig, der Beste und Angesehenste zu sein. Für Jesus sind wir alle gleich.

Checker

Auch wenn wir nicht immer den Sinn verstehen, Jesus verfolgt einen Plan.

Der Text an sich

Unser Text ist ein Teil der Josefgeschichte. Josef ist Jakobs Lieblingssohn. Seine Brüder hassen ihn, weil er sie immer verpetzt und sich beim Vater einschmeichelt. Außerdem hat er Träume, in denen er über sie herrscht. Eine Unmöglichkeit in der damaligen Gesellschaftsordnung, in der jeweils der Älteste zu bestimmen hatte. Als Josef, auf Anordnung seines Vaters, bei seinen Brüdern auf dem Feld nach dem Rechten sehen soll, beschließen sie, ihn aus dem Weg zu schaffen und ihn zu töten. Zwischen Vers 18 und Vers 22 werden vier verschiedene Worte für den Sachverhalt „töten“ verwendet. Das zeigt, dass es den Brüdern wirklich ernst ist!

Ruben, der älteste Bruder, kann seine Brüder davon überzeugen, Josef am Leben zu lassen. Als ältester Bruder hat er dem Vater gegenüber die Verantwortung für seine jüngeren Brüder, also auch für Josef. Außerdem wäre es ein todeswürdiges Vergehen, einen Menschen, noch dazu den eigenen Bruder, zu töten.

Ruben schlägt also vor, Josef in eine Zisterne zu werfen. Eine Zisterne hatte eine Art Flaschenform, so dass es Josef nicht möglich war, wieder herauszuklettern. Die anderen Brüder willigen ein. Gemeinerweise setzen sie sich anschließend hin und essen (V. 25).

Ruben verfolgt heimlich den Plan, Josef zu retten und ihn unbemerkt wieder herauszuziehen. Doch sein Plan geht nicht auf. Eine ismaelitische Karawane zieht an ihnen vorbei und die Brüder beschließen, Josef für 20 Silberstücke an die Händler zu verkaufen (V. 27).

Ab Vers 28 wird der Text ein wenig kompliziert, da auch noch midianitische Händler mitmischen. Es scheint, als würden sie Josef, von den Brüdern unbemerkt, aus der Zisterne ziehen und an die ismaelitischen Händler verkaufen. Egal, wer es am Ende war: Ruben hat es nicht mitbekommen. Als er zur Zisterne kommt, ist Josef nicht mehr da und Ruben zerreißt seine Kleider. In diesem Moment kann er nicht sicher wissen, ob Josef noch am Leben ist. Auf jeden Fall aber hat er als ältester Bruder versagt. Das Zerreißen der Kleider ist ein Zeichen der Trauer und der Verzweiflung.

Die Brüder sind da weniger zimperlich. Schnell wird sich für den Vater eine Lüge ausgedacht. Sie tauchen Josefs Prachtgewand in das Blut eines Ziegenbocks. Jakob lassen Sie so glauben, dass ihr Bruder von einem bösen Raubtier getötet wurde. Ihn macht der Tod seines Sohnes so unglücklich, dass er jeglichen Lebensmut verliert. Er betrauert seinen Sohn lange Zeit (V. 34). Niemand kann ihn trösten. Er erwartet, an seinem Lebensende in das Totenreich hinabzufahren und dort seinem zerrissenen Sohn zu begegnen. Das Totenreich ist in der Vorstellung der damaligen Zeit das äußerste Gegenüber zum Himmel, dort ist es staubig und öde, die Tore sind verschlossen, wie in einem Gefängnis. Eine bittere Aussicht für Jakob. Und die Brüder haben nun zwar den Konkurrenten um die Gunst des Vaters aus dem Weg geräumt, aber gleichzeitig ihren Vater an die Trauer verloren.

Josef wird inzwischen in Ägypten an Potifar, den Kämmerer (sowas wie ein Finanzminister) und Obersten der Leibwache des Pharao verkauft.

Der Text für mich

Oft kommt es im Leben vor, dass wir auf andere eifersüchtig sind. Ob in Schule oder auf der Arbeit, der Andere bekommt das viel besser hin als ich, obwohl er doch viel weniger dafür getan hat. Auch in der Familie oder im Freundeskreis kann es vorkommen, dass andere übervorteilt werden. Einer verbringt mehr Zeit mit dem anderen. Oft sind wir dann neidisch und fragen uns, warum das so ist. Aber, und das zeigt unsere heutige Geschichte, Gott kann damit einen Plan verfolgen. Oft verwendet er dafür Ereignisse, die wir gar nicht für möglich gehalten haben.

