Wie geht eigentlich … glauben?

Die KON-Themenreihe 2023 »Wie geht eigentlich…? startet mit »Wie geht eigentlich … glauben?«.

In den Stundenentwürfen, Themenartikeln und Bibelarbeiten wird das Thema am Vaterunser entfaltet. So geht es um das Vaterverhältnis genauso wie um den Himmel – Begriffe wie »heilig«, »Reich«, »Schuld und Vergebung«, »Erlösung« … geben Impulse für biblische und auch spielerische Gruppenstunden. Die Themenartikel sind ein wertvolles Angebot für Mitarbeiterinnen (und Mitarbeiter) zur persönlichen Reflexion.

Ich weiß nicht, wie es dir mit deinem Vater geht. Ob er noch lebt, ob ihr noch Kontakt zueinander habt oder du ihn überhaupt kennst. Ob du für dich sagen würdest, dass dein Vater dir eine gute Kindheit ermöglicht hat. Eine Kindheit, an die du dich heute noch gerne erinnerst – mit Momenten voller Freude, die dich heute noch zum Lachen bringen. Oder ob genau das Gegenteil der Fall ist. Ich weiß nicht, ob dein Vater dich lieb hat oder ob du ihn lieb hast. Aber ich weiß, dass es Menschen gibt, die ein eher gestörtes Verhältnis zu ihrem Vater haben und dass dieses gestörte Verhältnis auch ihre Beziehung zu Gott stören, verändern, erschweren oder sogar verhindern kann. Weil diese Menschen nie erfahren durften, wie es ist, mit einem liebenden Vater aufzuwachsen. Ich gehöre dazu. Und es ist nicht selbstverständlich, dass ich heute für mich sagen kann, dass ich eine positive Einstellung zu dem Gottesbild „Gott als der gute Vater“ entwickeln konnte. Und das, was ich erlebt habe, ist für das eine oder andere Mädchen in deiner Gruppe vielleicht vergleichbar mit dem, was sie selbst erleben.

Meine Eltern trennten sich, als ich ca. 8 Jahre alt war. Mein Vater war Alkoholiker und er hat es nicht aus diesem Sumpf geschafft. Ich weiß, dass Alkoholismus eine Krankheit ist – aber für mich ist es der Grund, dass ich tatsächlich keine einzige schöne Erinnerung an meine Kindheit oder Jugendzeit ohne ein „aber“ hatte. Denn bei jedem kleinen Zipfel an „das war doch eigentlich ganz schön“-Erinnerung kommen sofort viel stärkere und größere „aber“-Erinnerungen dazu, die einfach nur traurig sind.

Dass es meinem Vater auf diese Weise gelang, nicht nur die Kindheit sondern auch meine Jugend negativ zu beeinflussen lag zum einen daran, dass es auch nach der Trennung meiner Eltern immer wieder mal Phasen gab, in denen ich Kontakt zu meinem Vater hatte – und zum anderen waren er und der Alkohol irgendwie immer in der Familie präsent.

Als ich nach dem Tod meiner Oma mit ca. 19 oder 20 Jahren mal wieder versucht habe, einen regelmäßigen Kontakt zu meinem Vater aufzubauen, habe ich in dem Moment aufgegeben, als er wieder einmal völlig betrunken die Tür geöffnet hat. Es fielen viele böse Worte – auch von mir – und ich bin gegangen. Das war das letzte Mal, dass ich ihn lebend gesehen habe.

Bei seiner Beerdigung habe ich mich von ihm verabschiedet. Ich habe einen Brief geschrieben und alles formuliert, was ich ihm übelnehme: die traurigen Erinnerungen an früher, die zerplatzten Träume, die enttäuschten Hoffnungen … einfach alles. Und ich habe ihm verziehen. Ich habe akzeptiert, dass er krank war und den Kampf nicht gewinnen konnte. Und ich habe erkannt, dass ich ihn niemals hätte retten können.

Ich habe mittlerweile meinen Frieden damit gefunden – und dabei hat mir mein Glaube geholfen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dabei eine eindrückliche Erfahrung, die mich fast 10 Jahre nach der Beerdigung meines Vaters sehr bewegt hat. Darüber findest du im Stundenentwurf „Schuld und Vergebung“ noch etwas mehr.

Aus so einer schwierigen Ausgangssituation heraus zu einem positiven „Gott als Vater“-Bild durchzudringen, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn viele Menschen, deren Vater-Erfahrungen ähnlich negativ oder sogar noch traumatischer sind, haben eine große Distanz zu dem Gott, von dem wir gemeinhin als unserm Vater im Himmel sprechen – dem wir liebevolle Eigenschaften zusprechen, von dem wir sagen, dass wir ihm vertrauen dürfen, dass er uns in Liebe begegnet und uns treu zur Seite steht. Weil sie all diese Dinge niemals erleben konnten.

Was hat mir damals geholfen, den eigenen Blickwinkel zu verändern bzw. zu weiten? Zum einen kann ich rückblickend erkennen, dass dieser Fokus auf „Gott als Vater“ bei mir nie die tragende Rolle gespielt hat – für mich waren andere Gottesbilder von größerer Bedeutung. Darin liegt meiner Meinung nach auch ein großer Schatz. Denn wer sich mit der Bibel beschäftigt, findet so viele verschiedene Bezeichnungen und Bilder, wie andere Menschen Gott erlebt haben, dass im Grunde für alle ein passender Vergleich bzw. ein gutes Bild gefunden werden kann. Für mich war es lange dies, dass Jesus mir als Freund zur Seite stehen möchte.

Die vielen Geschichten der Bibel haben mir dann gezeigt, dass dieser Jesus jemand ist, dem ich vertrauen kann. Ich habe Geschichten gefunden, wie er die Menschen in seinem Umfeld behandelt hat – und dabei nicht nur nett und freundlich zu denen war, die ihm nachfolgten oder zuhörten, sondern auch den anderen gegenüber. Dass er sich bei Menschen wie Zachäus einlud, ließ in mir die Hoffnung wachsen, dass er auch mich nicht wegschicken würde. Je mehr ich mich auf die Geschichten Jesu im neuen Testament einlassen konnte, desto stärker wurde das gemeinsame Fundament.

Und dann kam ich irgendwann an den Punkt, dass ich auch die Worte Jesu aus Johhannes 14, 9 für mich ganz neu lesen konnte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen!“ Ich habe erkannt, dass wir in dem Leben von Jesus erkennen können, wie Gott sich um uns als unser Vater eigentlich kümmern möchte. Das es also gar nicht darum geht, dass mein Vater wie Gott ist – sondern dass ich in Gott all das finden kann, was ich von meinem Vater nicht bekommen habe: bedingungslose Liebe, Treue, Verbindlichkeit, erfüllte Hoffnung und erlebte Träume.

Und ich bin mir sicher, dass Gott sich in dieser Form allen gegenüber zeigen möchte, die von ihrem irdischen Vater enttäuscht, verletzt oder missbraucht wurden. Was ihnen zu dieser Erfahrung verhelfen kann, sind Menschen, die ihnen nachgehen. Die sich von den erlittenen Verletzungen und all dem Misstrauen nicht abschrecken lassen, sondern dranbleiben und durch ihr eigenes Leben erfahrbar machen, was es bedeuten kann, sich von Gott lieben zu lassen.

Hey Sandra,
erinnerst du dich noch an den Gottesdienst in der Freikirche in Hamburg, in dem wir mit unserer Jugendgruppe waren? Ich weiß, das ist schon etwas her, aber ich musste da jetzt nochmal dran denken.

Der Gottesdienst war ja eigentlich ganz cool. Das haben auch die Jugendlichen gesagt. Wir waren da in so einem Industriebunker. Dort gab es eine Bar und Getränke und Salzstangen und kleine Snacks zur Begrüßung. Vorne im Raum war eine Bühne aufgebaut mit DJ-Pult, Keyboard und einigen Scheinwerfern. Vorm Gottesdienst war noch Zeit zu quatschen und die Menschen aus der Gemeinde haben uns gleich angesprochen und wollten uns gern ein wenig kennenlernen und erfahren woher wir kommen und wer wir sind.

Im Gottesdienst gab es dann viel Worship. Und dann kam die Predigt. Davon weiß ich noch recht viel und ich hatte nach dem Gottesdienst auch noch ein paar Gespräche mit den Jugendlichen darüber. Auch die haben sich viel von dem gemerkt, was der Prediger gesagt hat. Sie hatten da einige Fragen.

Es ging in der Predigt um die Frage, wie viel mein eigener Wille eigentlich vor Gott zählt. Weil Gott ja eben Gott ist – der Allmächtige … Spielt vor ihm mein Wille wirklich eine Rolle?

Der Prediger hat damals gesagt – das weiß ich fast noch wörtlich: „Vergiss deine Träume. Wichtig ist nicht, was du willst, sondern nur, was Gottes Wille ist.“ Diese Worte sind bei mir richtig hängen geblieben.

Und bei den Jugendlichen eben auch. Die waren da sehr kritisch und haben mir in unseren Gesprächen dann erzählt, dass sie das so nicht glauben können. Weil Gott uns ja gemacht hat und uns dabei auch unseren eigenen Willen geschenkt hat. Und weil Gott uns ja liebt. Aus diesen beiden Gründen ergibt es für sie keinen Sinn, dass unser Wille vor Gott so gar keine Rolle spielen soll.

Und ehrlich gesagt, ich schließe mich ihnen da an. Ich glaube auch, dass Gott mein Wille nicht egal ist. Ich glaube, dass Gott sich für mich, für meinen Willen, für meine Vorstellungen von meinem Leben, für meine Pläne und Träume interessiert.

Ich habe bestimmt nicht immer die besten Ideen für mein Leben – zumindest nicht im Vergleich mit Gottes Ideen für mich. Gott weiß ja so viel und kennt mich und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er kann natürlich vieles deutlich besser einschätzen als ich das kann. Gott kann Konsequenzen viel besser absehen, klar. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass ihn überhaupt nicht kümmert, was ich möchte.

Ich glaube sogar, dass Gott mich meine eigenen Entscheidungen treffen lässt, selbst wenn er weiß, dass die vielleicht nicht ganz so gut für mich sind. Gott lässt mich auch meine Fehler machen und mich ausprobieren – auch wenn er es besser weiß. Ich glaube, so ist Gott. Er ist nicht der, der alles alleine bestimmen will. Sondern er will eine Beziehung mit mir. Er will wissen, was mich bewegt und was ich mir wünsche.

Ich stell es mir etwa so vor wie die Beziehung zu meinen Eltern. Die sind natürlich nicht Gott. Die wissen und können nicht alles. Aber die haben mehr Lebenserfahrung als ich und konnten, gerade als ich noch jünger war, viele Konsequenzen von dem, was ich tue, auch viel besser abschätzen als ich.

Aber deshalb haben sie mir trotzdem nicht einfach alles, was ich gerne wollte, verboten und verhindert. Sie haben versucht, mir Tipps und gut Ratschläge zu geben. Mir Argumente zu nennen, warum etwas nicht gut für mich ist. Aber sie haben mich meistens dann eben trotzdem machen lassen. Haben zugelassen, dass ich mich ausprobiere. Ich durfte meine Fehler machen und wenn ich dann Hilfe gebraucht habe, dann waren sie für mich da.

Wie siehst du das? Glaubst du nicht auch, dass es bei Gott ähnlich ist? Oder kannst du dir vorstellen, dass der Prediger damals Recht hatte?

Liebe Grüße
Almut


Hallo Almut!
Tatsächlich kann ich mich auch noch gut an den Gottesdienst erinnern. Vor allem daran, wie freundlich die Leute dort waren und gleich das Gespräch zu uns gesucht haben. Da dachte ich gleich daran, dass sich so manche Gemeinden bei uns sich da etwas von abschauen können: einfach mal auf die Neuen zugehen und anquatschen, statt immer nur zu den Bekannten zu gehen!

Aber darüber hinaus geht es mir wie dir: Auch die Predigt hat bei mir Eindruck hinterlassen. Ich weiß auch noch, dass ich den Start der Predigt richtig missglückt fand: wie sich der Prediger über den Typen aus dem Haus gegenüber lustig gemacht hat, der volltrunken auf dem Balkon stand und sich über das Balkongeländer übergeben hat. Das fand ich so gar nicht witzig … also die Witze, die darüber gemacht wurden. Doch auch die restlichen Aussagen der Predigt sind mir ähnlich in Erinnerung geblieben.

Ich glaube, bei der Frage nach dem Willen Gottes sollte man zwei Dinge unterscheiden: zum einen das, worum wir im Vaterunser beten, wenn es heißt „dein Wille geschehe […] auf Erden“ – und zum anderen das, was wir uns für unser Leben wünschen, welche Träume wir hegen und wie wir unsere Zukunft träumen.

Wenn ich darum bete, dass Gottes Wille auf der Erde geschieht, dann denke ich vor allem an die „großen Dinge“ auf unserer Welt: dass endlich alle Kriege aufhören, wir die Hungernden satt machen statt trotz Lebensmittelüberschuss sterben zu lassen, dass alle Menschen auf der Welt Zugang zu Bildung und Trinkwasser bekommen, wir die Klimakatastrophe in den Griff bekommen oder sogar überwinden können.

Also bete ich für all die Dinge, die ich alleine niemals in den Griff bekommen, sondern bei denen ich bestenfalls einen kleinen Teil zur Lösung beitragen könnte.

Die Frage nach den eigenen Träumen und Sehnsüchten, dem eigenen Willen für mein Leben steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Ich denke nämlich auch, dass Gott uns einen eigenen Kopf geschenkt hat, damit wir selber denken können. Er zeigt uns immer wieder, was er für unser Leben vorbereitet hat. Aber er liebt uns gleichzeitig auch so sehr, dass er uns die Freiheit schenkt, alleine Entscheidungen zu treffen – also unseren Träumen und Sehnsüchten zu folgen, unseren Willen um- bzw. durchzusetzen. Dabei bringt er die Kraft auf, uns auch mal in die falsche Richtung laufen zu lassen. Nicht seinem Willen zu folgen, sondern den eigenen Ideen. Selbst, wenn wir uns dadurch von ihm entfernen, hält er das aus.

Manchmal merken wir ja recht schnell, dass unsere Ideen nicht so funktionieren wie gedacht – dann kehren wir zurück auf unseren Weg. Manchmal dauert es aber länger, bis wir erkennen, dass unser Wille uns in die Irre geleitet hat. Und selbst dann noch steht Gott in seiner Liebe am Wegesrand, um uns wieder in seine Arme zu schließen.

Ich denke, gerade weil wir so viel Leid und Not auf der Welt erleben, die ihren Ursprung im Handeln des Menschen haben, wird deutlich, dass Gott uns in Freiheit Entscheidungen treffen lässt. Denn dieser Zustand entspricht nicht dem, was Gott sich für uns wünscht – zumindest nicht dem, wie ich die Bibel verstehe.

Doch ich vertraue darauf, dass Gott sich in seiner Allmacht nicht von unseren falschen Entscheidungen abhalten lässt, um seinen guten Plan für die Welt umzusetzen. Und ich kann mich jeden Tag neu dafür entscheiden, Teil seines Plans zu sein und seinem Willen für diese Welt und für mein Leben zu folgen. Aber ich muss es nicht. Ich sollte nur anschließend nicht traurig sein und darüber meckern, wenn das „Leben in Fülle“ an mir vorbeigezogen ist.

Verstehst du, was ich meine? Ich bin gespannt auf deine Antwort.

Viele liebe Grüße
Sandra


Liebe Sandra,

ja, ich verstehe gut, was du meinst und ich glaube, du hast Recht. Ich hab dabei nur noch ein Problem – nämlich die Sache mit Gottes Willen.

Also klar, ich glaube auch, dass Gott eigentlich möchte, dass wir in Frieden zusammenleben und es keine Kriege gibt. Und dass wir uns um einander kümmern, uns unterstützen, wertschätzend und liebevoll mit allen Menschen, aber auch mit den Tieren, mit der ganzen Natur umgehen. Und wenn ich dafür etwas tun kann, dann entspricht das sicher Gottes Willen.

Aber ich finde es manchmal gar nicht so einfach, Gottes Willen für mein Leben zu erkennen. Also, z. B. bei so Fragen wie meiner Berufswahl. Da hat Gott sicher auch seine Vorstellungen für mich. Aber wie krieg ich die raus? Manchmal bete ich dafür, dass Gott mein Leben lenkt und frage ihn nach seinem Plan – aber weiß nicht, ob ich seine Antworten immer gut verstehe. Oder ob er überhaupt darauf antwortet. Geht dir das auch manchmal so?

Hab noch einen schönen Abend,

Almut


Moin Almut,

ich weiß genau, was du meinst. Manchmal wünschte ich mir auch, Gott könnte seinen Willen (oder besser seinen Plan?!) etwas deutlicher ausdrücken, wenn es um mein Leben geht. Als ich z. B. vor der Überlegung stand, ob ich mich auf meine neue Stelle bewerben soll … da habe ich leider keine direkten Hinweise in der Bibel gefunden. Und auch beim Beten ist mir die Antwort nicht wie eine Leuchtreklame präsentiert worden.

Ich habe darum zusätzlich noch die Menschen gefragt, die mich gut kennen – die meisten davon haben auch gute Kontakte zu Gott. Und so kamen dann ganz unterschiedliche Stimmen zum Zug; dieses Mal haben sich sogar alle in die gleiche Richtung ausgesprochen. Und darum habe ich den Schritt gewagt und fühle mich jetzt in meiner neuen Stelle und der neuen Heimat auch von Gott begleitet und geführt.

Das klappt natürlich nicht immer, dass sich alle Freunde so einig sind. Aber im Grunde habe ich gemerkt: Meistens habe ich auch ein ganz gutes Bauchgefühl … als ob Gott ganz leise in mein Leben flüstert und ich einfach nur mal ruhig und still werden muss, um das zu hören. Das erfordert mitunter auch etwas Geduld – was ich ja so gar nicht habe. Aber ich vertraue darauf, dass Gott mir dann zur rechten Zeit antworten wird.

Immerhin kennt er den kosmischen Zeitplan ja ganz genau. Und wenn es mit der Antwort dauert, ist die richtige Zeit eben noch nicht gekommen. In den Psalmen finde ich viele Gebete anderer Menschen, die genau diese Erfahrung auch gemacht haben: Manchmal dauert es etwas länger, bis Gott antwortet. ABER: Er antwortet und handelt und dann ist am Ende auch alles gut!

Liebe Grüße und bis bald, Sandra

Online-Produktionen sind nicht bloße „Fotos oder Filmchen, die mal eben gemacht werden“. Jede Person, die hier schon zu tun hatte, weiß: Es wartet Arbeit auf einen. Werben, posten, filmen, schneiden, streamen etc. sind zeitaufwendige Aktionen. Und daneben fordern ja die üblichen Pflichten. Kein Wunder, dass die Frage „Was bringt´s denn?“ im Raum steht. 
Wie erfolgreich sind die ganzen Online-Bemühungen der letzten Wochen? – Die Frage ist kurz, ihre Beantwortung weitaus komplexer, als nur Klicks zu zählen. Anhand unserer jugonmet-Umfrage vor Ort findest du hier hilfreiche Wertmarken für eine schärfere Evaluation deiner Bemühungen und zur Unterscheidung der Geister.

Evaluation, Bewertung von Maßnahmen und Bemühungen, führen gerade auch bei „Kirchens“ ein stiefmütterliches Dasein. Dies teilt sie sich mit der Nacharbeit generell: Man konzentriert sich aufs Planen und Durchführen von hippen Aktionen, an deren Ende, nachdem alles wieder aufgeräumt ist, keine Zeit und Kraft mehr ist für einen überzeugenden Nachbericht mit Bildern oder eine geschärfte Bewertung, wie was denn nun war. Na ja, und wenn die Sonne schien und viele da waren, war es ja sowieso super.

Schade. Denn, wer nicht immer wieder evaluiert, wird in die Falle der Gewohnheit und Muster fallen, wird anhand von Gefühlen die Dinge irgendwie gut oder schlecht finden. Das reicht aber nicht, um dazuzulernen, um ressourcenbewusster, um effektiver zu werden – oder manches einfach auch mal sein zu lassen. Ohne Evaluation hausen wir in der Gewohnheitsspirale wie ein Hamster im Laufrad – ohne Korrektiv wissen wir nur, dass wir weiter gehen müssen. Immer weiter.

Mehr als Zahlen

Evaluation erschöpft sich nicht in Taxometrie, in reinen Zahlenmessungen. Die nackten Zahlen erzählen ja so viel wie eine „Black Box“ – nämlich nichts. Um zu sprechen, brauchen sie Kleider: Statistiken und Studien mit all ihren Zahlen sind Modellierungen und Konstruktionen, sie sind weder neutral noch objektiv. Vielleicht zeigt sich Bibel, Evangelium und Gott deshalb auch zahlenkritisch? (Diese kurze Andacht auf jugonet vertieft dieses interessante Thema, wenn du magst.) 

Natürlich kommen wir gleich auch auf Zahlen zu sprechen, doch daneben soll hier breiter evaluiert werden: Erfreulich haben wir bei unserer jugonet-Recherche wahrgenommen, wieviel Lust, Freude, Kreativität und Energie in all den intensiven Online-Wochen durch Corona stecken! Ist dies nicht schon eine Wertmarke für sich, die glänzt? Bei der gefühlten Benotung des eigenen Projekts auf einer Skala zwischen 1-10 ermittelten wir einen Durschnittswert von cas. 7,5! Dabei war der niedrigste gerade mal 6,5.

1. Wertmarke: Prozessstruktur/Stimmigkeit/Workflow – „Es fühlt sich rund an“

Viele der von jugonet Nachgefragten betonen, dass sie die Prozessstruktur als stimmig erleb(t)en: 

  • man nutzt bereits bestehende Kanäle und entwickelt sie weiter
  • mitunter sind Personen oder Hauptamtliche da, die mit ihrem KnowHow die Sache fördern
  • hier und da lagen auch Formate und Erfahrungen mit diesen rudimentär schon vor und wurden nun weiterentwickelt, aber so, dass sie nicht überforderten
  • hat das Format mal sein Konzept, wird Verlässlichkeit, Sicherheit und Klarheit erfahren
  • manchmal kommen neue Mitarbeitende („aus der Versenkung“) hinzu, erwächst ein neues Redaktionsteam, erweitert man sinnvoll seine Netzwerkkontakte, arbeiten Ehrenamtliche verschiedenster Herkünfte zum ersten Mal zusammen und man erfährt ein sehr konstruktives Teamwork (gerade gegenüber dem immensen Planungs- und Managementaufwand)
  • es vertiefen sich Beziehungen und werden stark
  • man knüpft an vorhandene Technik an
  • Technik, Mittel, Ressourcen (auch finanzielle) sind ausreichend, um zu beginnen
  • und man hatte Mut und Lust, einfach mal zu beginnen – weitestgehend auf der Überholspur!

Stimmen dieser Wertmarke klangen beispielsweise so:
sehr intensiver Austausch auf Augenhöhe“ / „…ein festes Team von drei Durchführenden – auf starker Beziehungsebene“ / „gut war, dass das Projekt in 2 Tagen spontan von 0 auf 100 aufgebaut werden konnte“ / „super war, dass wir gemeinsam an einem Strang gezogen haben (Teamwork), dass wir in sehr kurzer Zeit sehr viel managen mussten, war herausfordernd, aber hat, wie gesagt, im Team super funktioniert“ / „stimmig ist auch, dass wir da anknüpften, was eh schon bei uns Ressource und im Einsatz war (z.B. technisches Equipment)“

2. Wertmarke: Nachhaltigkeit – „Was wir tun, fördert Zukunft“

Ist die Prozessstruktur stimmig, haushaltet man in bester Weise mit seinen Ressourcen – wird auf längere Sicht nicht leergesaugt, sondern gewinnt Zukunft. Die Bemühungen kosten nicht nur Kraft, sondern schenken auch neue Energie!

Diese Energie, die Zukunft öffnet und damit nachhaltig wirkt, wird erfahren

  • im Kultivieren einer neuen technischen Plattform, die auch „nach Corona“ zum Zusammenkommen und -wirken der Mitarbeitenden dienlich ist.
  • im Motivationsschub unter den Mitarbeitenden und in der Intensivierung von Beziehungen zu ihnen. Auch regionale Netzwerke werden gestärkt, z.B. das Netzwerk der Ortsjugendwerke gefördert und über Bezirksgrenzen hinausgedacht
  • in der engagierten Beteiligung von Jugendlichen, gerade auch mit inhaltlichen redaktionellen (Video)Beiträgen oder im Redaktionsteam selbst oder natürlich im technischen Tun. Erlebt wird quasi ein „Jugend leitet Jugend“ – und Ältere zeigen ein “leading from behind”  
  • und gelegentlich finden sich auch Jugendliche und Erwachsene unter den Viewern oder Spielern, die den Verantwortlichen noch nicht vertraut sind, bei denen man aber dann auch analog anknüpfen könnte 

Exemplarischen Stimmen
„unser Team ist jung, viele 15-jährig“ / „die inspirierende Wirkung der Zentrierung auf Musik erlebt – auch das Bewusstsein, dass die Musik im ganzen Land in diesem Moment genossen wird…“ / „guter Kontakt, auch zu neuen Teens, mit denen jetzt im Anschluss an die Krise ein reales Treffen kein Problem wird“ / „guter Kontakt zu Mitarbeitenden, im Gespräch über privaten VoiceChat – auch tolle Möglichkeit zur Seelsorge!“ / „Es entsteht soviel Kreativität!“ / „guter Kontakt zu und zwischen Teilnehmern“

3. Wertmarke: Inhalte – „Wir kommunizieren keinen Trash“

Die hohe Motivation, die in den jungen online-Projekten augenscheinlich fassbar wird, verdankt sich auch der Überzeugung, dass Christinnen und Christen für Inhalte stehen, für die sich jeder Einsatz lohnt. Das muss nicht nur direkt die Botschaft von Kreuz und Auferstehung betreffen, es kann auch im engagierten und harmonischen Minecraft-Spiel sich zeigen. 

  • Menschen werden trotz Trennung digital zusammengeführt und erfahren Nähe
  • Es gibt persönliche Botschaften und Zeugnisse, die Mut machen und aufrichten
  • Es wird Musik vernommen, die Seelen weiten
  • Es wird Gott die letzte Aufmerksamkeit gegeben – und nicht der Corona-Angst
  • Es wird informiert, gebildet, kommentiert
  • Man findet miteinander Spaß und Normalität

Exemplarische Stimmen
„Leute schauen sich die Videos an, tauchen in Geschichten von Menschen ein und erleben andere Lebenswelten“ / “das Ganze ist unterhaltsam und informativ und Leute lernen etwas, bauen Vorurteile ab etc.“ / „Nähe wird gut simuliert“ / „viel gemeinsamer Bau-Spaß!“ (Minecraft) / „der Erfolg liegt darin, dass Menschen zusammenkommen und Gott Loben. Egal wieviele – das kann nicht enttäuschend sein“  / „kein schlechter Umgangston im Chat, wir mussten keine Nachrichten löschen oder Personen verwarnen“

4. Wertmarke: Resonanzen – „Was wir tun, wird wahrgenommen“ 

Das, was sich an Herzblut zeigt, will auch anstecken und wahrgenommen werden. Rückmeldungen sind die Sonnenstrahlen, die den Schweiß der Anstrengungen in Perlenfunkeln verwandeln: Genau dadurch wird entscheidend erfahren, dass das Projekt nicht nur Kraft gekostet hat, sondern auch belebende Energie schenkt – kurz: dass es sich gelohnt hat.

Wenn ich hier von Resonanzen rede, dann meine ich qualitative direkte Feedbacks und Reaktionen, die statistisch (bzw. in Abtastraten – s. nächster Abschnitt) kaum Relevanz haben, aber für die Akteure selbst oft als das eigentliche „Erfolgsgefühl“ begründen: Andere Menschen nehmen wahr, was man selber leistet und schätzen es wert. Eine Art „weicher analoger Rückmeldung“. Ihre Kraft liegt in der aufmerksamen wertschätzenden Direktheit der Kommunikation: „Wir als Akteure werden ausdrücklich beachtet bzw. gelobt.“

Solche qualitativen direkten Resonanzen

  • kommen durch direkte Rückmeldungen von Zuschauern und Netzwerkzugehörigen
  • werden auch in der Bereitschaft Anderer wahrgenommen, Beiträge zu produzieren
  • lassen öffentliches Interesse spüren und damit Wertschätzung des Angebots
  • schenken Kraft und machen Mut
  • lassen einen eine „Art analoger Nähe“ erleben
  • entdeckt man auch darin, wenn einem bekannt wird, dass auch einem eher unbekannte Menschen das Angebot verfolgt haben (was nicht oft der Fall ist)
  • zeigt sich auch beim Mitmachen während der Aktion, z.B. in der Interaktion bei Umfragen
  • haben nochmals mehr Gewicht, wenn sie von Autoritäten des eigenen Umfelds ausgesprochen werden
  • Es wird’s somit auch verständlich, dass umgekehrt sehr leicht das „Erfolgsgefühl“ kippt, wenn diese Resonanzen ausbleiben…

Exemplarische Stimmen
„die Rückmeldungen ermutigen“ / „die positive Rückmeldungen von Zuschauern tut uns gut“ / „Wir haben Rätsel angeboten, darauf kam kaum Resonanz. Trotzdem versuchen wir immer wieder auch etwas Interaktives zu machen.“ / „Wir spüren eine Nähe zu den Zuschauern“ / „Andererseits kommt gerade von den Jugendlichen kaum explizites Feedback – ermutigende Resonanz erhalten wir durch ältere Leute (35-50 J.)“ / Toll war, dass wir zahlreiches Feedback bekommen haben.“ / „Enttäuschend ist, wenn man viel Mühe reinsteckt und wenig Rückmeldung kommt. Anders als in einem Gruppenangebot sieht man ja nicht direkt, ob das, was man macht, gut ankommt oder nicht.“ / „Wir vernehmen wenig Resonanz von der kirchlichen Leitungsebene“ / „selbst der Kirchengemeinderat war erfreut“

5. Wertmarke: technische Abtastraten – „Wieviele uns wie schauen, wissen wir nicht“

Klicks, Impressionen, Engagement (Interaktionen) wie Likes und Kommentare, Abonnenten- oder Followerzahlen sind die augenscheinlichen „Erfolgstaster“ auf den gängigen Social-Media-Plattformen. Auf Instagram, Facebook, YouTube kann man differenzierteste Zahlen entdecken, für deren Verständnis man ein eigenes Studium absolvieren könnte. Selbst aktive User wissen da oft nicht Bescheid, was ich wo ablesen und wie verstehen bzw. bewerten kann. Den Unerfahren mögen die Zahlen entweder verwirren oder schnell beeindrucken. 

Ich kann hier nur große Schneisen schlagen und halte fest:

  • Instagram-Follower- und YT-Abonnentenzahlen können blenden. Masse ist nie klasse, auch hier nicht. Und ob 400 Insta-Follower schon „Masse“ sind, ist ernsthaft zu bezweifeln.
  • Interaktionen (Likes, Kommentare), also Engagements der Viewer & User sind äußerst erhellende und entscheidende Marker für deren Verbundenheit bzw. Betroffenheit.
  • Ebenso, wenn es um Inhalte geht, ist natürlich die Verweildauer („Wiedergabedauer“) ein wesentlicher Marker. Während wir auf YouTube diese Zahlen sehr fein herauslesen können, ist dies auf Instagram nicht ohne Weiteres möglich.

Natürlich wurde jugonet mitgeteilt, …

  • dass sich die Facebook-Abonnenten von 384 auf 408, die Insta-Follower von 382 auf 476 gestiegen sind 
  • ja, dass ein (persönlicher) Insta-Kanal sogar fast 5000 Abonnenten besitzt 
  • dass man bis zu 40 Insta-Likes erhielt
  • dass man über 160 neue YT-Abonnenten gewonnen hat oder gar eine Steigerung von 2000% an YouTube-Abonnenten zu verzeichnen hat gegenüber der Zahl vor Corona und auch die Viewerzahlen gestiegen sind
  • dass 50-80 Personen im Schnitt beim online-Gottesdienst per Zoom dabei waren 
  • dass es zu Insta-Interaktionen vor allem montags von 10-80 Antworten kam und sich Menschen an Umfragen beteiligt haben
  • dass die Verweildauer für einen Podcast bei rund 90% lag und dieser also fast vollständig verfolgt wurde

Anfragen
Solche Zahlen können beeindrucken und blenden. Wir sollten uns weitere Gedanken machen. Denn grundsätzlich stoßen wir auf Zahlen, die nachdenklich machen (was noch nicht schlecht sein muss!). 

Beispiele
a. Wie bewerten wir den hohen (Zeit- und Finanz-)Aufwand für eine semiprofessionelle YT-Talk-Produktion von 1h Dauer, wenn wir sehen, dass 

  • dass sich über 1500 Klicks durch rund 1000 klickende Personen ergaben
  • dass auch ein paar (überschaubare) Likes, Kommentare und Abos erhalten wurden
  • dass die Verweildauer der Zuschauenden ca. 17% betrug, also 10 Minuten von 60 wurden durchschnittlich angeschaut
  • dass der Kanal rund 1150 Abonnenten aktuell besitzt? 

b. In JuGos, Gottesdiensten und Worship-Angeboten kann die Verweildauer auch mal auf über sensationelle 50% klettern d.h. die Zuschauenden schauen die halbe Sendung – was schon ein Top-Wert für solch ein Format ist. Wir könnten aber auch sagen, dass weniger als die Hälfte der Live-Viewer den ganzen GoDi mitgefeiert hat. 

Wie bewerten wir also einen JuGo-Livestream auf YT, wenn wir sehen,

  • dass 40 Live-Geräte eingeschaltet sind und womöglich dahinter noch einige Familien sitzen
  • dass der hochgeladene YT-Videoclip im Anschluss es noch auf rund 70 Klicks schafft
  • dass die Verweildauer gleich nach dem Stream bei etwas über 50% lag (eigentlich sensationell!) und im Anschluss dann erwartbarer Weise sinkt?

c. So können wir anregend und hilfreich weiter fragen: Wie bewerten wir

  • die durchschnittliche Wiedergabedauer von 17:35 Minuten beim Minecraft-Spielen, das insgesamt in der Regel weit über eine Stunde dauert?
  • die 400 Klicker bei einem Insta-GoDi und bis zu 150 Likes auf Beiträge, wenn wir über die Verweildauer dort erstmal gar nichts in Erfahrung bringen?

Eins ist sicher bei der Bewertung: Die Zahlen allein werden es uns nicht verraten! Diese Zahlen müssen ins Gespräch gebracht werden mit all dem, was zuvor an Wertmarken bestimmt wurde, und vor allem mit unseren wichtigsten Anliegen und Ressourcen. Wenn Ehrenamtliche, weil sie es gerne tun und es „ihr Ding“ ist, großen Aufwand betreiben für solchen Ertrag, ist das doch in Ordnung. Was aber, wenn hauptamtliche Kräfte bei all dem, was sie ohnehin an Aufgaben haben, nun auch noch hier immens aktiv sind oder sein sollen bei solchem Ertrag?

Fragen und Thesen zum Weiterkommen

Die reinen Zahlenwerte werden dann sprechend, wenn wir sie mit weiteren Aspekten in Verbindung setzen. Dann können Entscheidungen begründet gefällt werden. Und diese können von Ort zu Ort auch sehr unterschiedlich ausfallen.

  • Welche Werte und Energie erfahren wir durch unseren Einsatz? 
  • Wie verhalten sich Aufwand und Ertrag zueinander? Wie messen wir überhaupt welchen Ertrag? 
  • Wie verhält sich der überschaubare Ertrag, den die technischen Abtastraten ausweisen, zu den eingesetzten (und damit gebundenen) Ressourcen und den anderen Wertmarken? 
  • Reichen die Werte uns und unserem Anliegen? Für welches Anliegen wäre völlig ausreichend?
  • Ist womöglich das Begleiten einer kleinen Jugendgruppe relevanter bzw. effektiver (nachhaltiger?) als 800 Likes auf einen Insta-Post?
  • Was probieren wir als befristetes Projekt, was verstetigen wir? Inwiefern haben wir ein stimmiges CrossMedia-Konzept, bei dem wir das Eine tun und das Andere lassen?
  • Können wir regional kooperieren und damit ressourcenbewusst agieren?

Und auch diese Thesen und Einsichten können die Suche nach Antworten bereichern:

  • Je kürzer die Angebote, desto höher die Verweildauer.
  • Je mehr Abonnenten bzw. je größer das Netzwerk und die Community um den Anbieter, desto höher die Klicks. 
  • Denn: Online bildet Offline ab. Online erzeugt aber kein mehr an Offline.
  • Interaktionen / Engagement von Jugendlichen ist weniger erwartbar. 
  • Nicht alles, was machbar ist, ist sinnvoll für unser Anliegen.

Perspektiven

Missionarische Reichweite?
Natürlich schwingt die große Hoffnung der Akteuren mit, dass die Jugend- und Gemeindearbeit durch die Social Medias und ihre online-Formate nochmals ganz andere Reichweite und Relevanz entwickelt. Resonanzen und technischen Abtastraten geben dazu allerdings weniger Anlass. 

