Zerrissen zwischen Traum und Alltag – Moses Weg zur Berufung

Einheit | Bibelarbeit
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Zerrissen zwischen Traum und Alltag – Moses Weg zur Berufung

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: der Steigbügel
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 45-60 Min.)
Bibelstelle: 2. Mose 2-3 anzeigen
Bibelstelle
2. Mose 2-3

2

Mose wird geboren und aus dem Nil gerettet

1Ein Nachkomme aus dem Stamm Levi

heiratete eine Tochter des Levi.

2Die Frau wurde schwanger

und brachte einen Sohn zur Welt.

Als sie sah, wie schön er war,

versteckte sie ihn drei Monate lang.

3Länger konnte sie ihn nicht verborgen halten.

Deshalb nahm sie ein Kästchen aus Papyrus

und dichtete es mit Asphalt und Pech ab.

Dann legte sie das Kind hinein

und versteckte es im Schilf am Ufer des Nil.

4Seine Schwester blieb in der Nähe.

Sie wollte wissen, was mit dem Kind geschah.

5Da kam die Tochter des Pharao zum Baden an den Nil.

Ihre Begleiterinnen gingen so lange am Ufer auf und ab.

Sie entdeckte das Kästchen mitten im Schilf

und ließ es von ihrer Dienerin holen.

6Als sie es öffnete, fand sie ein Kind darin.

Sie sah, dass der kleine Junge weinte.

Da bekam sie Mitleid mit ihm und sagte:

»Das ist eins von den hebräischen Kindern.«

7Die Schwester des Jungen, die in der Nähe war,

fragte die Tochter des Pharao:

»Soll ich zu den Hebräerinnen gehen

und dir eine Frau rufen, die gerade stillt?

Die könnte das Kind für dich stillen!«

8Die Tochter des Pharao antwortete: »Ja, tu das!«

Da ging das Mädchen und rief die Mutter des Kindes.

9Die Tochter des Pharao trug ihr auf:

»Nimm dieses Kind und stille es für mich!

Ich will dich dafür angemessen bezahlen.«

So nahm die Frau das Kind zu sich und stillte es.

10Als der Junge groß genug war,

brachte sie ihn zu der Tochter des Pharao.

Die nahm ihn als ihren Sohn an und nannte ihn Mose.

Sie sagte: »Ich habe ihn ja aus dem Wasser gezogen

Mose sieht, wie das Volk unterdrückt wird

11Als Mose erwachsen war,

ging er eines Tages hinaus zu seinen Landsleuten.

Da sah er, wie sie zu harter Arbeit gezwungen wurden.

Er beobachtete, wie ein Ägypter

einen seiner hebräischen Brüder totschlug.

12Da sah Mose sich nach allen Seiten um.

Als er niemanden entdeckte, schlug er den Ägypter tot

und verscharrte ihn im Sand.

13Am nächsten Tag ging er wieder hinaus.

Da sah er, wie zwei Hebräer miteinander stritten.

Er fragte den einen, der im Unrecht war:

»Warum schlägst du ihn?«

14Der antwortete:

»Wer hat dich zum Aufseher und Richter

über uns gemacht?

Willst du mich auch totschlagen wie den Ägypter?«

Da bekam Mose Angst und sagte sich:

»Es ist also doch bekannt geworden.«

Flucht und Rückkehr des Mose

2. Mose/Exodus 2,15–4,31

Mose muss fliehen

15Als der Pharao davon erfuhr,

wollte er Mose töten lassen.

Doch Mose floh vor dem Pharao in das Land Midian.

Dort setzte er sich an einen Brunnen.

16Der Priester von Midian hatte sieben Töchter.

Die kamen zu einem Brunnen,

um die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu tränken.

Als sie das Wasser in die Rinnen füllen wollten,

17kamen Hirten und drängten sie weg.

Da stand Mose auf und half ihnen.

Er tränkte ihre Schafe und Ziegen.

18Als sie nach Hause zu ihrem Vater Reguel kamen,

fragte er: »Warum seid ihr heute so früh zurück?«

19Sie antworteten:

»Ein Ägypter hat uns vor den Hirten in Schutz genommen.

Er hat für uns Wasser geschöpft

und die Schafe und Ziegen getränkt.«

20Reguel fragte seine Töchter: »Wo ist er?