Der Text für dich

Starter

Für Kinder ist es oft wichtig, gerade ihren Freunden oder anderen gegenüber besonders gut dazustehen. Da wird dann beim Erzählen von Erlebtem gerne mal übertrieben bzw. die Geschichte besonders ausgeschmückt. Andere Kinder kann das Erlebte dann eifersüchtig machen. Bezieht sich das auf eine Person oder eine Personengruppe und kommt öfter vor, kann es dazu führen, dass der Neid eine Gegenreaktion hervorruft. Oft wird dann noch eine bessere Geschichte erfunden oder der andere wird irgendwie schlecht gemacht. Bei Jesus ist nicht wichtig, was wir wo wie gut erlebt haben. Bei ihm müssen wir nicht als der Beste dastehen, für Jesus sind wir alle gleich.

Checker

Kinder aus christlichen Familien wissen oft, dass es nicht wichtig ist, besonders gut dazustehen. Aber auch hier sind Neid und Eifersucht durchaus gegeben. Gerne wird mal mit einer Gabe, die man besonders gut kann, angegeben oder ein Vorteil besonders herausgestellt. Das erzeugt Neid und oft fragen sich die Kinder dann, warum ihnen das so passiert. Jesus verfolgt einen Plan in unserem Leben. Oft verstehen wir erst später, was vielleicht damit bezweckt wurde.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1 Geschichte

Wisst ihr, ich muss euch eine Geschichte erzählen. Damals, als ich noch so alt war, wie ihr. Da gab es mich und meinen kleinen Bruder, der ist zwei Jahre jünger als ich. Und der hat immer mehr bekommen als ich. Der durfte genauso lange aufbleiben wie ich, hat das gleiche Taschengeld bekommen und durfte genauso lange mit dem Computer spielen wie ich. Und das, wo ich doch zwei Jahre älter war als er und in seinem Alter durfte ich das noch nicht! Und dann hat er zu Weihnachten auch noch ein viel schöneres und teureres Geschenk bekommen als ich und hat mich dann auch noch damit aufgezogen. Da habe ich beschlossen, ihm eins auszuwischen. Wir hatten da so eine Familienkasse. Da habe ich das Geld rausgenommen und habe es ihm untergejubelt. Dann habe ich ihn verpetzt, der hat vielleicht einen Ärger bekommen. Aber nun hab ich aber ein richtig schlechtes Gewissen.

Idee 2 Spiel Angeber

Ein Jungscharmitarbeiter tritt jeweils gegen ein Kind an. Dabei müssen der Mitarbeiter und das Kind ihre Leistung vorher einschätzen. Zum Beispiel, wie lange kannst du die Bibel mit ausgestrecktem Arm halten. Dabei geht es nicht darum, die beste Leistung zu erbringen, sondern sich am besten einzuschätzen.

Verkündigung

Anspiel

Die Geschichte aus der Sicht von Ruben erzählen.

Mitarbeiter interviewt Ruben:

M: Hallo Ruben, schön dich zu sehen, Wie geht es dir, du siehst nicht glücklich aus.

R: Du, meine Brüder und ich kommen gerade aus Dotan.

M: Ahh, das ist doch bei Sichem. Ward ihr mit den Tieren dort?

R: Ja, dort gibt es so unendlich große Weideflächen, da konnten sich unsere Tiere so richtig satt fressen.

M: Und warum bist du jetzt so unglücklich?

R: Unsere beiden jüngsten Brüder Josef und Benjamin, waren ja nicht mit. Und dann tauchte Josef plötzlich doch auf.

M: Ahh, habt ihr euch gar nicht gefreut, das euer Bruder euch besuchen gekommen ist?

R: Nee, weißt du, wir mögen den Josef alle nicht so.

M: Ohh, warum, was hat er euch getan?

R: Er ist halt Papa´s Liebling. Über alles was wir so tun, gibt er Vater gleich Bericht. Er hat von ihm sogar ein eigenes Prachtgewand bekommen. Neulich erzählte er uns von einem Traum, in dem wir uns alle vor ihm verneigen mussten.

M: Na, da scheint er ja viel von sich zu halten.

