Zeichen der Ewigkeit / Den Teen- und Jugendkreis als sichtbar gewordenes Reich Gottes in dieser Welt

Einheit | Andacht
Einheit | Andacht

Zeichen der Ewigkeit / Den Teen- und Jugendkreis als sichtbar gewordenes Reich Gottes in dieser Welt

Enthalten in:
Materialart: Andacht
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 70-90 Min. (Vorbereitung: 60 Min.)
Bibelstelle: Johannes 3 anzeigen
Bibelstelle
Johannes 3

3

Jesus und Nikodemus

1Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. 2Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

4Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 5Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. 7Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 8Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.

9Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie mag das zugehen? 10Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist Israels Lehrer und weißt das nicht? 11Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. 12Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage? 13Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.

14Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 17Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

18Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. 19Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. 20Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. 21Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.

Das letzte Zeugnis des Täufers von Jesus

22Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa und blieb dort eine Weile mit ihnen und taufte. 23Aber auch Johannes taufte in Änon, nahe bei Salim, denn es war da viel Wasser; und sie kamen und ließen sich taufen. 24Johannes war ja noch nicht ins Gefängnis geworfen.

25Da erhob sich ein Streit zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden über die Reinigung. 26Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm. 27Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. 28Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt. 29Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihm zuhört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. 30Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.

31Der von oben her kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, ist über allen. 32Was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er; und sein Zeugnis nimmt niemand an. 33Wer aber sein Zeugnis annimmt, der besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist. 34Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß. 35Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. 36Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Zettel, Stift(e), DIN-A3-Zettel
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1. Vorbemerkungen

Teenager und Jugendliche der heutigen Zeit leben ganz selbstverständlich in verschiedenen Lebenswelten, haben dort jeweils ihre Peergroups und fühlen sich in mehreren Gruppen gleich wohl. Man kann das vergleichen mit einem Lebenshaus, das jeder Mensch von uns in seinem Leben bezieht. Manche Räume sind ganz frei gestaltbar, andere wiederum werden von mehreren Menschen und Personengruppen genutzt. So gibt es verschiedene Lebensräume, die mit unterschiedlichem Wohlbefinden einhergehen: die Schule, Klassenverband, Verein, Schul-AG, Freundeskreis 1, Freundeskreis 2, christliche Teen-/Jugendgruppe, Familie, Verwandtschaft und evtl. noch weitere mehr.

Wer nun einen Lebensraum davon kritisiert oder sogar abwertet, sorgt bei den Teens, je nach Typ, entweder für ein Gefühl der Heimatlosigkeit oder Teens nehmen eine Verteidigungshaltung ein: „Du machst mein Lebenshaus nicht kaputt.“

Habe im Blick, dass die christliche Jugendgruppe zunächst einmal nur EINE Lebenswelt der Teens abbildet.

2. Zielgedanke

Reich Gottes in allen Lebenswelten.

3. Einführung inkl. Exegese

Jesus ist auf diese Welt gekommen, um das Reich Gottes aufzurichten. Dieses Reich Gottes hat zwei Dimensionen: Die erste ist eine unsichtbare Dimension und spielt sich im Menschen selbst ab. Sie vollzieht sich dann, wenn ein Mensch an Jesus glaubt, ihm sein Leben anvertraut und Gott als den guten Vater begreift (Joh 4,16). Der Heilige Geist zieht in den Menschen ein und schenkt dem Menschen damit Anteil an der Ewigkeit (Joh 3,16). Dies nennt die Bibel „Wiedergeburt“ (Joh 3 – Jesus und Nikodemus).

Würden wir uns aber nun 1000 Bilder von fremden Menschen zeigen lassen, und hätten die Aufgabe, sie nach Christen und Nicht-Christen zu ordnen, müssten wir alle raten. Denn „der Mensch sieht was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an“.