Zwei Stimmen bringen es so auf den Punkt: 

  • „Der erste online-Kontakt ist in 90% der Fälle immer noch aufgrund der bestehenden persönlichen Beziehung erfolgreich. Neue Teilnehmer kommen über Freundschaften automatisch dazu.“
  • „Als schwierig empfinden wir das Erreichen neuer Menschen ohne direkte Beziehung…“

Also: Online bildet offline ab…

Was wir aus der milieusensiblen Jugend- und Gemeindearbeit her bereits kennen, zeigt sich auch hier: Programmformate allein sind nur so insoweit auch missionarisch und erreichen neue Zielgruppen, wenn  wir unter uns wache Christinnen und Christen haben, die in ihrem Netzwerk andere direkt darauf aufmerksam machen und sie zur Teilnahme ermuntern bzw. einladen! 

Social Medias sind vor allem relevant für Neues, Sensationelles, Unterhaltsames und Witziges – sind aber dadurch eher kein missionarisches Mittel. Ist ein Stammtischabend mit dem Fußballverein oder den (alten) Klassenkameraden womöglich missionarischer als ein Insta-Post mit 800 Klicks?

Anstatt zu fragen: „Wen können wir wie erreichen?“ sollten wir Fragen: „Für wen sind wir wie erreichbar?“ Da wird online dann spannend und es wäre gewissenhafter zu prüfen, was von dieser oder jener Plattform 

  • erwartbar ist und was nicht 
  • was sie leisten kann und was nicht 
  • inwiefern sich die erwartbaren Verweildauern je nach Plattform unterscheiden
  • in welcher Konzentration sie bespielt werden muss

Stimmen dazu: 
„Social-Media wollen News und kleinere oder größere Sensationen, kurze Ansprache…“ / „Wir hatten zwei Wochenenden Pause, dabei verliert man viele Zuschauer, das würden wir nicht mehr machen“

Dadurch könnte sich ein stimmiger und leistbarer Medien-Mix in der Jugend- und Gemeindearbeit ergeben, der effektiv ist und darum auch manches nicht tun muss. 

Erschöpfung?
Je länger man aktiv auf den Social-Media-Kanälen ist, desto mehr ist auch eine Müdigkeit zu vernehmen. Die erste dankbare Begeisterungswelle weicht anderen Stimmungen, da Ressourcen sich verbrauchen.  

Exemplarische Stimmen:
„Wir hatten Spaß bei der Durchführung des Streams, vor allem anfangs bei täglichen Streams, als wir noch mehr Personen waren“ / „die Einzelakquise von Teilnehmern ist anstrengend“ / „die Aufrufe sind von Folge zu Folge weniger geworden“ / „stark nachlassendes Interesse“ / „je länger das Angebot läuft, desto schwieriger Beiträge zu erhalten“ / „Stress durch tägliches Vorbereiten, Durchführung zu zweit auf Dauer langweilig, dadurch sinkende Motivation unsererseits“ / „ich würde das Ganze konzentrierter angehen, nicht zu viele Angebote parallel laufen lassen“

Hoffentlich bald wieder analog?
Im eher traditionsorientierten Milieu evangelischer Jugendarbeit ist denn auch deutlich zu spüren, dass die offensiven Online-Konzepte vorerst als Notlösungen gesehen werden und man sich schon sehr freut, wenn die Jugendarbeit wieder offline mit analogen Begegnungen erfolgen kann. 

Exemplarische Stimmen:
„Zeit endet an Pfingsten, danach hoffentlich bald wieder normalere Angebote…“ / „wir machen weiter bis Gruppen sich wieder treffen können“ 

Andere werden die gemachten Erfahrungen und etablierten Formate womöglich verstetigen und effektiv in einen Cross-Media-Mix integrieren – dies aber nach einer Bilanzierung im Sommer und dann in wohl weniger dichten Rhythmen.

Exemplarische Stimmen:
„Wir werden den Insta-Godi in monatlichen Rhythmus weiterführen“ / „die Show wird so noch bis zu den Sommerferien laufen. Danach wird evtl. der Rhythmus etwas reduziert“ / „wir wollen bis zum Sommer so weitermachen und dann bilanzieren und uns ggf. neu orientieren“

Wir dürfen gespannt sich, ob und wie sich die Unterscheidung der Geister äußert und gestaltet in Bezug auf die zukünftige Medien- und Öffentlichkeitsarbeit im Reiche Gottes.

Warum es manchmal einfach Stress gibt

Manchmal fällt es einem auf, in der Gruppenstunde oder auf Freizeiten: Plötzlich verhält die Jungschargruppe sich schon komisch. Eben noch schien alles palletti und auf einmal ist ein riesigen Streit in der Gruppe. Wie konnte das geschehen? Im ersten Moment hat man keine Erklärung dafür. Und gerade auf Freizeiten erlebt man immer wieder dasselbe Phänomen. Doch eigentlich ist das sehr einfach zu erklären, und wenn man die Mechanismen dahinter kennt, wird man beim nächsten Mal gut vorbereitet reagieren können. Dasselbe gilt übrigens auch für Mitarbeiterkreise.

Tuckmans 4-Phasenmodell

Das sind vier Phasen, die eine Gruppe durchlaufen kann. Meistert sie alle Hürden und gelangt zur vierte Phase, entwickelt sich eine stabile Gruppe, die auch mit Niederlagen gut umgehen kann und deren Zusammenhalt sehr groß ist.

Orientierungsphase (Forming)

Die Gruppen-Mitglieder sehen sich das erste Mal. Man lernt sich kennen. Vorfreude und Begeisterung macht sich breit. Jeder in der Gruppe hat seine Erwartungen. Aber jeder ist auch ein bisschen unsicher. Da gibt es viele ungeklärte Fragen. Werde ich meinen Platz in der Gruppe finden? Werde ich meine Gaben einsetzen können? Werde ich akzeptiert und respektiert? Die Beziehungen untereinander sind noch unklar und völlig offen.

Konfilktphase (Storming)

Nach einiger Zeit (auf Freizeiten ca. der 2. bis 3. Tag) entstehen Frust und Ärger. Die eigenen Erwartungen werden nicht erfüllt. Kritik wird offen und verdeckt angebracht. Manche ziehen sich aber auch zurück. Es entstehen Revier- und Machtkämpfe, um die einzelnen Posten in der Gruppe. Wer hat was zu sagen, wer nimmt welche Rolle ein, welche Regeln sollen in der Gruppe gelten, wie erreicht man am besten das nächste Ziel? Es können auch Allianzen geschlossen werden, um die Macht auszubauen.

Organisationsphase (Norming)

Wenn die Phase der Konflikte abgeschlossen ist, kann das Team zusammenwachsen. Man hat sich jetzt gründlich kennengelernt. Jeder kennt die Stärken und Schwächen der Anderen. Es werden Regeln festgelegt, die in der Gruppe respektiert werden. Jeder unterstützt und motiviert die anderen in der Gruppe. Jeder wird da eingesetzt, wo er die größten Stärken hat.

Integrationsphase (Performing)

Jetzt erst beginnt die Gruppe als TEAM zu funktionieren. In den ersten Phasen ist die Gruppe mit sich beschäftigt. Jetzt zeigt das Team was es kann. Es ist auf einmal hoch motiviert. Jeder in der Gruppe hat seinen Platz gefunden und kann seine Gaben voll entfalten und bekommt von der Gruppe dafür positives Feedback.

Was kann schiefgehen?

Verschiedene Dinge können dafür sorgen das eine Gruppe in einer Phase stecken bleibt, z.B. in der Konfliktphase. Sollte das der Fall sein, wird die Gruppe weiterhin nur mit sich selbst beschäftigt sein. Man demotiviert sich. Es kann zur Eskalation des Konfliktes führen. Zu einer Abwärtsspirale. Auch hier gibt es ein gutes Modell: „Die 9 Stufen der Konflikteskalation“, von Friedrich Glasl

Siehe: Konfliktlösung: Die 9 Eskalationsstufen nach Friedrich Glasl (hubspot.de)

Was kann man tun?

Erst einmal ist es wichtig dieses Modell zu kennen. Anschließend kann man zu Beispiel sein Freizeitprogramm entsprechend auslegen. Man sollte sich Zeiten einräumen, um die Phasen in der Gruppe zu begleiten.

Phase 1

In der ersten Phase ist es wichtig, dass man mit der Gruppe die Ziele bespricht, die es zu erreichen gilt. Jeder sollte eine Aufgabe bekommen die er gut erledigen kann. Außerdem sollte man der Gruppe deutlich machen, dass jeder seine Schwächen hat und dass man damit rücksichtsvoll umgehen sollte.

Phase 2

Konflikte sollte man nicht unbedingt negativ sehen. Wenn sie gut geleitet sind, bieten sich immer neue Chancen, Möglichkeiten und Wege, die man vorher vielleicht nicht gesehen hat. Eine gute Mediation kann hier echt helfen. Manchmal hilft es einfach, wenn man sich mal richtig ausspricht.

Phase 3

In Phase 3 sollte man dann strukturiert Werte und Ziele festlegen und von allen Gruppenmitgliedern bestätigen lassen. Auch hier, wie in Phase 1, sind die Aufgaben deutlich an die Gruppenmitglieder zu verteilen. Die Verteilung kann auch aus der Gruppe kommen.

Phase 4

Jetzt kann es richtig losgehen. Es ist darauf zu achten, dass die Gruppennormen eingehalten werden und dass jeder jeden motiviert.