R: Ja, und nun erkannten wir ihn auf dem Feld schon von weitem in seinem Prachtgewand. Da kam meinen Brüdern die Idee, ihn einfach auszuschalten. Sie wollten ihn töten und dann in eine Zisterne werfen.

M: Und das hast du zugelassen?

R: Nein, ich konnte sie überreden, ihn am Leben zu lassen. Wir haben ihn einfach so in die Zisterne geworfen.

M: Und, da ist er jetzt immer noch drin?

R: Leider nicht, ich wollte ihn ja heimlich herausziehen, so dass die anderen es nicht mitbekommen. Aber als ich ihn holen wollte, war er nicht mehr da.

M: Was ist passiert?

R: Es kam wohl eine Karawane mit Kaufleuten vorbei. Und da ist meinen Brüdern die Idee gekommen, ihn für 20 Silberstücke zu verkaufen. Nun ist er auf dem Weg nach Ägypten.

M: Wow, wie habt ihr das eurem Vater beigebracht?

R: Wir haben Josefs Prachtgewand in das Blut von einem Ziegenbock getaucht und es Vater zukommen lassen. Er glaubt jetzt, Josef wurde von einem Raubtier getötet.

M: Ganz schön gemein. Kannst du mit dieser Lüge leben?

R: Nein, da ist es ja. Vater ist seit diesem Unglück einfach nur noch traurig und unglücklich.

Die andere Idee

Die Geschichte lässt sich auch aus der Perspektive von Josef erzählen. Hierbei können die Jungscharkinder in das Vorspielen der Geschichte integriert werden. Die Geschichte wird zunächst aus der Bibel vorgelesen. Nun werden die Rollen verteilt. Josef, seine Brüder (es müssen nicht 10 sein) und die Händler. Das Anspiel beginnt, indem Josef von seinen Träumen berichtet und seinen Brüdern mitteilt, alles seinem Vater zu erzählen, was seine Brüder so treiben. Die Brüder nehmen Josef daraufhin gefangen und sperren ihn ein. Nun kommen die Händler ins Spiel, die Josef für Geld den Brüdern abkaufen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Fragen zur Wiederholung:

Gespräch

Folgende Fragen helfen, über die Geschichte ins Gespräch zu kommen:

Schlussimpuls: Wir sollen nicht aufeinander neidisch sein. Viel wichtiger ist, dass wir uns mögen und gut miteinander auskommen. Für Jesus sind wir alle gleich.

Merkvers

Wo Neid und Streit herrschen, gibt es Unordnung und jede Art von Gemeinheit. Jakobus 3,16

Der Vers wird im Wechsel aufgesagt. Der Mitarbeiter sagt: „Wo Neid und Streit herrschen“ und die Kinder antworten „gibt es Unordnung und jede Art von Gemeinheit“.

Gebet

Die Kinder sitzen im Kreis und fassen sich an den Händen. Der Leiter beginnt das Gebet mit ein paar einleitenden Worten. Jedes Kind darf im Stillen einen Namen von jemandem sagen, auf den es gerade neidisch ist. Danach gibt er das Wort per Händedruck an den Nächsten weiter. Der Leiter schließt das Gebet ab, indem er darum bittet, dass alle wieder gut miteinander auskommen.

Kreatives

Wer baut den Papierflieger, der am weitesten fliegt?

Spielerisches

Bibelfußball

Die Kinder werden in zwei Mannschaften aufgeteilt und setzen sich mit Stühlen gegenüber. Jedes Kind bekommt eine Bibel. Es gibt zwei Stürmer, drei Mittelfeldspieler, zwei Abwehrspieler und einen Torwart. Ein Fußball kommt in die Mitte und das Spiel beginnt. Der Leiter nennt eine Bibelstelle. Die Kinder suchen nun die Bibelstelle, welche Mannschaft sie als erstes vorlesen kann, hat gewonnen. Der Ball rückt eine Reihe vor. In der nächsten Runde dürfen dann die Stürmer der unterlegenen Mannschaft nicht mitspielen usw.. Bei einem Tor geht es mit Anstoß weiter. Je nach Größe der Gruppe können die Mannschaftsteile auch vergrößert werden.

Rätselhaftes

Kreuzworträtsel (siehe Arbeitsblatt)

(T)Extras

Lieder

Aktionen

Appel und Ei

Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt und bekommen einen Apfel und ein Ei. Ziel ist es in einer festgelegten Zeitspanne durch Tauschen in den umliegenden Geschäften und Läden oder bei Nachbarn den Warenwert zu erhöhen.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto