„Wir können´s ja nicht lassen…“ – (Alltags)Evangelisation damals und heute

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„Wir können´s ja nicht lassen…“ – (Alltags)Evangelisation damals und heute

Materialart: Theologischer Artikel
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 20-40 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.)
Bibelstelle: Apostelgeschichte 4 anzeigen
Bibelstelle
Apostelgeschichte 4

4

Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat

1Während sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann der Tempelwache und die Sadduzäer, 2die verdross, dass sie das Volk lehrten und verkündigten in Jesus die Auferstehung von den Toten. 3Und sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen; denn es war schon Abend. 4Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.

5Als nun der Morgen kam, versammelten sich ihre Oberen und Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem, 6auch Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander und alle, die vom Geschlecht der Hohenpriester waren; 7und sie stellten sie in die Mitte und fragten sie: Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan? 8Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten! 9Wenn wir heute wegen der Wohltat an dem kranken Menschen verhört werden, wodurch er gesund geworden ist, 10so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. 11Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. 12Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.

13Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wussten auch von ihnen, dass sie mit Jesus gewesen waren. 14Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen stehen und wussten nichts dagegen zu sagen. 15Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Hohen Rat und berieten miteinander 16und sprachen: Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn dass ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir können’s nicht leugnen. 17Aber damit es nicht weiter einreiße unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden. 18Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu verkünden oder zu lehren in dem Namen Jesu. 19Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. 20Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.

21Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil sie nichts fanden, was Strafe verdient hätte; denn alle lobten Gott für das, was geschehen war. 22Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war.

Das Gebet der Gemeinde

23Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. 24Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, 25du hast durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen Geist gesagt (Psalm 2,1-2): »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was vergeblich ist? 26Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.« 27Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, 28zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt haben, dass es geschehen sollte. 29Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. 30Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. 31Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.

Die Gütergemeinschaft der ersten Christen

32Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. 33Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. 34Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Land oder Häuser hatte, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte 35und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.

36Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde – das heißt übersetzt: Sohn des Trostes –, ein Levit, aus Zypern gebürtig, 37der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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Dr. Martin Werth erklärt in diesem theologischen Artikel, wie sich der christliche Glaube kurz nach dem Tod Jesu verbreitete und wie Evangelisation damals funktionierte. Außerdem erklärt er, was er heute unter Evangelisation versteht und wie und warum wir sie mehr in unseren Alltag integrieren können und müssen.

Vorschau:

Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben (Apg. 4,20). Was Petrus und Johannes in Jerusalem vor ihren Richtern bekennen, war die Basis aller Evangelisationstätigkeit der Urgemeinde: weitererzählen! Jesus bekannt machen! Zu den Menschen gehen! Jesus in das Alltagsgespräch mit hineinnehmen! Die Jünger sind gewiss: „In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden“ (Apg. 4,12). Dieses Weitersagen – vor allem unter vier Augen – beförderte das Evangelium in Rekordzeit um das Mittelmeer.

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Die Würde des Christen nicht gering achten

Wir sind Botschafter an Christi statt. Ein Botschafter hat Macht und Einfluss. Wie groß muss unsere Bedeutung und Würde sein, wenn wir Botschafter des auferstandenen Christus sind! Wir sind Bevollmächtigte des lebendigen Gottes. In diesem Bewusstsein dürfen wir auftreten.
Das Bild vom Botschafter passt wunderbar. Ein Botschafter, der seine Kompetenzen übertritt oder seinen Job nicht tut, bekommt Probleme.

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  • Autor / Autorin: Dr. Martin Werth
  • © Deutscher EC-Verband
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