Natürlich helfen in allen Phase Kooperationsspiele. Die machen jede Menge Spaß und helfen der Gruppe ein Team zu werden.

Die Idee

Dieser Entwurf ist für das Mitarbeitende-Team einer Kirche Kunterbunt gedacht. Wir haben einen Teil des Materials als Paket zusammen gepackt und den Mitarbeitenden-Teams geschickt sowie den Impuls als Video zur Verfügung gestellt, dass es für die KiKu Verantwortlichen mit geringem Aufwand durchführbar ist. Hier findet ihr alle Infos, um den Team-Abend selbst zu gestalten – ohne Paket.
Für den Team-Abend müsst ihr ca. 2-3 Stunden einplanen. Der Abend kann bei jemandem zu Hause oder auch im Gemeindehaus stattfinden. Ihr braucht eine Küche und einen Raum, in dem ihr gemeinsam essen könnt und die Möglichkeit habt gemeinsam ein Video anzuschauen (Smart-TV oder Beamer, Laptop und WLan). Gut wäre außerdem, wenn sich irgendwo eine Treppe befindet. Inhaltlich geht es an diesem Abend um Jes. 40,31. Es wird eine Aktiv-Zeit mit 3 Stationen zum Thema geben, dann eine kleine Feier-Zeit mit einem Impuls über ein kleines Video (oder zum selbst halten). Schön ist es, wenn ihr die Zeit für ein gemeinsames Essen einplant.

Einführung in den Team-Abend

Schön, dass ihr euch für den Team-Abend Zeit nehmt. Immer wieder eine Kirche Kunterbunt zu wuppen, erfordert viel Einsatz, Engagement, Kreativität und Liebe. Heute Abend kommt ihr in den Genuss selbst eine kleine Kirche Kunterbunt zu feiern. Sie soll euch stärken für eure Mitarbeit, neue Kraft geben und eure Gemeinschaft fördern. Dieser Team-Abend startet mit einer Aktiv-Zeit, danach gibt es eine kleine Feier-Zeit und dann eine gemeinsame Essens-Zeit. Inhaltlich geht es um folgenden Bibelvers: Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (Jes. 40,31). Das dürft ihr jetzt ganz konkret erleben. Einen gesegneten Team-Abend euch!

Aktiv-Zeit

Station: NEUE KRAFT

Material: 200g weiche Datteln, 100g gemahlene Mandel, 2 EL Kakaopulver, optional: 1 Prise Salz, Kokosraspeln. Butterbrottüten, Zettel „neue Kraft“, Kleb, Wolle, Mixer, Messer, Schneidebrett

Hier dürft ihr euch Engeryballs zubereiten. Füllt die gemahlenen Mandeln, 2 EL Kakaopulver und das Salz in ein hohes Gefäß ein. Schneidet die Datteln in kleine Stückchen und gebt sie dazu. Mixt die Zutaten so lange, bis eine Art „brauner, fester, zusammenklebender Teig“ entstanden ist. Sollte die Masse nicht zusammenkleben, ein kleines bisschen Wasser hinzufügen. Entnehmt mit einem Löffel kleine Portionen und formt Bällchen mit einem Durchmesser von 1-2cm. Entweder in Kokosraspel rollen oder so verwenden. Auf die Tütchen den Zettel kleben, die Bällchen hinengeben und mit der Wolle verschließen. Die Energyballs sind ca. eine Woche haltbar.

Gesprächsimpulse
Während ihr eure Energyballs herstellt, dürft ihr euch darüber austauschen:

  • Was sind in deinem Leben Kraftquellen? Wo und bei was schöpfst du Kraft – was sind in übertragener Art deine Energyballs?
  • Welche „Zutaten“ brauchst du, um wieder Kraft zu tanken?
  • Was macht dich kräftig & energiegeladen?
  • Wen kennst du, der etwas Energie gebrauchen könnte und wie könntest du die Person dabei unterstützen wieder aufzutanken?

Station: FLÜGEL

Material: Kleiderbügel, Kombi-Zangen, Federn, Wolle, Perlen, Kärtchen, Schere, Locher, Kleb

Die letzten Monate sind und waren sehr anstrengend für die meisten von uns. Es ist fast schon überwältigend, was uns an negativen Berichten von Krieg und Corona erreicht und auf den Boden zieht. Es scheint fast so, als wären wir mitten in Leid, Aussichtslosigkeit und Krankheit gefangen. Wie schön wäre es, wenn wir einfach mal wie ein Vogel weithinaus fliegen könnten und Abstand zu unserem Alltag gewinnen könnten? Wir brauchen so dringend für viele Dinge eine andere Sicht – eine himmlische Perspektive. Gott möchte uns dies auch ermöglichen, damit wir voller neuer Einblicke in unserem Alltag landen können, um dann irgendwann wieder abzuheben.

Deshalb lassen wir uns jetzt sinnbildlich Flügel wachsen und basteln einen Flügel-Ring, der uns daran erinnert.

Nehmt euch dazu jeder einen Kleiderbügel und biegt mit der Zange einen Ring mit dem Haken oben. Nehmt euch dann ein Stück Wolle und ein Kärtchen. Locht das Kärtchen und fädelt die Wolle ein. Nehmt euch dann von den Perlen und eine Feder. Fädelt mehrere Perlen auf und steckt in eine Perle die Feder. Zum Schluss befestigt ihr die Wolle am Haken. Fertig ist eurer Flügel-Ring.

Gesprächsimpulse:

  • Von wem oder was braucht du Abstand?
  • Was denkst du, wie Gott die Dinge oder den Menschen aus seiner Perspektive sieht? Was kannst du daraus hilfreich für dich annehmen?
  • Aus der Ferne verschwimmen Einzelheiten und Proportionen. Der Vogel gleitet in der Luft. Lass dich nach „oben“ ziehen und mache in Gedanken einen Höhenflug. Was siehst du vor deinem inneren Auge? Mache ein mentales „Erinnerungsfoto“.

Station: LAUFEN UND WANDELN STATT MÜDE UND MATT

Material: Treppen-Kärtchen, Klebestreifen
Die Kärtchen solltet ihr nach Möglichkeit vor eurem Team-Treffen an einer geeigneten Treppe anbringen.

Diese Station darf jeder von euch allein durchführen. Auf der Treppe sind Kärtchen angebracht. Startet unten an der Treppe. Geht nun langsam Stufe für Stufe nach oben. Stoppt auf jeder Stufe kurz und lest die blauen Kärtchen. Wenn ihr oben seid, lest dort ebenfalls das Kärtchen und macht euch auf den Weg nach unten. Stoppt dabei wieder auf jeder Stufe und lest die gelben Kärtchen.
Am Ende der Treppe gibt es nochmal ein kleines Kärtchen.

Feier-Zeit

Bei der Feier-Zeit wäre es schön, wenn ihr eine Kerze entzündet, vielleicht ein Kreuz aufstellt und alle gemeinsam im Kreis sitzen. Die Feier-Zeit wird ca. 10-20 Minuten dauern. Mit folgenden Elementen könnt ihr diese Zeit gestalten:

Impuls zu Jesaja 40,31

Aber alle, die auf den Herrn hoffen, bekommen neue Kraft. Sie fliegen dahin wie Adler. Sie rennen und werden nicht matt, sie laufen und werden nicht müde. (Jesaja 40,31)
Dieser Vers steht heute bei diesem Team-Abend im Mittelpunkt. Weil es unsere Sehnsucht ist, nicht müde und matt zu werden, wie bei der Treppen-Aktion erlebbar, sondern neue Kraft zu bekommen, wie durch die Energyballs.
Dahin zu fliegen wie Adler.
Aber wie wachsen mir Flügel? Wie schaffe ich das? Ich habe euch eine Raupe mitgebracht – die kleine Raupe Nimmersatt. Weil ich glaube, dass diese Frage – wie wachsen mir Flügel mit dem zu tun hat, was die Raupe erlebt. Sie ist eine Raupe mit viel Hunger, sie krabbelt, robbt da am Boden entlang und ist mühsam auf der Suche nach Futter – vielleicht ist sie müde und matt. Doch dann passiert etwas mit der Raupe. Sie verpuppt sich. Sie zieht sich in den Kokon zurück und dann passiert es – diese wundervolle Metamorphose – sie wird ein wunderschöner Schmetterling. Der Raupe sind Flügel gewachsen. Sie kann dahin fliegen wie ein Adler.

Aber wie hat sie das geschafft? Diese Wandlung zu vollbringen? Wie schaffen wir diese Veränderung? Wie bekommen wir neuen Kraft? Wie ging das oben auf der Treppe? Harre auf den Herrn stand da. Das sagt uns der Bibelvers:
Aber alle, die auf den Herrn harren/hoffen, bekommen neue Kraft. Sie fliegen dahin wie Adler. Sie rennen und werden nicht matt, sie laufen und werden nicht müde. (Jesaja 40,31)
Und ich glaube diese Veränderung hat etwas mit diesem Harren zu tun. Auf den Herrn harren. Ich kann also ganz wenig tun. Wie übrigens auch die Raupe. Sie wartet in dem Kokon darauf, dass die Zeit zum Fliegen kommt. Sie verbringt Zeit in einem geschützten Raum und dort geschieht dann die Veränderung.
Und dieses Bild will ich euch heute mitgeben. Dieses Bild vom Kokon, von diesem Schutzraum. Den wir brauchen, um wieder neue Kraft zu bekommen. Den wir brauchen, damit uns Flügel wachsen. Und ich will euch Mut machen Zeit im Kokon zu verbringen. Auszuhalten, zu warten, zu hoffen, zu harren. Auf den Herrn harren, mit Zeit, in einem besonderen Schutzraum. Dafür will ich euch heute Mut machen.