Warum habt ihr den Mann nicht mitgebracht?

Holt ihn her!

Er soll bei uns unterkommen.«

21Mose willigte ein, bei Reguel zu bleiben.

Der gab ihm seine Tochter Zippora zur Frau.

22Sie brachte einen Sohn zur Welt.

Den nannte Mose Gerschom,

das heißt: Fremder-dort.

Denn er sagte: »Ich bin ein Fremder im fremden Land.«

Gott hört den Hilferuf der Israeliten

23Nach langer Zeit starb der König von Ägypten.

Doch die Israeliten stöhnten noch immer

unter der Sklavenarbeit und schrien um Hilfe.

Ihr Geschrei drang bis hinauf zu Gott.

24Gott hörte ihr Klagen.

Da erinnerte er sich an seinen Bund,

den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte.

25Gott wandte sich den Israeliten zu

und kümmerte sich um sie.

3

Gott beruft Mose am brennenden Dornbusch

1Mose hütete die Herde seines Schwiegervaters Jitro.

Jitro war der Priester von Midian.

Einmal trieb Mose die Herde über die Steppe hinaus.

So kam er an den Berg Gottes, den Horeb.

2Da erschien ihm ein Engel des Herrn:

Eine Flamme schlug aus einem Dornbusch.

Mose bemerkte, dass der Dornbusch in Flammen stand

und trotzdem nicht verbrannte.

3Mose sagte sich: »Ich will hingehen

und mir diese auffallende Erscheinung ansehen.

Warum verbrennt der Dornbusch nicht?«

4Der Herr sah, dass Mose vom Weg abbog

und sich die Erscheinung ansehen wollte.

Da rief ihn Gott mitten aus dem Dornbusch:

»Mose, Mose!«

Er antwortete: »Hier bin ich!«

5Gott sprach: »Komm nicht näher! Zieh deine Schuhe aus!

Der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«

6Weiter sprach er: »Ich bin der Gott deiner Väter,

der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs

Da verhüllte Mose sein Gesicht.

Er hatte Angst davor, Gott zu sehen.

7Der Herr sprach:

»Ich habe die Not meines Volks in Ägypten gesehen.

Die Klage über ihre Unterdrücker habe ich gehört.

Ich weiß, was sie erdulden müssen.

8Deshalb bin ich herabgekommen,

um sie aus der Gewalt der Ägypter zu befreien.

Ich will mein Volk aus diesem Land führen.

Es soll in ein gutes und weites Land kommen,

in dem Milch und Honig fließen.

Es ist das Land der Kanaaniter und Hetiter,

der Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

9Darum sei gewiss:

Die Klage der Israeliten ist zu mir gedrungen.

Ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie quälen.

10Nun geh! Ich sende dich zum Pharao.

Du sollst mein Volk, die Israeliten,

aus Ägypten führen.«

Gott gibt seinen Namen bekannt

11Mose sagte zu Gott:

»Wer bin ich denn, dass ich einfach zum Pharao gehe?

Und wie soll ich die Israeliten aus Ägypten führen?«

12Gott antwortete: »Ich werde bei dir sein!

Daran wirst du sehen, dass ich dich gesandt habe:

Wenn du das Volk aus Ägypten geführt hast,

sollt ihr mir an diesem Berg dienen.«

13Mose antwortete Gott:

»Ich werde zu den Israeliten gehen und ihnen sagen:

›Der Gott eurer Väter schickt mich zu euch.‹

Was ist, wenn sie mich fragen: ›Wie heißt er?‹

Was soll ich ihnen dann sagen?«

14Da sprach Gott zu Mose:

»›Ich werde sein, der ich sein werde.‹

Das sollst du den Israeliten sagen:

Der ›Ich-werde-sein‹ hat mich zu euch geschickt.«

Der Auftrag, Israel zu befreien

15Weiter sprach Gott zu Mose:

»Das sollst du den Israeliten sagen:

›Der Herr hat mich zu euch geschickt,

der Gott eurer Väter Abraham, Isaak und Jakob.‹

So heiße ich schon immer, und so will ich

bei all ihren Nachkommen genannt werden.

16Geh jetzt und rufe die Ältesten Israels zusammen.

Sag ihnen: ›Der Herr ist mir erschienen,

der Gott eurer Väter Abraham, Isaak und Jakob.