Sichtbar allerdings wird das Reich Gottes überall dort, wo Menschen in der Welt ihren Auftrag als Christen erfüllen – wo Armen geholfen, Kranke geheilt, das Evangelium verkündigt, Abendmahl und Gottesdienst gefeiert, dienende Gemeinschaft gelebt und Gott angebetet wird sowie Menschen zum Glauben kommen (vgl. Apg 2,42 ff.; Mk 6,11-13; Lk 9,1). Man könnte auch sagen: Das Reich Gottes wird dort sichtbar, wo die wiederherstellende Kraft der Ewigkeit auf die zerbrochene Welt unserer Zeit trifft.

Dieses Sichtbarwerden des Reiches Gottes ist der Kernauftrag der christlichen Gemeinde. Und damit auch der Kernauftrag von christlichen Jugendgruppen und Teenkreisen.

Ziel unserer Arbeit sollte daher sein, die Teens und Jugendlichen zu ermutigen und zu befähigen, begeistert von Gottes Liebe sein Reich in dieser Welt zu bauen – und zwar in allen Lebenswelten, wo sie unterwegs sind.

4. Einstieg

1. Singt das Lied „Privileg“ von Samuel Harfst

2. Teilt Zettel aus (mehrere pro Person), und die Teens schreiben pro Zettel eine Antwort auf die Frage auf: „Warum bist du hier?“ Diese Zettel werden vom Leiter des Abends gesammelt, etwas geordnet, laut vorgelesen, und unkommentiert aber übersichtlich aufgehängt.

5. Hauptteil

Kleingruppen

Teilt die Teens in Kleingruppen zu je 4 – 5 Personen auf. Ihre Aufgabe besteht nun darin, den Ablauf eines der folgenden Ereignisse auf einem DIN-A3-Blatt aufzuschreiben. Sie sollen sich dabei die folgenden drei Fragen stellen: Welcher Programmpunkt darf nicht fehlen? WER wird WAS sagen? Welches Ziel wird mit dem Ereignis verfolgt?

Gruppenaufgaben:

  1. Jahresabschlussfeier im Fußballverein
  2. Weihnachtsfeier der Schülervertretung
  3. Vollversammlung des Rudervereins
  4. Weihnachtsfeier für die ehrenamtlichen Helfer der örtlichen „Tafel“
  5. … vielleicht fällt dir noch eine weitere Lebenswelt ein?
  6. Jahresabschlussfeier der Gemeinde

Nachdem die Gruppen 1 – 5 ihre Ergebnisse kurz vorgestellt hat, kommt über folgende Fragen ins Gespräch:

  • Warum gibt es diese Gruppen?
  • Welche Ziele verfolgen sie?
  • Warum schließen sich Menschen diesen Gruppen an?

Nun stellt Gruppe 6 ihre Ergebnisse vor. Diskutiert wieder in der großen Runde die o. g. drei Fragen. Gibt es Unterschiede? Was fehlt euch?

Andacht

Wenn ich darüber nachdenke, wie Menschen mit ihrem Leben umgehen, dann erinnert mich das an folgendes Bild:

Stell dir vor, du sitzt mit deinen Freunden oder Klassenkameraden an einem Tisch. Jeder hat einen Kuchen vor sich stehen. Sozusagen der „Kuchen des Lebens“. Alle Kuchen sehen erst einmal ziemlich gleich aus. Gleich groß, gleich dick. Jeder hat ein Messer dabei liegen.

Nun beginnt ein fröhliches Vergleichen des Lebens. Denn nichts ist ja schlimmer, als wenn wir alle das gleiche Leben führen würden, oder? Wir wollen schließlich besonders sein, aus der Masse herausstechen, uns absetzen.

Einer beginnt also und schneidet aus dem Kuchen eine Ecke raus. Diese Ecke symbolisiert nun einen Teil seines Lebens – und zwar den Teil, den wir „Hobby“ nennen.