Den Video-Impuls findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=f-QkenL0NBU

Segens-Gebet

Material: für jeden eine Feder

Steht zusammen auf und stellt euch in einen Kreis. Sprecht gemeinsam und schaut dabei auf den Boden.
Vieles verstehen wir nicht und macht uns müde, Gott.
Aber: Blick geht in die Mitte
Wir wollen uns daran festhalten, dass Gottes Kraft uns stärkt und uns mit Leichtigkeit segnet.
Jede:r nimmt eine Feder, legt sie auf die Handinnenfläche und dreht sich zu seine:r linken Nachbar:in und spricht reihum
Ich segne dich mit Gottes Kraft, dass dir Flügel wachsen und Leichtigkeit in dein Leben kommt.
Feder wegpusten
Nach der letzten Person sagen alle gemeinsam AMEN

Gebet

Plopp-Gebet oder Seifenblasen-Gebet

Lieder

  • Du bist stark (Adlerlied), Glaubenszentrum Family Worship –> auch zu finden als Video bei YouTube
  • Wie ein Adler – Gott sei mit Dir, Hans-Joachim Eckstein
  • Auf Schwingen getragen und frei, Johannes M.Roth

Ideen für zu Hause

Für jeden Mitarbeitenden gibt es die „Geschichte vom Adler, der nicht fliegen wollte“ (James Aggrey) zum Mitnehmen.

Die Geschichte findet ihr hier: Der Adler, der nicht fliegen wollte – Lehrerermutigungstreffen oder als Bilderbuch: Der Adler, der nicht fliegen wollte (ejw-buch.de)

Essens-Zeit


Genießt es gemeinsam als Team zu Essen. Kocht doch einfach gemeinsam Nudeln und reicht Pesto dazu.

1. Das Bibel Projekt

„Das Bibel Projekt“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die biblischen Erzählungen und Themen in kurzen, kreativen Videos anschaulich zu vermitteln.

Diese Videos helfen dir, den Aufbau eines biblischen Buches oder ein biblisches Thema besser zu verstehen und anderen weiterzugeben. Die kurzen Videos sind besonders für junge Menschen hilfreich, um die komplexen Zusammenhänge der biblischen Erzählungen zu verstehen. Die Videos können aber auch in Gottesdiensten, Jungschar- und Teenkreisen, im biblischen Unterricht oder in vielen anderen Kontexten verwendet werden. Mir helfen sie persönlich in der Vorbereitung einer Bibelarbeit, um schnell und unterhaltsam große Zusammenhänge zu verstehen. Aktuell gibt es die fünf Bücher Mose und die vier Evangelien als Serie. In Zukunft sollen weitere Videos folgen.

http://www.dasbibelprojekt.de

2. Stay on fire

Du kennst keine christlichen YouTuber? Dann solltest du dir mal Thaddäus Schindler von „Stay on fire“ reinziehen. Ein unglaublich flippiger und begeisternder Typ, der mit kurzen Motivationsclips Evangelium auf den Punkt bringt. Seine Videos finden immer mehr Follower und seine Themen reichen von Alltagsthemen wie Angst und Reichtum bis hin zu Gottes Versöhnung durch Jesus am Kreuz. Die Machart der Videos ist professionell und passt super in die Teen- und Jugendarbeit. Für Leitende ist der Blog gut, denn dort kommen auch andere Autoren zu Wort und schreiben über Veränderung, Scheitern und Gemeinde. Mich persönlich begeistern seine Videos, seine kurzen Erklärungen und es sind auch Clips, die ich gern mit meinen Jungen Erwachsenen und Mitarbeitern teile.

Youtube: Stay on fire

3. Bibelentdeckungen.de

Der Geheimtipp für guten und unterhaltsamen Input zur Welt der Bibel. Guido Baltes, Dozent am Marburger Bibelseminar, reist nach Israel und filmt historische Orte und Schauplätze biblischer Geschichten. Die Videos sind nicht professionell, aber durch Selfiestick, Sonnenbrille und 3-Tage Bart nimmt dich Guido mit in eine interessante Zeitreise. Die Videos erklären viel Kontext, zeigen, wie es heute dort aussieht und Guido hat immer auch ein FunFact dabei, den ich so noch nie gehört habe. Außerdem verlinkt er zu interessanten Büchern und Veröffentlichungen. Auch einige seiner Vorträge und Texte findest du auf diesem Blog. Was für mich besonders interessant ist, sind die historischen Texte aus der Zeit Jesu. Für alle historisch Interessierten und Hobby-Archäologen eine tolle Seite.

http://www.dasbibelprojekt.de

4. The Bible Tool

Das ultimative Hilfsmittel für alle sprachbegeisterten Bibelforscher. Das „Bible Tool“ zeigt dir die parallele Darstellung der Bibeltexte von Englisch, Hebräisch und Griechisch. Vielleicht nicht für den kurzen Einstieg in eine Jungscharandacht geeignet, aber zur Vorbereitung von sprachlichen Nuancen einer Bibelarbeit. Du findest dieses mächtige Werkzeug unter

www.crosswire.org/study/parallelstudy.jsp

5. Bibelwissenschaft.de

Das Nachschlagewerk, das weltweit Maßstäbe in Sachen Qualität und Wissenschaftlichkeit setzt. Die wissenschaftlichen Textausgaben vom wissenschaftlichen Bibellexikon (WiBiLex) zählen zu den international anerkannten Standardwerken. Es ist fundiert und wird regelmäßig mit den neuesten Erkenntnissen der Bibelwissenschaft aktualisiert. Das Beste daran: Diese hochqualitativen Texte gibt es kostenlos. Es entsteht als Projekt der Bibelgesellschaft, um ein umfangreiches wissenschaftliches Lexikon zur gesamten Bibel zusammenzustellen. Aktuell sind über 1700 Artikel, vor allem zum Alten Testament, eingestellt. Bei seiner Fertigstellung wird das Lexikon über 3000 Artikel zum Alten und Neuen Testament umfassen. Die Stichwortsuche und der Themenkatalog führen dich zu deinem gewünschten Text voller Hintergrundinfos aus mehreren Hundert Jahren der Bibelforschung. Ich nutze das WiBiLex gern zu Predigtvorbereitungen oder Bibelarbeiten, wo ich historischen Kontext, Lebensumstände und Denkweisen der Menschen der Bibel nacherzählen will. Und es ist mal was anderes als ständig Wikipedia zu fragen.

http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/

Gott ist Gut?!?

Lied im Gottesdienst

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Er, der mein Herz regiert
Sei mein Fels und sei mein Schutz
Der Quell aus dem ich trink
Oh, er ist mein Lied
Er, der mein Herz regiert
Sei der Schatten, der mich birgt
Mein Retter allezeit
Oh, er ist mein Lied
Du bist GUT, GUT, oh
Du bist GUT, GUT, oh
Du bist GUT, GUT, oh
Du bist GUT, GUT, oh

Sonntag, 09. Januar 2022 – Tote und Verletzte in Brasilien – Felswand stürzt auf Ausflugsboote –

Die Menschen, die ums Leben kamen, waren alle auf dem gleichen Boot, das den Namen „Jesus“ trug.

„Hiobsbotschaft“
Da brauste ein Sturm aus der Wüste heran. Der packte das Haus an den vier Ecken. Es stürzte über den jungen Leuten zusammen. Alle kamen dabei ums Leben. Hiob 1,19

Wie kann Gott angesichts des Bösen und des Leides in der Welt zugleich allmächtig, gerecht und gut sein?

Hiob wird sich bei näherem Hinsehen und einer ernsthaften Auseinandersetzung als ein Trostbuch erweisen. (Rüdiger Lux)

„Und Hiob starb alt und lebenssatt. (Hiob 42,17)

„Und er ruhte aus von der Schwere des Glücks und der Größe der Wunder.“ (Hiob, Joseph Roth)

Entstehung & Aufbau des Buches Hiob

CHRISTLICHER KANON: Poetische Lehrbücher: Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger, Hoheslied

HEBRÄISCHER KANON: Ketuvim (TaNaK: Tora, Neviím, Ketuvim)

NAME: Ijob איוב„ = Wo ist der (göttliche) Vater? o. „Der von Gott Angefeindete“

URTEXT: Griechisch 2.Jh.v.Chr. Aramäisch 100 v.Chr., Syrisch 2.Jh.n.Chr. Hebräisch 900‐950 n.Chr.

Entstehung des Buches Hiob

Einzigartiges Buch in der Bibel:

  • spielt in Uz, weit weg von Israel
  • alle Charaktere sind keine Israeliten
  • es gibt keine klare historische Einordung

Der Punkt: Der Autor möchte, dass wir uns auf die Fragen konzentrieren, die durch Hiobs Leben aufgeworfen werden.

  • ZEITANGABEN: Fehlanzeige (nachexilisch, 5.‐2. Jhd.v.Chr oder ältestes Buch/Zeit der Erzväter?)
  • GESCHICHTLICHE EINORDNUNG: Fehlanzeige (Verbindung AT: Hesekiel)
  • ORT: Uz („im Osten“: arabische Halbinsel?, Edom?, …)
  • AUTOR: Fehlanzeige (Weisheit, nachexilisch, Prozess)
  • ADRESSATEN: Fehlanzeige
  • TEXTGATTUNG: Poetisches Lehrbuch, Novelle („kleine Neuigkeit“, kurze geradlinige Erzählung mit Ziel) & Dialogdichtung („Drama in Versform“)

Kennzeichen einer symbolhaften Personifaktion
In einer Person wird die Geschichte von vielen erzählt. Hiob als Modell.