Er hat gesagt: Ich werde mich um euch kümmern

und um das, was euch in Ägypten angetan wird.

17Darum habe ich bei mir entschieden:

Ich werde euch aus der Not herausführen,

die ihr in Ägypten erleiden müsst.

Ich bringe euch in das Land der Kanaaniter, Hetiter,

Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter,

in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.‹

18Wenn du ihnen das sagst,

werden sie auf dich hören.

Geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten.

Sagt zu ihm:

›Der Herr, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet.

Nun wollen wir drei Tagesreisen in die Wüste ziehen

und dem Herrn, unserem Gott, Opfer darbringen.‹

19Ich weiß aber,

dass der König von Ägypten euch nicht ziehen lässt –

es sei denn, dass ich ihn meine Macht spüren lasse.

20Deshalb werde ich meine Macht gebrauchen:

Ich werde Ägypten plagen mit meinen Wundern,

die ich dort tun will.

Dann wird der König euch ziehen lassen.

21Ich werde aber dafür sorgen,

dass die Ägypter sich dem Volk gegenüber

großzügig zeigen.

Wenn ihr loszieht,

sollt ihr nicht ohne Entschädigung gehen müssen.

22Jede Frau soll ihre Nachbarin und Hausgenossin

um silberne und goldene Gefäße bitten.

Auch um Festgewänder sollt ihr sie bitten;

die sollt ihr euren Söhnen und Töchtern anziehen.

All das sollt ihr von den Ägyptern mitnehmen.«

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

Benötigte Materialien: A2 Papier, Filzstift(e), Briefpapier, Briefkuverts
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Bausteine für eine Bibelarbeit nach 2. Mose 2-3

Endlich! Geschafft! Erschöpft steht Mose auf dem Berg Nebo und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Weit schweift sein Blick in die Ferne. Dort im Dunst liegt es: Das verheißene Land, das Land der Freiheit! Ein fruchtbares Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließen – unvorstellbar nach dem zermürbenden Weg durch die Wüste. Heimlich hatte auch Mose gezweifelt, ob sie es schaffen würden, dort anzukommen. Und nun war es soweit: Der große Traum wurde Wirklichkeit!

Mose wurde zum Vorbild für Martin Luther King und Barack Obama. Seine Lebensgeschichte ermutigt und gibt Orientierung. Dabei sah es lange gar nicht so aus, als würde aus Mose überhaupt etwas werden. Fast schien es, als habe er schon als Jugendlicher seine Chance vertan und seine Zukunft verpfuscht (2. Mose 2,11-15). Im Folgenden finden sich Bausteine für eine Bibelarbeit, die den unbekannten, steinigen Weg bis zu seiner Berufung nachvollziehen und Jugendliche motiviert, sich eigene Ziele zu setzen und sich dafür zu engagieren.

1. Wer ist dein Vorbild?

Große Papierbögen werden ausgelegt oder aufgehängt und die Jugendlichen werden befragt, wen sie als Vorbild haben und warum. Jeder wird aufgefordert, zwei bis drei Vorbilder vorzustellen. Gezielt kann gefragt werden, ob es biblische Personen gibt, für die sich die Jugendlichen begeistern. Mose und sein Einsatz für ein Leben in Freiheit wird vom Gruppenleiter als mögliches Vorbild eingeführt. Im Gespräch wird dann das in der Gruppe vorhandene Wissen über Mose zusammengetragen. Mose und seine Schlüsselrolle dürften -zumindest unterschwellig – bekannt sein, als Thema der Einheit wird das Leben des jugendlichen Mose bis zu seiner Berufung vorgestellt.

2. Bibelbaustein 1 – das Verbrechen (2. Mose 2,11-25)

Bevor der erste Bibelbaustein 2. Mose 2,11-15 gemeinsam gelesen wird, ist es nötig, die Geburtsgeschichte (2. Mose 2,1-10) in groben Zügen zu kennen und aus dem Kindergottesdienstwissen zusammenzutragen. Detailliert wird sie später erschlossen: Der Pharao, der Angst vor einem Aufstand der Hebräer hat, befiehlt, alle neugeborenen Jungen gleich nach der Geburt zu töten. Die Mutter von Mose verweigert dies und setzt ihren Sohn in einem Körbchen auf dem Nil aus – wie durch ein Wunder wird Mose von der Tochter des Pharao gefunden und wächst nun am ägyptischen Königshof auf.

