Wer ist der Größte?

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Wer ist der Größte?

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 30-45 Min.)
Bibelstelle: Lukas 9,46-9,48 anzeigen
Bibelstelle
Lukas 9,46-9,48

Rangstreit unter den Jüngern

(Mt 18,1-5; Mk 9,33-37)

46Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte wäre. 47Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich 48und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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Warum mein Status nicht alles ist

1. Vorbemerkungen

„Wer ist der Größte?“ – Die Frage nach der Rangordnung ist so alt wie die Menschheit selbst. Wir vergleichen uns mit anderen und finden dabei Mitmenschen, denen wir uns überlegen fühlen, andere, die uns besser, größer und stärker erscheinen oder die uns sogar einschüchtern. In der Lebensphase von Teens wird viel entdeckt und ausprobiert, teilweise werden Weichen für das spätere Leben gestellt, und beispielsweise in der Schule und der Peergroup kommt es zu Machtspielen und Platzzuweisungen, u. a. durch den persönlichen Status des jeweiligen Teenagers. Auch Mobbing ist oft Thema.

2. Zielgedanke

Die Anerkennung durch Jesus hängt nicht von meinem hohen Status ab. Ihm sind Hilfsbereitschaft und Unterstützung für Schwächere wichtiger.

3. Einführung inkl. Exegese

Die Jünger Jesu diskutieren darüber, wer von ihnen der Größte sei. Der Größte worin? Kurz zuvor war Jesus mit drei von seinen Jüngern auf einem Berg und ließ sie einen Blick auf seine himmlische Realität werfen (Verklärung, Lukas 9,28 ff.), fast gleichzeitig beschäftigten sich die anderen Jünger mit einem geplagten Jungen, dessen Vater sie bat, ihm zu helfen, scheiterten aber. Wie genau die Schüler von Jesus auf das Thema kamen, kann man wohl nicht sagen. Jeder von ihnen hatte möglicherweise irgendwelche Erlebnisse mit Jesus, die zeigten, dass die Person für das anbrechende Reich Gottes von großer Bedeutung sein müsse.
Insgesamt zieht sich diese von den Jüngern diskutierte Frage nach der persönlichen Stellung durch die ganze Bibel. Angefangen bei Adam und Eva, denen von der Schlange versprochen wurde, sie würden durch das Essen der verbotenen Frucht wie Gott sein (1. Mose 3), über den Turm von Babel, der bis in den Himmel reichen sollte (1. Mose 11), bis hin zu den letzten Gefechten in der Offenbarung (16).

4. Einstieg

Als kleiner Vorgeschmack für das Thema eignet sich das Spiel „Chef-Vize“. Eine Spielanleitung findet man z.B.: kinderpolitik.de/component/methoden/?ID=38.

Es gibt verschiedene Variationen und Bezeichnungen des Spiels. Für das Spiel wird ein Stuhlkreis benötigt, der genau die Anzahl an Plätzen der vorhandenen Teilnehmer bietet. Geeignet sind auch andere Spiele, bei denen das Ziel des Einzelnen oder einer Gruppe ist, „nach oben“ zu kommen, z. B. „Parlament“ oder „Reise nach Jerusalem“.

5. Hauptteil

5.1 Begrüßung, Spiel und Austausch zum Spiel

Nach der Begrüßung kann direkt mit dem Spiel gestartet werden. Die Spielzeit kann 15 bis 20 Minuten betragen. Nach dem Spiel ist eine kleine Austauschrunde eine gute Überleitung zum Input. Wie fühlt sich die Person, die „gewonnen“ hat? Wie fühlt sich die Person, die am „unteren Ende“ sitzt? Wie war es für die Personen, die im Laufe des Spiels auf- oder abgestiegen sind?

5.2 Input

Lest zusammen die kurze biblische Geschichte in Lukas 9,46-48. Da zeigt sich, dass die Freunde Jesu auch gern „Chef-Vize“ spielten. Keiner wollte der „Depp“ oder der Loser sein, jeder wollte gern der Chef sein – neben Jesus natürlich. Jeder wollte an seiner Seite glänzen und in seinen Augen gut dastehen und Anerkennung bekommen. Jesus ging gar nicht erst auf die Frage ein, wer der Größte der Jünger sei. Er wies nicht dem einen Jünger eine übergeordnete und dem anderen eine untergeordnete Rolle zu, auch wenn er von Zeit zu Zeit durchaus Spezialaufträge an Einzelne vergab, oder zu ein paar Jüngern ein engeres Verhältnis zu haben schien als zu den anderen. Als Antwort auf die Frage rief er ein Kind zu sich. „Wer so ein Kind aufnimmt, weil er mich mag, nimmt mich selbst auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich beauftragt hat“, sagte er (freie Übersetzung). Ein Kind hatte dort, wo Jesus lebte, nichts zu sagen.


Wie auch damals scheint es heute oft nicht gerade das Ziel zu sein, wenig Einfluss zu haben und in der Rangordnung unten zu stehen. Man möchte ganz nach oben, und manchmal ist man bereit, dafür alles zu tun, auch wenn es auf Kosten anderer Personen geht. Jesus zeigt an dieser Stelle nicht nur, dass es sich lohnt, den Hype nicht mitzumachen, immer die Ellenbogen auszufahren. Er macht auch deutlich, dass man sich um die kümmern soll, die die Gesellschaft als unbedeutend und klein ansieht. Und das sind keine leeren Worte. Schließlich wusste Jesus selbst am besten, wie es sich anfühlt, seinen Status aufzugeben und unter seinen Möglichkeiten zu leben, um anderen die Möglichkeit zu geben, nach oben zu kommen.

5.3 Austausch zum Input

Sprecht über Situationen, in denen es gut sein könnte, nicht um jeden Preis nach oben kommen zu wollen, sondern in denen es eher dran ist, anderen zu helfen. Fallen euch vielleicht Leute ein, die in der Klassengemeinschaft oder woanders übergangen, vergessen oder sogar gemobbt werden? Kann man ihnen helfen? Wo kann ich persönlich die Augen offen halten?

6. Abschluss

Zum Abschluss des Themas ist es sicherlich gut, das persönliche Gespräch anzubieten, falls Eindrücke, Fragen, persönliche Probleme oder Erlebnisse verarbeitet oder besprochen werden wollen. Betet zum Schluss und segnet die Teens für die Woche.

  • Autor / Autorin: Andreas Friesen
  • © Deutscher EC-Verband
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