Zweierschaft / Wie intensives Leben-teilen eine Stütze sein kann

Einheit | Bibelarbeit
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Zweierschaft / Wie intensives Leben-teilen eine Stütze sein kann

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 90 Min. (Vorbereitung: 30-45 Min.)
Bibelstelle: 1. Samuel 18 anzeigen
Bibelstelle
1. Samuel 18

18

David gewinnt Jonatan zum Freund

1Als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich das Herz Jonatans mit dem Herzen Davids, und Jonatan gewann ihn lieb wie sein eigenes Leben. 2Und Saul nahm ihn an diesem Tage zu sich und ließ ihn nicht wieder in seines Vaters Haus zurückkehren. 3Und Jonatan schloss mit David einen Bund, denn er hatte ihn lieb wie sein eigenes Leben. 4Und Jonatan zog seinen Rock aus, den er anhatte, und gab ihn David, dazu seine Kleider und sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.

Sauls Eifersucht auf David

5Und David zog aus, und wohin Saul ihn sandte, hatte er Erfolg. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute, und er gefiel allem Volk gut und auch den Knechten Sauls.

6Es begab sich aber, als David zurückkam vom Sieg über die Philister, dass die Frauen aus allen Städten Israels herausgingen mit Gesang und Reigen dem König Saul entgegen unter Jauchzen, mit Pauken und mit Zimbeln. 7Und die Frauen sangen einander zu und tanzten und sprachen: Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend. 8Da ergrimmte Saul sehr, und das Wort missfiel ihm, und er sprach: Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; ihm wird noch das Königtum zufallen. 9Und Saul sah David scheel an von dem Tage an und hinfort.

10Des andern Tags kam der böse Geist von Gott über Saul, und er geriet in Raserei im Hause; David aber spielte auf den Saiten mit seiner Hand, wie er täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Spieß in der Hand 11und schleuderte den Spieß und dachte: Ich will David an die Wand spießen. David aber wich ihm zweimal aus.

12Und Saul fürchtete sich vor David; denn der Herr war mit ihm und war von Saul gewichen. 13Da entfernte ihn Saul aus seiner Nähe und setzte ihn zum Obersten über tausend Mann. Und David zog aus und ein vor dem Volk. 14Und David hatte Erfolg auf allen seinen Wegen, und der Herr war mit ihm. 15Da nun Saul sah, dass David alles so gut gelang, graute ihm vor David. 16Aber ganz Israel und Juda hatte David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her.

David gewinnt Sauls Tochter zur Frau

17Und Saul sprach zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab will ich dir zur Frau geben; sei mir nur ein tapferer Mann und führe des Herrn Kriege. Denn Saul dachte: Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die Hand der Philister. 18David aber antwortete Saul: Wer bin ich? Und was ist meine Sippe, das Geschlecht meines Vaters, in Israel, dass ich des Königs Schwiegersohn werden soll? 19Als aber die Zeit kam, dass Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie Adriël von Mehola zur Frau gegeben.

20Aber Michal, Sauls Tochter, hatte David lieb. Als das Saul angesagt wurde, war es ihm recht. 21Und Saul sagte sich: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum Fallstrick wird und die Hände der Philister gegen ihn sind. Und Saul sprach zu David: Du kannst heute mit der andern mein Schwiegersohn werden. 22Und Saul gebot seinen Knechten: Redet mit David heimlich und sprecht: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte lieben dich; so werde nun des Königs Schwiegersohn. 23Und die Knechte Sauls sagten diese Worte vor den Ohren Davids. David aber sprach: Dünkt euch das ein Geringes, des Königs Schwiegersohn zu werden? Ich bin doch ein armer, geringer Mann.

24Und die Knechte Sauls sagten es ihm weiter und sprachen: Diese Worte hat David gesagt. 25Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keinen andern Brautpreis als hundert Vorhäute von den Philistern, um an den Feinden des Königs Rache zu üben. Denn Saul trachtete danach, David umzubringen durch die Hand der Philister. 26Da sagten seine Knechte David diese Worte, und es war David recht, des Königs Schwiegersohn zu werden. Die Zeit aber war noch nicht um. 27Da machte sich David auf und zog hin mit seinen Männern und erschlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute dem König in voller Zahl, um des Königs Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zur Frau.