Historisch lässt sich nur indirekt erschließen, wann Mose lebte. Keiner der Pharaonen wird mit Namen genannt, dazu waren sie aus biblischer Sicht nicht bedeutend genug. Doch aus dem Bau der Vorratsstädte Pitom und Ramses (2. Mose 1,11) lässt sich auf die Zeit um 1290 v. Chr. schließen. In Quellen außerhalb der Bibel wurde bisher noch kein sicherer Hinweis auf Mose gefunden.

2. Mose 2,11 -15

Liest man den Text gemeinsam und charakterisiert Mose, fällt auf, dass Mose sein gewohntes Umfeld im Palast bewusst verlässt und aktiv zu seinen hebräischen Brüdern hinausgeht. Er möchte wissen, wie es ihnen geht. Mit der Ungerechtigkeit, die er mitansehen muss, kommt er jedoch nicht klar: Überlegt versichert er sich noch, keine Zeugen zu haben, um dann impulsiv und heftig zuzuschlagen, solange bis der Ägypter tot ist. Auf Gewalt reagiert Mose mit extremer Gegengewalt. Und als hätte er nichts dazu gelernt, belehrt Mose einen Tag später noch einen Hebräer und weiß alles besser. Dieses Mal endet sein Eingreifen mit einer Katastrophe nun für ihn selbst: Mose muss fliehen – vor der Verfolgung des Pharao und schlimmer noch – vor seinen eigenen Brüdern. Mose ist mehr als gescheitert: Sein Einsatz für Gerechtigkeit ging völlig daneben und machte aus Mose einen Mörder.

Impuls zum Kurzgespräch in der Kleingruppe mit den Sitznachbarn

Ging es dir/euch auch schon einmal so wie Mose? Dass ihr zu Recht wütend wart, aber explodiert seid und mit dem Wutausbruch alles nur noch schlimmer wurde? Wie hätte sich Mose besser verhalten können?

In der Bibel wird das schwere Verbrechen von Mose nicht kommentiert. Es wird aber dokumentiert, wie zerrissen sich Mose in seiner Jugend gefühlt haben muss. Deshalb lohnt es sich, jetzt die Geburtsgeschichte gemeinsam mit dieser Perspektive zu lesen.

3. Bibelbaustein 2 – Zerrissene Kindheit und Jugend (2. Mose 1,22 bis 2,10)

Als Sohn einer hebräischen Familie verdankt Mose ausgerechnet der Tochter des Pharao sein Leben: Selbstbewusst und stolz macht sie Mose zum Ersatzkind und adoptiert ihn als eigenen Sohn. Von ihr erhält Mose auch seinen ägyptischen Namen, vermutlich bedeutet er sogar „Sohn von“ – die Erklärung in Vers 10 wurde erst nachträglich ergänzt und interpretiert den Namen auf hebräisch. Mose lebt als ägyptischer Prinz am Hof des Unterdrückers und gleichzeitig fühlt er sich als Hebräer. Ob Mose sich schämte, weil er ein bevorzugtes Leben führte? Ob er lieber mit seinen Brüdern gelebt und Frondienst verrichtet hätte? Das Verbrechen, das er so unvermittelt begeht, lässt es vermuten.

Impuls zum Kurzgespräch

  • Im Plenum wird erarbeitet, wie spannungsgeladen das Leben des jungen Mose war.
  • In Kleingruppen mit den Sitznachbarn wird die Situation von Mose dann übertragen:
    • Kennt ihr heute Situationen, die der von Mose vergleichbar sind?
    • Habt ihr euch auch schon so zerrissen gefühlt wie Mose? Zerrissen zwischen Ansprüchen von Eltern und Freunden und dem, was man selbst wichtig findet?

4. Bibelbaustein 3 – Zuhause und immer noch fremd (2. Mose 15b-22)

Mose flieht, er flieht in ein unbekanntes Land und in ein völlig neues Leben. Im fremden Midian baut er sich ein eigenes Zuhause und lebt nun in der Wüste, wie seine hebräischen Vorfahren. Doch obwohl Mose eine eigene Familie gründet, bleibt das Gefühl von Fremde: Seinen neugeborenen Sohn nennt er: „Gershom“: „Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land.“

Impuls zum Kurzgespräch in Kleingruppen mit dem Sitznachbarn

Wie fühlte sich wohl Zippora in ihrer Ehe mit Mose?