Der Aufbau des Buches Hiob

Kapitel 1-2: Prolog –> Erde – Himmel

Kapitel 3-37: Hiob und seine Freunde –> Elihu 19%, Zofar 6%, Bildad 5%, Elifas 13%, Hiob 57% –> 10 Reden, 1 Klage & 9 Antworten incl. Kap. 28 Lied der Weisheit

Kapitel 36-41: Gottes Antwort –> Hiob 8%, Gott 92%

Kapitel 42: Epilog –> Hiob, Gott-Freunde, Gott-Hiob

Insgesamt: Novelle-Rahmen 5%, Poesie-Redeanteil 95%

Der Prolog

  1. Stichwort: Gutes Leben (Segen = Reichtum, Glück), Hiobs früheres Glück –> schuldlos, gerecht, ehrt Gott
  2. Stichwort: Wohlstandsevangelium
  3. Stichwort: … ein geläufiges BILD Hofstaat Gottes
  4. Stichwort: Satan –> Hebr.: Ankläger, Widersacher

„Wo kommst du her? Ich habe die Erde hin und her durchzogen.“ (1,7 + 2,2)

Unterscheidung: verschiedene Formen des Leidens:

a) Von Menschen verursacht
b) Schicksalhaft (Krankheit, Umweltkatastrophe …)
c) Verschiedenste Mischungen von a) und b) (Unfall, Verhalten über Generationen …)

Liebe & Freiheit

  • Gott lässt Leid zu
  • Gegenteil von Liebe ist Kontrolle, nicht Hass!

Warum? Wir nehmen an, das Buch beantwortet die Frage, warum Gott Leid zulässt.

Aber: Das tut es nicht …

Die wirklichen Fragen: Ist Gott gerecht? Regiert er die Welt in Gerechtigkeit?

Rolle von Hiobs Frau

a) Eva‐Rolle als Versucherin, „törichtes Weib“?
b) Fürsorge, wünscht ihm dass er sterben kann? Hiobs „österliche“ Antwort: Das ganze Leben ist eine Mischung aus Freude und Leid, und wir müssen beides akzeptieren.“

Hervorragende Seelsorge der Freunde

  • sehen Hiob
  • leiden und trauern mit Hiob
  • schweigen 7 Tage und Nächte mit ihm
  • „sein Schmerz war sehr groß“

Hiob und seine Freunde

Auftakt im Kapitel 3: Mit Hiob beten lernen

Klage heißt meine Gefühle und Gott ernst zu nehmen Schweigen Gottes aushalten (37 Kapitel sagt Gott nichts!)

Hiobs Diskussion mit seinen Freunden:

1. Ist Gott gerecht? 2. Regiert Gott die Welt nach dem strengen Grundsatz der Gerechtigkeit? 3. Wie kann Hiobs Leiden erklärt werden?

Hiobs Freunde: Menschliche Logik zerbricht

Mechanistisches Weltbild:
Tat – Ergehen (Kausalitätsdenken stimmt und stimmt nicht!)
„Wer Unheil sät, erntet es auch.“ „Der Mensch erzeugt sich selbst das Unheil.“ Elifas 4,8 + 5,7
Gnadenlose Seelsorge
„Ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte“ Hiob 13,4

Grundannahme:

Menschliches Handeln = Weise & Gut –> Erfolg & Belohnung = Gottes Gerechtigkeit Menschliches Handeln = Böse & Dumm –> Unglück & Bestrafung = Gottes Gerechtigkeit

Hiob und seine Freunde

Gefährdungen Hiobs

• Opferrolle, Selbstmitleid
• Selbstgerechtigkeit – späte Erkenntnis: „Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe.“ 42,3

Hiob: Argument: Ich bin schuldig! –> Folge: Mein Leind ist keine göttliche Strafe –> Schlussfolgerunge A: Gott regiert die Welt nicht in Gerechtigkeit ODER Schlussfolgerung B: Gott ist ungerecht

Die Freunde: Argument: Gott ist gerecht –> Folge: Gott regiert die Welt in Gerechtigkeit –> Schlussfolgerug: Hiob „muss“ gesündigt haben

Gottes Antwort

Richard Rohr:
„Unser grundlegendstes theologisches Problem besteht darin, dass Gott Gott ist und wir nicht. Die meisten von uns regen sich im Grunde furchtbar darüber auf, dass sie nicht Gott sind. Es macht uns fertig, dass irgendjemand anders als wir die Fäden in der Hand hat, dass wir nichts weiter sind als Geschöpfe.“

Warum gibt es Leid in der Welt? –> Wir leben in einer wunderbaren Welt, die im Moment nicht dazu ausgelegt ist, Leid zu verhindern.

Hiob: Du bist ungerecht –> Gott: Du bist nicht in der Position, mich anzuklagen

Hiob: Ich verlange eine Erklärung! –> Gott: Ich lade dich ein, meiner Weisheit zu vertrauen

Hiob und sein Bruder Christus

Gott durchbricht endgültig den Zusammenhang von Tat‐Ergehen
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen …“ Psalm 22 & Mt 27,46

Philipper‐Christushymnus Phil 2,6‐11

Jesus ist das Ineinanderfallen der Gegensätze: Ein unendlicher Gott, der die Endlichkeit angenommen hat.

„Wenn wir wirklich einen schmerzlichen Verlust erlitten haben, verlieren Aussagen wie: ´Gott hat einen größeren Plan´ ihren Sinn.“

Der Epilog

Hiob – eine Bekehrungsgeschichte

Hiob hat neu gelernt zu glauben, zu vertrauen in allem Widerstand, in aller Klage – zuletzt in aller Demut.

Das Hiobbuch ist in hohem Maß riskant: Gott riskiert Hiob zu verlieren. Hiob riskiert Gott zu verlieren.

Aber Hiob hat gelernt: Ein Abschied von Gott löst nicht die Probleme


Hiob – Eine Einladung, Gottes Weisheit zu vertrauen

Hiob 19,25: Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er über dem Staub sich erheben. Und ist meine Haut noch so zerschlagen und mein Fleisch dahingeschwunden, so werde ich doch Gott sehen.

Hiob 28,20 ff: Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte der Einsicht? … Gott weiß den Weg zu ihr. … Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht

Das winterliche Turnier im Wüstenstaat erhitzt die Gemüter bereits jetzt. Während Christinnen und Christen hierzulande in der Adventszeit der Feier der Geburt Jesu Christi entgegenfiebern, werden die weltbesten Fußballer ab dem 20. November unter sengender Sonne um die Krone ihrer Sportart ringen. Das Endspiel im Emirat am Persischen Golf wird pünktlich am 4. Advent ausgetragen. Hinzu kommen Menschenrechtsverletzungen im autoritären Königreich, fragwürdige Arbeitsbedingungen und weltweite Boykottforderungen. Das alles stellt die kirchliche Arbeit im Advent 2022 vor besondere Herausforderungen.

Anti-Turnier und Fußball auf der Kanzel

Die evangelische Kirche hat deshalb jetzt spezielle Hilfsmaterialien für Kirchengemeinden herausgegeben. Unter der Überschrift „Macht hoch die Tür, die Tooor macht weit“ gibt ein Arbeitsheft auf 36 Seiten Tipps für einen konstruktiv-kritischen Umgang mit der umstrittenen WM. Die Broschüre mit dem Titel in Anlehnung an das bekannte Adventslied enthält Anregungen für Gottesdienste an den vier Adventssonntagen im Schatten der WM und Aktionsvorschläge für die Gemeindearbeit. Warum nicht mit lokalen Vereinen ein „Anti-Turnier“ organisieren oder Fußballerinnen und Fußballer zur Predigt auf die Kanzel bitten?

Gastbeitrag von DFB-Präsident Neuendorf

Ergänzt wird das Heft durch Gastbeiträge unter anderem von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, ZDF-Sportmoderatorin Claudia Neumann oder Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung sowie dem EKD-Sportbeauftragten und rheinischen Präses Thorsten Latzel. Zudem gibt es auch Impulse rund um das jüdische Lichterfest Chanukka, auf das die WM ebenfalls fällt. Das Heft will dabei keine endgültigen ethischen Antworten und Lösungen rund um die WM in Katar präsentieren, sondern die Licht- und Schattenseiten des Turniers beleuchten und vor allem zu einem praxisorientierten Umgang vor Ort ermutigen.

Tipps als Gemeinschaftsproduktion

Gedacht ist die Broschüre vornehmlich für das Gemeindeleben vor Ort, für Gottesdienste, die Arbeit mit Jugendlichen und Gesprächskreise. Entwickelt und herausgegeben haben das Heft der Evangelische Bund und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Kirche und Sport sowie der Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung „midi“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). 

Was, wenn »Alles« zu viel wird? Wenn Chaos, Krisen und Katastrophen auf uns stürzen – wie auch schon zu Jesu Geburt? Wenn alles an Weihnachten wichtig ist, nur nicht das Kind in der Krippe?

Hilfreiche Themenartikel und Bibelarbeiten zu alledem bietet euch KON »Mit alles«. Darüber hinaus findet ihr kreative Stundenentwürfe, wie man z. B. aus Alltagsgegenständen Spiele entwickeln oder einen Adventskalender basteln kann.

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