28Als aber Saul sah und merkte, dass der Herr mit David war und dass seine Tochter Michal ihn lieb hatte, 29da fürchtete sich Saul noch mehr vor David und wurde sein Feind sein Leben lang. 30Und sooft die Fürsten der Philister in den Kampf zogen, richtete David mehr gegen sie aus als alle Knechte Sauls, wenn sie auszogen, sodass sein Name hoch gepriesen wurde.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: 1 Laptop, 1 Lautsprecher, Bibel(n)
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1. Vorbemerkungen

Der Grundsatz ist, niemanden zu verletzen. Es darf beim Thema Zweierschaften nicht davon ausgegangen werden, dass jeder eine Freundschaft hat, welche er zu einer tieferen Beziehung bzw. einer Zweierschaft ausbauen will.

2. Zielgedanke

Den Teens werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie tiefe Freundschaften geführt werden können und sie werden ermutigt, eine Zweierschaft aufzubauen.

3. Einführung inkl. Erklärungen

Eine Zweierschaft ist eine Freundschaft, in der man sich regelmäßig trifft und zusammen Zeit verbringt, in der man Beziehung untereinander und mit Gott pflegt.

Dafür ist es auch wichtig, dass sich beide Zweierschaftspartner vertrauen und sich einander unterstützen, auch auf geistlicher Ebene.

Zweierschaften sind für Teenager eine sehr sinnvolle Investition, da sie in einer Phase des Umbruchs leben und ein Zweierschaftspartner ihnen Sicherheit, Konstanz und einen anderen Blickwinkel bieten kann.

In einer Zeit, in der die Beziehung zu den Eltern oftmals als kompliziert und anstrengend erlebt wird, schafft eine Zweierschaft für Teenager in vielen Fällen einen vertrauensvollen und sicheren Raum, in dem man reden kann.

Jesus selbst war ein Mentor für seine Jünger und aus dieser Mentoringbeziehung sendete er die Jünger jeweils zu zweit aus, damit sie sich gegenseitig (unter)stützen können auf ihrer Reise und bei allem, was ihnen passiert (Mk 6,7).

Genauso sollen wir uns in Zweierschaften begleiten, auf unserem Lebensweg alles miteinander teilen und uns gegenseitig stützen in guten wie auch in schlechten Tagen. Dieses Versprechen ist nicht nur auf die Ehe bezogen, genauso haben sich auch beste Freunde zu unterstützen, da diese Freundschaft häufig über den meisten Problemen steht.

In einer Zweierschaft verpflichtet man sich, in allen Belangen offen voreinander zu sein und immer die uneingeschränkte Wahrheit dem anderen zu sagen.

David und Jonathan bildeten eine Zweierschaft, in der sie sich gegenseitig alles preisgaben, egal wie hart diese Wahrheiten auch für sie waren und wie gefährlich das für sie wurde.

Das führte dazu, dass ihre Beziehung unglaublich stark wurde und selbst in Zeiten der akuten Lebensgefahr Davids ein uneingeschränktes Vertrauen zwischen den beiden herrschte (1. Sam 18–20).

4. Einstieg

Als lockerer Einstieg eignet sich sehr gut das Kurzvideo „Scrubs J.D. und Turk nach den Flitterwochen“

Alternativ oder ergänzend kann als spielerische Hinführung ein siamesisches Zwillingsrennen durchgeführt werden. Jeweils zwei Personen stellen sich nebeneinander und ihre mittleren Beine werden zusammengebunden (Klebeband o. Ä.). Mit den dreibeinigen Paaren wird dann ein Wettrennen veranstaltet. Es können auch weitere Aufgaben gestellt werden.