„Ich hab ein Hobby und ich trainiere dreimal wöchentlich dafür.“ Der Nächste legt nach, setzt das Messer an, und schneidet ein noch größeres Stück aus seinem Kuchen: „Ich hab drei Hobbys. Und dafür bin ich an fünf Nachmittagen beschäftigt.“ Der Letzte lässt traurig sein Messer sinken. Er verliert, denn er hat leider gar kein Hobby.

Es geht weiter mit dem Kuchenstück „Freunde und Beliebtheit“. Der Erste beginnt und schneidet großzügig ein Stück aus dem Kuchen raus. „Ich hab 150 Kontakte in WhatsApp.“ Der Zweite legt nach: „Ich habe 250 Follower auf Instagram.“ Der Dritte verliert – seine 100 Freunde auf Facebook sind nichts mehr wert.

Es geht weiter mit Taschengeld: „Ich bekomme 10 € in der Woche“, sagt der Erste, und denkt damit das größte Stück vorweisen zu können. Doch der Zweite erzählt: „Meine Oma schenkt mir alle paar Monate 200 € – einfach so.“ Der Dritte legt sein iPhone 7 auf den Tisch: „Ich brauch kein Taschengeld – ich frag einfach und bekomme alles von meinen Eltern.“ Wer gewinnt diese Runde?

Und so geht es weiter und weiter. Das Spiel des Lebens besteht aus einem beständigen Vergleichen – wer ist schöner, schneller, beschäftigter, beliebter, reicher, sportlicher …

Irgendwann kommt einer dazu und schaut sich das Treiben ein paar Runden an. Dann fragt er irgendwann: „Und wie groß ist das Stück Kuchen, das für Gott reserviert ist?“

Alle schauen betroffen auf ihren Kuchen – nur einer hat noch ein winziges Stückchen übrig, das er für Gott reserviert hat.

Wir sind Weltmeister darin, unser Leben beschäftigt zu halten. Wenn wir versuchen, Jesus nur als einen Termin zu sehen, dann wird er aus unserem vollen Alltag irgendwann einfach rausgestrichen.

Deshalb möchte ich dich ermutigen, Jesus als die Hauptzutat des Kuchens zu sehen, z. B. als die Sahne oder den Zucker oder das Mehl. So ist Jesus in allen deinen Kuchenstücken vorhanden, und dein Alltag wird automatisch Jesus-mäßig geprägt.

Denk mal darüber nach, was es heißen kann, dein Hobby mit Jesus gemeinsam zu gestalten – Wie sieht dann dein Einsatz und dein Umgang mit deinen Teamkollegen aus?

Was passiert, wenn du deine Beziehungen auf WhatsApp, Instagram und Snapchat Jesus-mäßig pflegst? Wer braucht dich vielleicht gerade wirklich als Freund?

Und wie kann dein Umgang mit Geld aussehen, wenn du mal Jesus fragst, wie du es einsetzen sollst? Geld schnell für Schrott ausgeben – oder aber richtig viel Gutes bewirken.

„Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht“ (Mt 6,33).

Aus: Andachten in 4D.

Das Ziel der Andacht wäre es, den Teens und Jugendlichen den Blick dafür zu öffnen, dass sie überall in der Welt Botschafter des Reiches Gottes sind. Und egal, in welcher Lebenswelt sie sind: überall kann die Ewigkeit Gottes auf die Zeit der Menschen treffen – also sozusagen der Himmel auf die Erde knallen.

6. Abschluss

Geht am Ende auf die Zettel des Anfangs ein. Teilt erneut Zettel aus. Die Teilnehmenden haben ein paar Minuten Zeit, erneut Antworten aufzuschreiben:

„Was möchte ich aus der Zeit in meiner Jugendgruppe mit in meinen Alltag nehmen?“

Singt am Ende noch einmal das Lied „Privileg“.

  • Autor / Autorin: Benjamin Schneider
  • © Deutscher EC-Verband
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