„Beteiligung“ – Wie können Kinder und Jugendliche aktiv in der Gemeinde mitwirken?

Einheit | Ideensammlung
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„Beteiligung“ – Wie können Kinder und Jugendliche aktiv in der Gemeinde mitwirken?

Materialart: Ideensammlung
Zielgruppen: Jugendliche, Junge Erwachsene
Einsatzgebiete: (Jugend-)Gottesdienst, Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: ChurchNight
Zeitbedarf: 120-180 Min. (Vorbereitung: 30-40 Min.)
Benötigtes Material: Papiertischdecke (Für das "World Cafe")
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Einleitung

Unter dem Titel „Ihr bestimmt! Jugendarbeit stark durch Beteiligung“ hat das Evangelische Jugendwerk in Württemberg im Rahmen seiner „Denkwerkstatt Zukunft“ ein Kartenset mit verschiedenen Thesen und Praxisvorschlägen zum Thema „Beteiligung“ entwickelt.
Im Vordergrund steht die Frage, wie Kinder und Jugendliche sich innerhalb der Jugend-und Gemeindearbeit ganz praktisch beteiligen und „mitmischen“ können.  Und das nicht nur im Bereich der Gruppenarbeit, sondern auch dann, wenn es um wichtige inhaltliche und strukturelle Entscheidungen geht. Ja nach Themen vor Ort kann eine vorgeschlagene Methode im Rahmen einer Churchnight ausprobiert werden. Wichtig ist, dass das Thema interessant und möglichst aktuell ist. Es bietet sich an, Kooperationen vor Ort einzugehen. Zum Beispiel mit einem Jugendhaus oder einem Jugendgemeinderat. Je nach Thema können kirchliche oder politische Entscheidungsträger (Gemeinderäte, Bürgermeister) mit eingeladen werden.

Methode 1: World Café

Form: Diskussion, Tischgruppen oder ähnliches
Ort: Gemeindehaus oder geeignete Räumlichkeiten
Zeit: mindestens 2 Stunden
Personen: für mittlere und große Gruppen
Vorbereitungsaufwand: Hoch
Bei der Methode des World-Café wird in einer entspannten, Kaffeehaus ähnlichen Atmosphäre ein kreativer Prozess in Gang gesetzt, der über mehrere Gesprächsrunden den Austausch von Wissen und Ideen unter den Beteiligten fördert und so zu neuen Erkenntnissen führt.
Er ist besonders geeignet

Ablauf eines World-Cafés

Für gewöhnlich drei aufeinander aufbauende Gesprächsrunden von je 20-30 Minuten finden sich jeweils 4-6 Personen in einer ungezwungenen Atmosphäre an einem Tisch zusammen. Dort setzen sie sich mit einem Thema bzw. mit einer Frage auseinander. Die kleine Gruppe fördert effiziente Diskussionen, deren Ergebnisse auf einer Papiertischdecke oder einem großen Flipchart-Papier dokumentiert werden als Stichworte, Symbole, Diagramme.
Nach der ersten Gesprächsrunde verlassen alle ihren Tisch und mischen sich an anderen Tischen neu. Eine Person bleibt jeweils als Gastgeberin oder Gastgeber am Tisch zurück. Sie erläutert den neu ankommenden die Stichworte etc. aus der Vorrunde, so dass diese daran anknüpfen, sie kommentieren und weiterspinnen können. Der Austausch unter allen Beteiligten wird so auf eine sehr dynamische Weise gefördert, das Wissen und die Erfahrung jedes Einzelnen kann einfließen und neue kreative Ideen entstehen.
Nach drei oder mehr Gesprächsrunden werden die Papiertischdecken bzw. Flipcharts öffentlich von den Gastgebern kommentiert  und der gesamten Gruppe vorgestellt.

Zu beachten ist:

Methode 2: Systemisches Konsensieren

Form: Tischgruppen oder ähnliches
Ort: Gemeindehaus oder geeignete Räumlichkeiten
Zeit: mindestens 2 Stunden
Personen: für mittlere und große Gruppen
Vorbereitungsaufwand: mittel
Das „Systemische Konsensieren“ ist ein konsensnahes Entscheidungsverfahren. Es ermöglicht ein hohes Maß an Beteiligung. Eine Gruppe ermittelt aus einer Reihe selbst entwickelter Lösungsvorschläge jenen Vorschlag, der in der Gruppe die geringste Ablehnung erfährt. Die Methode ist gut geeignet:

Ablauf des systemischen Konsensieren

  1. Entwicklung einer Fragestellung
    Eine Gruppe möchte eine Entscheidung treffen, die von allen Beteiligten getragen wird. Sie entwickelt eine übergeordnete Fragestellung, die nicht mit Ja oder Nein zu beantworten ist.
  2. Kreativphase: Sammeln von Lösungsvorschlägen
    Nun werden Lösungsvorschläge gesammelt, wobei auf Kreativität und Vielfalt geachtet wird. Alle Ideen und Wünsche dürfen vorgebracht werden und stehen gleichberechtigt nebeneinander. Die Lösungsvorschläge werden in dieser Phase nicht kommentiert und diskutiert.
  3. Bewertungsphase
    In dieser Phase wird jeder Lösungsvorschlag von allen mit Widerstandspunkten von Null bis Zehn bewertet. Null Punkte bedeutet: „Kein Widerstand“ bzw. „diese Lösung trage ich mit“. Zehn Punkte bedeuten: „starker Widerstand“ bzw. „ich lehne diesen Vorschlag entschieden ab“. Die Bewertung wird auf einer Matrix notiert.
  4. Auswertung
    Abschließend werden die Punkte für jeden Lösungsvorschlag zusammengerechnet. Die Lösung mit der geringsten Punktzahl erfährt in der Gruppe den geringsten Widerstand und ist einem Konsens am nächsten.

Das Systemische Konsensieren kann für jede Entscheidungsfindung angewendet werden, wo mehrere Optionen zur Auswahl stehen und hilft das Konfliktpotenzial bei kontroversen Entscheidungen zu minimieren.

Ausführliche Informationen zum Systemischen Konsensieren finden sich auf der Seite: www.sk-prinzip.net. Außerdem gibt es ein Online-Tool, mit dem man das systemische Konsensieren ohne großen Aufwand durchführen kann. Hier kann man Themen diskutieren, kommentieren, bewerten und eigene Vorschläge mit einbringen: www.konsensieren.eu.
Eine Vielzahl von interessanten Beteiligungsmöglichkeiten findet sich unter www.partizipation.at.

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