Je nach Vertrauensbasis könnt ihr auch eine kurze Zeit einplanen, in der sich die Teens zu zweit austauschen und ggf. füreinander beten können. Dazu können Sitzecken für zwei Personen mit Keksen und Getränken bereitstehen.

5. Hauptteil

Impuls

Die Teilnehmenden werden nun gefragt, was eine gute Freundschaft auszeichnet und mit welchem Beispiel von kongenialen Paaren sie das verknüpfen. Ggf. kann auch Bezug genommen werden auf berühmte kongeniale Paare (Bibi und Tina, Han Solo und Chewbacca, Turk und J.D.).

Dann folgt ein Impuls eines/r Mitarbeiters/in, der/die möglichst selbst schon in einer Art Zweierschaft gelebt hat.

Es wird am besten aus eigener Erfahrung erzählt, wie eine Zweierschaft geführt werden kann und welche Vorteile man dadurch hat bzw. welchen Nutzen man daraus zieht.

Dabei sollte auf verschiedene Aspekte eingegangen werden:

  1. Die persönliche Beziehung zum Zweierschaftspartner und die dadurch entstandene Veränderung.
  2. Die Auswirkung der Zweierschaft auf das geistliche Leben.
  3. Die veränderte Beziehung zu sich selbst durch die Spiegelung durch den anderen: Entwicklung der Persönlichkeit, Entdeckung und Entfaltung der Gaben …

Kennzeichen von Zweierschaft

Anschließend werden Kleingruppen (vier bis sechs Personen) gebildet, in denen man am Beispiel einer sehr intensiven Freundschaft oder Zweierschaft gemeinsam überlegt, was diese ausmacht. Hierfür kann man sich eine Freundschaft heraussuchen, die alle aus der Gruppe kennen. Das können fiktive Charaktere sein, aber auch eine Biografie einer realen Person.

Mögliche Kennzeichen einer Zweierschaft:

* Große Offenheit dem anderen gegenüber

  • Ehrlichkeit
  • Vertrauen
  • Respekt
  • Den anderen ernst nehmen
  • Gegenseitiges Reflektieren
  • Kritikfähigkeit
  • Aushalten unterschiedlicher Meinungen

Bibeltext: 1. Samuel 18–20

Alternativ oder ergänzend wird in den Kleingruppen die Geschichte von David und Jonathan (1. Sam 18–20) gelesen bzw. nacherzählt.

Mit folgenden Fragen können einzelne Aspekte der Geschichte vertieft und diskutiert werden:

  1. Was zeichnet diese Freundschaft/Zweierschaft aus?
  2. Welches Problem haben David und Jonathan?
  3. Wie lösen sie das Problem?
  4. Woher kommt das starke Vertrauen, das ihre Freundschaft entscheidend prägt?
  5. Wie würdet ihr in dieser Situation an Jonathans Stelle bzw. an Davids Stelle reagieren?
  6. Beruht die Freundschaft zu deinem/r besten Freund/in auch auf einem starken (sogar blinden) Vertrauen oder mehr auf anderen Dingen?

6. Abschluss

Zum Ende können die Teilnehmenden weiter in den Kleingruppen reden, ob sie solche Zweierschaften haben oder ob sie eine Freundschaft haben, die sich ggf. zu einer Zweierschaft entwickeln kann. Diese Überlegung sollen sie mit in die Woche nehmen und wenn möglich angehen.

Dazu gibt man jeder Person beispielsweise ein Visitenkärtchen mit Turk und J.D. und dem Titel „Zweierschaft“ als Giveaway mit oder man setzt eine Art „Zweierschaftsvertrag“ auf.

In ihm schreiben die Teilnehmenden ihr Versprechen gegenüber ihrem Zweierschaftspartner nieder und machen sich somit klar, was sie damit eingehen. Das verstärkt das Vorhaben, da eine schriftliche Abmachung einen verbindlicheren Charakter hat als eine mündliche Äußerung.

  • Autor / Autorin: Jonathan Schüßler
  • © Deutscher EC-Verband
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