5. Bibelbaustein 4 – Die Berufung: Wendepunkt seines Lebens (3. Mose 1-10)

Der Bibeltext wird – wie bei der vorigen Bibelstelle – gemeinsam gelesen. Es ist eine der zentralen Stellen der Bibel überhaupt, weil Gott sich Mose selbst vorstellt und seinen Namen offenbart (Vers 14):

Oft ist Mose tagelang allein unterwegs und genießt es, weit draußen in der Wüste zu sein. Frei fühlt er sich hier und lässt den Blick weit schweifen. Vor ihm flaches, trockenes Land, dahinter der Berg Horeb. Die Luft flimmert vor Hitze – ein Dornbusch steht sogar lodernd in Flammen! Doch warum verbrennt er nicht? Mose hört seinen Namen, gleich zweimal wird er gerufen. Und Mose stellt sich: „Hier bin ich“! Sein ganzes Leben lief auf diesen Augenblick zu, ehrfürchtig verhüllt Mose sein Gesicht, der Boden auf dem er steht, ist heilig. Die lange Flucht ist nun vorbei.

Mose hat seine Lebensaufgabe gefunden. Dabei ist er nicht mehr allein unterwegs, sondern geführt und getragen vom Gott seiner Väter. Sein großer Traum, Israel zu befreien, sein Kampf für mehr Gerechtigkeit beginnt wirklich zu werden.

Impuls zum Kurzgespräch mit Blitzlicht-Einstieg

  • Mose wird erst dann erfolgreich, als er sich von Gott getragen und geführt weiß. Macht es deiner Meinung nach einen Unterschied, ob man an Gott glaubt oder nicht?
  • Wie kann man jeweils mit Krisen umgehen? Woher kommt die Motivation, durchzuhalten oder weiterzumachen?

Praxisimpuls zum Schluss: Einen Brief an sich selbst schreiben

Die Jugendlichen schreiben an sich selbst einen kurzen Brief, in dem sie ihren Lebenstraum für sich festhalten. Wie möchten sie in 10 Jahren leben? Welchen Beruf möchten sie haben und wofür möchten sie sich engagieren? Was könnte in einem Zeitungsartikel stehen, der über sie erscheint? Der Brief wird in ein Kuvert gesteckt und eingesammelt. Nach Ablauf einer vorher festgelegten Frist (halbes Jahr oder Jahr) wird der Brief den Jugendlichen zugeschickt, so dass sie dann an ihre Vorhaben erinnert werden.

Abschließendes Gebet: Die Einheit kann mit einem Gebet/Segenswunsch schließen, in dem um Gottes Beistand für die Jugendlichen und ihre Träume gebeten wird.

Hintergundwissen: Der Gottesname JHWH / Jahwe

„Ich werde sein, der ich sein werde“ bzw. „Ich bin der ich bin da“, die Übersetzung des Gottesnamens JHWH lässt sich im Deutschen nicht mit einem einzelnen Wort wiedergeben. Er bedeutet das aktive Dasein Gottes für den Menschen in der Gegenwart und Zukunft. Gott setzt sich machtvoll für sein unterdrücktes Volk ein, er ist dabei nicht manipulierbar wie die ägyptischen Götter. Nannte man diese bei ihren richtigen Namen, konnte man sie in ihren Taten beeinflussen. So abhängig macht sich der biblische Gott nicht von den Menschen. Aber er begegnet ihnen dort, wo sie ihn dringend benötigen, in einem unscheinbaren, dornigen Busch und im Leid der Unterdrückung. Er führt sein Volk in die Freiheit, zusammen mit Mose.

Wie der Name Gottes ausgesprochen wurde, lässt sich nur vermuten, denn geschrieben wurden im Hebräischen ursprünglich nur die Konsonanten, die Vokale sparte man aus. Später ergänzte man das sogenannte „Tetragramm“ JHWH mit den Vokalen von „Adonaj“ / „mein Herr“, weil man nun auf diese Anrede zurückgriff, um den heiligen Gottesnamen nicht zu missbrauchen. Daraus entwickelte sich dann fälschlicherweise „Jehova“ – richtig ist aller Wahrscheinlichkeit nach Jahwe.

  • Autor / Autorin: Meike Kunze
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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